No. 38
Die Anzeigen erscheinen wöchentlich zweimal.
Dienstags und Freitags

Schönberg, den 13. Mai
1870
vierzigster Jahrgang
Preis vierteljährlich 20 Schilling (Mecklenburg) jährlich 1Mark (Lübeck) 32Schilling (Mecklenburg).
Jahrgang
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[ => Original lesen: 1870 Nr. 38 Seite 1]

- Die 'Neustrelitzer Zeitung' schreibt unterm 9. Mai: Gestern Abend gegen 7 Uhr verschied nach schwerer Krankheit der Geheime-Rath v. Kardorff. Seit 36 Jahren im Großherzoglichen Dienste und seit 21 Jahren Mitglied der Großherzoglichen Landes-Regierung hat er mit nie ermüdendem Eifer und mit unerschütterlicher Treue dem ihm anvertrauten wichtigen Amte vorgestanden. Wie Seine Königliche Hoheit der Großherzog in ihm einen der begabtesten und bewährtesten Diener und Rather ehrten, so hat nicht minder das Land das Hinscheiden eines Mannes zu beklagen, der mit unveränderlicher Festigkeit an dessen Leitung sich betheiligt und unablässig, fern von Eigensucht und vielfach mit glücklichem Erfolg für dessen Wohl gewirkt hat.
- Das Gesammtresultat der Abstimmung in Frankreich über das Plebiscit ist 7,000,000 Ja, 1,000,000 Nein. Wenn man dieses Resultat immerhin ein für die Regierung befriedigendes nennen kann, so ist dies doch nicht mit dem der Abstimmung bei der Armee der Fall. Dasselbe ergibt 227,000 mit Ja und 29,000 mit Nein, bei der Marine 23,000 mit Ja, 5000 mit Nein. Am 9. Mai fanden Abends einige Ruhestörungen statt. Es wurden Barricaden aus Fuhrwerken errichtet, die indeß ohne erheblichen Widerstand vom Militair entfernt wurden.
- Von den Einwohnern in Berlin gehören 650,854 der evangelischen Kirche an. Bis jetzt bestehen 48 evangelische Gemeinden daselbst mit 111 Geistlichen, 36 Kirchen und 32 Capellen. Getauft wurden im vorigen Jahr 22,160 Kinder. Confirmanden waren 9839. Getraut wurden 7479 Paare. Communicanten zählte man 102,624. Gestorben sind 21,422.
- Die katholische Bevölkerung in München zählt 145,000 Köpfe, Für diese sind 82 Geistliche angestellt.
- Das goldene Zeitalter ist in dem schweizerischen Canton Schaffhausen angebrochen. Dort hat die Staatsregierung mit einem solchen Ueberschuß abgeschlossen, daß für die nächste Etatsperiode gar keine Steuern erhoben zu werden brauchen.
- In der weltbekannten Judengasse in Frankfurt am Main verschwindet durch Ankauf und Abbruch ein Haus nach dem andern, im letzten halben Jahre wurden 89 Familien genöthigt, ihren düstern und schmutzigen Aufenthalt zu verlassen. Rothschilds und Börne's Geburtshäuser stehen noch. In dem glänzenden Westend siedelt sich allmählig eine starke Colonie deutsch= amerikanischer Judenfamilien an.
- Auf dem Gute Retgenhof bei Schwerin sind am Montag Abend alle Wirthschaftsgebäude niedergebrannt, nur das Wohnhaus und Holländerhaus sind stehen geblieben. Leider sind auch 6 Knechte von dem Feuer in ihren Betten überrascht und verbrannt, zwei andere schwer verletzt. Außerdem sind 48 Pferde, 900 Schafe, die Schweine und das Federvieh verbrannt. Das Feuer soll im Schafstall Abends 11 Uhr entstanden sein und mit rasender Schnelligkeit die andern Gebäude ergriffen
haben.
- Der seit dem 1. Mai eröffnete Güterverkehr der Lübeck-Kleinen Bahn hat sich, wie die R. Z. schreibt, bisher in recht erfreulicher Weise gestaltet. Von Rostock aus wird diese Bahn zu Getreidetransporten nach Hamburg bereits stark benutzt.
- Der Lieutenant La Chevallerie in Halberstadt hat zwar noch nicht das Fliegen selbst, aber doch eine Flugmaschine erfunden, die alle Prinzipien des Fliegens darstellt. Die Construction der Maschine ist noch Geheimniß.
- In dem fetten Bankierviertel in Berlin hat ein Betrüger mittelst falscher Quittungen die fällige Einkommensteuer einkassirt, was ihm in einem Tage ein paar Tausend Thaler eingebracht hat.
- Der Zechenschmied Peter Jansen feierte am 4. Mai seinen 100. Geburtstag. Seinen Eltern war er als 16. Söhnlein in die Wiege gelegt worden, im 25. Jahre griff er zum Schmiedehammer, letzte Ostern ging er eine Stunde weit nach Werden zum hl. Abendmahl. Seelenvergnügt rief er an seinem 100. Geburtstage: 'Das soll mir einmal so ein Schneider nachmachen!'
- Eine Hexengeschichte ist kürzlich an einem Orte am Rhein passirt. Ein Bauer hatte vom Felde heimkehrend, sein Vieh ausgespannt, in den Stall gestellt und ihm Futter aufgesteckt. Beim späteren Nachsehen fand er, daß das Futter unverzehrt blieb, und da dies noch länger fortdauerte, so war es klar, daß das Vieh verhext war. Ohne sich lange zu besinnen, eilte er zu einem klugen Mann in der nächsten Stadt, der in allen Hexennöthen Rath wußte. 'Richtig, Euer Vieh ist verhext,' sagte dieser und gab dem Bauern ein kleines Fläschchen mit einer Flüssigkeit, welche er in ein in die Stallthüre gebohrtes Loch schütten mußte. Trotzdem fraß das Vieh noch immer nicht, und endlich entdeckte der Bauer, daß er vergessen hatte, - die Maulkörbe abzunehmen.
- Zwei englische Schiffscapitäne, Pimorez und Buckley mit Namen, wollen das Wagestück, in einem kleinen Boote den atlantischen Ocean zu durchsegeln, demnächst zur Ausführung bringen. Zu diesem Behufe wird in Liverpool ein Boot von nur ungefähr 20 Fuß Länge, genannt die 'City of Ragusa', ausgerüstet, in welchem die kühnen Seefahrer in Gesellschaft eines Neufundländers die beschwerliche Reise nach Newyork in 50 Tagen zurückzulegen hoffen.
- Der schönen Sängerin Patti haben die Blattern, die in Paris regieren, auch einen Streich gespielt. Mitten in einer Arie brach sie plötzlich ab und eilte hinter die Coulissen; denn sie hatte eine rothe Stelle auf ihrem Nacken bemerkt. Das Publikum wurde unruhig, alle anwesenden Aerzte eilten der Künstlerin zu Hülfe, und was entdeckten sie?- Keine Blatter, sondern einen Flohstich. Als sich die Patti von der Richtigkeit der ärztlichen Gutachten überzeugt hatte, trat sie wieder auf die Bühne und wurde von dem Publikum mit dem Rufe empfangen: 'Es lebe die Patti! Tod und Verderben dem Attentäter l' Ob dieser Attentäter von der Polizei, von der Kammerjungfer oder von der Künstlerin selbst eingezogen wurde, ist noch Geheimniß.
- Den Wiener Familien, die im Sommer auf's Land ziehen, erwächst eine Extra-Ausgabe für die Jungfer Köchin. Diese empfängt nämlich zweimal wöchentlich die Besuche ihres Bräutigams, und die Kosten der Hin- und Rückfahrt muß die Herrschaft

