No. 60
Die Anzeigen erscheinen wöchentlich zweimal.
Dienstags und Freitags

Schönberg, den 02. August
1870
vierzigster Jahrgang
Preis vierteljährlich 20 Schilling (Mecklenburg) jährlich 1Mark (Lübeck) 32Schilling (Mecklenburg).
Jahrgang
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[ => Original lesen: 1870 Nr. 60 Seite 1]

In Gemäßheit der Verordnung vom 7. August 1868 wird hiemit bekannt gemacht, daß unter den Schafen im Dorfe Wahrsow die Pocken ausgebrochen sind.
Schönberg, den 26. Juli 1870.

Großherzogl. Mecklenburg. Landvogtei des Fürstenthums Ratzeburg.
F. Graf Eyben.


Es wird hiedurch bekannt gemacht, daß die Unterzeichneten durch die Regiminal-Rescripte resp. vom 2. November v. und 16. Juli d. J. zu Mitgliedern des Kreiscommissariats für das Fürstenthum Ratzeburg bestellt sind.
Die unterstützungsbedürftigen Familien der im hiesigen Fürstenthume zum Dienst einberufenen Reserve - Ersatzreserve - und Landwehrmannschaften der norddeutschen Bundesarmee haben sich bei dem mitunterzeichneten Assessor von Oertzen zu melden. Bei jeder Meldung sind möglichst genaue schriftliche, von den Ortsvorstehern auszustellende Belege über die Unterstützungsbedürftigkeit überhaupt, sowie über das Maaß derselben beizubringen , und werden die Betreffenden an einem später bekannt zu machenden Tage den Bescheid erhalten, ob und in welchem Umfange die Unterstützung gewährt ist.
Schönberg, den 29. Juli 1870.
Das Kreis-Commissariat für das Fürstenthum Ratzeburg.
C. v. Oertzen, Assessor.
G. W. Wicke, Amtmann.
H. Burmeister, Hausw. zu Rodenberg.


