No. 6
Die Anzeigen erscheinen wöchentlich zweimal.
Dienstags und Freitags

Schönberg, den 21. Januar
1870
vierzigster Jahrgang
Preis vierteljährlich 20 Schilling (Mecklenburg) jährlich 1Mark (Lübeck) 32Schilling (Mecklenburg).
Jahrgang
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[ => Original lesen: 1870 Nr. 6 Seite 1]

- Aus dem Fürstenthum Ratzeburg schreibt dem R. T.: "Was die Erklärung des Herrn Kindler anbetrifft, daß er einen Vortrag an den Bundesrath richten werde, behufs eines gütlichen Ausgleiches zur Abhülfe der vielfachen Mängel dieser Verfassung, so glauben wir, daß es sich eher empfehlen dürfte, den demnächst in Schönberg erfolgenden Zusammentritt der Landesvertretung abzuwarten, und es derselben zu überlassen, ob sie zur Abhülfe der beregten Mängel mit der Landesregierung selbst in Verhandlung zu treten, geneigt ist. Daß es der zu wählenden Landesvertretung nicht an Männern fehlen werde, welche ebenso wie der von der Regierung zur Leitung ihrer Verhandlungen und Geschäfte bestellte Vorsitzende der Landvogtei die volkswirthschaftlichen Verhältnisse sowie die Bedürfnisse des Landes genau kennen und demgemäß auch mit ihrer Meinung nicht zurückhalten werden, wird von vielen Bewohnern des Landes, trotz entgegengesetzter Behauptung erwartet."
- Der Gesetzgebende Körper hat am 17 d. die Ermächtigung zur gerichtlichen Verfolgung Rocheforts mit großer Majorität ertheilt. Dennoch ist die für diesen Fall in Aussicht gestellte Revolte nicht zum Ausbruch gekommen.
- Die letzten Ereignisse in Paris haben eine allgemeine Stockung des dortigen Kleinhandels in dortiger Gegend hervorgerufen, und alle Bestellungen wurden In Folge des Ereignisses vom 12. Jan. zurückgenommen.
- Pater Hyacinthe soll von Amerika direct nach Rom gereist sein und mit einem Bischof Stube und Kammer theilen.
- In dieser bösen Zeit haben sich die bayerischen Bischöfe in Rom zusammengethan und einen Trost aus München verschrieben: 360 Flaschen Export-Bier.
- In Oberkärnthen ist so viel Schnee gefallen, daß er in den Thälern oft 6 Fuß hoch liegt. Im Reblerthale liegt er 10 Fuß hoch. Es sind Lawinen zu Thal gegangen, wodurch drei Arbeiter verschüttet, aber noch glücklich gerettet wurden.
- In Meran herrscht seit Wochen große Kälte, viele Kurgäste sind abgereist.
- Nach der letzten Volkszählung hat Deutsch-Oesterreich mit den Nebenländern 20 Mill. Einwohner mit 8 Mill. Deutschen, Ungarn mit Nebenländern 15 Mill. mit 2 Mill. Deutschen.
- Das "American Gas Light Journal" berichtet. daß die Petroleumquellen überall in ihrer Ergiebigkeit stark nachlassen. Die meisten Brunnen haben, um überhaupt betriebsfähig zu bleiben, erheblich tiefer gesenkt werden müssen. Die Quellen am Irawady in Indiana, deren Zahl ursprünglich 500 überstieg, liefern jetzt kaum eine Gesammtausbeute von 100,000 Gallons (400,000 Quart) per Jahr. Das Versiegen tritt oft sehr plötzlich ein; die Brunnen fangen an Gas mit auszublasen und liegen dann häufig schon nach zwei Tagen trocken. In Brand geratene Quellen müssen fast immer vollständig verloren gegeben werden.
- Die kaiserliche Münze in Paris prägt jetzt Goldstücke im Werth von 1 Pf. Sterl. das Stück, welche den Namen "International" erhalten sollen.