[ => Original lesen: 1870 Nr. 38 Seite 2]

bezahlen; - denn die Köchin kann doch wahrhaftig nicht darunter leiden, wenn die Herrschaft aufs Land geht!


Zum Zucker-Runkelrübenanbau in Mecklenburg.
(Abdruck aus der Rostocker Zeitung Nr. 98, 1870.)

Im November v. J. berichteten wir über den regen Eifer eines Gutsbesitzers der Bützower Umgegend, welcher sich die Aufgabe stellt, dort, wie überhaupt in Mecklenburg, die Zuckerrübe einzubürgern und, falls sie einen annähernd guten Ertrag liefern sollte, eine größere Zuckerfabrik auf seinem Besitzthum zu begründen.. - Hierzu sind nach der Ansicht des Genannten vorerst, recht viele kleinere Versuche mit dem Anbau jener Rübe erforderlich, und um solchen Anbau ins Leben zu rufen, wurden von ihm mehrere Vorträge gehalten, von denen wir im Nachstehenden ein Resume geben.
In den Vorträgen wurde etwa das Folgende ausgesprochen: Die Zucker-Runkelrübe gleicht im Allgemeinen derselben Rübe, welche hier gebaut wird. Würde nun - was kaum zu bezweifeln steht - die Zuckerrübe hier gedeihen, d. h. den nöth. Zuckergehalt liefern, so hofft Redner, daß sich ein Industrieller finden werde, der mit seiner Hülfe und auf seinem Grundstück eine Zuckerfabrik errichtet, um die Rübe in nächster Nähe zu verwerthen. Eine solche. Zuckerfabrik könnte dem Staate eine Steuer von 50,000 Thlr. zuführen, welche dem ganzen Lande zu Gute käme. Einen noch größern, indeß mehr localen Nutzen würde denjenigen Arbeiterfamilien erwachsen, welche in der Nähe der Fabrik ihren Wohnsitz haben, da gerade im Winter zu einer Zeit, wo sonst die Arbeit mangelt, nicht blos Männer und Frauen, sondern auch Kinder in großer Anzahl in der Fabrik Beschäftigung finden.
Es handelt sich nun zunächst um kleinere oder größere Versuche im Anbau der Zuckerrübe, wie sie beispielsweise in Mecklenburg schon zu Parchim stattfanden. Dort gebaute Rüben lieferten bis zu 15 % Zuckergehalt, und da man schon Rüben zur Zuckerfabrication nutzbringend verwendet, welche nur 11 % Zucker liefern, so steht hiernach außer Frage, daß in Mecklenburg die entsprechende Rübe gebaut werden kann. Eine 12 % Zuckergehalt liefernde Rübe zu erzielen, muß ein Leichtes sein ! In Stralsund, also nördlicher als unsere Gegend, gedeiht die Rübe sehr gut. Herr Holz auf Satel, drei Meilen von Ribnitz, bebaut den dritten Theil seines ganzen Ackers mit der Zuckerrübe und verfährt dieselbe über drei Meilen weit nach Stralsund in die dortige Zuckerfabrik, woraus allein schon hervorgeht, wie lohnend diese Cultur sein muß, um einen Transport der schweren Rübe zu decken, der so viel Zeit und Arbeitskräfte erfordert (zumal nur etwa 14 % des transportirten Rohmaterials in Rechnung kommt). Wie lohnend übrigens der Rübenbau und die Rübenzucker-Fabrication ist, das beweist unter Anderm der Besitzer der Stralsunder Zuckerfabrik, Herr E. Weckmann zu Berlin, der, früher ein einfacher Kupferschläger, sich anfangs mit dem Bau von Zuckerfabriken und jetzt durch seine eigene Fabrik zum Millionär emporgeschwungen hat. Auf seinem 3/4 Stunde von Stralsund belegenen Pachtgute Voigthagen, bewirtschaftet vom Herrn Ober-Inspector Püschel, ist der Rübenbau mustergültig. Dort ist das ganze Feld in folgende sechs Schläge getheilt: 1. Schlag: Winterkorn, 2. Schlag: Rüben, 3. Schlag: Gerste und Hafer 4. Schlag: Rüben, 5. Schlag: Gerste und Hafer, 6. Schlag: Klee (welch' letzterer in der Regel - seit drei Jahren mit einer einzigen Ausnahme - ein brillantes Ergebniß stellt und also zeigt, daß der Boden durch den Rübenbau wesentlich verbessert wird).
Was die Anpflanzung der Rübe betrifft, so wird auf größten Ackerflächen der Kern in einer Entfernung von 18, resp. 12 Zoll gelegt und zwar diese bedeutende Entfernung von 18 Zoll darum gewählt, damit der für die Pferdeharke nöthige Raum verbleibt. Auf kleineren Feldern und in Gärten dagegen darf die Rübe auf 12 Zoll im Verband stehen.
- Der beste Pflanzmoment ist zu Ende April und Anfang Mai. Das Pflanzen darf nur durch das Legen von Kernen ausgeführt werden. Ein Versetzen von Pflänzlingen bringt stets nur Rüben ohne Zuckergehalt. Ebenso wenig dürfen die Kerne beim Pflanzen gespart werden. Man bedarf auf 60 mcklbg. Ruthen etwa 7 Pfd. Samen, und legt in jedes, durch den Marqueur bestimmte Pflanzloch zur Sicherheit 10 - 12 Kerne. Eine halbe Düngung vermehrt den Zuckergehalt der Rübe. Bei voller Schaf-Düngung wird sie so stark salzhaltig, daß die Fabriken ihr den Zucker nicht zu entnehmen vermögen. Auf schwerem Boden ist es gut, die Saat mit einer Handvoll Compost zu bedecken, wodurch Aufkeimen und rasches Gedeihen befördert, werden.
