No. 85
Die Anzeigen erscheinen wöchentlich zweimal.
Dienstags und Freitags

Schönberg, den 28. Oktober
1870
vierzigster Jahrgang
Preis vierteljährlich 20 Schilling (Mecklenburg) jährlich 1Mark (Lübeck) 32Schilling (Mecklenburg).
Jahrgang
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[ => Original lesen: 1870 Nr. 85 Seite 1]

Mit der heutigen Nummer wird Nr. 40 bis 45 des Bundesgesetzblattes versandt.


Schönberg. Den 27. Oct., Abends, traf hier die erfreuliche Nachricht ein, daß Metz sich ergeben hat.
- Die Nachrichten von Vermittelungsversuchen der neutralen Mächte in dem deutsch-französischen Kriege mehren sich fortwährende; belgische Blätter enthalten Nachrichten aus London, welche besagen, daß Lord Granville an die englischen Gesandten in Tours, Berlin, Petersburg, Wien und Florenz telegraphirt habe, um darauf hinzuwirken, daß die Kriegführenden einen Waffenstillstand annehmen, damit in Frankreich die Constituante inzwischen einberufen werden könne. Die eingetroffenen Antworten sollen günstig lauten.
- Die Bismarck'sche N. A. Z. sagt, die in den letzten Tagen aufgetauchten Gerüchte 'über neuerdings gemachte Versuche zur Herbeiführung einer Einstellung der Feindseligkeiten' gewönnen bestimmte Gestalt, und es gälte auch als sicher, daß General Boyer, der Adjutant des Marschalls Bazaine, nach London zur Kaiserin gereist sei, nachdem er in Brüssel eine längere Unterredung mit der Gemahlin des österreichischen Gesandten, der Fürstin Metternich gehabt hätte. - Das öfficiöse Blatt sucht aber das Publikum über den üblen Eindruck zu beruhigen, den diese Nachrichten durch den Gedanken hervorrufen könnten, daß die Einmischung des Auslandes zum mindesten sehr überflüssig sei in einem Augenblicke, da wir das Schwerste überwunden und die Früchte der blutigen und mühevollen Anstrengungen unserer Armee in den letzten sieben Wochen, Metz und Paris, uns bald zufallen müßten. 'Mag man sich indeß beruhigen, sagt das öfficiöse Organ schließlich, König Wilhelm, seine Minister und seine Heerführer wissen den Werth des vergossenen Blutes und der Anstrengungen der Armee und des Landes sicherlich zu würdigen, und wo das Schwert und die Feder so einträchtig zusammenwirken, wie in diesem Kriege, wird die Eine dem Andern sicherlich nicht hinderlich sein."
- Den M. A. wird aus Reims d. 21. Oct. geschrieben: Nachdem Se. Kön. Hoh. der Großherzog von Mecklenburg-Schwerin gestern durch die mit Bezug auf die Einnahme von Soissons erfolgte Verleihung des eisernen Kreuzes erster Classe von Seiten Sr. Majestät des Königs von Preußen erfreut worden, hat Allerhöchstderselbe heute früh von Sr. Majestät dem Kaiser von Rußland das nachstehende, von gestern Nachmittag aus Gatschina datirte Telegramm in französischer Sprache erhalten. Dasselbe lautet in deutscher Uebersetzung:
Ich bitte Dich, das Kreuz des St. Georg-Ordens 3. Classe anzunehmen, das Du so wohl verdient hast. Gott gebe, daß der Krieg bald durch einen dauernden Frieden beendet werde.
Alexander.
- Die ministerielle preuß. Provinzial- Correspondenz schreibt, um irrthümlichen Auslegungen über die Verzögerung des Bombardements von Paris vorzubeugen, daß diese Verzögerung lediglich in dem in Frankreich so überaus schwer zu bewerkstelligenden Transport des großen Belagerungsgeschützes seinen Grund hat.
- In Versailles finden zur Zeit die Berathungen wegen des Beitritts der Süddeutschen Staaten zu dem bisherigen norddeutschen Bunde statt.
