No. 2
Die Anzeigen erscheinen wöchentlich zweimal.
Dienstags und Freitags

Schönberg, den 07. Januar
1870
vierzigster Jahrgang
Preis vierteljährlich 20 Schilling (Mecklenburg) jährlich 1Mark (Lübeck) 32Schilling (Mecklenburg).
Jahrgang
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[ => Original lesen: 1870 Nr. 2 Seite 1]

- Zu Ehren des Concils geschehen bereits Zeichen und Wunder in Rom. In einer Urne daselbst sind die Gebeine von 89 Märtyrern beigesetzt diese Gebeine haben das Merkwürdige, daß sie feucht und naß werden, wenn der Kirche etwas Angenehmes. passirt, und trocken, wenn böse Zeit ist. Als der Papst im Jahre 1847 Reformator von Italien wurde, wurden die Gebeine salztrocken, klapperten erschrecklich und feuchteten sich erst wieder an, als Rom mit Oesterreich das Concordat abschloß. Als aber der Papst im vorigen Jahre sein Priester-Jubiläum feierte, da füllte sich die Urne mit mehr als 20 Schluck Wasser und am 8. Dec., dem Tage der Eröffnung des Concils, sogar mit 100 Schluck Wasser. Die Priester rufen Wunder, die römischen Wetterkundigen aber sagen trocken, wenn's regnet, wird's allemal naß. Es regnete nämlich am 8. Dec. in Strömen.
- Die diesjährige Neujahrs-Gratulation Napoleons ist streng constitutionell, sie sagt gar nichts. Alles in Allem lautete die Anrede an die gratulirenden Gesandten: "Ihre Anwesenheit ist ein erfreulicher Beweis der guten Beziehungen, in welchen meine Regierung zu allen Mächten steht." - Souffliren hat ihm das parlamentarische Ministerium noch nichts können; denn Ollivier hatte es noch nicht zu Stande gebracht. Daß die Mehrheit der Kammer es Ollivier so schwer macht, das Kaiserreich mit der Freiheit zu versöhnen, ist ein bedenkliches Zeugniß für die Klugheit der liberalen Partei. Sie gleicht den thörichten Jungfrauen, denen das Oel auf der Lampe fehlt, wenn sie ihr Licht leuchten lassen sollen.
- Den alten Spruch: Bier auf Wein, das laß sein, hat der König von Preußen nicht befolgt und es hat doch gut gethan. Als er mit seinem Prinzen das innere des neuerbauten Rathhauses in Augenschein nahm, kredenzte ihm die Weinwirthin des Rathskellers Champagner, er trank auf das Wohl der Stadt Berlin. Die Bierwirthin brachte darauf ein Seidel Bier mit silbernem Deckel und lorbeerbekränztem Helm. Der Stoff behagte dem König noch besser und er fragte, ob das Bier bayerisch oder berlinisch sei. Es war aber ein echt Berliner Kind.
- Die reiche Miß Coutts in London gedachte am Weihnachtsabend der Armen in dem armen Quartier Bethnal-Green. 500 armen Kindern ließ sie im hellerleuchteten Hause bescheeren und sättigte sie mit den landesüblichen Festgerichten. Nach den Kindern setzten sich die Alten, 700 Arme an die reichbesetzte Tafel.
- Die Auswanderung aus Norwegen war im vorigen Jahre größer wie in einem früheren Jahre. Bis zum September v. J. betrug die Zahl der aus Norwegen Ausgewanderten ca. 18000 Personen.
- Eine jetzt in Newyork arbeitende, durch Dampf getriebene Cigarrenmaschine versieht mit bewundernswürdiger Schnelligkeit und Accuratesse die ganze Arbeit der Menschenhand, scheidet die Deckblätter, legt die Einlagen zusammen, wickelt die Cigarren und schneidet sie glatt; ein Arbeiter, welcher nichts weiter zu thun hat, als die Deckblätter mit Klebstoff anzufeuchten und zurecht zu legen, kann mit derselben bis zu 2000 Stück fabriciren in der Stunde, welche sich dadurch ca. zehn Dollar pr. Mille billiger stellen, als die mit. der Hand gedrehten.
- Zwei Schwere Verbrecher büßen die That des alten Jahres in dem neuen ab. Zwei Schustergesellen, Carl Döbich aus Württemberg, 27 Jahr alt, und Johann Steidel aus Rheinbayern, 30 Jahr alt, lernten sich im vorigen Jahre in Straßburg kennen, ein paar vortreffliche Cumpane. Von Kindesbeinen an wenig nütz, Schlecht erzogen (der Vater Döbichs sitzt heute noch im Zuchthause) hatten sie sich viel in der Welt umhergetrieben, im heimischen Militair, wo sie oft bestraft wurden, in der Fremdenlegion in Algier u. s. w. Im August v. J. zogen sie mit Pistolen und Dolchen bewaffnet in's deutsche Land zu Mord und Raub aus. Im Badischen in der Nähe des Bades Antogast geht im Walde eine alte Dame an Ihnen vorüber, Steidel will sich auf sie werfen, Döbich hält ihn ab: "Laß das elende Geschöpf!" - Ein Pfarrer zieht des Weges. "Ein armer Teufel ! sagt Döbich, lassen wir ihn laufen !" - Da kommt ein stattlicher junger Mann, schön gekleidet, mit goldener Uhr und goldener Kette, - dem folgen sie, und als er sich plötzlich umdreht, schießt ihn Steidel mit der Pistole über den Haufen und Döbich wirft sich auf ihn und gibt ihm mit dem Dolch den Garaus; dann nehmen sie ihm Uhr und Kette, Ringe und ein Taschenbuch mit mehren hundert Gulden ab und verbergen den Leichnam unter Steinen und Moos. - Der Ermordete war der Kaufmann Mathiß aus Freiburg, ein Badegast in Antogast. Nach Straßburg zurückgekehrt, macht sich Döbich verdächtig und wird verhaftet, bald darauf auch Steibel, die geraubten Sachen finden sich bei ihnen. Sie werden in Offenburg vor dem Schwurgerichte des Raubmordes angeklagt, Döbich ist geständig, Steidel läugnet, will nur zugesehen haben, Beide aber wurden am 29. Dec. zum Tode verurtheilt.
- Militairscheue können von den Gebrüdern Dickhoff und Comp. in Bochum etwas lernen namentlich von dem Comp., der ein guter Arzt gewesen sein muß. Etlichen gaben sie Ochsenblut zu trinken und vor der Musterung ein kleines Brechmittel, das war gut für Blutsturz, Etlichen träufelten sie Limburger Käse in's Ohr, - das war gut für Ohrenzwang, wieder Etlichen machten sie Krampfadern und Herzklopfen, alles für 500 Thalern baar oder in guten Wechseln. Die falschen Papiere und Zeugnisse, das Sterben und Verderben ihrer Kunden, das Verduften und Auswandern besorgten die Gebrüder Dickhoff Selbst. Ihre Kundschaft ging durch Westphalen und Rheinland und war namentlich groß im Hannoverschen Ein Militairarzt von den 29, die ihre Hand mit im Spiele gehabt haben Sollen, hat bereits überraschende Aufschlüsse gegeben und 9 Collegen denuncirt Das Schlimmste ist, daß künftig ehrliche Leute für die Fälscher werden büßen müssen und manche ehrliche Krampfader bei der Musterung für eine künstliche gelten wird.
- Am 1. April 1870 werden für den Umfang des norddeutschen Postgebiets sogenannte Postbestellzettel eingeführt werden. Dieselben haben den Zweck, für die Geschäftsleute den Verehr zu erleichtern, indem auf ihnen einfache Waarenbestellungen oder ähnliche Notizen kurz notirt und zum Portosatze von 4 Pfennigen befördert werden.


