No. 75
Die Anzeigen erscheinen wöchentlich zweimal.
Dienstags und Freitags

Schönberg, den 23. September
1870
vierzigster Jahrgang
Preis vierteljährlich 20 Schilling (Mecklenburg) jährlich 1Mark (Lübeck) 32Schilling (Mecklenburg).
Jahrgang
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[ => Original lesen: 1870 Nr. 75 Seite 1]

Wenn Zweifel darüber entstanden sind, ob bei der gegen das Großherzogthum Mecklenburg durch das Publicandum vom 11. d. M. angeordneten Grenzsperre, die an der Grenze belegenen Ortsobrigkeiten zum Schutze gegen das Ueberschreiten der Grenze mit Vieh etc. mitzuwirken haben. So wird hierdurch zur allgemeinen Kenntniß gebracht, daß sämmtliche Ortsbehörden des Fürstenthums so berechtigt als verpflichtet sind, die Aufrechthaltung der in dem Publicando vom 11. d. M. gegen Einschleppung der Rinderpest angeordneten Maßregeln mit zu überwachen, und gegen etwa versuchte Umgehungen desselben sofort einzuschreiten.
Schönberg den 22. September 1870.

Großherzogl. Mecklenburg. Landvogtei des Fürstenthums Ratzeburg.
F. Graf Eyben. C. L. v. Oertzen. C. v. Oertzen.


Nachdem heute die halbmonatlichen Unterstützungsgelder an die bedürftigen Familien der einberufenen Reservisten und Landwehrmänner des hiesigen Fürstenthums ausbezahlt worden, wird hiedurch bekannt gemacht, daß die nächste halbmonatliche Zahlung dieser Gelder am Donnerstag den 6. October d. J., Morgens 9 Uhr, in der Wohnung des mitunterzeichneten Assessors von Oertzen stattfinden wird. Die Unterstützungsberechtigten haben sich daselbst zur genannten Stunde pünktlich einzufinden.
Schönberg, den 22. September 1870.

Das Kreis-Commissariat des Fürstenthums Ratzeburg.
C. v. Oertzen. G. W. Wicke. H. Burmeister.


- Die neuesten Nachrichten aus dem großen Hauptquartier in Maux sind datirt vom 20. Sept. und lauten: Nach vorbereitenden Bewegungen letzter Tage ist am 19. Sept. durch Vormarsch sämmtlicher Corps die vollständige Einschließung von Paris ausgeführt. Der König recognoscirte im Tageslauf die Nordostfront-Befestigungen.