- Berlin, 29. Juli. Der 'Staats-Anzeiger meldet Folgendes: Se. Majestät der König empfingen Mittags Se. Königliche Hoheit den Großherzog und Se. Königliche Hoheit den Erbgroßherzog von Mecklenburg-Strelitz, welche auf der Rückkehr von England hier eingetroffen waren. - Se. Königliche Hoheit der Großherzog von Mecklenburg-Strelitz und sein Sohn, der Erbgroßherzog, waren zum Diner im Königlichen Palais bei den Königlichen Majestäten, welche beide auf dem Ostbahnhofe der Speisung des Waldenburger Landwehr-Bataillons durch die Frauen des Berliner Volksküchen-Vereins beiwohnten.
- Neustrelitz, 29. Juli. Seine Königliche Hoheit der Großherzog und Seine Königliche Hoheit der Erbgroßherzog sind heute früh halb sechs Uhr von Berlin kommend hier eingetroffen.
- Vom Rhein wird officiell gemeldet, daß die Franzosen am 30. Juni Saarbrücken mit bedeutender Ueberlegenheit angriffen, aber siegreich zurückgeworfen wurden. Das Nähere fehlt noch.
- Der erste deutsche Todte, der auf einem Recognoscirungsritt bei Niederbronn gefallen, war der bayerische Offizier Graf Tauffkirchen, der Neffe des bayerischen Gesandten in Rom.
- Nach der Kreuzzeitg. wird der König von Preußen am 31. Juli Abends zur Armee abreisen. Graf Bismarck begleitet den König.
- Von den bayerischen Prinzen ziehen sechs in den Kampf, darunter der einzige Bruder des Königs und ein Bruder der Kaiserin von Oesterreich.
- Der Köl. Ztg. wird die "verläßliche" Mittheilung gemacht, daß die französische Armee vor 14 Tagen nicht schlagfertig sein wird. Es fehlt namentlich an Artilleristen und Artilleriepferden, sowie in den Lagern an Lebensmitteln, sowohl für die Soldaten wie für die Pferde.
- Die Geschäfte des franz. Botschafters in Berlin sind dem engl. Gesandten übertragen.
- Die "Neuesten Nachrichten" in München sprechen sich über die Proclamation Napoleons an das französische Volk folgendermaßen aus: "Das also wagt Napoleon der Welt zu bieten, der Abenteurer, der Eidbrecher vom 2. December, der Mörder der Republik Rom, der Betrüger der Italiener und Polen, der Menschenjäger von Mentana, der Verschwörer gegen die Republik Mexiko, der Mann, der den Erzherzog Maximilian von Oesterreich durch seine Treulosigkeit in den Tod getrieben. Kein deutscher Volksstamm ist so tief gesunken, daß er die Freiheit aus der Hand eines Napoleon annähme. Nicht deutsches Gebiet will er nehmen, schwört er; was dieser Schwur bedeutet, beweist der Raub von Nizza und Savoyen. Wir wollen ehrlicher sein, wie er, wir wollen keinen Fuß breit von Frankreichs Boden nehmen, aber das deutsche Gebiet, unser städtereiches Elsaß, unser herrliches Lothringen, das Ludwig XIV. durch seine Reunion geraubt, wollen wir holen und für alle Zeiten behalten. - Auf denn, Söhne der Helden von Katzbach, Leipzig, Brienne, Barsur Aube und Waterloo! auf, an den Rhein, in's Herz von Frankreich hinein, und lasset die Waffen nicht ruhen, bis Elsaß und Lothringen wieder deutsch und der Rhein nicht Deutschlands Grenze, sondern Deutschlands Fluß ist. Der Sieg ist unser, denn unsere Sache ist gerecht, und wir sind einig!"
- Napoleon, der in Metz bei der Armee angekommen ist, hat folgende Proclamation an seine Rheinarmee erlassen. "Ich stelle mich an Eure Spitze, um die Ehre des vaterländischen Bodens zu vertheidigen. Ihr werdet nunmehr gegen eine der besten Armeen Europa's kämpfen, allein auch andere Armeen, welche ebenso tüchtig waren, als sie, konnten Eurer Tapferkeit nicht widerstehen. Gleiches wird heute der Fall sein. Der Krieg wird lange und mühevoll sein, aber nichts übertrifft die zähe Kraft der Soldaten, die in Afrika, der Krim, in Italien und Mexiko kämpften. Welchen Weg

[ => Original lesen: 1870 Nr. 60 Seite 2]

