No. 3
Die Anzeigen erscheinen wöchentlich zweimal.
Dienstags und Freitags

Schönberg, den 10. Januar
1871
einundvierzigster Jahrgang
Preis vierteljährlich 20 Schilling (Mecklenburg) jährlich 1Mark (Lübeck) 32Schilling (Mecklenburg).
Jahrgang
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[ => Original lesen: 1871 Nr. 3 Seite 1]

- Nachdem am heutigen Tage die halbmonatlichen Unterstützungsgelder an die bedürftigen Familien der einberufenen Reservisten und Landwehrmänner des hiesigen Fürstenthums ausbezahlt worden, wird hiedurch zur öffentlichen Kenntniß gebracht, daß die nächste halbmonatliche Zahlung dieser Gelder am Dienstag den 24. Januar 1871 Morgens 9 Uhr, in der Wohnung des mitunterzeichneten Assessors von Oertzen stattfindet. Die Unterstützungsberechtigten haben sich zur genannten Stunde pünktlich daselbst einzufinden.
Es wird noch bemerkt, daß, sobald Reservisten, Ersatzreservisten und Landwehrmänner, deren Familien Unterstützungen aus der Kreis-Commissariats-Casse empfangen, in ihre Heimath entlassen worden, selbige diese ihre Entlassung vom Militair persönlich dem Assessor von Oertzen anzuzeigen haben.
Schönberg, den 7. Januar 1871.

Das Kreis-Commissariat des Fürstenthums Ratzeburg.
C. v. Oertzen. H. Burmeister.


Mit der heutigen Nummer wird Nr. 51 des Bundesgesetzblattes versandt.