Ist die Rübe auf diese Art gepflanzt, so muß sich nach etwa 14 Tagen schon der Keim entwickelt haben und man fängt mit dem Behaken und Beseitigen des Unkrauts an, sobald man die junge Pflanze nur unterscheiden kann. Die zweite Hacke erhält sie nach drei Wochen. Vier bis fünf Wochen nach dem Verlegen der Saat wird das Verziehen der jungen Pflanzen beschafft, wobei natürlich die kräftigste Pflanze stehen bleibt. Das Zwischenpflanzen zwecks Ersetzung nicht aufgegangener Samenkerne hat gar keinen Werth, weil die verspätete Pflanze nicht mehr bis zur Zuckerbildung gelangen kann. Will man durchaus den unbesetzten Boden benutzen, so lege man lieber die sogenannt pommersche Wrucke (eine Art Steckrübe) Dreimal muß die Rübe behackt werden, und so erhalt sie denn die dritte Hacke später, nachdem das Unkraut wieder aufgewuchert, so daß gegen Johannis der Rübenacker fertig ist und dann also die übrigen Feldarbeiten in keiner Welse behindert.
Die Arbeitslöhne sind folgende: Bei Stralsund erhalten die Tagelöhner 16 bis 20 Sgr., Frauen 7 bis 8 Sgr., Mädchen von 14-16 Jahren 6 Sgr., Kinder (welche unter Aufsicht sehr gut zu verwenden sind) 4 - 5 Sgr. Auch im Accord läßt Herr Oberinspector Püschel arbeiten und bezahlt dann pro Magdeburger Morgen (120 Ruthen oder 2 Scheffel Aussaat hiesigen Maßes) für das Legen der Kerne 15 Sgr., für die erste Hacke 25 Sgr. zweite Hacke 1 Thlr. 5 Sgr. für das Verziehen der schwachen Pflanzen 20 Sgr. für die dritte Hacke, bei welcher ein Anhäufeln sich empfiehlt, da die über der Erde wachsenden Theile nicht zuckerhaltig sind) 1 Thlr., das sind in Summa 4 Thlr. 5 Sgr. - Erzielt man nun, wie Versuche dargethan haben, 1 1/2 Ctr. Rüben pro Ruthe, so macht das auf 120 Ruthen 180 Ctr.; und da der Ctr. im verflossenen Jahre mit 12 ßl. bezahlt worden, bleibt für 2 Scheffel Aussaat nach Abzug des Arbeitslohnes ein Rein-Ertrag von mehr als 40 Thlr. oder 20 Thlr. pro Scheffel, nachdem noch 5 % für Erde abgerechnet worden, welche der Wurzel, wäre sie beim Aufziehen auch noch so sorgfältig behandelt worden, anhaften bleibt. - und die sofort vom Felde aus eintretende Verwerthung der Rübe bleibt auch zu berücksichtigen.
In der Magdeburger Gegend zahlt man den Bauern pro Morgen ihrer Ländereien bis zu 6 Friedrichsd'or Pacht, also bis zu 34 Thlr. für 2 Scheffel Aussaat, und viele Bauern sind von ihrem Gute gezogen, das Andere mit Zuckerrüben bebauen, während sie von der Pacht als wohlhabende Rentiers zu leben vermögen.
Ein weiterer Nutzen beim Zuckerrübenbau besteht darin, daß (so ist es z.B. in der Stralsunder Fabrik) von 100 Pfd. Rüben 15 Pfd. Preßlinge, der Ctr. gegen 5 Sgr. Vergütung, zurückgegeben, werden, und diese Preßlinge (Rübenfasern, denen der Zucker und der Wassergehalt entnommen ist) nicht blos das billigste, sondern auch ein sich bequem aufbewahrendes Viehfutter sind, indem man nur große Gruben von 5-6 Fuß in die Erde gräbt, die Preßlinge hineinschüttet, eintreten oder einstampfen und schließlich mit wenigem Stroh und dann mit Erde bedecken läßt, auf welche Weise sie sich zwei Jahre lang frisch erhalten. Mit Häckerling vermischt frißt das Vieh dieses Futter sehr gern.
Der Erforschung, ob speciell für die Umgegend Bützows der Zuckerrübenbau ein ersprießlicher werden könne, haben bereits eine Anzahl größerer und kleinerer Landwirthe zugesagt. Es hat sich für diesen Zweck Herr Kaufmann Hencke zu Bützow mit gutem Samen versehen und überläßt davon zu einem civilen Preise Denjenigen, welche im eigenen wie im Interesse der Sache selbst sich den Versuchen anschließen wollen. Dabei mögen sie denn beobachten, daß genau nach der oben beschriebenen Pflanzmethode verfahren werde, und ist es wünschenswerth, daß der zu benutzende Acker recht genau vermessen (vielleicht 10 mecklenburgische Ruthen) und später die gewonnene Frucht - möglichst sogleich nach dem Aufziehen und Befreien von Erde - gewogen wird, um über das Gewichtsergebniß im Verhältniß zum verwendeten Flächenraum ein richtiges Urtheil fällen zu können. Weiter sind dann einige Rüben zur Abforderung bereit zu halten, die dazu bestimmt sind, von kundiger Seite wegen ihres Zuckergehalts geprüft zu werden. Anzuraten ist der Versuch auf recht verschiedenem Boden, von welchem Gerstland, das zugleich humushaltig und warm ist, allerdings das beste Ergebniß liefern wird (bei Stralsund ist der Boden viel kälter als bei uns). Ein zu großes Gewicht der Wurzel zu erzielen ist nicht vortheilhaft, weil dadurch die Stufe der Zuckerbildung überschritten wird, also Zuckerstoff verloren geht. Aus diesem Grunde soll auch nicht volle Düngung gegeben werden. Rüben, welche über 3 Pfd. schwer sind, werden von den Fabriken ausgeschlossen, dienen dann aber immerhin noch als Viehfutter, das bei Kühen eine ausgezeichnete Milch befördert.
Sollte nun der diesjährige Versuch etwa kein allzu günstiges Resultat erbringen - es ist in nicht jedes Jahr der Ernte gleich günstig - so müßte vielleicht im nächsten Jahre ein zweiter Versuch gemacht werden. Jedenfalls verlohnt es sich der Mühe, bei einer so reichen Aussicht auf einen recht erheblichen Gewinn, der auch dem kleinsten Länderei-, selbst dem Garten-Besitzer und Pächter in Stadt und Land ermöglicht wird, eine Probe zu machen, deren Ergebniß schlimmsten Falles immer noch die gehabten Arbeitskosten deckt.
Genaue Anweisung über den Anbau der Rübe findet sich in dem Buche: "Die Rübe von Knauer, Halle 1869."


