No. 27
Die Anzeigen erscheinen wöchentlich zweimal.
Dienstags und Freitags

Schönberg, den 05. April
1870
vierzigster Jahrgang
Preis vierteljährlich 20 Schilling (Mecklenburg) jährlich 1Mark (Lübeck) 32Schilling (Mecklenburg).
Jahrgang
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[ => Original lesen: 1870 Nr. 27 Seite 1]

Amtliche Aufforderung an die österreichisch-ungarischen Staatsangehörigen.

In beiden Gebieten der österreichisch-ungarischen Monarchie ist eine allgemeine Volkszählung angeordnet worden. (Gesetz vom 29. März im Reichsgesetzblatt Nr.67 und III Gesetzartikel vom Jahre 1869 in der Landes-Gesetzsammlung vom 13. Juli.)
Auf den Wunsch der K. und K. österreichisch-ungarischen Gesandtschaft in Berlin richtet deßhalb die Großherzogliche Landesregierung an alle im Großherzogthum Mecklenburg-Strelitz domicilirende und sich aufhaltende österreichisch-ungarische Staatsangehörige die Aufforderung, in die bei den Stadt-Magistraten und Domanial-Aemtern des hiesigen Herzogthums und der Großherzoglichen Landvogtei des Fürstenthums Ratzeburg in Schönberg aufliegenden Listen entweder durch mündliche oder schriftliche Anmeldung sich eintragen zu lassen und dabei auf die Ausfüllung der nachfolgenden Rubriken bedacht sein zu wollen: Vor- und Zuname, Geburtsjahr, Religion, Familienstand, Beschäftigung, Geburts- und Heimathsgemeinde und Aufenthaltsort.
Schönberg, den 19. März 1870.

Großherzoglich Mecklenburgische Landesregierung.
W. Freiherr von Hammerstein.


Mit der heutigen Nummer wird Nr. 6 und 7 des Bundesgesetzblattes versandt.


- In der am 2. April Mittags in Schwerin abgehaltenen Versammlung der Actionäre der Mecklenburgischen Eisenbahn wurde mit 9089 gegen 10 Stimmen der Verkauf der Bahn an die Großherzogliche Regierung nach dem Vorschlage des Ausschusses, also gegen Verzinsung des Actienkapitals mit 3 1/2 Procent und eine einmalige Prämie von 10 Thlr. pro Actie beschlossen. Die Anträge Moritz Wiggers, eine leichtere Zahlung der Convertirungs-Prämie, der Zinsen und der amortisirten Obligationen und den Eintausch der neuen Schuldverschreibungen betreffend, wurden dem Ausschüsse mit dessen Genehmigung zur Berücksichtigung überwiesen. - Das Mobiliar für die Empfangsgebäude der Lübeck-Kleinen Bahn ist, wie die 'M. Z.' mittheilt, aus der Werkstätte der Gebr. Reinholdt in Schwerin an ihre Bestimmungsorte abgeliefert. Dasselbe ist sehr geschmackvoll gearbeitet und gleicht dem Mobiliar der Friedrich-Franz-Bahn. Nur für die Damen-Zimmer in Schönberg und Grevesmühlen, die sehr reich ausgestattet werden, ist dasselbe noch nicht vollendet. (R. Ztg.)
- Die Vorschläge der Regierung in Württemberg zu Ersparungen etc. im Militär sind sehr wichtig; sie bestehen in Beschränkungen des Formationsbestandes der Linie, in Verminderung des Bedarfs an Rekruten, in einer sehr abgekürzten Präsenzzeit und Erleichterung der Controlversammlungen. Ueberlegen will die Regierung noch, ob die Stellvertretung (um tüchtige Unteroffiziere zu bilden) theilweise wieder einzuführen sei. Die Regierung glaubt, diese Erleichterungen durchführen zu können, ohne die Verträge mit Preußen zu verletzen.
- Im Reichstage wurde neuerdings ein sehr beliebtes, aber immerhin bedenkliches Thema verhandelt, ob nämlich der norddeutsche Bund nicht nur Schulden machen dürfe (damit ist er bereits, wie jeder ordentliche Staat zu Stande gekommen), sondern auch jährlich und regelmäßig bezahlen müsse oder ad libitum. Es fanden sich wunderlicher Weise bedenkliche Leute genug, daß die Verhandlung verlassen wurde.
- Das Concil in Rom und der große Unbekannte der 'Augsburgerin' spinnen ihre Fäden munter fort, und es scheint beiderseits noch viel Zeug am Rocken zu sein. Gestern eine Sitzung, morgen ein Brief, das ist der Gang. Viele Bischöfe sehnen sich allmählig wieder nach der Heimath zurück. Der Papst selbst fühlt manchmal, daß er sich zu Gunsten der Jesuiten zu tief eingelassen hat. Zu einem Prälaten sagte er: Die Jesuiten hätten ihn in diese Sache mit dem Concil und der Unfehlbarkeit verwickelt, jetzt sei er entschlossen, sie durchzuführen, es koste, was es wolle; die Verantwortung für die Folgen müßten jedoch die Jesuiten tragen.
- Fürst Carl von Rumänien, dieser preußische Vorposten in Bucharest, steht auf der Ablösung. Es ist für einen Deutschen dort unerträglich.
- In Berlin hat der Generalpostdirector v. Philippsborn seine Entlassung aus dem Staatsdienste nachgesucht, um als Präsident in die Boden-Credit-Anstalt einzutreten.


Anzeigen.

Mirow.
Seminar-Jubiläum.