- Versailles, 8. Januar Friedrich Carl noch immer siegreich vorgehend gegen Le Mans. Im Norden Ruhe seit dem 3. Hier geht die Beschießung günstig weiter. Im Fort Vauvres ist eine Kaserne in Brand geschossen. Wilhelm.
- Versailles, 8. Januar Nachts. Die gegen den General Chanzy vordringenden diesseitigen Colonnen erreichten am 7 unter theilweise sehr heftigen Gefechten Nogent le Notrou, Sargel, Savigny, und le Chartre. Das Feuer vor Paris wurde am 8. lebhaft und mit Erfolg fortgesetzt. Von den Kasernen des Forts Montrouge geriethen 3 in Brand.
- Die neueste Nummer der Berliner "Provinzial-Correspondenz" feiert in ihrem ersten Artikel die zu erwartende Entstehung des deutschen Reichs. "Kaiser und Reich," sagt das ministerielle Blatt, "sind seit dem 1. Januar 1871 staatsrechtlich festgestellte und anerkannte Einrichtungen des neuen Deutschland: unantastbar durch die Weihe des Gesetzes, wie durch den Willen und die Kraft einer großen Nation, sind die Grundlagen für die neue Lebensgemeinschaft in Krieg und in Frieden gelegt. Die staatliche Einheit Deutschlands ist als die erste Errungenschaft unserer siegreichen Waffengemeinschaft mit allen Bürgschaften eines dauernden Bestandes und lebenskräftiger Entwickelung hergestellt. Das deutsche Reich ist verfassungsmäßig bereits ins Leben getreten, obwohl es noch der vollen Ergänzung durch den Anschluß Bayerns harrt. Dieser ist durch die noch ausstehende Zustimmung des dortigen Abgeordnetenhauses voraussichtlich nur um eine kurze Zeit verzögert. Die Gesinnung von Fürst und Volk in Bayern bürgt dafür, daß dieses kräftige Glied dem neuen Reiche nicht entsagen werde. Wenn die so bedeutungsvolle Wandelung der deutschen Verhältnisse zunächst einfach in den gesetzlichen Formen der amtlichen Verkündigung ohne einen feierlicheren Vorgang vollzogen wird, so beruht dies auf dem Willen unseres Königs, die Krone des Reiches erst dann in förmlicher Weise anzunehmen, "wenn sie alle Glieder umfassen werde". Eine wirkliche Feier aber, wie sie der Erhabenheit des Ereignisses und der Begeisterung der Nation entspräche, kann während der Dauer des Krieges nicht stattfinden, zumal der erhabenste Vertreter des deutschen Reichs noch fern vom deutschen Boden weilt.
- Vor Paris wird das Feuer der Belagerungs-Artillerie gegen die Süd-, Ost- und Nordfront mit guter Wirkung lebhaft fortsetzt. Das Fort Issy ist bereits zum Schweigen gebracht. - Am 5. Jan. ist dort das Wetter umgeschlagene indem die Temperatur von 9 Grad Kälte auf 1 Grad Wärme stieg. Am 6. Jan. war schöner Sonnenschein und 7 Grad Wärme.
- Die kleine Festung Rocroy ist am 5. Jan. von deutschen Truppen besetzt. Es sind dort 300 Gefangene gemacht, 72 Geschütze und viele Waffen erbeutet, sowie sehr bedeutende Vorräthe von Munition und Lebensmitteln vorgefunden.
- Ueber die Beschießung des Forts Rosny theilt die 'Corr. Havas' aus Paris Folgendes mit: Am 29. Dec. fielen in 5 Stunden 155 Bomben allein in die Kaserne zur Linken. Die Kasematten, welche man für bombenfest gehalten hatte, wurden durchschlagen. Von 8 Uhr Morgens bis 6 Uhr Abends fielen gegen 2000 Geschosse in die Enceinte, auf die Escarpe und Contre-Escarpe. Ein Schuß verwundete in den Kasematten 6 Artilleristen der Nationalgarde. Ein so furchtbares Bombardement erweckt ein Gefühl der Unabweisbarkeit, welches auch den Tapfersten beängstigt. Niemand, auch keiner der kriegsgewohntesten Soldaten, kann sagen, daß er ein solches Feuer wie bei Rosny, Noisy und Avron erlebt habe, denn dies ist ein ganz neuer Krieg, mit neuen Wurfgeschossen, so daß auch die Wirkung und Eindrücke ganz neue sind.
- Ein Correspondent der Nat.-Zeit. schreibt aus Versailles vom 4. Jan.: "Wie ich höre, hat unsere Artillerie gestern den Versuch gemacht, zwei Bomben nach dem Valerien hineinzuschicken, um mit mathematischer Sicherheit die vor dem Fort belegenen Casernements treffen zu können. Der Erfolg war ein überraschender, denn die sonst im Schießen nicht lässige Artillerie des Valerien war von diesen zwei Bomben dermaßen überrascht, daß sie keine Erwiederung gab. Dafür rächte sich "Onkel Baldrian", der Schrecken aller Vorposten, auf die gewöhnliche Manier, indem er in der folgenden Nacht auf eine höchst unsinnige Weise sein Pulver verschoß, ohne unsern Mannschaften auch nur eine Verwundung beizubringen. Auch beim Fort st. Denis hat unsere Artillerie mit großem Erfolge eine Parallele, welche bei le Bourget angelegt war und uns bei den diversen Kämpfen um das Dorf die größten Schwierigkeiten bereitete, in Grund und Boden geschossen. Die umfassendsten Vorbereitungen werden auf allen Linien in das Werk gesetzt, um das Bombardement mit derjenigen Energie zu beginnen,

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welche einen nachhaltigen Eindruck auf die Pariser Bevölkerung hervorrufen soll."
- Aus einem Feldpostbriefe der 'Deutschen Post' geht hervor, daß die deutschen Postbeamten für Paris schon ernannt sind und der Einnahme der Stadt harren.
- Das Leipz. Tagbl. veröffentlicht folgende hübsche Stelle eines Feldpostbriefes aus Livry vom 28. Decbr.: "Gestern las ich in einer Zeitung die Sehnsucht der deutschen Soldaten nach der Heimath und den Ihrigen sei, besonders jetzt zur Weihnachtszeit, so groß, daß ein Friedenschluß um jeden Preis von ihnen mit lautem Jubel begrüßt werden würde. Das ist eine Abgeschmacktheit. Freilich freut sich Jeder auf die glückliche Heimkehr und ich nicht am wenigsten, aber wenn ich vor Paris weg sollte, bevor die ganze französische Nation zu Kreuz gekrochen ist, da würde mir kein Tropfen deutscheu Biers mehr schmecken; und so denkt hier jeder von uns, das könnt Ihr den Leuten erzählen. Das ist gerade eine der schönsten Früchte dieses Krieges, daß die weichherzigen Deutschen gelernt haben, ihr Gemüth männlich zu beherrschen."
- Die in Orleans erbeuteten vier Loire-Kanonenböte werden nach eingetretenem Thauwetter auf die Bahn geladen und nach Preußen gebracht werden.
- Die Berliner Erbswurstfabrik hat seit Donnerstag den Betrieb auf vorläufig 8 Tage ausgesetzt. Veranlassung dazu soll hauptsächlich der Umstand gewesen sein, daß der bisherige Geschäftsbetrieb sich als ein für die Dauer verhältnißmäßig viel zu kostspieliger erwiesen hat, was theils in den hoch bemessenen Lohnsätzen (ca. 1 bis 5 Thlr. pro Tag), theils in den colossalen Veruntreuungen seinen Grund finden soll. Daß alle Arbeiter sich aus den vorhandenen Vorräthen während der Arbeitszeit beköstigten, war eine stillschweigend geduldete Thatsache, häufiger jedoch waren die Fälle, daß die Fabrik von den dort ein- und ausgehenden Leuten bestohlen wurde, wie z. B. am Donnerstag, wo ein Schlächtergeselle dabei ertappt wurde, als er 14 p Fleisch aus der Fabrik schmuggeln wollte. Ein großer Theil der Arbeiter ist entlassen worden.
- In der Verlustliste des Mecklenburg-Strelitzer Contingents finden wir folgende Ratzeburger Namen :