- Der Oberprophet der Mormonen gehört zu jenen Heiligen, die weltlichen Mammon nicht verschmähen. In der engl. Bank hat er 25 Millionen Dollars liegen. Diese will er herausziehen und auf den Sandwichinseln ein neues Reich gründen. Der Herr sei ihm erschienen und habe es geboten.
- Aus dem einen Robinson Crusoe auf der Insel Juan Fernandez sind viele geworden. Ein sächsischer Ingenieur Wehrdan hat die ganze Insel gekauft und eine deutsche Colonie von 70 Köpfen angelegt. Ackerbau und Viehzucht haben die Leute zu Wohlstand gebracht.
- In einer Kaffeegesellschaft in Wien fiel die Lampe um, das Petroleum lief über den Tisch, entzündete die Tuchdecke und ergriff die Kleider von sechs Damen. Im Nu stand Alles in Flammen; vier liegen schwer verletzt darnieder, eine starb nach wenigen Stunden.
- Der türkische Sultan ist der Sohn einer cirkassischen Sclavin, welche einst die wunderbarste Schönheit in dem Harem seines Vaters war. Sie ist jetzt alt und schwach, doch wurde ihr das Vergnügen, von der Kaiserin Eugenie einen längeren Besuch zu erhalten und ihr Verdienst anerkannt zu sehen.
- In London ist David Rapir, der das erste Dampfschiff erbaut hat, gestorben.
- Die im Jahre 1870 höchst besteuerten Personen in Berlin sind Borsig , und Strousberg; beide sind mit einem Einkommen von 240,000 Thlr. eingeschätzt.
- In Pompeji hat man interessante Entdeckungen gemacht. In einem aufgedeckten Hause fand man 700 silberne Consular- und Kaisermünzen und einige goldene. An Geschmeide fand sich eine prächtige goldene Kette, zwei reiche Armbänder in Schlangenform, zwei Ohrgehänge mit Perlen und noch einige Armbänder. Auch ein schön gearbeiteter Gürtel fand sich vor.
- Bekanntlich sind in Preußen die Ankündigungen auswärtiger Lotterien verboten. Was hat nun ein Lotterie-Collecteur gethan, um in Preußen seine Geschäftsanzeige zu verbreiten? Er hat auf einen Fünfthalerschein einen schmalen Streifen, welcher seine Firma und das Anerbieten seiner discreten Dienste trägt, so aufgeklebt, daß es aussieht, als wäre der Schein zerrissen gewesen und nun durch einen Streifen Druckpapier die einzelnen Theile vereinigt worden. Wenn der betreffende Herr nur 1000 Scheine so beklebt hat, und man rechnet, daß jeder Schein durchschnittlich wöchentlich nur einmal seinen Herrn wechselt, so geht seine Annonce im Jahre durch 50,000 Hände.
- Aus Pittsburg in den Vereinigten Staaten wird von einer tollen Tanzwette berichtet, welche in einem dortigen Tanzsaale zum Austrag kam. Der Besitzer eines Vergnügungslocales hatte einen werthvollen Ring als Preis für das Pärchen, welches am längsten Walzer tanzen könne, ausgesetzt. Punkt 12 Uhr Mittags stimmte das Orchester an und 12 Paare begannen sich nach dem Tacte zu drehen. Nach zwanzig Minuten traten vier Paare aus, am Ende der ersten Stunde hielten nur noch Vier Paare aus, nach der zweiten gab noch ein Pärchen den Kampf auf, und abermals eine Stunde war vergangen, als das drittletzte Paar vollständig ermattet sich niedersetzte und die Arena den beiden andern Paaren überließ. Am Ende der vierten Stunde (so hieß es) wurden die Musiker schwach und von den Fingerspitzen der Violnisten tröpfelte