Aus der guten alten Zeit.
(Fortsetzung.)

[ => Original lesen: 1870 Nr. 38 Seite 3]

Aus der guten alten Zeit.
(Fortsetzung.)


Anzeigen.

Gelder, die mir anvertraut werden, kann ich jeder Zeit zu der bekannten großen Sicherheit und zu fünf pro Cent verzinslich unterbringen.
Schönberg, 16. December 1869.
Kindler, Advocat.


[ => Original lesen: 1870 Nr. 38 Seite 4]

Logo der Hagelassekuranz Die Hagel-Assecuranz-Societät für das Fürstenthum Ratzeburg, gegründet auf Gegenseitigkeit und Allerhöchst bestätigt im Jahre 1847, welche durch ihre Einrichtung die unzweifelhafteste Sicherheit gewährt, -- welche die vorkommenden Schäden durch Abschätzung von ihren eigenen Mitgliedern in anerkannt coulantester Weise regulirt und deren Beiträge (im verflossenen Jahre nur wiederum 1 Schilling (Mecklenburg) pro 100 Taler (Mecklenburg) Versicherungssumme, während alle anderen Gesellschaften 32 bis 48 Schilling (Mecklenburg) erhoben) nach einem 22jährigen Durchschnittspreise die niedrigsten aller derartigen Versicherungs-Gesellschaften sind - ladet hiemit alle Diejenigen, welche ihre Feldfrüchte gegen Hagelschlag versichern wollen, zum Eintritt in diese gemeinnützige Anstalt freundlichst ein.
Statuten und Antragsformulare sind bei den unterschriebenen Directionsmitgliedern jederzeit gratis zu haben.
Schönberg, den 28. April 1870.
Direction der Hagel-Assecuranz-Societät für das Fürstenthum Ratzeburg.
A. Wigger. Wilh. Heincke.
Bade-Ollndorf. Mette-Pahlingen. Lenschow-Grieben. Böttcher-Wendorf.
Kröger-Lockwisch. Heitmann Klocksdorf.


Heute Morgen 6 Uhr entschlief nach langem schweren Leiden mein geliebter Mann, der Justitz-Amts-Registrator Wilhelm Baumast, im kaum vollendeten 34. Lebensjahre zu einem besseren Leben.
Die Trauer-Anzeige allen Freunden und Bekannten mit tief betrübten Herzen.
Schönberg, den 11. Mai 1870.
Auguste Baumast, geb. Creutzfeldt.
Die Beerdigung findet am Sonnabend Nachmittag 4 Uhr statt.


Gesucht werden zu Johannis d. J. gegen vorzügliche hypothekarische Sicherheit und 4 pCt. Zinsen, 7000 Thaler in benachbarten Gütern, sowie mehere Pöste von je 1600, 1500, 1000, 500, 400, 300, 200 und 100 Thaler etc. in Schönberger und ländlichen Grundstücken. Hierauf Reflectirende ersuche um baldige Anmeldungen von Capitalien.
Carl Bade.


Stets vorräthig!
Bruchbänder, einfache und doppelte in reicher Auswahl und in verschiedenen Sorten, Suspensor (Tragbeutel), Klystirspritzen, practisch und einfach zum Selbstgebrauch, Wundspritzen zu jeglichem Gebrauch, runde und Flügel-Mutterkränze, Milchpumpen oder Warzenzieher, die Warze hervorzuholen und die Milch damit abzunehmen, Warzendeckel, zum Gebrauch bei wunder Warze, Brustgläser, zum Schutz wegen Nässen der Milch, Gummi-Zahnringe, sehr gut für Kinder beim Zahnen, Gummi-Luftkissen, Stechbecken und Eisbeutel mit festem Verschluß für Kranke, Gummi-Zahnkitt, gut für hohle Zähne, sowie durch Anerkennung sehr empfgehlenswerth wasserdichtes Gummi-Leinen, practisch in Wiegen zum Schutz des Durchnässens für die Betten, und ächte Milchsauger von reinem Gummi sind stets zu haben in Schönberg bei Emil Jannicke, Handschuhmacher und Bandagist.


