No. 3
Die Anzeigen erscheinen wöchentlich zweimal.
Dienstags und Freitags

Schönberg, den 11. Januar
1870
vierzigster Jahrgang
Preis vierteljährlich 20 Schilling (Mecklenburg) jährlich 1Mark (Lübeck) 32Schilling (Mecklenburg).
Jahrgang
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[ => Original lesen: 1870 Nr. 3 Seite 1]

- Ein schreckliches Unglück ereignete sich in voriger Woche in Demern. Vier Kinder, die trotz des Verbots der Mutter auf's Eis gegangen waren, brachen ein, und nur eines konnte lebend aus dem Wasser gezogen werden.
- Dassow. Nicht allein die Bewohner unseres Ortes , sondern auch die der nächsten und weiteren Umgegend interessirt aufs Lebhafteste die Lübeck-Kleinen Eisenbahn. Wenn dieselbe auch auf unsern innern Verkehr voraussichtlich keinen großen Einfluß üben wird, für den Personen- und Waarenverkehr von und nach außen ist diese Bahn für uns von großer Bedeutung, da sie in der Entfernung von nur einer Meile an uns vorüber führt; ihre nächste Station für uns ist Schönberg. Da wir also auf einen lebhaften Verkehr von hier nach Schönberg rechnen dürfen, können wir den Wunsch nicht zurückhalten, daß auch der Weg dorthin in einen guten fahrbaren Zustand gesetzt werde. Eine Chaussirung desselben haben wir wohl nicht zu erwarten, wir würden auch schon zufrieden sein, wenn derselbe so planirt und mit Kies befahren würde, wie es auf der Mahlzower Strecke bereits geschehen ist. Wir richten diese Bitte an die löbl. Verwaltungsbehörde des Fürstenthums Ratzeburg , da Schönberg nicht nur zunächst bei dieser Angelegenheit interessirt ist, sondern auch der Weg ausschließlich über Ratzeburger Gebiet führt. Möchten wir nicht vergeblich gebeten haben !
- Ratzeburg. Am Sonntag den 2. Nachmittags belustigte sich die hiesige Jugend auf dem Eise, obgleich dasselbe, in Folge des eingetretenen Thauwetters bereits unsicher geworden. Ein elfjähriger Knabe hatte sich mit seinem Schlitten zu weit auf den sogen. kleinen See hinausgewagt und brach ein. Bei der Dünne des Eises mißlangen die ersten Rettungsversuche und nur mittelst zusammengebundener Leitern, welche man endlich dem schon über 10 Minuten mit dem nassen Elemente ringenden Knaben hinschob, gelang es, denselben halb erstarrt an's Land und zunächst in die Wohnung eines Verwandten zu bringen. Hier erholte er sich unter ärztlicher Hülfe bald wieder so weit, daß er zum elterlichen Hause zurückkehren konnte und nach einigen Tagen, nachdem auch die vom Eise verwundeten Hände geheilt waren, sich vollständig wieder wohl befand. Zwei Arbeitsleute, die mit Gefahr ihres Lebens die Rettung des Knaben bewerkställigt, erhielten vom Königl. Amte hieselbst je 5 Thlr. Belohnung.
- Ratzeburg. Am Donnerstag den 6. gab die seit einigen Wochen in Mölln wirkende Gesellschaft des Herrn Directors C. Hocke ihre erste Vorstellung im Hotel "Stadt Hamburg" hieselbst. Zur Aufführung kamen die Lustspiele: "Der einzige junge Mann im Dorfe", von C. A. Görner, "die Hochzeitsreise" von R. Benedir und "die Berliner in Wien" oder "vom Juristentag" von Kalisch, letztere Posse mit Gesang, von Seiten des zahlreich versammelten Publikums ist diese erste Vorstellung mit Beifall aufgenommen worden. Dagegen befriedigten die Leistungen der Akrobaten-Gesellschaft von Braune aus Hamburg nicht; die Vorstellungen waren auch nur schwach besucht.
- Der Mecklenburger Landtag hat am 6. d. M, mit 34 gegen 26 Stimmen beschlossen, daß die Bestimmung des Preßgesetzes, wonach die Befugniß zum Betriebe des Preßgewerbes durch richterliches Erkenntniß entzogen werden kann, aufrecht erhalten werden soll.
- Ollivier, der neue französische Minister des Auswärtigen in Frankreich, hat auch für Deutschland einen guten Klang. Er war jahrelang der einzige Franzose von Bedeutung, der das Recht Deutschlands anerkannte, mit sich anzufangen, was es wolle, und der den Frieden mit Deutschland predigte. Sein College, der neue Minister des Innern, hat sofort den deutscheu Zeitungen die französischen Grenzen geöffnet, sie kommen nun wieder nach Paris und überzeugen die Franzosen von der Friedensliebe Deutschlands.
- Dänemark und Schweden wollen die Ausführung des Prager Friedens von 1866 (Nordschleswig) in Wien und Paris anregen.
- "Herr Jesuitenpater Roh! Als Sie Ihre zu Frankfurt a. M. im Herbst 1852 gegebene Erklärung:

"Wenn Jemand der juridischen Fakultät von Heidelberg oder Bonn ein von einem Jesuiten verfaßtes Buch vorweist, in welchem nach Urtheil der Fakultät der infame Grundsatz: Der Zweck heilige die Mittel, entweder in diesen oder in gleichbedeutenden Worten enthalten ist, so werde ich auf Weisung der Fakultät dem Vorweiser jenes Buchs 1000 fl. rh. W. ausbezahlen. Wer aber, ohne diesen Beweis erbracht zu haben, mündlich oder schriftlich dem Jesuitenorden jene schändliche Lehre zuschreibt, ist ein ehrloser Verläumder, -

im Winter 1866 zu München durch die ultramontane Presse wiederholen ließen, versprach ich den so keck geforderten Beweis zu liefern und so die Ehrenrettung der gebildeten Welt, die ja von dem Vorhandensein jenes infamen Grundsatzes im Schooße des Jesuitenordens von jeher moralisch überzeugt war, zu bewerkstelligen, - Dieser Beweis liegt nun in der soeben bei Haller in Bern herausgegebenen, dem Concil in Rom gewidmeten Buche 'Jesuitenmoral' unumstößlich vor. Daher fordere ich Sie hiermit auf, zu bestimmen, welche der beiden obengenannten juridischen Facultäten Sie um Uebernahme der schiedsrichterlichen Functionen ansprechen wollen, und bemerke gleichzeitig, daß ich Ihre Wahl im Voraus genehmige. Erhalte ich jedoch binnen 14 Tagen Ihrerseits keine entsprechende Antwort, so nehme ich an, daß Ihre oben angezogene Erklärung jesuitischer Humbug gewesen sei, und überlasse der gebildeten Welt das Urtheil über Sie zu sprechen. Bern, 16. Dec. 1869. Dr. Franz Huber."
- Wie von Verschiedenen Seiten gemeldet wird, gedenkt der Präsident der Vereinigten Staaten, General Grant, im Juni d. J. mit einem großen Geschwader zu einem Besuche der Souveräne von Frankreich, England, Preußen und Rußland nach Europa zu kommen.
- Erzherzog Carl Ludwig von Oesterreich wird nach Berlin reisen, um den Besuch des preußischen Kronprinzen zu erwidern.
- Kaiser Alexander von Rußland hat Alles, was der Ehrgeiz ersehnt und doch keine Freude am Leben. Er leidet an der Hypochondrie, die in der Familie erblich sein soll.
- Die Kissinger versenden von diesem Jahre

[ => Original lesen: 1870 Nr. 3 Seite 2]

