No. 56
Die Anzeigen erscheinen wöchentlich zweimal.
Dienstags und Freitags

Schönberg, den 19. Juli
1870
vierzigster Jahrgang
Preis vierteljährlich 20 Schilling (Mecklenburg) jährlich 1Mark (Lübeck) 32Schilling (Mecklenburg).
Jahrgang
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[ => Original lesen: 1870 Nr. 56 Seite 1]

Bekanntmachung.

Laut Befehl des Königlichen General-Commando's vom 16. Juli 1870 ist die Mobilmachung der ganzen norddeutschen Bundes-Armee befohlen worden.
Es ergeht deßhalb hiedurch an alle augenblicklich außer der Controlle stehenden Mannschaften des Beurlaubtenstandes der Befehl, sich unverweilt bei dem nächsten Bezirksfeldwebel zu melden. Die Nichtbefolgung der Einberufungs-Ordre zieht die Bestrafung als Deserteur nach sich.
Neustrelitz, den 16. Juli 1870.

Großherzogliches Bezirks-Commando.


Mit der heutigen Nummer wird Nr. 24 bis 26 des Bundesgesetzblattes versandt.


- Frankreichs Uebermuth hat nun wirklich den Krieg erklärt - ein Krieg, so ohne allen Grund hervorgerufen. Am 12. d. M. schon erklärte der Herzog von Gramont dem Botschafter des Norddeutschen Bundes in Paris, die Entsagung des Prinzen von Hohenzollern sei Nebensache, da Frankreich ohnehin seine Thronbesteigung nie geduldet haben würde. Die Hauptsache sei, daß der König von Preußen in einem eigenhändigen Schreiben an den Kaiser Napoleon wegen des Vorgefallenen Abbitte thue. Natürlich wußte Frankreich vorher, daß solche Unverschämtheit Louis Napoleons vom König von Preußen zurückgewiesen werden würde. Aber das eben wollte man, da man den Krieg wollte. So erklärte Frankreich denn am 15. Juli an Preußen den Krieg. Der Telegraph trug diese Kriegserklärung in alle Weltgegenden.
Der König von Preußen reiste am 15. d. von Ems nach Berlin zurück, wurde unterwegs auf allen Bahnstationen, auch auf denen der neuerworbenen Provinzen, enthusiastisch vom Publikum empfangen und begrüßt, und nahm wiederholt Gelegenheit, dem Publikum für die ihm entgegengebrachte Begeisterung zu danken und sprach die Hoffnung aus, daß dieselbe so bleiben möge. Am 15. Juli Abends 10 Uhr traf der König auf dem Bahnhofe in Berlin ein; dort hatten sich die Spitzen der Militär- und Civilbehörden versammelt. Stürmische Hurrah's begleiteten den Wagen des Königs zum Palais durch die dicht von Menschen besetzten Straßen, so daß der Wagen sich nur schwer Bahn brechen konnte. Die Begeisterung der Bevölkerung schien noch gesteigert zu werden durch die kurz vorher bekannt gewordene Kriegserklärung Frankreichs. Je näher der Zug dem Palais kam, um so begeisterter wurden die Hochrufe, schließlich wurde die Nationalhymne angestimmt, unter deren brausenden Klängen der König das Palais erreichte. Beim Verlassen des Wagens sagte der König zu den Zunächststehenden: 'Nun Kinder, wenn das so bleibt, werden wir sicher nicht geschlagen werden.' Außer dem Grafen Bismarck war der Kronprinz und General v. Moltke dem Könige bis Brandenburg entgegengefahren, wo er zuerst die Nachricht von der Kriegserklärung erhielt, in Folge deren er dort die sofortige Mobilmachung der gesammten norddeutschen Bundes-Armee anbefahl.