Außer dem Bundeskanzler Grafen von Bismarck nehmen diesseits der sächsische Staatsminister von Friesen und der Präsident des Bundeskanzleramtes Staatsminister Delbrück an den Verhandlungen theil; die Süddeutschen Staaten Baiern, Württemberg, Baden und Hessen sind durch die leitenden Minister und Fachminister vertreten. Es ist Aussicht vorhanden, daß die Ergebnisse der Verhandlungen schon dem in der zweiten Hälfte des November zu berufenden Reichstage vorgelegt werden können.
- In Folge des von England vorgeschlagenen Waffenstillstandes begibt sich Thiers nach Versailles in's preußische Hauptquartier, um über die Bedingungen desselben zu verhandeln.
- Einem amtlichen Berichte aus dem Hauptquartier des Königs, datirt 19. October, entnehmen wir Folgendes: Bei der Wichtigkeit, welche Versailles durch zwei Hauptquartiere und durch den zeitigen Aufenthalt so vieler fürstlichen Personen gewonnen hat und voraussichtlich auch für die Dauer der Belagerung von Paris behalten wird, stellte sich die Notwendigkeit der Einrichtung des gesammten Polizeiwesens nach dem Muster einer preußischen Polizeidirection heraus, wie jede größere Stadt des Heimathlandes eine solche besitzt. Das dazu nöthige Personal, gegen 100 Beamte, konnte von der Feldpolizei des königlichen großen Hauptquartiers, des Hauptquartiers der 3. Armee, sowie von der Feldgendarmerie des 5. und 11. preußischen Armeecorps gestellt werden, zu denen auch die hier noch fungirenden französischen Polizeibeamten genommen wurden, welche, da die frühere Polizeiverwaltung in Versailles kein Communal-Institut war, unter einem Director, der den Titel Commissaire central führt, von drei kaiserlichen Commissairs geleitet fungirten. 25 Sergents de ville waren unter dieser Leitung thätig. Statt dieser kaiserlichen ist nun seit einiger Zeit eine Polizeiverwaltung eingerichtet worden, an deren Spitze als Chef der Feldpolizeidirector Stieber steht und für deren äußeren Dienst die frühere französische Polizeidirection in Function geblieben ist. Die Stadt ist in drei Inspectionsbezirke, Süd-, Nord- und Ostbezirk getheilt. An der Spitze jedes dieser Bezirke steht ein Officier der preußischen Feldpolizei als Inspecteur, neben ihm ein französischer Commissär. In jeder Inspektion sind 6 bis 10 Polizeireviere gebildet, deren jedes von zwei preußischen Feldgendarmen und einem französischen Sergent de ville beaufsichtigt wird. Außerdem ist das nöthige Personal für den Patrouillendienst, die Marktwachen und die Bewachung der öffentlichen Gebäude vorhanden. Sämmtliche preußische Beamte sind beritten, und die Gendarmen stehen unter der Disciplinaraufsicht von zwei Rittmeistern der Feldgendarmerie. So rasch diese Organisation geschaffen wurde, so vortrefflich bewährt sie sich in der Ruhe und Sicherheit, welche jetzt in der ganzen Stadt herrscht. Zunächst Organ der hiesigen Commandantur, muß diese Polizeiverwaltung vorzugsweise dem augenblicklichen Verhältnisse entsprechend, einen militärischen Charakter tragen und sich ihre Gesetze und Vorschriften theils nach französischen, theils nach preußischen Mustern bilden.
- Einer Mittheilung des 'Nord' in Paris, datirt vom 16. October, entnehmen wir die nachstehenden Details: 'Die Vorräthe fehlen nicht, aber der Preis derselben ist beträchtlich gestiegen. Gesalzene Butter kostet das Pfund 18 Francs, Schlack-

