No. 44
Die Anzeigen erscheinen wöchentlich zweimal.
Dienstags und Freitags

Schönberg, den 03. Juni
1870
vierzigster Jahrgang
Preis vierteljährlich 20 Schilling (Mecklenburg) jährlich 1Mark (Lübeck) 32Schilling (Mecklenburg).
Jahrgang
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[ => Original lesen: 1870 Nr. 44 Seite 1]

Des hl. Pfingstfestes wegen erscheinen die "Wöchentlichen Anzeigen" nächsten Dienstag nicht; die nächste Nr. wird am Freitag den 10 d. Mts. ausgegeben.


- Laut Bekanntmachung der Großherzoglichen Landvogtei im heutigen Officiellen Anzeiger wird die Landes-Vertretung des Fürstenthums Ratzeburg auf 10. Juni d. J. nach Schönberg zusammenberufen. - Mit dem 1. Juni und der Eröffnung der Kleinen-Lübecker Eisenbahn sind in dem Gang der Posten im hiesigen Fürstenthume vollständige Veränderungen vorgenommen. Die Post von Lübeck nach Schwerin und die von Schönberg nach Ratzeburg hat ganz aufgehört; dagegen fährt eine Personenpost 1) zwischen Dassow und Schönberg täglich zweimal (aus Dassow 7 Uhr 30 Min. Vorm. und 2 Uhr 15 Min. Nachm., aus Schönberg 11 Uhr 45 Min. Vorm. und 7 Uhr Nachm.); 2) zwischen Rehna und Schönberg (aus Rehna 8 Uhr Vorm., aus Schönberg 7 Uhr 15 Min. Nachm.); 3) zwischen Rehna und Schwerin (aus Rehna täglich 4 Uhr 30 Min. Vorm., aus Schwerin 8 Uhr Nachm.); 4) zwischen Schönberg und Schwerin (aus Schönberg 11 Uhr 30 Min. Vorm., aus Schwerin 10 Uhr 40 Min. Vorm.). Personenporto wird für vorstehend genannte Posten 6 Sgr. pro Person und Meile erhoben. Die Aufhebung der Post zwischen Schönberg und Ratzeburg wird manche Verkehrsstörungen im Fürstenthum Ratzeburg zur Folge haben, indem dies die einzige Gelegenheit war, sowohl Personen wie auch Briefe, Zeitungen und Packete in der Richtung nach Ziethen und Schlagsdorf zu befördern; es wäre wünschenswerth gewesen, diese Post bis zur Einrichtung des Instituts der Landbriefträger in Fahrt zu lassen. Was die Ankunft und den Abgang der Eisenbahnzüge in Schönberg betrifft, so scheint die Direktion der Friedrich-Franz-Eisenbahn es nicht für nöthig zu halten, die 18,000 Einwohner des Fürstenthums Ratzeburg mit Zeit und Stunde derselben bekannt zu machen; sie überläßt es vielmehr dem Publikum, sich das Nähere hierüber auf dem Bahnhofe zu erfragen. Für die Bewohner Schönbergs mag dies nicht sehr umständlich sein, aber für die Landbewohner, die oft meilenweite Wege bis Schönberg zurückzulegen haben, kann eine solche Rücksichtslosigkeit unangenehme Zeitverluste zur Folge haben. Um dem vorzubeugen, geben wir im Nachstehenden unsern Lesern eine Uebersicht der Abfertigung der Züge auf der Lübeck-Kleinen-Eisenbahn:

A. Richtung Kleinen-Lübeck.
Zug Nr. 1.
Abfahrt von Kleinen 8 Uhr 43 Min. Morg.
Abfahrt von Bobitz 8 Uhr 57 Min. Morg.
Abfahrt von Grevesmühlen 9 Uhr 18 Min. Morg.
Abfahrt von Schönberg 9 Uhr 43 Min. Morg.
Ankunft in Lübeck 10 Uhr 8 Min. Morg.
Zug Nr. 3.
Abfahrt von Kleinen Uhr 20 Min. Nachm.
Abfahrt von Bobitz 3 Uhr 35 Min. Nachm.
Abfahrt von Grevesmühlen Uhr 58 Min. Nachm.
Abfahrt von Schönberg 4 Uhr 25 Min. Nachm.
Ankunft in Lübeck 4 Uhr 53 Min. Nachm.
B. Richtung Lübeck-Kleinen.
Zug Nr. 2.
Abfahrt von Lübeck 10 Uhr 38 Min. Morg.
Abfahrt von Schönberg 11 Uhr 8 Min. Morg.
Abfahrt von Grevesmühlen 11 Uhr 35 Min. Morg.
Abfahrt von Bobitz 11 Uhr 57 Min. Morg.
Ankunft in Kleinen 12 Uhr 9 Min. Morg.
Zug Nr. 4.
Abfahrt von Lübeck 6 Uhr - Min. Abends.
Abfahrt von Schönberg 6 Uhr 31 Min. Abends.
Abfahrt von Grevesmühlen 7 Uhr - Min. Abends.
Abfahrt von Bobitz 7 Uhr 24 Min. Abends.
Ankunft in Kleinen 7 Uhr 37 Min. Abends.