- In Folge der außerordentlichen Ereignisse ist der Reichstag zum 19. Juli nach Berlin einberufen.
- Nach der Berl. Börs.-Zeitung ist der Kronprinz von Preußen zum Obercommandirenden der gesammten süddeutschen Armee ernannt worden, derselbe ist bereits am Abend des 16. d. M. nach München abgereist.
- Der Bundesrath hat das Verbot der Ausfuhr von Waffen, Munition, Pferden und Kohlen beschlossen. Französische Schiffe sollen in deutschen Häfen 6 Wochen unbelästigt bleiben, auch von deutschen Kriegsschiffen zur See.
- Die Kölnische Zeitung bringt einen Leitartikel, in welchem sich die patriotische Gesinnung des ganzen Rheinlandes wiederspiegelt: "Auf für den deutschen Rhein." "Wenn je ein Krieg, heißt es, ruchlos mit allen Listen heraufbeschworen, so ist es dieser. Der Neffe Napoleons will seinen wankenden Thron mit Blut kitten." Die Kölnische Zeitung constatirt, daß Köln niemals einen so erhebenden Patriotismus an den Tag gelegt, wie jetzt, wo der frevelhafte Friedensbruch Frankreichs Alles mit tiefstem Unwillen und Haß beseelt.
- Aus England schreibt man vom 16. d.: Die sofortige Proclamirung der Neutralität Englands wird erwartet. Die Morgenzeitungen betrachten die Neutralität Belgiens als Ehrenpunkt für England.
- Belgien beruft seine Reserven aller Jahrgänge ein, um die Neutralität aufrecht zu erhalten.
- Eine Botschaft des Präsidenten von Nordamerika an den Congreß vom 15. Juli macht auf den Uebelstand aufmerksam, der entstehen würde, wenn die Hamburger und Bremer Postdampfer genöthigt wären, ihren Dienst einzustellen, und er schlägt vor, der Congreß möge sich nicht eher vertagen, bis Vorkehrungen hiergegen getroffen wären.
- Der Befehl zur Mobilisirung der bayerischen Armee ist am 16. Juli vom Könige von Bayern erlassen.
- Aus Württemberg wird berichtet, daß das Ministerium mit Einmüthigkeit am 16. d. vorbereitende Schritte zur Kriegsbereitsschaft bereits angeordnet hat. Am 17. traf der König in Stuttgart ein. Ein sofort zusammengetretener Ministerrath beschloß die alsbaldige Mobilmachung des gesammten Armeecorps und Ständeeinberufung.
- Die Hafenbefestigung der Kieler Bucht mit deren -Rayon-Bezirk ist in Belagerungszustand erklärt. Die vollziehende Gewalt geht damit auf die Militair-Befehlshaber über. - Sämmtliche Studirende der Kieler Universität haben sich zur Einstellung in die Armee gemeldet. Die Kieler Ztg. bemerkt hierzu: Diese Handlung entspricht der Stimmung, welche in den Herzogthümern herrscht.
- Die Hamburger Börse hat in der Börsen-

[ => Original lesen: 1870 Nr. 56 Seite 2]

