No. 98
Die Anzeigen erscheinen wöchentlich zweimal.
Dienstags und Freitags

Schönberg, den 07. Dezember
1869
neununddreißigster Jahrgang
Preis vierteljährlich 20 Schilling (Mecklenburg) jährlich 1Mark (Lübeck) 32Schilling (Mecklenburg).
Jahrgang
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[ => Original lesen: 1869 Nr. 98 Seite 1]

In den Dörfern Gr. Rünz und Bechelsdorf, sowie auf dem Hofe Wahrsow ist unter den Kühen die Maulfäule ausgebrochen.
Schönberg, den 3. December 1869.

Großherzogl. Mecklenb. Landvogtei des Fürstenthums Ratzeburg.
F. Graf Eyben.


- Der Bundesrath des Norddeutschen Bundes ist auf den 8. d. M. einberufen.
- Nach der preuß. Prov.=C. wird Graf Bismarck zu Weihnacht nach Berlin zurückkehren. Jetzt ist er nach Bonn zu seinem dort erkrankten Sohn gereist.
- Der Kern der Thronrede Napoleons, mit der er die französischen Kammern eröffnete, liegt in wenigen Worten. Der kaiserliche Redner fragt: "Was ist der Wille des Landes?" und antwortet selber: "Frankreich will die Freiheit, aber mit der Ordnung. Die Ordnung, dafür bürge ich (das Heer!) helfen Sie mir die Freiheit retten!" Im Verlauf der Rede verspricht der Kaiser in etwas zweideutigen Worten, daß die Bürgermeister künftig von den Gemeinderäthen gewählt werden sollen; seither wurden die 50,000 Bürgermeister in Frankreich von der Regierung ernannt. In Paris soll der Gemeinderath vom gesetzgebenden Körper gewählt werden. (Eine Strafe für das revolutionäre Paris; denn es wird damit von den Vertretern der Provinzen verwaltet, welche die Majorität haben.) Noch einige andere Verbesserungen sollen, aber allmählig um der Ordnung Willen, eingeführt werden. Zum Schluß rühmt der Kaiser die freundschaftlichen Beziehungen zu den auswärtigen Mächten und versichert, die Souveräne und die Völker wünschen den Frieden und beschäftigen sich mit den Fortschritten der Civilisation. Von dem Aufgeben des persönlichen Regiments ist nicht die Rede. - Als nach der Thronrede der Justizminister die neuen Abgeordneten zum Eide aufrief und 'Rochefort' nannte, ertönte von allen Seiten der Ruf: Es lebe der Kaiser! - Rochefort war aber nicht da.
- Das Concil in Rom, das am 8. December eröffnet wird, kann keine Lauscher vertragen. Dem berühmten Times=Correspondenten Gallenga, der scharfe Augen und Ohren hat und mit den Guineen der Frau Times manchen schweigsamen Mund zu öffnen versteht, ist die Rückkehr nach Rom verboten worden. Der englische Consul hat sich ohne Erfolg für sein gutes Verhalten verbürgt.
- Mitten unter den Schuljungen einer Pariser Schule sitzt der Sohn des Prinzen Napoleon. Die Pariser freuen sich darüber. Louis Philipp schickte übrigens vor der Revolution von 1830 seine Söhne auch in öffentliche Schulen.
- Die Erderschütterungen im mittleren und westlichen Deutschland dauern fort, und erhalten die Bewohner in fortwährender Aufregung. Sie machen sich durch die gewöhnlichen Erscheinungen des Klirrens der Fenster, Zittern der Möbeln und Wände bemerkbar.
