No. 37
Die Anzeigen erscheinen wöchentlich zweimal.
Dienstags und Freitags

Schönberg, den 10. Mai
1870
vierzigster Jahrgang
Preis vierteljährlich 20 Schilling (Mecklenburg) jährlich 1Mark (Lübeck) 32Schilling (Mecklenburg).
Jahrgang
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[ => Original lesen: 1870 Nr. 37 Seite 1]

- Schönberg. Der Name des Missionars Rosenthal, der ein geborener Mecklenburg-Strelitzer ist, war dem Zeitungen lesenden Publikum vor einigen Jahren ein sehr bekannter und interessanter. Er führt uns hinein in das alte Abyssinien und erinnert uns an Scenen und Thatsachen, die unser ganzes Interesse und unsere volle Aufmerksamkeit zu seiner Zeit in Anspruch nahmen. Ist auch die Thätigkeit Rosenthals als Missionar in Abyssinien vielleicht nur wenig bekannt, so hat doch Jeder die lebhafteste Theilnahme für ihn und seine Leidensgefährten in der 4 1/2jährigen Gefangenschaft bei dem grausamen König Theodor und die herzlichste Freude über ihre Befreiung durch die Engländer empfunden. Es kann somit wohl nur für Jeden von hohem Interesse sein, diesen Mann nicht nur persönlich zu sehen und kennen zu lernen, sondern auch von seinem Wirken, seinen Forschungen und Erlebnissen ausführliche, gründliche und treue Mittheilungen aus seinem eigenen Munde zu hören. Diese Freude wird uns zu Theil werden, in dem Herr Rosenthal beabsichtigt, am Mittwoch den 11. Mai, Abends 7 1/2 Uhr im Saale des Gastwirths Köster hieselbst einen Vortrag zu halten. Wir haben alle Ursache, von demselben etwas Tüchtiges und Gründliches zu erwarten, denn nach vielfachen Berichten aus den verschiedensten Städten Mecklenburgs hat Herr Rosenthal seine persönlichen afrikanischen Erlebnisse, den König Theodor, das Land, Volk und die Sprache der Abyssinier etc. in höchst belehrender und anziehender Weise dargestellt. Wir wünschen Herrn Rosenthal ein recht großes Auditorium.
- Das Zollparlament in Berlin wurde am Sonnabend durch den König von Preußen mit einer Thronrede geschlossen. In seiner letzten Sitzung nahm das Zollparlament, um diese Session doch nicht wieder nutzlos vorübergehen zu lassen, mit 179 gegen 65 Stimmen die Tarifänderung an; darnach ist der Roheisenzoll auf die Hälfte vermindert (2 1/2 Sgr. für den Centner statt wie bisher 5 Sgr.), der Reiszoll ist gleichfalls um die Hälfte ermäßigt (15 Sgr. jetzt für den Centner anstatt wie bisher 1 Thlr.), der Kaffeezoll ist dagegen um 25 Sgr. erhöht (5 Thlr. 25 Sgr. jetzt anstatt wie bisher 5 Thlr.)
- Dem Kaiser Franz Joseph von Oesterreich werden der Kronen und Heiligen auf seinem Haupte gar viele. Die Ungarn haben ihm die Krone des heiligen Stephan aufgenöthigt und die Czechen fordern ihn auf, sich in präg falben und die Krone des heiligen Wenzel aufsetzen zu lassen. Im Hintergrunde stehen die Polen mit ihrer alten Unglückskrone.
- Kürzlich war in den Zeitungen viel von der überwiegenden Militairmacht des Norddeutschen Bundes die Rede; in Wahrheit enthält das Werk des preuß. Generalstabsoffiziers Kummer folgende Angaben darüber: Friedensstärke des norddeutschen Bundesheeres 300,000, Kriegsstärke 944,321 Mann; Friedensstärke des russischen Heeres 714,000, Kriegsstärke 1,254,000 Mann; Friedensstärke des französischen Heeres 448,711, Kriegsstarke (mit Einrechnung von 381,723 Mobilgarden) 1,028,930 Mann; Friedensstärke des österreichischen Heeres 273,935, Kriegsstärke 800,000 Mann.
