No. 1
Die Anzeigen erscheinen wöchentlich zweimal.
Dienstags und Freitags

Schönberg, den 04. Januar
1870
vierzigster Jahrgang
Preis vierteljährlich 20 Schilling (Mecklenburg) jährlich 1Mark (Lübeck) 32Schilling (Mecklenburg).
Jahrgang
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[ => Original lesen: 1870 Nr. 1 Seite 1]

- Mit dem 1. Januar 1870 tritt im ganzen norddeutschen Gebiet die Wechselstempelsteuer in Kraft. Alle Arten von Wechseln müssen gestempelt werden und wer es unterläßt, muß es mit dem 50 - fachen Betrage der betr. Stempelabgabe büßen. - Die Stempelabgabe beträgt bei einer Summe von 50 Thlr. und darunter 1 Sgr., von 50 bis 100 Thlr. 1 1/2 Sgr., von 100-200 Thlr. 3 Sgr., von jeden 100 Thlrn. mehr 1 1/2 Sgr. Wer sich vor Schaden hüten will studire das betr. Gesetz vom 10. Juni 1869.
- Preußen hat den Bau einer zweiten großen Panzerfregatte angeordnet, die den Namen 'König Friedrich der Große' haben und in Kiel gebaut werden soll. Eine andere große Panzerfregatte ist bereits in Wilhelmshafen in Bau, die den Namen 'großer Kurfürst' führen wird.
- In Paris hat der Proceß Traupmann begonnen und hält alles in Athem. Der Mörder wurde von sechs Gendarmen vor die Assisen geführt. Die Anklage beschuldigt ihn, allein und ohne Beihülfe Kinck Vater und Mutter und die 6 Kinder ermordet zu haben. Traupmann hörte der Anklage gleichgültig zu, nur bei der Schilderung, wie er seine Opfer nach Paris gelockt, wurde er unruhig und blaß. Er erklärt, er habe drei Mitschuldige, die in Mühlhausen wohnten, mit Kinck Vater habe er eine Falschmünzerwerkstätte errichten wollen. Der Angeklagte weigerte sich, seine Mitschuldigen zu nennen und der Präsident überführt ihn, daß er keine hat. Traupmann hat schon in jungen Jahren ein zügelloses Verlangen nach Reichthum und starke Neigung zu Gewaltthaten gezeigt, und sein Vater hat ihn einen zweiten Kain genannt. Der Mörder hat frische und regelmäßige Züge, offene Stirn und durchaus keine bösen Augen, er ist ein hübscher Mensch.
- Die Eröffnung des Suez-Canals soll dem Vicekönig von Egypten 33 Millon. Francs gekostet haben, auf die fürstlichen Häupter fallen 27 Mill. auf die andern Gäste (1143) 6 Mill.
- Richard Wagner soll lebensgefährlich erkrankt sein.
- Renz's Extrazug von Wien nach Berlin führte das ganze Personal der berühmten Kunstreitergesellschaft und 132 Pferde. Das Fahrgeld betrug 12,000 Gulden. Kurz vor Berlin stieß ein Lastzug mit dem Extrazug zusammen, 3 Locomotiven gingen in Trümmer, die ersten Wagen hinter ihnen barsten und Menschen und Pferde kollerten die Bahndämme hinunter; Verwundungen gab's viele, aber keinen Todesfall. Andern Tags aber mußten 4 Prachtpferde getödtet werden. Für jedes Zahlt die Anhalter Bahn nach ihren Statuten nur 100 Thaler, während jedes Tausende werth ist. Bei der ersten Vorstellung der Gesellschaft drei Tage nachher lag Reitern und Rossen der Schreck noch in allen Gliedern. Renz selber war über Breslau nach Berlin gefahren und wurde von der Hiobspost aus dem Schlafe geweckt.
- Beim Glase Wein an der Festtafel in Pesth kam Carl Vogt noch einmal scherzhaft auf seine Affentheorie zurück und berief sich dabei auf das 2. Kapitel des ersten Buch Moses. "Im ersten Kapitel, sagte er, hat Gott, wie sie wissen, das Männlein erschaffen im zweiten aber merkte er, daß es nicht gut sei, daß der Mensch allein sei, und so nahm er ihm denn eine Rippe und schuf daraus das Weiblein. Nun meine Herren, wir Menschen haben zwölf Rippen; Adam mußte daher logischerweise dreizehn gehabt haben - dreizehn Rippen hat aber der Chimpanse - Adam war also ein Chimpanse und hat sich erst durch den Umgang mit dem Weibe zum Menschen veredelt. Ein gewiß stichhaltiger Grund dafür, daß wir unser Glas erheben auf das Wohl des schönen Geschlechts, ohne das wir - Chimpansen wären." Abends kam richtig jeder mit einem Affen heim.
- In einem gräflichen Hause in Lemberg in Galizien spielten die geladenen Gäste Theater, die Rolle der Liebhaberin wurde von einem blühend schönen, liebenswürdigen Mädchen, der Tochter Smolkas, des bekannten Reichstagsabgeordneten vortrefflich durchgeführt, Alles rief Beifall, als die Liegenden zum Schlusse des Stücks Braut und Bräutigam wurden. Als man sich aber zur Tafel setzte, setzte das Mädchen die Rolle als Liebhaberin fort und man betrachtete es als einen artigen Scherz; da sie aber nicht aufhorte, an ihren Nachbaren jene Liebkosungen zu verschwenden, wie sie nur einer wirklichen Braut gestattet sind, wurde die Scene unheimlich. Die Hausfrau nahm das Mädchen beiseite, um ihm sanfte Vorstellungen zu machen und fand zu ihrem Entsetzen, daß sie es mit einer Wahnsinnigen zu thun hatte.
- In Arnsberg in Pommern sitzt am Weihnachtsabend ein altes Mütterchen arm und verlassen in seinem Stübchen. Da thut sich die Thüre auf und herein tritt ein fremdländisch gekleideter Mann in großem Bart. Wohnt die Frau X hier? - Ja, ich bin's. - Habt Ihr nicht einen Sohn in Amerika? - Gehabt, lieber Herr, er ist aber längst todt!- Nein, er ist nicht todt, ich selber bringe einen Gruß von ihm. - Das Mütterchen stutzt, das Mutterauge erkennt den Sohn und sie fällt ihm um den Hals. Vor mehr als 20 Jahren war er ausgewandert und jetzt reich heimgekehrt, um der Mutter am Christ- und Lebensabend eine Freude zu machen.