[ => Original lesen: 1870 Nr. 6 Seite 2]

das Blut auf den Boden. Als dann auch die fünfte Stunde um war, fiel eine Tänzerin in Ohnmacht und "unter lauten Beifall" wurde dem Paare, welches im Felde blieb, der Preis zuerkannt. Die Mädchen wurden "mehr todt als lebendig" nach Hause gebracht, und sie sowohl wie ihre Tänzer sind seither bedenklich erkrankt. Den Tänzerinnen mußten die Schuhe von den Füßen geschnitten werden, so sehr waren ihre Gliedmaßen angeschwollen.


Anzeigen.

In Sachen der Ehefrau des Arbeitsmanns Joachim Heinrich Möller aus Demern hiesigen Fürstenthums, Caroline geb. Giebelstein, Klägerin, wider ihren genannten Ehemann, Beklagten, wegen böswilliger Verlassung und Ehescheidung, ist in dem auf den 10. Januar c. anberaumten Verhandlungstermine, in welchem der edictaliter geladene Beklagte nicht erschienen ist, nachstehendes Erkenntniß zu Protocoll erlassen und publicirt worden:
"da Beklagter im heutigen Termine nicht erschienen ist, so wird das ihm in der Edictalladung vom 6. October d. J. angedrohte Präjudi, hiemit vollstreckt und demnach seine Entweichung für eine böswillige angenommen. Die bisher zwischen ihm und der Klägerin bestandene Ehe wird hiemit geschieden, und wird der Klägerin die Wiederverheirathung, nach eingetretener Rechtskraft dieses Erkenntnisses, gestattet, wogegen dem Beklagten als schuldigen Theil, die Wiederverheirathung untersagt wird.
Die verursachten Proceßkosten hat Beklagter der Klägerin, liquidatione et moderatione judiciali salva, binnen 14 Tagen bei Strafe der Execution zu erstatten und resp. allein zu tragen.
"Von Rechts wegen!"
Schönberg, den 11. Januar 1870.
Großherzogl. Justizamt der Landvogtei des Fürstenthums Ratzeburg.
C. L. v. Oertzen.
(L. S.) A. Dufft.


Präclusiv-Bescheid.
In Sachen betreffend die Niederlegung eines Hypothekenbuchs über das zu Schönberg an der Siemzerstraße sub Nr. 89 belegene Wohnhaus c. p. des Schneidermeisters Heinrich Bohnhof hieselbst giebt das Großherzogliche Justiz-Amt der Landvogtei des Fürstentums Ratzeburg auf das am 14. d. Mts. abgehaltene Liquidations-Protocoll, nachdem die öffentliche gehörige Bekanntmachung dieses Termins zu den Acten docirt worden, hiermit den Bescheid:
Daß alle weder in dem Liquidationstermine am 14. d. Mts. noch bis jetzt angemeldeten und von der Anmeldungspflicht nicht ausgenommenen Realrechte an dem proclamirten Grundstücke sowohl gegen den jetzigen als auch künftigen Besitzer desselben erloschen sein sollen.
Von Rechts Wegen!
Schönberg, den 15. Januar 1870.
C. L. v. Oertzen.
(L. S.) A. Dufft.


Concurs-Proclam.
Ueber den Nachlaß des verstorbenen hiesigen Bürgers und Bäckermeisters Stapelfeldt ist unserem heutigen Tage der formelle Concurs erkannt und sind alle Diejenigen, welche Forderungen irgend einer Art an die Concursmasse zu haben vermeinen, ein für allemal, mithin peremtorisch und unter Androhung der mit Ablauf des Termins eintretenden Präclusion geladen, solche in dem auf Freitag den 25. k. Mts. angesetzten Professions-Termine Mittags 12 Uhr auf hiesiger Rathsstube anzumelden und sofort gehörig zu bescheinigen. Auswärtige Gläubiger müssen einen hiesigen Bevollmächtigten bestellen, oder gewärtigen, daß ihnen ein solcher von Gerichtswegen wird zugeordnet werden.
Ratzeburg, 14. Januar 1870.
Königlich Herzoglicher Stadthauptmann, Bürgermeister und Rath.
In fidem: (L. S.) Richter, Stadtsecretair.


Verkaufs=Anzeigen.

Holzverkauf.
Bei freier Concurrenz sollen gegen baare Zahlung am Mittwoch den 26. Januar Morgens 10 Uhr, am Riepen Berge in den Boitin-Resdorfer Zuschlage 26 Cavelinge eichen Durchforstungsholz und unter den bekannten Bedingungen am Donnersteg den 27. Januar in den Hoihenmeiler Tannen 50-60 Faden tannen Kluftholz meistbietend verkauft werden, wozu sich Käufer Morgens 10 Uhr beim Forstgehöfte Hohemeile versammeln wollen.
Schönberg den 20. Januar 1870. Danckwarth.