[ => Original lesen: 1870 Nr. 85 Seite 2]

wurst 8 Frcs., Pferdefleisch 2 Frcs. Auch beginnt das Elend in einzelnen Vierteln groß zu werden, und ungeachtet der Anstrengungen der Privatwohlthätigkeit fängt das schreckliche Gespenst einer Hungersnoth an, Gestalt zu gewinnen, wenn nicht als unmittelbare Wirklichkeit, so doch als Eventualität einer nicht zu fernen Zukunft.'
-Unsere Feldwachen vor Paris berichten, so schreibt man dem Dresd. Journ. unterm 19. Oct., daß gestern in der Nähe des Dorfes Bondy, im Nordosten von Paris, eine große Anzahl, über 1000 Personen beiderlei Geschlechts, meist alte Leute und Kinder, Durchzug verlangt hätten; sie seien aus der Stadt entfernt worden mit dem Bedeuten, sich in das flache Land zu begeben. Als ihr Gesuch nicht gewährt wurde, zogen sie endlich nach langem Verhandeln wieder nach Paris zurück, wo ihnen jedoch der Eintritt verweigert wurde, denn sie erschienen nach einiger Zeit wieder und wiederholten die bereits abgeschlagene Bitte aufs Neue. Auch von uns wieder zurückgewiesen um ihr Heil nochmals an den Mauern von Paris zu versuchen, ob mit besserem Erfolge als das erste Mal, bleibt abzuwarten. Möglich, daß sie ausgeschlossen sind und an einer anderen Stelle den Ausgang zu finden hoffen, möglich auch, daß sich ihnen die Thore wieder geöffnet haben. Im ersteren Falle würden sie auf dem von den beiderseitigen Vorposten gleichsam als neutrales Gebiet betrachteten Gürtel umherirren, da ihnen unsere, Paris völlig cernirenden Heere nirgends den Durchgang gestatten werden. Jedenfalls ist diese Thatsache wichtig, da sie Schlüsse auf die in Paris herrschenden Verhältnisse zu machen erlaubt, die für den Stand unserer Angelegenheiten nicht ungünstig sein können.
- Die Vorposten um Metz machen von den ihnen aus der Kriegsbeute von Sedan übergebenen Chassepotgewehren bereits tüchtigen Gebrauch. Unsern Truppen kommt dabei sehr zu statten, daß sie besser zu schießen verstehen, als die Feinde. Das Chassepot interessirte unsere Soldaten höchlichst; sie standen gewissermaßen an der Scheibe, und jetzt wissen sie dasselbe in einer Weise zu handhaben, als hätten sie nie ein anderes Gewehr gehabt. Sie bedienen sich dessen mit Vorliebe, und die Wirkungsfähigkeit desselben wird noch durch ihre Zielfertigkeit erhöht; dazu kommt noch die Leichtigkeit und bequeme Handlichkeit der Waffe, das leichtere Kaliber, welches eine größere Quantität von Patronen ermöglicht.
- Welch einen enormen Umfang die preußische Feldpost-Correspondenz erlangt hat, geht unter Anderem daraus hervor, daß am 11. d. Abends von der Postsammelstelle Berlin allein 187 große Säcke mit Briefen für die Armee abgingen; zum Transport dieser Masse nach dem Bahnhofe waren 7 große zweispännige Güterwagen nöthig; außerdem beförderte die Post an dem Tage vier zweispännige Wagen mit baarem Gelde für die Armee.
- Um die deutschen Feldposten gegen die Angriffe der Freischützen sicher zu stellen, hat der Etappen-Commandant jetzt die Anordnung getroffen, daß in jedem Abgangsorte der Bürgermeister dieses Orts den Postwagen besteigen und denselben bis zur nächsten Haltestelle begleiten muß. Seitdem ist in dortiger Gegend keine Post mehr aufgehoben oder beschossen worden.
- Dem Bäckermeister Däumichen zu Spandau ist es gelungen, ein Brod herzustellen, welches sich 8 Wochen und länger hält, so daß es nunmehr möglich ist, die Armee neben der Erbswurst auch mit gutem nahrhaften Brode zu versehen. Däumichen ist bereits nach Bingen zur Uebernahme einer Feldbäckerei abgereist. Es ist dies eine Erfindung, welche dem Staate nicht nur einen pecuniären Vortheil, sondern auch den Truppen zu Gute kommt.
- Zur Kennzeichnung des Geistes der Straßburger Bevölkerung erzählt ein Correspondent der Allg. Ztg. Folgendes: "Ich hörte dieser Tage eine stramme Bürgersfrau, die ich schon lange kannte, mit Eifer und Leidenschaft sagen: 'Und ich bin einmal Französin und will auch als Französin sterben', und konnte nicht umhin, ihr lächelnd zu entgegnen: wenn sie eine so eifrige Französin sei, so möge sie mir doch diese Worte französisch sagen: aber da bekam ich lediglich zur Antwort: 'Ich bin Französin, aber wälschen kann ich nicht.' Natürlich lautete dies im ächten Straßburger Deutsch viel komischer, aber es bezeichnet immerhin die wahre Sachlage."
- Des Krieges vollen Jammer hat ein wenig bemittelter Mann in Görlitz zu tragen. Drei Söhne und vier Schwiegersöhne sind ihm bei Metz gefallen und er ist der einzige Tröster und Ernährer der Wittwen und ihrer 21 Kinder.
- Zu den Ehren der Ritter des eisernen Kreuzes gehört es, daß die Wachtposten vor ihnen stille stehen und Gewehr-Ueber machen müssen.
- Aus Schwerin wird geschrieben, daß dem Vernehmen nach die Cernirung zur Verhütung weiterer Verbreitung der Rinderpest in allen mecklenb.-schwerinschen Ortschaften, wo dieselbe angeordnet ist, im Laufe dieser Woche aufgehoben werden können, falls nicht neu eintretende Falle eine längere Dauer derselben nöthig machen.
- Aus Turin wird jetzt als gewiß geschrieben, daß der Herzog von Aosta (zweiter Sohn Victor Emanuels) kürzlich auf wiederholte Bitten sich zur Annahme der spanischen Krone entschlossen habe.
- Das prachtvolle Nordlicht am letzten Montag Abend ist in ganz Norddeutschland beobachtet; es war von seltener Schönheit und erleuchtete den Horizont östlich und westlich vom Polarstern, zeitweise seine Strahlen bis in den Zenith werfend.