Ein Heimgekehrter.
Novelle von Dr. Friedrich Friedrich.
(Fortsetzung.)

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Ein Heimgekehrter.
Novelle von Dr. Friedrich Friedrich.
(Fortsetzung.)


Anzeigen.

Mittelst des gegenwärtigen Schuld-Proclams, welches event. zur vollen Wirkung eines Concurs-Proclams erlassen sein soll, werden alle Diejenigen, welche Forderungen und Ansprüche an den Nachlaß des im Jahre 1869 verstorbenen Schmiedemeisters Johann Kähler in Wahrsow, in specie an das zwar von dem verstorbenen Schmiedemeister Johann Kähler zu Wahrsow an seinen Sohn, den Schmiedemeister Wilhelm Kähler daselbst, überlassene, aber zu Hypothekenbuch noch auf den Namen des Vaters stehende, und daher noch zum Nachlasse des Letzteren gehörige, zu Wahrsow belegene Schmiedegehöft c. p. zu erheben vermeinen, hiemit aufgefordert, diese ihre Forderungen und Ansprüche in dem auf Montag 7. Februar 1870, Vormittags 10 Uhr, anberaumten Liquidationstermine anzumelden und durch Vorlegung der Originalien und sonstigen schriftlichen Beweismittel zu bescheinigen, sowie auch die Priorität ihrer resp. Forderungen zu deduciren unter dem Nachtheile der Abweisung von der Masse und des Ausschlusses mit ihren schriftlichen Beweismitteln und Prioritätsdeductionen. Gleichzeitig ist zum Verkaufe des zu Wahrsow belegenen Schmiedegehöfts c.p. des verstorbenen Schmiedemeisters Johann Kähler nach für die minorennen Kähler'schen Erben ertheiltem obervormundschaftlichen Veräußerungsdecrete, ein Verkaufstermin auf Montag den 7. Februar 1870, Vormittags 11 Uhr, und ein Ueberbots-Termin auf Donnerstag den 10. März 1870, Vormittags 11 Uhr, anberaumt worden wozu Kaufliebhaber hiemit vorgeladen werden.
Das zu verkaufende Schmiedegehöft zu Wahrsow besteht aus einem Wohnhause, einem Nebengebäude, einem Stalle, einem Backofen nebst Schauer und der Schmiede. An Ländereien gehören angeblich zu dem Gehöfte 4 Scheffel Gartenland und eine 7 Scheffel Aussaat große Wiese.
Sämmtlichen Schmiedemeister Johann Kähler'schen Gläubigern wird freigelassen, in dem Verkaufstermin zwecks endlicher Regulirung der Verkaufsbedingungen zu erscheinen.
Die Verkaufsbedingungen, wonach im Verkaufstermin eine Conventionalpoen von 500 Thlr. zu zahlen und die Tradition des Grundstücks zu Ostern 1870, wenn zuvor der Bestätigungsbrief ertheilt sein wird, erfolgen soll, sind von 4 Wochen vor dem Verkaufstermine an auf der Registratur einzusehen, auch in Abschrift gegen die Gebühr zu erhalten.
Die Besichtigung des Grundstücks steht jederzeit frei, nach zuvoriger Meldung bei dem Curator Halbhufner Jürß in Lüderdorf und dem Curator

