No. 16
Die Anzeigen erscheinen wöchentlich zweimal.
Dienstags und Freitags

Schönberg, den 25. Februar
1870
vierzigster Jahrgang
Preis vierteljährlich 20 Schilling (Mecklenburg) jährlich 1Mark (Lübeck) 32Schilling (Mecklenburg).
Jahrgang
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[ => Original lesen: 1870 Nr. 16 Seite 1]

- Schönberg. Die Zahl der noch lebenden Kämpfer aus den Befreiungskriegen lichtet sich immer mehr, es sind nur noch Wenige, die aus dieser glorreichen Zeit übrig sind. Einer dieser Wenigen, der Chausseewärter a. D. zu Kl. Siemz, ist am Mittwoch Nachmittag zu Grabe getragen. Eine Compagnie der hiesigen Schützenzunft bestattete ihn mit militairischen Ehren, mit Trauermusik und den üblichen Salven am offenen Grabe.
- Schönberg. Wie verlautet, ist jetzt als Zeitpunkt der Eröffnung der Kleiner Bahn der Anfang des April in Aussicht genommen.
- Der Mecklenburger Landtag hat in der Steuer-Angelegenheit die Vorschläge der Regierung verworfen und die Vorschläge der Commission angenommen. Hiernach wird eine außerordentliche Hufensteuer eingeführt, wonach 35 Thlr. Steuer von jeder ritterschaftlichen Hufe zu entrichten sind. Die Gesammtsumme wird commissarisch auf die ritterschaftlichen Aemter repartirt und in jedem Amte wieder auf die verschiedenen Güter.
- Im norddeutschen Reichstag wird die Abschaffung der Todesstrafe beantragt werden.
- Als neulich das preußische Herrenhaus sich zu Ehren des Reichstages vertagen sollte und nicht wollte, und Bismarck ihnen Vorwürfe machte, entgegnete Graf Brühl: "Ich erkläre mich hiedurch der vom Grafen Bismarck uns vorgeworfenen Eifersucht auf den Reichstag schuldig, ich erkläre mich schuldig der Auflehnung gegen die Ohnmacht, wozu Graf Bismarck uns verdammt; ich erkläre mich schuldig des Bekenntnisses, das durch einen alle erblichen Rechte ausschließenden, rein aus directen Wahlen hervorgehenden Reichstag die Interessen des preußischen Vaterlandes verrathen werden." Umsonst suchte Bismarck die Herren zu beruhigen. Auch Graf Lippe erhob sich und sprach: "Ich erkläre mich auch für schuldig, der norddeutsche Bund ist gegen die ewig göttliche Ordnung. Das ist kein Boden für gute Preußen; wo bietet er Garantie, daß Preußen, das alte bewährte Preußen, nicht beschädigt wird ?" Das ganze Haus brachte den Rednern laute Zustimmung.
- Es ist ein eigenthümliches Zeichen der Zeit, daß man jetzt Kirchen durch Lotterie-Loose baut. So wird der Dom in Köln, der Münster in Ulm ausgebaut und in Stuttgart eine neue katholische Kirche auferbaut. Gilt auch dabei der bekannte Wahlspruch: 'der Zweck heiligt die Mittel'?
- Peter Bonaparte wird wegen Tödtung (Noirs) und versuchter Tödtung (an Fonvielle) vor Gericht gestellt. Die Verhandlungen werden in Tours stattfinden.
- Die Statistik wird zu einer fürchterlichen Wissenschaft: Einer ihrer Jünger hat berechnet, daß, wenn ein Mensch 50 Jahre lebt, er 6082 Tage mit Schlafen zubringt, 502 mit Kranksein, 1532 mit Arbeiten, 761 mit Gehen und 3803 mit Vergnügen. Nicht weniger als 1552 Tage braucht der Mensch zur Erhaltung seines Lebens, d. h. zum Essen und Trinken. Der Statistiker geht aber noch weiter, er sagt uns auch, wie viel wir essen, nämlich 1354 Pfund Brod, 6081 Pfund Fleisch, 4672 Pfund Pflanzenkost, Eier, Fische u. s. w. Dazu trinken wir 6930 Gallonen Flüssigkeiten. Das ist recht schön und gut, nur möchten wir darauf hinweisen, daß die Portionen, z. B. der Arbeit, des Schlafens, des Essens, Trinkens u. s. w. sehr verschieden vertheilt sind.
- Die 300 katholischen Kostgänger des Papstes in Rom kosten täglich 25,000 Franks. Da gehören so viele Peterspfennige dazu, daß der Papst 1) das Concil abkürzen und 2) die strengen Fasttage vermehren wird.
- [Fehlstelle] junge Frau in Berlin machte ihr Mittagsschläfchen und wachte nicht wieder auf, sie war durch Kohlendampf vergiftet. Alle Belebungsmittel versagten. Da spritzte Dr. Martin das aus dem Arme eines Schwagers der Frau entnommene gesunde Blut in die Adern der Vergifteten und hatte die Freude zu sehen, daß die Dame wieder zum Leben kam und gerettet wurde.
- In Schweden dürfen die Juden nach der neuen Verfassung Mitglied des Reichsraths, Beamte und alles werden nur nicht Minister.
- In Frankfurt fiel eine junge Dame beim Schlittschuhlaufen in den Schnabel eines Herren-Schlittschuhes und verlor ein Auge.
- Als neuestes Zugmittel hat der Kunstreiter Renz in Berlin die siamesischen Zwillinge angeworben.
- Dicht vor Feierabend machte ein Maurergeselle in Meseritz noch sein Glück. Er grub an einem Kanal, seine Kameraden hatten Hacke und Schaufel schon weggeworfen, da stieß er auf etwas Hartes; ein paar neue Stöße und eine eiserne Kiste kam zu Tage und in der Kiste lagen für 8000 Thaler Hamburger Silbermünzen aus dem 16. Jahrhundert. Die Hälfte des Schatzes fiel ihm, die andere Hälfte dem Manne, der auf Alles seine Hand legt, dem Herrn Fiscus zu.
- Eine schreckliche Mahlzeit. Ein Beamter, D. in Nagy-Banya, lebte mit seiner Frau in beständiger Fehde, und wiederholt waren schon zwischen den Eheleuten Auftritte vorgekommen, die keine Hoffnung auf bessere Zukunft ließen. In einem solchen aufgeregten Moment warf die Frau Rattengift in das aufgetragene Gericht und ging hinaus, ohne etwas davon angerührt zu haben. Der Mann that nun in das dritte Gericht gleichfalls Arsenik und aß natürlich nichts davon. Während nun die Gatten einander sich gegenübersaßen und jeder die Wirkung des Gifts am Andern erwartete, wurden Beide von Uebelkeiten und Schmerzen befallen, so daß der Arzt herbeigerufen werden mußte, durch dessen rasche Hülfe sie zwar am Leben erhalten wurden, doch haben sie Beide nun den Ehescheidungsproceß gegen einander angestrengt.
- Selbst auf dem Wege zur Kirche kann man weltliche Abenteuer erleben. Eine vornehme fromme Dame in Marseille geht mit dem Gebetbuche in Goldschnitt zur Kirche, da hört sie eilige Schritte hinter sich und in demselben Augenblick schiebt Jemand seinen Arm in ihren Arm. Sie wendet sich überrascht um .und erblickt einen eleganten, ihr unbekannten Herrn. Bitte, flüstert er ihr im besten Französisch zu, entziehen Sie mir nicht Ihren Arm, ich suche kein Liebesabenteuer, ich bin nur ein Dieb. Ich werde verfolgt, die Polizei ist mir auf der Ferse, sie weiß, daß ich hier fremd bin, und wenn sie mich am Arm einer so ehrenvoll bekannten Dame, wie Sie ohne Zweifel sind, sieht, wird sie jeden Verdacht gegen mich aufgeben.
- In Amerika ist eine neue Landplage auf-

