No. 5
Die Anzeigen erscheinen wöchentlich zweimal.
Dienstags und Freitags

Schönberg, den 18. Januar
1870
vierzigster Jahrgang
Preis vierteljährlich 20 Schilling (Mecklenburg) jährlich 1Mark (Lübeck) 32Schilling (Mecklenburg).
Jahrgang
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[ => Original lesen: 1870 Nr. 5 Seite 1]

- Das blutige Ereigniß im Hause des Prinzen Peter Bonaparte in Paris hat unter den ohnehin erregten Parteien in Paris wie ein Blitz geschlagen. Die Ereignisse, die Erklärungen in der Kammer und in den Zeitungen folgten Schlag auf Schlag. Niemand weiß die Folgen zu berechnen. Der Kaiser erfuhr das Ereigniß von der Jagd kommend auf dem Bahnhof, wurde sehr bleich (er weiß was solche Zwischenfälle in Paris zu bedeuten haben) und ordnete sofort die Verhaftung des Prinzen an. Der Prinz hatte sich aber schon den Behörden gestellt. Der Gerichtshof, der ihn aburtheilen soll, ist bereits gebildet. Er wird zuerst die Thatsachen festzustellen haben. Die beiden Parteien geben sie verschieden an, Fonvielle erklärt öffentlich, er sei mit seinem Collegen Noir zu dem Prinzen gekommen, um ihn im Auftrag eines dritten Collegen an der Zeitung Marseillaise zu fordern. Der Prinz hatte schon vorher Rochefort zum Duell gefordert und fragte sie, nachdem er den überbrachten Brief gelesen, heftig: sie kommen also nicht für Herrn Rochefort? - Nein, sondern für einen Andern. - Nun denn, er ist die Fahne dieses Lumpengesindels; mit dem andern Pack will ich nichts zu thun haben. - Noir forderte den Prinzen auf, anständig zu sprechen und erhielt eine Ohrfeige; er wich zurück erhielt einen Pistolenschuß in die Brust und schleppte sich vor die Thür, wo er starb.
Fonvielle konnte seine Pistole nicht aus dem Etui bringen, erhielt einen Streifschuß von dem Prinzen und flüchtete. So Fonvielle. Der Prinz erzählt, er sei zuerst von Noir in's Gesicht geschlagen und habe dann erst seinen Beleidiger erschossen, der Andere sei geflüchtet und habe seinen Stockdegen und sein Pistolenetui zurückgelassen. - Viele halten die Erzählung des Prinzen für getreuer als die Fonvielles , weil Noir, auf seine bedeutende Körperstärke vertrauend, die Gewohnheit hatte, alle Leute, mit denen er in Streit gerieth, in's Gesicht zu schlagen. Er war ein großer, baumstarker Bursche von 21 Jahren, der seinen Ruf weit mehr den Prügelscenen verdankte, die er in den Kaffeehäusern hatte, als seinem Talente in der Schriftstellerei.
- Nichts bezeichnet besser die Maßlosigkeit der Leidenschaften in Paris, als die Erklärung, mit welcher Rochefort in seiner Zeitung Marseillaise die Erzählung des Ereignisses begleitet "Ich habe die Schwäche gehabt, zu glauben, daß ein Bonaparte etwas anderes sein könne als ein Mörder! Ich habe es gewagt, mir einzubilden, daß ein ehrlicher Duell in dieser Familie möglich sei, in der Meuchelmord traditionell und gebräuchlich ist. Unser Mitarbeiter, Paschal Grousset, hat diesen Irrthum getheilt und heute beweinen wir unsern armen und teuren Freund Victor Noir, der von dem Banditen Peter Napoleon Bonaparte, ermordet worden ist. Es ist nun 18 Jahre her, daß Frankreich sich in den Händen dieser Gurgelabschneider befindet, Welche, nicht zufrieden damit, die Republikaner in den Straßen niederzuschießen, sie noch in Hinterhalte locken, um sie da umzubringen. Französisches Volk findest Du nicht, daß es nunmehr genug und das Maß voll ist?" Dieses Blatt ist mit Beschlag belegt und bei der Kammer der Antrag gestellt worden, daß sie erlaube Rochefort zu verhaften und Vor Gericht zu stellen. Auch in der Kammern erlaubte sich Rochefort maßlose Ausfälle gegen den Kaiser und wurde von Ollivier ernst und würdig zurückgewiesen. Wir Minister schloß er, sind die Ruhe und die Mäßigung, nur wenn man uns dazu zwingen wird, werden wir auch die Stärke sein.
- Bei der Leichenfeier des erschossenen Noir befürchtete die franz. Regierung ernste Tumulte und hatte die umfassendsten Vorsichtsmaßregeln getroffen. Mehr als 100,000 Soldaten waren in Paris zusammengezogen. Auf den Hauptplätzen standen Infanterie-Regimenter und Artillerie. Doch kam es zu keinen erheblichen Zusammenstößen mit den umherziehenden Banden.
- Gräfe in Berlin, der selber kränkelt, reiste auf dringendes Bitten nach Wien zu einem Banquier. Aufenthalt 3 Tage. Honorar 5000 fl. In Wien war ein Sturm aller Augenleidenden auf Gräfe, doch kann er nur Wenige annehmen. Tageseinnahme 100 Friedrichsd'or.
- Die norddeutsche Packet-Beförderungs-Gesellschaft, die der Post erheblich Concurrenz macht, hat auch in Schönberg (bei Hrn. Heincke) eine Annahmestelle gegründet, die jedoch erst mit Eröffnung der Eisenbahn in Wirksamkeit treten wird.


