No. 95
Die Anzeigen erscheinen wöchentlich zweimal.
Dienstags und Freitags

Schönberg, den 02. Dezember
1870
vierzigster Jahrgang
Preis vierteljährlich 20 Schilling (Mecklenburg) jährlich 1Mark (Lübeck) 32Schilling (Mecklenburg).
Jahrgang
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[ => Original lesen: 1870 Nr. 95 Seite 1]

Nachdem durch das Großherzoglich Mecklenburg-Schwerinsche Regierungsblatt Nr. 118 von dem Großherzoglichen Ministerium, Abtheilung für Medicinal-Angelegenheiten, bereits unterm 10. d. M. bekannt gemacht ist, daß die Rinderpest im Großherzogthum Mecklenburg-Schwerin erloschen, hat Großherzogliche Landesregierung zu Neustrelitz die Großherzogliche Landvogtei ermächtigt, die unterm 11. September d. J. erlassene Bekanntmachung, betreffend Maßregeln zur Verhütung der Einschleppung der Rinderpest, mit der Maßgabe hiedurch wieder aufzuheben, daß bis auf Weiteres nur noch die Ein- und Durchfuhr von lebendem und todtem Rindvieh aus dem Großherzogthum Mecklenburg-Schwerin über die Grenze des Fürstenthums Ratzeburg bei Vermeidung einer Strafe bis zu 50 Taler (Mecklenburg), event. angemessener Gefängnißstrafe verboten bleibt.
Schönberg, den 30. November 1870.

Großherzogl. Mecklenburg. Landvogtei des Fürstenthums Ratzeburg.
F. Graf Eyben. C. L. v.Oertzen. C. v. Oertzen.


Nachdem am heutigen Tage die halbmonatlichen Unterstützungsgelder an die bedürftigen Familien der zum Dienst einberufenen Reservisten und Landwehrmänner des hiesigen Fürstenthums ausbezahlt worden, wird hiedurch bekannt gemacht, daß die nächste halbmonatliche Zahlung dieser Gelder am Dienstag den 6. December d. J., Morgens 9 Uhr, in der Wohnung des mitunterzeichneten Assessors von Oertzen stattfindet. Die Unterstützungsberechtigten haben sich zur genannten Stunde pünktlich daselbst einzufinden.
Schönberg, den 23. November 1870.

Das Kreis-Commissariat des Fürstenthums Ratzeburg.
C. v. Oertzen. G. W. Wicke. H. Burmeister.