[ => Original lesen: 1870 Nr. 16 Seite 2]

getreten, der Kartoffelkäfer, dessen Einschleppung in Europa man mit amerikanischen Saatkartoffeln fürchtet. Er tritt in ungeheueren Massen auf.
-Die Zahl der Passagiere die im Jahre 1869 auf den preußischen Eisenbahnen befördert wurden, beläuft sich auf 57 Millionen. Von diesen Reisenden wurden bei ihren Fahrten 4 getödtet und 17 verletzt.
- In München gibts Riesen-Cigarren, 1 Fuß lang und 2 Zoll dick; sie werden von zwei Rauchern, an jedem Ende einer, geraucht.
- Das Pariser Adreßbuch pro 1870 bietet keine uninteressante Lectüre. Paris hat 862 Advokaten und 1893 Aerzte. Brauchen die Pariser Schuhe, So harren 897 Schuhmacher ihres Winkes. In Paris existiren 924 Cafes, 894 Restaurants, 845 Groß- und 1578 Klein-Weinhändler, 595 Fleischhauer, 214 Fleischräucherer, 800 Bäcker, 415 Gerber, 860 Kunsttischler u. s. w. Nicht weniger als 1154 Schneider sind nothwendig, um Paris zu kleiden. Man kann sich keine Vorstellung machen von all' den Industrien, die in Paris betrieben werden, von den sonderbaren Professionen und Erwerbszweigen, welche die Pariser erfunden haben, um ihre Existenz zu sichern.
- Dassow. Durch das anhaltende Frostwetter sind besonders die Wasservögel in große Noth gerathen. Auf einer offenen Stelle in unserer Binnensee, dem sog. "Grasort", liegen die wilden Enten in so außerordentlicher Menge, daß die tägliche Beute der Fischer und Jäger nach Hunderten zählt. Hier im Grasort nämlich, wo die Trave und die Pötnitzer Wiek zusammentreffen, steht das Wasser nicht allzu tief, und bietet der hier vorhandene Muschelgrund den hungrigen Enten die einzige Nahrung.