- In dem Taubenschlage des Postsecretairs Klause in Hundsfeld bei Oels lebt gegenwärtig eine junge, muntere und schön gezeichnete Taube mit 4 Füßen.
- Während die schönen Mecklenburger Schweine von leckern Engländern angekauft und theuer bezahlt werden, führen unternehmende Schlachter zahlreiche Schweine aus Ungarn in Mecklenburg ein; dieselben sind klein aber außerordentlich stark und fett.
- Darstellung von Photographien in natürlichen Farben. Die lang gesuchte Lösung dieses Problems soll endlich einem Franzosen, Ducos du Hauron, gelungen sein. Die nach diesem Verfahren dargestellten Bilder sollen sich nicht verändern und auch die Farben ebenso dauerhaft sein, wie die Schwärze der Kohlendruckbilder. Die praktischen Erfolge werden befriedigend genannt.
- "Billets für 5 Erwachsene und 39 Kinder unter 8 Jahren," rief neulich ein Reisender, der vom Salzsee kam, dem Billetteur einer Eisenbahn zu. Wenn es für eine Pension oder eine andere Anstalt ist, so kann ich Ihnen Rabatt bewilligen! sagte der Beamte zuvorkommend. - "Ach was, Pension! ich habe die Billets für mich, meine Frauen und Kinder verlangt!" rief der entrüstete Jünger Brigham Joungs, des Mormonen=Propheten, aus.
- Die Leipziger sind stolze und eifersüchtige Leute, sie haben dem Landtag geschrieben, wenn Dresden ein neues Theater haben wolle, so möge Stadt und Hof sich ein neues bauen, aber für eigenes Geld. Sie hätten's auch so gemacht und keinen Menschen bemüht.
- Traupmann, der den 9fachen Mord in Pantin bei Paris begangen, hat auf Rath seines Vertheidigers Lachaud umfassende Geständnisse abgelegt. Kinck, den Vater, will er mit Blausäure vergiftet haben, die er sich selbst fabricirt hätte. Gustav Kinck hätte er zwei Tage früher, als die übrigen Mitglieder der Familie, getödtet, nachdem er ihn unter dem Vorwande, sein Vater habe in Pantin ein Häuschen gekauft, dorthin gelockt. Was die andern Opfer betrifft, so hätte er in einer ersten Fahrt die Mutter und die beiden jüngsten Kinder auf den Schauplatz der That gebracht, wo er zuvor Schaufel und Hacke an einer ihm bekannten Stelle vergraben hätte. Hier hätte er zuerst die Mutter ergriffen und kampfunfähig gemacht, dann die beiden Kleinen getödtet und der Mutter den Gnadenstoß gegeben, hierauf die anderen Opfer herbeigeholt und diese erstickt. Er brauchte dann dreiviertel Stunden, um sämmtliche Leichen unter die Erde zu bringen. Es scheint, daß er ohne Mitschuldige gehandelt hat.
- Einem Bauernhofbesitzer bei Harburg ging's kürzlich eigen. Er hört um Mitternacht ein Geräusch an seinem Schlafstubenfenster, erschrocken steht er auf, nimmt seine Flinte und tritt an's Fenster, wo sich das Geräusch deutlich wiederholt. Nachdem er behutsam das Fenster geöffnet, schießt er in's Dunkle hinein seine Flinte ab - ein schwerer Fall, ein Stöhnen und still ist's. Wie er am andern Morgen nachsieht, findet er sein bestes Füllen todt im Blute liegen, das durch die offene Stallthür eine nächtliche Wanderung angetreten hatte.