immer wir außerhalb der Grenzen unseres Vaterlandes einschlagen, wir finden stets die ruhmreichen Spuren unserer Väter. (Wir auch, d. Red.) Wir werden uns ihrer würdig zeigen. (Wir auch, d. Red.) Ganz Frankreich begleitet Euch auf Eurem Wege mit seinen glühendsten Wünschen; das Weltall hat seine Augen auf Euch gerichtet. Von unsern Erfolgen hängt das Schicksal ab. (Von unsern noch viel mehr, d. Red.) Thue Jeder seine Pflicht; der Gott der Schlachten wird mit uns sein. (Auch mit uns.)
- Der Prinz Georg sowie der Kronprinz von Sachsen sind zur Armee abgereist. Eine zahlreiche Menschenmenge hatte sich am Bahnhofe eingefunden, um den Prinzen unter enthusiastischen Hochrufen und Segenswünschen das Geleite zu geben.
- Am 28. Juli übersandte der amerikan. Gesandte in Berlin der Königin von Preußen die Summe von 500 Thalern, welche ihm eine in Paris lebende amerikanische Dame für die deutschen Soldaten geschickt hatte.
- In Ems sind zwei französ. Offiziere als Spione entlarvt, die sich in Priesterkleider gesteckt hatten und Brunnen tranken.
- Von einer hochstehenden Dame in London ist im Auftrage einer Anzahl anderer englischer Damen die Anfrage nach Berlin gelangt, ob man ihre vereinten Bemühungen für Sammlung und Uebersendung einer großen Quantität von Materialien, brauchbar zu Bandagen für die verwundeten Soldaten annehmen werde. Das hierin liegende menschenfreundliche Anerbieten ist mit dankbarer Annahme beantwortet worden.
-Das Bürgermeisteramt Bräunlingen (Baden) veröffentlicht, daß die dortige Gemeindekasse jedem Soldaten dieser Gemeinde, der in den Krieg zieht, 10 Gulden baar mitgiebt, und überdies sein ganzes Anwesen während seiner Abwesenheit auf Gemeindekosten für Frau und Kind verwalten, das Korn einheimsen, kurz und gut an den Zurückbleibenden Vaterstelle vertreten läßt.
- Ein Bürger in Geestemünde, Namens Rickmers, hat 2000 Mark für die Helgoländer Lootsencasse ausgesetzt, falls kein Helgoländer den Franzosen Lootsendienste leisten wird.
- Während der Anwesenheit Napoleons bei der Armee ist die Kaiserin zur Regentin ernannt.
- Die amtliche Zeitung in Paris bringt das Gesetz in Erinnerung, wonach jeder, der dem Feinde Beistand leistet, mit dem Tode bestraft wird.
- Der Metzer Lagerberichterstatter der Pariser Independence hat kaum drei Worte zu berichten: Die Lebensmittel fangen an auszugehen, vorerst fehlt Zucker vollständig. Man munkelt allerhand über die Zögerungspolitik.
- Ueber die Turcos sagt die Köln. Z.: Die Turcos gehören meistens den Kabylen an, unter denen jetzt eifrig geworben wird. Die Kabylen sind anstellig, tapfer, zäh und ungemein habgierig: daher ihre berüchtigte Vorliebe für das Marodiren. Auch Neger werden in Algier für die Reiterei als Spahis angeworben.
- Am 23. d. Mts. wurde vom Wirthe Prell in Rasser (Rheinprovinz) eine wunderschöne Brieftaube aufgefangen, die auf einer Feder den Stempel in blau: 'Paris. St. Cloud' trug. Ein unter den Flügeln gebundener Zettel lautet: 'Les soldats ont beaucoup de courage, tout ira bien; on attend l'empereur.' (Die Soldaten haben viel Muth, alles wird gut gehen; man erwartet den Kaiser.)
- Die öffentliche Meinung in Holland beginnt sich mehr und mehr zu Gunsten Deutschlands auszusprechen. Ein eingezogener Soldat, der hier in einer der belebtesten Straßen den Kaiser Napoleon hochleben ließ, wurde dafür vom Volke derart zugerichtet, daß er an den erhaltenen Schlägen gestorben ist.
- In Ava (Japan) ist ein Aufstand ausgebrochen, wobei 1400 Personen massacrirt wurden.