- Die preußischen Zündnadeln werden umgearbeitet. Es soll einer der drei Handgriffe beim Laden im Wegfall kommen und die Feuergeschwindigkeit um ein Dritttheil erhöht werden, so daß das Gewehr im Schnell- und Salvenfeuer 8 - 9 Schuß (statt 5-6) abgiebt. Die Patronen werden um ein Drittel leichter. Ein paar Millionen Thaler wird die Umwandlung kosten.
- In London wurden drei junge Herren in Haft gebracht, von denen sich zwei seit langer Zeit als Damen gekleidet auf Bällen, in Concerten und Theatern gezeigt, der dritte war ihr Courmacher. Vor Gericht erschienen die Zwei in feinster Damentracht, die Kleider ausgeschnitten, die schönen Arme entblößt und mit reichen Spangen geschmückt, den Kopf kunstvoll frisirt und mit Chignon versehen. Der ernsthafte Richter erstaunte, daß das Herren sein sollten, die Polizei erklärte, auch sie habe lange gezweifelt. Der Dritte, der Courmacher, wurde sofort auf freien Fuß gesetzt, weil er leicht nachweisen konnte, er habe die Angeklagten zufällig an öffentlichen Orten getroffen und für Damen gehalten, bis die Polizei ihn eines andern belehrt habe. Das eine Herrlein ist der Sohn eines reichen Bankiers und Student der Rechte, das andere Herrlein steht bereits auf eigenen Füßen und Beide erklärten, sie hätten sich nur einen Spaß machen und Damen und Herren aushorchen wollen, nichts liege ihnen ferner, als unsittliche und verbrecherische Absichten. Der Richter hat sie dennoch vorläufig in Haft behalten, bis der Beweis geführt ist, daß sie sich nichts haben zu Schulden kommen lassen. - In ihren Wohnungen wurden die feinsten und vollständigsten Damentoiletten in Menge gefunden.
- Ein trauriges Familiendrama, wie es in großen Städten nicht selten spielt, wo oft das größte Elend unter dem erborgten Schimmer äußern Glanzes angetroffen wird, hat in voriger Woche in Berlin seinen grausigen Abschluß gefunden. Der Agent Huth hatte schon einmal fallirt und kam jetzt zum Zweitenmale wieder zurück, so daß er seine Frau und vier Kinder nicht mehr ernähren konnte. Die Eltern kamen überein, sich und ihre Kinder zu tödten, welchen Vorsatz sie denn auch in der Nacht zum 7. Mai ausführten. Die Kinder, (18, 15, 12 und 4 Jahre alt) wurden erst durch Kohlengas im Schlafe betäubt, darauf von den Eltern durch eine Schnur erwürgt, worauf sich die Eltern durch Erhängen selbst den Tod gaben.
- In den Dörfern Mecklenburgs haben die Stadmusici das ausschließliche Recht zu spielen oder spielen zu lassen. Als nun eine fröhliche Hochzeitsgesellschaft im Amte Schwaan nach den Klängen einer Harmonica gewalzt hatte, wurde sie von dem betreffenden Stadtmusicus verklagt und hat das hohe Ministerium dahin entschieden, daß das spielen zu Tanz auf der Harmonica ohne Erlaubniß des betr. Stadtmusikanten nicht statthaft sei. Dagegen ist nach einer andern Verordnung die Aufführung von Concerten überall zulässig und hat der Stadtmusicus nichts darein zu reden.


Anzeigen.

