No. 57
Die Anzeigen erscheinen wöchentlich zweimal.
Dienstags und Freitags

Schönberg, den 22. Juli
1870
vierzigster Jahrgang
Preis vierteljährlich 20 Schilling (Mecklenburg) jährlich 1Mark (Lübeck) 32Schilling (Mecklenburg).
Jahrgang
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[ => Original lesen: 1870 Nr. 57 Seite 1]

Da die Ehefrau des Arbeitsmannes Heitmann in Selmsdorf an den natürlichen Menschenblattern erkrankt ist, so werden die Einwohner aufgefordert, um der Ansteckung vorzubeugen, den Verkehr mit den Bewohnern des betreffenden Hauses zu vermeiden, und, insofern es noch nicht geschehen, sich unverzüglich die Schutzblattern impfen zu lassen.
Schönberg, den 18. Juli 1870.

Großherzogl. Mecklenb. Landvogtei des Fürstenthums Ratzeburg.
F. Graf Eyben. C. L. v. Oertzen. C. v. Oertzen.


In Gemäßheit der Verordnung vom 7. August 1868 wird hiedurch bekannt gemacht, daß unter den Schaafen der Hauswirthe zu Bardowiek die Pocken ausgebrochen sind.
Schönberg den 21. Juli 1870.

Großherzoglich Mecklenb. Landvogtei des Fürstenthums Ratzeburg.
C. L. v. Oertzen.


Bekanntmachung.

Laut Befehl des Königlichen General-Commando's vom 16. Juli 1870 ist die Mobilmachung der ganzen norddeutschen Bundes-Armee befohlen worden.
Es ergeht deßhalb hiedurch an alle augenblicklich außer der Controlle stehenden Mannschaften des Beurlaubtenstandes der Befehl, sich unverweilt bei dem nächsten Bezirksfeldwebel zu melden. Die Nichtbefolgung der Einberufungs-Ordre zieht die Bestrafung als Deserteur nach sich.
Neustrelitz, den 16. Juli 1870.

Großherzogliches Bezirks-Commando.


- Die Thronrede, mit welcher der König von Preußen am 19. Juli die außerordentliche Session des Reichstags eröffnete, beschäftigt sich, wie begreiflich, ganz allein mit der Kriegsgefahr, mit ihrer Veranlassung und mit den Aussichten, dieselbe zu bestehen. Der König sagte: "Wir werden nach dem Beispiele unserer Väter kämpfen für unsere Freiheit und für unser Recht gegen die Gewalttat fremder Eroberer, und in diesem Kriege wird Gott mit uns sein, wie er mit unsern Vätern war !"
- Der Reichstag bewilligte in seiner zweiten Sitzung am 20. Juli einstimmig ohne alle Reden den Gesetzentwurf, der die zum bevorstehenden Kriege nöthigen Geldmittel feststellt. Die Regierungen fordern einen Credit von 120 Mill Thlrn.
- Am 19. Juli, Mittags, ist dem Bundeskanzler Graf Bismarck durch den französischen Geschäftsträger die Kriegs-Erklärung überbracht worden.
- Die in Berlin eingetroffene franz. Kriegserklärung ist, wie der preußische amtliche Staatsanzeiger erklärt, die erste und einzige schriftliche Mittheilung, welche die preußische Regierung in dieser ganzen Angelegenheit von der französischen erhalten hat. Sie lautet:
Die Regierung Sr. Majestät der Franzosen, indem sie den Plan, einen preußischen Prinzen auf den Thron von Spanien zu erheben, nur als ein gegen die territoriale Sicherheit Frankreichs gerichtetes Unternehmen betrachten kann, hat sich in die Nothwendigkeit versetzt gefunden, von Sr. Majestät dem Könige von Preußen die Versicherung zu verlangen, daß eine solche Combination sich nicht mit seiner Zustimmung verwirklichen könnte.
Da seine Majestät der König von Preußen sich geweigert, diese Zusicherung zu ertheilen, und im Gegentheil dem Botschafter Sr. Majestät des Kaisers der Franzosen bezeugt hat, daß er sich für diese Eventualität, wie für jede andere, die Möglichkeit vorzubehalten gedenke, die Umstände zu rathe ziehen, so hat die Kaiserliche Regierung in dieser Erklärung des Königs einen Frankreich ebenso wie das allgemeine europäische Gleichgewicht bedrohenden Hintergedanken erblicken müssen. Diese Erklärung ist noch verschlimmert worden durch die den Cabinetten zugegangene Anzeige von der Weigerung, den Botschafter des Kaisers zu empfangen und auf irgend eine neue Auseinandersetzung mit ihm einzugehen.
Infolgedessen hat die französische Regierung die Verpflichtung zu haben geglaubt, unverzüglich für die Vertheidigung ihrer Ehre und ihrer verletzten Interessen zu sorgen, und entschlossen, zu diesem Endzweck alle durch die ihr geschaffene Lage gebotenen Maßregeln zu ergreifen, betrachtet sie sich von jetzt an als im Kriegszustande mit Preußen.
Der Unterzeichnete hat die Ehre, Sr. Excellenz etc. die Versicherung seiner hochachtungsvollen Ergebenheit auszudrücken.
(unterzeichnet) Le Sourd.
Berlin, 19. Juli 1870.
- Der Ministerrath in Paris, in welchem der Krieg beschlossen wurde, dauerte zehn Stunden.
- Frankreich hat an sämmtliche Regierungen Süddeutschlands die Aufforderung gerichtet, sich in 24 Stunden zu erklären, ob sie in dem Kriege gegen Preußen neutral bleiben wollen. Die Antworten der Regierungen gingen umgehend nach Paris ab und lauteten dahin, daß die süddeutschen Regierungen für die deutsche Sache einstehen.
- Minister v. Varnbüler ist von München