Unteroffizier Chr. Stockfisch aus Schönberg, leicht verw. am 14. Decbr., Streifschuß am rechten Unterarm. Laz. Moree.
Grend. Joh. Hartlow aus Schwanbeck. Todt, am 14. Dec. Schuß durch den Kopf.
Grend. Johann Eckmann aus Gr. Siemz. Am 16. Dec. leicht verw., Schuß am linken Knie.
Grend. Joh. Hartmann aus Demern. Am 16. Dec. schwer verw., Gewehrschuß an der linken Hand. Lazareth Moree.
Grend. Heinrich Bahr aus Schurdorff (?), Kreis Schönberg. Am 16. Dec. schwer verw., Gewehrschuß im linken Oberschenkel und in der linken Hüfte. Laz. Moree.

Ferner sind in den Verlustlisten schwerinscher Truppentheile und des 2. hanseatischen Infanterie-Regiments folgende Ratzeburger aufgeführt:
Jäger Wilh. Rußwurm aus Selmsdorf. Am 2. Dec. leicht verw., Schuß im linken Oberarm. Dragoner Joh. H. Lanschow aus Herrnburg, schw. verw., Schußfractur des linken Oberschenkels (hoch). Laz. Dreux.
Kanonier Heinrich Oldenburg aus Rieps. schwer verw., Schuß durch den linken Oberschenkel. Laz. Artenav.
Füsilier Jul. H. F. Wagner aus Schönberg. Am 2. Dec. schwer verw., Beinbruch.
Gefreiter H. Chr. W. Oldenburg aus Schönberg. Leicht verw. am 4. Decbr., Streifschuß an der Lende.


Anzeigen.

Vorladung.

Auf Antrag Dris. jur. Hach als Concurscurators des minderjährigen Carl Friedr. Wilh. Dillner zu Schlutup werden hiedurch

1) alle Gläubiger des insolventen Carl Friedrich Wilhelm Dillner zu Schlutup unter dem rechtsnachtheile des Ausschlusses von der Concursmasse, imgleichen alle diejenigen, welche an einzelne im Besitze der Concursmasse befindliche Gegenstände kraft Eigenthums, Separationsrechts oder aus sonstigen Gründen Ansprüche zu haben vermeinen, bei Verlust ihrer Rechte aufgefordert und schuldig erkannt, ihre Rechte und Ansprüche binnen sechs Monaten, also spätestens bis zum 9. März 1871 und zwar mit Beifügung der vorhandenen Beweisstücke im Original und in Abschrift, sowie mit Angabe des etwa beanspruchten Vorzugsrechtes bei dem Contradictor Dr. jur. Eduard Hach gegen Empfang eines Anmeldescheines, im Falle des Widerspruchs aber bei dem Stadt- und Landgerichte anzumelden;
2) alle diejenigen, welche zur Concursmasse gehörige Gegenstände in Händen haben oder mit Schulden derselben verhaftet sind, schuldig erkannt, von diesen Sachen und ihren vermeintlichen Pfand- und Retentionsrechten daran dem Contradictor Anzeige zu machen, auch nur ihm Zahlung zu leisten, unter dem Rechtsnachtheile, daß widrigenfalls sie dieser Rechte und Ansprüche verlustig gehen, zur unentgeltlichen Herausgabe der Sachen schuldig erkannt, auch unter Umständen als unredliche Besitzer zur Verantwortung gezogen, resp. zu nochmaliger Zahlungsleistung sollen angehalten werden.
Lübeck, den 9 Sept. 1870.

