No. 47
Die Anzeigen erscheinen wöchentlich zweimal.
Dienstags und Freitags

Schönberg, den 17. Juni
1870
vierzigster Jahrgang
Preis vierteljährlich 20 Schilling (Mecklenburg) jährlich 1Mark (Lübeck) 32Schilling (Mecklenburg).
Jahrgang
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[ => Original lesen: 1870 Nr. 47 Seite 1]

Auf Befehl der hohen Großherzoglichen Landes-Regierung zu Neustrelitz wird die nachstehende Bekanntmachung des Königlich Preußischen Kriegsministerii zu Berlin vom 14. April cur., betreffend diejenigen Freiwilligen, welche in die Unteroffiziersschulen zu Potsdam, Jülich, Bieberich und Weißenfels eingestellt zu werden wünschen, hiedurch zur allgemeinen Kenntniß gebracht.
Schönberg, den 10. Juni 1870.

Der Civilvorsitzende der Kreis-Ersatz-Commission des Aushebungsbezirks für das Fürstenthum Ratzeburg.
F. Graf Eyben.
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1. Die Unteroffizier-Schulen haben die Bestimmung, junge Leute, welche sich dem Militairstande widmen wollen, zu Unteroffizieren für die Infanterie des stehenden Heeres heranzubilden.
2. Der Aufenthalt in der Unteroffizier-Schule dauert in der Regel drei, bei besonderer Brauchbarkeit auch nur zwei Jahre, in welcher Zeit die jungen Leute gründliche militairische Ausbildung und Unterricht in alle Dem erhalten, was sie befähigt, bei sonstiger Tüchtigkeit auch die bevorzugteren Stellen des Unteroffizierstandes, als: Feldwebel etc. zu erlangen und es ihnen ermöglicht, bei der einstigen Anstellung im Militairverwaltungsdienst, z. B. als Zahlmeister etc., resp. als Civil-Beamte die Prüfungen zu den gesuchteren Posten abzulegen.
Der Unterricht umfaßt: Lesen, Schreiben und Rechnen, Anfertigung aller Arten von Dienstschreiben, militairische Rechnungsführung, Geschichte, Geographie, Planzeichnen und Gesang.
Die gymnastischen Uebungen bestehen, im Turnen, Voltigiren, Bajonetfechten und Schwimmen. 3. Der Aufenthalt in der Unteroffizier-Schule an und für sich giebt den jungen Leuten keinen Anspruch auf die Beförderung zum Unteroffizier. Solche hängt lediglich von der guten Führung, dem bewiesenen Eifer und der erlangten Dienstkenntniß des Einzelnen ab. Die vorzüglichsten Freiwilligen werden bereits als Unteroffiziere den resp. Truppentheilen überwiesen.
4. In Bezug auf die Vertheilung der ausscheidenden jungen Leute an die resp. Truppentheile muß selbstverständlich die Rücksicht auf das Bedürfniß in der Armee vornehmlich maßgebend sein. Es sollen aber alle billigen Wünsche in Betreff der Ueberweisung zu einem bestimmten Truppentheil nach Möglichkeit berücksichtigt, und namentlich die aus Westphalen, der Rheinprovinz, sowie aus den Provinzen Hannover, Hessen-Nassau und Schleswig-Holstein gebürtigen Freiwilligen im Allgemeinen den heimathlichen Regimentern zugewiesen werden.
5. Die den Unteroffizier-Schulen angehörigen jungen Leute stehen unter den militairischen Gesetzen, wie alle anderen Soldaten des Heeres. Sie werden nach ihrem Eintreffen in die Unterofficier-Schule auf die Kriegsartikel verpflichtet.
6. Der in die Unteroffizier-Schule Einzustellende muß wenigstens 17 Jahre alt sein, darf aber das 20. Jahr noch nicht vollendet haben.
7. Der Einzustellende muß mindestens 5 Fuß 1 Zoll groß, vollkommen gesund und frei von körperlichen Gebrechen und wahrnehmbaren Anlagen zu chronischen Krankheiten sein, auch nach Maßgabe seines Alters so kräftig und gesund erscheinen, daß er die gegründete Aussicht gewährt, bis zum Ablauf seiner Dienstzeit in der Unteroffizier-Schule vollkommen felddienstbrauchbar zu werden.
8. Er muß sich bis dahin tadellos geführt haben.
9. Er muß leserlich und ziemlich richtig schreiben, ohne Anstoß lesen und die vier Species rechnen können.
10. Er muß sich bei seiner Ankunft in Potsdam, resp. Jülich, Bieberich und Weißenfels dazu verpflichten, außer der gesetzlichen dreijährigen Dienstzeit, für jedes Jahr des Aufenthalts in der Unteroffizier Schule zwei Jahre im stehenden Heere zu dienen. Auf diese besondere Dienstverpflichtung kommt jedoch die Dienstzeit in der Unterofficier-Schule in Anrechnung. Es würde sich demnach beispielsweise die Dienstverpflichtung eines Freiwilligen, der wegen besonders guter Führung und Ausbildung schon nach zweijährigem Aufenthalt in der Unterofficier-Schule einem Truppentheil überwiesen wird, wie folgt gestalten: drei Jahre gesetzliche Dienstverpflichtung, dazu vier Jahre für den zweijährigen Aufenthalt in der Unteroffizier-Schule, mithin nach Abrechnung der zweijährigen Dienstzeit in der Unteroffizier-Schule im Ganzen fünf Jahre.
Bei späteren Versorgungen wird ihm die in der Unterofficier-Schule zurückgelegte Dienstzeit angerechnet.
11. Er muß mit ausreichendem Schuhzeug und 2 Hemden versehen sein; ingleichen mit 2 Thalern, um sich nach seiner Ankunft in der Unteroffizier-Schule die nöthigen Utensilien zur Reinigung der Armatur und Bekleidung kaufen zu können.
12. Behufs Aufnahme in eine der Unteroffizier-Schulen hat sich der Betreffende persönlich bei dem Landwehr-Bezirks-Commando seiner Heimath oder dem Commandeur der Unteroffizier-Schule in Potsdam, resp. Jülich, Bieberich und Weißenfels zu melden. - Es sind dabei folgende Papiere zur Stelle zu bringen:
a. der Taufschein,
b. Führungs-Atteste seiner Ortsobrigkeit und seines Lehr- oder Brodherrn,
[ => Original lesen: 1870 Nr. 47 Seite 2]
c. die Zustimmung seines Vaters oder Vormundes zum Eintritt in die Unteroffizier-Schule, beglaubigt durch die Ortsbehörde.
Dieselbe kann auch durch mündliche protokollarische Erklärung dieser Personen beim Landwehr-Bezirks-Commando, resp. beim Commandeur der betreffenden Unteroffizier-Schule ersetzt werden,
und erfolgt sodann eine Prüfung im Lesen, Schreiben und Rechnen, sowie die ärztliche Untersuchung.
13. Sind Prüfung und Untersuchung günstig ausgefallen, so hat der Freiwillige einer baldigen vorläufigen Benachrichtigung über Annahme oder Nicht-Annahme entgegen zu sehen. Die definitive Entscheidung, resp. Einberufung erfolgt bis Mitte August jeden Jahres.
14. Die Einstellung von Freiwilligen in die Unteroffizier-Schulen findet in der Regel jährlich einmal und zwar im Monat October statt.
Wer jedoch wegen Vollzähligkeit zu diesem Termine nicht aufgenommen werden konnte, darf hoffen, bei entstehenden Vacanzen bis Ende des Jahres, allenfalls im nächsten Oktober bestimmt eingestellt zu werden, vorausgesetzt, daß derselbe dann noch allen Aufnahme-Bedingungen genügt. Eines wiederholten Nachweises der Qualification bedarf es jedoch nicht.
15. Bei der ad 12 gedachten Anmeldung hat der Freiwillige gleichzeitig anzugeben, ob derselbe in Potsdam, Jülich, Bieberich oder Weißenfels eingestellt zu werden wünscht, welcher Wunsch bei der Vertheilung an die vier Unteroffizier-Schulen möglichst berücksichtigt werden wird.
16. Die Freiwilligen sind verpflichtet, ihre Anmeldung sofort zurückzuziehen, wenn sie den Wunsch, eingestellt zu werden, aufgeben.
Berlin, den 14. April 1870.