Podbielski.
- Aus einigen Telegrammen des Königs an die Königin, 20. Sept: Gestern früh die Meldung, daß feindliche Position nördlich von St. Denis bei Pierresite beim Erscheinen unserer Truppen verlassen ist. - Soeben Meldung, daß gestern Nachmittag 5. Corps und 2. bayersches Corps nach Seine-Uebergang Villeneuve St. Georges südlich Paris 3 Divistonen des Generals Vinoy auf Höhen von Sceaux angegriffen, mit Verlust von 7 Kanonen, vielen Gefangenen geschlagen und hinter Forts auf Paris zurückgetrieben haben. Mein 7. Regiment wieder viel Verluste. Fritz war zugegen. Wetter seit acht Tagen prächtig.
- Vom Belagerungscorps vor Straßburg, Mundolsheim, 20. Septbr. Lünette (Schanze) 53 heute Nachmittag 4 1/2 Uhr vom Lieutenant Müller Garde-Füsilier-Regiments mit Mannschaften Garde-Landwehr-Bataillons Cottbus durch überraschenden Angriff über eben fertig gewordenen Damm genommen. Feind eröffnete äußerst lebhaftes Infanteriefeuer, was gegen 8 Uhr zum Schweigen gebracht.
Werner.
- In einer Correspondenz der Wes.-Z. lesen wir noch aus Nanzig: Das nächste Tagesinteresse heftet sich hier jetzt an die Belagerung von Toul. Toul soll nach der Weisung von oben, in so und so viel Tagen genommen werden. Der Großherzog von Mecklenburg-Schwerin, der bisher mit seiner Division (zu der auch das Strelitzer Bataillon gehört) mit zum Operationscorps vor Metz gehörte, ist am 13. vor Toul angekommen. Da Toul nur 3000 Mann Besatzung hat, so hofft man jetzt, daß man sich endlich dieses für die Eisenbahnverbindung mit Paris sehr wichtigen Platzes bemächtigen werde.
- Die Blokade der deutschen Nordseehäfen ist aufgehoben, angeblich um die dazu verwandten Panzerschiffe zur Vertheidigung der französ. Seefestungen verwenden zu können. - Die Blokade der Ostseehäfen besteht völkerrechtswidrig nur noch dem Namen nach, denn in der Ostsee werden von Handelsschiffen in letzter Zeit keine franz. Kriegsschiffe mehr angetroffen.
- Die Nachrichten aus Süddeutschland über das deutsche Einigungswerk lauten mit jedem Tage günstiger, die Bedingungen für den Eintritt in den Nordbund, oder vielmehr für die Umwandlung desselben in den deutschen Bund, welche man in Bayern noch stellt, sollen kaum der Rede werth sein, und nur Wünsche betreffen, die sich auf materielle Dinge beziehen. In Württemberg sei von Bedenken und Bedingungen noch weniger die Rede; die Regierung sei froh, auf eine gute Manier der Ordnung des deutschen Bundesstaates sich einfügen zu können.
- Fast alle Publicisten von Bedeutung, wie Heinrich v. Treitsche, Menzel, Maurenbrecher etc. sind der Meinung, daß Elsaß und Lothringen mit dem mächtigsten Staat in Deutschland, mit Preußen, vereinigt werden müssen, denn nur so könnten diese Länder am ersten wieder deutsch werden, wenn eine starke Hand sie regiere. Dazu komme, daß die Süddeutschen Fürsten auch keinen Länderzuwachs wünschten, sondern nur das Wohl Deutschlands im Auge hätten.
- Die Italiener sind am 30. Sept. nach kurzem Widerstand der fremden Milizen, die auf Befehl des Papstes das Feuer einstellten, in Rom eingerückt.
- Von der Kriegsbeute in Sedan erhält, wie der "Nürnberger Cour." mittheilt, Bayern: 91 Feldgeschütze, 20 Mitrailleusen, 49 Festungsgeschütze, 345 Fahrzeuge verschiedener Gattung, 15,660 Chassepots, 2850 weitere Feuerwaffen, 730 Cavalleriesäbel, 470 Cuirasse, 274 Lanzen, ca. 50 Centner Pulver und außerdem zahlreiche Montur- und Rüstungsgegenstände.
- Welch werthvolles Material auf deutscher Seite im Felde steht, mag folgende Notiz darthun:

[ => Original lesen: 1870 Nr. 75 Seite 2]