Das Stadt- und Landgericht.
Zur Beglaubigung Funk, Dr. Act.


Auf Antrag Dris. Adolph Brehmer als Güterpflegers des insolventen hiesigen Roßschlachters Georg Friedrich Röper werden hiedurch

1) die Gläubiger des insolventen Roßschlachters Georg Friedrich Röper unter dem Rechtsnachtheile des Ausschlusses von der Concursmasse, imgleichen alle diejenigen, welche an einzelne im Besitze der Concursmasse befindliche Gegenstände kraft Eigenthums, Separationsrechts oder aus sonstigen Gründen Ansprüche zu haben vermeinen, bei Verlust ihrer Rechte aufgefordert und schuldig erkannt, ihre Rechte und Ansprüche binnen sechs Monaten, also spätestens bis zum 9. März 1871 und zwar mit Beifügung der vorhandenen Beweisstücke im Original und in Abschrift, sowie mit Angabe des etwa beanspruchten Vorzugsrechtes bei dem Concurscurator Dr. jur. Adolph Brehmer gegen Empfang eines Anmeldescheines, im Falle des Widerspruchs aber bei dem Stadt- und Landgerichte anzumelden;
2) alle diejenigen, welche zur Concursmasse gehörige Gegenstände in Händen haben, aufgefordert und schuldig erkannt, von diesen Sachen und ihren vermeintlichen Pfand- und Retentionsrechten daran Anzeige zu machen unter dem Präjudiz, daß sie widrigenfalls dieser Rechte für verlustig erklärt, zur unentgeltlichen Herausgabe der Sachen schuldig erkannt, auch unter Umständen als unredliche Besitzer zur Verantwortung gezogen werden sollen.
Lübeck, den 9. September 1870.

Das Stadt- und Landgericht.
Zur Beglaubigung Funk, Dr. Act.


Verkaufs-Proclam und Edictal-Ladung.

Zum öffentlich meistbietenden Verkaufe des dem Bürger Heinrich Johannsen hierselbst gehörigen, in der Barackenstraße unter Nr. 217 hierselbst belegenen Wohnhauses ist im Wege der Hülfsvollstreckung erster Termin auf den 9. Januar 1871, zweiter Termin auf den 6. Februar 1871 und dritter und letzter Termin auf den 6. März 1871 in hiesiger Gerichtsstelle angesetzt worden.
Es werden daher Kaufliebhaber geladen, sich an den gedachten Tagen Mittags 12 Uhr im Geschäftslocal des unterzeichneten Amtsgerichts einzufinden, daselbst der Publication der Verkaufsbedingungen und im dritten Termin des Zuschlags gewärtig zu sein.
Zugleich werden alle Diejenigen, welche dingliche Forderungen oder Ansprüche an das zu ver-

[ => Original lesen: 1871 Nr. 3 Seite 3]

kaufende Wohnhaus zu haben vermeinen, aufgefordert, solche bei Vermeidung der Ausschließung mit denselben in dem auf den 6. Februar 1871, Mittags 12 Uhr, angesetzten Professionstermine anzumelden und sofort gehörig zu bescheinigen.
Ratzeburg, den 28. November 1870.

Königlich Herzogliches Amtsgericht.
Sachau.

Bodmer.     


Verkaufs-Proclam und Edictal-Ladung.

Zum öffentlich meistbietenden Verkaufe des dem früheren Lohndiener jetzigen Landbriefträger Johann Heinrich Schomann zu Helsingör gehörigen, hieselbst im Fischergang unter Nr. 275 belegenen Wohnhauses c. p. ist im Wege der Hülfsvollstreckung erster Termin auf den 13. Januar 1871, Mittags 12 Uhr, zweiter Termin auf den 10. Februar 1871, Mittags 12 Uhr, und dritter und letzter Termin auf den 11. März 1871, Mittags 12 Uhr, an hiesiger Gerichtsstelle angesetzt worden. Es werden daher Kaufliebhaber hiemit geladen, sich an den gedachten Tagen einzufinden, der Publication der Verkaufsbedingungen und im dritten Termine des Zuschlags gewärtig zu sein.
Zugleich werden alle Diejenigen, welche dingliche Forderungen oder Ansprüche an das zu verkaufende Wohnhaus c. p. zu haben glauben, ein für allemal und bei Vermeidung der Ausschließung geladen, solche Ansprüche in dem auf den 10. Februar 1871, Mittags 12 Uhr, im hiesigen Amtsgerichts-Locale angesetzten Professionstermine anzumelden und zu bescheinigen.
Ratzeburg, den 3. November 1870.