In der Nacht vom 8. auf 9. Mai d. J. sind mittelst Einbruchs aus dem Laden des Krämers C. Schwedt hieselbst nachfolgende Gegenstände gestohlen worden:

2 Stück große Schneiderscheeren;
[ => Original lesen: 1870 Nr. 37 Seite 2]
2 Stück große Papierscheeren;
ca. 9 Packete mit verschiedenen Brotmessern;
1 Packet mit Schlachtmessern;
1 Packet mit großen Tuschkasten;
1 Packet mit kleinen Tuschkasten (von weißem Holz);
1 Stück Zimmermannsloth;
2 Packete Rasirmesser (2 Sorten);
1 Packet mit Bandmaßen;
ca. 2 oder 3 Packete Zündholzdosen (verschiedene Sorten);
2 Packete Schnitzerklingen (2 Sorten);
1 Packet Semmelmesser;
2 neusilberne Füll-Löffel;
2 Packele mit neusilbernen Eßlöffeln;
2 oder 3 Packete mit Eßlöffeln (brittisches Metall mit Stahleinlage);
1 Packet mit Eßlöffeln (verzinnte);
1 Packet mit neusilbernen Theelöffeln;
1 Packet mit Theelöffeln (brittisches Metall);
1 Schachtel mit Brillen;
1 Packet mit Cigarrenspitzen (von Buchsbaum);
1 Packet mit Cigarrenspitzen mit Vorspitzen von Bernstein;
1 Packet mit Cigarrenspitzen von Kreidemasse und Gyps;
1 Packet mit bunten hölzernen Cigarrenspitzen;
ca. 20 Dutzend Taschenmesser;
mehrere Kneipzangen;
1 Karte mit Häkel-Etuis;
1 Schachtel mit eisernen Häkelhaken;
1 Packet mit Häkelhaken;
1 Karte mit Häkelhaken;
1 Karte mit Federhaltern;
1 Karte mit stählernen Schlüsselringen;
1 Taschenuhr (Spindel mit aufgelöthetem Rande);
ca. 15 Thlr. (Acht- und Vierschillingsstücke);
ca. 3 harte Thaler;
ca. 1 Thlr. (Kupferdreilinge);
ca. 1 Thlr. (Schillingsstücke). Indem vor dem Ankaufe gewarnt wird, bitten wir um sofortige Anzeige, falls die bezeichneten Sachen zum Vorschein kommen sollten.
Schönberg, den 9. Mai 1870.
Großherzogl. Justizamt der Landvogtei des Fürstenthums Ratzeburg.


Größere Capitalien, welche zu Johannis d. J. bei der Ersparniß- u. Vorschuß-Anstalt in Schönberg belegt werden sollen, bitten wir - zwecks Erleichterung der Disposition über das Terminsgeschäft - schon jetzt oder doch möglichst lange vor dem Johannistermine bei uns anzumelden.
Schönberg, den 7. Mai 1870.
Das Directorium des Ersparniß- u. Vorschuß-Anstalt.
C. Drevs. Wigger. Burmeister. W. Saß. Aug. Spehr.
Secretär: R. Rackow, Adv.


Gesucht werden zu Johannis d. J. gegen vorzügliche hypothekarische Sicherheit und 4 pCt. Zinsen, 7000 Thaler in benachbarten Gütern, sowie mehere Pöste von je 1600, 1500, 1000, 500, 400, 300, 200 und 100 Thaler etc. in Schönberger und ländlichen Grundstücken. Hierauf Reflectirende ersuche um baldige Anmeldungen von Capitalien.
Carl Bade.


W. Kolls, Juwelen-, Gold- u. Silber-Waaren-Handlung Lübeck, Sandstrasse 1006.
Bestellungen werden billig und prompt ausgeführt.


Versammlung des Imker-Vereins am Sonntag den 15. d. Mts., Nachmittags 2 Uhr, in meiner Wohnung. Da ich den Mitgliedern interessante Mittheilungen zu machen habe, so hoffe ich, daß dieselben recht zahlreich erscheinen werden; auch bitte ich um Entrichtung der rückständigen Beiträge.
Schönberg, den 9. Mai 1870.
D. Hempel.