[ => Original lesen: 1870 Nr. 57 Seite 2]

nach Stuttgart zurückgekehrt da zwischen Bayern und Württemberg das vollste Einverständniß erzielt ist.
- In Berlin war das Gerücht verbreitet, die Feindseligkeiten hätten durch einen Zusammenstoß von Vorposten bei Forbach thatsächlich ihren Anfang genommen.
- Aus Saarbrücken ist vom dortigen Zollinspector nach Köln gemeldet worden, daß die Franzosen dort am 19. Juli Morgens einen Einfall auf preußisches Gebiet gemacht, sämmtliche Räumlichkeiten des Zollamtes durchsucht und zwei Grenzaufseher gefangen nach Frankreich abgeführt haben.
- Einem Washingtoner Telegramm zufolge hat Admiral Porter die Anwerbung von Seeleuten und andere maritime Vorbereitungen in Hinblick auf die Möglichkeit, daß die Vereinigten Staaten in die europäischen Verwickelungen mit hineingezogen werden könnten, empfohlen.
- Nach Berichten aus Wiesbaden hat der frühere Herzog von Nassau sich für den bevorstehenden Krieg dem obersten Bundesfeldherrn zur Verfügung gestellt. Dieser hochherzige Entschluß hat in Wiesbaden große Freude erregt. Auch Prinz Nicolaus von Nassau soll seine Dienste angeboten haben. Der Erbprinz von Nassau steht bereits als Portepee-Fähnrich im 12. norddeutschen (sächsischen) Armeecorps.
- Der alte Moltke in Berlin hat im Minister- und Kriegsrathe am 13. Juli Abends in Uebereinstimmung mit dem Kriegsminister v. Roon erklärt, daß Preußen hinsichtlich seiner Heeresverfassung, Ausrüstung, Hülfsmittel etc. noch nie in der Lage gewesen sei, mit solcher Aussicht auf Erfolg einen Krieg anzunehmen, wie gegenwärtig. Er sei sehr genau über den Fortschritt der französischen Rüstungen informirt und darnoch sei eine militairische Ueberrumpelung seitens Frankreichs nicht zu fürchten.
- Der Kaiser ist von Paris abgereist, wie es heißt, nach dem Kriegsschauplatze.
- Die Bürgerschaft in Hamburg bewilligte dem Senat eine Million zu Kriegszwecken, statt der verlangten 500,00 Mrk. und schloß mit einem donnernden Hoch auf König Wilhelm.
- Was die numerische Stärke der beiden Armeen betrifft, so beträgt die französische Armee, vorausgesetzt, daß die neue Militärorganisation vollständig durchgeführt ist, im Ganzen 520,000 Mann. Die Soll-Effectivstärke der Bundesarmee auf dem Kriegsfuß beläuft sich auf 1,100,000 M., die Kriegsarmee wird indessen nicht höher als 950,050 M. zu berechnen sein, von denen 700,000 M. zur Operation im Felde disponibel sind. Der Nordbund würde also Frankreich gegenüber und auch ohne die süddeutschen Contingente ein Mehr von ungefähr 200,000 Mann in den Kampf führen.
- In Königsberg wurden in letzter Zeit bedeutende Haferladungen nach Frankreich zu Schiff verladen; die letzte dieser Ladungen wurde preußischerseits angehalten und mußte wieder ausgeladen werden.
- Aus der deutschen Festung Mainz wird unter Anderm geschrieben: Die Stimmung ist hier eine fieberhafte; an zu Hause bleiben ist nicht zu denken, Alles läuft auf die Straßen, um zu sehen und zu hören. Die Begeisterung wächst von Tag zu Tag, die Erbitterung gegen den Friedensstörer ebenfalls. Schiller muß ihr Worte geben. Immer wieder hört man die Worte: Nichtswürdig ist die Nation, die nicht ihr ,Alles setzt an ihre Ehre', und wenn Jemand rathlos fragt: Ja, was wollen denn die Franzosen? so antwortet der Hauptmann aus Fiesco: Deutsche Hiebe!
- Der amerikanische Gesandte hat den Schutz der deutschen Unterthanen in Frankreich übernommen.
- Mehrere Deutsche in Petersburg haben an den Bundeskanzler telegraphirt: 'Enthusiasmus. Gott helfe Deutschland!'
- Wie in den meisten französ. Feldzügen wird Süddeutschland den ersten Stoß auszuhalten haben. Die französ. Armee wird sich zwischen dem Norden und Süden dazwischen zu schieben, also auf Mainz vorzugehen und längs des Main aufzustellen suchen. In Berlin glaubt man, daß von Luxemburg und von der Pfalz, resp. Straßburg her die ersten Vormärsche der Franzosen erfolgen werden.