Ein Heimgekehrter.
Novelle von Dr. Friedrich Friedrich.
(Fortsetzung.)

[ => Original lesen: 1870 Nr. 5 Seite 2]

Ein Heimgekehrter.
Novelle von Dr. Friedrich Friedrich.
(Fortsetzung.)


Anzeigen.

Antragsmäßig soll über die zu Wahrsow belegene Schulzenstelle c. p. des unter Vormundschaft des Schulzen Burmeister zu Bechelsdorf und des Hauswirths Blanck zu Wahrsow stehenden Georg Heinrich Bernhard Kohlhaase zu Wahrsow ein Hypothekenbuch niedergelegt werden, und werden daher alle Diejenigen, welche Realrechte an diesem Grundstücke zu haben vermeinen und deren Eintragung in das niederzulegende Hypothekenbuch verlangen, zu deren Anmeldung auf Dienstag den 5. April 1870, Vormittags 10 Uhr, peremtorisch und unter dem Nachtheile hiemit aufgefordert, daß alle nicht angemeldeten und von der Anmeldungspflicht nicht ausgenommenen Realrechte an dem proclamirten Grundstücke sowohl gegen den jetzigen als künftigen Besitzer desselben erloschen sein sollen.
Ausgenommen von der Anmeldungspflicht sind jedoch diejenigen Gläubiger, welche ihre Forderungen auf einem mit dem Siegel des Gerichts versehenen, vor dem Liquidationstermine ihnen vorzulegenden und von ihnen zu unterzeichnenden Postenzettel vollständig und richtig aufgeführt gefunden haben.
Schönberg, den 10. Januar 1870.
Großherzogl. Justizamt der Landvogtei des Fürstenthums Ratzeburg.
C. L. v. Oertzen.
(L. S.) A. Dufft.


Antragsmäßig soll über die Cronscamp belegene kleine Büdnerstelle c. p. des Maurergesellen Joachim Kaben daselbst ein Hypothekenbuch niedergelegt werden, und werden daher alle Diejenigen, welche Realrechte an diesem Gründstücke zu haben vermeinen und deren Eintragung in das niederzulegende Hypothekenbuch verlangen, zu deren Anmeldung auf Dienstag den 5. April 1870, Vormittags 10 Uhr, peremtorisch und unter dem Nachtheil hiemit aufgefordert, daß alle nicht angemeldeten und von der Anmeldungspflicht nicht ausgenommenen Realrechte an dem proclamirten Grundstücke sowohl gegen den jetzigen als künftigen Besitzer desselben erloschen sein sollen.
Ausgenommen von der Anmeldungspflicht sind jedoch diejenigen Gläubiger, welche ihre Forderungen auf einem mit dem Siegel des Gerichts versehenen, vor dem Liquidationstermine ihnen vorzulegenden und von ihnen zu unterzeichnenden Postenzettel vollständig und richtig aufgeführt gefunden haben.
Schönberg, den 10. Januar 1870.
Großherzogl. Justizamt der Landvogtei des Fürstenthums Ratzeburg.
C. L. v. Oertzen.
(L. .S.) A. Dufft.