Anzeigen.

Das hohe Großherzogliche Kammer- und Forst-Collegium hat bestimmt, daß das auf dem Domhofe bei Ratzeburg belegene, vormals vom Landbaumeister Lohmeier bewohnt gewesene Haus mit dem dazu gehörenden Garten und sonstigen Gebäuden öffentlich verkauft werden soll und hat das Großherzogliche Domainen-Amt mit der Ausführung des öffentlichen Verkaufs beauftragt.
Zu diesem Zwecke ist auf Donnerstag den 9. k. Mts. Juni, 11 Uhr Vormittags, ein Termin auf dem Sessionszimmer im Domgebäude angesetzt und werden Kaufliebhaber dazu geladen.
Die Verkaufsbedingungen werden im Licitationstermine verlesen werden, sind auch zuvor schon auf hiesiger Registratur einzusehen, event. in Abschrift zu haben.
Schönberg, den 25. Mai 1870.
Großherzogl. Mecklenb. Domainen-Amt der Landvogtei des Fürstenthums Ratzeburg.
F. Graf Eyben.


In das hiesige Handelsregister ist heute Fol. XII. Nr. 23 eingetragen:

Columne 5: Der Kaufmann Johann Joseph Schweigmann und der Kaufmann Julius Schweigmann, beide zu Schönberg, führen das seit dem 25. Juli 1830 bestehende, früher von dem ersteren und dem am 16. October v. J. verstorbenen Kaufmann Innocenz Schweigmann gemeinschaftlich betriebene Handelsgeschäft seit dem Tode des letzteren auf ihre gemeinschaftliche Rechnung nach Errichtung einer neuen Handelsgesellschaft unter Beibehaltung der alten Firma "Gebrüder Schweigmann" fort.
Columne 6: Durch den Tod des Kaufmanns Innocenz Schweigmann ist die zwischen ihm und dem Kaufmann Johann Joseph Schweigmann bestandene Handelsgesellschaft aufgelöst. Die neu errichtete Gesellschaft des Kaufmanns Johann Joseph Schweigmann und des Kaufmanns Julius Schweigmann ist, wie die frühere, eine offene.
Schönberg, im Fürstenthum Ratzeburg, den 30. Mai 1870.
Das Handelsgericht.
W. Saur.
A. Dufft.


Am Dienstag den 7. Juni, Morgens 10 Uhr, soll im Hause des Ackerbürgers Böckmann hieselbst die zum Möller'schen Hause in der Sabower Straße gehörige, im sogenannten Bohnrad belegene Wiese auf 6 Jahre meistbietend verpachtet werden.


[ => Original lesen: 1870 Nr. 44 Seite 2]

Am Dienstag den 7. Juni d. J., Morgens von 9 Uhr an, soll im hiesigen Kruge in öffentlicher Auction gegen gleich baare Zahlung verkauft werden:

1 neue Kornreinigungsmaschine, 1 einsp. Bauwagen, 1 Egge, 1 Pflug, 1 Hobelbank, 1 silberne Taschenuhr, 3 Bettstellen, 2 Karbsägen, 2 eichene Koffer, 2 Laden, 2 Ueberbetten, 2 Unterbetten, 2 Pfühle, 7 Kopfkissen, Zimmerhandwerkszeug und Manns = und Frauenkleidungsstücke aller Art und allerlei Haus- und Küchen-Geräthe.
Carlow, den 30. Mai 1870.
Struck.


Gesucht werden zu Johannis d. J. gegen vorzügliche hypothekarische Sicherheit und 4 pCt. Zinsen, 7000 Thaler in benachbarten Gütern, sowie mehrere Pöste von je 1600, 1500, 1000, 500, 400, 300, 200 und 100 Thaler etc. in Schönberger und ländlichen Grundstücken. Hierauf Reflectirende ersuche um baldige Anmeldungen von Capitalien.
Carl Bade.


Alle Diejenigen, welche im bevorstehenden Termine Gelder und Sparkassen-Bücher durch mich an die Sparkasse in Schwerin zu dem jetzt erhöhten Zinsfuße besorgt zu haben wünschen, werden ersucht, solche bist spätestens zu 27. Juni bei mir abzugeben.
J. P. Baade, Buchbinder.