- Am 27. November hat der General v. Manteufel bei Amiens die von Bourbaki gebildete franz. Nordarmee vollständig überwunden; der heftige Kampf dauerte den ganzen Tag und die geschlagene Nordarmee flieht, von den Deutschen verfolgt, in voller Auflösung nach Norden. - Gleichzeitig kommt von der Loire eine erfreuliche Kunde. Das Ergebniß des Tages von Beaune La Rolande (nordöstlich von Orleans) am 28. d. weist sich als ein vollständiger Sieg aus, der über den größten Theil der Loire-Armee errungen ist. Der Feind hat seinen Rückzug antreten müssen und die steigende Zahl der Gefangenen beweist, daß seine Niederlage eine gründliche gewesen ist. Die Franzosen ließen an Todten 1000 Mann auf dem Platz und verlor mehrere Tausend Gefangene. - Wohl im Zusammenhange mit der verunglückten Offensive der Loire-Armee hat General Trochu nun endlich am 29. auch den lange erwarteten Ausfall aus Paris nach Süden zu in der Richtung der Straße nach Orleans gemacht. Er war begleitet von kleinen Vorstößen nach anderen Richtungen, um die Aufmerksamkeit und die Kraft der Belagerer zu theilen. Das Unternehmen schlug aber fehl, der Feind wurde überall siegreich zurückgeschlagen. So ist denn also der große Schlag erfolgt, und die Hoffnung der Pariser auf einen Entsatz von außen her vollständig und in einer auch für sie greifbaren Weise vereitelt. Die Belagerung der Hauptstadt ist damit in ihr letztes entscheidendes Stadium getreten.
- Die Prov.-Corr. schreibt: Die Frage des Schwarzen Meeres geht immer entschiedener einer friedlichen Lösung entgegen. Der von unserer Regierung ausgegangene Vorschlag zur Erörterung derselben auf einer Conferenz hat zunächst die Zustimmung Rußlands und Englands gefunden und nach der zu erwartenden Bestimmung der übrigen Mächte wird die Conferenz unverweilt in London zusammentreten. Bei der versöhnlichen Stimmung aller Betheiligten ist an dem friedlichen Ausgange der Besprechungen kaum zu zweifeln.
- Der Reichstag hat die Anleihe von 100 Millionen Thalern auch in dritter Lesung angenommen; dagegen stimmten nur 8 Mitglieder (Bebel, Liebknecht und Consorten).
- Ueber die neue Bundes-Anleihe meldet die N.-Z. Folgendes: Es sollen zunächst etwa 50 Mill. Thaler in 5procentigen, nach 5 Jahren rückzahlbaren Stücke zur Ausgabe kommen. Auf etwa 34 Millionen hat ein Consortium feste Offerte gemacht, 17 Millionen bleiben eventuell für dasselbe reservirt. Im Falle, daß die bis jetzt vorbehalte Genehmigung erfolgt, wird die öffentliche Subscription zum Course von 95 pCt. stattfinden.
- In München brach ein wahrer Jubelsturm los, als die Kunde sich verbreitete, daß Bayern dem deutschen Reich beigetreten sei. Viele Häuser flaggten und illuminirten, als wenn ein großer Sieg errungen wäre.
- In Stuttgart waren am 27. d. M., anläßlich der Unterzeichnung des Vertrags, betreffend den Eintritt Württembergs in den deutschen Bund, die Hauptstraßen der Stadt beflaggt.
- Der preuß. Staatsanzeiger enthält den Bundesvertrag mit Bayern. Die Hauptbestimmung ist, daß die Artikel 61 - 68 der Bundes-Verfassung auf Bayern keine Anwendung finden. Bayern behält seine selbständige militairische Verwaltung unter der Militairhoheit des Königs von Bayern. Die Organisation und Formation erfolgt in Uebereinstimmung mit den Normen des Bundesheeres. Der Bundesfeldherr hat das Recht und die Pflicht zu Inspectionen. Im Kriege haben die bayerischen Truppen dem Bundesfeldherrn unbedingt Gehorsam zu leisten. Die bezügliche Verpflichtung wird in den Fahneneid aufgenommen.

[ => Original lesen: 1870 Nr. 95 Seite 2]