Heinrich Creutzfeld empfiehlt eine große neue Sendung 5/4 breiter Kleiderstoffe von 5 ßl. die Elle an, Jacquettes und Umschlagtücher in großer Auswahl zu billigen Preisen.


Spitzkohl, Wirsingkohl, Winterkohl, Blumenkohl, Rothkohl und Kohlrabi, sowie diverse Sommerblumen, später Sellerie, Porro, Runkelrüben, Steckrüben, Rosenkohl- und Grünkohlpflanzen bei H. Upahl, Handelsgärtner.


Nachdem ich die Büdnerei meines Großvaters des Nademachers Martin Christian Lüer zu Wendorf, übernommen habe, ersuche ich alle Diejenigen, die noch Forderungen an meinen Großvater zu haben glauben, sich innerhalb 14 Tagen bei mir zu melden.
Jochen Heinrich Lüer, Rademacher zu Wendorf.


Unterzeichneter empfiehlt sich zum bevorstehenden Jahrmarkte einem geehrten Publikum Schönbergs und dessen Umgegend ganz ergebenst mit allen Sorten Kuchen, Pfeffernüssen, Makronen, Pariser Pflastersteinen, Marzipan und verschiedenen Bonbons.
Da ich zwölf Jahre in der Prahl'schen Kuchenbäckerei in Lübeck thätig gewesen und mich jetzt selbst etablirt habe, so werde ich auch in meinem Geschäfte dafür sorgen, stets gute und wohlschmeckende Waare zu liefern und verspreche reelle Bedienung.
Hochachtungsvoll J. F. Schildt.
Kuchenbäcker in Lübeck.
Die Bude ist mit der Firma versehen. Stand der Bude vor dem Hause des Herrn Bürgermeister Schrep.


Kleiderstoffe in den prachtvollsten Mustern zu den billigsten Preisen J. Borchardt.


Tuche und Buckskins, 9/4 breit, von 1k per Elle an, empfiehlt J. Borchardt.


Strickgarne, prima Qualität, verkaufe ich in vollem Zollgewicht zu den billigsten Preisen J. Borchardt.


Vortrag des Missionairs Rosenthal: "Erinnerungen aus seinem 4 1/2 jährigen Gefangenenleben in Abyssinien (Abessinien)"
In derselben sind seine persönlichen afrikanischen Erlebnisse, eine Skizze des Königs Theodor und der Abyssinier, so enge mit Natur- und Völkerkunde, einer kritischen Abhandlung des interessanten Subjects der Falasha und der Sprachen und Racen Abyssiniens verwoben, daß das Auditorium diesen Vortrag mit regem Interesse verfolgen wird.
Schönberg im Saale des Herrn Köster am Mittwoch den 11. Mai, Abends 7 1/2 Uhr. Billets pr. Missive Und Abends an der Casse à 12 und 16 ßl. Schülerbillets 6 ßl.


[ => Original lesen: 1870 Nr. 37 Seite 3]

Die Manufactur- und Modewaaren-Handlung von Ludwig Edelstein, Sandstr. 929 Lübeck, beehrt sich anzuzeigen, daß die neuen Stoffe für die Frühjahrs- und Sommer-Saison jetzt sämmtlich eingetroffen sind, und erlaubt sich, auf folgende Nouveauté's besonders aufmerksam zu machen:

6/4 Poils d'été, carirt in allen Farben Elle 6 ß,
6/4 Poils d'été uni in allen Farben " 5 1/2 ß,
6/4 Tartans, carirt in allen Farben " 8 - 12 ß,
6/4 Alpacca's Mohairs uni (für Costümes) " 8 - 14 ß,
6/4 Etoffe de Suez uni (für Costümes) " 10 - 13 ß,
Abgepaßte Percal-Roben von 20 Ellen für " 5 Mark (Lübeck).

Mustersendungen nach auswärts stehen jederzeit zu Gebote.