Königich Herzogliches Amtsgericht.
Sachau.

Bodmer.     


Holz-Auction.

Freitag den 13. Januar d. J. sollen im Woitendorfer Holze, Vitenser Forste, gegen gleich baare Bezahlung verkauft werden:

eichen Drümme, zu Bau- und Nutzholz tauglich,
Eichhester,
3'7.7. eichen Fadenholz,
buchen Drümme,
3'7.7. buchen Fadenholz,
buchen Fuderholz,
3'7.7. birken Fadenholz,
birken Wagendeichsel,
ellern Schleete.
Die Auction beginnt Morgens 10 Uhr und wollen Käufer sich beim Holzwärterhause einfinden.
Vitense, den 7. Januar 1871.

Wiegandt, Förster.     


Am Montag den 16. Januar sollen in meiner Buschkoppel am Kieckberge 30-40 Cavelinge starkes Buchhesterholz von 1 Fuß Durchmesser öffentlich meistbietend gegen gleich baare Bezahlung verkauft werden.
Kaufliebhaber werden ersucht, sich am genannten Tage, Morgens 10 Uhr, in der Dähn'schen Buschkoppel am Kieckberge einzufinden.
Schlagsdorf, den 4. Januar 1871.

H. Saß.     


Holzverkauf.

Am Donnerstag den 12. Januar, Vormittags 11 Uhr, sollen im Schattiner Forstreviere

11 1/2 Faden lohgeriss. eichen Knüppelholz,
4 Faden lohgeriss. eichen Zweigholz,
2 Cavel. lohgeriss. eichen Nutzholz,
47 Cavel. lohgeriss. diverses Buschholz, und
ca. 50 Cavel. ausgeforst. divers. Buschholz
öffentlich an den Meistbietenden unter den an Ort und Stelle bekannt zu machenden Bedingungen verkauft werden.

Im Auftrage der SS. TT. Herrn Vorsteher des St. Johannisklosters
C. H. Haug, Oberförster.

Waldhausen, den 2. Januar 1871.


Um einen Ueberblick über das bevorstehenden Antoniterminsgeschäft zu gewinnen, bitten wir, diejenigen größeren Kapitalpöste, welche im Antonitermine bei der Anstalt belegt werden sollen, baldmöglichst bei uns anzumelden und bemerken, daß wir die Anstaltsgelder selbstverständlich auch in hiesigen mit Hypothekenbüchern versehenen Grundstücken, wenn die Sicherheit eine für Kindergelder genügende ist, belegen werden.
Schönberg, den 19. November 1870.

Das Directorium der Ersparniß- und Vorschuß-Anstalt.
Wigger.    Burmeister.    W. Saß.    Aug. Spehr.    C. Drevs.

Secretair : R. Rackow, Adv.     


Zum bevorstehenden Antoni-Termine kann ich Gelder, die mir anvertraut werden, gegen die bekannte sichere Hypothek und zu fünf pro Cent unterbringen.
Schönberg, 12. December 1870.

Kindler, Advocat.     


Gegen gute hypothekarische Sicherheit suche ich zu Antoni 1871 noch verschiedene Pöste von 200 bis 1200 Thlr., und bitte ich hierauf Reflectirende, sich baldigst bei mir melden zu wollen.
Schönberg, den 23. Nov. 1870.

Carl Bade.     


Alle Diejenigen, welche im bevorstehenden Termine Gelder und Sparcassen-Bücher durch mich an die Sparcasse in Schwerin besorgt zu haben wünschen, werden ersucht, solche bist spätestens zu 21. Januar bei mir abzugeben.