Antragsmäßig soll über die zu Herrnburg belegene Büdnerstelle Nr. 2 c. p. des Schustermeisters Johann Heinrich Hagen daselbst ein Hypothekenbuch niedergelegt werden, und werden daher alle Diejenigen, welche Realrechte an diesem Grundstücke zu haben vermeinen und deren Eintragung in das niederzulegende Hypothekenbuch verlangen, zu deren Anmeldung auf Dienstag den 5. April 1870, Vormittags 10 Uhr, peremtorisch und unter dem Nachtheil hiemit aufgefordert, daß alle nicht angemeldeten und von der Anmeldungspflicht nicht ausgenommenen Realrechte an dem proclamirten Grundstücke sowohl gegen den jetzigen als künftigen Besitzer desselben erloschen sein sollen.
Ausgenommen von der Anmeldungspflicht sind jedoch diejenigen Gläubiger, welche ihre Forderungen auf einem mit dem Siegel des Gerichts versehenen, vor dem Liquidationstermine ihnen vorzulegenden und von ihnen zu unterzeichnenden Postenzettel richtig und vollständig aufgeführt gefunden haben.
Schönberg, den 8. Januar 1870.
Großherzogl. Justizamt der Landvogtei des Fürstenthums Ratzeburg.
C. L. v. Oertzen.
(L. S.) A. Dufft.


[ => Original lesen: 1870 Nr. 5 Seite 3]

Verkauf einer Landstelle.
Unterzeichneter ist ermächtigt, wegen Verkaufs des Herrnburger Predigerwittwenhauses, des dazu gehörigen Ackers, sowie einer Theiles der dortigen Pfarrländereien in Unterhandlung zu treten, und ersucht derselbe Kaufliebhaber, sich dieserhalb bei ihm zu melden. Das zu verkaufende Haus befindetsich in durchaus bailichem Zustande und enthält 5 heizbare Zimmer; an Acker werden ca. 310 Scheffel, an Wiesen ca. 30 Scheffel à 60 qm Ruthen zum Verkauf gestellt. Eine specielle Beschreibung der Grundstücke, sowie der Verkaufsbedingungen kann gegen Erstattung der Capitalien übersendet werden.
Herrnburg bei Lübeck den 13. Januar 1870.
W. Giehrke, Pastor.


Die Ersparniß- und Vorschuß-Anstalt ist an jedem Montag und während des bevorstehenden Antoni-Termines vom 17. bis 24. Januar 1870, täglich von 8-12-Uhr Vormittags, geöffnet.
Die Ersparniß-Anstalt nimmt jederzeit Einlagen an und berechnet die Zinsen für die Einlagen, welche jetzt oder im Termine gemacht werden, vom Antoni-Termine k. J. an.
Ebenso nimmt die Vorschuß-Anstalt jederzeit beliebige Summen zur Verzinsung an, auch gewährt dieselbe Darlehen, in der Regel gegen 6% und gegen Bürgschaft zweier solider, im hiesigen Fürstenthume wohnhafter Männer oder gegen Verpfändung von Werthpapieren.
Schönberg, den 18. December 1869.
Das Directorium der Ersparniß- und Vorschuß-Anstalt C. Drevs. Burmeister. W. Saß. Aug. Spehr. Secretair: R. Rackow, Advocat.


Feuerversicherungsbank für Deutschland in Gotha.
Zufolge der Mittheilung der Feuerversicherungsbank für Deutschland zu Gotha wird dieselbe nach vorläufiger Berechnung ihren Teilnehmern für 1869 ca. 73 Prozent ihrer Prämieneinlagen als Ersparniß zurückgeben. Die genaue Berechnung des Antheils für jeden Theilnehmer der Bank, sowie der vollständige Rechnungsabschluß derselben für 1869 wird am Ende des Monats Mai d. J. erfolgen. Zur Annahme von Versicherungen für die Feuerversicherungsbank bin ich jederzeit bereit.
Schönberg, den 10. Januar 1870.
Chr. Schrep, Agent der Feuerversicherungsbank f. D.