Das zweite preuß. Garde-Landwehrregiment, das dem Belagerungscorps vor Straßburg zugetheilt ist, hinterließ in der Heimath nicht weniger als 7003 Kinder.
- In Annelle bei Rheims ließ ein Husar sein Pferd beschlagen: während er das Bein des Thieres hielt, schlug ihn der Schmied mit dem Hammer todt. In demselben Ort wurde der Fähnrich Massenbach meuchlings erschossen. Der Ort wurde niedergebrannt.
- Einen rührenden Anblick gewährte es, als in der Schlacht vor Metz am 18. August bei dem 1. Garde-Dragonerregiment Abends Appell geblasen wurde, und 602 reiterlose Pferde von allen Seiten her diesem militärischen Rufe folgend und theils matt, theils verwundet sich dem Regiment treu anschlossen.
- Die Gegend hinter Rheims ist stundenlang so monoton, wie man seit Wochen daran gewöhnt ist, wird aus Chateau-Thierry vom 14. d. geschrieben, Hügel folgt auf Hügel, die Straße geht immer bergauf und bergab. In den Dörfern stehen die Leute truppenweise auf der Straße, gewöhnlich ist der Herr Pfarrer unter ihnen. Sie warten auf le roi Guilaume und Monsieur de Bismarck. Der letztere war übrigens währender letzten Tage seiner Anwesenheit in Rheims schon in einer Weise populär geworden, daß es ihm lästig geworden sein muß; denn nachdem die Leute erst wußten, wer eigentlich unter den Preußen Bismarck sei, brauchte er sich manchmal nur sehen zu lassen, um sogleich einen Auflauf zu verursachen. Die ihn kannten, waren stolz darauf, ihn zeigen zu gönnen, und die übrigen wünschten ihn kennen zu lernen.
- Sämmtliche bei Sedan erbeuteten 80,000 Chassepotgewehre und 580 Geschütze werden zum Kampf vor Paris verwendet und an die betreffenden Truppen unter den Mauern von Paris vertheilt werden.
- Verny, 14. Sept. Während die letzten Tage der Himmel nach vielen Regentagen uns wieder günstig war, beginnt Jupiter Pluvius heute von neuem seine Wasser auf uns herabzusenden. Wie furchtbar ein solch anhaltender Regen für die Armee ist, kann keiner empfinden, der noch den Schutz des Daches genießt. Mehrere Cernirungscorps bivouakiren jetzt meist 40 und einige Tage und Nächte. Das will für unsere kräftigen Deutschen nicht viel heißen, wenn das Wetter ihnen günstig ist. stürzt aber der Regen tagelang in Strömen, wie in vergangener Woche, so daß die Zelte weggeschwemmt, die Felder in Seen verwandelt werden, so ist das Bivouakiren eine höchst, höchst traurige Sache. Dennoch kein Klagen, kein Murren, wohl aber noch Humor. So hörte man eines Morgens nach einer regnerischen Nacht, während welcher kein Mensch daran denken konnte, die Mutter Erde als Lager zu wählen, einen Soldaten seinen Cameraden zurufen: "Sand her, das Bivouac zu scheuern!" Ein beifälliges Lachen und Jubeln war die Antwort. Allein der Humor, der gute Wille kann es nicht verhindern, daß die Natur ihre Rechte geltend macht. Nach den regnerischen Tagen haben wir täglich große Züge von Kranken, während solche vorher nur vereinzelt vorkamen. Die Ruhr macht Fortschritte. Was Allen fehlt, sind wollene Hemden, Strümpfe und Stiefel, und wo noch Liebesgaben in Baar disponibel sind, möge man für diese Sachen sorgen! Fast ein Jeder hat sein Schuhzeug verdorben. Schuster zum Flicken fehlen. Kämen solche mit Leder und Arbeitszeug hierher, sie würden doppelt lohnende Arbeit finden und sich bei jeder Compagnie etabliren können.
- Die Artillerie-Prüfungscommission in Berlin ist gegenwärtig mit der genauen Prüfung der Mitrailleusen beschäftigt, auch mit eingehender Untersuchung der Chassepotgewehre. Man hat die Bemerkung gemacht, daß die Mitrailleusen bei den Franzosen hauptsächlich zur Unterstützung der Artillerie dienten und namentlich unsern Soldaten bei Wegnahme von Geschützen Schaden zufügten. Ein Grenadier der 6. Compagnie des Kaiser-Franz-Grenadier-Regiments hat neun Schüsse aus einer Mitrailleuse erhalten; die Wunden sind jedoch so, daß der Verwundete nach Berlin kommen, konnte und zur Anlegung des täglichen Verbandes ausgehen kann.