Mit allerhöchster Genehmigung wird die fünfzigjährige Jubelfeier des Großherzogl. Schullehrer-Seminars am Donnerstag den 21. April d. J., stattfinden. Die Feier wird mit einem Aktus im Betsaale der Anstalt am genannten tage um 11 Uhr Vormittags eröffnet werden. Daran wird sich um halb 3 Uhr Nachmittags ein geistliches Conzert in der Kirche zu Mirow anschließen. Eine Nachfeier wird am 22. April Vormittags stattfinden.
Zu dieser Feier wurden die früheren Zöglinge der Anstalt, überhaupt aber alle Freunde des Volksschulwesens hiedurch freundlichst eingeladen. Seitens der außwärtigen Gäste wird vorherige Anmeldung erbeten, wobei zugleich bemerkt werden möge, ob ein Privatunterkommen gewünscht wird. Die Anmeldungen mögen bis spätestens zum 14. April an die Herren Seminar-Hausverwalter Müller oder Cantor Spieckermann hieselbst gerichtet werden.
Mirow, im März 1870.
Beckström.


Im Israelsdorfer Forstreviere werden vom 1. März an bis auf Weiteres Kiefern, Bohnenstangen, Baumpfähle, Latten und Schleete gegen baare Bezahlung abgegeben.
Vorherige Bestellungen werden Vormittags im Försterhause zu Israelsdorf entgegengenommen.


[ => Original lesen: 1870 Nr. 27 Seite 2]

Am Mittwoch, den 6. d., beginnt die öffentliche Prüfung der Schüler.
Mittwoch Vorm. 8 Uhr: Choral; Knabenkl. I. Religion; Knabenkl. II. Geographie. 10 1/4 Uhr Knabenkl. II. und Realkl. IV. Latein; Realkl. III. Mathematik. Nachm. 2 Uhr: Realkl. I. Deutsch; Realkl. II. Englisch. - Entlassung Choral.
Freitag, Nachm. 2 Uhr: Knaben-Elementarkl. Biblische Gesch.; Knabenkl. III. Lesen und Deutsch.
Zu gefälliger Theilnahme an diesen Schulfeierlichkeiten werden die hochgeehrten Mitglieder des Scholarchats, sowie alle Gönner und Freunde unsrer Schulanstalten, insbesondere die Eltern und Angehörigen unserer Zöglinge hierdurch ehrerbietigst eingeladen.
Schönberg den 30 März 1870.
Dr. Wittmütz, Director.


Die öffentliche Prüfung der hiesigen Mädchenschule findet Donnerstag den 7. April, von 8 Uhr des Morgens an, statt, und lade ich hierdurch ehrerbietigst ein.
Gegenstände der Prüfung sind in ihrer Aufeinanderfolge: für die 3. Klasse: Religion; 4. Klasse: Rechnen; 5. Klasse: Lesen; 2. Klasse: Deutsch; 1. Klasse: Geschichte.
Schönberg den 30. März 1870.
Rector C. Wesemann.


Statt besonderer Meldung.
Heute Morgen wurden wir durch die Geburt eines gesunden Knaben erfreut.
Schönberg den 4. April 1870.
J. Wegner und Frau.


Ich bin gesonnen, meine zu Sabow, 1/2 Stunde von Schönberg belegene Büdnerstelle, bestehend aus einem Wohnhause und dabei liegenden 4 Scheffel Aussaat guten Ackers unter der Hand zu verkaufen, und ersuche Kaufliebhaber, sich dieserhalb bei mir zu melden. Bemerkt wird, daß in dem Büdnerhause drei Miethswohnungen anzulegen sind, und das Gehöft sich zur Betreibung jeglichen Geschäfts, insbesondere auch der Gärtnerei, sehr wohl eignet.
Catharina Grevsmühl, geb. Lenschow, zu Schönberg.


Ich mache hierdurch bekannt, daß ich zu sogleich oder Ostern 2-3 anständige junge Mädchen zur Erlernung der Schneiderei suche, und zwar fertige Näherinnen nehme ich unentgeltlich auf, während solche, die nicht erfahren im Nähen sind, 3 Thaler bezahlen. Meine Wohnung ist beim Bäckermeister Hrn. Vielhaack vor dem Sabower Thore.
Achtungsvoll W. Präfke.


Handharmonica's stimmt und reparirt Aug. Creutzfeld, Goldschmied.


Billiger Ausverkauf ausrangirter Kleiderstoffe, Shwal-Tücher, schwarzer Lustrine, Woll. Atlas, Crépe's, Paramatta's, Orleans für Confirmanden, billigstens; ferner Mule und Watertwiste, Leinengarne, gebleicht und ungebleicht für Weber zu billigen Preisen bei Hermann Wilde. Lübeck. Markt 251.


Auf Grund des § 6 der Statuten unserer Anstalt berufen wir hiemit eine außerordentliche Generalversammlung der Aktionäre auf Mittwoch den 13. April d. J., mit der Maßgabe, daß dieselbe Vormittags 11 Uhr, im Hause der Ackerbürgerwittwe Boye in Schönberg stattfinden und folgende Gegenstände zur Verhandlung gebracht werden sollen:

1. Ermächtigung des Directorii zur zeitweiligen Herabsetzung des im § 23 der Statuten normirten Zinsfußes;
2. das Verfahren bei Wechselprolongationen;
3. Alinea 2 des § 13 der Statuten.

Schönberg, den 2. April 1870.
Das Directorium der Ersparniß- und Vorschuß-Anstalt.
C. Drevs. Wigger. Burmeister. W. Saß. Aug. Spehr.
R. Rackow, Secretair.


W. Kolls, Juwelen-, Gold- u. Silber-Waaren-Handlung.
Lübeck, Sandstrasse 1006.
Bestellungen werden billig und prompt ausgeführt.