Ein Heimgekehrter.
Novelle von Dr. Friedrich Friedrich.
(Fortsetzung.)

[ => Original lesen: 1870 Nr. 16 Seite 3]

Ein Heimgekehrter.
Novelle von Dr. Friedrich Friedrich.
(Fortsetzung.)


Anzeigen.

In der Debitsache des Schmiedemeisters Wilhelm Kähler zu Wahrsow und der damit zusammenhängenden Nachlaßsache des Schmiedemeisters Johann Kähler zu Wahrsow ist zum Versuche gütlicher Niederlegung dieses Debitwesens und zugleich zum Versuche eines Vergleichs in der den anscheinend insolventen Nachlaß qu. betreffenden Regulirungssache ein Termin auf Donnerstag den 3. März c., Vormittags 10 Uhr, vor Großherzoglichem Justizamte hierselbst anberaumt, zu welchem alle Wilhelm Kähler'schen Gläubiger, sowie alle Johann Kähler'schen Gläubiger unter dem ein für allemal angekündigten Nachtheile der Einwilligung in die Gerichtswegen zu machenden Vergleichsvorschläge - wobei etwanige Ablehnungen oder Fristgesuche von Bevollmächtigten nur im Falle einer auf Widerspruch gerichteten Specialvollmacht, bloße schriftliche Erklärungen aber überall keine Berücksichtigung finden können - hiedurch geladen werden.
Schönberg, den 8. Februar 1870.
Großherzogl. Justizamt der Landvogtei des Fürstenthums Ratzeburg.
C. L. v. Oertzen.
(L. S.) A. Dufft.


In dem in der Nachlaßsache des Schmiedemeisters Johann Kähler zu Wahrsow Zwecks Verkaufs des daselbst belegenen Kähler'schen Schmiedegehöfts am 7. d. M. abgehaltenen Termine ist ein Gebot überall nicht abgegeben worden, und wird der auf Donnerstag den 10. März c., Vormittags 11 Uhr, anstehende Ueberbotstermin hiedurch in Erinnerung gebracht.
Schönberg, den 8. Februar 1870.
Großherzogl. Justizamt der Landvogtei des Fürstenthums Ratzeburg.
W. Saur.
(L. S.) A. Dufft.


Donnerstag den 3. März, Vormittags 10 Uhr, sollen an der Chaussee auf dem Ihlenberge einige Stämme, Faden und Busch-Haufen von abgenommenen Pappeln meistbietend gegen gleich baare Bezahlung verkauft werden.
Die Chaussee-Verwaltung.


Nicht am Dienstag den 1. März, sondern am Dienstag den 15. März, Vormittags um 10 Uhr sollen auf der früher Oldenburg'schen Gehöftsstelle, vor der Sabowestraße die durch den Abbruch der Wirthschafts-Gebäude entstandenen leeren Plätze zu Bauplätzen, imgleichen die auf denselben vorhandenen Fundamentsteine, alte Bretter etc. an Ort und Stelle meistbietend verkauft werden, wozu Kaufliebhaber hiemit eingeladen werden.
Schönberg, den 17. Februar 1870.
Der Magistrat.


Von dem Schenkwirth Tretow mit dem - wegen Wegzugs sich vernothwendigenden - Verkaufe seines an der Louisenstraße hieselbst belegenen Grundstücks Nr. 155 c. p. beauftragt, setze ich zum öffentlichen Verkaufe desselben einen einzigen Meistgebotstermin auf Sonnabend den 19. März d. J., Nachmittags 3 Uhr, in Callies's Gasthof allhier an, wozu ich Kaufliebhaber einlade und zugleich aus den Verkaufsbedingungen hervorhebe, daß gleich nach erfolgtem Zuschlag, welcher vorbehalten bleibt, 200 Thaler und Johannis d. J. 600 Thaler baar bezahlt werden müssen, der Rest aber gegen übliche Kündigung und 4 pCt. Zinsen stehen bleiben kann.
Das Grundstück, 38 []Ruthen groß, besteht aus 2 Wohnhäusern, von denen eines sich zum Gastwirthschafts-, Krämerei- oder sonstigen gewerblichen Betriebe eignet, das andere, im vorigen Jahre neu erbaut, 3 Miethswohnungen enthält. Die Tradition erfolgt Ostern d. J.
Dassow, den 22. Februar 1870.
Woltmann, Actuar.