- In sächsischen Blättern macht folgende Erzählung über ein Bravourstück eines sächsischen Reiters, Namens Mucke aus Neureudnitz, die Runde. Dem tapferen Reiter wurde im Reitergefechte am 28. v. Mts. bei Busancy sein treues Roß unter dem Leibe erschossen und er selbst verlor bei dem Falle seinen Helm. Plötzlich sah er seinen Lieutenant, v. Milkau, von 8 afrikanischen Jägern umringt und fast schon vom Pferde gerissen, da springt der brave Mucke hinzu, nur den Säbel in der Faust, schlitzt dem einen der Franzosen den Leib auf, hieb dem zweiten den Kopf ab, ergriff seinen Lieutenant am Beine, um ihn zu halten, und schlug zu gleicher Zeit einem dritten Franzosen den Kopf mitten durch. - Unterdessen war der Lieutenant auch wieder zum Hauen fähig geworden, und so blieb von den acht Franzosen nur einer übrig, der die Flucht ergriff. Auf dem Rückzuge stießen Beide noch auf einen französischen Lieutenant, dem der Reiter Mucke den Leib aufschlitzte. Dies war sein letztes Stück, denn gleich darauf fiel er zu Boden, mit dem Gesicht nach unten. Der brave Mucke hatte 6 Wunden erhalten, drei am Kopf, eine an der Schulter, eine am linken Arm und drei Finger der linken Hand waren ihm abgehauen. Der gerettete Lieutenant ritt davon, als einige Feinde herankamen, worauf diese dem Daliegenden noch 4 Stiche mit ihren Lanzen in das Kreuz versetzten. Der so schwer Verwundete wurde im Lazareth zu Fresnes vom Prinzen Georg besucht, welcher ihm seine volle Anerkennung aussprach.
- Der "Reveil" verlangt, daß Louis Bonaparte in Anklagezustand versetzt werde.
- Die Photographien des Kaisers und der Kaiserin sind aus den Pariser Schaufenstern verschwunden und durch zwei Carricaturen ersetzt. Der Kaiser wird als Schuhputzer dargestellt, wie er die Stiefel des Königs von Preußen wichst, und die Kaiserin, wie sie die Tuilerien mit einer Anzahl Schachteln verläßt. Darunter stehen die Worte: "Corbleu Madame, qui faites vous donc ici." (Alle Wetter! Madame, was machen Sie denn hier!)
- Bei dem Ausfall der Franzosen aus Metz wurde einem Officier das Pferd unterm Leibe erschossen. Das Thier brach mit ihm zusammen und bedrückte dem Offizier das Bein, so daß er regungslos liegen bleiben mußte, während die Uebrigen von den Franzosen zurückgedrängt wurden. Seine Anstrengungen, unter dem verendeten Thiere hervorzukommen, hatten erst Erfolg, als er sich entschloß, den bespornten Stiefel im Stich zu lassen. Mit einem Stiefel und einem Strumpfe geht der geängstete Offizier im schnellsten Laufe einem nahen Dorfe zu, welches er jedoch zu seinem Schreck von Franzosen besetzt findet. Da sieht er an einem Hause die weiße Fahne mit dem rothen Kreuze wehen, eilt dorthin und findet den ihm bekannten Dr. O., welcher Dirigent der dortigen Ambulance war. Diesen bittet er, ihn schnell zu verbergen, da die Franzosen ihm auf den Fersen seien. Unser Arzt, schnell entschlossen, heißt ihn, sich schnell in ein leeres Bett zu legen, umwickelt ihm schnell ein Bein mit einer blutgetränkten Bandage und bedeutet ihm, das Uebrige abzuwarten. Kaum ist dies geschehen, als die zwei den Offizier verfolgenden Franzosen in das Zimmer treten und sich nach dem erstern erkundigen. Der Arzt beruft sich auf die Unverletzlichkeit der Hospitäler; und auf seine Versicherung, daß sich hier nur Verwundete befinden, gehen endlich die Franzosen, durch den Augenschein überzeugt, ihrer Wege. Kurz darauf wurde das Dorf von den Preußen wieder genommen und der gerettete Offizier konnte nicht nur sein fingirtes Schmerzenslager verlassen, sondern es wurde ihm alsbald Gelegenheit geboten, seinen zurückgelassenen Stiefel wiederzuerobern.
- In langem Zuge zogen 600 Weiber und Kinder aus dem unglücklichen Straßburg heraus und in die Schweiz, deren Behörden ihnen Obdach und Unterhalt angeboten haben. - In Baden ist ein Luftballon niedergegangen, der aus Metz aufgestiegen war. Er enthielt meist Privatbriefe und war offenbar für franz. Finder und Besteller berechnet. - Den deutschen Avantgarden sind jetzt Dollmetscher in Cavallerie-Uniform beigegeben; sie tragen am Arm die Inschrift: 'Dolmetscher' und zeigen sich für Freund und Feind sehr nützlich. - Unter den Gefangenen ist einer der ärgsten Pariser Schreier und Hetzer, der Zeitungsschreiber Paul Cassaguac, ein Napoleon'scher Mameluck. - Kaiserin Eugenie hat die Krondiamanten überliefert, der Ort ihrer Aufbewahrung ist aber ein Geheimniß weniger Beamten der neuen Regierung. - Bei Wörth kam ein Bayer einem französ. Artilleristen auf den Leib, der gerade seine Mitrailleuse drehte: 'Wart', ich will dir orgeln,' rief der Bayer und schlug den Franzosen mit dem Kolben nieder. -