- Es gibt verhängnißvolle Zahlen im Leben der Fürsten, wie sich dies in dem ersten nachfolgenden, abgeschlossen vorliegenden Falle, klar ergiebt und wie sich dies auch einmal wieder in unsern Tagen in dem zweiten noch obschwebenden Falle hoffentlich bewahrheiten wird: 1) Louis Philipp ward geboren im Jahre 1773. Die Addition der einzelnen Ziffern ergiebt 18. Seine Gemahlin Amelie ward geboren 1782 = 18. Ihre eheliche Verbindung fand Statt im Jahre 1809 = 18. Die Regierung Louis Philippe dauerte von 1830 bis 1848 = 18 Jahre. 2) Louis Napoleon ward geboren im Jahre 1808. Hier ergiebt die Addition der einzelnen Ziffern 17. Seine Gemahlin Eugenie ward geboren 1826 = 17. Ihre eheliche Verbindung fand Statt im Jahre 1853 = 17. Von 1853 bis 1870 sind es gleichfalls 17! -?
- Auch in Konstantinopel, wie allerwärts, ist die Entrüstung über die schamlose französische Kriegserklärung groß, und zwar unter allen Nationalitäten. Den Deutschen werden die entschiedensten Sympathien entgegengebracht.
- Ein entsetzlicher Abschied wurde, wie ein Berliner Blatt mittheilt, am Donnerstag einem Feldwebel des Kaiser-Franz-Grenadier-Regiments bereitet. Als das genannte Regiment bereits im Ausmarsch von der Kaserne begriffen war, wollte das 6jährige Töchterchen des Feldwebels dem Vater noch einmal ein letztes Lebewohl Sagen und ihn umarmen, als dies geschehen, lief das Kind zurück und gerieth so unglücklich unter einen Proviantwagen, daß es, über den Hals gefahren, sofort getödtet ward. Mit welchen Gefühlen muß der unglückliche Vater in den Krieg gezogen sein!
- Ein überaus trauriger Fall erregte am 27. d. Mts. in Hamburg das Bedauern des Publikums. Eine Artillerie-Abtheilung sprengte im schärfsten Gallop durch den alten Steinweg, als ein Artillerist vom Pferde stürzte. Mehrere Geschütze, die nicht so schnell aufgehalten werden konnten, gingen über den Unglücklichen hinweg, dem die Wirbelsäule und beide Beine gebrochen wurden. Er wurde noch lebend in ein nahe gelegenes Haus gebracht, verschied jedoch nach wenigen Augenblicken.
- In Bingerbrück befanden sich zwei Knaben aus Berlin von 14 bis 15 Jahren, die sich mit einem Militärzuge durchzuschmuggeln gewußt hatten. Als sie bemerkt wurden, war es zu ihrer sofortigen Zurücksendung zu spät. Sie erklärten, daß sie mit den Soldaten gegen die Franzosen ziehen wollten. Sie wurden aus der Menage beköstigt und sind Gegenstand allgemeiner Aufmerksamkeit. Ein Herr sagte zu diesen echten Gamins de Berlin mit einer erläuternden Handbewegung: 'Nun, Junges, wenn Ihr wieder nach Hause kommt, dann gibt's gewiß etwas hinten d'ruff.' Der ältere antwortete: 'Ne, det is abjeschafft.' (Auch in Frankfurt ist ein 15jähriges Berliner Kind zu Tage gekommen, dem es schließlich gestattet wurde, beim Bataillon zu bleiben, um demselben als Ausläufer zu dienen.)
- Folgendes Zwiegespräch über die Zeitläufe fand nach den M. A. auf einer Dorfgasse in Mecklenburg-Strelitz statt. Eine Productenhändlerin, eine echte Mecklenburgerin, ließ sich also vernehmen: "As de Franzos' so unoarig würr un denn Krieg ankünnigen deer, dunn hett de König den'n Kaiser Napol'jon twee Schäpel Lien und twee Schäpel voll baschen Päper henschickt und em doabi schräben: So väl Kürn Lien in de twee Schäpel wier'n, so väl Soldaten har jetzt de Preuß und de Dütsch, un de twee Schäpel baschen Päpe müggt he probirn Kurn vör Kurn, denn würr he 'n lütten Vörschmack kriegn von de Schläg, de he, nämlich de Franzos', dit Moal von de Dütschen besehn würr."