an ihren berühmten Wunderthäter nicht mehr in gebrannten Krügen, sondern in starken Glasflaschen.
- Der Richter in Paris, der die Untersuchung gegen Traupmann geführt hat, heißt Drouet d'Aran und ist ein Nachkomme der Jungfrau von Orlaens oder Jeanne Darc. Traupmann hat gebeten, ihn am 21. Januar, dem Todestage des unschuldigsten aller Könige (Louis XVI.) hinzurichten und ihm vorher den Kerker der Königin Marie Antoinette zu zeigen.
- Der Klempner K. in Hirschberg hat ein schlimmes Neujahr gehabt. Er fuhr mit seiner Frau über Land und hinterließ das strenge Verbot kein Petroleum zu verkaufen. Das unerfahrene Dienstmädchen holt dennoch auf Verlangen eines Kunden Petroleum aus dem Keller, der Stoff entzündet sich und Keller und Haus stehen im Nu in Flammen. Das Haus brannte aus, der Lehrling flüchtete vor Angst und das Mädchen sprang vor Verzweiflung in den Fluß und wurde todt herausgezogen.
- Ein junger Deutscher in Californien sah im Hause einer befreundeten Familie das Bild eines wunderschönen Mädchens und gerieth in Feuer und Flammen - Meine Schwester in St. Russel (Cornwall) antwortete die Dame vom Hause auf seine Frage. Unverheirathet? - ich denke, ja! sagte die Dame lächelnd. Es ist ein bischen weit dahin. - Andern Tags hatte der junge Mann geschrieben und als Antwort kam kein Korb. Ein zweiter Brief brachte das Reisegeld und die Bitte: Kommen Sie sogleich, Sie sind meine Braut, aber frei, wenn ich Ihnen nicht gefalle. - Die Dame kam, sah und wurde andern Tags die Frau des Californiers. - Es ist immer gut, wenn eine schöne Dame ihren Brüdern und Schwestern ihr Conterfei verehrt.
- In Tabor in Böhmen sperrte eine Bäuerin ihr vierteljähriges Kind mit zwei Schweinen in die Stube, als sie zurückkehrte, war das Kind von den Schweinen halb aufgefressen.


Ein Heimgekehrter.
Novelle von Dr. Friedrich Friedrich.
(Fortsetzung.)

[ => Original lesen: 1870 Nr. 3 Seite 3]

Ein Heimgekehrter.
Novelle von Dr. Friedrich Friedrich.
(Fortsetzung.)


Anzeigen.

Nachdem der Schmiedemeister Wilhelm Kähler zu Wahrsow seinen Gläubigern seine Güter rein abgetreten hat, ist unter Vorbehalt der creditorischen Rechte der formelle Concurs über sein Vermögen eröffnet worden und zur Anmeldung der Forderungen an den Cridar, zur Feststellung des Schuldenstandes, zur Erklärung über die angemeldeten Forderungen, zur Wahl eines definitiv zu bestellenden Güterpflegers zur Production der Originalien und sonstigen schriftlichen Beweismittel, sowie zur Erstigkeitsausführung ein Termin auf Montag den 17. Januar 1870, Morgens 10 Uhr, anberaumt worden, zu welchem Alle, welche aus irgend einem Grunde Ansprüche und Forderungen an den gedachten Gemeinschuldner und das den Gläubigern desselben abgetretene Vermögen haben, bei Vermeidung der Abweisung von der Masse und des Ausschlusses mit den Beweismitteln und mit der Erstigkeitsausführung, peremtorisch hiermit geladen werden.
Zum Versuch der Güte ist ein Termin auf Montag den 7. Februar 1870, Morgens 10 Uhr, angesetzt, zu welchen die Kähler'schen Gläubiger hiemit vorgeladen werden unter dem Nachtheil der anzunehmenden Einwilligung in die im Termine Gerichtswegen zu machenden oder endlich zu regulirenden Vergleichsvorschläge, und mit dem Bemerken, daß etwanige Ablehnungen oder Fristgesuche von Bevollmächtigten nur im Falle einer auf Widerspruch gerichteten Specialvollmacht, bloße schriftliche Erklärungen dagegen überall nicht berücksichtigt werden.
schließlich wird bemerklich gemacht, daß die erforderlichen Sicherheitsmaßregeln verfügt sind und daß Zahlungen fortan nicht mehr an den Cridar Kähler, sondern nur an das unterzeichnete Gericht geleistet werden dürfen.
Schönberg, den 11. October 1869.
Großherzogl. Justizamt der Landvogtei des Fürstenthums Ratzeburg.
C. L. v. Oertzen.
(L. S.) A. Dufft.


Vermischte Anzeigen.