Kriegs-Ministerium.
von Roon.


Anzeigen.

Vorladung.
Der Johann Joachim Friedrich Kähler, ein ehelicher Sohn des Zieglermeisters Hans Joachim Kähler und der Juliane Magdalena Auguste Kähler, geb. Wichten zu Mölln und Bruder des auf dem Hammer hiesigen Fürstenthums verstorbenen Krämers Jochen David Kähler, ist seit dem 16. December 1850 für verschollen erklärt. Das ihm aus der Erbschaft seines genannten Bruders angefallene Vermögen ist nach Bestellung eines curator absentis gerichtlich verwaltet und betrug am 17. Februar c. 1288 Taler (Mecklenburg) 44 Schilling (Mecklenburg) 6 d Pr. Cour. Da der Verschollene, laut Geburtsscheins am 27. März 1799 geboren, bereits das 70. Lebensjahr überschritten hat, so wird derselbe auf Antrag seines Curators, des Buchbinders Carl Bade hieselbst, hiedurch edictaliter geladen, binnen zwei Jahren a dato, spätestens aber in dem auf 17. Juni 1871, Morgens 10 Uhr vor hiesigem Gerichte anberaumten Termin uns von seinem Leben und Aufenthalt Nachricht zu geben, widrigenfalls er für todt erklärt, und sein hier verwaltetes Vermögen seinen sich meldenden und legitimirenden Erben, event. dem fiscus als bonum vacans, für anheim gefallen erklärt werden wird.
Schönberg, den 5. Juni 1869.


Verkaufs-Anzeigen.

Zum öffentlich meistbietenden Verkaufe des zu Herrnburg (1 Meile von Lübeck) belegenen Predigerwittwengehöftes sowie eines Teiles des dortigen Pfarrackers setze ich auftragsmäßig einen Termin an auf Mittwoch den 22. Juni d. J., Vormittags 10 Uhr, in Köster's Hôtel hieselbst. Zunächst wird das Pfarrland allein, sodann das Predigerwittwengehöft allein und endlich das Pfarrland und das Predigerwittwengehöft in einem Complex zum Aufgebot kommen, und soll bei annehmbarem Bot der reine Zuschlag demnächst vom hohen Großherzoglichen Consistorium zu Neustrelitz ertheilt werden. Das zum Verkaufe gestellte Acker-, Garten und Wiesen-Areal beträgt ca. 335 Scheffel Aussaat. Die Verkaufsbedingungen sind bei mir einzusehen, auch gegen Copialgebühr in Abschrift zu erhalten.
Schönberg, den 24. Mai 1870.
C. Giehrke, Advocat.