versammlung vom 16. d. Mts. durch ein dreimaliges kräftiges 'Ja' die Handelskammer autorisirt, dem König von Preußen zu erklären, 'daß Hamburg kräftigen Muthes zu jedem Opfer bereit ist, welches zum Schutz und zur Wahrung der nationalen Ehre und nationalen Selbstständigkeit gefordert wird. Ein dreimaliges donnerndes Hoch wurde dem Führer der Armee und Schirmherrn Deutschlands gebracht. - Aehnliche Kundgebungen sind von andern namhaften Handelsplätzen Norddeutschlands nach Berlin gesandt. Die Kaufmannschaft in Berlin stellte dem König von Preußen eine Million Thaler zur Verfügung.
- Der König von Preußen antwortete an die Handelskammer in Hamburg: Mit bewegtem Herzen empfange ich soeben das Telegramm der Handelskammer vom heutigen Tage. Niemand mehr als ich, der das entscheidende Wort sprechen mußte, kennt die Opfer, die in nächster Zeit dem gesammten Vaterlande bevorstehen! Aber die Hingebung, welche die Handelskammer ausspricht, da wo es die Ehre Deutschlands gilt, jedes Opfer freudig bringen zu wollen, ist erhebend und beruhigend für mich. An Gottes Segen ist Alles gelegen. Wilhelm, Rex.
- Es heißt in Berlin, die russische Regierung habe dorthin bindende Zusicherungen ertheilt, den Handel der Ostsee gegen alle Beeinträchtigungen zu schützen und die Ostsee von allen feindlichen Schiffen frei zu halten. (Die Bestätigung dieser Nachricht ist abzuwarten.)
- Die österreichische Zeitung, der 'Wanderer' äußert über das Verhalten Oestereichs der französisch-preußischen Differenz gegenüber: 'Ob es ein Fehler gewesen ist, Oesterreich von Deutschland zu trennen, wissen wir nicht und haben es jetzt auch nicht zu untersuchen; daß aber diese Trennung unmöglich die Deutsch-Oesterreicher zu dem verächtlichen Bastard-Volk machen kann, das französische Frechheiten gegen einen deutschen Staat nicht mitempfände, müssen wir hier konstatieren. Die Haltung der gesammten Wiener Presse zeugt hierfür, und die der Regierung ist, soweit man sie bis jetzt ermessen kann der Volksstimmung nicht entgegengesetzt. Eine auch nur verschämte und versteckte Unterstützung der jetzigen französischen Forderungen ist für jedes Wiener Cabinet, ob es auf seinen Zusammenhang mit dem deutsch-österreichischen Volke auf seine Pflichten gegen eine alte Kaiserdynastie blicke, eine moralische und politische Unmöglichkeit.'
- Aus Leipzig wird über die dort herrschende patriotische Aufregung geschrieben. Am 15. d. M. haben mehrere Hundert Personen, namentlich Studenten, einen Umzug nach verschiedenen Schanklocalen gehalten, die particularistische 'Sächsische Zeitung' confiscirt und sind sodann nach der Wohnung des Besitzers und Redacteurs derselben gezogen, wo sie demselben ein Pereat brachten und die Zeitung öffentlich verbrannten. Nach diesem Acte zog die Menge nach dem Redacteur der nationalgesinnten 'Deutschen allgemeinen Leitung' und brachte ihm für seine politische Haltung ein donnerndes Hoch.
- Aus Copenhagen wird per Telegraph gemeldet: Das dänische Cabinet hat beschlossen, Neutralität zu beobachten.
- Die Schutz- und Trutzbündnisse Preußens mit Bayern, Württemberg und Baden besagen gleichlautend einfach und bedingungslos: Art. 1: 'Es garantiren sich die hohen Contrahenten gegenseitig die Integrität (den vollen Beistand) ihrer Länder und verpflichten sich im Falle eines Krieges ihre volle Kriegsmacht zu diesem Zwecke einander zur Verfügung zu stellen.'
- Aus Brüssel und Antwerpen sind belgische Genietruppen ausgerückt, um die vier großen Eisenbahnen zwischen der französischen und preußischen Grenze zu besetzen, jedenfalls, um sie im rechten Augenblicke unfahrbar zu machen.
- Aus Hamburg schreibt man: Die Feuerschiffe sind eingezogen, die Seezeichen aufgenommen. Der Senat erinnert daran, daß jeder den feindlichen Kriegsschiffen geleistete Lootsen- oder sonstige Dienst als Staatsverrath mit 2-20 Jahren Freiheitsstrafe belegt wird. - Die Finanz-Commission zeigt an, daß schon an den nächsten Tagen Einquartierungen erfolgen.
- Frankreich ist ein Heerlager. Die Truppen von Paris, Versailles, Vincennes bilden zusammen mit den Truppen des Heerlagers von Chalons die erste Armee von 180,000 Mann, die zweite Armee soll 115,000 Mann stark werden. Aus Algerien werden 9 Infanterieregimenter, unter ihnen die Zuaven, Turcos und Zephirs und 7 Cavallerie-Regimenter nach Frankreich gezogen und andere Truppen hinübergeschickt. In Toulon und Cherbourg lagen 45 Fahrzeuge bereit. - In Böhmen hat Frankreich vor 2 Monaten schon 700,000 Paar Militairschuhe bestellt.
- Als im August des Jahres 1867 der Kaiser Napoleon dem Kaiser von Oesterreich einen Condolenzbesuch in Salzburg abstattete, da sahen wir auch den Herzog von Gramont, der jetzt Minister des Aeußern ist und damals französischer Botschafter am Wiener Hof war. Er überragte fast alle Fürstlichkeiten um eines Kopfes Länge, und seine breite Brust war mit Orden so bedeckt, daß von der Uniform fast nichts zu sehen war. Seinem sonnenverbrannten Gesicht sah man nicht an, daß er ein Heißsporn sei, er sah mehr einem gewandten Intriguanten ähnlich. Als solcher hat er sich denn auch bei der letzten Affaire entpuppt und dem Handel- und der Industrie in wenigen Tagen unermeßlichen Schaden gebracht. Er hat hauptsächlich die Kriegsflamme angefacht und hat es darauf abgesehen, nicht nur Spanien, sondern auch Deutschland zu bevormunden.
- Das Concil in Rom hat die Lehre von der Unfehlbarkeit des Papstes mit 450 gegen 80 Stimmen am 13. Juli angenommen. 62 Bischöfe enthielten sich der Abstimmung.
- Aus Constantinopel wird geschrieben, daß in Stambul schon wieder eine große Feuersbrunst gewüthet, die 1500 meist von ärmeren Leuten bewohnte Häuser einäscherte.