Original-Staats-Loose sind gesetzlich zu kaufen und zu spielen erlaubt.
Glück auf nach Hamburg!
Als eines der vortheilhaftesten und solidesten Unternehmen empfiehlt unterzeichnete Bankfirma die vom Staate genehmigte und garantirte große Geld-Verloosung von über Eine Million 718.000 Thaler, deren Gewinnziehungen schon am 20. April beginnen. Obiges Datum amtlich planmäßig festgestellt! Die allhöchste Gewinnchance beträgt:
M. 250.000
oder 100.000 Thaler.
Die Hauptpreise sind:
150.000, 100.000, 50.000, 40.000, 30.000, 25.000, 2 à 20.000, 3 à 15.000, 4 à 12.000, 1 à 11.000, 5 à 10.000, 5 à 8000, 7 à 6000, 21 à 5000, 4 à 4000, 36 à 3000, 126 à 2000, 6 à 1500, 5 à 1200, 206 à 1000, 256 à 500, 2 à 300, 354 à 200, 13200 à 110 etc. etc. In Allem über 28.000 Gewinne.
Es werden nur Gewinne gezogen.
Gegen Einsendung oder Nachnahme des Betrages versende ich "Original Loose" für obige Ziehung zu folgenden planmäßig festen Preisen:
Ein Ganzes Taler (Mecklenburg) 2. - Ein Halbes Taler (Mecklenburg) 1. - Ein Viertel 15 Silbergroschen, unter Zusicherung promptester Bedienung. - Jeder Theilnehmer bekommt von mir die vom Staate garantirten Original-Loose selbst in Händen und sind solche daher nicht mit den verbotenen Promessen zu vergleichen. Der Original-Plan wird jeder Bestellung gratis beigefügt und den Interessenten die Gewinngelder nebst amtlicher Liste prompt übersandt.
Durch das Vertrauen, welches sich diese Loose so rasch erworben haben, erwarte ich bedeutende Aufträge, solche werden bis zu den kleinsten Bestellungen selbst nach den entferntesten Gegenden ausgeführt.
Man beliebe sich deßhalb baldigst vertrauensvoll und direct zu wenden an Adolph Haas, Staats-Effecten-Handlung in Hamburg.
Die meisten Haupttreffer fallen gewöhnlich in mein Debit, und habe ich die allerhöchsten Gewinne persönlich ausbezahlt.


Fabrik künstlicher Düngstoffe von A. Lamek, Marienthal bei Wandsbeck, empfiehlt zur bevorstehenden Frühlingssaatzeit ihre bekannten wirksamen Düngstoffe den geehrten Herren Landleuten angelegentlichst Blutdünger, Superphosphat, Gedämpftes staubfreies Knochenmehl (garantirt rein und unverfälscht.)
Preis Crt. Mark (Lübeck) 8 (3 1/5 Thlr. Pr. Crt.) pr. Centner excl. Sack pr. comptant franco Hamburg oder Altonaer Bahnhof.


[ => Original lesen: 1870 Nr. 27 Seite 3]

Original-Staats-Loose sind überall zu kaufen und zu spielen erlaubt.
Man biete dem Glücke die Hand!
250.000 als höchsten Gewinn bietet die neueste große Geld-Verloosung, welche von der hohen Regierung genehmigt und garantirt ist.
Es werden nur Gewinne gezogen und zwar planmäßig kommen in wenigen Monaten 28.900 Gewinne zur sicheren Entscheidung, darunter befinden sich Haupttreffer von a250.000, 150.000, 100.000, 50.000, 40.000, 30.000, 25.000, 2 mal 10.000, 5 mal 8000, 7 mal 6000, 21 mal 5000, 35 mal 3000, 126 mal 2000, 205 mal 1000, 255 mal 500, 350 mal 200, 13.200 mal 110 etc.
Die nächste Gewinnziehung dieser großen vom Staate garantirten Geld-Verloosung ist amtlich festgestellt und findet schon am 20. April 1870 statt und kostet hierzu

1 ganzes Original-Staats-Loos nur Thlr. 2. - Sgr.
1 halbes Original-Staats-Loos nur Thlr. 1. - Sgr.
1 viertel Original-Staats-Loos nur Thlr. - 15 Sgr.

Alle Aufträge werden sofort mit der größten Sorgfalt ausgeführt und erhält Jedermann von uns Original-Staats-Loose selbst in Händen.
Den Bestellungen werden die erforderlichen amtlichen Pläne gratis beigefügt, und nach ihrer Ziehung senden wir unseren Interessenten unaufgefordert amtliche Listen.
Die Auszahlung der Gewinne erfolgt stets prompt unter Staats-Garantie und kann durch directe Zusendungen oder auf Verlangen der Interessenten durch unsere Verbindungen an allen größeren Plätzen Deutschlands veranlaßt werden.
Unser Debit ist stets vom Glücke begünstigt und hatten wir erst vor Kurzem wiederum unter vielen anderen bedeutenden Gewinnen 3 mal die ersten Haupttreffer in drei Ziehungen laut officiellen Beweisen erlangt und unseren Interessenten selbst ausgezahlt.
Voraussichtlich kann bei einem solchen auf der solidesten Basis gegründeten Unternehmen überall auf eine sehr rege Betheiligung mit Bestimmtheit gerechnet werden, man beliebe daher schon der nahen Ziehung halber alle Aufträge baldigst direct zu richten an S. Steindecker & Comp., Bank- und Wechsel-Geschäft in Hamburg.
Ein- und Verkauf aller Arten Staatsobligationen, Eisenbahn-Actien und Anlehens-Loose.
Um Irrungen vorzubeugen, bemerken wir ausdrücklich, daß keine ähnliche vom Staate wirklich garantirte Geld-Verloosung vor obigen amtlich planmäßig festgestellten Ziehungstermin stattfindet, und um allen Anforderungen möglichst entsprechen zu können, beliebe man gef. Aufträge für unsere Original-Staatsloose baldigst uns direct zugehen zu lassen. D. O.