Gesucht wird sogleich ein gewandter Bursche von 15 bis 18 Jahren zu häuslichen Arbeiten gegen guten Lohn.
Aug. Spehr.
Schönberg, den 30. Mai 1870.


Stets vorräthig!
Bruchbänder, einfache und doppelte in reicher Auswahl und in verschiedenen Sorten, Suspensor (Tragbeutel), Klystirspritzen, practisch und einfach zum Selbstgebrauch, Wundspritzen zu jeglichem Gebrauch, runde und Flügel-Mutterkränze, Milchpumpen oder Warzenzieher, die Warze hervorzuholen und die Milch damit abzunehmen, Warzendeckel, zum Gebrauch bei wunder Warze, Brustgläser, zum Schutz wegen Nässen der Milch, Gummi-Zahnringe, sehr gut für Kinder beim Zahnen, Gummi-Luftkissen, Stechbecken und Eisbeutel mit festem Verschluß für Kranke, Gummi-Zahnkitt, gut für hohle Zähne, sowie durch Anerkennung sehr empfgehlenswerth wasserdichtes Gummi-Leinen, practisch in Wiegen zum Schutz des Durchnässens für die Betten, und ächte Milchsauger von reinem Gummi sind stets zu haben in Schönberg bei Emil Jannicke, Handschuhmacher und Bandagist.


Am Sonnabend nach Pfingsten, den 11. Juni, sind bei mir eine Anzahl 6wöchentlicher Ferkel zu verkaufen, wozu ich Kaufliebhaber freundlichst einlade.
Handelsmann Koth vor Schönberg.


Für die seit Jahren rühmlich bekannten Düngstoffe aus der Fabrik des Chemikers Herrn A. Lamek in Wandsbeck, als: Blutdünger, Superphosphat, gedampftes staubfreies Knochenmehl ist mir die Vertretung übertragen, und empfehle ich dem geehrten landwirthschaftlichen Publikum angelegentlichst.
Preis-Courante, Proben und Annalysen stehen jeder Zeit zur Disposition.
Grevesmühlen im Juni 1870.
L. Thun.


Am 1. Pfingsttage von Nachmittag 4 Uhr an Harmonie-Musik in meinem Garten.
Entrée à Person 4 Schilling (Mecklenburg), Kinder die Hälfte.
Von 8 Uhr Abends an große Illumination des Gartens.
Hiezu ladet freundlichst ein Gastwirthin Boye.


An den beiden Tagen nach Pfingsten wird bei mir ein Scheibenschießen nach Gewinnen stattfinden, wozu ich meine geehrten Gönner und Freunde hiedurch freundlich einlade.
Büchsen, Pulver und Blei wird von mir gehalten.
Auf ein Satz von 3 Schüssen, der 16 ßl. kostet, kann nur 1 Gewinn fallen.
Krüger Böttcher in Rieps.


Vortheilhafteste Glücks-Offerte.
Die von der hohen Landesregierung genehmigte und garantirte Große Geld-Verloosung enthält Gewinne von event. Pr. Crt. Thlr. 100.000, Thlr. 60.000, 40.000, 20.000, 15.000, 12.000, 2 à 10.000, 2 à 8000, 3 à 6000, 3 à 5000, 12 à 4000, 2 à 3000, 34 à 2000, 4 à 1500, 155 à 1000, 261 à 400, 383 à 200, 500 à 100, und 27.500 à 80, 60, 50, 47, 40 Taler (Mecklenburg) etc. etc., welche in wenigen Monaten zur sicheren Entscheidung und Auszahlung gelangen.
Am 9. und 10. Juni d. J. findet die erste Gewinnziehung statt, welche Tage fest und unwiderruflich festgestellt sind. An diesen Tagen allein betragen die Gewinne Sechs und dreißig Tausend vier Hundert Thaler baar.
Zu dieser überaus interessanten Verloosung versende iche gegen frankirte Einsendung des Betrages, welches am billigsten durch die überall üblichen Postanweisungen oder Postvorschuß geschehen kann,

Ganze Original Loose Thlr. 4,
Halbe do. Thlr. 2,
Viertel do. Thlr. 1,
welche indeß durchaus nicht mit verbotenen Promessen zu vergleichen sind, da Jeder sich an mich Wendende sein von der Regierung ausgegebenes Original-Loos selbst in Händen bekommt. Jeder Bestellung füge ich den erforderlichen Prospect bei und ertheile ich jede Auskunft hierüber bereitwilligst. Ziehungslisten wie Gewinngelder werden prompt von mir versandt. Selbst aus weiterer Entfernung bei mir eingehende Aufträge führe ich prompt und verschwiegen aus und beobachte im Gewinnfall strengste Discretion. Um sicher in Besitz dieser von hoher Regierung ausgegebener Original-Loose zu gelangen, wolle man gefällige Aufträge ehestens, wobei ich um Absenders deutliche Adresse ersuche, richten an das vom Glücke besonders bevorzugte Bankhaus Siegmund Heckscher, Hamburg.