[ => Original lesen: 1870 Nr. 1 Seite 3]

bonorum in der Schmiedemeister Wilhelm Kählerschen Debitsache, Hauswirth Köhncke daselbst.
Schönberg, den 26. November 1869.
Großherzogl. Justizamt der Landvogtei des Fürstenthums Ratzeburg.
C. L. v. Oertzen.
(L. S.) A. Dufft.


Antragsmäßig soll über das dem Gastwirth Heinrich Nicolaus Theodor Spolert zur Bäck gehörige, daselbst belegene Krügereigehöft c. p. ein Hypothekenbuch niedergelegt werden, und werden daher alle Diejenigen, welche Realrechte an diesem Grundstücke zu haben vermeinen und deren Eintragung in das niederzulegende Hypothekenbuch verlangen, zu deren Anmeldung auf Freitag den 18. März 1870, Morgens 10 Uhr, peremtorisch und unter dem Nachtheil hiemit aufgefordert, daß alle nicht angemeldeten und von der Anmeldungspflicht nicht ausgenommenen Realrechte an dem proclamirten Grundstücke sowohl gegen den jetzige als künftigen Besitzer desselben erloschen sein sollen.
Ausgenommen von der Anmeldungspflicht sind jedoch diejenigen Gläubiger, welche ihre Forderungen auf einem mit dem Siegel des Gerichts versehenen, vor dem Liquidationstermine ihnen vorzulegenden und von ihnen zu unterzeichnenden Postenzettel richtig und vollständig aufgeführt gefunden haben.
Schönberg, den 31. December 1869.
Großherzogl. Justizamt der Landvogtei des Fürstenthums Ratzeburg.
C. L. v. Oertzen.
(L. S.) A. Dufft.


In Sachen betreffend die Subhastation des zu Schönberg an der Rehnaer Chaussee im Galgenmoor belegenen Wohnhauses c. p. des Getreidehändlers Peter Schröder allhier wird hiemit gemeinkundig gemacht, daß in dem am 13. December d. J. stattgehabten Verkaufstermine überall kein Gebot abgegeben ist.
Der auf Donnerstag den 13. Januar 1870 vor dem unterzeichneten Gerichte anstehende Ueberbotstermin wird hiedurch in Erinnerung gebracht.
Schönberg, den 14. December 1869.
Großherzogl. Justizamt der Landvogtei des Fürstenthums Ratzeburg.
C. L. v. Oertzen.
(L. S.) A. Dufft.


Edictal-Ladung, auch Verpachtungs-, event. Verkaufs-Anzeige
Mittelst einer, unterm heutigen Tage erlassenen, event. als Concurs-Proclam geltenden, Edictal-Ladung, sind alle Diejenigen, welche Forderungen oder Ansprüche irgend einer Art an die Hinterlassenschaft der am 24. December 1868 verstorbenen Ehefrau des hiesigen Gastwirths Fischer, Johanna Maria Dorothea geb. Jenckel, insonderheit an das dazu gehörige, in der Junkernstraße unter Nr. 77 hieselbst belegene Wohnhaus, zu haben glauben, ein für allemal, mithin peremtorisch und unter Androhung der Ausschließung, zur Anmeldung und Bescheinigung derselben auf Freitag den 14. Januar k. J., Mittags 12 Uhr, zu Rathhause hieselbst verabredet. Zugleich soll die öffentliche meistbietende Verpachtung, event. öffentliche meistbietende Verkauf des oben genannten Krughauses versucht werden, und ist zu solchem Zwecke gleichfalls Termin auf den 14. Januar k. J., Mittags 11 1/2 Uhr, zu Rathhause angesetzt.
Die bei der Verpachtung, event. beim Verkaufe zum Grunde liegenden Bedingungen können vorher bei den Fischer'schen Vormündern, Bäckermeister Abel und Schmiedemeister Baars, und beim zeitigen Stadtsecretair eingesehen, auch von Letzterem gegen Vergütung der Copialgebühren abschriftlich bezogen werden.
Ratzeburg, den 1. December 1869.
Königlich Herzoglicher Stadthauptmann, Bürgermeister und Rath.
In fidem: (L. S.) Richter, Stadtsecretair.