- In der Zeit vom 1. Octbr. bis 10. Novbr. sind 215,000 amerikanische Gewehre (meistens aus der Fabrik von Remington) mit 26,750,000 Patronen über Brest und Havre in Frankreich eingeführt. Andere Sendungen werden erwartet; die französische Regierung soll im Ganzen 400,000 Gewehre bestellt haben.
- Kriegsgefangene Mobilgarden des Elsaß, welche Grundbesitzer sind, werden jetzt in ihre Heimath entlassen, sie müssen aber zuvor einen Revers unterschreiben, daß ihr Besitz der Confiscation unterliegt, falls sie noch einmal die Waffen gegen Deutsche ergreifen.
- "Noth lehrt nicht allein beten, sondern auch Ratten essen. Ich selbst, schreibt der Pariser Correspondent der Times, habe sie und zwar in unserer ersten Restauration in bester Gesellschaft verspeist. Vor zwei Monaten wäre ich schon Vor dem bloßen Gedanken an eine solche entsetzliche That außer mir gewesen. Aber zunächst haben unsere Grundsätze durch das Pferdefleisch einen gewaltigen Stoß bekommen, dann erfährt man von guten Freunden, daß sie Katzen gegessen haben, und wir das Gleiche unwissentlich gethan, denn die Kaninchen, die man in den Restaurationen bekommt, sind sämmtlich Katzen. So verstockt sich allmählich unser Geschmack. Als ich gestern einen guten Bekannten traf, der mich aufforderte, ihn in eine Restauration zu begleiten, wo er Ratten bestellt habe, lief ich ihm nicht fort, sondern ging mit, um selbst einmal zu probiren. Die Schüssel Ratten sah wirklich verlockend aus; die Thiere wurden als Salmi präsentirt; mein Freund fand sie excellent und ich - nun ich fand sie auch so und bestelle mir vielleicht morgen eine 2. Portion. Das Fleisch war weiß und sehr zart, es glich dem von jungen Kaninchen, nur zarter. Wir sahen die Speisekarte nach, um zu sehen, ob der Wirth gewagt hatte, dem Gericht seinen wahren Namen zu geben. Das hatte er aber doch unterlassen. Das Auge ist eben empfindlicher als die Zunge. Es war ein bedeutsamer leerer Raum gelassen; daneben stand 1 Fr. 50 Cent., da sich zwei Ratten in dem Salmi befanden, so kostet das Stück etwa 7 Pence (6 Silbergroschen). - In den Rattenfleischläden sind sie natürlich billiger zu haben. Mit Hunden, Katzen, Ratten und den noch nicht ganz aufgegessenen Pferden werden wir uns denn wohl bis Ende dieses Monats hinfristen, besonders wenn auch noch die Thiere des zoologischen Gartens hinzugenommen werden. Die Tiger, Bären, Hyänen etc. ließe man freilich am liebsten gegen den Feind los, aber wer wird das thun wollen? Wir werden also wohl auch noch Tigersteaks, Hyänenrostbeaf und andere Herrlichkeiten zu kosten bekommen. Geschmorte Rhinocerosse mögen auch nicht schlecht schmecken. Hunde sind nicht mehr viel vorhanden. Eine junge Amerikanerin sah ich neulich noch im Besitz eines prächtigen sibirischen Wolfshundes, aber die Behörden haben ihn schon ausfindig gemacht, und sie erklärten, daß ein Thier, das täglich für 3 Francs frißt, in einer belagerten Stadt nicht das Recht hat, zu leben. Nachdem das frische Fleisch endlich vollständig auf die Neige gegangen, können wir es ja auch noch ein Weilchen mit gesalzenem versuchen, und dann haben wir noch Brod und Wein - auf wie lange freilich, ist das Geheimniß der Regierung."
- Thomas Caryle, der berühmte englische Geschichtschreiber, der geistvolle, gründliche Kenner deutscher Sprache und Literatur, hat in den jüngsten Tagen an die Redaction der "Times" einen Brief gerichtet, in welchem er seine Meinung über die Forderungen Deutschlands an Frankreich nach dem jetzigen Kriege offen und unverhohlen ausspricht. Der Brief ist etwas lang, aber für die Engländer wie für die Franzosen sehr beherzigenswerth; wir geben aus einer schon bedeutend gekürzten Uebersetzung der 'Weser-Zeitung' einen gedrängten Auszug. 'Wohlfeiles Mitleid und Zeitungslamente über das gefallene Frankreich mag ein recht lieber Zug der menschlichen Natur sein; aber es scheint mir doch ein sehr müßiges, gefährliches und irregeleitetes Gefühl, wenn man es auf die Abtretung von Elsaß und Lothringen au den deutschen Sieger anwendet. Keine Nation hat jemals einen so schlechten Nachbar gehabt als Deutschland ihn seit den letzten vier Jahrhunderten in Frankreich besaß, frech in jeder Weise, einen frechen, raubsüchtigen, unersättlichen, unermüdlich raufsüchtigen Nachbar. Dafür hat nun aber auch noch nie ein frecher, ungerechter Nachbar eine so vollständige, rasche und schmachvolle Züchtigung erhalten, keiner ist so arg zusammengedroschen worden, wie Frankreich jetzt von Deutschland. Nach 400 Jahren schlechter Behandlung hat jetzt Deutschland die hohe Freude, seinen Feind ehrlich und gründlich niedergeschlagen zu sehen. Da wäre es denn doch wahrlich ein Thor, wenn es jetzt, wo es das kann, nicht zwischen sich und einem solchen Nachbar eine schützende Schranke errichtete. Ich kenne kein Naturgesetz, keine Himmelsparlamentsacte, wonach die Franzosen allein unter allen irdischen Creaturen geraubtes Gut nicht herauszugeben brauchten, wenn der Eigenthümer, dem sie es genommen, im Stande ist, es ihnen nieder abzunehmen. Das könnten doch nur die Franzosen sich und Andern einbilden. Elsaß und Lothringen wurden wahrhaftig nicht in besonders göttlicher Misston geraubt. Richelieu's Pfiffigkeit und der lange Arm Ludwigs XIV. sind die einzigen Rechtstitel auf diese deutschen Länder. Richelieu und Tureune schraubten sie los und der sogenannte Ludwig der Große that das Uebrige. Auch eine gute Portion von Rechtsverdreherei war dabei. Ueber die schandbaren Reunionskammern protestirte sogar England, aber eine sublime, ironisch-politische Geberde, das war die ganze Antwort des großen Ludwig, der sich sogar auf seinen Münzen der erhabene Herrscher über alle Völker" nannte. Straßburg wurde einfach durch Hauseinbruch genommen, Metz und die drei Bisthümer (Metz, Toul und Verdün, immer in der Geschichte zusammen genannt und in diesem Jahr zusammen von den Deutschen zurückerobert) durch betrügerische Pfandleihe. König Wilhelm hat sie den Franzosen wieder abgenommen, und ist vollkommen gerecht vernünftig und weise, wenn Deutschland diese Land wieder an sich nimmt und durch gute Befestigung seines eigenen alten Wasgau und Hundsrück sich bei Zeiten gegen neue französische Visiten schützt."