Am nächsten Mittwoch den 26. Januar d. J. Vormittags um 1/2 11 Uhr soll im Hause des Schmiedemeisters W. Kähler zu Wahrsow eine Kuh in öffentlicher Auction gegen gleich baare Bezahlung verkauft werden.
Kutzbach, Landreiter.


Die Ersparniß- und Vorschuß-Anstalt ist an jedem Montag und während des bevorstehenden Antoni-Termines vom 17. bis 24. Januar 1870, täglich von 8-12 Uhr Vormittags, geöffnet.
Die Ersparniß-Anstalt nimmt jederzeit Einlagen an und berechnet die Zinsen für die Einlagen, welche jetzt oder im Termine gemacht werden, vom Antoni-Termine k. J. an.
Ebenso nimmt die Vorschuß-Anstalt jederzeit beliebige Summen zur Verzinsung an, auch gewährt dieselbe Darlehen, in der Regel gegen 6% und gegen Bürgschaft zweier solider, im hiesigen Fürstenthume wohnhafter Männer oder gegen Verpfändung von Werthpapieren.
Schönberg, den 18. December 1869.
Das Directorium der Ersparniß- und Vorschuß-Anstalt.
C. Drevs. Burmeister. W. Saß. Aug. Spehr. Secretair: R. Rackow, Advocat.


Verkauf einer Landstelle.
Unterzeichneter ist ermächtigt, wegen des Verkaufs des Herrnburger Predigerwittwenhauses, des dazu gehörigen Ackers, sowie eines Theiles der dortigen Pfarrländereien in Unterhandlung zu treten, und ersucht derselbe Kaufliebhaber, sich dieserhalb bei ihm zu melden. Das zu verkaufende Haus befindet sich in durchaus baulichen Zustande und enthält 5 heizbare Zimmer; an Acker werden ca 310 Scheffel, an Wiesen ca 30 Scheffel à 60 qm Ruthen zum Verkauf gestellt. Eine specielle Beschreibung der Grundstücke, sowie ein Entwurf der Verkaufsbedingungen kann gegen Erstattung der Copialien übersendet werden.
Herrnburg bei Lübeck den 13. Januar 1870.
W. Giehrke, Pastor.


Nachdem die früher von mir ausgebotenen Capitalien versagt sind, suche nun noch zu Antoni gegen gute hypothekarische Sicherheit und 4% Zinsen folgende Pöste: 1500 Taler (Mecklenburg), 1300 Taler (Mecklenburg), 1200 Taler (Mecklenburg), 2 mal 1000 Taler (Mecklenburg), 600 Taler (Mecklenburg), 4 mal 500 Taler (Mecklenburg), 3 mal 400 Taler (Mecklenburg), und 300 Taler (Mecklenburg). Carl Bade.


Gelder, die mir anvertraut werden, kann ich jederzeit zu der bekannten großen Sicherheit und zu fünf pro Cent verzinslich unterbringen.
Schönberg, 16. December 1869. Kindler, Advocat.


Alle Diejenigen, welche im bevorstehenden Termine Gelder und Sparkassenbücher durch mich an die Sparkasse in Schwerin zu den jetzt erhöhten Zinsfuße besorgt zu haben wünschen, werden ersucht, solche bis spätestens zum 21. Januar bei mir abzugeben.
J. P. Bade.


Vielen Dank Denjenigen, die unserer theuern lieben Frau und Mutter am 18. d. Mts. das Geleit zum Grabe gegeben haben!
J. Pöhls und Kinder.