Anzeigen.

Der auf den 26. d. Mts. angesetzte Verkaufs-Termin des ehemaligen Lohmeier'schen Hauses c. p. auf dem Domhofe bei Ratzeburg wird, da von dem hohen Großherzoglichen Kammer- und Forst-Collegio über das Haus anderweitig verfügt ist, hiemit abgekündigt.
Schönberg, den 12. Juli 1870.
Großherzogl. Mecklenb. Domainen-Amt.
F. Graf Eyben.


Antragsmäßig soll über die zu Selmsdorf belegene Büdnerstelle c. p. des Krämers Matthias Klatt zu Selmsdorf ein Hypothekenbuch niedergelegt werden, und werden daher alle Diejenigen, welche Realrechte an diesem Grundstücke zu haben vermeinen und deren Eintragung in das niederzulegende Hypothekenbuch verlangen, zu deren Anmeldung auf Freitag den 26. August d. J., Morgens 10 Uhr, peremtorisch und unter dem Nachtheil hiemit aufgefordert, daß alle nicht angemeldeten und von der Anmeldungspflicht nicht ausgenommenen Realrechte an dem proclamirten Grundstücke sowohl gegen den jetzigen als künftigen Besitzer desselben erloschen sein sollen.
Ausgenommen von der Anmeldungspflicht sind jedoch diejenigen Gläubiger, welche ihre Forderungen auf einem mit dem Siegel des Gerichts versehenen, vor dem Liquidationstermine ihnen vorzulegenden und von ihnen zu unterzeichnenden Postenzettel richtig und vollständig aufgeführt gefunden haben.
Schönberg, den 31. Mai 1870.
Großherzogl. Justizamt der Landvogtei des Fürstenthums Ratzeburg.
C. L. v. Oertzen.
(L. S.) A. Dufft.


Verkaufs-Anzeigen.

Holz-Verkauf.
Unter den bekannten Bedingungen sollengegen gleich baare Zahlung meistbietend verkauft werden:
am Freitage den 22. Juli im Rupensdorfer Holze

9 Faden buchen Kluft- und Olmholz,
7 Faden eiche Kluft- und klein Knüppelholz,
und
7 Faden Tannenholz.
Versammlung der Käufer Morgens 9 Uhr bei der Schönberger Ziegelei.