Bäk.
Freitag den 10. Juni 1. Abonnements-Concert.
Anfang 6 Uhr.
Winkler, Musikdirector.


[ => Original lesen: 1870 Nr. 44 Seite 3]

Bei Kinderkrankheiten ist es die Hauptsache, schnell das Richtige anzuwenden. Dies ist in den meisten Fällen sicher der L. W. Eger'sche Fenchelhonigextract, um den nicht selten tödtlich werdenden Hustenkrankheiten der Kleinen bei Zeiten vorzubeugen, wie folgende Anerkennung documentirt:
"Der Wahrheit gemäß bezeuge gern, daß der L. W. Eger'sche Fenchelhonig-Extract bei meinen Kinder die beste Wirkung bei sehr starker Erkältung gethan hat. Nach Verbrauch einiger Flaschen waren sie außer Gefahr, vom Keuchhusten befallen zu werden, und sind auch von der Erkältung befreit.
Varel a. d. Jade im Großherz. Oldenburg. Alb. Westendorf, Productenhändler."
Da der L. W. Eger'sche Fenchelhonig-Extract vielfach von gewissenlosen Industrierittern nachgepfuscht wird, so achte man genau vor dem Ankauf auf Siegel, Facsimile, sowie die im Glase eingebrannte Firma seines Erfinders und Fabrikanten L. W. Egers in Breslau und auf dessen allein autorisirte Verkaufsstelle beim Buchbinder C. Sievers in Schönberg.


Die neuste von hoher Staatsregierung genehmigte und garantirte Geld-Verloosung enthält 29.000 Gewinne, betragend Thaler 1.861.600.
Der höchste Gewinn ist im günstigsten Fall 100.000 Thaler.
Die weiteren Hauptgewinne sind: Thaler 60.000, 40.000, 20.000, 15.000, 12.000, 2 mal 10.000, 2 mal 8000, 3 mal 6000, 3 mal 5000, 12 mal 4000, 2 mal 3000, 34 mal 2000, 155 mal 1000, 261 mal 400, 383 mal 200 etc. etc., welche binnen wenigen Monaten zur Entscheidung kommen.
Die Ziehung 1. Classe findet am 9. und 10 Juni statt und kostet dazu

ein ganzes Originalloos 4 Thlr.,
ein halbes Originalloos 2 Thlr.,
ein viertel Originalloos 1 Thlr.,
ein achtel Originalloos 15 Sgr.
Ziehungstage und Preise sind amtlich festgelegt.
Mit dem Verkauf dieser Originalloose bin ich direct beauftrgt, und sind solche gegen Einsendung, Posteinzahlung oder Nachnahme des Betrages von mir zu beziehen. Einer jeden Bestellung lege den amtlichen Ziehungsplan unentgeldlich bei, sende nach der Ziehung die amtliche Gewinnliste und ertheile jede Auskunft bereitwilligst gratis.
Die Gewinne werden prompt ausgezahlt, wofür der Staat garantirt.
Die bedeutenden Gewinne, welche durch mich in letzter Zeit zur Auszahlung gelangten, sowie mein eifriges Bestreben, meine Interssenten pünktlich und aufmerksam zu bedienen, bürgen für meinen guten Erfolg. Da die Ziehung ganz nahe ist, so beliebe man sich recht bald zu wenden an Gustav Schwarzschild, Bank- u. Wechselgeldgeschäft, Hamburg.


Feuerversicherungbank für Deutschland in Gotha.
Nach dem Rechnungsabschlusse der Bank für 1869 beträgt die Ersparniß für das vergangene Jahr 73 Procent der eingzahlten Prämien.
Jeder Banktheilnehmer in hiesiger Agentur empfängt diesen Antheil nebst einem Exemplar des Abschlusses vom Unterzeichneten, bei dem auch die ausführlichen Nachweisungen zum Rechnungsabschlusse zu jedes Versicherten Einsicht offen liegen.
Denjenigen, welche beabsichtigen, dieser gegenseitigen Feuerversicherungs-Gesellschaft beizutreten, giebt der Unterzeichnete bereitwilligst desfallsige Auskunft und vermittelt die Versicherung.
Schönberg, den 13. Mai 1870.
Chr. Schrep, Agent der Feuerversicherungsbank f. D. in Gotha.


Einem geehrten Publikum mache ich hiemit die Anzeige, daß ich von nun an täglich mit meinem Omnibus des Morgens von hier nach dem Bahnhofe-Schönberg und des Abends von da wieder zurück nach Rehna fahren werde, und lade zu recht vielfacher Benutzung desselben ein.
Rehna.
Ditz.