[ => Original lesen: 1870 Nr. 2 Seite 2]

Anzeigen.

Antragsmäßig soll über die zu Herrnburg belegene Büdnerstelle c. p. des Jochen Lühr daselbst ein Hypothekenbuch niedergelegt werden, und werden daher alle Diejenigen, welche Realrechte an der bezeichneten Büdnerstelle c. p. haben und deren Eintragung in das niederzulegende Hypothekenbuch verlangen, zu deren Anmeldung auf Dienstag den 22. Februar 1870, Vormittags 11 Uhr, peremtorisch und unter dem Nachtheil hiemit auf. gefordert, daß alle nicht angemeldeten und von der Anmeldungspflicht nicht ausgenommenen Realrechte an dem proclamirten Grundstücke sowohl gegen den jetzigen als künftigen Besitzer desselben erloschen sein sollen.
Ausgenommen von der Anmeldungspflicht sind jedoch diejenigen Gläubiger, welche ihre Forderungen auf einem mit dem Siegel des Gerichts versehenen, vor dem Liquidationstermine ihnen vorzulegenden und von ihnen zu unterzeichnenden Postenzettel richtig und vollständig aufgeführt gefunden haben.
Schönberg, den 26. November 1869.
Großherzogl. Justizamt der Landvogtei des Fürstenthums Ratzeburg.
C. L. v. Oertzen.
(L. S.) A. Dufft.