Empfehlende Erinnerung.
Dr. Borchardt's aromat.-medic.- Kräuterseife (à 6 Sgr)
Dr. S. de Boutemard's arom. Zahn-Pasta (à 6 u. 12 Sgr.)
Dr Hartung's Chinarinden-Oel (in Flaschen à 10 Sgr.)
Dr. Koch's krystall. Kräuter-Bonbons gegen Husten, Heiserkeit etc. (à 10 u. 5 Sgr.)
Dr. Hartung's Kräuter-Pomade (in Tiegeln à 10 Sgr.)
Apotheker Sperati's Italienische Honig-Seife (à 2 1/2 und 5 Sgr.)
Professor Dr. Linde's Vegetabil. Stangen-Pomade (à 7 1/2 Sgr.)
Schon ein kleiner Versuch genügt, um die Ueberzeugung von der Zweckmäßigkeit und Vortrefflichkeit dieser gemeinnützigen Artikel zu erlangen, und werden selbe in bekannter Güte stets ächt verkauft bei J. P. Bade in Schönberg.


J. Borchardt's (im Hause desHrn. Wilh. Heincke) neu und vollständig completirtes Lager von Tuch-, Manufactur- und Mode-Waaren bietet dem verehrlichen Publikum eine gediegene und reichhaltige Auswahl in jedem Artikel.
Schönberg.


Damen- und Herren-Stiefel in allen Sorten werden von mir auf das Schnellste und Beste verfertigt.
Sehr schöne Zeugstiefel in Grau, Braun, Schwarz u.s.w.
Verschiedne Arten Lederstiefel, von den feinsten bis zu den stärksten.
Aechte Pariser Mode-Stiefel für Damen in Zeug und Leder.
Haus- oder Morgenschuhe mit und ohne Hacken.
Pantoffeln in allen Sorten.
Herren-Stiefel in verschiedenem Leder, sowie nach jeder Mode.
Stiefeletten, Schaft- und ächte wasserdichte Stiefel.
Kropstiefel, Faltenstiefel, Jagd- und Reitstiefel, von den feinsten bis zu den stärksten.
Galloschen für Herren und Damen.
Kinder-Schuhe in Zeug und Leder, sowie alle vorkommenden Reparaturen an den genannten Artikeln werden sorgfältig und pünklich ausgeführt.
Schönberg im Mai 1870. A. F. Kirstein, Herren- und Damen-Schuhmacher.
Siemzerstraße, im Hause des Kürschnermeisters Gartz.


Drains u. Mauersteine sind zu billigen Preisen auf meiner Ziegelei zu haben.
Lüdersdorf den 9. Mai 1870.
J. Köhncke.


Mein Lager von Tapeten und Borden sowie von Rouleaux in vielen geschmackvollen Mustern empfehle ich dem geehrten Publikum zur Abnahme bestens.
Maler Wolgast.


Hiezu eine Beilage.


Herausgegeben unter Verantwortlichkeit von L. Bicker.


[ => Original lesen: 1870 Nr. 38 Seite 5]

Beilage
zu Nr. 38 der Wöchentlichen Anzeigen für das Fürstenthum Ratzeburg.
Schönerg, den 13. Mai 1870.


Die Manufactur- und Modewaaren-Handlung von Ludwig Edelstein, Sandstr. 929 Lübeck, beehrt sich anzuzeigen, daß die neuen Stoffe für die Frühjahrs- und Sommer-Saison jetzt sämmtlich eingetroffen sind, und erlaubt sich, auf folgende Nouveauté's besonders aufmerksam zu machen:

6/4 Poils d'été, carirt in allen Farben Elle 6 ß,
6/4 Poils d'été uni in allen Farben " 5 1/2 ß,
6/4 Tartans, carirt in allen Farben " 8 - 12 ß,
6/4 Alpacca's Mohairs uni (für Costümes) " 8 - 14 ß,
6/4 Etoffe de Suez uni (für Costümes) " 10 - 13 ß,
Abgepaßte Percal-Roben von 20 Ellen für " 5 Mark (Lübeck).

Mustersendungen nach auswärts stehen jederzeit zu Gebote.


Als eines der vortheilhaftesten und solidesten Unternehmen empfiehlt Unterzeichneter die vom Staate genehmigten und garantirten großen Geld-Verloosungen, welche zusammen über Eine Million 718.000 Thaler betragen. Der größte Gewinn ist im glücklichsten Falle event. Mark 250.000 oder 100.000 Thaler Silber.
Die Hauptpreise sind:
150.000, 100.000, 50.000, 40.000, 30.000, 25.000, 2 à 20.000, 3 à 15.000, 4 à 12.000, 1 à 11.000, 4 à 10.000, 5 à 8000, 7 à 6000, 21 à 5000, 3 à 4000, 35 à 3000, 126 à 2000, 5 à 1500, 4 à 1200, 205 à 1000, 255 à 500, 2 à 300, 353 à 200, 13.200 à 110 etc. etc. Ueber die Hälfte des Loose werden bei dieser Lotterie mit Gewinnen gezogen; in Allem über 26.000 Gewinne, und kommen solch planmäßig innerhalb einiger Monate zur Entscheidung.
Gegen Einsendung oder Nachnahme des Betrages versende ich "Original Loose" für obige Ziehung 2. Classe, welche am 18. und 19. Mai stattfindet, zu folgenden festen Preisen:
Ein Ganzes Taler (Mecklenburg) 4. - Ein Halbes Taler (Mecklenburg) 2. - Ein Viertel Taler (Mecklenburg) 1, unter Zusicherung promptester Bedienung. - Jeder Theilnehmer bekommt von mir die vom Staate garantirten Original-Loose selbst in Händen und sind solche daher nicht mit den verbotenen Promessen zu vergleichen. Der Original-Plan wird jeder Bestellung gratis beigefügt und den Interessenten die Gewinngelder nebst amtlicher Liste prompt übersandt.
Durch das Vertrauen, welches sich diese Loose so rasch erworben haben, erwarte ich bedeutende Aufträge, solche werden bis zu den kleinsten Bestellungen selbst nach den entferntesten Gegenden ausgeführt.
Man beliebe sich deßhalb baldigst vertrauensvoll und direct zu wenden an Adolph Haas, Staats-Effecten-Handlung in Hamburg.