Anzeigen.

Wenn von mehreren Ortschaften versäumt ist, bei dem vielen Regen in diesem Herbst die gehörige Aufsicht über die Wege zu führen, so vernothwendigt sich eine sofortige Nachbesserung derselben.
Es wird deßhalb sämmtlichen Ortschaften, wo dies nicht bereits geschehen, aufgegeben, sofort das Wasser aus den Wegen abzulassen und dieselben gehörig einzuebnen. Die Districtshusaren werden beauftragt werden, zur Anzeige zu bringen, wo dieser Anordnung nicht Folge geleistet wird.
Schönberg, den 30. November 1870.

Großherzogl. Wege-Commission.
F. Graf Eyben.


Holzverkauf.
Unter den bekannten Bedingungen sollen gegen gleichbaare Zahlung am Donnerstag den 8. December im Schlagbrügge-Lankower Holze 50 Faden tannen Kluft- und Knüppelholz meistbietend verkauft werden und wollen sich Kaufliebhaber Morgens halb 10 Uhr am Schlagbaum des Schlagbrügger Holzes einfinden.
Schönberg, den 1. Dec. 1870.
Danckwarth.


Am Montag den 5. December, von Morgens 9 Uhr an, soll im Hause der Gastwirths-Wittwe Boye hieselbst öffentlich meistbietend gegen gleich baare Bezahlung verkauft werden, als:

1 Kuh (6 Jahre alt), 1 Schwein, 171 Ellen diverses neues Futter, Betten, 1 Komode, 1 Kleiderschrank, 1 Chatulle, einige Scheffel gute Asche, Backobst, Mannskleidungsstücke und andere Sachen mehr.
Schönberg, den 27. November 1870.
Seegert, Landreiter.


Vermischte Anzeigen.

Die Herbst-Versammlung des landwirthschaftlichen Vereins ist auf Donnerstag den 8. December d. J. angesetzt und wird die Wahl eines Secretairs zur Verhandlung kommen.
Schönberg, den 23. Nov. 1870.
Der Vorstand.
F. Graf Eyben.


[ => Original lesen: 1870 Nr. 95 Seite 3]

Zu Weihnachtsgaben für unsere Soldaten im Felde sind von einem Ungenannten aus Blüssen 18 Pfund Wolle eingegangen.
Wollen wir noch den in acht Tagen von Schwerin unmittelbar an die Mecklenburger Truppen abgehenden Extrazug zur völlig kostenfreien Beförderung von wollenen Kleidungsstücken, Rauch, und Rolltaback, Pfeifen, Chocolade etc. und auch von Privatpacketen, die beim Färbermeister Breuel und Uhrmacher Meyer abzugeben sind, benutzen, so müssen wir recht dringend um schleunige Gaben und vorzüglich um Geld bitten zur Anschaffung derselben. Die Freude, die wir durch solche Andenken aus der Heimath und zu diesem Feste unsern Kriegern bereiten, wird überreichlichen Lohn Denen gewähren, die unsere Bitte erfüllen. Daß Alles richtig ankommt und vertheilt wird, haben die vielen über unsere Sendung im October d. J. eingegangenen Feldpostbriefe und Danksagungen bewiesen.
Schönberg, den 1. December 1870.
Die acht Hauswirthe und zwei Schönberger Bürger.