Mittelst des gegenwärtigen Schuldproclams, welches event. zur vollen Wirkung eines Concursproclams erlassen sein Soll, werden alle Diejenigen, weiche Forderungen und Ansprüche an den Nachlaß des im Frühjahr 1863 verstorbenen Büdners und Schneidermeisters Kallies zu Ziethen, in specie an die daselbst belegene, zu Seinem Nachlaß gehörige Büdnerei c. p. zu erheben vermeinen, hiemit aufgefordert, diese ihre Forderungen und Ansprüche in dem auf Donnerstag den 20. Januar 1870, Vormittags 10 Uhr, anberaumten Liquidationstermin anzumelden und durch Beibringung ihrer schriftlichen Beweisdocumente zu bescheinigen, unter dem Nachtheile der Abweisung und des Ausschlusses von der Masse.
Gleichzeitig ist zum Verkaufe der zu Ziethen belegenen Büdnerstelle c. p. des daselbst verstorbenen Schneiders Kallies, noch für den Curanden Johann Kallies ertheiltem obervormundschaftlichen Veräußerungsdecrete, Termin auf Donnerstag den 20. Januar 1870, Vormittags 11 Uhr, anberaumt worden, wozu Kaufliebhaber hiemit vorgeladen werden.
Die zu verkaufende Büdnerei besteht aus einem Wohnhause nebst Garten und ca. 5 Schffl Aussaat Acker. In dem Wohnhause befinden sich 3 Mieths-Wohnungen neben einer oben im Hause belegenen kleinen Stube.
Die jährlichen Abgaben bestehen hauptsächlich aus nur 32 ßl. sog. Consensgeld und 2 Schffl. Roggen Grundzins, zahlbar nach dem jährlichen Lübecker Martini-Preise an die Großherzogliche Haupt-Casse zu Schönberg neben dem Zahl- und Procent-Gelde.
Bei annehmlich befundenem Bot wird der Zuschlag im Verkaufstermine sofort erfolgen, und hat der Meistbietende im Verkaufstermine eine Conventionalpoen von 300 Thlr. Pr. Cour. zu zahlen. Die Besichtigung des Grundstückes steht den Kaufliebhabern nach vorgängiger Meldung beim Vormunde, Schulzen Hauschild in Ziethen, jederzeit frei, und sind die Verkaufsbedingungen 3 Wochen vor dem Verkaufstermine auf der Justizsamts-Registratur einzusehen, auch abschriftlich gegen die Gebühr zu erhalten.
Schönberg, den 5. November 1869.
Großherzogl. Justizamt der Landvogtei des Fürstenthums Ratzeburg.
C. L. v. Oertzen.
(L. S.) A. Dufft.


Präclusiv-Bescheid.
In Sachen betreffend die Niederlegung eines Hypothekenbuchs über die zu Lockwisch belegene Schulzenstelle c. p. des Schulzen Heinrich Oldörp daselbst giebt das Großherzogliche Justizamt der Landvogtei des Fürstenthums Ratzeburg auf das am 28. d. Mts. abgehaltene Liquidations-Protocoll, nachdem die öffentliche gehörige Bekanntmachung dieses Termins zu den Acten docirt worden, hiermit den Bescheid:
daß alle weder in dem Liquidationstermine am 28 d. Mts. noch bis jetzt angemeldeten und von der Anmeldungspflicht nicht ausgenommenen Realrechte an dem proclamirten Grundstücke sowohl gegen den jetzigen als künftigen Besitzer desselben erloschen sein sollen.
Von Rechts Wegen !
Schönberg, den 29. December 1869.
C. L. v. Oertzen.
(L. S.) A. Dufft.