Als eines der vortheilhaftesten und solidesten Unternehmen empfiehlt Unterzeichneter die vom Staate genehmigten und garantirten großen Geld-Verloosungen, welche zusammen über Eine Million 718.000 Thaler betragen. Der größte Gewinn ist im glücklichsten Falle event. Mark 250.000 oder 100.000 Thaler Silber.
Die Hauptpreise sind:
150.000, 100.000, 50.000, 40.000, 30.000, 25.000, 2 à 20.000, 3 à 15.000, 4 à 12.000, 1 à 11.000, 4 à 10.000, 5 à 8000, 7 à 6000, 21 à 5000, 3 à 4000, 35 à 3000, 126 à 2000, 5 à 1500, 4 à 1200, 205 à 1000, 255 à 500, 2 à 300, 353 à 200, 13.200 à 110 etc. etc. Ueber die Hälfte des Loose werden bei dieser Lotterie mit Gewinnen gezogen; in Allem über 26.000 Gewinne, und kommen solch planmäßig innerhalb einiger Monate zur Enscheidung.
Gegen Einsendung oder Nachnahme des Betrages versende ich "Original Loose" für obige Ziehung 2. Classe, welche am 18. und 19. Mai stattfindet, zu folgenden festen Preisen:
Ein Ganzes Taler (Mecklenburg) 4. - Ein Halbes Taler (Mecklenburg) 2. - Ein Viertel Taler (Mecklenburg) 1, unter Zusicherung promptester Bedienung. - Jeder Theilnehmer bekommt von mir die vom Staate garantirten Original-Loose selbst in Händen und sind solche daher nicht mit den verbotenen Promessen zu vergleichen. Der Original-Plan wird jeder Bestellung gratis beigefügt und den Interessenten die Gewinngelder nebst amtlicher Liste prompt übersandt.
Durch das Vertrauen, welches sich diese Loose so rasch erworben haben, erwarte ich bedeutende Aufträge, solche werden bis zu den kleinsten Bestellungen selbst nach den entferntesten Gegenden ausgeführt.
Man beliebe sich deßhalb baldigst vertrauensvoll und direct zu wenden an Adolph Haas, Staats-Effecten-Handlung in Hamburg.


Düng-Gyps, Vieh- und Futter-Salz, nach Anwendung außerordentlich lohnend bei H. L. Haukohl, Sandstraße 1003, Lübeck.


Dr. Pattisons Gichtwatte.
Das bewährte Heilmittel gegen Gicht und Rheumatismen aller Art, als: Gesichts-, Brust-, Hals- und Zahnschmerzen, Kopf-, Hand-, und Kniegicht, Gliederreißen, Rücken- und Lendenweh u.s.w. In Paketen zu 12 Schill. und halben zu 7 Schill. bei Wilh. Heincke.


Epileptische Krämpfe (Fallsucht) heilt brieflich der Specialarzt für Epilepsie Doctor O. Killisch in Berlin, Jetzt: Luisenstraße 6. - Bereits über Hundert geheilt.


Hiermit die ergebene Anzeige, daß ich in meinem Hause von jetzt an wiederum alle Producte, als:
Felle, Heede, Lumpen, Knochen, altes Eisen, Zink, Zinn, Obst u. dgl. m. ankaufe und sichere hiefür die höchsten Preise zu.
Schwingelheede à Pfd. 3/4 ßl.
Gute Heede à Pfd 3 1/2 ßl.
Knochen à Pfd. 1/2 ßl.
Kl. Zickel à Stück 10 ßl.
Schönberg im Mai 1870.
H. Schultz, Frohnereipächter.


Frischen Seifenstein empfiehlt J. F. Eckmann.


Zum bevorstehnden Markte ist mir von Herrn Conditor Prahl in Lübeck wieder der Verkauf seiner Conditoreiwaaren übertragen und empfehle dieselben zur geneigten Abnahme.
Schönberg im Mai 1870.
C. J. W. Burmeister.


Einige gut erhaltenen starke Omnibus-Wagen sind preisgünstig abzustehen. Näheres durch C. Winter, Kirchenstraße 10. Schwerin i. M.