Die Prüfungen zum einjährigen freiwilligen Militärdienste werden auch in diesem Jahre in den Monaten März und September abgehalten werden.
Diejenigen Militairpflichtigen, welche sich an den im März d. J. stattfindenden Prüfungen zu betheiligen wünschen, haben sich dazu schriftlich unter Beifügung der im § 152 Nr. 1 a bis c. der Militair-Ersatz-Instruction bezeichneten Papiere, sowie ihrer etwaigen Schulzeugnisse bis zum Ablauf dieses Monats zu melden.
Bemerkt wird, daß die Berechtigung zum einjährigen freiwilligen Militairdienste bei Verlust des Anrechts spätestens bis zum 1. Februar des Kalenderjahres nachgesucht werden muß, in welchem das 20. Lebensjahr vollendet wird, mithin junge Leute, welche im Jahre 1850 geboren sind, ihre Anmeldung, sofern sie überhaupt die Berechtigung zu erlangen wünschen, bis zum 1. Februar d. J. beschafft haben müssen.
Schwerin, den 4. Januar 1870.
Großherzogliche Prüfungs-Commission für einjährig Freiwillige.


Die diesjährigen Antoni-Zinsen aus dem Landkasten bitte ich bei mir abzuholen:
Schönberg, den 10. Januar 1869. Kindler, Advocat.


Nachdem die früher von mir ausgebotenen Capitalien versagt sind, suche nun noch zu Antoni gegen gute hypothekarische Sicherheit und 4% Zinsen folgende Pöste: 1500 Taler (Mecklenburg), 1300 Taler (Mecklenburg), 1200 Taler (Mecklenburg), 2 mal 1000 Taler (Mecklenburg), 600 Taler (Mecklenburg), 4 mal 500 Taler (Mecklenburg), 3 mal 400 Taler (Mecklenburg), und 300 Taler (Mecklenburg). Carl Bade.


Alle Diejenigen, welche im bevorstehenden Termine Gelder und Sparkassenbücher durch mich an die Sparkasse in Schwerin zu den jetzt erhöhten Zinsfuße besorgt zu haben wünschen, werden ersucht, solche bis spätestens zum 21. Januar bei mir abzugeben. J. P. Bade.


Freitag den 14. d. M. wir für diesen Winter die erste Soirée musicale im Gastwirth Spehr'schen Saale Abends 7 Uhr stattfinden.
Programm: Rheinische Herbstbilder von Muck.
Der Vorstand des Gesangsvereins.


Feuerversicherungsbank für Deutschland in Gotha.
Zufolge der Mittheilung der Feuerversicherungsbank für Deutschland zu Gotha wird dieselbe nach vorläufiger Berechnung ihren Teilnehmern für 1869 ca. 73 Prozent ihrer Prämieneinlagen als Ersparniß zurückgeben. Die genaue Berechnung des Antheils für jeden Theilnehmer der Bank, sowie der vollständige Rechnungsabschluß derselben für 1869 wird am Ende des Monats Mai d. J. erfolgen. Zur Annahme von Versicherungen für die Feuerversicherungsbank bin ich jederzeit bereit.
Schönberg, den 10. Januar 1870.
Chr. Schrep, Agent der Feuerversicherungsbank f. D.


Ein mit guten Zeugnissen versehener Kuhknecht findet eine Stelle bei H. Rockfien, Lockwischer Mühle.


Das allgemein deutsche Heiraths-Vermittelungs-Institut in Darmstadt, welches durch seine allgemein bekannt Reelität sich einen europäischen Ruf gegründet und seither mehrere Ehebündnisse in höchster und bürgerlicher Sphäre abgeschlossen hat, empfiehlt sich hiermit Heirathslustigen beiderlei Geschlechts. Offerten in allen Ständen, vom höchsten Adel und Militär, bis zum Bürger- und Beamtenstande. (Damen werden von der Frau des Direktors beschieden. Comptoir für dieselben ganz appart.)
Keine Vorauszahlungen, bis wirklich eine Verehelichung stattgefunden. - Statuten gratis. Strengste Discretion.
Unsere Vermittlungen erstrecken sich auch ins Ausland.
Die Direction.
Jedem Briefe ist eine Freimarke zur Frankatur der Rückantwort beizufügen.