Verkaufs-Proclam und Edictal-Ladung.
Es ist ausgeklagter Schulden halber im Wege der Hülfsvollstreckung zum öffentlichen meistbietenden Verkaufe des dem Arbeitsmann Planthaber gehörigen, in der Fischerstraße, unter Nr. 258 hieselbst belegenen Wohnhauses erster Termin auf den 13. Januar k. J., zweiter Termin auf den 10. Februar k. J. und dritten und letzten Termin auf Freitag den 11. März k. J. Mittags 12 Uhr zu Rathhause hieselbst angesetzt. Zugleich sind alle Diejenigen, welche Forderungen irgend einer Art an den Arbeitsmann Planthaber, insbesondere an das zum Verkaufe stehende Wohnhaus zu haben glauben, ein für allemal, mithin peremotorisch und unter Androhung der Präclusion verabladet, solche im Professionstermine am Freitage den 28. Januar k. J. Mittags 12 Uhr zu Rathhause anzumelden und sofort gehörig zu bescheinigen.
Ratzeburg, den 14. December 1869.
Königlich Herzoglicher Stadthauptmann, Bürgermeister und Rath
In fidem: (L. S.) Richter, Stadtsecretair.


Vermischte Anzeigen.

Chefs-d'&oeli;vre de toilette! Dr. Hartung's Chinarinden-Oel, zur Conservierung und Verschönerung der Haare, in versieg. und gestemp. Flaschen à 12 Sgr.
Dr. Borchardt's aromatische Kräuterseife, zur Verschönerung und Verbesserung des Teints und erprobt gegen alle Hautunreinheiten, in versieg. Original-Päckchen à 6 Sgr.
Prof. Dr. Lindes vegetabilische Stangen-Pomade, erhöht den Glanz und die Elasticität der Haare; und eignet sich gleichzeitig zum Festhalten der Scheitel, in Originalstücken à 7 1/2 Sgr.
Apotheker Sperati's italienische Honigseife, zeichnet sich durch ihre belebende und erhaltende Einwirkung auf die Geschmeidigkeit und Weichheit der Haut aus, in Päckchen zu 2 1/2 und 54 Sgr.
Dr. Hartung's Kräuter-Pomade, zur Wiederereweckung und Belebung des Haarwuchses, in versiegelten und im Glase gestempelten Tiegeln à 12 Sgr.
Dr. Suin de Boutemard's aromat. Zahn-Pasta, das universellste u. zuverlässigste Erhaltungs- und Reinigungsmittel der Zähne und des Zahnfleisches, in 1/1 und 1/2 Päckchen à 12 und 6 Sgr.
Aecht werden die obigen, durch ihre anerkannte Solidität und Zweckmäßigkeit auch in hiesiger Gegend so beliebt gewordenen Artikel in Schönberg nach wie vor nur allein verkauft bei J. P. Bade.


[ => Original lesen: 1870 Nr. 2 Seite 3]

Heute Morgen 5 Uhr wurden wir durch die Geburt eines gesunden Knaben erfreut. Freunden und Bekannten statt besonderer Meldung. Gr. Drattow den 4. Januar 1870. C. Lemke und Frau, geb. Fischer.


Zahnweh Nervöses Zahnweh wird augenblicklich gestillt durch Dr. Gräfströms schwedische Zahntropfen à Flacon 7 1/2 Sgr. ächt zu haben in Schönberg bei Carl Bade.


Hierdurch mache ich die ergebene Anzeige, daß ich mich hieselbst als Böttchermeister niedergelassen habe und bitte ich das geehrte Publikum von Stadt und Land, mich bei Bedarf mit Ihren Arbeiten erfreuen zu wollen.
Böttchermeister Friedr. Möller vor der Marienstraße.


W. Kolls, Juwelen-, Gold- u. Silber-Waaren-Handlung Lübeck, Sandstrasse 1006.
Bestellungen werden billig und prompt ausgeführt.


Ein mit guten Zeugnissen versehener Kuhknecht findet eine Stelle bei H. Rocksien, Lockwischer Mühle.