- General v. Fransecki ist commandirender General des 2ten (pommer'schen Armeecorps) geworden. Das ist der General, der mit seinen Magdeburgern und Thüringischen Regimentern am meisten zum Siege von Königsgrätz beigetragen hat. Bei der großen Revue vor Prag zog der König vor dem General und seinen Truppen den Hut, als er die Fronte abritt. Jetzt führt er die Pommern, deren Väter an der Katzbach zum Kolben griffen und riefen: So flutscht es besser! - General v. Goeben, als Unterfeldherr Vogel v. Falkensteins von der Mainarmee und als einer der besten Generale bekannt, hat das 3te (brandenburgische) Armeecorps erhalten.
- Am 16. d. M. kam ein Extra-Güterzug von Bleiberg, dem größten Bleiwerke der Rheinprovinz, eine Stunde von Euskirchen gelegen, in Krefeld an, welcher 10,000 Centner Blei führte, die Bahnhofsbeamten telegraphirten sofort an die geeignete Stelle, daß die Bleisendung für Frankreich bestimmt sei, und der Zug ist denn auch in Düren angehalten worden.
- Der alte Thiers hat in der französischen Kammer ausdrücklich gegen den Krieg gesprochen; der Krieg sei ungerecht und unklug, nachdem der Prinz von Hohenzollern zurückgetreten sei. Die Regierung suche nur noch Revanche für 1866, überstürze sich und werde es bereuen, denn die Gelegenheit sei schlecht gewählt. Vergebens drang er auf Vorlegung der Depesche Benedetti's (Abweisung des Gesandten betr.) und der angeblichen preußischen Note, auf welche hin die Minister den Krieg beantragten.
- Die französische Regierung hat auf österreichischen Plätzen wegen mehrerer Millionen Metzen Hafer abgeschlossen. In Betreff des größten Theils dieses Quantums ist bereits vor drei Wochen abgeschlossen worden.
- Die Bevölkerung von Paris ist durchaus nicht so erbittert, als man sie vielfach dargestellt hat. Die französischen Arbeiter haben ihre preußischen Genossen selber an den Bahnhof gebracht, sie daselbst umarmt und ihnen fröhliches Wiedersehen zugerufen.
- Privatnachrichten einiger aus Paris zurückgekehrten deutschen Familien lauten dahin, daß die von franz. Blättern geschilderte Begeisterung weniger allgemein sei, und daß sich in einzelnen Schichten der Bevölkerung sogar eine sehr gedrückte Stimmung offenbare.
- Als Preußen im Jahre 1866 mobil machte, mußte auch ein blutarmer Landwehrmann der Fahne folgen. Kurz vor dem Ausmarsch kam die Frau des Landwehrmanns zum General gestürzt und klagte, sie werde sammt ihren Kindern von ihrem Hauswirthe an die Luft gesetzt, sie schulde ihm noch 5 Thlr. Miethe. Der General griff in seine Tasche und schenkte ihr 5 Thlr. Nach ein paar Stunden kam die arme Frau wieder und sagte, sie werde nun doch auf die Straße geworfen. - Wie so? - Der Hauswirth hat die 5 Thlr. genommen für rückständige Miethe, aber hinzugesetzt: 'raus müssen sie doch; denn das neue Quartal können sie ohne Ihren Mann noch weniger bezahlen als vorher. - Der General schüttelte das Haupt über diese unbarmherzige Logik und schickte seinen Adjutanten zu dem Manne. - Ist's so, wie die Frau gesagt hat? - Ja, es war so und nichts zu machen. Der Adjutant greift in die Tasche und er legt die weitern 5 Thlr. für das nächste Quartal Hausmiethe. - Apropos, fragt er im Weggehen den reichen, filzigen Hauswirth, Sie sind wohl nicht mehr dienstpflichtig? - Nein, antwortet verlegen zögernd der Mann. - Die Verlegenheit natürlich fällt dem Offizier auf. - 'Ganz durch?' fragt er. - Ja, eigentlich, es fehlt kaum noch ein halbes Jahr! - Hm! - Der Adjutant erstattet Bericht, es wird in den Listen nachgeschlagen, richtig, ein halbes Jahr hat der Mann noch zu dienen. - Selbigen Tages noch erhielt er seine Marschordre und hat den ganzen Feldzug mitgemacht.