Um einen Ueberblick über das bevorstehende Antoniterminsgeschäft zu gewinnen, bitten wir, diejenigen größern Kapitalpöste, welche im Antonitermine bei der Anstalt belegt werden sollen, baldmöglichst bei uns anzumelden und bemerken, daß wir die Anstaltsgelder selbstverständlich auch in hiesigen mit Hypothekenbüchern versehenen Grundstücken, wenn die Sicherheit eine für Kindergelder genügende ist, belegen werden.
Schönberg, den 19. November 1870.
Das Directorium der Ersparniß- und Vorschuß-Anstalt.
Wigger. Burmeister. W. Saß. Aug. Spehr. C. Drevs.
Secretär: R. Rackow, Adv.


Zu Antoni 1871 werden in Grundstücke des hiesigen Fürstenthums, über welche bereits Hypothekenbücher niedergelegt sind, 16,000 Thlr. in Pösten von 400 bis 1000 Thlr. gesucht, und wird für die sämmtlichen Pöste die beste Priorität, welche auch für curandische Gelder genügt, gewährt.
Die Herren Capitalisten und Vormünder, welche von dieser Gelegenheit, Gelder unterzubringen, Gebrauch machen wollen, werden ersucht, sich baldigst zu melden bei A. Dufft, Actuar.
Schönberg, den 14. Nov. 1870.


Unentgeldliche Kur der Trunksucht.
ausgeführt nach rationeller Methode und eigener Erfindung älterer Aerzte, zum Wohle der Mitmenschen. Die Kur wird ohne Wissen des Kranken vollzogen. Gefällige Anfragen beliebe man vertrauensvoll einzusenden unter der Adresse: V. u. F. Frankfurt a. Oder, poste restante.


Zur Beachtung.
Wer sich eine angenehme Unterhaltung bereiten will, der wähle sich einen Psychographen oder Seelensprecher, welcher durch menschlichen Magnetismus in Bewegung gesetzt wird, und wodurch man sich mit abgeschiedenen Seelen, welche einem lieb und theuer sind, in Verbindung setzen und sprechen kann. Dieselben sind zu haben im Preise von 3 Thlr. nebst Gebrauchs-Anweisungen bei W. Falkenberg, Frankfurt a. Oder, Richtstr. Nr. 53


Campos-Caffee à Pfd. 11 ßl.
Campinos-Caffee à Pfd. 12 "
Maracaibo-Caffee, leicht beschädigt, im Geschmack Java-Caffee ähnlich 12 "
fein fein Maracaibo-Caffee, im Geschmack Java-Caffee ähnlich 13 "
Afrikanischer Caffee, feinschmeckend 13 "
Guatemala-Caffee 13 "
fein fein Guatemala-Caffee 18 "
Savanilla-Caffee 14 "
fein Laguayra-Caffee 14 "
fein Portorico-Caffee 16 "
fein Java-Caffee 16 "
fein fein braun Java-Caffee 17 "
empfiehlt Aug. Spehr.
Schönberg, den 28. Nov. 1870.


Gegen gute hypothekarische Sicherheit suche zu Antoni 1871 noch verschiedene Pöste von 200 bis 1200 Thlr., und bitte ich hierauf Reflectirende, sich baldigst bei mir melden zu wollen.
Schönberg, den 23. Nov. 1870.
Carl Bade.


Spielwerke von 4 bis 120 Stücke spielend, worunter Prachtwerke mit Glockenspiel, Trommel- und Glockenspiel, mit Himmelsstimmen, mit Mandoline, mit Expression u. s. w. Ferner: Spieldosen von 2 bis 16 Stücken, worunter solche mit Necessaires, Cigarrenständer, Schweizerhäuschen, Photographie-Albums, Schreibzeuge, Handschuhkasten, Briefbeschwerer, Globus, Cigarrenetuis, Taback- und Zündholzdosen, Puppen, Arbeitstischchen, Flaschen, Portemonnaies, Papiermesser, Stöcke, Stühle - alles mit Musik; ferner Thürschloßmusiken. Stets das Neueste empfiehlt J. H. Heller in Bern (Schweiz).
Nur wer direct bezieht, erhält Heller'sche Werke.
Verloosung.
Da die letztjährige Prämienvertheilung allgemein gute Aufnahme fand, so habe auch für diesen Winter wieder eine solche veranstaltet; jeder Käufer erhält je nach dem Betrage ein oder mehrere Prämienscheine. Ebenso findet auf vielseitigen Wunsch eine Spieldosenverloosung statt, das Loos zu 1 Thlr., zwölf Loose 10 Thaler, Ziehung Anfangs April.
Prospecte werden mit den Preiscouranten Jedermann franco zugesandt.