Das allgemeindeutsche Heiraths-Vermittelungs-Institut in Darmstadt, welches durch seine allgemein bekannt Reelität sich einen europäischen Ruf gegründet und seither mehrere Ehebündnisse in höchster und bürgerlicher Sphäre abgeschlossen hat, empfiehlt sich hiermit Heirathslustigen beiderlei Geschlechts. Offerten in allen Ständen, vom höchsten Adel und Militär, bis zum Bürger- und Beamtenstande. (Damen werden von der Frau des Direktors beschieden. Comptoir für dieselben ganz appart.) Keine Vorauszahlungen, bis wirklich eine Verehelichung stattgefunden. - Statuten gratis. Strengste Discretion. Unsere Vermittlungen erstrecken sich auch ins Ausland. Die Direction. Jedem Briefe ist eine Freimarke zur Frankatur der Rückantwort beizufügen.


Club im Hause des Herrn Aug. Spehr am Mittwoch den 12. Januar 1870. Mittagessen 3 Uhr.


Gelder, die mir anvertraut werden, kann ich jeder Zeit zu der bekannten großen Sicherheit und zu fünf pro Cent verzinslich unterbringen.
Schönberg, 16. December 1869. Kindler, Advocat.


Nachdem die früher von mir ausgebotenen Capitalien versagt sind, suche nun noch zu Antoni gegen gute hypothekarische Sicherheit und 4% Zinsen folgende Pöste: 1500 Taler (Mecklenburg), 1300 Taler (Mecklenburg), 1200 Taler (Mecklenburg), 2 mal 1000 Taler (Mecklenburg), 600 Taler (Mecklenburg), 4 mal 500 Taler (Mecklenburg), 3 mal 400 Taler (Mecklenburg), und 300 Taler (Mecklenburg). Carl Bade.


Alle Diejenigen, welche im bevorstehenden Termine Gelder und Sparkassenbücher durch mich an die Sparkasse in Schwerin zu den jetzt erhöhten Zinsfuße besorgt zu haben wünschen, werden ersucht, solche bis spätestens zum 21. Januar bei mir abzugeben.
J. P. Bade.


Ich schenke jetzt:
Lübecker Lagerbier à 2 1/2 Schilling (Mecklenburg) pr. 1/2 Fl.
Erlanger Doppelbier à 4 1/2 " " " "
Nürnber. Märzbier à 4 1/2 " " " "
Wiener Märzbier à 5 " " " "
Für außer dem Hause zu verkaufendes Bier wird 2 Schilling (Mecklenburg) pr. 1/2 Fl. deponirt.
Bernh. Drenkhahn.


Weiße trockene Bohnen, à Pfund 3 ßl. empfiehlt Aug. Spehr.


Rum per Flasche 9 Schilling (Mecklenburg) bis 1Taler (Mecklenburg) 24 Schilling (Mecklenburg),
Arrac pr. Fl. 16Schilling (Mecklenburg) bis 1Taler (Mecklenburg),
Grog-Extract pr Fl. 16 Schilling (Mecklenburg), Moselwein von 8 Schilling (Mecklenburg) pr. Fl. an,
Weisswein von 8 Schilling (Mecklenburg) pr. Fl. an,
Medoc ‚ à Fl. 8 Schilling (Mecklenburg),
Bordeaux-Weine von 12 Schilling (Mecklenburg) pr. Fl. an
empfiehlt Aug. Spehr.


Epileptische Krämpfe (Fallsucht) heilt brieflich der Specialarzt für Epilepsie Doctor O. Killisch in Berlin, Mittelstraße 6. - Bereits über Hundert geheilt.


Internationale Ausstellung Altona 1869. unter dem Ehrenpräsidium Sr. Excellenz des Hrn. Bundeskanzler Graf Bismarck.
Grossartige Verloosung von ausgestellten und prämiirten Gegenständen.
Die großartigste Verloosung die je stattgefunden!
Preis pr. Original-Loos 1 Thaler Pr. Crt.
Bei größeren Abnahmen Rabatt.
Die schönsten und namentlich die prämiirten Gegenstände der diesjährigen großen internationalen Ausstellung in Altona kommen mit allerhöchster Genehmigung schon in einigen Wochen zur Verloosung.
ca. 6000 Gewinne im Werth von ungefähr 1/2 Million Mark Cour.
Hauptgewinn im Werth von 5000, 3000 1782, 1670, 1620, 1485, 1215, 1120 1080, 945 etc. Thaler.
Loose à 1 Thlr. Sind zu beziehen durch directe Einsendung, Posteinzahlung oder Nachnahme von den allein bevollmächtigten General=Agenten Isenthalk & Co., Banquiers in Hamburg.
Wiederverkäufern ansehnlicher Rabatt. - Listen auf Verlangen gratis.
Es steht den Gewinnern frei, die Gegenstände zu beziehen, oder nach Abzug eines kleinen Rabattes den vollen Werth in baar zu erhalten.
Warnung. Jedes von uns ausgegebene Originalloos muß mit unserem Stempel versehen sein.