Hiedurch die ergebenste Anzeige, daß ich zum bevorstehenden Markte wieder mit meinem Lager von Tuch-, Manufactur- und Modewaaren in Schönberg eintreffe.
Durch Einkäufe in Leipzig und Berlin ist mein Lager mit den Mode-Neuheiten zur jetzigen Saison auf's Reichhaltigste completirt, empfehle, unter Anderem eine hübsche Auswahl von Thalma's und Jacquettes in Wolle und Seide.
Die neuesten Sonnenschirme. Aechte französische und Wiener gewirkte Lang-Shawls. Schwarz facionirte Taffte, schwarze Taffte, Gros-Grain, Cachmire u. Faille zu Kleidern, welche ich durch directe Verbindung in Lyon und Paris zu sehr billigen Preisen abgeben kann.
Auch halte Proben von fertigen Kornsäcken, Proben von Bettfedern, Daunen, sowie alle möglichen Bettzeuge zur Ansicht bei mir.
Hochachtungsvoll H. Rhode, Rehna.
Stand vor dem Hause des Hrn. Gastwirth Fick.


Zum Schönberger Markt empfiehlt eine große Partie Cattune von 3 1/2 ßl. die Elle an, Stouts und weiße Halbleinen von 4 ßl. an, Carrirt halbwollene Kleiderstoffe 4 ßl.
H. Rhode, Rehna.


[ => Original lesen: 1870 Nr. 37 Seite 4]

Sparheerde nach den neusten Modellen in allen Größen; complet mit Wasserkessel, Bratofen etc.
Regulirte Säulen-Öfen.
Regulir-Unteröfen.
Regulir-Einsatzöfen.
Ofenthüren und Ofentheile in großer Auswahl.
Keller-, Stall- und Dachfenster.
Grabkreuze.
Gußeiserne Gartenmöbel und Lager in Kurz- und Eisenwaaren hält in großer Auswahl zu billigsten Preisen empfohlen Moritz Stein.
Ratzburg.


Seit einem Jahrzehnt sind mir so unendlich viele Anerkennungen für den von mir erfundenen und fabricirten L. W. Egers'schen Fenchel-Honig-Extract geworden und hat sich mein Fabrikat fast in jeder Familie als ein in vorkommenden Fällen practisches, weil schnell wirksames Heilmittel so sehr eingebürgert, daß es überflüssig wäre, noch immer durch Annoncen darauf aufmerksam zu machen, wenn nicht zahlreich Nachpfuscher meine weltberühmten Fenchelhonig-Extracts auf die Täuschung des Publikums speculirten. Entstehen auch fortwährend neue und ähnliche Erfindungen, so darf ich doch ohne Anmaßung sagen, daß ich der Erste war, der aus Vermischung rationell gereinigten Honigs mit den heilsamen vegetabilischen Stoffen der Fenchelpflanze, ein neues wohltätiges Mittel für unzählige Kranke geschaffen hat. Ich empfehle es hiermit allen denen, welche an katarrhalischen Beschwerden der Atmungsorgane, ferner Allen, welche mit Husten, Heiserkeit, Verschleimung, Kurzathmigkeit, Rauheit oder Kitzel im Halse und ähnliche Beschwerden geplagt sind, ganz besonders aber für Kinder, bei katarrhalischen oder entzündlichen Zuständen des Halses oder der Brust, Keuch- und Krampfhusten etc., in der festen Ueberzeugung, daß Alle, welche von meinem Fenchelhonig-Extract Gebrauch machen, mir für diese meine Empfehlung danken werden. Wer aber sein Geld nicht wegwerfen will, der überzeuge sich vor dem Ankauf recht genau, wer am betreffenden Orte die alleinige Niederlage meines Fabrikates hat, was aus den Localblättern zu ersehen ist, daß ferner jede Flasche des echten Fenchelhonig-Extracts mein Siegel, mein Facsimilie, sowie meine im Glase eingebrannte Firma trägt. Jeder Käufer erhält auf Verlangen meine Gebrauchsanweisung in Form einer Broschüre gratis. Der Verkaufspreis innerhalb des Norddeutschen Bundes ist überall derselbe in Flaschen zu 18 und 10 Sgr., sowie zu 12 1/2 und 7 1/2 Sgr. Meine von mir direct errichtete Verkaufsstelle ist in Schönberg einzig und allein beim Buchbinder C. Sievers.
L. W. Egers in Breslau, Erfinder und Fabrikant des Fenchelhonig-Extracts.