Die Ersparniß- und Vorschuß-Anstalt ist an jedem Montag und während des bevorstehenden Antoni-Termines vom 17. bis 24. Januar 1870, täglich von 8-12-Uhr Vormittags, geöffnet.
Die Ersparniß-Anstalt nimmt jederzeit Einlagen an und berechnet die Zinsen für die Einlagen, welche jetzt oder im Termine gemacht werden, vom Antoni-Termine k. J. an.
Ebenso nimmt die Vorschuß-Anstalt jederzeit beliebige Summen zur Verzinsung an, auch gewährt dieselbe Darlehen, in der Regel gegen 6% und gegen Bürgschaft zweier solider, im hiesigen Fürstenthume wohnhafter Männer oder gegen Verpfändung von Werthpapieren.
Schönberg, den 18. December 1869.
Das Directorium der Ersparniß- und Vorschuß-Anstalt C. Drevs. Burmeister. W. Saß. Aug. Spehr. Secretair: R. Rackow, Advocat.


Nachdem die früher von mir ausgebotenen Capitalien versagt sind, suche nun noch zu Antoni gegen gute hypothekarische Sicherheit und 4% Zinsen folgende Pöste: 1500 Taler (Mecklenburg), 1300 Taler (Mecklenburg), 1200 Taler (Mecklenburg), 2 mal 1000 Taler (Mecklenburg), 600 Taler (Mecklenburg), 4 mal 500 Taler (Mecklenburg), 3 mal 400 Taler (Mecklenburg), und 300 Taler (Mecklenburg). Carl Bade.


Alle Diejenigen, welche im bevorstehenden Termine Gelder und Sparkassenbücher durch mich an die Sparkasse in Schwerin zu den jetzt erhöhten Zinsfuße besorgt zu haben wünschen, werden ersucht, solche bis spätestens zum 21. Januar bei mir abzugeben. J. P. Bade.


Die Mecklenburgische Lebensversicherungs- und Spar-Bank in Schwerin schließt Lebensversicherungen, Leibrentenversicherungen, Kapital-Einlage-, Darlehns- und alle sonstigen Geld-, Inkasso- und Commissions-Geschäfte durch die unterzeichnete Agentur zu den vortheilhaftesten Bedingungen ab. Die Geschäfts-Prospekte (Nr. I. für Lebensversicherungen, Nr. II für Leibrentenversicherungen, Nr. III. für Spar-Bank-Geschäfte) sind bei derselben unentgeltlich zu entnehmen und wird jede gewünschte näherer Auskunft bereitwillig ertheilt. Die von derGesellschaft an die Lebensversicherten zur Vertheilung disponirten mittleren Dividenden betragen für die drei letzten Jahre resp. 36, 36 und 32 Procent der eingezahlten Prämie.
Agentur Schönberg. Carl Bade.


In Folge des Todes des Rademachers Oldörp in Lüdersdorf sind zwei neue Wagen( ein einsp. und ein zweispänn. ohne Beschlag), sowie einige Schiebebrettkarren billig zu verkaufen.
C. Brücker in Lüdersdorf.


Rum per Flasche 9 Schilling (Mecklenburg) bis 1Taler (Mecklenburg) 24 Schilling (Mecklenburg),
Arrac pr. Fl. 16Schilling (Mecklenburg) bis 1Taler (Mecklenburg),
Grog-Extract pr Fl. 16 Schilling (Mecklenburg), Moselwein von 8 Schilling (Mecklenburg) pr. Fl. an,
Weisswein von 8 Schilling (Mecklenburg) pr. Fl. an,
Medoc ‚ à Fl. 8 Schilling (Mecklenburg),
Bordeaux-Weine von 12 Schilling (Mecklenburg) pr. Fl. an
empfiehlt Aug. Spehr.