Anzeige.

Antragsmäßig soll über die zu Herrnburg belegene Büdnerstelle Nr. 1 c. p. des Kaufmanns Johann Joachim Hagen daselbst ein Hypothekenbuch niedergelegt werden, und werden daher alle Diejenigen, welche Realrechte an diesem Grundstücke zu haben vermeinen und deren Eintragung in das niederzulegende Hypothekenbuch verlangen, zu deren Anmeldung auf Montag den 14. November 1870, Morgens 10 Uhr, peremtorisch und unter dem Nachtheil hiemit aufgefordert, daß alle nicht angemeldeten und von der Anmeldungspflicht nicht ausgenommenen Realrechte an dem proclamirten Grundstücke sowohl gegen den jetzigen ats künftigen Besitzer desselben erloschen sein sollen.
Ausgenommen von der Anmeldungspflicht sind jedoch diejenigen Gläubiger, welche ihre Forderungen auf einem, mit dem Siegel des Gerichts versehenen, vor dem Liquidations-Termine ihnen vorzulegenden und von ihnen zu unterzeichnenden Postenzettel vollständig und richtig aufgeführt gefunden haben.
Schönberg, den 29. August 1870.
Großherzogl. Justizamt der Landvogtei des Fürstenthums Ratzeburg.
C. L. v. Oertzen.
(L. S.) A. Dufft.


In Sachen betreffend die Niederlegung eines Hypothekenbuchs über das zu Mannhagen belegene Wohnhaus c. p. des Krämers Johann August Wilhelm Schulze zu Mannhagen giebt das Großherzogl. Justizamt der Landvogtei des Fürstenthums Ratzeburg auf das am 18. d. Mts. abgehaltene Liquidationsprotocoll, nachdem die öffentliche gehörige Bekanntmachung dieses Termins zu den Acten docirt worden, hiedurch den Bescheid:
daß alle weder in dem Liquidationstermine am 18. d. Mts. noch bis jetzt angemeldeten und von der Anmeldungspflicht nicht ausgenommenen Realrechte an dem proclamirten Grundstücke sowohl gegen den jetzigen als künftigen Besitzer desselben erloschen sein sollen.
Von Rechts Wegen!
Schönberg, den 20. October 1870.
C. L. v. Oertzen.
(L. S.) A. Dufft.


In das hiesige Handelsregister ist heute Fol XXI. Nr. 34, betreffend die Ersparniß- und Vorschuß-Anstalt in Schönberg, Columne 6 eingetragen:
"Das statutenmäßig ausscheidende erste Mitglied des Directorii der Ersparniß- und Vorschuß-Anstalt in Schönberg, der Domainenpächter Amtmann Drevs zu Bauhof Schönberg, ist in der am 15. October 1870 abgehaltenen Ge-

[ => Original lesen: 1870 Nr. 85 Seite 3]

neralversammlung der Actionaire der Anstalt als Mitglied des Directorii mit Stimmenmehrheit wieder gewählt und als solches, da er die Wahl angenommen, durch die in beglaubigter Abschrift ad 5 anliegenden notariellen Urkunden d. d. Schönberg den 15. und resp. 20. October 1870 legitimirt.
Schönberg, im Fürstenthum Ratzeburg, den 24. October 1870.
Das Handelsgericht.
W. Saur.
(L. S.) A. Dufft.


Holzverkauf.
Unter den bekannten Bedingungen sollen gegen gleich baare Zahlung am Donnerstag den 3. November in den Hohenmeiler Tannen 60 Faden tannen Kluftholz meistbietend verkauft werden, und wollen sich Kaufliebhaber Morgens 9 Uhr beim Hohemeiler Forsthause einfinden.
Schönberg den 27. October 1870.
Danckwarth.