[ => Original lesen: 1870 Nr. 75 Seite 3]

Unter den Kriegsgefangenen in Wittenburg sind die Pocken ausgebrochen. - Bei der Besteigung des Montblanc sind dieser Tage 3 Reisende, 2 Führer und 5 Träger verunglückt. - Der Kaiser von Rußland hat dem Kronprinzen von Sachsen und dem Prinzen von Hessen hohe Orden zugesandt. - Dieses Babel muß man verbrennen, sagte ein Offizier auf Paris deutend 1815 zu dem alten Blücher. Bewahre, sagte Blücher, wenn ich Herr wäre, so würde ich noch ein's dazu bauen; Frankreich wird an Paris sterben.


Anzeigen.

In das hiesige Handelsregister Fol. XII. Nr. 23, betreffend die Firma der offenen Handelsgesellschaft des Kaufmanns Johann Joseph Schweigmann und des Kaufmanns Julius Schweigmann zu Schönberg ist heute eingetragen:

Columne 3: Die Firma der seit Anfang Mai d. J. von den Gesellschaftern zu Schlagsdorf hiesigen Fürstenthums errichteten Zweigniederlassung ist ebenfalls "Gebrüder Schweigmann".
Columne 4: Ort der Zweigniederlassung: Schlagsdorf im Fürstenthum Ratzeburg.
Schönberg, im Fürstenthum Ratzeburg, den 19. September 1870.
Das Handelsgericht.
W. Saur.
A. Dufft.


Bekanntmachung.
Die Zahlung noch einer Armensteuer zum halben Beitrag vernothwendigt sich und werden daher Zahlungspflichtige des Schönberger Armendistricts aufgefordert, an die resp. Armenvorsteher ihre Beiträge fördersamst zu bezahlen.
Schönberg, den 12. Sept. 1870.
Die Armenbehörde.


Vermischte Anzeigen.