[ => Original lesen: 1870 Nr. 56 Seite 3]

Am Sonnabend den 23. Juli im Malzower und Kleinfelder Zuschlage

32 Faden eichen Kluft-, Knüppel- und klein
und bei freier Concurrenz
7 Cavelinge eichen Durchforstungsholz.
Versammlung der Käufliebhaber Morgens 9 Uhr am Schlagbaum des Malzower Zuschlages.
Am Montag den 25. Juli im Röggeliner Holze
75 Faden eichen Kluft-, Knüppel- und klein Knüppelholz.
Versammlung der Käufer Morgens 9 Uhr am Schlagbaum des Röggeliner Holzes am See.
Dienstag den 26. Juli im Rünzer Zuschlage
10 1/2 Faden Tannenholz.
Versammlung der Käufer Morgens 9 Uhr am Schlagbaum des Rünzer Zuschlages.
Schönberg, den 18. Februar 1870.
Danckwarth.


Vermischte Anzeigen.

Bekanntmachung.
Das diesjährige Missionsfest in unserem Fürstenthum wird in der Domkirche zu Ratzeburg am Mittwoch den 20. Juli gefeiert werden und der Gottesdienst um 11 Uhr Vormittags anfangen. Es werden alle Freunde der Missionssache von nah und fern freundlich eingeladen.
Der Vorstand des Missionsvereins.


Allen meinen lieben bekannten sage ich bei meiner Abreise von hier ein herzliches Lebewohl.
Schönberg, den 18. Juli 1870.
Dr. Gustav Juling.


Gefunden ein kleiner Ring mir 4 Schlüsseln, vom Eigenthümer abzufordern beim Apotheker Wilh. Saß.


Gegen guten Lohn wird zu sofort ein Kutscher gesucht von Rath Dr. Marung.


Die Mitgliederdes hiesigen Ledervereins werden aufgefordert, sich am Montag den 25. Juli d. J., Nachmittags 3 Uhr, beim Lagerhalter J. Wagner einzufinden zur Rechnungs-Ablage und Vorstandswahl.
Der Vorstand des hiesigen Ledervereins.


Guter Rothwein à Flasche 8 ßl. bei J. F. Eckmann.


Neuer Berger Sommerfang-Hering bei J. F. Eckmann.


Bäk.
3. Abonnements-Concert.
Freitag den 22. Juli.
Anfang 6 Uhr.
Winkler, Musikdirector.


Schaf Vor 8 Tagen ist bei mir ein weißer Hammel angelaufen, den der rechtmäßige Eigenthümer gegen Erstattung der Kosten zurückerhalten kann beim Hauswirth Voß in Wahlsdorf.


Diejenigen Gesellen, welche mit ihren Beiträgen zur Krankenlade noch im Rückstand sind, werden hiedurch aufgefordert, solche baldigst, längstens bis zum 31. Juli d. J. an den Altgesellen hieselbst einzuschicken, widrigenfalls die Restantenliste als dann unnachsichtlich Großherzoglicher Landvogtei zur Execution übergeben werden wird. - Zugleich ersuchen wir die Herren Meister dringend, bei ihnene frisch in Arbeit tretende Gesellen zur sofortigen Anmeldung bei unserer Krankenlade zu veranlassen.
Schönberg, den 15. Juli 1870.
Die Vorsteher und Altgesell der Schuhmacher Gesellen-Brüderschaft.


Auf dem Gute Neuenhagen bei Dassow liegen zum sofortigen verkauf ca. 20 Ferkel à 3 Thaler.


Bekanntmachung.
Es wird hiedurch bekannt gemacht, daß die hiesige Sparkasse für die bei ihr angelegten Capitalien vom 1. Januar 1871 ab den Zinsfuß von 3 1/3 % auf 4 % erhöhen wird.
Ratzeburg, den 1. Juli 1870.
Der Magistrat.
H. Kallmeyer. C. Haase.
(L. S.). Richter.