Zum Markte empfehlen wir unser Tuch- und Modewaaren-Geschäft dem geehrten Publikum ganz ergebenst.
Gebrüder Burchard im Hause des Herrn Tischler Holz.


Specialität für Patent-Futterschneid-Maschinen.
Unser Absatz, welcher schon vor einem Jahr 900 Stück jährlich betrug, hat sich seitdem verdoppelt, wodurch es uns möglich ist, unsere Verkaufspreise zu ermäßigen, ohne die bekannte Güte und Solidität unserer Maschinen zu beeinträchtigen. Folgendes sind unsere neue Preise:
Thlr. 28 für die beliebte Maschine für 20 à 30 Stück Vieh und Pferde, 2 Schnittlängen ohne Wechselräder, ganz von Eisen.
Thlr. 39 für eine größere Maschine, 3 Schnittlängen.
Thlr. 49 1/6 für die größte Maschine füer Handbetrieb.
Franco jeder Eisenbahnstation, Garantie 3 Jahre, Probezeit 14 Tage.
Abbildungen und Beschreibungen werden auf Wunsch gesandt.
Heinrich Lanz in Mannheim.


Mein Lager von neuen Kleiderstoffen, Cattunen, Umschlagtüchern, Jacquettes, Tuchen und Buckskins, gestreiften und carrirten Drells mit und ohne Gallon, halte zum bevorstehenden Markt bestens empfohlen; auch sind meherere Sachen im Ausverkauf vorräthig.
Ludwig Creutzfeldt, Siemzerstraße 166.


[ => Original lesen: 1870 Nr. 38 Seite 6]

Bilanz der Mecklenburgischen Lebensversicherungs- und Spar-Bank
in Schwerin pro ultimo April 1870

Activa. Pasiva.
Lebensversicherungs-Prämien und Einlagen 18,805 5 -   117,163 15 3
Spar-Bank-Einlagen 631,458447,624 4 9   2,029,2701,865,693 16 -
Belegungen 2,882,958 41 3   1,150,040 39 -
Konto pro Diverse 219,213 37 6   194,301 39 -
Agenturen-Konto 947,017 3 3   904,116 16 3
Kasse 932,671 37 9   872,734 25 9
Fonds, Gewinn- und Verlust-Konto 44,371 - -   408,868 26 3
---------- ----------- ---- --   ------------ ---- --
Crt. Taler (Mecklenburg) 5,676,495 6 -   5,676,495 33 6
Umsatz und Bestände.1869.
Am Schluß des Jahres
 1870.
Am Schluß des April.
Gesammt-Umsatz 23,267,500 19 -   8,504,454 21 6
Werbendes Kapital 1,785,534 13 -   1,860,6671,868,852 49 9
Zinstragendes Kapital 1,709,998 36 6   1,757,830 - 9
Lebens-, Sterbekassen- und Leibrenten-Versicherungen 2,001,998 35 -   2,088,487 12 9

Schwerin, den 7. Mai 1870.

Mecklenburgische Lebensversicherungs- und Spar-Bank.
C. A. Schwerdtfeger, Director. C. L. F. Soltau, General-Agent.


Die Mecklenburgische Lebensversicherungs- und Spar-Bank in Schwerin schließt Lebensversicherungen, Leibrentenversicherungen, Kapital-Einlage-, Darlehns- und alle sonstigen Geld-, Inkasso- und Commissions-Geschäfte durch die unterzeichnete Agentur zu den vortheilhaftesten Bedingungen ab. Die Geschäfts-Prospekte (Nr. I. für Lebensversicherungen, Nr. II. für Leibrentenversicherungen, Nr. III. für Spar-Bank-Geschäfte) sind bei derselben unentgeltlich zu entnehmen und wird jede gewünschte näherer Auskunft bereitwillig ertheilt. Die von der Gesellschaft an die Lebensversicherten zur Vertheilung disponirten mittleren Dividenden betragen für die drei letzten Jahre resp. 36, 36 und 32 Procent der eingezahlten Prämie.
Haupt-Agentur Schönberg.
Carl Bade.


Heinrich Creutzfeldt empfiehlt zum bevorstehnden Jahrmarkt:
Cattune von 3 ßl. Die Elle an,
Baumwollen Hosenzeuge von 6 ßl. an,
Stouts u. weiß Halbleinen vo 3 1/2 ßl. an,
Zurückgesetzte Kleiderstoffe 4 ßl.,
Schwarze Regenschirme von 28 ßl. an,
Umschlagtücher mit gestickten Blumen zu bedeutend heruntergesetzten Preisen u.s.w. u.s.w.


Zum bevorstehnden Jahrmarkte empfehle ich meine Conditorei- & Kuchenwaaren bestehend in sehr schmackhaften Kuchen, Pariser Pflastersteinen, Torten, frischen Stachelbeer-Torten, Macronen, Theebackwerk, Othello, Schneebällchen, Blätterteig und Berliner Pfannkuchen.
Um geneigte Zuspruch bittet Achtungsvoll Wwe. Greiff, Conditor.
Mein Stand ist wie früher vor dem Hause des Herrn Buchdruckereibesitzers Bicker.


Pariser Long-Shawls in den lebhaftesten Farben und Schönen Dessins, sowie Seidenzeuge, gleichfalls französischen Fabrikats, empfiehlt zu den billigsten Preisen J. Borchardt, im Hause des Hrn. Wilh. Heincke.
Schönberg.