Zum Anbringen von Stickereien halte vorräthig und empfehle: Garderobenhalter, Schlüsselhalter, Handtuchhalter, Brieftaschen, Cigarrenetuis, Portemonaies, Briefbeschwerer, Cigarrengestelle, Cigarrenkasten, Nähsteine u. s. w.
C. Sievers.


100.000 Preuß. Thl. als größten Gewinn im glücklichen Falle, sowie ferner in sieben Abtheilungen zur Auszahlung gelangende Gewinne von 60.000, 40.000, 20.000, 16.000, 10.000, 2 à 8000, 3 à 6000, 3 à 4800, 1 à 4400, 3 à 4000, 2 à 3200, 4 à 2400, 7 à 2000, 16 à 1200, 106 à 800, 156 à 400, 206 à 200, 229 à 80, 10.800 à 44 Thaler‚ etc. etc. enthält die von hoher Staatsregierung genehmigte und garantirte große Geld-Verloosung.
Für die Ziehung erster Classe am 21. December d. J. versende ich gegen Einsendung des Vertrages am bequemsten per Postanweisung oder per Postvorschuß selbst nach weitester Entfernung
Ganze Originalloose à 2 Taler (Mecklenburg),
Halbe Originalloose à 1 Taler (Mecklenburg),
Viertel Originalloose à 15 Sgr.
Amtliche Pläne, sowie mit Staatswappen versehene Ziehungslisten gratis.
Prompte Bedienung wird zugesichert und wolle man der nahen Ziehung wegen gefällige Aufträge ehestens senden an das vom Glück besonders bevorzugte Bankhaus Siegmund Heckscher, Hamburg.


[ => Original lesen: 1870 Nr. 95 Seite 4]Zum bevorstehenden Weihnachtsfeste empfehle dem geehrten Publikum mein gut und billig sortirtes Manufactur-Waaren-Lager, wie Tuche, Buckskins, Paletotstoffe, Düffels, Leinen, Fanchons, Seelenwärmer, Shawls u. s. w. Ferner Ausverkauf einer großen Auswahl Kleiderstoffe in guten Mustern von 4 ßl. an, sowie eine Anzahl vorjähriger Mäntel und Umschlagtücher ebenfalls zu sehr billigen Preisen.
August Groth.


Im Ausverkauf empfehle Tuch und Buckskin à Elle 16 ßl. billiger als bisher, moderne Kleiderstoffe à Elle 4, 5 und 6 ßl., Werth 10 und 12 ßl., ächte Cattune à Elle 4 ßl., Werth 6 und 8 ßl., sowie alle wollenen Sachen, als Fanchon, Seelenwärmer, Damenwesten zu bedeutend heruntergesetzten Preisen, große dicke Double-Shawls 2 - 3 Thlr., Werth 6 Thlr., und viele andere Sachen.
Schönberg.
Ludwig Creutzfeldt.


Eine größere Auswahl von angefangenen und fertigen Stickereien etc., sowie die verschiedensten Galanterie-Waaren in Holz, Leder und Papier, mit und ohne Stickerei-Einrichtung, Federkasten, Jugendschriften, Bilderbücher, Wünsche, Lampenschirme u. A. m. empfiehlt zu billigsten Preisen bestens Carl Bade.


Den geehrten Bewohnern Schönbergs und der Umgegend zeige ich ergebenst an, daß ich mich hieselbst als Maurermeister niedergelassen habe, und bitte ich um geneigten Zuspruch.
Ich wohne im Hause meines Vaters, des Ackerbürgers Hr. J. Burmeister.
H. Burmeister.


Soeben empfing eine Sendung von Lampenschirmen und Wunschbogen sowie auch Bilderbücher und Jugendschriften in großer Auswahl und zu verschiedenen Preisen.
C. Sievers.


Besten Seifenstein empfing und empfiehlt J. F. Eckmann.


Ich empfehle mein Lager von Gußeisenwaaren, als: Keller-, Stall- und Dachfenster, Oefen, Ofenthüren, Röhren, Rosten, Sparherdplatten, Ringe und Bratöfen, und emaillirtes Kochgeschirr.
C. Schwedt.