Am Mittwoch Abend voriger Woche ist auf der Chausee von Schöneberg nach Selmsdorf ein Bisam-Pelzkragen verloren worden. Der Finder wird gebeten, denselben gegen eine Belohnung abzugeben in Exped. d. Bl.


In voriger Woche ist ein goldener Uhrschlüssel, oben mit einem Pferdefuß, verloren worden. Der Finder wird gebeten, denselben gegen eine gute Belohnung in der Exped. d. Bl. abzugeben.


[ => Original lesen: 1870 Nr. 1 Seite 4]

Specialität für Patent-Futterschneid-Maschinen.
Unser Absatz, welcher schon vor einem Jahr 900 Stück jährlich betrug, hat sich seitdem verdoppelt, wodurch es uns möglich ist, unsere Verkaufspreise zu ermäßigen, ohne die bekannte Güte und Solidität unserer Maschinen zu beeinträchtigen. Folgendes sind unsere neue Preise:

Thlr. 28 für die beliebte Maschine für 20 à 30 Stück Vieh und Pferde, 2 Schnittlängen ohne Wechselräder, ganz von Eisen.
Thlr. 39 für eine größere Maschine, 3 Schnittlängen.
Thlr. 49 1/6 für die größte Maschine füer Handbetrieb.

Franco jeder Eisenbahnstation, Garantie 3 Jahre, Probezeit 14 Tage. Abbildungen und Beschreibungen werden auf Wunsch gesandt.
J. P. Lanz & Comp. in Mannheim.


H. Piorkowski, Leipzig, Hallesche Straße 6, Fabrikant von schmiedeeisernen Oefen, empfiehlt dieselben als das Billigste und Zweckmäßigste in dieser Branche. Diese überall und auf die leichteste Weise aufstellbaren Oefen unterscheiden sich durch folgende wesentliche Hauptvortheile von allen anderen bis jetzt hergestellten Oefen:

1) Werden circa 50-60% an Feuerungsmaterial gespart.
2) Bedürfen sie, einmal angezündet, keinerlei Beaufsichtigung und Nachhülfe, und brennen ununterbrochen 10-12 Stunden.
3) Ist die Wärme je nach Bedürfniß leicht zu regulieren.
4) Wird durch die eigenthümliche Construction derselben das so schädliche Ausströmen des Kohlenoxydgases, dem sämmtliche Eisenöfen anderer Construction unterworfen sind, gänzlich vermieden.
5) Erzielt man, bei vollkommener Feuersicherheit die größtmögliche Reinlichkeit.

Diese Oefen sind dieser außerordentlichen Vorzüge halber nicht nur für den Gebrauch von Privaten, sondern auch ganz besonders für Schulen, Kasernen, Büreaux, Hospitäler, überhaupt jeder größeren Anstalt aufs Angelegentlichste zu empfehlen. Die Preise sind so billig gestellt, dass die Anschaffungskosten durch die bedeutende Brennmaterial-Ersparniß binnen Kurzem gedeckt sind, während die Annehmlichkeit dieser Oefen, als äußerste Reinlichkeit, große Zeitersparniß, noch außerdem ins Gewicht fallen.


Das allgemein deutsche Heiraths-Vermittelungs-Institut in Darmstadt, welches durch seine allgemein bekannt Reelität sich einen europäischen Ruf gegründet und seither mehrere Ehebündnisse in höchster und bürgerlicher Sphäre abgeschlossen hat, empfiehlt sich hiermit Heirathslustigen beiderlei Geschlechts. Offerten in allen Ständen, vom höchsten Adel und Militär, bis zum Bürger- und Beamtenstande. (Damen werden von der Frau des Direktors beschieden. Comptoir für dieselben ganz appart.)
Keine Vorauszahlungen, bis wirklich eine Verehelichung stattgefunden. - Statuten gratis. Strengste Discretion.
Unsere Vermittlungen erstrecken sich auch ins Ausland.
Die Direction.
Jedem Briefe ist eine Freimarke zur Frankatur der Rückantwort beizufügen.


Ein Paar schwarze und weiß gefütterte Glacé-Handschuhe, die am Neujahrstage versehentlich aus einem Hause in Schönberg von einem Herrn mitgenommen worden, welcher den Eigenthümer bittet, dies gütigst zu entschuldigen, sind zur Rückgabe in der Expedition d. Bl. abgegeben.