Eine neue Sendung sehr schönes Braunbier,
die Tonne 3 Taler (Mecklenburg) 1ste Qualität,
die Tonne 2 Taler (Mecklenburg) 2te Qualität,
ist soeben eingetroffen und wieder vorräthig bei Wittwe Krüger. (Schwiesow.)


Die internationale Academie für Handel und Industrie in Paris hat der Chocoladen- und Zuckerwaarenfabrik von Franz Stollwerck & Söhne in Köln die goldene Medaille zuerkannt; es ist dies die höchste Auszeichnung, welche bis jetzt in dieser Branche ertheilt wurde.


Für das reiselustige Publikum halte ich eine Auswahl billiger und dauerhaft gearbeiteter Koffer, Reisesäcke, Courier- und Eisenbahntaschen stets vorräthig.
H. Bockwold.


Von dem in der Actien-Bierbrauerei in Bergedorf gebrauten und allgemein beliebt gewordenen Märzen-Erlanger-Bier ist von heute an eine Niederlage bei Herrn A. Schwiesow in Schönberg, an welchen sich die geehrten Abnehmer in Schönberg und Umgegend zu wenden belieben.
Lübeck, den 29. Mai 1870.
J. L. Vogt.
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Von oben genanntem Bier hält fortwähren Lager und empfiehlt solches bestens zum Preise von 33 ßl. für 12 Flaschen A. Schwiesow.


Mit ganz vorzüglichen Schmiedekohlen aus dem Schiffe halten sich bis zum 11. Juni billigsten Preises bestens empfohlen F. Krüger & Co. Lübeck.


Moderne Sonnenschirme in Zanella von 28 ßl., in Seide von 36 ßl. an empfiehlt H. Scheer, Schirmmacher.


[ => Original lesen: 1870 Nr. 44 Seite 4]

Hiemit bringe ich zur geneigten Kenntnißnahme, daß ich mit dem heutigen Tage die mir übertragene Haupt-Expedition der Norddeutschen Packet-Beförderungs-Gesellschaft in Berlin, Valette, Reinecke, Randel & Comp., Commandit-Gesellschaft auf Actien (mit einem grundkapital von 500.000 Thlr.) eröffnet habe un bitte um rege Betheiligung.-Es werden Packete aller Art, in jeder Größe und in jedem Gewicht mit gleicher Sicherheit wie durch die Post nach allen Orten befördert. Die Portosätze sind bis zum Gewicht von 50 Pfund durchschnittlich 25% (um ein Viertel) und von über 50 Pfund um 50% (um die Hälfte) niedriger als diejenigen der Post. - Ebenso beträgt für Sendungen mit Werthsdeclaration und Nachnahme die Assecuranz-Prämie, resp. die Nachnahme-Provision nur die Hälfte der Postsätze.
Die Gesellschaft gewährt in etwaigen Verlustfällen dieselbe Entschädigung, wie die Post und giebt über jedes Packet einen Einlieferungsschein.
Schönberg, den 2. Juni 1870.
Die Haupt-Expedition der Norddeutschen Packet-Beförderungs-Gesellschaft. Wilh. Heincke.


Logo der Hagelassekuranz Die Hagel-Assecuranz-Societät für das Fürstenthum Ratzeburg, gegründet auf Gegenseitigkeit und Allerhöchst bestätigt im Jahre 1847, welche durch ihre Einrichtung die unzweifelhafteste Sicherheit gewährt, -- welche die vorkommenden Schäden durch Abschätzung von ihren eigenen Mitgliedern in anerkannt coulantester Weise regulirt und deren Beiträge (im verflossenen Jahre nur wiederum 1 Schilling (Mecklenburg) pro 100 Taler (Mecklenburg) Versicherungssumme, während alle anderen Gesellschaften 32 bis 48 Schilling (Mecklenburg) erhoben) nach einem 22jährigen Durchschnittspreise die niedrigsten aller derartigen Versicherungs-Gesellschaften sind - ladet hiemit alle Diejenigen, welche ihre Feldfrüchte gegen Hagelschlag versichern wollen, zum Eintritt in diese gemeinnützige Anstalt freundlichst ein.
Statuten und Antragsformulare sind bei den unterschriebenen Directionsmitgliedern jederzeit gratis zu haben.
Schönberg, den 28. April 1870.
Direction der Hagel-Assecuranz-Societät für das Fürstenthum Ratzeburg.
A. Wigger. Wilh. Heincke.
Bade-Ollndorf. Mette-Pahlingen. Lenschow-Grieben. Böttcher-Wendorf. Kröger-Lockwisch. Heitmann Klocksdorf.