Im freiwilligen Arbeitshause sind wegen Anhäufung des Lagers ca. 2-3000 Pfd. flächsen Garn, Handgespinnst, in Partien von 50 Pfd. und darüber unter dem kostenden Preisen zu verkaufen.
Lübeck, März 1870.
Johs. Wigger, Inspector.


Druck und Schönfärberei in Seide, Wolle und Leinen empfiehlt G. Heller, Lübeck, Beckergrube 140.
N.B. Daselbst kann Ostern 1870 ein Bursche in die Lehre treten.


Wichtig für Viele!
In allen Branchen, besonders aber in Bezug der allgemeinen beliebten Staats-Prämien-Loose rechtfertigt sich das Vertrauen einerseits durch anerkannte Solidität der Firma, andererseits durch den sich hieraus ergebenden enormen Absatz. Die wegen ihrer Pünklichkeit bekannte Staats-Effecten-Handlung Adolph Haas in Hamburg ist jedermann auf's Wärmste zu empfehlen.


Schulprüfung.
Am Donnerstag den 7. d. Mts. findet von Nachmittags 2 Uhr an die öffentliche Prüfung der beiden Classen unserer Domschule statt.
Zur Theilnahme an dieser Schulfeier werden die Eltern und Angehörigen unserer Schüler hierdurch hochachtungsvoll und ergebenst eingeladen.
Domhof, den 5. April 1870.
J. G. Willers.


Mit frischem goth. und Segeberger Kalk, rothem und weißem Kleesamen, Steinklee, Thymothe, Reygras- und Honiggras-Saat wie auch mit Neu-Rigaer Säe-Leinsamen empfiehlt sich bestens A.Wigger.


Mein Lager von Tapeten und Borden sowie von Rouleaux in vielen geschmackvollen Mustern empfehle ich dem geehrten Publikum zur Abnahme bestens.
Maler Wolgast.


Brauner Leberthran zur Sielenschmiere à Pfd. 8 ßl. ist wieder vorräthig bei J. F. Eckmann.


Tannin-Balsam-Seife à Stück 8 ßl.
Benzoe-Seife à Stück 8 ßl.
Rosen-Seife à Stück 3 ßl. - 3 Stück 8 ßl.
Veilchen-Seife à Stück 3 ßl. - 3 Stück 8 ßl.
Honig-Seife à Stück 3 ßl. - 3 Stück 8 ßl.
Transparente Glycerin-Seife sehr hübsch, à Stück 3 ßl. - 3 Stück 8 ßl.
Omnibus-Seife à Stück 4 ßl. - 3 Stück 10 ßl.
Theer-Seife à Stück 2 und 4 ßl.
Mandel-Cocos-Seife à Stück 2 ßl. - 6 Stück 10 ßl.
Mandel-Seife in 1/8 Pfd.-Stücken und allen verschiedenen hübschen Farben à Stück 1 ßl. - 6 Stück 5 ßl.
Gall-Seife zum Reinigen farbiger Stoffe von Fettflecken à Stück 5 ßl.
Deutsche und Russ. Weiße Seife in vorzüglicher Güte, sowie ächtes Klettenwurzelöl zur Beförderung des Haarwuchses empfiehlt J. F. Eckmann.


Aecht Russisches Lein zur Saat empfiehlt J. F. Eckmann.


Von der Ober-Vormundschaft und meinen Geschwistern bin ich beauftragt, Zwecks Regulirung des Nachlasses meines seligen Vaters, die ausstehenden Forderungen desselben mit Ausnahme der ungekündigten Hypothek-Pöste einzuziehen, und ersuche ich daher Alle, welche demselben noch schulden, ihre Zahlungen innerhalb 6 Wochen, mithin bis zum 3. Mai d. J. zu zahlen.
Gleichzeitig fordere ich Diejenigen auf, welche noch Ansprüche an den Nachlaß desselben haben, diese ebenfalls binnen 6 Wochen einzureichen und Zahlung entgegen zu nehmen.
Schönberg den 21 März 1870.
Carl Bade.


H. Dahnke, Uhrmacher empfiehlt sein durch neue Sendungen sehr reichhaltig ausgestattetes Lager von Uhren der verschiedensten Art zu den anerkannt billigen Preisen.
Reparaturen werden sehr sorgfälltig und billig ausgeführt.


Mess. Apfelsinen, do. Citronen in bester Waare empfiehlt
Rehna.
H. Schreiber.


Eiserne Gartenmöbel, als: Stühle, Bänke, Tische hält bestens empfohlen
Rehna.
H. Schreiber.


[ => Original lesen: 1870 Nr. 27 Seite 4]

Von Neujahr bis heute sind nachstehende Schäden bei unserm Verein angemeldet:

1. Vom Förster Lentzkow zu Hohemeile eine Kuh 35 Taler (Mecklenburg)
2. Vom Hauswirth Siebenmark in Schwanbeck ein Pferd 65 "
3. Vom Thierarzt Stockmann vor Ratzeburg eine Kuh 35 "
4. Vom Hauswirth Hans Meyer zu Mahlzow ein Pferd 150 "
5. Von demselben ein Pferd 150 "
6. Vom Hauswirth Lenschow in Rupensdorf ein Füllen 40 "
7. Vom Ackerbürger J. Burmeister hieselbst eine Kuh 30 "
8. Vom Hauswirth Lenschow in Grieben ein Füllen 50 "
9. Vom Schulzen Parbs in Kl. Molzahn eine Kuh 30 "

und werden unsere Interessenten ersucht, zur Deckung dieser Schäden einen Beitrag von 32 ßl. pro 100 Thlr. Versicherungssumme am Dienstag den 12. April d. J., Morgens 10 Uhr, im Boye'schen Gasthofe hieselbst einzuzahlen.
An demselben Tage liegt die Abschlußrechnung unseres Vereins pro 1869 zur Einsicht unserer Mitglieder und aller für die unsere Gesellschaft sich Interessirenden vor.
Schönberg, den 4. April 1870.
Direction der Viehversicherungs-Gesellschaft für das Fürstenthum Ratzeburg.