Holz-Auktion.
Freitag den 4. März d. J. soll im Woitendorfer Holze, Vitenser Forste, meistbietend gegen gleich baare Bezahlung verkauft werden.
Eine große Partie eichen Drümme, zu Bau- und Nutzholz tauglich, Eichenhester zu Nutz- und Pfahlholz, 3 Stück buchen Drümme, 3.7.7' buchen Fadenholz, buchen Fuderholz, eschen Fuderholz, 1 aspen Drumm, ellern Schleete, birken Wadelholz.
Käufer wollen sich Morgens 10 Uhr in dem Holzwärterhause zu Woitendorf einfinden.
Vitense, den 16. Februar 1870.
Wiegandt, Förster.


Die diesjährige ordentliche Märzversammlung des landwirtschaftlichen Vereins für das Fürstenthum Ratzeburg wird am Donnerstag den 17. März d. J., Vormittags 11 Uhr, im Hause der Ackerbürgerwittwe Boye in Schönberg stattfinden.
Schönberg, den 22. Februar 1870.
Namens des Vorstandes: R. Rackow, Adv. d. Z. Secretair.


Loose à Stück 1 Thlr. zu der am 20. Mai in Neubrandenburg stattfindenden Verloosung edler Pferde in Ratzeburg bei Wilh. Harmsen.


[ => Original lesen: 1870 Nr. 16 Seite 4]

Epileptische Krämpfe (Fallsucht) heilt brieflich der Specialarzt für Epilepsie Doctor O. Killisch in Berlin, Mittelstraße 6. - Bereits über Hundert geheilt.


H. J. Lange's Kleider-Magazin hält eine bedeutende Auswahl Winter-Röcke, Beinkleider und Westen, sowie zum bevorstehenden Confirmationsfeste ganze Confirmanden-Anzüge von vorzüglichen Zeugen schon von 7 1/2 Thlr. an für Rock, Hose und Weste, vorräthig, welche einem geehrten Publikum unter Zusicherung reeler und billiger Bedienung bestens empfehle.
Schönberg im Februar 1870. H. J. Lange.


Specialität für Patent-Futterschneid-Maschinen.
Unser Absatz, welcher schon vor einem Jahr 900 Stück jährlich betrug, hat sich seitdem verdoppelt, wodurch es uns möglich ist, unsere Verkaufspreise zu ermäßigen, ohne die bekannte Güte und Solidität unserer Maschinen zu beeinträchtigen. Folgendes sind unsere neue Preise:
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Thlr. 39 für eine größere Maschine, 3 Schnittlängen.
Thlr. 49 1/6 für die größte Maschine füer Handbetrieb.
Franco jeder Eisenbahnstation, Garantie 3 Jahre, Probezeit 14 Tage.
Abbildungen und Beschreibungen werden auf Wunsch gesandt.
Heinrich Lanz in Mannheim.


Gelder, die mir anvertraut werden, kann ich jeder Zeit zu der bekannten großen Sicherheit und zu fünf pro Cent verzinslich unterbringen.
Schönberg, 16. December 1869. Kindler, Advocat.


Zahnweh Nervöses Zahnweh wird augenblicklich gestillt durch Dr. Gräfströms schwedische Zahntropfen à Flacon 7 1/2 Sgr. ächt zu haben in Schönberg bei Carl Bade.


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F. Heitmann, Schönberg, empfiehlt Gottl. und Seegeberger Kalk, Gips, Cement, Dachpappe, Bauholz und Bretter, sowie von Gewürz, Materialwaaren & Spirituosen.


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J. H. Sterly in Dassow.
N.B. Ich liefere vorstehendes Pulver 4 Packete, nicht 5 Packete auf's Pfund.


Kirchliche Nachrichten.
Schönberger Gemeinde.