Für das Schönberger Lazareth ist ferner eingegangen:
Dorfschaft Mannhagen: Freischulze Hennings 4 Thlr., Frau Dorette Hennings 1 1/2 Pfd. Fleischextract, 3 Hemden, Compressen und Binden, von den jungen Mädchen daselbst Binden, Leinen und Charpie, Hauswirthe Ehlers 3 Thlr., Georg Brüggemann 16 ßl., Christian Brüggemann 2 Thlr., Nehls Wwe. 1 Thlr., Meyer 2 Thlr., Groth 2 Thlr., Stehr Leinen und 1 Thlr., Benn, Leinen und 1 Thlr. 16 ßl., Schmiedemeister Pöhls 1 Thlr., Büdner Pöhls 1 Thlr., Mühlenbesitzer Meyn 2 Thlr., H. Meyn 1 Thlr., Forstaufseher Krüger 1 Thlr., J. Krüger 1 Thlr., Schullehrer Schulze 1 Thlr., Krämer J. A. W. Schulze 2 Thlr., Büdner Enters 16 ßl., Volontair C. Schmidt 2 Thlr., F. Oldorf 1 Thlr., Tagelöhner J. Niemann 4 ßl., H. Falk 4 ßl., H. J. Niemann 4 ßl., J. Möller 4 ßl., H. Sternhagen 4 ßl., Dienstmädchen Cath. Niemann 8 ßl., Doroth. Thomas 8 ßl., Marg. Bruhns 8 ßl., Cath. Wilms 8 ßl., Altentheiler-Wwe. Frost 8 ßl., Altentheiler-Wwe. Vokuhl 12 ßl., Altentheiler Vokuhl 16 ßl., Brüggemann 1 Thlr.,. Frost 1 Thlr., Tagelöhner J. Heidtmann 4 ßl., Behnke 4 ßl., J. Brüsch 4 ßl., Ahrends 2 ßl., H. Groth 4 ßl., Hillers 4 ßl., F. Falk 4 ßl., Holm 4 ßl., Tischlermeister Hillers 16 ßl., Tagelöhner Prüßmann 4 ßl., Tagelöhner Stehr 4 ßl., Rademacher Brüggemann 8 ßl., Tischlermeister Oldenburg 4 ßl., Hirte Gatermann 2 ßl.
Dorfschaft Hammer: Anbauer Steinfath 16 ßl., Oelfabrikant und Ziegeleibesitzer A. Capell 25 Thlr., Lühr 1 Thlr., Anbauer Schuster Koop 4 ßl., Altentheiler Koop 2 ßl., Bauervogt Hamann 1 Thlr., Büdner Bäck 8 ßl., Schuster Gode 4 ßl., Erbpächter Dorendorf 1 Thlr., Erbpächter Willms 16 ßl., Erbpächter Eckmann 24 ßl., Aufkäufer Lempke 12 ßl., Schneider Kock 8 ßl., Schuster Bäck 16 ßl., Maurer H. Reimers 4 ßl., F. Reimers 6 ßl., Chr. Blens 8 ßl., J. Wilms 8 ßl., Schuster Benn 16 ßl., Tagelöhner J. Timmermann 8 ßl., Fedder 4 ßl., J. Wulf 4 ßl., H. Koop 4 ßl., Zimmergeselle W. Ost 16 ßl., Krämer H. Ost 2 Thlr., Maurer J. Blens 8 ßl., Tagelöhner F. Timmermann 4 ßl., J. Koop 8 ßl., J. Gäth 8 ßl., F. Koop 8 ßl., Martin Wilms 8 ßl., H. Prüßmann 4 ßl., Schröder 16 ßl., H. Bruhns 8 ßl. H. Blens 4 ßl., Schneider Tesch 8 ßl., Joh. Timmermann 4 ßl., Maurer Gode 4 ßl.
Dorfschaft Panten : Hauswirthe Lübbers 1 Thlr., F. Ehlers 24 ßl., J. Stahmer 1 Thlr., Hillers 16 ßl., F. Groth 1 Thlr., Plate 2 Thlr., F. Ehlers 1 Thlr., 1/8 Hufner Groth 16 ßl., Altentheiler-Wwe. Hillers 8 ßl., Dienstboten 8 ßl., Altentheiler Ehlers 8 ßl., Schneider Koop 8 ßl., J. Stree 8 ßl., Tagelöhner Martens 4 ßl., Koop 4 ßl., Altentheiler Groth 1 Thlr., Maurer Kock 2 ßl., Tagelöhner H. Hillers 4 ßl., Louise Nehls 1 Thlr., Tagelöhner Chr. Siemers 4 ßl., Geschwister Ehlers 1 Thlr., Erbpächter Siemers 32 ßl., Brodträger Pöhls 2 ßl., Hirte Pöhls 1 Sgr. = 1 3/4 ßl.
Dorfschaft Walksfelde: Bauervogt Brüggemann 3 3/4 Pfd. Leinen und 2 Thlr., Altentheiler Johann Brüggemann 2 1/2 Pfd. Leinen und 1 Thlr., Hauswirth-Wittwe Schmidt 2 Thlr., Hausw. Heinrich Siemers 2 Thlr., Knecht Joachim Withöft 16 ßl., Hausw. Joachim Siemers 2 Thlr, dessen Sohn 1 Thlr., Hausw. Joh. Willhöft 4 Pfd. Leinen und 2 Thlr., Knecht Heinrich Steffen 16 ßl., Schullehrer Heinrich Hemping 24 ßl., Käthner Christoffer Morgenstern 16 ßl., Joachim Timm 16 ßl., Fritz Kähler 16 ßl., Johann Scharnberg 16 ßl., Arbeitsm. Chr. Brüggemann 8 ßl., Joh. This 4 ßl.
Ungenannt 1 Thlr. 32 ßl., von den Hausfrauen aus Pahlingen 22 Hemden, von der Dorfschaft Lüddersdorf 16 Hemden, 2 Bettlaken, aus Wahrsow 3 Hemden, Pens. Burmeister Rabensdorf 10 Thlr., Hausw. Eckmann-Lübseerhagen 1 Thlr., durch Frl. Giehrke gesammelt: Gr. und Kl. Mist 24 Hemden, Duvennest 6 Hemden, Hernburg 11 Hemden 6 Tücher, Frl. Sick-Schlagsdorf 12 Fl. Apfelsaft, von den Siebenmarck'schen Kindern in Carlow eine Partie Charpie, Frau Oberamtmannin Drenckhahn 26 Laken, 22 Hemden, 59 Binden, eine große Menge Charpie und Compressen, für verkauften Leinen-Abfall 12 ßl., Frau Assessor Saur Hemden, Strümpfe, einen Schlafrock, eine Decke, Helene Schröder und Wilhelmine Lüth Charpie, Frau Hildebrandt-Römnitz 6 Paar Strümpfe, Frl. Marung 2 Paar Strümpfe, 2 Leibbinden, 1/2 Louisd'or = 2 Thlr. 36 ßl., Oberlanddrost Graf Eyben fernere 10 Thlr. Ungenannt aus Retelsdorf 24 ßl., mithin im Ganzen 812 Thlr. 31 1/4 ßl.
Indem wir für die reichen Gaben danken, bitten wir auch um fernere Beiträge.
Agnes Gräfin Eyben. C. Grapow. Marie Glaser.