Der Schluß der Erzählung "Spielerglück" folgt in nächster Nummer.


[ => Original lesen: 1870 Nr. 57 Seite 3]

Anzeigen

Der auf den 26. d. Mts. angesetzte Verkaufs-Termin des ehemaligen Lohmeier'schen Hauses c. p. auf dem Domhofe bei Ratzeburg wird, da von dem hohen Großherzoglichen Kammer- und Forst-Collegio über das Haus anderweitig verfügt ist, hiemit abgekündigt.
Schönberg, den 12. Juli 1870.
Großherzogl. Mecklenb. Domainen-Amt.
F. Graf Eyben.


Verkaufs-Anzeigen.

Holz-Verkauf.
Unter den bekannten Bedingungen sollengegen gleich baare Zahlung meistbietend verkauft werden:
am Freitage den 22. Juli im Rupensdorfer Holze 9 Faden buchen Kluft- und Olmholz, 7 Faden eiche Kluft- und klein Knüppelholz und 7 Faden Tannenholz.
Versammlung der Käufer Morgens 9 Uhr bei der Schönberger Ziegelei.
Am Sonnabend den 23. Juli im Malzower und Kleinfelder Zuschlage 32 Faden eichen Kluft-, Knüppel- und klein und bei freier Concurrenz 7 Cavelinge eichen Durchforstungsholz.
Versammlung der Käufliebhaber Morgens 9 Uhr am Schlagbaum des Malzower Zuschlages.
Am Montag den 25. Juli im Röggeliner Holze 75 Faden eichen Kluft-, Knüppel- und klein Knüppelholz.
Versammlung der Käufer Morgens 9 Uhr am Schlagbaum des Röggeliner Holzes am See.
Dienstag den 26. Juli im Rünzer Zuschlage 10 1/2 Faden Tannenholz.
Versammlung der Käufer Morgens 9 Uhr am Schlagbaum des Rünzer Zuschlages.
Schönberg, den 18. Februar 1870.
Danckwarth.


Vermischte Anzeigen.

Die Ersparniß- und Vorschuß-Anstalt ist an jedem Mittwoch von 8 bis 12 Uhr Vormittags geöffnet.
Schönberg, den 2. Juli 1870.
Das Directorium der Ersparniß- und Vorschuß-Anstalt.
C. Drevs. Wigger. Burmeister. W. Saß. Aug. Spehr.
Secretair : R. Rackow, Advokat.


Gegen guten Lohn wird zu sofort ein Kutscher gesucht von Rath Dr. Marung.


Auf dem Gute Neuenhagen bei Dassow liegen zum sofortigen verkauf ca. 20 Ferkel à 3 Thaler.