Freund, Du nennest mir als höchstes Gut - gesund zu sein; Das ist es nicht, es ist gesund zu werden!
Seit einem Jahre, wo ich mir durch Erkältung ein Halsübel mit gänzlicher Heiserkeit zuzog, gebraucht ich alle möglichen ärztlichen Heilmittel, ohne von meinem Übel befreit zu werden, bis ich endlich auf den Schlesischen Fenchelhonig-Extract von L. W. Egers in Breslau kam. Nach Gebrauch von 6 Flaschen war ich von meinen Übel befreit und sage dafür meinen verbindlichsten Dank.
Harsum bei Hildesheim, den 14. September 1869.
Der Schlesische Fenchelhonig-Extract von L. W. Egers in Breslau ist nur echt zu haben beim Buchbinder C. Sievers in Schönberg.


Schokoladen Franz Stollwerck

Die Dampf-Chocoladen von Franz Stollwerck & Söhne in Köln a. Rh. sind garantirt rein, ohne jegliches Surrogat. Die Tafel-Chocoladen sind versiegelt und tragen auf der Ettiquette nebige Fabrikmarke, worauf man achten wolle. Die courantesten Sorten sind auf Lager in Schönberg bei Carl Bade; in Carlow beim Kaufmann H. Siebenmark, in Dassow bei H. C. Bühring und in Grevismühlen bei Wilh. Hagen.


H. J. Lange's Kleider-Magazin hält eine bedeutende Anzahl Winter-Röcke, Beinkleider und Westen, sowie zum bevorstehenden Confirmationsfeste ganze Confirmanden-Anzüge von vorzüglichen Zeugen schon von 7 1/2 Thlr. an für Rock, Hose und Weste, vorräthig, welche einem geehrten Publikum unter Zusicherung reeler und billiger Bedienung bestens empfehle.
Schönberg im Februar 1870.
H. J. Lange.


Epileptische Krämpfe (Fallsucht) heilt brieflich der Specialarzt für Epilepsie Doctor O. Killisch in Berlin, Jetzt: Luisenstraße 6. - Bereits über Hundert geheilt.


Für Confirmanden empfiehlt starke schwarze, weiße und couleurte Glace-Handschuhe Emil Jannicke, Schönberg.


!!Obstbäume!!
Eine reiche Auswahl der schönsten auserlesensten gleich tragbaren halb- und hochstämmigen Kronen-Obstbäume, sowie espalirter und Pyramiden-Obstbäume, Rosen in den prachtvollsten Farbennüancen, Gesträuche und Stauden Weinstöcke, Johannisbeeren, Stachelbeeren, Himbeeren, Spargelpflanzen etc. etc. empfiehlt zu soliden Preisen Carl Sörensen, Handelsgärtner, Schönberg im April 1870.


Meteorologische Beobachtungen.
April
1870.
Barometer   Wärme   Wind Stärke  
Paris. Lin.
300 +
niedrigste
°R.
höchste
°R.
       
1.
2.
3.
4.
40.02
10.47
40.15
43.28
0.3
3.0
2.0
8.5
7.0
7.6
7.1
8.5
NNW
NNO
NNW
N
1
0
1
0
zieml. heit.
-
-
völlig heiter.


Markt=Preise in Lübeck.
Butter, Meckl. d. Pf.13 - 13 1/2 Schilling (Mecklenburg),
Holst. d. Pf.13 1/2 - 14 Schilling (Mecklenburg),
Enten d. St.24 - 26 Schilling (Mecklenburg),
Hühner d. St.18 - 20 Schilling (Mecklenburg),
Küken d. St.14 - 15 Schilling (Mecklenburg),
Tauben d. St.6 - 7 Schilling (Mecklenburg),
Spickgans d. St.24 - 28 Schilling (Mecklenburg),
Schinken d. Pf.10 - 10 1/2 Schilling (Mecklenburg),
Schweinskopf d. Pf.6 Schilling (Mecklenburg),
Wurst d. Pf.11 Schilling (Mecklenburg),
Eier 8 St.4 Schilling (Mecklenburg),
Kartoffeln d. Faß.6 Schilling (Mecklenburg).


Getreide=Preise in Lübeck.
(pro Sack in Lüb. Crt.)
 PfundMark (Lübeck)Schilling (Mecklenburg)
Weizen23015-168
Roggen22012-134
Gerste20010 1/2-1012
Hafer1708 1/2-9-
Erbsen24012-1312
Wicken24015-17-
Buchweizen20012-134
Winter=Rapssaat200--
Winter=Rübsen200--
Schlagleinsaat20019-20-


(Hiezu zwei Beilagen.)


Herausgegeben unter Verantwortlichkeit von L. Bicker in Schönberg.


[ => Original lesen: 1870 Nr. 27 Seite 5]

Beilage
zu Nr. 27 der Wöchentlichen Anzeigen für das Fürstenthum Ratzeburg.
Schönberg, den 5. April 1870.