Das am Bünsdorfer Wege belegene ehemals Oldenburg'sche Ackerbürgerhaus soll am Montag den 20. Juni, Vormittags 11 Uhr, auf der Rathsstube hieselbst meistbietend verkauft werden. Die Bedingungen sind 8 Tage vorher daselbst einzusehen.
Schönberg, den 25. Mai 1870.
Der Magistrat.


Wegen Abzugs des bisherigen Herrn Pächters sollen am Mittwoch den 22. d. Mts., event. auch noch am 23. d. Mts., von Morgens halb 10 Uhr an auf dem Hofe Rabensdorf öffentlich meistbietend gegen baare Bezahlung verkauft werden:

16 Pferde,
16 starken,
140 Schafe (Kreuzung mit englischen langwolligen Böcken),
70 Lämmer, 2 Böcke,
Instrumenta rustica,
diverses Mobiliar, Meierei-, Haus- und Küchengeräthe und Betten.
Nach Ankunft des ersten Eisenbahnzuges von Lübeck wird der Omnibus des Fuhrmanns Ditz aus Rehna vom Schönberger Bahnhofe nach Hof Rabensdorf fahren. Die Vieh-Auction beginnt am 1. Auctionstage nach Ankunft des Omnibus aus Schönberg.


Am nächsten Donnerstag den 23. Juni d. J., Vormittags von 9 Uhr an sollen im Hause des verstorbenen Mühlenbesitzers Menz zu Pahlingen in öffentlicher Auction gegen gleich baar Bezahlung meistbietend verkauft werden:

Betten, Bettstellen, Schränke, Commoden, Sopha's, Stühle, Tische, 1 Klavier, 1 Stubenuhr, Koffer, Laden, Kisten, Bänke, 1 Stuhlwagen, 1 Bauwagen, 1 Walze, 1 Kornrommel, 1 Decimalwage, 1 gewöhnliche Wage mit mehreren Gewichtstücken, 2 große Häckerlingladen, verschiedene Haus-, Acker- und Wirthschaftsgeräthschaften und was sich sonst noch vorfindet.
Kutzbach, Landreiter.


Vermischte Anzeigen.

Eisenbahn

Es werden hiermit alle Unternehmer, Lieferanten, Handwerker und Arbeiter etc., welche noch Forderungen an die Casse der Großherzogl. Friedrich-Franz-Eisenbahn, Strecke Kleinen-Lübeck zu erheben berechtigt sind, aufgefordert, solche Forderungen ehebaldigst, und zwar spätestens bis zum 1. Juli cur. entweder auf dem Bureau der Großherzoglichen Eisenbahn-Bauverwaltung zu Lübeck oder bei den Bahnhofs-Verwaltungen zu Bobotz, Grevesmühlen und Schönberg schriftlich zur Vorlage zu bringen.
Lübeck, den 15. Juni 1870.
Die Großherzogliche Eisenbahn-Bau-Verwaltung.


Gelder, die mir anvertraut werden, kann ich jeder Zeit zu der bekannten großen Sicherheit und zu fünf pro Cent verzinslich unterbringen.
Schönberg, 16. December 1869.
Kindler, Advocat.


Gesucht werden zu Johannis d. J. gegen vorzügliche hypothekarische Sicherheit und 4 pCt. Zinsen, 7000 Thaler in benachbarten Gütern, sowie mehere Pöste von je 1600, 1500, 1000, 500, 400, 300, 200 und 100 Thaler etc. in Schönberger und ländlichen Grundstücken. Hierauf Reflectirende ersuche um baldige Anmeldungen von Capitalien.
Carl Bade.


[ => Original lesen: 1870 Nr. 47 Seite 3]

Großherzog Georgs-Stiftung.
Beim herannahnden Johannis-Termine bringe ich hierdurch diese sehr empfehlenswerte Altersversorgung in Erinnerung.
Diejenigen, welche dieser Stiftung beizutreten beabsichtigen, wollen sich bis zum 24. d. Mts. unter Beibringung einer ihr Alter bezeugenden Bescheinigung bei mir melden. Zugleich mache ich darauf aufmerksam, daß auch junge Leute unter 27 Jahren und Kinder jeden Alters unter sehr billigen Bedingungen aufgenommen werden.
Die Statuten sind bei mir unentgeldlich zu haben, und ertheile ich jederzeit gern Auskunft darüber.
Schönberg, den 16. Juni 1870.
G. Grapow.


Eisenbahn
Bekanntmachung.
Am Sonntag den 19. Juni d. J. Extrazug von Schwerin nach Lübeck und zurück zu ermäßigten Fahrpreisen.