Geboren:
10. Febr. Dem Handelsmann Koth vor Schönberg ein Sohn.
Dem Gymnastiker Charles Hanstein aus Straßburg auf der Durchreise hieselbst eine Tochter.
12. Febr. Dem GlasermeisterPeters hieselbst eine Tochter.
16. Febr. Eine uneheliche Tochter hieselbst.
17, Febr. Dem Hausw. Grevesmühl zu Sabow ein Sohn.
18. Febr. Dem Arbeitsm. Wienck vor Schönberg eine Tochter.
Dem Zimmergesell Blohm zu Raddingsdorf ein Sohn.
21. Febr. Dem Maurergesell Grevsmühl zu Kl. Bünsdorf ein Sohn.
22. Febr. Eine uneheliche Tochter vor Schönberg.
23. Febr. Dem Webermeister Johann Lüth hieselbst eine todte Tochter.
Dem Bäckermeister Vielhaack vor Schönberg eine Tochter.
Dem Schneidermeister Joh. Otto hieselbst eine Tochter.
24. Febr. Dem Arbeitsm. Jacobs vor Sachönberg ein Sohn.

Gestorben:
12. Feb. Hans Voß aus Zarnewenz, unverh. Knecht zu Gr. Bünsdorf, 46 J.,3 M. alt.
17. Febr. Mathias Hermann Zarnow aus Möllin, verwittw. Hirte a. d. hies. Bauhofe, 60 J. 8 M. alt.
18. Febr. Anna Elisabeth Maria Bade, Webermeister-Tochter zu Pteresberg, 10 J. 2 M. alt.
Johann Heinrich Steffen, Veteran, Causseewärter a. D. zu Kl. Siemz, 76 J. Alt.
19. Febr. Mathias Heinrich Revermann, Tischlermeister vor Schönberg, 40-50 J. alt.
23. Febr. Des Webermeisters Johann Lüth hies. todtgeborenes Töchterlein.

Copulirt:
11. Febr. Joachim Behnke, hiesiger Bürger, Cigarrenmacher und Musicus vor Schönberg, und Catharine Lise Wigger zu Gr. Siemz.
19. Febr. Joachim Heinrich Busch aus Schlagsdorf, Arbeitsm. hieselbst, und Catharina Sophia Elisabeth Rymphius hieselbst, geb. zu Hof Wahrsow.
Hans Peter Lüth, hiesiger Bürger und Weber, und Catharina Magdalena Rix zu Fief-Harry bei Bordesholm.
Johann Ludwig Dräger, Schmiedemeister und Büdber zu Petersberg, und Anna Krellenberg zu Kl. Bünsdorf.

Proclamirt:
Johann Joachim Woisin aus Törpt, Arbeitsm. hieselbst, und Catharina Maria Lewerenz zu Sülsdorf.

Sonntag den 27. Februar.
Vormittags-Kirche: Pastor Fischer.
Nachmittags-Kirche: Pastor Kämpffer.
Amtswoche: Pastor Fischer.


Meteorologische Beobachtungen.
Feb.
1870.
Barometer   Wärme   Wind Stärke  
Paris. Lin.
300 +
niedrigste
°R.
höchste
°R.
       
22.
23.
24.
30.31
32.05
30.78
-5.9
-5.9
-3.0
-1.7
0.6
1.5
W
SW
S
1
1
0
heiter.
trübe.
-

Vom 22. - 24. täglich wenig Schnee.


Markt=Preise in Lübeck.
Butter, Meckl. d. Pf.13 - 13 1/2 Schilling (Mecklenburg),
Holst. d. Pf.13 1/2 - 14 Schilling (Mecklenburg),
Hühner d. St.16 - 18 Schilling (Mecklenburg),
Küken d. St.14- 15 Schilling (Mecklenburg),
Tauben d. St.7 Schilling (Mecklenburg),
Spickgans d. St.24 - 32 Schilling (Mecklenburg),
Schinken d. Pf.9 1/2 - 10 Schilling (Mecklenburg),
Schweinskopf d. Pf.6 Schilling (Mecklenburg),
Wurst d. Pf.10 1/2 - 11 Schilling (Mecklenburg),
Eier 6 St.4 Schilling (Mecklenburg),
Kartoffeln d. Faß.6 Schilling (Mecklenburg),
Karpfen d. Pf.8 Schilling (Mecklenburg).


Getreide=Preise in Lübeck.
(pro Sack in Lüb. Crt.)
 PfundMark (Lübeck)Schilling (Mecklenburg)
Weizen23015-1512
Roggen22011 1/2-12-
Gerste20010 1/2-1012
Hafer1708 1/2-9-
Erbsen24012-14-
Wicken24013-1512
Buchweizen20011-12-
Winter=Rapssaat200--
Winter=Rübsen200--
Schlagleinsaat20018-198


Herausgegeben unter Verantwortlichkeit von L. Bicker in Schönberg.


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