- Diplomatische Geheimnisse müssen für viele heute einen besonderen Reiz haben. Im Reichstage versicherte Graf Bismarck, er müsse alle Depeschen, die nicht unbefugten Leuten zu Gesicht kommen dürfen, durch Couriere befördern und zwar in neuester Zeit noch mehr als früher; es lagen warnende Exempel vor. Mit der Post könne er ins Ausland nur solche Depeschen senden, die nöthigenfalls Jeder lesen dürfe. Zum Glück kosteten die Couriere jetzt weniger Geld als sonst; denn sie reisen nicht mehr mit Extrapost, sondern mit der Eisenbahn.
- Die französische Cavallerie soll jetzt sechsläufige Revolver mit 200 Schritten Tragweite erhalten.
- In Berlin feierte Renz sein silbernes Jubiläum als Director der berühmten Kunstreitergesellschaft mit einer prachtvollen Festvorstellung in seinem Circus. Alle Künstler und alle Pferde thaten ihr Bestes, zuletzt führte Renz selber sein schönstes und bestes Pferd Kohinor und dann vier in Freiheit dressirte arabische Hengste vor. Verehrer ließen ihm als Festgeschenk ein edles und prachtvolles, gesatteltes und gezäumtes Roß vorführen, er bestieg sofort dasselbe und gab ihm den Namen 'Berlin'.
- In Wien wurde ein Soldat in's Spital gebracht. Der Arzt, welcher die Woche hat, kommt an sein Lager. 'Wo fühlen Sie die meisten Schmerzen?' fragte er. 'Im Regiment!' lautete die Antwort.
- Aus Meran in Tyrol. 'Bei Euch ist's noch Winter, bei uns beinahe Sommer. Seit vier Wochen giebt es Veilchen etc., seit 14 Tagen habe ich Orleander- und Orangenbäume aus dem Gewächshaus in den Garten stellen lassen und barfüßige Jungen sieht man schon lange. Ueberhaupt hat mit wenig Ausnahmen die Kapelle den ganzen Winter im Freien gespielt; denn war es auch einmal Abends und Morgens ziemlich kalt (- 6 bis - 8 °), so war es Mittags sehr warm (10 - 12 ° +).'
- Die Königin von Spanien ist jetzt von ihrem Gatten getrennt. Die beiden Gatten hatten ein Compromiß unterzeichnet, welches die Geldfragen regulirt und bestimmt, daß dieselben in Zukunft getrennt leben. Durch eine der Clauseln verbinden sich Beide auf Ehrenwort, nicht mehr zusammen zu leben, 'einerlei, was sich auch ereignen möge'. Der König Franz hat jedoch das Palais, das die Königin in Paris bewohnt, bis jetzt noch nicht verlassen.


Das Gestüt Trakehnen in Littauen.