[ => Original lesen: 1870 Nr. 38 Seite 7]

Epileptische Krämpfe (Fallsucht) heilt brieflich der Specialarzt für Epilepsie Doctor O. Killisch in Berlin, Jetzt: Luisenstraße 6. - Bereits über Hundert geheilt.


August Groth, Marienstraße, empfiehlt zum bevorstehenden Markt sein durch neue Zusendungen auf das Vollständigste completirtes Tuch- Manufactur- & Modewaaren-Lager worunter die neuseten Kleiderstoffe von 4 ßl. an pro Elle, ferner Umschlagtücher und Jacquetts, sowie auch eine große Auswahl ganz wollener und halbwollener Buckskins.
Preise sehr billig aber fest.


Tuche u. Buckskins, 9/4 breit, von 1 k per Elle an, empfiehlt J. Borchardt.


Man biete dem Glücke die Hand!
ev. 250.000 als höchsten Gewinn bietet die neueste große Geld-Verloosung, welche von der hohen Regierung genehmigt und garantirt ist.
Es werden nur Gewinne gezogen und zwar planmäßig kommen in wenigen Monaten 26.900 Gewinne zur sicheren Entscheidung, darunter befinden sich Haupttreffer von Mark (Lübeck) 250.000, 150.000, 100.000, 50.000, 40.000, 30.000, 25.000, 2 mal 20.000, 3 mal 15.000, 4 mal 12.000, 4 mal 10.000, 5 mal 8000, 7 mal 6000, 21 mal 5000, 35 mal 3000, 126 mal 2000, 205 mal 1000, 255 mal 500, 350 mal 200, 13.200 mal 110 etc.
Die nächste 2. Gewinnziehung dieser großen vom Staate garantirten Geld-Verloosung ist amtlich festgestellt und findet schon am 18. und 19. Mai 1870 statt und kostet hierzu
1 ganzes Original-Staats-Loos nur Thlr. 4. - Sgr.
1 halbes Original-Staats-Loos nur Thlr. 2. - Sgr.
1 viertel Original-Staats-Loos nur Thlr. 1 - Sgr.
gegen Einsendung, Posteinzahlung oder Nachnahme des Betrages.
Alle Aufträge werden sofort mit der größten Sorgfalt ausgeführt und erhält Jedermann von uns Original-Staats-Loose selbst in Händen.
Den Bestellungen werden die erforderlichen amtlichen Pläne gratis beigefügt, und nach ihrer Ziehung senden wir unseren Interessenten unaufgefordert amtliche Listen.
Die Auszahlung der Gewinne erfolgt stets prompt unter Staats-Garantie und kann durch directe Zusendungen oder auf Verlangen der Interessenten durch unsere Verbindungen an allen größeren Plätzen Deutschlands veranlaßt werden.
Unser Debit ist stets vom Glücke begünstigt und hatten wir erst vor Kurzem wiederum unter vielen anderen bedeutenden Gewinnen 3 mal die ersten Haupttreffer in drei Ziehungen laut officiellen Beweisen erlangt und unseren Interessenten selbst ausgezahlt.
Voraussichtlich kann bei einem solchen auf der solidesten Basis gegründeten Unternehmen überall auf eine sehr rege Betheiligung mit Bestimmtheit gerechnet werden, man beliebe daher schon der nahen Ziehung halber alle Aufträge baldigst direct zu richten an
S. Steindecker & Comp., Bank- und Wechsel-Geschäft in Hamburg.
Ein- und Verkauf aller Arten Staatsobligationen, Eisenbahn-Actien und Anlehens-Loose.
Um Irrungen vorzubeugen, bemerken wir ausdrücklich, daß keine ähnliche vom Staate wirklich garantirte Geld-Verloosung vor obigen amtlich planmäßig festgestellten Ziehungstermin stattfindet, und um allen Anforderungen möglichst entsprechen zu können, beliebe man gef. Aufträge für unsere Original-Staatsloose baldigst uns direct zugehen zu lassen. D. O.


J. Burchard aus Rehna besucht den bevorstehenden Markt wieder mit einem gut assortirten und billigen Waaren-Lager und bittet um geneigten Zuspruch.
Wie immer bei Hrn. Goldschmied Fischer im Hause.
Achtungsvoll J. Burchard.


Eine neue Sendung wollener und seidener Jacquettes, elegante neue Sachen, billige Preise und große Auswahl.
Gebrüder Burchard im Hause des Herrn Tischler Holz.


Eine große Auswahl hübscher und moderner Kleiderstoffe zu äußerst wohlfeinen Preisen.
Gebrüder Burchard im Hause des Herrn Tischler Holz.


Tuche und Buckskins von 40 Schilling (Mecklenburg) an die Elle bei guter Waare, sowie alle Herren-Artikel, als: Rocks- und Beinkleiderstoffe in Wolle, Halbwolle und Lein, Hüte, Slipse, Cravattes, Handschuhe und Wäsche bei Gebrüder Burchard im Hause des Herrn Tischler Holz.


Seidenstoffe!! Als: Taffet, Lustrine, Ripps, Faille, Atlas (glatt und faconnirt), in besondres guter und reeller Waare.
Gebrüder Burchard im Hause des Herrn Tischler Holz.


Stouts und Halbleinen in guter und kräftiger Waare.
Gebrüder Burchard im Hause des Herrn Tischler Holz.


Hiedurch die ergebenste Anzeige, daß ich zum bevorstehenden Markte wieder mit meinem Lager von Tuch-, Manufactur- und Modewaaren in Schönberg eintreffe.
Durch Einkäufe in Leipzig und Berlin ist mein Lager mit den Mode-Neuheiten zur jetzigen Saison auf's Reichhaltigste completirt, empfehle, unter Anderem eine hübsche Auswahl von Thalma's und Jacquettes in Wolle und Seide.
Die neuesten Sonnenschirme. Aechte französische und Wiener gewirkte Lang-Shawls. Schwarz facionirte Taffte, schwarze Taffte, Gros-Grain, Cachmire u. Faille zu Kleidern, welche ich durch directe Verbindung in Lyon und Paris zu sehr billigen Preisen abgeben kann.
Auch halte Proben von fertigen Kornsäcken, Proben von Bettfedern, Daunen, sowie alle möglichen Bettzeuge zur Ansicht bei mir.
Hochachtungsvoll H. Rhode, Rehna.
Stand vor dem Hause des Hrn. Gastwirth Fick.