Abfahrt von Schwerin 7 Uhr - Min. Morg.
Abfahrt von Kleinen 7 " 30 " "
Abfahrt von Bobitz 7 " 46 " "
Abfahrt von Grevesmühlen 8 " 9 " "
Abfahrt von Schönberg 8 " 35 " "
Ankunft in Lübeck 9 " - " "

Abfahrt von Lübeck 8 Uhr 56 Min. Abends.
Ankunft in Schönberg 9 " 12 " "
Ankunft in Grevesmühlen 9 " 39 " "
Ankunft in Bobitz 10 " 3 " "
Ankunft in Kleinen 10 " 17 " "
Ankunft in Schwerin 10 " 45 " "
Zu diesem Extrazuge werden auf nachstehend verzeichneten Stationen Billetts zu folgenden Preisen nach Lübeck und zurück ausgegeben:
Fahrpreise nach Lübeck und zurück:
von Schwerin II. Cl. 1 Taler (Mecklenburg) 32 Schilling (Mecklenburg), III. Cl. 1 Taler (Mecklenburg) 8 Schilling (Mecklenburg)
" Kleinen " 1 " 12 " " - " 44 "
" Bobitz " 1 " 4 " " - " 40 "
" Grevesmühlen " - " 40 " " - " 28 "
" Schönberg " - " 24 " " - " 16 "

Die Billets zu den ermäßigten Fahrpreisen berechtigen zur Fahrt nur mit den Extrazügen, und wird Freigewicht für Gepäck auf solche Billets nicht gewährt.
Schwerin, den 13. Juni 1870.
Die Direction der Großherzogl. Friedrich-Franz-Eisenbahn.


Alle Diejenigen, welche im bevorstehenden Termine Gelder und Sparkassen-Bücher durch mich an die Sparkasse in Schwerin zu dem jetzt erhöhten Zinsfuße besorgt zu haben wünschen, werden ersucht, solche bist spätestens zu 27. Juni bei mir abzugeben.
J. P. Baade, Buchbinder.


Die berühmte preisgekrönte Anilin-Dinte von C. Haselhorst in Dresden in
1/1 1/2 1/4 und 1/8 Flaschen

à 10 Sgr. 6 Sgr. 3 Sgr. 2 Sgr.
ist nur allein ächt zu haben bei J. P. Bade.


Die Ersparniß- und Vorschuß-Anstalt ist an jedem Mittwoch und während des bevorstehnden Johannistermines vom 24. Juni bis 1. Juli d. J. von 8-12 Uhr Vormittags geöffnet.
Die Ersparniß-Anstalt nimmt jederzeit Einlagen an und berechnet die Zinsen für die Einlagen, welche jetzt oder im Termine gemacht werden, vom Johannis-Termin d. J. an.
Ebenso nimmt die Vorschuß-Anstalt jederzeit beliebige Summen zur Verzinsung an, auch gewährt dieselbe Darlehn gegen 5pCt. und gegen Bürgschaft zweier solider, im hiesigen Fürstenthume wohnhafter Männer oder gegen Verpfändung von Werthpapieren.
Schönberg, den 12. Juni 1870.
Das Directorium der Ersparniß- und Vorschuß-Anstalt.
C. Drevs. Wigger. W. Saß. Aug. Spehr.
Secretair : R. Rackow, Adv.


Die hier folgende, mir heute gewordene Mittheilung erlaube ich mir hiedurch bekannt zu machen.
Schönberg, den 14. Juni 1870.
Kindler, Advocat.

Schwerin, den 11. Juni 1870.
Mit Rücksicht auf eine von dem Herrn Advocaten Kindler übergebene Vorstellung hat die Ober-Postdirection die für die Einrichtung des Landbriefträger-Instituts im Fürstenthum Ratzeburg erforderlichen Geldmittel bei dem Bundes-General-Postamt beantragt, nach deren Bewilligung das Erforderliche veranlaßt werden wird.
Das Postamt wolle den Herrn p. Kindler hiervon Mittheilung machen, auch sonstige Anfragen in Betreff der Einrichtung des Landbriefträger-Instituts hiernach erledigen.
Der Ober-Postdirector. v. Pritzbuer.
An das Postamt zu Schönberg.


Wegen Erkrankung unseres Mädchens findet sofort oder zu Johannis ein arbeitsames, ordentliches Mädchen, welches schon gedient haben muß, einen Platz beim Postmeister Saß.


Aufforderung.
Von einer Beamten-Familie in Ratzeburg wird zu Anfang oder Mitte September d. J. eine Strelitzerin als Amme gesucht. Hierauf Reflectirende wollen sich baldigst, wo möglich persönlich in dem Bülow'schen Hause in der Vorstadt Dumin bei Ratzeburg melden. Hoher Lohn und gute Behandlung wird zugesichert.


Das Manufactur- und Modewaaren-Geschäft von Rud. Fromm, Holstenstr. Nr. 301, Lübeck, empfiehlt sein reichassortirtes Lager von Kleiderstoffen, Châles und Tüchern, Damen-Umhängen etc. etc. Zu den billigsten Preisen einem geehrten auswärtigen Publikum ganz ergebenst.


Alle noch für mich in Schönberg ausstehenden Rechnungen bitte ich bis zum 1. Juli auf Bahnhof Schönberg einzureichen, später eingesandte Rechnungen können nicht berücksichtigt werden.
Lübeck, den 11. Juni 1870.
H. Drückhammer, Zimmermeister.