Zum Markt halte einem geehrten Land-Publikum mein wohlassortirtes Tuch- Manufactur- und Modewaaren-Geschäft bestens empfohlen.
Bei reeller Waare stets die äußerst billigsten Preise stellend, bittet um geneigten Besuch August Creutzfeldt.


Zur gütigen Beachtung.
Einem geehrten hiesigen und auswärtigen Publikum die ergebene Anzeige, daß ich mich hieselbst als Schuhmacher etablirt habe und empfehle mich daher zur Anfertigung aller in diesem Fache vorkommenden Arbeiten bestens.
Es wird mein ernstes Bestreben sein, meine werthen Gönner sowohld durch prompte Bedienung als auch durch solide und dauerhaft verfertigte Arbeit zu befriedigen.
Hochachtungsvoll Wilhelm Schabacker.
N.B. Meine Wohnung ist neben dem Hause des Herrn Klempnermeisters Lenschow, Siemzerstraße.


Lager von Tapeten und Borden & Rouleaux in guter Auswahl bei C. Schwedt.


Meteorologische Beobachtungen.
Mai
1870.
Barometer   Wärme   Wind Stärke  
Paris. Lin.
300 +
niedrigste
°R.
höchste
°R.
       
6.
7.
8.
9.
37.97
38.56
39.61
38.30
1.8
4.0
2.0
5.2
9.1
10.2
8.0
10.0
WNW
W
WSW
S
2
1
1
0
zieml. heit.
wolkig.
trübe.
wolkig.

Am 6. 6 Cubikz. Regen auf 1 []'.


Zinsfuß für Darlehen aus der Ersparniß- und Vorschuß-Anstalt in Schönberg 5 %.


Markt=Preise in Lübeck.
Butter, Meckl. d. Pf.12 1/2 - 13 Schilling (Mecklenburg),
Holst. d. Pf.13 - 13 1/2 Schilling (Mecklenburg),
Hühner d. St.18 - 20 Schilling (Mecklenburg),
Küken d. St.14 - 15 Schilling (Mecklenburg),
Tauben d. St.6 - 7 Schilling (Mecklenburg),
Schinken d. Pf.11 Schilling (Mecklenburg),
Schweinskopf d. Pf.6 Schilling (Mecklenburg),
Wurst d. Pf.11 Schilling (Mecklenburg),
Eier 8-9 St.4 Schilling (Mecklenburg),
Kartoffeln d. Faß.6 Schilling (Mecklenburg).


Getreide=Preise in Lübeck.
(pro Sack in Lüb. Crt.)
 PfundMark (Lübeck)Schilling (Mecklenburg)
Weizen23016 1/2-178
Roggen22013 3/4-144
Gerste20010-11-
Hafer1709-98
Erbsen20013-15-
Wicken240----
Buchweizen200----
Winter=Rapssaat200----
Winter=Rübsen200----
Schlagleinsaat20019-20-


Hiezu eine Beilage.


Herausgegeben unter Verantwortlichkeit von L. Bicker in Schönberg.


[ => Original lesen: 1870 Nr. 37 Seite 5]

Beilage
zu Nr. 37 der Wöchentlichen Anzeigen für das Fürstenthum Ratzeburg.
Schönberg, den 10 Mai 1870.


Aus der guten alten Zeit.
(Fortsetzung.)


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