Das Gute bewährt sich immer.
Im allgemeinen Interesse bezeuge ich mit Vergnügen der Wahrheit gemäß, daß schon nach Gebrauch von einigen Fläschchen des Dr. med. Hoffmann'schen weißen Kräuter-Brust-Syrup den ich bei Frau Ph. Hofers Wwe. hier kaufte, eine bedeutende Heiserkeit und Kehlkopfentzündung bei mir in kürzester Zeit gänzlich beseitigt worden ist; ich kann daher diesen Syrup als ausgezeichnetes Hausmittel bei vorkommenden ähnlichen Fällen auf das Angelegentlichste empfehlen.
Jacob Mäurer, Leherer in Kallstadt.
Für Schönberg hält Lager in Flaschen à1 Thlr., 24 ßl. und 12 ßl. Herr Aug. Spehr.


Kirchliche Nachrichten.
Gemeinde Schönberg.

Geboren:
19. Mai dem Arbeitsm. Eggers in Kleinfeld eine Tochter.
27. Mai. Dem Maurergesell Callies vor Schönberg eine Tochter.
28. Mai. Dem Arbeitsm. Fick vor Schönberg ein Sohn.
31. Mai dem Maler Rütz vor Schönberg eine Tochter.
2. Juni. Dem Arbeitsm. Möller in Rupensdorf ein Sohn.

Gestorben:
29. Mai. Jochen Peter Hundt, Zimmergesell vor Schönberg, 29 J. 10 M. alt, starb zu Lindow.

Copulirt:
20. Mai. Jochen Heinrich Eckmann, Arbeitsm. zu Gr. Siemz, und Anna Lise Bollow zu Petersberg.
24. Mai. Johann Peter Arndt, verwitt w. Arbeitsm. hieselbst, und Anna Maria Elisabet Groth (aus Westerbeck) hieselbst.
29. Mai Carl August Sörensen, Handelsgärtner hieselbst, und Friederike Sofie Marie Wieschdorf hieselbst.
Carl Christof Joachim Olsen, Lübischer Staatsangehöriger, p. t. Arbeitsmann. vor Schönberg, und Johanna Wilhelmine Margareta Clasen vor Schönberg.

Confirmirt:
2. Juni. Mathias Christian Heinrich Storm, Arbeitsm.-Sohn aus Lindow.

Am 1. Pfingsttage.
Früh-Kirche: Pastor Fischer.
Vormittags-Kirche: Pastor Kämpffer.
Nachmittags-Kirche: Pastor Fischer.

Am 2. Pfingsttage.
Früh-Kirche: Pastor Kämpffer.
Vormittags-Kirche: Pastor Fischer.
Nachmittags-Kirche: Pastor Kämpffer.


Meteorologische Beobachtungen.
Juni
1870.
Barometer   Wärme   Wind Stärke  
Paris. Lin.
300 +
niedrigste
°R.
höchste
°R.
       
31.
1.
2.
34..48
34.21
34.87
7.0
6.8
8.2
13.8
12.5
10.8
S
SW
S
0
1
0
trübe.
wolkig.
trübe.

Am 31., 1. und 2. 26, 14 und 3 Cubikz. Reg. auf 1 []'.


Zinsfuß für Darlehen aus der Ersparniß- und Vorschuß-Anstalt in Schönberg 5 %.


Markt=Preise in Lübeck.
Butter, Meckl. d. Pf.13 - 13 1/2 Schilling (Mecklenburg),
Holst. d. Pf.13 1/2 - 14 Schilling (Mecklenburg),
Enten d. St.24 - 28 Schilling (Mecklenburg),
Hühner d. St.18 - 20 Schilling (Mecklenburg),
Küken d. St.14 - 15 Schilling (Mecklenburg),
Tauben d. St.6 - 7 Schilling (Mecklenburg),
Schinken d. Pf.9 1/2 - 10 Schilling (Mecklenburg),
Wurst d. Pf.11 Schilling (Mecklenburg),
Eier 8-9 St.4 Schilling (Mecklenburg),
Kartoffeln d. Faß.6 - 7 Schilling (Mecklenburg).


Getreide=Preise in Lübeck.
(pro Sack in Lüb. Crt.)
 PfundMark (Lübeck)Schilling (Mecklenburg)
Weizen23018 1/4-1812
Roggen22014 1/2-1412
Gerste20011-118
Hafer1709 1/2-10-
Erbsen20014-15-
Wicken240---
Buchweizen200---
Winter=Rapssaat200---
Winter=Rübsen200---
Schlagleinsaat20019-208


Hiezu Officieller Anzeiger Nr. 15. und zwei Beilagen.


Herausgegeben unter Verantwortlichkeit von L. Bicker in Schönberg.


[ => Original lesen: 1870 Nr. 44 Seite 5]

Beilage 1.
zu Nr. 44 der Wöchentlichen Anzeigen für das Fürstenthum Ratzeburg.
Schönberg, den 3. Juni 1870.