Alle Diejenigen, welche im bevorstehenden Termine Gelder und Sparkassenbücher durch mich an die Sparkasse in Schwerin zu den jetzt erhöhten Zinsfuße besorgt zu haben wünschen, werden ersucht, solche bis spätestens zum 21. Januar bei mir abzugeben.
J. P. Bade.


Wilhelmine Senger
Paul Hempel
Blüssen, Lübeck
15. Januar 1870.


Verlobungsanzeige.
Johannes Oelerich
Adolphine Baer.
Allermöh, Schönberg.


Am Dienstag den 15. Februar sollt in meinem neudecorirten Salon eine Maskerade abgehalten werden, wozu ich meine geehrten Freunde und Gönner so höflichst als ergebenst einlade.
Eintrittskarten sowohl für Zuschauer als Masken bitte vorher bei mir abzufordern, da am Ballabend kein Entrée erhoben wird und der Zutritt nur gegen Vorzeigung solcher Karte stattfindet.
Eine reichhaltige saubere Maskengaderobe ist vom Sonntag den 13. Februar an bei mir ausgestellt und wird gegen billigen Preis miethsweise überlassen.
Hochachtungsvoll. J. Köster.


Jedem Land- u. Ackerwirthe großen Nutzen bringende Sämereien.
1. Engl. Futterrüben-Samen für Land- und Ackerwirthe.
Diese Rüben, die schönsten und ertragreichsten von allen jetzt bekannten, Futterrüben, werden 1 bis 3 Fuß im Umfange groß, und 5, ja 10-15 Pfd. schwer, ohne Bearbeitung, denn sie verlangen weder das Hacken noch das Häufen, da nur die Wurzeln in der Erde wachsen, die Rübe aber wie ein Kohlkopf über der Erde steht. Das Fleisch dieser Rüben ist dunkelgelb, die Schale kirschbraun, mit großen, saftreichen Blättern. Die erste Aussaat geschieht, sobald es die Witterung erlaubt, Anfangs März oder April. Die Ernte ist sodann im Juli, so daß dieser Acker zum zweiten Mal mit derselben Rübe bestellt werden kann. Vorzüglich kann man die Rüben noch anbauen, wenn man die ersten Vorfrüchte herunter genommen hat, z. B. nach Grünfutter, Frühlingskartoffeln, Raps, Lein und Roggen. Geschieht die letzte Aussaat in Roggenstoppel und bis Mitte August, so kann man mit Bestimmtheit einen großen Ertrag erwarten und mehrere hundert Wispel anbauen.
Auch wird der Versuch lehren, daß dieser Rübenbau zehnmal besser ist, als der Runkel- und Wasserrüben-Anbau, da nach der Rübenfütterung Milch und Butter einen feinen Geschmack erhalten, was bei Wasserrüben niemals der Fall ist, auch als Mastfütterung nimmt diese Rübe die erste Stelle ein. Das Pfund Samen von der großen Sorte kostet 2 Thlr., und werden damit 2 Morgen besäet. Der Ertrag ist pro Morgen ca. 230-260 Scheffel. Mittelsorte 1 Thlr. Unter 1/4 Pfund wird nicht verkauft.
2. Bockharascher Riesen-Honig-Klee
(ächte Original-Saat). Dieser Klee gedeiht und wächst auf jedem Boden ganz vortrefflich. Er wird, sobald offenes Wetter eintritt, gesäet und liefert auch im ersten Jahre bei zeitiger Aussaat selbst auf geringem Boden, 3-4, auf guten sogar 5 Schnitte. Auch kann man denselben unter Gerste und Hafer säen; mit letzterem zusammengeschnitten giebt er herrliches Futter für Pferde. Soll der Klee als Grün- oder Trockenfutter verwendet werden, ist allmonatliches Abmähen bei einer Höhe von 3/4 Ellen nöthig, da die zarten Blätter und Stengel dem Vieh mehr zusagen. Will man jedoch den Klee vorzüglich, des Samens wegen anbauen, so lassen man ihn fortwachsen. Er blüht von Ende Mai bis August ungewöhnlich reich und wird häufig von Bienen besucht. Blüthen und Blättern ist der feinste Waldmeistergeruch eigen. Das erste Futter des zweiten Jahres giebt es im April. Der Ertrag ist ein ungemein reichlicher und empfiehlt sich vorzugsweise dieser Bokharasche Riesen-Honig-Klee zum Anbau, mehr als jede andere Kleegattung, weil er schneller und höher wächst und einen feinen Geschmack hat. der Morgen liefert an 600 Ctr. grünes Futter und ist der Klee seines großen Futterreichthums wegen ganz besonders für Milchkühe und Schafvieh zu empfehlen. Vollsaat pro Morgen 12 Pfd. Das Pfund Samen kostet 1 Thlr. Unter 1/4 Pfd. wird nicht abgegeben.
3. Schottischer Riesen-Turnips-Runkelrüben-Samen (veredelt und doppelt gereinigt)
Diese Rüben werden 18-22 Pfd. schwer, haben gelbes Fleisch und große saftreiche Blätter. Aussaat pro Morgen 3 Pfd., das Pfd. kostet 10 Sgr. Ertrag pro Morgen 450 Ctr.
Es offerirt diese Samen Ferdinand Bieck in Schwedt a. O.
Frankirte Aufträge werden mit umgehender Post expedirt, und wo der Betrag nicht beigefügt, wird solcher pr. Postvorschuß entnommen.