J. P. Bade, Buchbinder.     


Für unsere Truppen im Felde haben wie ferner erhalten:

  1) aus der Dorfschaft Schlag-Sülsdorf 3 T. 20 s., 15 P. Strümpfe, 3 Unterjacken, 1 Hemd, 3 Ellen Wollenzeug;
  2) Dorfschaft Campow 4 T. 44 s., 3 P. Strümpfe, 3 Unterjacken;
  3) Dorfschaft Carlow 41 T. 12 s., 14 P. Strümpfe, 1 Unterjacke, 1 Stück Speck;
  4) Dorfschaft Klocksdorf 14 T. 4 s., 12 P. Strümpfe von vier Hauswirthen und 1 Stück Speck vom Krüger Heitmann;
  5) aus Stove 2 T.;
  6) Dorfschaft Kuhlrade 5 T. 32 s., 2 P. Strümpfe und von zwei Hauswirthen Speck;
  7) Dorfschaft Cronscamp 15 T. 20 s., 11 P. Strümpfe, 2 Hemden;
  8) Dorfschaft Sahmkow 9 T. 36 s., 2 P. Strümpfe, 3 Pfd. Strickgarn, 1 Pfd. Speck;
  9) Dorfschaft Pogetz 14 T. 32 s., 5 P. Strümpfe, 2 Unterhosen, 2 Stücke Speck;
10) Dorfschaft Reschow 10 T. 8 s., 8 P. Strümpfe, 1 Stück Speck;
11) von N. N. aus Menzendorf 3 P. Strümpfe, 1 Unterhose;
12) von N. N: aus Rupensdorf 5 T.;
13) aus Ollendorf von N. N. 1 T., der versehentlich voriges Mal unter Schönberg aufgeführt ist.
Wir haben nun gestern nach Lübeck abgesandt 11 Kisten etc., die zusammen 1184 Pfd. gewogen und enthalten haben:
372 P. Strümpfe, 75 Shawls, 34 Unterjacken, 33 Unterhosen, 19 Leibbinden, 9 P Pulswärmer, 8. P. Handschuhe, 6 wollene Tücher, 3 Hemden, 130 Pfd. Speck, 2 Spickgänse, 3 Mettwürste, 1 Anker Rum, 2 Kisten mit Rauch- und Rolltaback, 2 Kisten mit Zucker, 1 Kiste mit Seife, ferner Chocolade, Lichter, Zündhölzer, 132 Pfeifen und 5 Proviantpackete etc.
Die diesen Extrazug begleitenden Lübecker Herren haben versprochen, nach Möglichkeit dafür zu sorgen, daß diese Liebesgaben an unser Strelitzisches Batallion und Batterie vertheilt werden. Durch das dafür ausgegebene Geld ist aber unsere Casse geleert und bitten wir um so mehr um neuen Zuschuß, als durch die jetzt einberufenen Reservisten unsere Ausgaben für die zurückgebliebenen Frauen und Kinder derselben noch erhöht werden. Zu diesem Zwecke empfehlen wir das Beispiel der Schulzen aus der Schlagsdorfer und Carlower Gemeinde, die sich persönlich der Sammlungen in ihren Dorfschaften unterzogen haben.
Schönberg, den 9. Januar 1871.

Die acht Hauswirthe und zwei Schönberger Bürger.


Gebrannter Caffee in kräftiger reinschmeckender Waare à Pfd. 14 ßl. empfiehlt J. F. Eckmann.


[ => Original lesen: 1871 Nr. 3 Seite 4]

In der am 15. December beendeten Ziehung der letzten und Hauptclasse 69. Braunschweiger Lotterie hat sich unsere Hauptcollecte wiederum, wie schon so oft, als die Allerglücklichste bewiesen, indem in dieselbe folgende größeren Gewinne fielen:

20000 Thlr. auf Nr. 17409   200 Thlr. auf Nr. 5818
6000 " " " 1264   200 " " " 5837
4000 " " " 5871   200 " " " 12682
4000 " " " 32130   200 " " " 13352
2000 " " " 5847   200 " " " 27259
1000 " " " 5814   200 " " " 29015
1000 " " " 12668   200 " " " 37620
1000 " " " 13340   100 " " " 5821
1000 " " " 27818   100 " " " 5853
1000 " " " 32129   100 " " " 14215
1000 " " " 40664   100 " " " 19195
400 " " " 1257   100 " " " 23468
400 " " " 5867   100 " " " 20364
400 " " " 5899   100 " " " 29001
400 " " " 7236   100 " " " 29062
400 " " " 17413   100 " " " 29063
400 " " " 24847   100 " " " 29067
400 " " " 27294   100 " " " 37635
400 " " " 27295   100 " " " 40015
400 " " " 27298   100 " " " 40682
400 " " " 40019   100 " " " 49657
400 " " " 40675
Auf obiges besonders günstiges Resultat hinweisend, welches sich keine andere Collecte zu erfreuen hat, empfehlen wir zu der ersten Classe 70. Lotterie, welche am 26. und 27. Januar 1871 gezogen wird, und in welcher folgende größere Gewinne gezogen werden als:
Pr. Thlr. 100.000, 60.000, 40.000, 20.000, 15.000, 12.000, 2 mal 10.000, 2 mal 8000, 6000, 2 mal 5000, 5 mal 4000, 2 mal 2500, 13 mal 2000, 24 mal 1500, 105 mal 1000, 7 mal 500, 160 mal 400, 17 mal 300, 281 mal 200, 430 mal 100, u. s. w.
Ganze Loose à 4 Taler (Mecklenburg), Halbe à 2 Taler (Mecklenburg), Viertel à 1 Taler (Mecklenburg), Achtel à 1/2 Taler (Mecklenburg).
Wir führen jeden an uns ergehenden Auftrag entweder durch Postvorschuß oder Baarsendung prompt und verschwiegen aus, senden nach jeder Ziehung Gewinngelder, Ziehungslisten und Apelloose in gewohnter Weise zu. Man wende sich baldigst direct an das glückliche Hauptcomptoir von Adolph Lilienfeldt & Co. Graskeller Nr. 7, Hamburg.


Fleischmühlen, Wurststopfmaschinen, Wringmaschinen, Rübenschneidemaschinen, Plättmaschinen, Waagen, nebst Gewichte aller Art etc. empfiehlt billigst Heinr. Pagels Lübeck, Breitestraße beim Markt 945.


Hiezu Officieller Anzeiger Nr. 3 und eine Beilage.


Redigirt, gedruckt und verlegt von L. Bicker in Schönberg.


[ => Original lesen: 1871 Nr. 3 Seite 5]

Beilage
zu Nr. 3 der Wöchentlichen Anzeigen für das Fürstenthum Ratzeburg.
Schönberg, den 10. Januar 1871.


Im Ausverkauf empfehle bunte breite Seidenbänder für Landleute à Elle 8 ßl., Werth 16 ßl., schwarze Brocat-Bänder à Elle 4 ßl., gestickte bunte seiden Tücher 2 1/2 Thlr., schwarz seiden Umschlagtücher sehr billig, wollene Umschlag- und kleinere Tücher, Buckskin und Tuch à 16 ßl. billiger wie früher, Düffel, Biber, Leinen Handtuchdrell, alle Arten Futter und viele Sachen mehr.

Ludwig Creutzfdeldt.     


Bei Husten, Heiserkeit, Halsbeschwerden, Brustschmerzen, Verschleimung ist der von großen Autoritäten der Medicin approbirte und empfohlene

weiße Kräuter=Brust=Syrup
von Dr. med. Hoffmann

ein vortreffliches Linderungsmittel. Für Schönberg hält Lager in Flaschen à 1 Thlr., 24 ßl. und 12 ßl. Herr Aug. Spehr.

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Wieder ein Beweis, wie schnell und sicher der
Dr. med Hoffmann'sche weiße Kräuter=Brust=Syrup
bei Husten und Brustschmerzen Hilfe schafft.

Seit einigen Tagen litt ich an einem sehr angreifenden Husten. Ich kaufte mir von Herrn Kaufmann Küchler allhier ein Fläschchen von dem Dr. med. Hoffmann'schen weißen Kräuter=Brust=Syrup, und fand nach Gebrauch desselben eine bedeutende Linderung, so daß ich nach Fortsetzung dieser Kur mich von dem Uebel gänzlich befreit fühle.
Neustadt a. d. Orla, den 22. Januar 1866.

C. Kunze, Uhrmacher.     


Kunst=Anzeige.

Einem hiesigen und auswärtigen Publikum hat der Unterzeichnete die Ehre, hiedurch anzuzeigen, daß die weltberühmte

Seil= und Ballettänzer=, Pantomimen=, Gymnastiker= und Bioplastiker=Gesellschaft von
W. Kolter

unter Direction von dessen Schwiegersohn C. Malmström, bestehend aus 16 Personen, Herren und Damen, hier eintreffen wird, um Dienstag den 10., Mittwoch den 11. und Donnerstag den 12. Januar im Saale der Madame Boye täglich eine Vorstellung in einer hier noch nie gesehenen Art zu geben. Da ich mich überzeugt halten darf, daß der Name Kolter, sowie die Leistungen meiner Gesellschaft hinlänglich bekannt sind und ich überall mit Wohlwollen aufgenommen wurde, so füge ich nur noch die ergebenste Einladung an, das hochgeehrte Publikum wolle die Vorstellungen der Gesellschaft mit einem recht zahlreichen Besuche gütigst beehren.