Das Quartal der Schmiede- und Schlossermeister fällt auf Freitag den 30. September, und nimmt Nachmittags 1 Uhr seinen Anfang.
Schönberg. Die Aelterleute.


Zum letzten Ladentage, am Sonntag nach Michaelis, werden die sämmtlichen Maurergesellen des Fürstenthums hiedurch aufgefordert zu erscheinen.
Die Altgesellen.


Wir machen hiermit bekannt, daß der Krugtag der Schuhmacher-Gesellen-Brüderschaft am Montag den 3. October stattfindet, und werden die Gesellen aufgefordert, persönlich zu erscheinen.
Schönberg, den 30. Juni 1870.
Die Vorsteher und Altgesell der Schuhmacher-Gesellen-Brüderschaft.


Ich beabsichtige Clavierunterricht zu geben und ersuche die geehrten Eltern, die ihren Kindern solchen Unterricht ertheilen lassen wollen, mir dieselben anzuvertrauen.
Auguste Baumast.


2 Thaler Belohnung.
Am Montag den 19. Sept. sind zwei Shawltücher (das eine hell mit schottischer Kante und einer goldenen Nadel darin, das andere grau und sehr dick) verloren worden. Der Wiederbringer erhält obige Belohnung in der Exped. d. Bl.


Der Festtage wegen ist mein Geschäft den 26. und 27. d. M. streng geschlossen.
J. Borchardt.


[ => Original lesen: 1870 Nr. 75 Seite 4]

Die Unterzeichneten, alleinige Concessionaire für den Import des Peruanischen Guano in Europa, beehren sich, den landwirtschaftlichen Kreisen die Anzeige zu machen, dass sie das General-Depôt von Peruanischem Guano unter der Norddeutschen Bank in Hamburg, errichtet, und Herrn Anton Möbius, als ihren Agenten, mit dem Verkauf des gedachten Artikels für ihre Rechnung betraut haben.
Paris, August 1870.
Dreyfus frères & Cie.
Peruanischer Guano.
General-Depôt unter der Norddeutschen Bank in Hamburg.
Auf obige Anzeige Bezug nehmend, erlaube ich mir, hiemit zur allgemeinen Kenntniss zu bringen, dass die Preise des Peruanischen Guano wie folgt sind:
Bco. Mark (Lübeck) 182 - pr. 2000 Pfund Brutto Hamburger Gewicht, oder 20 Zoll-Centner, bei Abnahme von 60.000 Pfund oder darüber,
Bco. Mark (Lübeck) 196 - pr. 2000 Pfund Brutto Hamburger Gewicht, oder 20 Zoll-Centner, bei Abnahme von 2000 Pfund bis 60.000 Pfund,
in Säcken, zahlbar pr. Compant, ohne Vergütung von Tara, Gutgewicht, Abschlag oder Decort.
Zu weiterer Auskunftsertheilung stehe gerne bereit.
Hamburg, August 1870.
Anton Möbius, Agent der Herren Dreyfus frères & Cie. Paris.


August Groth, Marienstraße, empfiehlt dem geehrten Publikum zum bevorstehenden Herbst sein completes Lager von Tuch-, Manufactur- & Modewaaren zu den billigsten Preisen. Ferner Ausverkauf einer großen Auswahl von Kleiderstoffen, Umschlagtüchern, sowie vorigjährigen Paletots und Mäntel zu sehr billigen Preisen.


Schöne große Grafensteiner Aepfel, schöne große irische Langäpfel ohne Wurm und ohne Flecke kauft J. F. Nawitzki in Lübeck.
Da ich in kurzer Zeit eine größere Sendung zu machen habe, erbitte mir Proben per Post.


Wasch-Crystall von Littlewood in London empfiehlt zu billigstem Preise Aug. Spehr.
Schönberg, den 23. Sept. 1870.


Fahnen! Illuminations-Sachen!
Bonner Fahnenfabrik Bonn.


Für 120 Thaler finden Kinder, die in Lübeck die Schule besuchen sollen, freundliche Aufnahme in einem bürgerlichen Hause. Näheres Fischstr. 87.


Soeben habe ich einen Transport 1 1/2 jährigen dänischen Füllen bekommen, die ich zum Verkauf bestens empfehle.
Schönberg, den 19. Sept. 1870.
August Kniep.