Zu Ostern 1870 finden zwei verheiratete rüstige Tagelöhner Wohnung bei mir.
Bauhof Schönberg. C. Drevs.


[ => Original lesen: 1870 Nr. 5 Seite 4]

Mecklenburg. Lebensversicherungs- und Sparbank in Schwerin.
Wir bringen hierdurch zur öffentlichen Kenntniß, daß die durch den Tod des weiland Herrn J. P. Bade vor Kurzem erledigte Agentur Schönberg, welche bis jetzt durch den Sohn des Dahingeschiedenen, Herrn Carl Bade, interimistisch fortgeführt worden, von jetzt an dem Letztgenannten unter dem Titel Haupt-Agentur Schönberg wiederum von uns übertragen worden ist. Wir unterlassen nicht, hierbei zu erklären, daß es uns zur besonderen Befriedigung gereicht, diese durch den Vater zu so bedeutendem Flor gebrachte Agentur von dem Sohne desselben fortgeführt zu sehen, und hegen die Hoffnung, daß das unserem uns so bedauerlichst entrissenen früheren Vertreter von den Interessenten in so hohem Maaße entgegengetragene Vertrauen auch dem Nachfolger desselben unverändert erhalten bleiben möge.
Schwerin, den 12. Januar 1870.
Mecklenburgische Lebensversicherungs- und Sparbank. C. U. Schwerdtfeger, Director, C. L. F. Soltau, General-Agent.
Hiermit machen wir zugleich bekannt, daß wir den Bank-Registrator Herrn W. Stephans dem Herrn Bade zum Hülfsarbeiter bestellt haben, wonach Herr Stephans autorisirt ist, nicht allein sämmtliche von der Haupt-Agentur Schönberg ausgehende Mittheilungen und auszugebende Documente mit zu unterzeichnen, sondern auch in Abwesenheit oder Behinderung des Herrn Bade solche allein "in Vertretung" zu zeichnen, auch alle bei der Haupt-Agentur vorkommenden Geschäfts-Anträge zur weiteren Beförderung entgegen zu nehmen.


H. Piorkowski, Leipzig, Hallesche Straße 6, Fabrikant von schmiedeeisernen Oefen, empfiehlt dieselben als das Billigste und Zweckmäßigste in dieser Branche. Diese überall und auf die leichteste Weise aufstellbaren Oefen unterscheiden sich durch folgende wesentliche Hauptvortheile von allen anderen bis jetzt hergestellten Oefen:

1) Werden circa 50-60% an Feuerungsmaterial gespart.
2) Bedürfen sie, einmal angezündet, keinerlei Beaufsichtigung und Nachhülfe, und brennen ununterbrochen 10-12 Stunden.
3) Ist die Wärme je nach Bedürfniß leicht zu regulieren.
4) Wird durch die eigenthümliche Construction derselben das so schädliche Ausströmen des Kohlenoxydgases, dem sämmtliche Eisenöfen anderer Construction unterworfen sind, gänzlich vermieden.
5) Erzielt man, bei vollkommener Feuersicherheit die größtmögliche Reinlichkeit.