[ => Original lesen: 1870 Nr. 47 Seite 4]

Zu dem diesjährigen, am Montag den 4. und Dienstag den 5. Juli stattfindenden Königschuß, an welchem gleichzeitig das 50jährige Jubiläum der Schützenzunft gefeiert werden wird, laden wir sämmtliche Bewohner der Stadt und Umgegend hierdurch freundlichst ein.
Sollten sich Zünfte und Corporationen, sowie Landleute zu Pferde dem Ausmarsch am 4. Juli Morgens anzuschließen wünschen, so werden dieselben ersucht, sich bis Montag den 27. Juni zu melden.
Ein Gewinnschießen an der zweiten Scheibe findet auch in diesem Jahre statt. Die Ziehung der Tombola beginnt am Nachmittage des zweiten Tages nach 4 Uhr.
Captain und Aeltste der Schützenzunft.


Ausverkauf.
Wegen Geschäftsveränderung gänzlicher Ausverkauf unseres reichhaltigen Lagers von Tuch-, Manufactur- und Modewaaren.
Hennings & Lenschau, 270. Kohlmarkt, Ecke der Sandstraße 270.


Specialität für Dresch-Maschinen.
Hand-Dreschmaschinen zu Thlr. 50 1/3, mit Strohschüttler und Schwungrad zu Thlr. 71 1/2.
Göpel-Dreschmaschinen ohne Strohschüttler 131 1/2, mit Strohschüttler 154 1/2.
Franco jeder Eisenbahnstation, unter Garantie für leichten Gang, vollkommenen Reindrusch ohne Beschädigung der Körner und Solidität.
Abbildungen und Beschreibungen werden auf Wunsch gesandt.
Heinrich Lanz in Mannheim.


H. J. Lange's Kleider-Magazin hält eine bedeutende Anzahl Röcke, Beinkleider und Westen, zu den verschiedensten Preisen stets vorräthig, die ich einem geehrten Publikum unter Zusicherung reeler und billiger Bedienung bestens empfehle.
Schönberg 1870.
H. J. Lange.


Epileptische Krämpfe (Fallsucht) heilt brieflich der Specialarzt für Epilepsie Doctor O. Killisch in Berlin, Jetzt: Luisenstraße 6. - Bereits über Hundert geheilt.


Düng-Gyps, Vieh- und Futter-Salz, nach Anwendung außerordentlich lohnend bei H. L. Haukohl, Sandstraße 1003, Lübeck.


Alle Diejenigen, die an den zu Pogetz verstorbenen Büdner Hans Boye, früher zu Bechelsdorf, noch rechtliche Forderungen zu haben glauben, werden hiedurch aufgefordert, sich innerhalb 3 Wochen bei den unterzeichneten Vormündern der Boye'schen Minorennen zu melden, widrigenfalls ihre Forderungen später nicht mehr berücksichtigt werden können.
Hauswirth Hans Robrahn zu Pogetz.
Hauswirth Jochen Robrahn zu Pogetz.


Am 27. und 28. Juni, beide Tage Nachmittags, wird bei mir ein Scheibenschießen nach Gewinnen stattfinden, wozu ich die geehrten Schießliebhaber hiedurch einlade.
Büchsen, Pulver und Blei wird von mir gehalten. - Auf einen Satz von 3 Schüssen, der 16 Schilling (Mecklenburg) kostet, fällt nur ein Gewinn.
Krüger Möller in Zarnewenz.


Zwei Besuche, die wir den Vorstellungen des Zauberkünstlers Herrn Schradieck machten, verschafften uns die Ueberzeugung, daß der genannte Herr wirklich Ausgezeichnetes in seiner Art leistet. Nicht nur die große Mannigfaltigkeit seiner Productionen, sondern vorzüglich die überraschenden Lösungen seiner theils sehr schwierigen Aufgaben, verbunden mit Eleganz und Humor, ließen die Erwartungen, die wir an ihn stellen konnten, weit hinter sich zurück, und wünschen wir ihm deshalb zu den zwei Vorstellungen, die er hier noch zu geben beabsichtigt, recht zahlreichen Besuch.
Mehrere Besucher.


Da ich auf 4-6 Wochen zum Militär einberufen werde, so erlaube ich mir die Anzeige, daß mein Geschäft während dieser Zeit durch einen tüchtigen Gehülfen fortgesetzt wird.
Kirstein, Schuhmachermeister.


Hiezu Officieller Anzeiger Nr. 16. und eine Beilage.


Herausgegeben unter Verantwortlichkeit von L. Bicker in Schönberg.


[ => Original lesen: 1870 Nr. 47 Seite 5]

Beilage
zu Nr 47. der Wöchentlichen Anzeigen für das Fürstenthum Ratzeburg.
Schönberg, den 17. Juni 1870.