Zu einem guten Cavalleristen gehören bekanntlich zwei Dinge: ein gutes Pferd und ein guter Reiter. Einem großen Theil der preußischen Cavallerie liefert das obengenannte berühmte Gestüt die Pferde. Dem Schriftsteller Otto Glagau (Nat. Ztg.) verdanken wir eine nähere Kenntniß dieses Gestütes. Es liegt ein paar Meilen hinter Gumbinnen, umfaßt 17,000 Morgen Landes und besteht aus 12 Vorwerken, auf welchen die edlen Pferde nach Geschlecht und Alter, Farbe und Gebrauchsschlägen vertheilt sind. Der Gesammtbestand sämmtlicher Gestütspferde beläuft sich auf 1400 Häupter, darunter 14 Hauptbeschäler, 84 Landbeschäler, 300 Mutterstuten und viele 1 - 3jährige Füllen. Alle diese Thiere werden nur zur Zucht, nicht zur Arbeit benutzt; zum Betriebe der Landwirthschaft sind außerdem mehr als 1000 Arbeitspferde vorhanden.
Die Hauptbeschäler sind die Juwelen des Gestüts, sie führen ein Schlaraffenleben, bekommen das reichlichste und beste Futter und haben je zwei oder drei einen eigenen Wärter, der sie abwarten und bei guter Witterung täglich eine Stunde spazieren führen muß. Einige sind im Gestüte selbst erzogen, andere zu hohen Preisen (bis zu 20,000 Thlr.) angekauft. Entsprechend den Mutterstuten sind es theils Rappen und Braune, theils Füchse und Schimmel, theils orientalisch, theils englisch Voll- und Halbblut, theils Mischlings- oder Trakehner Race. Das orientalische Vollblut ist durch den kleinen graciösen Schimmel Dschingiskhan aus dem berühmten Gestüte des Königs von Württemberg vertreten; ebenso sind der französische Vollbluthengst Lelio, hellbraun, und die Halbbluthengste Gloire, Rappe, Gusman, Brauner, und Goutted'or dort angekauft. Der hellbraune Lahire ist engl. Vollblut, der Schimmel Colino u. A. gehören der eigenen Zucht an. Von diesen Hengsten hängt Glanz und Wachsthum des Gestütes ab.
Das Hauptgestüt hat die Aufgabe, die Landmarställe mit den nöthigen Zuchthengsten zu versorgen und dann den königl. Marstall zu ergänzen. Von der Nachzucht werden zuerst die besten Hengste für das Gestüt ausgesucht, erst nachher dürfen drei Reitpferde für den König ausgesucht werden. Dann erfolgt die Auswahl für die Landgestüte und erst hinterher die der übrigen Pferde für den königlichen Marstall (à 100 Friedrichsd'or). Der Ueberschuß von jungen Pferden, die ausrangirten Hengste und Mutterstuten werden jährlich versteigert. Diese vom weiten In- und Ausland besuchten Auctionen sind wahre Volksfeste.
Ein bestimmter Typus in der Trakehner Zucht hat sich erst in diesem Jahrhundert herausgebildet. Seit 1847 gelten als stetig zu züchtende Arten: der leichte Reitschlag orientalischer Art, der große starke Reitschlag arabischer und englischer Art, der leichte Wagenschlag und der starke kräftige Wagenschlag.
- Kürassiere. Jedes im Trakehner Gestüt gezüchtete Pferd erhält als Zeichen seiner edeln Abstammung ein Hirschgeweih eingebrannt. Jedes Pferd hat sein besonderes Geschlechtsregister.
Die Hengste des Hauptgestüts werden über die Landmarställe und von diesen über die ganze Provinz vertheilt, diese Landmarställe zählen 350 Hengste, von denen jährlich 20,000 fehlerfreie Stuten gedeckt werden; dem Fohlen wird eine Krone eingebrannt, die dem Eigenthümer einen hohen Preis einträgt.
- Auf vielen großen Gütern in Littauen werden mehr aus Liebhaberei als wegen Gewinns Privatgestüte angelegt.
Am meisten blüht die Pferdezucht bei dem Bauern, der sein Fohlen schon mit 6 Monaten losschlägt, weil es ihm an Weideplätzen und sicherer Einfriedigung fehlt. Bei ihm gehören die Füllen gewissermaßen zur Familie, sie kommen in die Stube und an den Tisch, wo sie mit Brod und gehackten Eiern gefüttert werden; wie Kälbern werden ihnen die Kübel mit Milch zum Saufen täglich vorgehalten. Der Bauer verkauft die Füllen, für welche ihm oft 100 Thlr. geboten werden, zur weiteren Aufzucht an größere Besitzer und an Händler.
Die Littauerpferde unterscheiden sich von einander sehr nach dem Boden, wo sie geboren und erzogen sind. Die Höhen des Insterburger, Darkehmer, Gumbinner, Stallupöner, Pillkaller und Ragniter Kreises erziehen die edelsten und dauerhaftesten Pferde und diese Pferde werden am meisten gesucht. Die Wiesen haben in hohen Lagen meist süße Gräser, Kleebau wird viel betrieben und Haferfutter nicht gescheut. Durch die lange Zufuhr edeln Trakehner Blutes hat sich aus dem kleinen, unansehnlichen littauischen Klepper eine Race herausgebildet, die in der ganzen Welt Ruf und Ansehen genießt.
Der Hauptkäufer für die littauischen Pferde ist seit 1817 die preußische Armee, die Remonte-Ankaufs-Commission, die jedes Jahr kommt, ohne viel zu feilschen gute Preise zahlt und durch ihre Winke und Urtheile die Lehrmeisterin des kleinen Züchters geworden ist. Wenn noch zu Anfang dieses Jahrhunderts die Armee ihren Bedarf an Pferden größtentheils im Ausland kaufen mußte und dadurch dem Staate ungeheure Summen entzogen wurden, so bleibt jetzt das Geld im Lande; denn Littauen vermag fast allein das nöthige Contingent an Pferden zu stellen. Wie die Kriege Von 1806 bis 1815 allein der Provinz Preußen 90,000 Pferde gekostet haben sollen, so stellte sie bisher mehr als zwei Drittel des jährlichen Bedarfs an Pferden für die Armee, etwa 2500 Stück jährlich und lieferte für den Marktverkehr viele volljährige Pferde und viele tausend Füllen. Der Bau der Ostbahn hat die Zucht und den Absatz außerordentlich erweitert, die littauischen Pferde werden auf ihr nach ganz Deutschland etc. ausgeführt.


[ => Original lesen: 1870 Nr. 27 Seite 6]

Beilage zu den Schönberger Anzeigen.


Danksagung.

Nachdem die von Seiner Königl. Hoheit dem Großherzog huldreichst gewährte Hauscollecte zum Besten des Rettungshauses Bethanien nunmehr zum Abschluß gediehen, ist es dem Vorstand der Anstalt ein Bedürfniß, Allen denen seinen Dank auszusprechen, welche in thätiger Liebe sich die Förderung des Werkes haben angelegen sein lassen. Gebührt freilich der erste Dank dem Herrn, der die Herzen zu solchem Dienst willig gemacht und unsere Bitte nicht leer hat zurückkommen lassen, so daß auch wir mit David sprechen:
"Herr, unser Gott, aller dieser Haufe, den wir bereitet haben, Dir ein Haus zu bauen, Deinem heiligen Namen, ist von Deiner Hand gekommen, und ist alles Dein," (1. Chr. 30, 16), so wollen wir doch auch nicht vergessen, wie der Apostel sagt, "Des Werkes im Glauben und der Arbeit in der Liebe" (1. Thess. 1, 3.), die dem Herrn Herz und Hand zur Ausrichtung seiner Gnadenabsichten geliehen hat. Ist es uns eine Freude gewesen, zu hören, wie bereitwillig an vielen Orten, auch von den Aermeren und Aermsten des Landes die Gaben gereicht sind, so erkennen wir auch wohl die Mühe an, welche grade die Einsammlung der Gaben den Einzelnen bereitet hat. Und so sagen wir denn Beiden, Gebern und Sammlern, hiermit unsern aufrichtigsten Dank. Den Herrn aber bitten wir, daß Er auf die Gaben Seinen reichen Segen legen und Sich auch ferner zu unserm Werke bekennen wolle, damit die nun ermöglichte Verlegung der Anstalt zum wirklichen Heile Bethaniens und zu Ehren Seines Namens ausschlage. Indem wir uns über die in der Vorstandsversammlung zu Neubrandenburg am 16. und 17. Februar gefaßten Beschlüsse und deren Ausführung weitere Mittheilung vorbehalten, lassen wir für heute zunächst das Verzeichniß der eingesammelten Beiträge nach den einzelnen Synoden und Parochien hier unten folgen. Eine Aufzählung der einzelneu Gemeinden und Geber, wie sie von manchen Seiten gewünscht ist, bitten wir, uns mit Rücksicht auf die dadurch erwachsenden bedeutenden Mehrkosten zu erlassen. Wir bemerken, daß die von dem Herrn Pastor Milarch uns vorgelegte Berechnung mit den Belägen von uns revidirt und richtig befunden ist.