Am Montag den 31 d. Mts. October, von Morgens 9 Uhr an, soll im Hause des Gastwirths Boye hieselbst öffentlich meistbietend gegen gleich baare Zahlung verkauft werden, als:

1 guter Kleiderschrank, 3 Bolzen flächsen und 3 Bolzen heeden Lein, 14 Pfd. Flachs, 12 Pfd. heeden Garn etwas wollen Zeug, 9 Kopfkissen, 1 Oberbett, 1 Unterbett, 1 Pfühl, 1 Koffer, Leinenzeug, gute Frauenkleidungsstücke und andere Sachen mehr.
Schönberg, den 24. October 1870.
Seegert, Landreiter.


Vermischte Anzeigen.

Die auf Grund des Aufrufs vom 1. October d. J. für die Truppen im Felde stattfindende Geldsammlung im Fürstenthum Ratzeburg hat bis jetzt eine Summe von 2044 Taler (Mecklenburg) 39 Schilling (Mecklenburg) ergeben. Schönberg den 27. October 1870.
Namens und im Auftrage der Comite-Mitglieder.
R. Rackow, Adv.


Verzeichnis
der in Folge des Aufrufes vom 1. October d. J. für die Truppen im Felde gespendeten Gaben mit der Namensliste der Geber.
(Fortsetzung.)

71. Back, Gastwirth Spolert 1 T., Büdner Meiborg 1 T., Glaser Fermor 32 s., Schullehrer Greve 32 s., Schneider Wulf 20 s., Wittwe Kähler 16 s., Schlachter Janssen 16s., Töpfer Möhler 16 s., Productenhändler Buschow 16 s., Tischler Pipejohn 16 s., Rademacher Lach 16 s., Kupferschmied A. Ohst 16 s., H. Ohst 16 s., Schneider Woisien 16 s., Kesselschlager J. Beckmann 12 s., Schneider Burmeister 8 s., Tischler Metscher 8 s., Wittwe Sisage 8 s., Maurer F. Fischer 8 s., H. Bruse 12 s., J. Bernhöft 8 s., Kesselschläger Sandher 8 s., Wwe. Godecke 8 s., Schlachter Augustien 4 s., Schuster Fermor 4 s., Rethiet 4 s., Weber Claasen 4 s., J. Claasen 4 s., Schneider Rumohr 4 s., Maurer Beckmann 4 s., Zimmermann Stein 4 s., Wwe. Stein 4 s., Wwe. Krüting 4 s., Wwe. Grabow 4 s., Böttcher Brede 4 s., Musicus Buschow 4 s., Maurer Böttcher 4 s., Wwe. Bollow 4 s., Schneider Wöhlert 4 s., Büdner Wienke 4 s., Schuster Wienke 4 s., Arbeitsm. Wegner 2 s., Wwe. Hüser 2 s., Maria Stein 2 s., Arbeitsmann Eggers 2 s., H. Penckow 5 T.,
zusammen 15 T. 4 s.

76. Dorfschaft Rupensdorf. Schulze Maaß 2 T., Hausw. Böttcher 1 T., Maack 2 T., Karsten 2 T., Lenschow 24 s., Maria Dusendschön 8 s., Arbeitsm. Retelsdorf 4 s., Maurer Retelsdorf 8 s., Wilms 8 s., Arbeitsm. Voß 8 s., Bahde 8 s., Maaß 8 s., Catharina Maaß 4 s., Arheitsmann Möller 8 s., Maurer Dierk 24 s., Arbeitsm. Peters 8 s., Arbeitsm. Holst 4 s., Wwe. Maaß 8 s., Büdner Freitag 8 s., Arbeitsm. Schütt 4 s., Bockwoldt 8 s., WWe. Warnemünde 8 s., Wwe. Dencker 4 s., Lehrer Maaß 12 s.,
zusammen 16 T. 32 s.

77. Dorfschaft Schlagsülsdorf. Schulze Meyer 2 T., F. Meyer 1 T., J. Meyer 16 s., C. Meyer 16 s., Mädch. M. Oldörp 8 s., Knecht Lorenz 4 s, Hausw. Bollow 2 T., Heinrich Bollow 16 s., Heinrich Bollow 16 s., Knecht Oldenburg 16 s., L. Bollow 16 s., Mädchen Kalkhorst 16 s., Hausw. Oldenburg 2 T., Knecht Oldenburg 8 s., Mädchen Oldenburg 8 s., Mädchen Maack 8 s., Arbeitsm. Wilms 8 s., Knecht Hamann 8 s., Arbeitsm. Werner 8 s., Meier 8 s., Maurer Werner 16 s., Burmeister 8 s., Hausw. Mustin 2 T., C. Mustin 1 T., Mädchen Planthaber 8 s., Knecht Lange 8 s., Buchholz 8 s., Käthner Holst 1 T., Käthner-Wwe. Boye 1 T., Knecht J. Meyer 12 s., Arbeitsm. Schlatow 8 s.,
zusammen 17 T. 8 s.