[ => Original lesen: 1869 Nr. 98 Seite 2]

Vorladung.
Auf Instanz eines Gläubigers ist der Verkauf des zu Schönberg an der Rehnaer Chaussee im Galgenmoor belegenen Wohnhauses c. p. des Getreidehändlers Peter Schröder allhier in vim executionis verfügt worden. Der Gesammtflächeninhalt des Schröder'schen Grundstücks beträgt 5537 []Fuß.
Es wird demgemäß ein Verkaufs=Termin auf Montag den 13. December d. J., Vormittags 11 Uhr, und ein Ueberbotstermin auf Donnerstag den 13. Januar 1870, Vormittags 11 Uhr, hiedurch angesetzt, wozu Kaufliebhaber sich auf hiesiger Gerichtsstube einfinden wollen.
Die Verkaufsbedingungen sollen im Verkaufstermin endlich regulirt werden, und wird hiedurch dem Schuldner, Getreidehändler Peter Schröder, sowie dessen an dem zu veräußernden Grundstücke berechtigten dinglichen Gläubigern freigelassen, in diesem Termine zu erscheinen.
Die Verkaufsbedingungen, nach denen der Meistbietende im Verkaufs= und resp. Ueberbotstermine sofort eine Conventionalpoen von 500 Thlr. Pr.Cour. ans Justizamt einzuzahlen hat, sind von 14 Tage vor dem Verkaufstermine an auf der Justiz=Amts=Registratur einzusehen, auch gegen die Gebühr in Abschrift zu erhalten. Die Besichtigung des Grundstücks steht Kaufliebhabern nach zuvoriger Meldung beim Justiz=Amte frei.
Gleichzeitig wird Termin zur Anmeldung aller dinglichen Ansprüche an das bezeichnete Schröder'sche Wohnhaus c. p. zur Vorlegung der Originalien und sonstigen schriftlichen Beweismitteln, sowie zur etwaigen Prioritäts=Ausführung auf Montag den 13. December d. J., Vormittags 10 Uhr, hiedurch anberaumt, und werden dazu alle Berechtigten, soweit sie nicht gesetzlich von der Meldungspflicht ausgenommen sind, unter dem Nachtheile der Abweisung und des Ausschlusses hiemittelst vorgeladen.
Schönberg, den 27. September 1869.

Großherzogl. Justizamt der Landvogtei des Fürstenthums Ratzeburg.
C. L. v. Oertzen.
(L. S.) A. Dufft.


Der Johann Jochen Christian Harten aus Ziethen, hiesigen Fürstenthums, welcher sich im October 1867 zur Erfüllung seiner Militairpflicht hätte stellen müssen, sich aber bisher nicht gestellt hat, wird in Gemäßheit von § 29 des Recrutirungsgesetzes vom 4. Februar 1857 edictaliter hiedurch geladen, nunmehr binnen drei Monaten a dato dieser Edictalladung beim unterzeichneten Justizamte sich einzufinden, widrigenfalls sein Vermögen der Recrutirungscasse einstweilen für verfallen und er seiner bürgerlichen Rechte im Vaterlande für verlustig erklärt werden wird.
Schönberg, den 10. November 1869.

Großherzogl. Justizamt der Landvogtei des Fürstenthums Ratzeburg.
C. L. v. Oertzen.
(L. S.) A. Dufft.


Bekanntmachung.
Die restirenden Beiträge zur Armensteuer müssen bis Ausgangs dieser Woche an die resp. Armenvorsteher bezahlt sein, weil nach Ablauf dieser Frist die Listen zur executivischen Einforderung abgegeben werden sollen.
Schönberg, den 6. December 1869.
Die Armenbehörde.


Meine Rettungsgeräthe sind wieder in meinem Garten, nahe am Oberteiche, ausgelegt und stehet bei vorkommenden Unglücksfällen im Eise jedermann die Benutzung frei.
Wilh. Saß.


Photographisches Atelier von W. Schacht, geöffnet von 10-2 1/2 Uhr,
1 Dutz. Visitenkarten 2 Taler (Mecklenburg)
1/2 Dutz. Visitenkarten 1 Taler (Mecklenburg) 8 Schilling (Mecklenburg).
Geeignet zu Geschenken, empfehle ich Anweisungen auf Visitenkarten zu obigen Preisen.


Hierdurch erlaube ich mir die ergebene Anzeige, daß Herr C. Kindt in Rehna mir den Verkauf seiner Schuhwaaren für Schönberg und Umgegend übergeben hat und führe ich eine reichhaltige Auswahl der courantesten Sorten auf Lager.
C. J. W. Burmeister.


Quillaya-Rinde zum Reinigen seidener und wollener Stoffe ohne Beeinträchtigung der Farben, empfiehlt

in 1/4 1/2 1/1 Pfund
3 1/2 Sgr. 7 Sgr. 14 Sgr.
die Dom=Apotheke in Ratzeburg.