Von dem Zaune an meiner Winterkoppel werden mir seit einiger Zeit Pfähle gestohlen. Ich warne die Diebe, indem ich einige Pfähle und Gesträucher angebohrt und mit Pulver versehen habe.
Hauswirth Will in Retelsdorf.


Fleischschneide- und Wurststopfmaschinen bei C. Schwedt.


Krollhaarsohlen à Paar 6 ßl. und 7 ßl., Korksohlen à Paar 6 ßl. empfiehlt C. Schwedt.


Um ganz damit aufzuräumen, empfiehlt sich mit einer Auswahl von Wollwaaren unter Einkaufspreis, als: Seelenwärmer von 8 ßl., Fanchons von 8 ßl., Shawls von 2 ßl. und Handschuhe von 2 ßl. an und erlaube mir ferner, alle in mein Putzgeschäft einschlagenden Artikel freundlichst in Erinnerung zu bringen, indem ich sehr billige Preise verspreche.
H. Bohnhoff.
Schönberg.


Wir machen den Landmeistern hiedurch bekannt, daß nach Beschluß des letzten Hauptquartals der Tischlermeister und unter Zustimmung der Behörde die Statuten des bisherigen Möbelamtsmagazins außer Kraft gesetzt und dies Magazin künftig unter dem Namen "Möbelmagazin der vereinigten Tischlermeister" fortgeführt wird.
Die vereinigten Tischlermeister.


Seit einiger Zeit ist über meine Koppel nach dem Kuhlrader Moor ein Schleichsteig angelegt, welchen ich hiemit ernstlichst verbiete. Zuwiderhandelnde werde ich unnachsichtig dem Gerichte zur Bestrafung anzeigen.
Hauswirth Fasch in Kuhlrade.


Kirchliche Nachrichten.
Schönberger Gemeinde.

Sonntag den 4. December.
Vormittags-Kirche: Pastor Fischer.
Nachmittags-Kirche: Pastor Kämpffer.
Amtswoche: Pastor Fischer.


Meteorologische Beobachtungen.
Nov.
1870.
Barometer   Wärme   Wind Stärke  
Paris. Lin.
300 +
niedrigste
°R.
höchste
°R.
       
29.
30.
1.
41.46
41.58
43.38
3.2
-0.2
-2.1
3.2
2.4
-0.2
NNO
NNW
N
1
1
1
heiter.
zieml. heit.
heiter.


Markt=Preise in Lübeck.
Butter, Meckl. d. Pf.14 1/2 - 15 Schilling (Mecklenburg),
Holst. d. Pf.15 - 16 Schilling (Mecklenburg),
Hasen d. St.32 - 40 Schilling (Mecklenburg),
Enten d. St.20 - 22 Schilling (Mecklenburg),
Hühner d. St.14 - 16 Schilling (Mecklenburg),
Küken d. St.10 - 12 Schilling (Mecklenburg),
Tauben d. St.4 - 5 Schilling (Mecklenburg),
Gänse pr. Pfd.8 1/2 - 9 Schilling (Mecklenburg),
Spickgans d. St.32 - 36 Schilling (Mecklenburg),
Schinken d. Pf.10 Schilling (Mecklenburg),
Wurst d. Pf.11 1/2 Schilling (Mecklenburg),
Eier 5 St.4 Schilling (Mecklenburg),
Kartoffeln d. Faß.5 1/2 Schilling (Mecklenburg).


Getreide-Preise in Lübeck.

(Alles per 200 Pfund in Lüb. Cour.)
Weizen17 - 18Mark (Lübeck)8Schilling (Mecklenburg)
Roggen12 1/2 - 13Mark (Lübeck)4Schilling (Mecklenburg)
Gerste11 1/2 - 12Mark (Lübeck)4Schilling (Mecklenburg)
Hafer10 1/2 - 11 Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)
Erbsen11 1/2 - 13Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)
Wicken-Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)
Buchweizen11 - 12Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)
Winter=Rapssaat29 - 30Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)
Winter=Rübsen28 - 29Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)
Schlagleinsaat19 - 19Mark (Lübeck)8Schilling (Mecklenburg)


(Hiezu Offizieller Anzeiger Nr. 41.)


Redigirt, gedruckt und verlegt von L. Bicker in Schönberg.


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