Unterzeichneter zeigt den geehrten Bewohnern von Stadt und Land hiemit ergebenst an, daß ich von jeder selbstgelieferten Wolle, Düffel, Flanell, gewöhnliches Wollzeug, Bradt, Pferdedecken anfertige, Wolle kratze und spinne, auch Wolle für Zeug umtausche. Genannte Waaren, wie auch halbwollene Sommerhosenzeuge sind bei billiger und reeller Bedienung stets zum Verkaufe bei mir vorräthig.
Achtungsvoll J. Voß, Tuchmachermeister.
Hinterstraße 76.


Lager von Tapeten und Borden & Rouleaux in guter Auswahl bei C. Schwedt.


Neuen Matjes-Hering und neuen Berger Hering empfiehlt Aug. Spehr.


Alle diejenigen Stadt- und Landmeister der hiesigen Schuhmacherzunft, welche mit ihren Beiträgen an die Lade noch im Rückstand geblieben sind, werden hiermit dringend aufgefordert, dieselben im Laufe des nächsten Monats bei Vermeidung von executivischen Maßregeln an einen der unterzeichneten Aelterleute einzuzahlen.
Schönberg, den 30. Juni 1870.
Bohnhoff. D. Stoffers.


Ich warne hiermit Jeden, meinem Schwiegervater Peter Denker Etwas zu borgen, indem ich für keine Zahlung hafte.
Böttchermeister Brede auf der Bäk.


Am Sonntag den 3. Juli ist in der Kirche zu Schönberg in der Nähe des Pastorenstuhles ein Regenschirm stehen geblieben und von Jemanden mitgenommen, der hiermit ersucht wird, den Schirm unverzüglich in der Expedition der Anzeigen abzugeben.


Am Dienstag den 19. Juli, Abends von 8-10 Uhr, Harmonie-Musik im großen Krüger'schen Zelte auf dem Schützenplatze. Um 10 Uhr Zapfenstreich vom Festplatze durch die Stadt. Wozu freundlichst einladen die Vereins-Musiker.


Gußstahl-Sensen, prima Waare, bei A. Wigger.


Die berühmte preisgekrönte Anilin-Dinte von C. Haselhorst in Dresden in
1/1 1/2 1/4 und 1/8 Flaschen

à 10 Sgr. 6 Sgr. 3 Sgr. 2 Sgr.
ist nur allein ächt zu haben bei J. P. Bade.


W. Kolls, Juwelen-, Gold- u. Silber-Waaren-Handlung Lübeck, Sandstrasse 1006.
Bestellungen werden billig und prompt ausgeführt.


[ => Original lesen: 1870 Nr. 56 Seite 4]

Hamburg-Bremer Feuerversicherungs-Gesellschaft.
Hiedurch bringen wir zur öffentlichen Kenntnis, daß wir dem Herrn Schwie in Schönberg eine Agentur unserer Gesellschaft übertrgen haben.
Rostock, den 16. Juli 1870.
Die General-Agentur Franz Döhausen.
Auf vorstehende Bekanntmachung Bezug nehmend empfehle ich mich zur Übernahme von Feuerversicherungen für die genannte Gesellschaft auf Gebäude, sowie gesetzlich zulässig, Mobiliar, Geschäftsgeräthe und Vorräthe, Waaren, Gegenstände der Landwirtschaft etc. gegen feste billige Prämien und bin zu jeder gewünschten Auskunft stets gerne bereit.
Schönberg, den 16. Juli 1870.
C. Schwie, Agent der Hamburg-Bremer Feuerversicherungs-Gesellschaft.


Epileptische Krämpfe (Fallsucht) heilt brieflich der Specialarzt für Epilepsie Doctor O. Killisch in Berlin, jetzt: Luisenstraße 6. - Bereits über Hundert geheilt.


Eisen-, Kurz- und Guß-Waaren, Hausstandsgegenstände und Bauartikel hält in großer Auswahl zu billigen Preisen empfohlen Moritz Stein.
Ratzeburg.