Zur Entgegennahme von Charpie, Bandagen, Naturalien etc. erklären sich hiermit gerne bereit

Frau Oberamtmann Drenkhahn.
Frau Vogel sen.
Frau Marie Ladendorf.
Frau Agnes Walter.
Frl. Betty Schlebusch.


Gestern feierten wir in aller Stille unsere eheliche Verbindung.

Dr. Gustav Juling, Mathematiker
Maria Juling, geb. Lange
Den 21. Juli 1870.


Zu Michalis habe ich noch eine Wohnung, bestehend aus einer Stube, Schlafstube, Kammer, Kochplatz und Sparherd, Vorplatz, zwei Abseiten, Keller, etwas Hofplatz, zu vermiethen. Näheres zu erfragen in der Exped. d. Bl.


Gußstahl-Sensen, prima Waare, bei A. Wigger.


Diejenigen Gesellen, welche mit ihren Beiträgen zur Krankenlade noch im Rückstand sind, werden hiedurch aufgefordert, solche baldigst, längstens bis zum 31. Juli d. J. an den Altgesellen hieselbst einzuschicken, widrigenfalls die Restantenliste als dann unnachsichtlich Großherzoglicher Landvogtei zur Execution übergeben werden wird. - Zugleich ersuchen wir die Herren Meister dringend, bei ihnene frisch in Arbeit tretende Gesellen zur sofortigen Anmeldung bei unserer Krankenlade zu veranlassen.
Schönberg, den 15. Juli 1870.
Die Vorsteher und Altgesell der Schuhmacher Gesellen-Brüderschaft.


Die Mitgliederdes hiesigen Ledervereins werden aufgefordert, sich am Montag den 25. Juli d. J., Nachmittags 3 Uhr, beim Lagerhalter J. Wagner einzufinden zur Rechnungs-Ablage und Vorstandswahl.
Der Vorstand des hiesigen Ledervereins.


Ich empfehle mein Lager von Eisen-, Kurz- und Gußwaaren, Hausstandsgegenstände, Fenstern, Thüren, Möbelbeschlägen und emaillirten Kochgeschirr.
J. Hagen.


Mein Lager von Tapeten und Borden sowie von Rouleaux in vielen geschmackvollen Mustern empfehle ich dem geehrten Publikum zur Abnahme bestens.
Maler Wolgast.


Aufruf!
Der ungerechte Krieg, mit dem die Franzosen uns jetzt überfallen, muß unsägliches Elend verbreiten. Dieses, soviel in unsern Kräften steht, zu mildern, namentlich den bedürftigen Angehörigen der zum Kriegsdienst Einberufenen, und demnächst den Verwundeten Unterstützung zu gewähren, bitten wir dringend die Bewohner unseres Fürstenthums, sich uns anzuschließen, damit wir schon jetzt recht reichliche Mittel bereit halten und unsere in den Krieg ziehenden Landsleute sich überzeugen können, daß sie von unserer werkthätigen Liebe begleitet sind.
Schönberg, den 20. Juli 1870.
Hauswirth Damm=Schl.=Sülsdorf. Hauswirth Eckmann=Blüssen. Hauswirth Bohnhoff=Gr. Siemz. Hauswirth Retelstorf=Gr. Mist. Hauswirth Karsten=Rubensdorf. Hauswirth Kröger=Lockwisch. Hauswirth Hecht=Carlow. Hauswirth Freitag Gr. Rünz. Färbermeister G. Breuel. Uhrmacher H. Meyer.


[ => Original lesen: 1870 Nr. 57 Seite 4]

Epileptische Krämpfe (Fallsucht) heilt brieflich der Specialarzt für Epilepsie Doctor O. Killisch in Berlin, jetzt: Luisenstraße 6. - Bereits über Hundert geheilt.


Eisen-, Kurz- und Guß-Waaren, Hausstandsgegenstände und Bauartikel hält in großer Auswahl zu billigen Preisen empfohlen Moritz Stein.
Ratzeburg.


Vorläufige Anzeige.
Ludolph Schradieck's Zauber- Palast
Sonntag d. 24. und Montag den 25. Juli im Salon des Herrn Lenschow in Selmsdorf.
Der Traum eines Künstlers, oder: Die Macht der Musik.
Das Spiegelbild in der Hexenküche. (Das Nähere besagen die Zettel.)
Sonntag den 31. Juli in Herrnburg.


Ausverkauf.
Wegen Geschäftsveränderung gänzlicher Ausverkauf unseres reichhaltigen Lagers von Tuch-, Manufactur- und Modewaaren.
Lübeck, 1870. Hennings & Lenschau,
270. Kohlmarkt, Ecke der Sandstraße 270.