[ => Original lesen: 1870 Nr. 6 Seite 3]

Mecklenburg. Lebensversicherungs- und Sparbank in Schwerin.
Wir bringen hierdurch zur öffentlichen Kenntniß, daß die durch den Tod des weiland Herrn J. P. Bade vor Kurzem erledigte Agentur Schönberg, welche bis jetzt durch den Sohn des Dahingeschiedenen, Herrn Carl Bade, interimistisch fortgeführt worden, von jetzt an dem Letztgenannten unter dem Titel Haupt-Agentur Schönberg wiederum von uns übertragen worden ist. Wir unterlassen nicht, hierbei zu erklären, daß es uns zur besonderen Befriedigung gereicht, diese durch den Vater zu so bedeutendem Flor gebrachte Agentur von dem Sohne desselben fortgeführt zu sehen, und hegen die Hoffnung, daß das unserem uns so bedauerlichst entrissenen früheren Vertreter von den Interessenten in so hohem Maaße entgegengetragene Vertrauen auch dem Nachfolger desselben unverändert erhalten bleiben möge.
Hiermit machen wir zugleich bekannt, daß wir den Bank-Registrator Herrn W. Stephans dem Herrn Bade zum Hülfsarbeiter bestellt haben, wonach Herr Stephans autorisirt ist, nicht allein sämmtliche von der Haupt-Agentur Schönberg ausgehende Mittheilungen und auszugebende Documente mit zu unterzeichnen, sondern auch in Abwesenheit oder Behinderung des Herrn Bade solche allein "in Vertretung" zu zeichnen, auch alle bei der Haupt-Agentur vorkommenden Geschäfts-Anträge zur weiteren Beförderung entgegen zu nehmen.
Schwerin, den 12. Januar 1870.
Mecklenburgische Lebensversicherungs- und Sparbank.
C. U. Schwerdtfeger, Director, C. L. F. Soltau, General-Agent.


Am Montag den 24. Januar beginnt unser diesjähriger Ausverkauf.
U. Beermann & Co. Lübeck, Klingberg 927.


Gegen Katarrh, Husten, Heiserkeit leistet der Schlesische Fenchelhonig-Extract von L. W. Egers in Breslau die allervortrefflichsten Dienste. An solchen Beschwerden Leidende mögen bei seinem Gebrauch Folgendes beobachten. Wenig sprechen, auch nicht zu stark husten und räuspern, eine reine, warme Luft sowohl bei tage als auch bei Nacht einathmen, sich nicht Staub und Rauch aussetzen und das Ausgehen unterlassen. Dabei müssen Speisen und Getränke reizlos sein, alles Kalte und Spirituöse, sowie harte und gewürzreiche Speisen muß man vermeiden. Wer den Schlesischen Fenchelhonig-Extract nimmt und diese Diät zu gleich beobachtet, wird sein Übel sehr bald los werden. Ist letzteres schon veraltet oder tritt sehr heftig auf, so ist es rathsam, die Flasche vor jedesmaligem Gebrauch erst in warmem Wasser zu erwärmen. Man bekommt diese nicht genug zu rühmenden Fenchelhonig-Extract nur allein ächt beim Buchbinder C. Sievers in Schönberg.


Specialität für Patent-Futterschneid-Maschinen.
Unser Absatz, welcher schon vor einem Jahr 900 Stück jährlich betrug, hat sich seitdem verdoppelt, wodurch es uns möglich ist, unsere Verkaufspreise zu ermäßigen, ohne die bekannte Güte und Solidität unserer Maschinen zu beeinträchtigen. Folgendes sind unsere neue Preise:
Thlr. 28 für die beliebte Maschine für 20 à 30 Stück Vieh und Pferde, 2 Schnittlängen ohne Wechselräder, ganz von Eisen.
Thlr. 39 für eine größere Maschine, 3 Schnittlängen.
Thlr. 49 1/6 für die größte Maschine füer Handbetrieb.
Franco jeder Eisenbahnstation, Garantie 3 Jahre, Probezeit 14 Tage. Abbildungen und Beschreibungen werden auf Wunsch gesandt.
J. P. Lanz & Comp. in Mannheim.


Epileptische Krämpfe (Fallsucht) heilt brieflich der Specialarzt für Epilepsie Doctor O. Killisch in Berlin, Mittelstraße 6. - Bereits über Hundert geheilt.


Dr. Pattisons Gichtwatte.
Das bewährte Heilmittel gegen Gicht und Rheumatismen aller Art, als: Gesichts-, Brust-, Hals- und Zahnschmerzen, Kopf-, Hand-, und Kniegicht, Gliederreißen, Rücken- und Lendenweh u.s.w. In Paketen zu 12 Schill. und halben zu 7 Schill. bei Wilh. Heincke.