- Der lauenburgische Landtag ist auf den 9. Juni einberufen. Unter den Vorlagen, welche demselben zugehen werden, befindet sich aufs Neue ein Entwurf, betreffend die Incorporation des Herzogthums in Preußen.
- Das Mecklenburg-Schwerin'sche Regierungsblatt veröffentlicht die Verordnung, betreffend die Ausgabe Von Einer Million Thaler in unverzinslichen Renterei-Kassenscheinen zu 10, 25 und 50 Thalern und die Einziehung der kürzlich ausgegebenen Renterei-Anweisungen.
- In Berlin läuft das seltsame Gerücht um, Fürst Hohenlohe, der frühere bayerische Premier, werde preußischer Minister des Auswärtigen werden. Bismarck verzögere die Sache, weil er den Aerzten noch nicht folgen und einen Theil seiner Ueberlast an Andere abgeben wolle.
- Die Gesammtseelenzahl des britisch-indischen Reiches beläuft sich nach den letzten Zählungsergebnissen auf 212,671,621 und vertheilt sich auf ein Gebiet, das auf 1,577,698 Quadratmeilen (engl. Meilen) angegeben wird. Das würde auf die Quadratmeile 135 Einwohner ausmachen. England und Wales hat dagegen 347, Frankreich und Preußen 177, Schottland 101 und Rußland 10 Einwohner auf der Quadratmeile.
- Die jüdische Synode, welche im vorigen Jahre zum ersten Mal in Leipzig tagte, wird in diesem Jahre in München sich versammeln.
- Seitens der preußischen Regierung ist eine Revision des Gefängnißwesens angeordnet, und mit den erforderlichen Erhebungen ein Beamter des Ministeriums des Innern bereits beschäftigt. Eine einheitliche Regelung des Gefängniß- und Zuchthauswesens im gesammten norddeutschen Bundesgebiete ist mit Einführung des Strafgesetzbuches in Aussicht genommen.
- Garibaldi hat eine Schildwache von drei Kriegsschiffen vor seiner Insel bekommen. Die Italiener sagen, auf daß er nicht zur Revolution übergehe, die Regierung sagt: umgekehrt! damit ihn die Revolutionäre nicht gewaltsam entführen.
- In Darmstadt findet vom 25. bis 27. Juni ein Congreß von Königinnen statt, nämlich eine Ausstellung von Rosen, welche bekanntlich die Königinnen der Blumen sind.
- Aus Denham in England haben wir eine Metzelei zu berichten, die der in Pantin nichts nachgiebt. Dort hat sich ein Kesselschmied nachts in ein Haus eingeschlichen und die ganze Familie mit einem Hammer erschlagen. Die Opfer dieses Verbrechens sind der Maschinist Marshal, seine Frau, drei Kinder, seine Mutter und Schwester. Die ermordete Schwester gedachte andern Tages ihre Hochzeit zu feiern. Der Mörder, zwei Tage zuvor aus dem Arbeitshaus entlassen, scheint aus Rachsucht gehandelt zu haben. Er heißt Jenkins, ist verhaftet und läugnet, obgleich er die Kleider und die Uhr des ermordeten Marshal trug und Alles wider ihn spricht.
- Ein junger anständiger Mann in Wien bekam mit einem Cavallerie-Lieutenant Grafen Sarcilly v. Ernes, der der Braut des erstem die Cour machte, Händel und forderte ihn auf Pistolen. Das ist für uns nichts, sagte der Graf, duelliren wir uns auf eine neue Art. Jeder von uns Beiden zieht einen Handschuh an der linken Hand an. Sobald Einer den Andern ohne Handschuh auf der Gasse sieht, ist Letzterer dem Tode verfallen. - So geschah's. Reisinger trug Tag und Nacht seinen Handschuh, ließ sich aber vor einiger Zeit von seiner ahnungslosen Braut verleiten, den Handschuh auszuziehen und begegnete in der nächsten Minute dem Grafen, der ihm einen durchdringenden Blick zuwarf. Reisinger verstand ihn, ging Nachts in den Park und erschoß sich. Er lebte noch einige Stunden und konnte seiner Mutter den Sachverhalt erzählen, den er auch in einem Briefe niedergelegt hatte. Der Lieutenant, ein bekannter Duellant, ist verhaftet und in Untersuchung.
- Der berühmte Chemiker Liebig in München ist an einem Karbunkel gefährlich erkrankt.
- Am vorigen Sonntag traf ein Herr aus Dresden auf dem Velocipede oder Strampelfuhrwerk in Potsdam ein. Es galt, eine Wette zu gewinnen. Er sollte den Weg in drei Tagen zurücklegen, brauchte aber nur 2 Tage und 3 Stunden. Ich beneide den Kunststrampler nicht um seine Beine; wenn er aber noch einmal die Tour macht, wird er mich um meine Beine beneiden.