- Die amtliche Prov.-Corr. enthält eine Warnung an das Volk Norddeutschlands, in den nächsten Reichstag nicht solche Männer zu wählen, die an der vollendeten Organisation des Bundesheeres und dem eisernen Militär-Etat rütteln.
- Der Finanzausschuß der bayerischen Abgeordnetenkammer hat die Anträge angenommen, denen zufolge die Präsenzzeit der Infanterie auf 8 Monate herabgesetzt, beide Cürassierregimenter und zwei weitere Reiterregimenter ganz aufgehoben, die Regimentsverbände abgeschafft und damit zugleich sämmtliche Oberst- und Oberstlieutenantstellen eingezogen werden sollen.
- In der Sitzung der Cortes in Spanien vom 11. d. erklärte Prim, daß er vier Mal hintereinander vergeblich nach einem Candidaten für den Thron, gesucht habe, er hoffe aber einen solchen im Zeitraum von etwa drei Monaten zu finden. Prim bemerkte ferner, daß er niemals die Wiederkehr der früheren Zustände unterstützen werde, mit kräftiger Hand werde er die Freiheit aufrecht erhalten. Die Regierung werde dafür sorgen, daß während des Interregnums keine Unordnungen zu befürchten seien.
- Die Bevölkerung Schwedens hat in dem vorigem Jahre wiederum Rückschritte gemacht, nämlich um 14,3.43 Personen. abgenommen wozu die vornehmste Ursache in der starken Auswanderung zu suchen ist. Im Jahre 1868 war die Abnahme noch bedeutender, nämlich 22,601 Personen.
- Auf den dänischen Faröerinseln hat am 30. v. M. ein orkanartiger Sturm gewüthet. Der Tag begann mit dem schönsten Wetter, weshalb ein großer Theil der Bewohner sich auf die Fischerei begab. Bei dem plötzlich aufkommenden Sturm verunglückten 7 Boote und 33 Seeleute, zum größeren Theile Familienväter, fanden ihren Tod in den Wogen.
- Preußen münzt es wieder einmal auf ganz Deutschland. Die Münzfrage wird in Berlin sehr eifrig studirt, um eine Münzeinheit in Deutschland herzustellen.
- In Brandenburg hat ein Kürassier seinen Rittmeister und dann sich gelbst erschossen und zwar wegen Urlaubsverweigerung.
- Im bayerischen Walde stellte sich ein starker Schneefall als Pfingstgast ein.
- Das von dem ehemaligen preuß. Gesandten von Bunsen, der am 28. November 1860 in Bonn starb, bearbeitete großartige Bibelwerk ist nun wirklich zur Vollendung gediehen. Es ist soeben der 9. und letzte Band erschienen. Die Professoren Holtzmann in Heidelberg und Camphausen in Bonn haben durch ihre rastlose Thätigkett wesentlich dazu beigetragen, das Werk zu vollenden. Allen Bibelfreunden wird es empfohlen.
- Leute von Geld und Geist schaffen sich Hildebrandts Aquarellen an. Das sind prächtige Bilder des berühmten Malers aus seiner Reise um die Welt, die in ihrer Art nicht ihres Gleichen haben. 200 dieser Aquarellen sind jetzt in Berlin ausgestellt.
- Am zweiten Pfingsttage wanderte eine Frau aus Berlin in den zoologischen Garten daselbst. Aus Furcht, es könnte ihr Geld während ihrer Abwesenheit vom Hause gestohlen werden, nahm sie für 2000 Thaler Actien und Banknoten mit sich. Kaum dort angelangt, hatte, ehe sie sich's versah, ein Taschendieb die Werthpapiere gestohlen und war verduftet.
- Das gemeinsame Mittagessen, das der Congreß der Vegetarianer am vorigen Donnerstag in Berlin hielt, war nach allen Regeln der vegetarianischen Kochkunst ohne alle Fleischspeisen bereitet. Da sowohl alle Spirituosen, wie irgend welchen Reiz ausübenden kalten oder warmen Getränke, Wein, Bier, Kaffee, Thee u. dgl. verpönt sind, so wurden die bei Tische üblichen Toaste mit Himbeerwasser ausgebracht.
- Man erwartet nach Briefen aus Rom, jetzt mit Bestimmtheit die Proclamirung des Dogmas von der Unfehlbarkeit des Papstes zum Peter- und Paultage.
- In Berlin ist der vielfach verdiente alte Gubitz gestorben, ein Meister und Förderer der Holzschneidekunst, die er in seinem Volkskalender zuerst in die Volksliteratur ringeführt hat.
- Der Häringsfang in Norwegen ist gänzlich mißglückt; es war den Häringen in ihren gewohnten Strichen zu kalt.
- Die deutsche Nation baut sich auf vier Hauptstämmen auf, dem sächsischen im Norden, dem fränkischen im Westen, dem schwäbischen im Süden und dem bayerischen im Osten. Diese vier Stämme unterscheiden sich auch in der Kochkunst. Der Schwabe zeichnet sich durch feine Mehlspeisen aus, der Bayer durch grobe Mehlspeisen, die des Fleisches nicht gänzlich entbehren, der Franke durch die Sorgfalt in der Zubereitung, der Sachse (Niedersachse in Norddeutschland, denn im Königreich Sachsen ißt man durchschnittlich schlecht) durch Güte des Rohstoffes; in ersterer Beziehung läßt z. B. das Mainzer Sauerkraut in letzterer das Hamburger Rauchfleisch nichts zu wünschen übrig.
- Der Verein deutscher Bienenzüchter wird vom 8. - 10. September in Kiel seine Versammlung halten.