Diese Oefen sind dieser außerordentlichen Vorzüge halbernicht nur für den gebrauch von Privaten, sondern auch ganz besonders für Schulen, Kasernen, Büreaux, Hospitäler, überhaupt jeder größeren Anstalt aufs Angelegentlichste zu empfehlen. Die Preise sind so billig gestellt, dass die Anschaffungskosten durch die bedeutende Brennmaterial-Ersparniß binnen Kurzem gedeckt sind, während die Annehmlichkeit dieser Oefen, als äußerste Reinlichkeit, große Zeitersparniß, noch außerdem ins Gewicht fallen.


Epileptische Krämpfe (Fallsucht) heilt brieflich der Specialarzt für Epilepsie Doctor O. Killisch in Berlin, Mittelstraße 6. - bereits über Hundert geheilt.


Brauselimonade, Selters- & Sodawasser von F. Schlüter, Ratzeburger Actien-, Savator- und leichtes Bier auf Gebinden und Flaschen empfiehlt J. P. H. Spehr, Marienstraße Nr. 52 in Schöneberg.


Varinasblätter à Pfund 22 ßl., geschnitten 24 ßl., empfiehlt H. Krellenberg, Cigarren- und Tabacksfabrikant.


Meteorologische Beobachtungen.
Januar
1870.
Barometer   Wärme   Wind Stärke  
Paris. Lin.
300 +
niedrigste
°R.
höchste
°R.
       
14.
15.
16.
17.
34.16
32.87
36.94
42.39
1.3
2.2
1.8
1.3
2.5
5.0
3.6
2.0
S
SSW
NNW
NNO
1
1
1
2
trübe.
-
-
-

Am 14., 15. und 16. auf 1 []' 14, 23 und 2 Cubikz. Regen.


Markt=Preise in Lübeck.
Butter, Meckl. d. Pf.13 1/2 - 14 Schilling (Mecklenburg),
Holst. d. Pf.14 - 14 1/2 Schilling (Mecklenburg),
Hasen d. St.36 - 44 Schilling (Mecklenburg),
Enten d. St.20 - 22 Schilling (Mecklenburg),
Hühner d. St.16 - 18 Schilling (Mecklenburg),
Küken d. St.12- 14 Schilling (Mecklenburg),
Tauben d. St.6 - 7 Schilling (Mecklenburg),
Gänse d. Pf.9 1/2 Schilling (Mecklenburg),
Spickgans d. St.32 - 40 Schilling (Mecklenburg),
Flickgans d. St.20 - 24 Schilling (Mecklenburg),
Schinken d. Pf.10 - 10 1/2 Schilling (Mecklenburg),
Schweinskopf d. Pf.6 Schilling (Mecklenburg),
Wurst d. Pf.10 Schilling (Mecklenburg),
Eier 5 St.4 Schilling (Mecklenburg),
Kartoffeln d. Faß.6 Schilling (Mecklenburg),
Karpfen d. Pf.9 Schilling (Mecklenburg).


Getreide=Preise in Lübeck.
(pro Sack in Lüb. Crt.)
Weizen15 1/2 - 16Mark (Lübeck)4Schilling (Mecklenburg)
Roggen12 - 12Mark (Lübeck)8Schilling (Mecklenburg)
Gerste10 1/2 - 11Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)
Hafer8 1/2 - 9Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)
Erbsen12 - 13Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)
Wicken12 - 14Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)
Buchweizen11 - 12Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)
Winter=Rapssaat-Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)
Winter=Rübsen-Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)
Schlagleinsaat18 - 18Mark (Lübeck)8Schilling (Mecklenburg)


(Hiezu Officieller Anzeiger Nr. 3.)


Herausgegeben unter Verantwortlichkeit von L. Bicker in Schönberg.


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