Aus der guten alten Zeit.
(Fortsetzung.)

[ => Original lesen: 1870 Nr. 44 Seite 6]

Aus der guten alten Zeit.
(Fortsetzung.)


[ => Original lesen: 1870 Nr. 44 Seite 7]

Beilage 2.
zu Nr. 44 der Wöchentlichen Anzeigen für das Fürstenthum Ratzeburg.
Schönberg, den 3. Juni.


Preußische Hagel-Versicherungs-Actien-Gesellschaft.
Dieselbe versichert Bodenerzeugnisse gegen Hagelschaden. Die Prämien sind fest und billig. Nachschüsse werden also niemals erhoben. Die Schäden werden wie in früheren Jahren evulant und unter Zuziehung von Landesdeputirten regulirt und binnen Monatsfrist nach Feststellung voll und baar bezahlt. Versicherungen auf mehrere Jahre genießen einen angemessenen Prämienrabatt, welcher sofort von der Jahresprämie in Abzug gebracht wird.
Der Unterzeichnete ist zu jeder Auskunft bereit und empfiehlt dem landwirthschaftlichen Publikum obige Gesellschaft ganz ergebenst.
Moritz Stein in Ratzeburg.


Ein Mal Hundert Tausend Thaler im günstigen Fall, im Ganzen 29.000 Gewinne von 1 à 60.000, 40.000, 20.000, 15.000, 12.000, 2 à 10.000, 2 à 8000, 3 à 6000, 3 à 5000, 12 à 4000, 2 à 3000, 34 à 2000, 4 à 1500, 191 Gewinne zu 1000 Thaler sind zu gewinnen in der von hoher Regierung errichteten genehmigten und garantiretn großen Geldgewinnstverloosung im Gesamtbetrag von Einer Million Achtmalhundert Einundsechszig Tausend Sechs Hundert Thaler, die in wenigen Monaten verloost werden müssen.
Kein Unternehmen ähnlicher Art übertrifft dasselbe an Solidität, Reichhaltigkeit der Gewinn-Einrichtung und Garantien für den Spieler. Der Staat selbst garantirt jedem Loos-Besitzer den darauf gefallenen Gewinn! - Amtliche Ziehungspläne, amtl. Gewinn-Listen sind stets franco und unentgeltlich bei mir zu haben.
Die nächste Gewinnziehung findet am 9. und 10. Juni statt.
Amtlich ausgestellte Original-Loose (nicht von den verbotenen Promessen oder Antheil-Scheine) das Ganze zu 4 Thlr., das Halbe zu 2 Thlr., das Viertel zu 1 Thlr., stehen gegen Nachnahme, Posteinzahlung oder Einsendung des Betrages zu Diensten.
Man wende sich mit vollen Vertrauen und zwar recht bald an Siegmund Levy, Staats-Effecten-Geschäft große Bleichen 31, Hamburg.


Nur einen Thaler Crt. (2 Fl. österreich. Oder 1 Fl. 45 Kr. Südd. Währ.)
kostet die Betheiligung an der von der Herzogl. Braunschweigischen Landesregierung genehmigten und garantirten großen Prämien-Verloosung, ausgestattet mit ganz bedeutenden Treffern von 1000, 5000, 10.000, 15.000, 20.000, 40.000, 60.000, 80.000 Thalern u.s.w. - Plan auf Verlangen gratis.
Die nächste Ziehung findet im folgenden Monatt statt.
Aufträge mit baar (Papiergeld, Brief- und Wechselmarken), oder Ordre zur Postnachnahme wolle man bis 8. Juni c. einsenden an G. Daubert jun. In Braunschweig, Poststraße Nr. 6.
NS. Wiederverkäufer erhalten Rabatt.


Epileptische Krämpfe (Fallsucht) heilt brieflich der Specialarzt für Epilepsie Doctor O. Killisch in Berlin, Jetzt: Luisenstraße 6. - Bereits über Hundert geheilt.


H. J. Lange's Kleider-Magazin hält eine bedeutende Anzahl Röcke, Beinkleider und Westen, zu den verschiedensten Preisen stets vorräthig, die ich einem geehrten Publikum unter Zusicherung reeler und billiger Bedienung bestens empfehle.
Schönberg 1870.
H. J. Lange.


Specialität für Dresch-Maschinen.
Hand-Dreschmaschinen zu Thlr. 50 1/3, mit Strohschüttler und Schwungrad zu Thlr. 71 1/2.
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Abbildungen und Beschreibungen werden auf Wunsch gesandt.
Heinrich Lanz in Mannheim.


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