Hierdurch mache ich die ergebene Anzeige, dass ich mich hieselbst als Böttchermeister niedergelassen habe und bitte ich das geehrte Publikum von Stadt und Land, mich bei Bedarf mit Ihren Arbeiten erfreuen zu wollen.
Böttchermeister Friedr. Möller vor der Marienstraße.


Ich schenke jetzt:
Lübecker Lagerbier à 2 1/2 Schilling (Mecklenburg) pr. 1/2 Fl.
Erlanger Doppelbier à 4 1/2 " " " "
Nürnber. Märzbier à 4 1/2 " " " "
Wiener Märzbier à 5 " " " "
Für außer dem Hause zu verkaufendes Bier wird 2 Schilling (Mecklenburg) pr. 1/2 Fl. deponirt.
Bernh. Drenkhahn.


[ => Original lesen: 1870 Nr. 3 Seite 4]

H. Piorkowski, Leipzig, Hallesche Straße 6, Fabrikant von schmiedeeisernen Oefen, empfiehlt dieselben als das Billigste und Zweckmäßigste in dieser Branche. Diese überall und auf die leichteste Weise aufstellbaren Oefen unterscheiden sich durch folgende wesentliche Hauptvortheile von allen anderen bis jetzt hergestellten Oefen:

1) Werden circa 50-60% an Feuerungsmaterial gespart.
2) Bedürfen sie, einmal angezündet, keinerlei Beaufsichtigung und Nachhülfe, und brennen ununterbrochen 10-12 Stunden.
3) Ist die Wärme je nach Bedürfniß leicht zu regulieren.
4) Wird durch die eigenthümliche Construction derselben das so schädliche Ausströmen des Kohlenoxydgases, dem sämmtliche Eisenöfen anderer Construction unterworfen sind, gänzlich vermieden.
5) Erzielt man, bei vollkommener Feuersicherheit die größtmögliche Reinlichkeit.

Diese Oefen sind dieser außerordentlichen Vorzüge halbernicht nur für den gebrauch von Privaten, sondern auch ganz besonders für Schulen, Kasernen, Büreaux, Hospitäler, überhaupt jeder größeren Anstalt aufs Angelegentlichste zu empfehlen. Die Preise sind so billig gestellt, dass die Anschaffungskosten durch die bedeutende Brennmaterial-Ersparniß binnen Kurzem gedeckt sind, während die Annehmlichkeit dieser Oefen, als äußerste Reinlichkeit, große Zeitersparniß, noch außerdem ins Gewicht fallen.


Epileptische Krämpfe (Fallsucht) heilt brieflich der Specialarzt für Epilepsie Doctor O. Killisch in Berlin, Mittelstr. 6 - Bereits über Hundert geheilt.


Siegel Stollwerksche Brustbonbons. Siegel
Prämiirt auf allen Ausstellungen. Eine Verbindung von Zucker und solchen Kräuter-Extracten, deren wohltätige Einwirkung auf die Respirations-Organe von der medizinischen Wissenschaft festgestellt sind. Depôts dieser Brust-Bonbons in versiegelten Paketen mit Gebrauchsanweisung à 6 1/2 Schilling (Mecklenburg) befinden sich in Schöneberg bei Carl Bade; in Carlow bei H. Siebenmark; in Dassow bei H. C. Bühring und in Grevismühlen bei Wilh. Hagen.


Feuerversicherungsbank für Deutschland in Gotha.
Zufolge der Mittheilung der Feuerversicherungsbank für Deutschland zu Gotha wird dieselbe nach vorläufiger Berechnung ihren Teilnehmern für 1869 ca. 73 Prozent ihrer Prämieneinlagen als Ersparniß zurückgeben. Die genaue Berechnung des Antheils für jeden Theilnehmer der Bank, sowie der vollständige Rechnungsabschluß derselben für 1869 wird am Ende des Monats Mai d. J. erfolgen. Zur Annahme von Versicherungen für die Feuerversicherungsbank bin ich jederzeit bereit.
Domhof, den 6. Januar 1870.
F- Schlüter, Agent der Feuerversicherungsbank f. D.