78. Dorfschaft Lockwisch. Arbeitsm. Jochen Lange 9 s., Büdner J. Drews 1 T., Schulze H. H. Oldörp 2 T., Arbeitsm. Jochen Groth 8 s., Arbeitsm. M. Fick 4 s., Hausw. H. H. Schleuß 1 T., Arbeitsm. Schnell 16 s., Kaufmann Oldenburg 1 T., Büdner Maurer H. Lühr 16 s., Ungenannt 16 s., Büdner J. Lenschow 16 s., Hausw. H. H. Maack 1 T.,
zusammen 7 T. 37 s.

79. Dorfschaft Kl. Molzahn. Arbeitsmann Hans Oldenburg
16 s.

80. Dorfschaft Kl. Siemz. Hausw. Oldenburg
2 T.

1c. Stadt Schönberg. Erlös aus dem von einer armen Frau in Schönberg gespendeten silbernen Löffel 10 T., Adolph Wegener 12 s., Emilie Wegener 8 s., Barbier Fick 24 s., Ungenannt 1 T., J. H. Meyer aus Mahlzow 1 T., Schlächtermeister G. Ladendorf 8 s., Tischlerm. Holz 1 T., Kramer Brüggmann. 1 T, Drechslermeister Schleuß 16 s., Bürstenmacher Licht 24 s., Weberm. Oldörp 16 s., Weberm. J. Kähler 2 T., Schirmfabrikant Scheer 1 T., Schneiderm. Freitag 1 T., Maurer Lenschow 8 s., Arbeitsm. Tews 8 s., Schuhmacher A. Lenschow 16 s., F. Witting 1 T., Tischlerlermeister Dertmann 16 s., Heinr. Kleinfeldt 8 s., Schlächtermeister Carl Ohlsen Kinder 16 s., Ungenannt 1 T., Assessor Saur 5 T., Kürschner Schading 32 s., J. H. Wienck 8 s., Rademachermeister F. Bockwoldt 2 T., die Rademacherzunft 6 T., Schlächterm. Mettscher 4 s., Gebr. Burchard 1 T.,, Goldschmied Th. Creutzfeldt 1 T., Bäcker Retelsdorf 1 T., Schlächtermeister W. Ladendorf 24,s., Weber Meier 8 s., Schuhmacherm. Freitag 8 s., Schneiderm. Joh. Renzow 24 s., Schuhmacherm. C. Rahn 24 s., Schuhmacherm. J. Oldenburg 32 s., dessen Tochter 16 s., Tischlerm. H. Oldenburg 16 s., Glaserm. Peters 1 T., Bäckerm. F. Grünthal 1 T. Privatschreiber Stoffers 1 T., Glaserm. Brüggmann 24 s., Bäckermeister H. Freitag 24 s., Schlächterm. Soltmann 16 s., Rademachermeister Badstein 1 T., Kutschner Gartz 1 T., Dr. Liebenow 5 T., Schneider Meier 8 s., Lehrer Prozesky 2 T., J. M. 1 T., Elisabeth Wendlandt 16 s., Sophie Wendlandt 16 s., N. N. 5 T.,
zusammen 64 T.,

mit den in den früheren Listen aufgeführten Beiträgen
zusammen 466 T. 41 s.


Um für unser in Neustrelitz garnisonirendes Bataillon und Batterie die so dringend nothwendigen warmen Kleidungsstücke nachzusenden, sind ferner eingegangen:
1) von zwei Hauswirthen in Schlag-Sülsdorf von jedem 5 Ellen Wollenzeug und 2 Thlr. baar; von N. N. daselbst 2 Thlr., ebenso 16 ßl. und 12 ßl.; 2) aus Kl. Mist von einem Hauswirthe 6 Paar Strümpfe und 6 Binden.
Die mit der Schweriner Sendung - mit der auch unsere Gaben abgegangen - Beauftragten sind mit größter Freude empfangen und erklären, daß Jeder, der dazu Beiträge geliefert hat, die Ueberzeugung hegen kann , ein gutes Werk zur Abhülfe der bei unsern Truppen in Frankreich herrschenden Noth gethan zu haben.
Schönberg, den 27. October 1870.
Die acht Hauswirthe und zwei Schönberger Bürger.