Berechnung
über die
Hausollecte für Bethanien.
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Einnahme.

RC ß.
Beitrag Sr. Königl. Hoheit des Großherzogs 100 -
" Ihrer Königl. Hoheit der Frau Großherzogin 100 -
" Ihrer Königl. Hoheit der Fr. Großherzogin Mutter 50 -
" Ihrer Königl. Hoheit der Frau Herzogin Caroline 25 -
" Sr. Königl. Hoheit des Herzogs Georg 25 -
" Ihrer Kaiserl. Hoheit der Fr. Großfürstin Catharina 25 -
" Des Herrn Staatsministers v. Bülow Excellenz 10 -
" des Herrn Kammerherrn v. Borck auf Möllenbeck 8 -
" des Herrn v. Michael-Schönhausen 5 -
[ => Original lesen: 1870 Nr. 27 Seite 7]
I. Neustrelitzer Synode.
Parochien: Neustrelitz mit Zierke 203 Thlr. 4 ßl.,
Altstrelitz mit Filialen 20 Thlr. 28 ßl.,
Fürstenberg mit Filialen 35 Thlr. 18 ßl.,
Tornow 19 Thlr. 24 ßl.,
Wokuhl 10 Thlr. ,
Grünow 27 Thlr. 36 1/2 ßl.,
Prillwitz 20 Thlr. 27 1/4 ßl.,
336 21 3/4
II. Neubrandenburger Synode.
Parochien: Neubrandenburg: St. Marien-Gemeinde 300 Thlr. 16 1/2 ßl.,
St. Johannis-Gemeinde mit Broda und St. Georg 3 Thlr. ,
Warlin 7 Thlr. 44 ßl.,
Rühlow 13 Thlr. 24 ßl.,
Neuenkirchen 4 Thlr. ,
Neverin 8 Thlr. 32 1/4 ßl.,
Neddemin 12 Thlr. 24 ßl.,
Brunn 10 Thlr. 19 ßl.,
Staven 15 Thlr. ,
Weitin 7 Thlr. 4 ßl.,
Wulkenzin 13 Thlr. 10 ßl.
395 29 3/4
III. Friedländer Synode.
Parochien: Friedland 33 Thlr. ,
Schwanbeck 13 Thlr. 24 ßl.,
Dahlen 9 Thlr. 16 ßl.,
Roga 16 Thlr. 24 ßl.,
Eichhorst 16 Thlr. 24 ßl.,
Schönbeck 31 Thlr. 26 ßl.,
Gehren 28 Thlr. 4 ßl.,
Kotelow 37 Thlr. 20 ßl.,
Schwichtenberg 25 Thlr. 44 ßl.
211 38
IV. Stargarder Synode.
Parochien: Stargard mit Filialen 36 Thlr., ,
Ballwitz 23 Thlr. 29 ßl.,
Wanzka 9 Thlr. 31 ßl.,
Rödlin 34 Thlr. 32 ßl.,
Warbende 36 Thlr. 41 ßl.,
Bredenfelde 43 Thlr. 2 ßl.,
Teschendorf 1 Thlr. 16 ßl.,
Alt-Käbelich 13 Thlr. 28 ßl.,
Kublank 20 Thlr. 23 ßl.,
Dewitz 10 Thlr. 38 ßl.
230 -
V. Woldecker Synode.
Parochien: Woldeck mit Filialen 82 Thlr. 24 ßl.,
Göhren 41 Thlr. 36 ßl.,
Badresch 25 Thlr. ,
Helpt 5 Thlr. ,
Gr. Daberkow 8 Thlr. ,
Hinrichshagen 27 Thlr. 28 ßl.,
Fürstenhagen 1 Thlr. ,
Feldberg mit Filialen 32 Thlr. 14 1/2 ßl.,
Triepkendorf 18 Thlr. 5 1/4 ßl.
241 11 3/4
VI. Wesenberg-Mirowsche Synode.
Parochien: Mirow mit Filialen 46 Thlr. 9 1/2 ßl.,
Wesenberg 16 Thlr. 40 ßl.,
Strasen 6 Thlr. 18 ßl.,
Alt- und Neu-Gaartz 12 Thlr. ,
Schillersdorf 14 Thlr. 10 ßl.,
Kratzeburg 10 Thlr. 24 ßl.
106 5 1/2
VII. Ratzeburger Synode.
Parochien: Ratzeburger Domhof 14 Thlr. ,
Schönberg: 1. Pfarre mit Filialen 74 Thlr. 12 ßl.,
2. Pfarre mit Filialen 17 Thlr. 18 ßl.,
Carlow 31 Thlr. 16 ßl.,
Demern 10 Thlr. ,
Herrnburg 3 Thlr. ,
Schlagsdorf 25 Thlr. 36 ßl.,
Selmsdorf 33 Thlr. ,
Ziethen 8 Thlr. 39 1/2 ßl.
217 25 1/2
VIII. Aus auswärtigen Parochien, zu denen Ratzeburgische Dörfer gehören.
Parochien: Cammin, aus Dodow 1 Thlr. 20 ßl.,
Lübsee, aus Blüssen 4 Thlr. ,
Mustin, aus Lankow 2 Thlr. ,
Sterlei, aus Alt- und Neu-Horst 4 Thlr. 33 1/4 ßl.
12 5 1/4
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Summa 2098 41 1/2

Neubrandenburg, 23. März 1870.

Der Vorstand
des Rettungshauses Bethanien.

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