[ => Original lesen: 1870 Nr. 6 Seite 4]

H. Piorkowski, Leipzig, Hallesche Straße 6, Fabrikant von schmiedeeisernen Oefen, empfiehlt dieselben als das Billigste und Zweckmäßigste in dieser Branche. Diese überall und auf die leichteste Weise aufstellbaren Oefen unterscheiden sich durch folgende wesentliche Hauptvortheile von allen anderen bis jetzt hergestellten Oefen:

1) Werden circa 50-60% an Feuerungsmaterial gespart.
2) Bedürfen sie, einmal angezündet, keinerlei Beaufsichtigung und Nachhülfe, und brennen ununterbrochen 10-12 Stunden.
3) Ist die Wärme je nach Bedürfniß leicht zu regulieren.
4) Wird durch die eigenthümliche Construction derselben das so schädliche Ausströmen des Kohlenoxydgases, dem sämmtliche Eisenöfen anderer Construction unterworfen sind, gänzlich vermieden.
5) Erzielt man, bei vollkommener Feuersicherheit die größtmögliche Reinlichkeit.

Diese Oefen sind dieser außerordentlichen Vorzüge halbernicht nur für den gebrauch von Privaten, sondern auch ganz besonders für Schulen, Kasernen, Büreaux, Hospitäler, überhaupt jeder größeren Anstalt aufs Angelegentlichste zu empfehlen. Die Preise sind so billig gestellt, dass die Anschaffungskosten durch die bedeutende Brennmaterial-Ersparniß binnen Kurzem gedeckt sind, während die Annehmlichkeit dieser Oefen, als äußerste Reinlichkeit, große Zeitersparniß, noch außerdem ins Gewicht fallen.


Am Dienstag den 15. Februar sollt in meinem neudecorirten Salon eine Maskerade abgehalten werden, wozu ich meine geehrten Freunde und Gönner so höflichst als ergebenst einlade.
Eintrittskarten sowohl für Zuschauer als Masken bitte vorher bei mir abzufordern, da am Ballabend kein Entrée erhoben wird und der Zutritt nur gegen Vorzeigung solcher Karte stattfindet.
Eine reichhaltige saubere Maskengaderobe ist vom Sonntag den 13. Februar an bei mir ausgestellt und wird gegen billigen Preis miethsweise überlassen.
Hochachtungsvoll. J. Köster.


Aerztliche Begutachtung.
Die Chocoladen des Hauses Franz Stollwerk & Söhne in Köln habe ich nach eingehender Prüfung bei Kranken, Reconvaliscenten und Schwächlingen mit ausgezeichneten Erfolgen angewendet. Dieselben sind nicht frei von jeglicher Beimischung, sondern unterscheiden sich von anderen Fabrikaten durch größeren Cacaogehalt, feiner Verarbeitung, erhöhtes Aroma und stete Gleichheit der Qualitäten.
Mein auf langjähriger Erfahrung beruhendes Urtheil geht dahin, daß diese Chocoladen in sanitätlicher Hinsicht vor allen anderen empfohlen zu werden verdienen.
Dr. Stark, Königl. Stabs-Arzt.
Man findet diese allgemein anerkannten Chocoladen in Originalpackung in Schönberg bei F. Heitmann; in Carlow beim Kaufmann H. Siebenmark; in Dassow bei H. C. Bühring; in Grevesmühlen bei Wilh. Hagen.


Brauselimonade, Selters- & Sodawasser von F. Schlüter, Ratzeburger Actien-, Savator- und leichtes Bier auf Gebinden und Flaschen empfiehlt J. P. H. Spehr, Marienstraße Nr. 52 in Schöneberg.


W. Kolls, Juwelen-, Gold- u. Silber-Waaren-Handlung, Lübeck, Sandstrasse 1006.
Bestellungen werden billig und prompt ausgeführt.