Hierdurch mache ich die ergebene Anzeige, dass ich mich hieselbst als Böttchermeister niedergelassen habe und bitte ich das geehrte Publikum von Stadt und Land, mich bei Bedarf mit Ihren Arbeiten erfreuen zu wollen.
Böttchermeister Friedr. Möller vor der Marienstraße.


Zinszahlungen für freiwillige Anleihen in Lübeck. Dienstag den 4. Januar 1870, Freitag den 7. Januar 1870, Dienstag den 11. Januar 1870.


Verlobungs-Anzeige.
Emil Hagemann
Mathilde Greif.
Neetze. Schönberg.


Kirchliche Nachrichten.
Schönberger Gemeinde.

Im Jahre 1869 sind
Geboren: 160 Kinder (76 K. 84 M.); darunter todtgeboren 4 (3 K. 1 M.); uneheliche 23 (11 Taler (Mecklenburg) 12 M.)
Confirmirt: 101 Kinder (43 K. 58 M.)
Copulirt: 61 Paare; proclamirt: 75 Paare.
Gestorben: 115 Personen (58 männl., 57 weibl. Geschlechts).
Communicanten: (1507 (696 männl., 811 weibl. Geschlechts); darunter privatim 12 (6 männl., 6 weibl. Geschlechts); auf dem Krankenbette 33 (10 männl., 23 weibl. Geschlechts).

An die Kirche geschenkt:
3. Oct. Vom Hauswirt Baars in Niendorf 2 Taler (Mecklenburg)
29. Dec. Von Altenheilerin hieselbst 2 Taler (Mecklenburg)
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Summa 4 Taler (Mecklenburg)


Meteorologische Beobachtungen.
Januar
1870.
Barometer   Wärme   Wind Stärke  
Paris. Lin.
300 +
niedrigste
°R.
höchste
°R.
       
31.
1.
2.
3.
35.26
32.77
35.16
36.89
-5.3
-1.8
0.5
0.5
-1.8
2.2
2.5
2.7
SSW
SSW
S
SSW
1
1
0
0
wolkig.
(Neb.) bed.
wolkig.
(Neb.) bed.

Am 1. 6 Cubikz. Regen auf 1 []'.


Markt=Preise in Lübeck.
Butter, Meckl. d. Pfd.14 - 14 1/2 Schilling (Mecklenburg),
Holst. d. Pfd.14 1/2 - 15 Schilling (Mecklenburg),
Hasen d. St.32 - 40 Schilling (Mecklenburg),
Enten d. St.20 - 22 Schilling (Mecklenburg),
Hühner d. St.14 - 15 Schilling (Mecklenburg),
Küken d. St.9 - 10 Schilling (Mecklenburg),
Tauben d. St.6 Schilling (Mecklenburg),
Gänse d. Pfd.9 1/2 Schilling (Mecklenburg),
Spickgans d. St.32 - 36 Schilling (Mecklenburg),
Flickgans d. St.16 - 20 Schilling (Mecklenburg),
Schinken d. Pfd.10 Schilling (Mecklenburg),
Schweinskopf d. Pfd.6 Schilling (Mecklenburg),
Wurst d. Pfd.10 1/2 Schilling (Mecklenburg),
Eier 5 St.4 Schilling (Mecklenburg),
Kartoffeln d. Faß6 Schilling (Mecklenburg),


Getreide=Preise in Lübeck.
(pro Sack in Lüb. Crt.)
Weizen16 - 16Mark (Lübeck)8Schilling (Mecklenburg)
Roggen12 - 12Mark (Lübeck)8Schilling (Mecklenburg)
Gerste10 - 11Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)
Hafer8 1/2 - 11 Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)
Erbsen13 - 15Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)
Wicken14 - 15Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)
Buchweizen11 - 12Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)
Winter=Rapssaat-Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)
Winter=Rübsen-Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)
Schlagleinsaat18 - 18Mark (Lübeck)8Schilling (Mecklenburg)
 
WeizenmehlNr.0: 23Mark (Lübeck)8Schilling (Mecklenburg),
Nr.1: 20Mark (Lübeck)8Schilling (Mecklenburg),
Nr.2: 15Mark (Lübeck)
pr. 200 Pfund Netto.


(Hiezu Offizieller Anzeiger Nr. 1.)


Herausgegeben unter Verantwortlichkeit von L. Bicker in Schönberg.


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