Kirchliche Nachrichten.
Schönberger Gemeinde.

Geboren:
14. Sept. Ein unehelicher Sohn in Schönberg.
15. Sept. Ein unehelicher Sohn in Schönberg.
16. Sept. Dem Pantoffelmacher Lenschow in Schönberg ein Sohn.
19. Sept. Dem Arbeitsm. Franck in Schönberg ein Sohn.
20. Sept. Dem Arbeitsm. Reuter in Rabensdorf ein Sohn.

Gestorben:
8. Sept. Johann Joachim Heinrich Grevsmühl, Hauswirth-Sohn, 6 1/2 M. alt.
14. Sept. Wittwe Maria Ollrogge, geb. Sterly aus Zarnewenz, Hauswirths-Altentheilerin zu Kleinfeld, gestorben zu Niendorf, 64 J. 9 M. alt.
16. Sept. Catharina Margareta Beck, geb. Maack, Arbeitsm.-Frau zu Lockwisch, 71 J. 5 M. alt.
Georg Wilhelm Christian Ladendorf, unverheir. Schlachtergesell hieselbst, 34 J. 3 M. alt.
Mathias H. W. Joachim Bollow zu Petersberg, 4 M. alt.
17. Sept. Johann Heinrich Oldenburg, verw. Büdner zu Bechelsdorf, gestorben in Lübeck, fast 54 J. alt.
20. Sept. C. M. Caroline Burmeister, Schulzentochter zu Kleinfeld, 1 J. 3 1/2 M. alt.
21. Sept. Friedrich C. J. Peter Metscher, Arbeitsm.-Sohn vor Schönberg, 3 Wochen alt.
Joachim Heinrich Piper, verwittw. Schustermeister hieselbst, 55 J. alt.

Sonntag den 25. September:
Ernte-Dankfest (Collecte für den Gustav-Adolf-Verein).
Früh-Kirche: Pastor Kämpffer.
Vormittags-Kirche: Pastor Fischer.
Amtswoche: Pastor Fischer.


Zinsfuß für Darlehen aus der Ersparniß- und Vorschuß-Anstalt in Schönberg 5 %.


Meteorologische Beobachtungen.
Sept.
1870.
Barometer   Wärme   Wind Stärke  
Paris. Lin.
300 +
niedrigste
°R.
höchste
°R.
       
20.
21.
22.
40.12
37.58
42.01
6.2
7.9
5.8
11.8
13.1
11.8
NW
NW
NO
1
2
1
bedeckt.
zieml. heit.
heiter.


Markt=Preise in Lübeck.
Butter, Meckl. d. Pf.14 1/2 - 15 Schilling (Mecklenburg),
Holst. d. Pf.15 - 15 1/2 Schilling (Mecklenburg),
Hasen d. St.28 - 32 Schilling (Mecklenburg),
Enten d. St.20 - 22 Schilling (Mecklenburg),
Hühner d. St.14 - 16 Schilling (Mecklenburg),
Küken d. St.10 - 12 Schilling (Mecklenburg),
Tauben d. St.4 - 5 Schilling (Mecklenburg),
Schinken d. Pf.10 - 10 1/2 Schilling (Mecklenburg),
Wurst d. Pf.11 Schilling (Mecklenburg),
Eier 6 St.4 Schilling (Mecklenburg),
Kartoffeln d. Faß.5 1/2 Schilling (Mecklenburg).


Getreide-Preise in Lübeck.

(Alles per 200 Pfund in Lüb. Cour.)
Weizen16 1/2 - 18Mark (Lübeck)12Schilling (Mecklenburg)
Roggen13 - 13Mark (Lübeck)4Schilling (Mecklenburg)
Gerste10 - 11Mark (Lübeck)4Schilling (Mecklenburg)
Hafer9 1/2 - 10 Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)
Erbsen11 - 12Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)
Wicken-Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)
Buchweizen9 1/2 - 10Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)
Winter=Rapssaat30 - 30Mark (Lübeck)8Schilling (Mecklenburg)
Winter=Rübsen29 - 29Mark (Lübeck)12Schilling (Mecklenburg)
Schlagleinsaat18 - 18Mark (Lübeck)8Schilling (Mecklenburg)


Herausgegeben unter Verantwortlichkeit von L. Bicker in Schönberg.


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