Anzeigen.

In Sachen betreffend die Niederlegung eines Hypothekenbuchs über die Vollstelle c. p. des Hauswirths Hans Peter Mett zu Pahlingen giebt das Großherzogl. Justizamt der Landvogtei des Fürstenthums Ratzeburg auf das am 21. d Mts. abgehaltene Liquidationsprotocoll, nachdem die öffentliche gehörige Bekanntmachung dieses Termins zu den Acten docirt worden, hiedurch den Bescheid
daß alle weder in dem Liquidationstermine am 21. d. Mts. noch bis jetzt angemeldeten und von der Anmeldungspflicht nicht ausgenommenen Realrechte an dem proclamirten Grundstücke Sowohl gegen den jetzigen als künftigen Besitzer desselben erloschen sein sollen.
Von Rechts Wegen!
Schönberg, den 21. Juli 1870.
C. L. v. Oertzen.
(L. S.) A. Dufft.


[ => Original lesen: 1870 Nr. 60 Seite 3]

Auf Antrag des hiesigen Advokaten Dris. jur. Robert Peacock für die Arbeitsleute Hans Heinrich Mull und Jochen Mull zu Panten als alleinige Erben des weiland Schneiders Hans Matthias Mull zu Panten wird hindurch zur öffentlichen Kunde gebracht, daß der auf den Namen von Hans Matthias Murr (rectius Mull) in Panten ausgestellte und in den Büchern der Stadtcasse zu Lübeck unter den anerkannten noch nicht eingelösten Staatsschulden der freien und Hansestadt Lübeck aufgeführte Stadtcassenbrief über Crt. ] 574 termino Weihnachten mit 2 1/2 %, Loos Nr. 1669 bei der kürzlich in Panten stattgehabten großen Feuersbrunst muthmaßlich verbrannt ist, und werden alle diejenigen, welche außer den implorantischen Erben an diesen Stadtcassenbrief über Crt. ] 574, Loos Nro. 1669, Rechte und Ansprüche zu haben, oder der beantragten Mortification desselben widersprechen zu können vermeinen, aufgefordert und schuldig erkannt, diese Ansprüche, beziehungsweise Widersprüche binnen doppelter sächsischer Frist vom Datum dieses Proclams angerechnet, also spätestens am 20. October 1870 im hiesigen Gerichte - Auswärtige durch einen hier wohnhaften gehörig legitimirten Bevollmächtigten - geltend zu machen, unter dem Rechtsnachtheile, daß sie widrigenfalls mit ihren Ansprüchen und Widersprüchen ausgeschlossen, der gedachte Stadtcassenbrief für kraftlos erklärt, und die Stadtcasse, resp. Schuldentilgungs-Commission zu Lübeck ermächtigt und angewiesen werden soll, den implorantischen Erben einen neuen mit dem muthmaßlich verbrannten gleichlautenden Stadtcassenbrief auszustellen.
Lübeck, den 22. Juli 1870.
Das Stadt- und Landgericht.
Zur Beglaubigung
In Vertretung Dr. Faber.


Vermischte Anzeigen.