Liebig's Fleisch-Extract.
Aus der Fray-Bentos-Fabrik (Süd-Amerika), analysirt und garantirt durch die Professoren J. v. Liebig und Max v. Pettenkofer, empfielt in

1/1 p 1/2 p 1/4 p 1/8 p
3 p 5 Sgr. 1 p 20 Sgr. 27 1/2 Sgr. 15 Sgr.

die Dom-Apotheke in Ratzeburg.
Hiezu eine Beilage.


Da ich mich hieselbst etablirt habe, so mache ich hiermit bekannt, daß ich alle Arten Gartenarbeiten, sowie Park- und Gartenanlagen, auch Instandhaltung von Gärten übernehme, ebenso liefere ich Obstbäume, Gesträuche, Staudengewächse, Blumen und Gemüse aller Art; auch übernehme ich Lieferungen von Alleen und Hecken-Anpflanzungen, alles zu billigsten Preisen.
H. Upahl, Kunst- und Handelsgärtner. Schönberg. Marienstraße.


Den geehrten Bewohnern Schönbergs und Umgegend die ergebnste Mittheilung, daß ich von jetzt ab beim Färbermeister Herrn Mußfeldt, Siemzerstraße, wohne, und bitte zugleich, mir das geschenkte Zutrauen auch ferner erhalten zu wollen.
Hochachtungsvoll H. Fanselow, Schneidermeister, Schönberg, den 18. Januar 1868.


Kirchliche Nachrichten.
Schönberger Gemeinde.

Sonntag den 23. Januar.
Vormittagskirche: Pastor Kämpffer
Nachmittags-Kirche: Pastor Fischer.
Amtswoche: Pastor Kämpffer.


Meteorologische Beobachtungen.
Januar
1870.
Barometer   Wärme   Wind Stärke  
Paris. Lin.
300 +
niedrigste
°R.
höchste
°R.
       
18.
19.
20.
44.38
44.20
41.79
0.0
-1.0
-2.0
1.1
-0.4
-0.4
ONO
ONO
ONO
1
2
1
trübe.
-
wolkig.


Markt=Preise in Lübeck.
Butter, Meckl. d. Pf.12 1/2 - 13 Schilling (Mecklenburg),
Holst. d. Pf.13 - 13 1/2 Schilling (Mecklenburg),
Hasen d. St.32 - 40 Schilling (Mecklenburg),
Enten d. St.20 - 22 Schilling (Mecklenburg),
Hühner d. St.16 - 18 Schilling (Mecklenburg),
Küken d. St.12- 14 Schilling (Mecklenburg),
Tauben d. St.6 Schilling (Mecklenburg),
Gänse d. Pf.10 Schilling (Mecklenburg),
Spickgans d. St.28 - 40 Schilling (Mecklenburg),
Flickgans d. St.20 - 24 Schilling (Mecklenburg),
Schinken d. Pf.9 1/2 - 10 Schilling (Mecklenburg),
Schweinskopf d. Pf.6 Schilling (Mecklenburg),
Wurst d. Pf.10 Schilling (Mecklenburg),
Eier 5 St.4 Schilling (Mecklenburg),
Kartoffeln d. Faß.6 Schilling (Mecklenburg).
Karpfen d. Pf.9 Schilling (Mecklenburg),


Getreide=Preise in Lübeck.
(pro Sack in Lüb. Crt.)
Weizen15 1/2 - 16Mark (Lübeck)4Schilling (Mecklenburg)
Roggen12 - 12Mark (Lübeck)8Schilling (Mecklenburg)
Gerste10 - 11Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)
Hafer8 1/2 - 9Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)
Erbsen12 - 14Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)
Wicken13 - 14Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)
Buchweizen11 - 12Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)
Winter=Rapssaat-Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)
Winter=Rübsen-Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)
Schlagleinsaat18 - 18Mark (Lübeck)8Schilling (Mecklenburg)


(Hiezu eine Beilage.)


Herausgegeben unter Verantwortlichkeit von L. Bicker in Schönberg.


[ => Original lesen: 1870 Nr. 6 Seite 5]

Beilage
zu Nr. 6 der Wöchentlichen Anzeigen für das Fürstentum Ratzeburg.
Schönberg, den 21. Januar 1870.


Ein Heimgekehrter.
Novelle von Dr. Friedrich Friedrich.
(Fortsetzung.)


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