Allen, die meinem seligen Manne die letzte Ehre erwiesen haben, sage ich in meinem und meiner Kinder Namen den herzlichsten Dank.
Schönberg, den 24. October 1870.
Marie Spehr, geb. Kaiser.


Das diesjährige Ziegler-Quartal findet am Martinitage, Donnerstag den 10. November, statt und werden dazu nicht nur die Zunftmeister, sondern auch die Gesellen um so mehr zu einem zahlreichen Besuche eingeladen, als das Zunftverhältniß und die Neugestaltung desselben und besprochen werden soll.
Schönberg, den 24. October 1870.
Der Vorstand der Zieglerzunft.


Alle Diejenigen, welche rechtmäßige Forderungen an den zu Bechelsdorf verstorbenen Büdner Oldenburg haben, werden hiedurch aufgefordert, sich innerhalb 14 Tagen bei den unterzeichneten Vormündern zu melden; spätere Anmeldungen können nicht berücksichtigt werden. Ferner werden Diejenigen, welche dem Verstorbenen noch schuldig sind, aufgefordert, diese ihre Schuld binnen gleicher Frist ebenfalls zu berichtigen.
Bechelsdorf, den 27. October 1870.
Hauswirth Boye.
Hauswirth Rieckhoff.


10-12 Schlachtkühe sind zu soliden Preisen am 29. und 30. October zu verkaufen bei J. Ladendorf, Schlachtermeister in Schönberg.


Am Montag den 31. October findet das Quartal der Zimmerleute statt.
Die Aelterleute.


[ => Original lesen: 1870 Nr. 85 Seite 4]

Specialität für Patent-Futterschneid-Maschinen.
Unser Absatz, welcher schon vor einem Jahr 900 Stück jährlich betrug, hat sich seitdem verdoppelt, wodurch es uns möglich ist, unsere Verkaufspreise zu ermäßigen, ohne die bekannte Güte und Solidität unserer Maschinen zu beeinträchtigen. Folgendes sind unsere neue Preise:
Thlr. 28 für die beliebte Maschine für 20 à 30 Stück Vieh und Pferde, 2 Schnittlängen ohne Wechselräder, ganz von Eisen.
Thlr. 39 für eine größere Maschine, 3 Schnittlängen.
Thlr. 49 1/6 für die größte Maschine für Handbetrieb.
Franco jeder Eisenbahnstation, Garantie 3 Jahre, Probezeit 14 Tage.
Abbildungen und Beschreibungen werden auf Wunsch gesandt.
Heinrich Lanz in Mannheim.


Seit einiger Zeit werden mir von meiner Feldmark Zaunpfähle und Schleete gestohlen. Ich warne die Diebe hierdurch, da ich mehrere Pfähle angebohrt und mit Pulver versehen habe.
Hausw. P. Schmidt-Schwanbeck.


Ankauf von Schwingelheede à Pfd. 3/4 ßl., gute Maschinenheede à Pfd. 3 1/2 ßl., gute Hechelheede à Pfd. 4 1/2 ßl., Kuhhäute von 5 Thlr. 8 ßl. bis 5 Thlr. 16 ßl. Knochen à Pfd. 1/2 ßl., sowie andere Producte werden in meinem Hause angenommen und zahlt die höchsten Preise H. Schultz, Frohnereipächter.


2 Thaler Belohnung
Am 18. October ist mir das Heckloch meiner Kuhkoppel von Unbefugten geöffnet, so daß die Kühe herausgelaufen sind. Wer mir den Thäter so namhaft macht, daß ich ihn gerichtlich belangen kann, erhält die Belohnung.
Schulze Lenschow in Gr. Bünsdorf.


Ein tüchtiger Holländerknecht der Zeugnisse seiner Brauchbarkeit beibringen kann, findet gegen guten Lohn sofort einen Dienst auf dem Hofe zu Selmsdorf.


Ich mache hiermit bekannt, daß ich den Fuhrmann Tretow die Aufsicht über meinen vor der Marienstraße belegenen Acker übertragen habe, und fordere hiedurch die Eltern auf, ihre Kinder von diesem Acker fern zu halten, indem ich sonst Schadenersatz beanspruchen müßte.
Bäckermeister Grünthal.


Mit frischem feinschmeckenden Schweine-Schmalz pr. Pfd. 13 Schilling (Mecklenburg) empfiehlt sich F. C. Wolgast.