Es sind bei den Unterzeichneten für die Verwundeten bisher eingegangen:
Schulze Callis-Menzendorf ein Paquet Leinen, 4 Fl. Saft 3 Thlr., Kammerjunker von Oertzen 100 Thlr., Frau Upahl-Schönberg ein Paquet Leinen 8 ßl., Schultze Rickhof-Gr. Rünz 1 Thlr., Hauswirth Krüger Freitag-Gr. Rünz 1 Thr., Halbhüfner Schmiedemeister Struck-Gr. Rünz 1 Thlr, Hausw. Lütjohann-Gr. Rünz 1 Thlr., Hausw. Burmeister-Gr. Rünz 1 Thlr., Hausw. Freitag-Gr. Rünz 1 Thlr., Altentheiler Freitag-Gr. Rünz 24 ßl. Büdner Holst-Gr. Rünz 16 ßl. Schneidermeister Müller-Gr. Rünz 8 ßl., Lehrer Spehr-Gr. Rünz 16 ßl., Arbeitsmann-Ollmann-Gr. Rünz 8 ßl., Arbeitsm. Steinfeld-Gr. Rünz 8 ßl., Arbeitsm. Peter Freitag-Gr. Rünz 8 ßl., Arbeitsm. Jochen Freitag-Gr. Rünz 8 ßl., Arbeitsm. Burmeister Gr. Rünz 8 ßl., Arbeitsm. Hans Jochen Burmeister-Gr. Rünz 8 ßl. Hausw. Hund.-Gr. Rünz 1 Thlr., Schulze Ollrogge-Niendorf ein Paquet Leinen 1 Thlr. 16 ßl., dessen Sohn Jochen Ollrogge 32 ßl., Aufkäufer Oldörp-Niendorf ein Paquet Leinen 16 ßl. Arbeitsm. Greve-Niendorf ein Paquet Leinen 16 ßl., Hauswirth Ollrogge-Menzendorf ein Paquet Leinen, Hausw. Oldenburg-Niendorf ein Paquet Leinen 1 Thlr. 16 ßl., Amtmann Kaiser-Stove 60 Thlr., Rath Dr. Marung 5 Thlr., Hausw. Oldenburg-Gr. Mist 2 Thlr., Hausw. Planthaber-Gr. Mist 2 Thlr., Hausw. Peters-Niendorf 2 Thlr., Thierarzt Reimer 5 Thlr., Oberlanddrost Graf Eyben während der Dauer des Krieges monatlich 10 Thlr., Agnes Gräfin Eyben Verbandstücke 5 Thlr., Fräul. Unterberg Verbandstücke 2 Thlr, Petzold 16 ßl., Stein 8 ßl., Maas 8 ßl., Caroline Wilken 8 ßl., Mine Schultze 8 ßl., Doris Winkenwerder 8 ßl., Lisbeth Oldörp 8 ßl. Assessor Saur 2 Thlr. Fräul. Schlebusch eine Partie Verbandstücke und Charpie, Pastor Kämpffer 20 Thlr., Fr. von Hobe eine Partie Binden und Verbandstücke, Fräul. Glaser 2 Thlr., Frau Bicker Verbandstücke, Leinen und Drell-Sachen, Frau Mühlenpächter Wieschendorf viele verschiedene Verbandstücke, Charpie und Bettlaken und 5 Thlr., Fräul. L. G. Kopfnetze, Charpie, Firnißstoffe und 1 Thlr., Steuercommissär Grapow 5 Thlr., Frau C. Grapow Verband-Stücke, Charpie, Firniß-Stoffe, Hemden, Strümpfe, Rücken- und Nackenkissen, Schullehrer Splitter-Lübsee 2 Thlr., Marie Krohn 8 ßl., Catharina Oldenburg 8 ßl.
Indem wir unsern verbindlichsten Dank für die gütigen Beiträge aussprechen, bitten wir um fernere Zusendungen.
Schönberg, den 1. August 1870.
Agnes Gräfin Eyben. C. Grapow. Marie Glaser.


In Folge des durch die Anzeigen veröffentlichten Aufrufes sind bisher gesammelt:

1) in Schönberg durch den Herrn Tischlermeister W. Stuve 49 Thlr. 5 ßl., Herrn Tischlermeister Flügge 10 Thlr. 4ßl. Herrn Cantor Hempel 29 Thlr. 10 ßl., Färbermeister Breuel sen. 27 Thlr. 26 ßl., Herrn Schneidermeister Bohnhoff 8 Thlr. 22 ßl., Uhrmacher Meier 31 Thlr. 36 ßl., Herrn Kürschnermeister Gartz 8 Thlr. 5 ßl., Herrn Tabacksfabrikant Stüve 29 Thlr., Herrn Schmiedemeister Dräger 19 Thlr. 40 ßl. und Herrn Schmiedemeister Köhler 21 Thlr. 24 ßl.

= 234 Thlr. 28 ßl.

2) aus folgenden Dorfschaften durch die Herren Schulzen daselbst:

Falkenhagen 66 Thlr. 36 ßl., Retelsdorf 12 Thlr. 8ßl., Kleinfeld 25 Thlr. 32 ßl. Kl. Bünsdorf 5 Thlr., Sülsdorf (Schönberg) 23 Thlr., Schwanbeck 9 Thlr., Teschow 12 Thlr. 12 ßl., Ollndorf 5 Thlr., Raddingsdorf 15 Thlr. 24 ßl.

= 174 Thlr. 16 ßl.
---------------------------
= 408 Thlr. 44 ßl.

Wir werden nun, sobald nur erst bekannt ist, wie viel die unterstützungsbedürftigen Angehörigen der Einberufenen aus öffentlichen Kassen erhalten, denselben eine angemessene Zulage zukommen lassen, und bitten deßhalb, daß sie sich bei den Hauswirthen ihres Districts und in Schönberg bei den obgenannten Sammlern melden.
Ueber die folgenden Einzahlungen, sowie über sämmtliche Ausgaben werden wir fortlaufend Rechnung ablegen.
Schönberg, den 1. August 1870.
Färbermeister G. Breuel sen., Uhrmacher H.Meyer und die acht Hauswirthe in den Districten.