Ein Präservativ bei Bräune-Anfällen.
Bei meinem Sohne, der stark und zu Bräune-Anfällen geneigt, beseitigte der L. W. Egers'sche Fenchelhonigextract zweimal sofort dieselbe.
Erfurt, 12. December 1869.
G. F. Marckscheffel, Kaufmann.
Um sich vor Betrug durch Nachpfuschungen zu schützen, achte man recht genau darauf, daß jede Flasche des echten Fenchelhonigextracts Siegel, Facsimile, sowie die im Glase eingebrannte Firma seines Erfinders und Fabrikanten L. W. Egers in Breslau trägt, und auf die alleinige autorisirte Verkaufsstelle beim Buchbinder C. Sievers in Schönberg.


Wegen Besprechung und Rechnungs-Ablage über die noch unverkauften Hausplätze vor dem Sabowerthore ersuchen wir Unterzeichneten alle daran betheilgten Bürger sich am Montag den 25. Juli d. J. Abends 8 Uhr beim Gastwirth Herrn F. Fick zahlreich einfinden zu wollen.
Schönberg, Juli 1870.
J. Friedrich. C. L. Creutzfeldt.


Guter Rothwein à Flasche 8 ßl. bei J. F. Eckmann.


Neuer Berger Sommerfang-Hering bei J. F. Eckmann.


Kirchliche Nachrichten.
Schönberger Gemeinde.

Früh-Kirche: Pastor Fischer.
Vormittags-Kirche: Pastor Kämpffer.
Amstwoche: Pastor Kämpffer.


Markt=Preise in Lübeck.
Butter, Meckl. d. Pf.12 1/2 - 13 Schilling (Mecklenburg),
Holst. d. Pf.13 - 13 1/2 Schilling (Mecklenburg),
Enten d. St.22 - 24 Schilling (Mecklenburg),
Hühner d. St.14 - 16 Schilling (Mecklenburg),
Küken d. St.9 - 11 Schilling (Mecklenburg),
Tauben d. St.4 - 5 Schilling (Mecklenburg),
Schinken d. Pf.9 1/2 - 10 Schilling (Mecklenburg),
Wurst d. Pf.9 1/2 - 10 Schilling (Mecklenburg),
Eier 7 St.4 Schilling (Mecklenburg),
Kartoffeln d. Faß.6 - 7 Schilling (Mecklenburg).


Getreide-Preise in Lübeck.
Die Lübecker Kornhändler haben beschlossen, um eine Übereinstimmung mit den großen Kornplätzen zu erzielen, künftig die Preise nicht mehr pr. Sack, sondern pr. 200 Pfd. zu notiren.

(Alles per 200 Pfund in Lüb. Cour.)
Weizen18 - 18Mark (Lübeck)8Schilling (Mecklenburg)
Roggen12- 12Mark (Lübeck)12Schilling (Mecklenburg)
Gerste11 1/4 - 12Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)
Hafer11 1/4 - 12 Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)
Erbsen11 - 11Mark (Lübeck)12Schilling (Mecklenburg)
Wicken-Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)
Buchweizen-Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)
Winter=Rapssaat-Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)
Winter=Rübsen-Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)
Schlagleinsaat-Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)


Hiezu Officieller Anzeiger Nr. 20.


Herausgegeben unter Verantwortlichkeit von L. Bicker in Schönberg.


[ => Original lesen: 1870 Nr. 57 Seite 5]

Extrablatt
zu den
Wöchentlichen Anzeigen
für das
Fürstenthum Ratzeburg.

Schönberg, den 23. Juli 1870.


Wir sind erfreut, bekannt machen zu können, daß nach einer soeben von London eingetroffenen Depesche die der Abreise Sr. Königlichen Hoheit Unseres Allergnädigsten Großherzogs noch entgegen gestandenen Schwierigkeiten beseitigt sind, und daß Allerhöchst Dieselben sich heute auf der Reise hierher befinden. Se. Königliche Hoheit haben den Erbgroßherzog Sr. Majestät dem Könige von Preußen behufs militairischer Verwendung zur Verfügung gestellt.

Neustrelitz, den 23. Juli 1870.

Großherzoglich Mecklenburgische Landes-Regierung.
W. Freiherr von Hammersein. A. Piper.

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Buchdruckerei von L. Bicker in Schönberg.


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