[ => Original lesen: 1870 Nr. 2 Seite 4]

Vom 1. October bis 31. December 1869 sind nachstehende Vieschäden bei uns angemeldet:

1. Vom Schulzen Rentzow in Grieben ein Pferd 140 Taler (Mecklenburg)
2. Vom Büdner Busch in Selmsdorf eine Kuh 30 Taler (Mecklenburg)
3. Vom Schulzen Siebenmark in Schwanbeck ein Füllen 30 Taler (Mecklenburg)
4. Vom Kaufmann Wulff in Ziethen ein Pferd 45 Taler (Mecklenburg)
5. Vom Förster Lentzkow=Hohemeile zwei Starken 26 Taler (Mecklenburg)
6. Vom Pastor Schmidt in Lübsee ein Pferd 100 Taler (Mecklenburg)
7. Vom Hauswirth Meyer in Schwanbeck ein Bolle 20 Taler (Mecklenburg)

und werden unserer Mitglieder ersucht, die Deckung dieser Schäden un der Verwaltungskosten einen Beitrag von 16 Schillingen pro Taler (Mecklenburg) Versicherungssumme am Donnerstag den 13. Januar, Morgens 10 Uhr im Gasthause der Madame Boye hieselbst einzuzahlen.
Schönberg, den 5. Januar 1870.
Direction der Versicherungs-Gesellschaft im Fürstenthum Ratzeburg.


An den Erfinder und Fabrikanten des Fenchelhonig-Extractes Herrn L. W. Egers in Breslau, Metzgergasse 17 zum Bienenstock.
Werl, den 10. Mai 1869.
Ihr berühmter Fenchelhonig-Extract hat mir die brustübel und namentlich bei Husten sehr gute Dienste geleistet, so auch vielen Anderen, denen ich ihn angeraten habe. Ich leide nun seit längerer Zeit an Husten und Brustverschleimung, wofür bisher alle angewandten ärztlichen Mittel fruchtlos gewesen sind. (Folgt Auftrag)
Achtungsvoll grüßt Th. Lohmann.
Wegen der vielen elenden Nachpfuschungen dieses ausgezeichneten Mittels muß man beim Ankauf darauf achten, Daß jede Flasche das Siegel, Etiquette mit Facsimile, sowie die im Glase eingebrannte Firma von L. W. Egers in Breslau tragen muß. Das ächte Fabrikat ist übrigens nirgends weiter zu haben als nur beim Buchbinder C. Sievers in Schönberg.


H. Piorkowski, Leipzig, Hallesche Straße 6, Fabrikant von schmiedeeisernen Oefen, empfiehlt dieselben als das Billigste und Zweckmäßigste in dieser Branche. Diese überall und auf die leichteste Weise aufstellbaren Oefen unterscheiden sich durch folgende wesentliche Hauptvortheile von allen anderen bis jetzt hergestellten Oefen:

1) Werden circa 50-60% an Feuerungsmaterial gespart.
2) Bedürfen sie, einmal angezündet, keinerlei Beaufsichtigung und Nachhülfe, und brennen ununterbrochen 10-12 Stunden.
3) Ist die Wärme je nach Bedürfniß leicht zu regulieren.
4) Wird durch die eigenthümliche Construction derselben das so schädliche Ausströmen des Kohlenoxydgases, dem sämmtliche Eisenöfen anderer Construction unterworfen sind, gänzlich vermieden.
5) Erzielt man, bei vollkommener Feuersicherheit die größtmögliche Reinlichkeit.

Diese Oefen sind dieser außerordentlichen Vorzüge halbernicht nur für den gebrauch von Privaten, sondern auch ganz besonders für Schulen, Kasernen, Büreaux, Hospitäler, überhaupt jeder größeren Anstalt aufs Angelegentlichste zu empfehlen. Die Preise sind so billig gestellt, dass die Anschaffungskosten durch die bedeutende Brennmaterial-Ersparniß binnen Kurzem gedeckt sind, während die Annehmlichkeit dieser Oefen, als äußerste Reinlichkeit, große Zeitersparniß, noch außerdem ins Gewicht fallen.