Das Böttchergeschäft meines verstorbenen Mannes werde ich mit Hülfe eines tüchtigen Werkführers künftig fortsetzen, und bitte die geehrten Kunden meines Mannes, mir ihre Arbeit nicht zu entziehen.
Böttcherwittwe Kleinfeldt in der Sabowerstraße.


Die beliebten Knoblauch-Würste sowie ein sehr gutes Bier bringt in empfehlende Erinnerung Gastwirthin Krüger.


Zu Ostern wird ein Knabe vom Lande als Laufbursche gesucht vom Apotheker Wilh. Saß.


Maschinen-Oel, welches nicht occidirt und bei stärkster Kälte nicht friert, empfiehlt Aug. Spehr.


Ratzeburger Actien-Brauerei.
Montag den 10., 11. u. 12. Januar Großes Concert der Gesellschaft Cohn, bestehend aus 9 Personen, wozu ergebenst einladet W. Wolf.


Am Mittwoch Abend voriger Woche ist auf der Chausee von Schöneberg nach Selmsdorf ein Bisam-Pelzkragen verloren worden. Der Finder wird gebeten, denselben gegen eine Belohnung abzugeben in Exped. d. Bl.


In voriger Woche ist ein goldener Uhrschlüssel, oben mit einem Pferdefuß, verloren worden. Der Finder wird gebeten, denselben gegen eine gute Belohnung in der Exped. d. Bl. abzugeben.


Meteorologische Beobachtungen.
Januar
1870.
Barometer   Wärme   Wind Stärke  
Paris. Lin.
300 +
niedrigste
°R.
höchste
°R.
       
7.
8.
9.
10.
29.91
30.03
31.02
32.85
0.8
2.6
4.2
3.4
5.0
6.7
5.4
4.2
SW
SW
SSW
WSW
1
1
2
1
trübe.
-
-
zieml. heit.

Am 7. 8. 9. 10. auf 1 []' 24, 36, 19 und 14 Cubikz. Regen.


Markt=Preise in Lübeck.
Butter, Meckl. d. Pf.14 1/2 - 15 Schilling (Mecklenburg),
Holst. d. Pfd.15 - 15 1/2 Schilling (Mecklenburg),
Hasen d. St.36 - 44 Schilling (Mecklenburg),
Enten d. St.20 - 22 Schilling (Mecklenburg),
Hühner d. St.14 - 15 Schilling (Mecklenburg),
Küken d. St.9 - 10 Schilling (Mecklenburg),
Tauben d. St.6 Schilling (Mecklenburg),
Gänse d. Pfd.9 1/2 Schilling (Mecklenburg),
Spickgans d. St. 32 - 40 Schilling (Mecklenburg),
Flickgans d. St. 16 - 20 Schilling (Mecklenburg),
Schinken d. Pfd. 9 1/2 - 10 Schilling (Mecklenburg),
Schweinskopf d. Pfd. 6 Schilling (Mecklenburg),
Wurst d. Pfd.10 Schilling (Mecklenburg),
Eier 5 St.4 Schilling (Mecklenburg),
Kartoffeln d. Faß6 Schilling (Mecklenburg),
Karpfen d. Pfd.8 Schilling (Mecklenburg).


Getreide=Preise in Lübeck.
(pro Sack in Lüb. Crt.)
Weizen16 - 16Mark (Lübeck)8Schilling (Mecklenburg)
Roggen12 - 12Mark (Lübeck)8Schilling (Mecklenburg)
Gerste10 1/2 - 11Mark (Lübeck)4Schilling (Mecklenburg)
Hafer8 1/2 - 9Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)
Erbsen13 - 14Mark (Lübeck)8Schilling (Mecklenburg)
Wicken14 - 14Mark (Lübeck)8Schilling (Mecklenburg)
Buchweizen11 - 12Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)
Winter=Rapssaat-Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)
Winter=Rübsen-Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)
Schlagleinsaat18 - 18Mark (Lübeck)8Schilling (Mecklenburg)
 
WeizenmehlNr.0: 23Mark (Lübeck)8Schilling (Mecklenburg),
Nr.1: 20Mark (Lübeck)8Schilling (Mecklenburg),
Nr.2: 15Mark (Lübeck)
pr. 200 Pfund Netto.


Herausgegeben unter Verantwortlichkeit von L. Bicker in Schönberg.


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