Sensenverkauf zu beachten!
von Schmied Präfke für das Fürstenthum Ratzeburg.
Seit 1864 habe ich bis jetzt neben meiner Schmiedearbeit einen Sensenverkauf übernommen; derselbe hat sich von Jahr zu Jahr erhöht und verbreitet. Ebenso ist es vielen Leuten bekannt und findet Grund, daß ich im Jahre 1868 185 Sensen verkauft habe, denn Jeder, der in diesem Jahre Sensen von mir gekauft hat, weiß, daß ich reelle Bedingungen halte und keinen Menschen, betrüge. Im vorigen Jahre habe zur Ausübung des Hausirhandels von der hiesigen Behörde die Genehmigung erhalten. Doch habe ich trotz großer Mühe und Redlichkeit nur 98 Sensen verkauft, denn wohin ich kam, war es schon von fremden Sensenträgern mehrentheils besetzt, die dem Publikum eine billige Speise vorlegten. Solchen Leuten, die von ihnen Sensen übernommen und ihren Namen unterschrieben haben, haben sie erst den Mund geschmiert und nachdem den Geldbeutel. - Denn viele wußten, als sie ihren Namen unterschrieben, nicht, was dieser Zettel zu bedeuten habe. Selbst arme Tagelöhner, die sich den ganzen Tag für ihre Familien sauer werden lassen müssen, wurden nicht verschont. Deßhalb warne ich Alle, die Sensen zu ihrem Gebrauche bedürfen, ihren Namen oder drei ††† zu unterschreiben; diese drei ††† bedeuten auch so viel als eine Namensunterschrift. Ich weiß gewiß, wer sich auf solche Weise fangen läßt, wird in der Güte der Sensen betrogen oder sie kommen überhaupt nicht in seine Hände.
Ich mache dagegen die Anzeige, daß ich gewiß jeden Menschen reell behandle und bei mir mehrere Sorten sehr guter Sensen wieder zu haben sind, als:

1. mehrere Sorten Gußstahl-Sensen von 1 Thlr. 8 ßl. bis 1 Thlr. 16 ßl.;
2. Amerikanische Sensen à Stück 1 Thlr. 24 ßl.
3. Gute Korn-Schmiedesensen à Stück 2 Thlr.
Zugleich bemerke ich noch, daß bei mir gekaufte Schmiedesensen, welche abgebraucht sind, und die mir der Ankäufer wieder überlassen will, von mir zu 16 ßl. à Stück zurückgenommen werden. Ich leiste für alle Sorten meiner Sensen Garantie.
Ich mache die Herren Landbewohner noch aufmerksam, daß bei mir sehr gute Schafscheeren zu haben sind à Stück 30 ßl., für die ich 3 Jahre garantire, und erlaube mir noch zu melden, daß, so viel als mir erlaubt steht, ich hausiren kann mit meinen Sensen, wo ich will.
Meine Wohnung ist beim Bäckermeister Herrn Vielhaack.
Schmied Präfke.


[ => Original lesen: 1870 Nr. 47 Seite 6]

Man biete dem Glücke die Hand!
100.000 im günstgsten Falle als höchsten Gewinn bietet die neueste große Geldverloosung, welche von hoher Landes-Regierung genehmigt und garantirt ist.
Es werden nur Gewinne gezogen und zwar planmäßig kommen im Laufe von wenigen Monaten 26.900 Gewinne zur sicheren Entscheidung, darunter befinden sich Haupttreffer von eventuell Thaler 100.000, 60.000, 40.000, 20.000, 15.000, 12.000, 2 mal 10.000, 2 mal 8000, 3 mal 6000, 3 mal 5000, 11 mal 4000, 33 mal 2000, 154 mal 1000, 260 mal 400, 380 mal 200, 18.600 à 47 etc.
Die nächste zweite Gewinnziehung dieser großen vom Staate garantirten Geld-Verloosung ist amtlich festgestellt und findet schon am 4. und 5. Juli 1870 statt und kosten hierzu viertel Original-Loose nur Thlr. 1 1/2 gegen Einsendung, Posteinzahlung oder Nachnahme des Betrages.
Alle Aufträge werden sofort mit der größten Sorgfalt ausgeführt und erhält Jedermann von uns die mit demStaatswappen versehenen Original-Staats-Loose selbst in Händen.
Den Bestellungen werden die erforderlichen amtlichen Pläne gratis beigefügt, und nach ihrer Ziehung senden wir unseren Interessenten unaufgefordert amtliche Listen.
Die Auszahlung der Gewinne erfolgt stets prompt unter Staats-Garantie und kann durch directe Zusendungen oder auf Verlangen der Interessenten durch unsere Verbindungen an allen größeren Plätzen Deutschlands veranlaßt werden.
Unser Debit ist stets vom Glücke begünstigt und hatten wir erst vor Kurzem wiederum unter vielen anderen bedeutenden Gewinnen 3 mal die ersten Haupttreffer in 3 Ziehungen laut officiellen Beweisen erlangt und unseren Interessenten selbst ausbezahlt.
Voraussichtlich kann bei einem solchen auf der solidesten Basis gegründeten Unternehmen überall auf eine sehr rege Betheiligung mit Bestimmtheit gerechnet werden; man beliebe daher schon der nahen Ziehung halber alle Aufträge baldigst direct zu richten an S. Steindecker & Comp., Bank- und Wechsel-Geschäft in Hamburg.
Ein- und Verkauf aller Arten Staatsobligationen, Eisenbahn-Actien und Anlehens-Loose.
P. S. Wir danken hiedurch für das uns seither geschenkte Vertrauen, und indem wir zur Betheiligung an der neuen Verloosung einladen, werden wir uns auch ferner hin bestreben, durch stets prompte und reelle Bedienung die volle Zufriedenheit unserer geehrten Interessenten zu erlangen.
D. O.


Für die seit Jahren rühmlich bekannten Düngstoffe aus der Fabrik des Chemikers Herrn A. Lamek in Wandsbeck, als: Blutdünger, Superphosphat, gedampftes staubfreies Knochenmehl ist mir die Vertretung übertragen, und empfehle ich dem geehrten landwirthschaftlichen Publikum angelegentlichst.
Preis-Courante, Proben und Annalysen stehen jeder Zeit zur Disposition.
Grevesmühlen im Juni 1870.
L. Thun.