Am Mittwoch Abend voriger Woche ist auf der Chausee von Schöneberg nach Selmsdorf ein Bisam-Pelzkragen verloren worden. Der Finder wird gebeten, denselben gegen eine Belohnung abzugeben in Exped. d. Bl.


In voriger Woche ist ein goldener Uhrschlüssel, oben mit einem Pferdefuß, verloren worden. Der Finder wird gebeten, denselben gegen eine gute Belohnung in der Exped. d. Bl. abzugeben.


Zu Ostern wird ein Knabe vom Lande als Laufbursche gesucht vom Apotheker Wilh. Saß.


Meteorologische Beobachtungen.
Januar
1870.
Barometer   Wärme   Wind Stärke  
Paris. Lin.
300 +
niedrigste
°R.
höchste
°R.
       
4.
5.
6.
37.36
36.34
36.34
2.2
3.3
3.3
4.2
5.2
4.5
S
SSW
SW
0
0
1
(Neb.) heit.
(Neb.) wolk.
wolkig.


Kirchliche Nachrichten.
Schönberger Gemeinde.

Sonntag den 9. Januar.
Vormittags-Kirche: Pastor Kämpffer.
Nachmittags-Kirche: Pastor Fischer.
Amtswoche: Pastor Kämpffer.


Markt=Preise in Lübeck.
Butter, Meckl. d. Pfd.14 1/2 - 15 Schilling (Mecklenburg),
Holst. d. Pfd.15 - 15 1/2 Schilling (Mecklenburg),
Hasen d. St.36 - 44 Schilling (Mecklenburg),
Enten d. St.20 - 22 Schilling (Mecklenburg),
Hühner d. St.14 - 15 Schilling (Mecklenburg),
Küken d. St.9 - 10 Schilling (Mecklenburg),
Tauben d. St.6 Schilling (Mecklenburg),
Gänse d. Pfd.9 1/2 Schilling (Mecklenburg),
Spickgans d. St. 32 - 40 Schilling (Mecklenburg),
Flickgans d. St. 16 - 20 Schilling (Mecklenburg),
Schinken d. Pfd. 9 1/2 - 10 Schilling (Mecklenburg),
Schweinskopf d. Pfd. 6 Schilling (Mecklenburg),
Wurst d. Pfd.10 Schilling (Mecklenburg),
Eier 5 St.4 Schilling (Mecklenburg),
Kartoffeln d. Faß6 Schilling (Mecklenburg),
Karpfen d. Pfd.8 Schilling (Mecklenburg).


Getreide=Preise in Lübeck.
(pro Sack in Lüb. Crt.)
Weizen16 - 16Mark (Lübeck)8Schilling (Mecklenburg)
Roggen12 - 12Mark (Lübeck)8Schilling (Mecklenburg)
Gerste10 1/2 - 11Mark (Lübeck)4Schilling (Mecklenburg)
Hafer8 1/2 - 9Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)
Erbsen13 - 14Mark (Lübeck)8Schilling (Mecklenburg)
Wicken14 - 14Mark (Lübeck)8Schilling (Mecklenburg)
Buchweizen11 - 12Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)
Winter=Rapssaat-Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)
Winter=Rübsen-Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)
Schlagleinsaat18 - 18Mark (Lübeck)8Schilling (Mecklenburg)
 
WeizenmehlNr.0: 23Mark (Lübeck)8Schilling (Mecklenburg),
Nr.1: 20Mark (Lübeck)8Schilling (Mecklenburg),
Nr.2: 15Mark (Lübeck)
pr. 200 Pfund Netto.


Hiezu eine Beilage.


Herausgegeben unter Verantwortlichkeit von L. Bicker in Schönberg.


[ => Original lesen: 1870 Nr. 2 Seite 5]

Beilage
zu Nr. 2 der Wöchentlichen Anzeigen für das Fürstentum Ratzeburg.
Schönberg, den 7. Januar 1870.


Ein Heimgekehrter.
Novelle von Dr. Friedrich Friedrich.
(Fortsetzung.)


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