Vorläufige Anzeige.
Ludolph Schradieck's Zauber- Palast
Sonntag d. 24. und Montag den 25. Juli im Salon des Herrn Lenschow in Selmsdorf.
Der Traum eines Künstlers, oder: Die Macht der Musik.
Das Spiegelbild in der Hexenküche. (Das Nähere besagen die Zettel.)
Sonntag den 31. Juli in Herrnburg.


Ausverkauf.
Wegen Geschäftsveränderung gänzlicher Ausverkauf unseres reichhaltigen Lagers von Tuch-, Manufactur- und Modewaaren.
Lübeck, 1870.
Hennings & Lenschau,
270. Kohlmarkt, Ecke der Sandstraße 270.


Ich empfehle mein Lager von Gußeisenwaaren, als:
Keller-, Stall- und Dachfenster, Oefen, Ofenthüren, Röhren, Rosten, Sparherdplatten, Ringe und Bratöfen, und emaillirtes Kochgeschirr.
C. Schwedt.


Wegen Besprechung und Rechnungs-Ablage über die noch unverkauften Hausplätze vor dem Sabowerthore ersuchen wir Unterzeichneten alle daran betheilgten Bürger sich am Montag den 25. Juli d. J. Abends 8 Uhr beim Gastwirth Herrn F. Fick zahlreich einfinden zu wollen.
Schönberg, Juli 1870.
J. Friedrich. C. L. Creutzfeldt.


Pommersche Schmiedesensen und Gußstahl-Sensen unter Garantie.
J. Hagen.


Meteorologische Beobachtungen.
Juli
1870.
Barometer   Wärme   Wind Stärke  
Paris. Lin.
300 +
niedrigste
°R.
höchste
°R.
       
15.
16.
17.
18.
38.85
36.55
36.35
38.31
11.4
12.4
12.0
9.0
20.2
21.6
18.5
17.2
SSO
OSO
WNW
NNW
1
1
1
0
heiter.
-
wolkig.
-


Markt=Preise in Lübeck.
Butter, Meckl. d. Pf.12 1/2 - 13 Schilling (Mecklenburg),
Holst. d. Pf.13 - 13 1/2 Schilling (Mecklenburg),
Enten d. St.22 - 24 Schilling (Mecklenburg),
Hühner d. St.14 - 16 Schilling (Mecklenburg),
Küken d. St.10 - 12 Schilling (Mecklenburg),
Tauben d. St.4 - 5 Schilling (Mecklenburg),
Schinken d. Pf.9 1/2 - 10 Schilling (Mecklenburg),
Wurst d. Pf.11 Schilling (Mecklenburg),
Eier 7 St.4 Schilling (Mecklenburg),
Kartoffeln d. Faß.7 - 8 Schilling (Mecklenburg).


Getreide-Preise in Lübeck.
Die Lübecker Kornhändler haben beschlossen, um eine Übereinstimmung mit den großen Kornplätzen zu erzielen, künftig die Preise nicht mehr pr. Sack, sondern pr. 200 Pfd. zu notiren.

(Alles per 200 Pfund in Lüb. Cour.)
Weizen18 - 19Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)
Roggen12- 12Mark (Lübeck)12Schilling (Mecklenburg)
Gerste11 1/4 - 12Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)
Hafer11 1/4 - 12 Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)
Erbsen11 - 11Mark (Lübeck)8Schilling (Mecklenburg)
Wicken-Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)
Buchweizen-Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)
Winter=Rapssaat-Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)
Winter=Rübsen-Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)
Schlagleinsaat-Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)


(Hiezu eine Beilage.)


Herausgegeben unter Verantwortlichkeit von L. Bicker in Schönberg.


[ => Original lesen: 1870 Nr. 56 Seite 5]

Beilage
zu Nr. 56 der Wöchentlichen Anzeigen für das Fürstenthum Ratzeburg.
Schönberg, den 19. Juli 1870.


Spielerglück.
(Fortsetzung.)


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