                                                    C. Malmström,
                                                    Director der Kolter'schen Gesellschaft.

Billets zu ermäßigten Preisen (1. Platz 10 ßl., 2. Platz 6 ßl.) sind bei Herrn Kaufmann Ludwig Creutzfeldt und im Theater=Locale zu jeder Zeit zu haben.

Das Nähere durch die Zettel.


Feuerversicherungsbank für Deutschland zu Gotha.

Zufolge der Mittheilung der Feuerversicherungsbank für Deutschland zu Gotha wird dieselbe nach vorläufiger Berechnung ihren Theilnehmern für 1870

ca. 73 Procent

ihrer Prämieneinlagen als Ersparniß zurückgegeben.
Die genaue Berechnung des Antheils für jeden Theilnehmer der Bank, sowie der vollständige Rechnungsabschluß derselben für 1870 wird am Ende des Monates Mai d. J. erfolgen.
Zur Annahme von Versicherungen für die Feuerversicherungsbank bin ich jederzeit bereit.
Schönberg, den 6. Januar 1871.

                          Chr. Schrep,
                          Agent der Feuerversicherungsbank f. D.


Um einen besseren Ueberblick über den Nachlaß des verstorbenen Kaufmann Heinr. Schrep zu gewinnen, ersuchen wir alle Diejenigen, welche Forderungen an denselben haben, ihre Rechnungen binnen 14 Tagen an uns einzureichen. Ferner fordern wir Alle auf, die demselben noch schulden, diese Schuld binnen obiger Frist zu berichtigen.

                          Die Vormünder der beiden minorennen Kinder.
                                                    H. Brüchmann,  
                                                    J. Oldenburg jun.


Ein neuer einspänniger Schlitten steht preiswürdig zum Verkauf bei

Schmiedemeister Dräger in Petersberg.     


Meteorologische Beobachtungen.
Jan.
1871.
Barometer   Wärme   Wind Stärke  
Paris. Lin.
300 +
niedrigste
°R.
höchste
°R.
       
6.
7.
8.
9.
37.89
33.37
32.50
32.54
-6.5
-5.8
0.0
-1.0
-4.5
1.5
0.7
0.4
SSO
SW
WSW
O
0
1
1
0
zieml. heit.
bedeckt.
-
zieml. heit.

Am 7. 20 Cubikz. Regen und Schnee auf 1 []'.


Markt=Preise in Lübeck.
Butter, Meckl. d. Pf.14 - 14 1/2 Schilling (Mecklenburg),
Holst. d. Pf.15 - 15 1/2 Schilling (Mecklenburg),
Hasen d. St.36 - 46 Schilling (Mecklenburg),
Enten d. St.26 - 28 Schilling (Mecklenburg),
Hühner d. St.18 - 20 Schilling (Mecklenburg),
Küken d. St.12 - 14 Schilling (Mecklenburg),
Tauben d. St.5 - 6 Schilling (Mecklenburg),
Gänse pr. Pf.10 Schilling (Mecklenburg),
Spickgans d. St.28 - 36 Schilling (Mecklenburg),
Schinken d. Pf.9 1/2 Schilling (Mecklenburg),
Wurst d. Pf.11 Schilling (Mecklenburg),
Eier 4 - 5 St.4 Schilling (Mecklenburg),
Karpfen d. Pf.9 - 11 Schilling (Mecklenburg),
Kartoffeln d. Faß.5 1/2 Schilling (Mecklenburg).


Getreide=Preise in Lübeck.
(Alles per 200 Pfund in Lüb. Cour.)
Weizen17 - 18Mark (Lübeck)12Schilling (Mecklenburg)
Roggen12 - 13Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)
Gerste11 1/2 - 12Mark (Lübeck)4Schilling (Mecklenburg)
Hafer11 - 11 Mark (Lübeck)12Schilling (Mecklenburg)
Erbsen12 - 13Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)
Wicken-Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)
Buchweizen11 - 12Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)
Winter=Rapssaat-Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)
Winter=Rübsen-Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)
Schlagleinsaat18 - 18Mark (Lübeck)8Schilling (Mecklenburg)


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