[ => Original lesen: 1870 Nr. 38 Seite 8]

Zum Markt halte einem geehrten Land-Publikum mein wohlassortirtes Tuch- Manufactur- und Modewaaren-Geschäft bestens empfohlen.
Bei reeller Waare stets die äußerst billigsten Preise stellend, bittet um geneigten Besuch August Creutzfeldt.


Die Damen-Mäntel-Fabrik U. Beermann & Co. Lübeck, Klingberg 927.
empfiehlt eine sehr große und schöne Auswahl der modernsten Jacquettes und Talma`s in Wolle, Seide, Sammet. Ferner: Regenmäntel in allen Farben von den billigsten bis zu den feinen Qualitäten.


Versammlung des Imker-Vereins am Sonntag den 15. d. Mts., Nachmittags 2 Uhr, in meiner Wohnung. Da ich den Mitgliedern interessante Mittheilungen zu machen habe, so hoffe ich, daß dieselben recht zahlreich erscheinen werden; auch bitte ich um Entrichtung der rückständigen Beiträge.
Schönberg, den 9. Mai 1870.
D. Hempel.


Zum bevorstehnden Markte ist mir von Herrn Conditor Prahl in Lübeck wieder der Verkauf seiner Conditoreiwaaren übertragen und empfehle dieselben zur geneigten Abnahme.
Schönberg im Mai 1870.
C. J. W. Burmeister.


Unterzeichneter empfiehlt sich zum bevorstehenden Jahrmarkte einem geehrten Publikum Schönbergs und dessen Umgegend ganz ergebenst mit allen Sorten Kuchen, Pfeffernüssen, Makronen, Pariser Pflastersteinen, Marzipan und verschiedenen Bonbons.
Da ich zwölf Jahre in der Prahl'schen Kuchenbäckerei in Lübeck thätig gewesen und mich jetzt selbst etablirt habe, so werde ich auch in meinem Geschäfte dafür sorgen, stets gute und wohlschmeckende Waare zu liefern und verspreche reelle Bedienung.
Hochachtungsvoll J. F. Schildt.
Kuchenbäcker in Lübeck.
Die Bude ist mit der Firma versehen. Stand der Bude vor dem Hause des Herrn Bürgermeister Schrep.


Strickgarne, prima Qualität, verkaufe ich in vollem Zollgewicht zu den billigsten Preisen J. Borchardt.


Heinrich Creutzfeldt empfiehlt eine große neue Sendung 5/4 breite Kleiderstoffe von 5 ßl. die Elle an, Jacquettes und Umschlagtücher in großer Auswahl zu billigen Preisen.


Zum Schönberger Markt empfiehlt eine große Partie Cattune von 3 1/2 ßl. die Elle an, Stouts und weiße Halbleinen von 4 ßl. an, Carrirt halbwollene Kleiderstoffe 4 ßl.
H. Rhode, Rehna.


Nachdem ich die Büdnerei meines Großvaters des Nademachers Martin Christian Lüer zu Wendorf, übernommen habe, ersuche ich alle Diejenigen, die noch Forderungen an meinen Großvater zu haben glauben, sich innerhalb 14 Tagen bei mir zu melden.
Jochen Heinrich Lüer, Rademacher zu Wendorf.


Am Montag und Dienstag den 23. und 24. Mai wird bei mir ein Scheibenschießen nach werthvollen Gewinnen stattfinden, wozu ich meine geehrten Gönner und Freunde hiedurch einlade, indem ich um zahlreichen Besuch bitte.
Büchsen, Pulver und Blei werden von mir gehalten.
Krüger Jabs in Schl.-Resdorf.


Kirchliche Nachrichten.
Schönberger Gemeinde.

Sonntag den 15-Mai.
Früh-Kirche: Pastor Fischer.
Vormittags-Kirche: Pastor Kämpffer.
Amtswoche: Pastor Kämpffer.


Meteorologische Beobachtungen.
Mai
1870.
Barometer   Wärme   Wind Stärke  
Paris. Lin.
300 +
niedrigste
°R.
höchste
°R.
       
10.
11.
12.
36.13
33.49
33.50
4.8
5.3
7.3
13.3
15.6
14.1
SW
NO
WSW
1
0
1
0
zieml. heit.
-
trübe.
wolkig.

Am 11. Nachm. Gewitter und 77 Cubikz. Regen auf 1 []'.


Zinsfuß für Darlehen aus der Ersparniß- und Vorschuß-Anstalt in Schönberg 5 %.


Markt=Preise in Lübeck.
Butter, Meckl. d. Pf.12 1/2 - 13 Schilling (Mecklenburg),
Holst. d. Pf.13 - 13 1/2 Schilling (Mecklenburg),
Hühner d. St.18 - 20 Schilling (Mecklenburg),
Küken d. St.14 - 15 Schilling (Mecklenburg),
Tauben d. St.6 - 7 Schilling (Mecklenburg),
Schinken d. Pf.9 1/2 - 10 Schilling (Mecklenburg),
Schweinskopf d. Pf.6 Schilling (Mecklenburg),
Wurst d. Pf.11 Schilling (Mecklenburg),
Eier 8-9 St.4 Schilling (Mecklenburg),
Kartoffeln d. Faß.7 Schilling (Mecklenburg).


Getreide=Preise in Lübeck.
(pro Sack in Lüb. Crt.)
 PfundMark (Lübeck)Schilling (Mecklenburg)
Weizen23017 1/2-184
Roggen22014-1412
Gerste20010 1/2-1112
Hafer1709 1/2-102
Erbsen20014-158
Wicken240----
Buchweizen200---
Winter=Rapssaat200---
Winter=Rübsen200---
Schlagleinsaat20019 1/2-208


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