Bekanntmachung.
Auf Veranlassung des patriotischen Vereins, District Gadebusch, hat das Großherzogl. Mecklenb. Ministerium des Innern folgenden Bekanntmachung erlassen:
Es wird hiedurch zur allgemeinen Kenntniß gebracht, daß in diesem Jahr am Mittwoch, den 14. Sept. zu Gadebusch ein Markt für Jungvieh wird abgehalten werden.
Schwerin den 15. Julius 1870. Großherzogl. Mecklenb. Ministerium des Innern. Wetzell.
welches hiemit zur weiteren Kenntnißnahme mitgetheilt wird.
Das Districts-Directorium.


Gelder, die mir anvertraut werden, kann ich freilich fortwährend zu der bekannten großen hypothekarischen Sicherheit und zu fünf pro Cent verzinslich unterbringen, möchte jedoch rathen, jetzt solche Gelder zu der durch die hiesigen Anzeigen angekündigten Bundesanleihe zu verwenden und dadurch den Beweis zu liefern, daß wir in dem festen Vertrauen auf Deutschlands gerechte Sache die größte Sicherheit finden.
Schönberg, den 1. August 1870.
Kindler, Advocat.


Heute Mittag 1 Uhr endete Gott die langen Leiden meiner vielgeliebten Frau und meiner Kinder treue und sorgsame Mutter Catharina Badstein, geb. Wilms, im 44. Jahre ihres thätigen Lebens.
Solches zeigen theilnehmenden Verwandten und Bekannten hiemit an und bitten um stille Theilnahme die tiefbetrübten Hinterbliebenen.
Die Beeredigung findet am Donnerstag Nachmittag 4 Uhr statt.
Schönberg, den 31. Juli 1870.


Wir haben zur Zeit mehrere Schiffe mit groben schottischen Steinkohlen hier und empfehlen uns damit aus den resp. Schiffen zu verhältnißmäßig sehr billigem Preise.
Lübeck. Fr. Krüger & Co.


[ => Original lesen: 1870 Nr. 60 Seite 4]

Germania.
Lebens-Versicherungs-Actien-Gesellschaft zu Stettin.
Versicherung gegen Kriegsgefahr.
Der Beitritt zu der von der "Germania" gebildeten und verwalteten "Gesellschaft für Versicherung gegen Kriegsgefahr" steht allen Personen frei, welche in irgend einer Weise an dem gegenwärtigen Kriege zu Wasser oder zu Lande thätigen Antheil zu nehmen haben, gleichviel, welcher Waffe, welchem Dienstgrade, welcher Stellung sie angehören, gleichviel, ob sie bei der "Germania" bereits versichert sind, oder nicht. Die näheren Bestimmungen über die Einrichtung dieser "Gesellschaft für Versicherung gegen Kriegsgefahr" können bei jedem Vertreter der "Germania" eingesehen werden. Zur Ertheilung jeder gewünschten Auskunft und zur Vermittlung des Beitrittes zu der "Germania" erklärt sich bereit Wilh. Heincke, Agent der "Germania".
Schönberg, den 18. Juli 1870.


Gehör- und Sprachkranken, sowie den an Ohr-Rauschen, Zischen, Klingen, Klopfen und dergleiche Leidenden, wird Medicinalrath Dr. Schmalz aus Dresden, welcher seit 40 Jahren mit den genannten Krankheiten ausschließlich sich beschäftigt, und die Ohren ohne jede Belästigung der Kranken untersucht, den 2. bis 5. August in Lübeck (Europäischer Hof), -- den 6. bis 9. August in Rostock (Hôtel de Russie), -- den 10. bis 13. August in Schwerin (Hôtel du Nord) Rath ertheilen: 9-1 Uhr.