Sämmtliche Maurergesellen werden aufgefordert, zu der am Sonntag den 26. Juni zu Schönberg stattfindenden Versammlung zu erscheinen, um wegen Beitritts in den Leipziger Verein zu verhandeln.
Die Altgesellen der Maurerzunft.


Steinerne Schweintröge à Fuß 36 Schilling (Mecklenburg), in jeder beliebigen Länge empfiehlt H. Wulff.
Ziethen im Mai 1870.


Bettfedern von vorzüglicher Qualität empfiehlt J. Borchardt. (Im Hause des Herrn Heincke).


Unternehmungen jeder Art sind Zufällen unterworfen! Man riskirt oftmals im Geschäftsleben bedeutende Summen, ohne daß dem entsprechende Chancen geboten sind.
Glücksfälle sind Jedermann willkommen! Es dürfte sonach für Alle, welche sich bei wirklich soliden Unternehmungen gerne betheiligen, die heutige Annonce des bekannten Hauses S. Steindecker & Comp. in Hamburg besonderes Intersse haben, denn es handelt sich um eine vom Staate garantirte großartige Geld-Verloosung, welche durch die vortheilhafteste Einrichtung bei verhältnißmäßig geringer Einlage bedeutende Gewinn-Chancen bietet.


Siegel Siegel

Stollwerck'sche Brust-Bonbons. Prämiirt auf allen Ausstellungen. Eine Verbindung von Zucker und solchen Kräuter-Extracten, deren wohlthätige Einwirkung auf die Respirations-Organe von der medicinischen Wissenschaft festgestellt sind.
Depôts dieser Brust-Bonbons in versiegelten Packeten mit Gebrauchsanweisung à 6 1/2 Schilling (Mecklenburg) befinden sich in Schönberg bei Carl Bade; in Carlow beim Kaufmann H. Siebenmark; in Dassow bei H. C. Bühring, in Grevismühlen bei Wilh. Hagen.


Ludolph Schardiecks Zauber-Palast.
Morgen Mittwoch den 15. Juni Große außerordentliche Gala-Vorstellung aus dem Bereiche der modernen Salon-Magie, Physik und Electricität, dargestellt von Ludolph Schardieck, Salon-Escamoteur.
Entrée: Reservirter Platz 12 ßl., 2. Platz 8 ßl. Karten sind im Voraus bei mir (im Hause der Frau Boye) zu erhalten. Cassenöffnung 7 1/2 Uhr, Anfang präcise 8 Uhr.
Ein hochgeehrtes Publikum um um geneigten besuch bittend zeichnet hochachtungsvoll Ludolph Schardieck.


Kirchliche Nachrichten.
Schönberger Gemeinde.

Geboren:
D. 4. Juni dem Zimmergesell Schwarz zu Raddingsdorf ein Sohn.
D. 5. dem Töpfermeister Hauschild hies. ein S.
D. 6. dem Abm. Peters voe Schönberg ein S.
Dem Arbtsm. Freitag vor Schönberg ein Sohn.
D. 8. dem Reifer Schlichting hieselbst ein S.
D 11. dem Tischlermeister Oldenburg vor Schönberg ein S.
D. 13. dem Zimmermeister Oldörp hies. ein T.
D. 16. dem Schlachtermeister Stockfisch hies. eine T.

Sonntag den 19. Juni.
Früh-Kirche: Rector Wesemann.
Vormittags-Kirche: Pastor Fischer.
Amtswoche: Pastor Fischer.


Meteorologische Beobachtungen.
Juni
1870.
Barometer   Wärme   Wind Stärke  
Paris. Lin.
300 +
niedrigste
°R.
höchste
°R.
       
14.
15.
16.
38.72
39.44
38.28
9.9
9.2
10.0
19.6
19.3
24.7
W
ONO
SO
0
1
0
trübe.
zieml. heit.
heiter.


Zinsfuß für Darlehen aus der Ersparniß- und Vorschuß-Anstalt in Schönberg 5 %.


Markt=Preise in Lübeck.
Butter, Meckl. d. Pf.12 - 12 1/2 Schilling (Mecklenburg),
Holst. d. Pf.12 1/2 - 13 Schilling (Mecklenburg),
Enten d. St.22 - 24 Schilling (Mecklenburg),
Hühner d. St.15 - 17 Schilling (Mecklenburg),
Küken d. St.12 - 14 Schilling (Mecklenburg),
Tauben d. St.5 - 6 Schilling (Mecklenburg),
Schinken d. Pf.9 1/2 - 10 Schilling (Mecklenburg),
Wurst d. Pf.11 Schilling (Mecklenburg),
Eier 6-7 St.4 Schilling (Mecklenburg),
Kartoffeln d. Faß.6 - 7 Schilling (Mecklenburg).


Getreide=Preise in Lübeck.
(pro Sack in Lüb. Crt.)
 PfundMark (Lübeck)Schilling (Mecklenburg)
Weizen23020 1/2-2012
Roggen22014 1/2-15-
Gerste20011-118
Hafer17010-1010
Erbsen20014-158
Wicken240---
Buchweizen200---
Winter=Rapssaat200---
Winter=Rübsen200---
Schlagleinsaat20020-


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