Am nächsten Donnerstag beginnt in meinem Hause der alljährliche Club und wird während des Winters an jedem Donnerstag stattfinden, wozu ich meine Freunde und Gönner hiedurch ergebenst einlade.
Gastwirth Kohs in Menzendorf.


Ich empfehle mein Lager von Gußeisenwaaren, als: Keller-, Stall- und Dachfenster, Oefen, Ofenthüren, Röhren, Rosten, Sparherdplatten, Ringe und Bratöfen, und emaillirtes Kochgeschirr.
C. Schwedt.


Pferd Alte abgenutzte Pferde werden à Stück zu 5 Thlr. angekauft von H. Schultz, Frohnereipächter.


Mein Lager von Tapeten und Borden sowie von Rouleaux in vielen geschmackvollen Mustern empfehle ich dem geehrten Publikum zur Abnahme bestens.
Maler Wolgast.


Gleich zu vermiethen: eine freundliche Wohnung mit Mobiliar bei C. H. Vock.


Die Landmeister der Tischlerzunft werden hiedurch aufgefordert, ihr rückständiges Quartalsgeld binnen 4 Wochen bei Strafe der Execution an die unterzeichneten Aelterleute zu berichtigen.
Die Aelterleute der Tischlerzunft.
Brockmüller. Oldenberg.
Schönberg, den 18. October 1870.


Wohnungsveränderung.
Meinen geehrten Kunden die ergebene Anzeige, daß ich nicht mehr in der Siemzerstraße, sondern auf dem kalten Damm wohne, und bitte, das mir geschenkte Zutrauen auch in meinem neuen Hause ferner zu erhalten. Indem ich prompte und reelle Bedienung verspreche, zeichne hochachtungsvoll H. Ollrogge, Sattlermeister.


Vor einigen Tagen sind von meiner Koppel die Schafe fortgelaufen, von denen einige von Hunden todt gebissen und liegen geblieben sind. Wer mir den Thäter so nachweist, daß ich ihn gerichtlich belangen kann, erhält eine gute Belohnung.
Hausw. Möller-Selmsdorf.


W. Kolls, Juwelen-, Gold- u. Silber-Waaren-Handlung Lübeck, Sandstrasse 1006.
Bestellungen werden billig und prompt ausgeführt.


Meteorologische Beobachtungen.
Oct.
1870.
Barometer   Wärme   Wind Stärke  
Paris. Lin.
300 +
niedrigste
°R.
höchste
°R.
       
25.
26.
27.
30.05
30.79
31.28
4.2
3.9
4.5
9.0
7.8
7.0
W
SSW
SW
2
1
1
wolkig.
zieml. heit.
wolkig.

Am 25., 26. u. 27. auf 1 []' 5, 9 u. 5 Cbkz. Reg.


Markt=Preise in Lübeck.
Butter, Meckl. d. Pf.15 1/2 - 16 Schilling (Mecklenburg),
Holst. d. Pf.16 - 16 1/2Schilling (Mecklenburg),
Hasen d. St.32 - 40 Schilling (Mecklenburg),
Enten d. St.20 - 22 Schilling (Mecklenburg),
Hühner d. St.14 - 16 Schilling (Mecklenburg),
Küken d. St.10 - 12 Schilling (Mecklenburg),
Tauben d. St.4 - 5 Schilling (Mecklenburg),
Gänse d. St.3 Mark (Lübeck) 8 Schilling (Mecklenburg) bis 4 Mark (Lübeck),
Schinken d. Pf.11 Schilling (Mecklenburg),
Wurst d. Pf.11 Schilling (Mecklenburg),
Eier 5 St.4 Schilling (Mecklenburg),
Kartoffeln d. Faß.5 1/2 Schilling (Mecklenburg).


Getreide-Preise in Lübeck.

(Alles per 200 Pfund in Lüb. Cour.)
Weizen16 - 18Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)
Roggen11 1/2 - 13Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)
Gerste11 1/2 - 12Mark (Lübeck)4Schilling (Mecklenburg)
Hafer10 1/2 - 10 Mark (Lübeck)12Schilling (Mecklenburg)
Erbsen11 - 12Mark (Lübeck)8Schilling (Mecklenburg)
Wicken-Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)
Buchweizen11 - 12Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)
Winter=Rapssaat29 - 29Mark (Lübeck)8Schilling (Mecklenburg)
Winter=Rübsen28 1/2 - 29Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)
Schlagleinsaat19 - 19Mark (Lübeck)8Schilling (Mecklenburg)


Hiezu Offizieller Anzeiger Nr. 36.


Redigirt, gedruckt und verlegt von L. Bicker in Schönberg.


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