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Selbstfärbende Datumstempel, mit Firma, Ort, Datum, Monat und Jahreszahl, für jeden Geschäftsmann unentbehrlich 7 bis 8 Thlr.
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Adolf Goldstein & Co., Berlin, Fürstenstr. 22.


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Das Büreau der Großherzoglichen Steuer-Receptur hieselbst ist von der Lübecker- nach der Siemzer-Straße, gegenüber der Kirche, verlegt worden, was hiemit zur allgemeinen Kenntniß gebracht wird.
Schönberg, den 1. August 1870.
F. W. Schleich.


Erntehandschuhe in großer Auswahl und in verschiedenen Sorten sind stets zu haben bei Emil Jannicke, Handschumacher und Bandagist.


Seit einiger Zeit ist ein Steg über meine Wiese an der Maurine bei der Lütgenhöfer Ziegelei angelegt, den ich hiermit verbiete, und werde ich Alle, die künftig darauf unbefugter Weise betroffen werden, unnachsichtlich dem Gerichte zur Bestrafung anzeigen.
Hauswirth Peter Meier in Mahlzow.


Auf vorstehende Anzeige Bezug nehmend, verbiete ich alles Fahren mit Kähnen in meinem Graben, der die Scheide zwischen meiner Wiese und der des Hauswirths Peter Meier in Mahlzow an der Maurine bildet, und werde ich Uebertretungen dieses Verbots gleichfalls dem Gerichte zur Bestrafung anzeigen.
Hauswirth Hans Meier in Mahlzow.


Bis auf Weiteres werde ich mit meinem Omnibus am Dienstag und Freitag jeder Woche nicht nach Schönberg und zurück fahren; dahingegen werden die Fahrten an den andern Wochentagen wie bisher fortgesetzt.
Fuhrmann Dietz aus Rehna.


Soeben erhalte ich beste Sorte Pommer'sche Schmiedesensen à Stück 1 Thlr. unter Garantie.
Schmied Präfke.


Allen Denen, welche unserer Tochter die letzte Ehre erwiesen, sagen wir für die Theilnahme unsern ergebensten Dank.
Schönberg, den 31. Juli 1870.
H. Gieseler und Frau.


Meteorologische Beobachtungen.
Juli
1870.
Barometer   Wärme   Wind Stärke  
Paris. Lin.
300 +
niedrigste
°R.
höchste
°R.
       
29.
30.
31.
1.
36.91
37.27
36.08
35.48
12.2
11.4
11.8
11.6
18.2
20.2
20.0
17.6
NNO
NNO
NO
NO
1
1
1
1
wolkig.
-
-
-


Markt=Preise in Lübeck.
Butter, Meckl. d. Pf.12 1/2 - 13 Schilling (Mecklenburg),
Holst. d. Pf.13 - 13 1/2 Schilling (Mecklenburg),
Enten d. St.18 - 20 Schilling (Mecklenburg),
Hühner d. St.14 - 16 Schilling (Mecklenburg),
Küken d. St.10 - 12 Schilling (Mecklenburg),
Tauben d. St.4 - 5 Schilling (Mecklenburg),
Schinken d. Pf.9 1/2 - 10 Schilling (Mecklenburg),
Wurst d. Pf.11 Schilling (Mecklenburg),
Eier 7 St.4 Schilling (Mecklenburg),
Kartoffeln d. Faß.5 - 6 Schilling (Mecklenburg).


Getreide-Preise in Lübeck.

(Alles per 200 Pfund in Lüb. Cour.)
Weizen17 1/2 - 18Mark (Lübeck)4Schilling (Mecklenburg)
Roggen12 1/2- 14Mark (Lübeck)4Schilling (Mecklenburg)
Gerste11 1/4 - 12Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)
Hafer13 1/2 - 14 Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)
Erbsen11 1/2 - 12Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)
Wicken-Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)
Buchweizen-Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)
Winter=Rapssaat-Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)
Winter=Rübsen-Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)
Schlagleinsaat-Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)


Hiezu Officieller Anzeiger Nr. 25.


Herausgegeben unter Verantwortlichkeit von L. Bicker in Schönberg.


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