Bei der jetzt so häufig vorkommenden Maul= und Klauenseuche unter dem Hornvieh wird es den Herren Viehbesitzern gewiß angenehm sein, zu erfahren, daß ich ein vortreffliches, approbirtes Mittel dagegen besitze; dasselbe ist aus vielen in= und ausländischen Kräutern hergestellt und dient sowohl als Vorbeugungs= als auch als Heilmittel. Garantie 2 Monate. Preis für 1 Stück Vieh 12 Sgr.; jedoch bedarf es nur einer Einsendung von 6 Sgr. beim Empfang des Mittels, die übrigen 6 Sgr. zahlbar nach gesichertem Erfolge. Falls wider Erwarten das Mittel ohne Erfolg bleiben sollte, zahle ich die eingezahlten 6 Sgr. zurück. Man beliebe sich in portofreien Briefen zu wenden an H. Wulff.
Ziethen bei Ratzeburg, Nov. 1869.


Lager von gußeisernen Oefen - Kochöfen - Sparherden - Fenster - Thüren u. s. w. u. s. w. in großer Auswahl zu sehr billigen Preisen en gros und en détail bei Heinr. Pagels in Lübeck, Breitenstraße 945, der Rathhaustreppe gegenüber.


Lager von Haus= und Küchengeräth en gros und en détail in großer Auswahl zu billigen Preisen bei Heinr. Pagels in Lübeck.
Breitenstraße 945, der Rathhaustreppe gegenüber.


Emaillirte Fleischmühlen empfiehlt in verschiedenen Größen Heinr. Pagels in Lübeck, Breitenstraße 945, der Rathhaustreppe gegenüber.


[ => Original lesen: 1869 Nr. 98 Seite 3]

Aufforderung.
Seine Königliche Hoheit der Großherzog haben unter dem 3. Juli d. J. geruhet, dem Vorstande des Rettungshauses Bethanien bei Rattey zu gestatten, eine Hauscollecte in sämmtlichen Ortschaften unseres Landes zu veranstalten, damit dadurch die Kosten aufgebracht wurden, welche die Verlegung jener Anstalt in die Nähe von Neubrandenburg verursachen wird. Der unterzeichnete Vorstand hat zur Ausführung dieser Collecte die Advents= und Weihnachtszeit d. J. bestimmt, und wird daher die Einsammlung von Gaben in dieser Zeit durch Personen geschehet, welche von dem ziehenden Geistlichen dazu beauftragt sind. Wir bitten nun, zur Verlegung dieses Hauses, das allen Gemeinden unseres Landes zu Dienste gestellt ist, uns mit Gaben freier Liebe helfen und dadurch mitwirken zu wollen, daß auch ferner, wie bisher, verirrten und sittlich verwahrlosten Knaben die Hand zur Rettung geboten werden könne. Badresch, den 10. November 1869. Luc. 19, v. 10.
Der Vorstand.
Horn, Kirchenrath und Pastor zu Badresch.
Uhden, Präpositus und Pastor zu Kotelow.
Bahr, Pastor zu Woldegk.


Dr. Pattisons Gichtwatte
das bewährteste Heilmittel gegen Gicht und Rheumatismen aller Art, als: Gesichts=, Brust=, Hals= und Zahnschmerzen, Kopf=, Hand= und Kniegicht, Gliederreißen, Rücken= und Lendenweh u. s. w. In Packeten zu 12 Schill. und halben zu 7 Schill. bei Wilh. Heincke.


Neueste patentirte Erfindung.
Kinescope.
Diese höchst elegant ausgestatteten Apparate enthalten durch Mechanik sich bewegende Photographien, welche die vollendetste optische Täuschung hervorbringen, indem die in Lebensgröße sichtbaren Personen vollständig frei und natürlich beweglich erscheinen.
Für Gesellschafts= und Familienkreise bieten diese nur interessante u. animirende Bilder enthaltenden Apparate eine nie versiegende Quelle der angenehmsten Unterhaltung, sie eignen sich besonders zu Geschenken.
Gegen Zahlung von 2 Thlr. (per Postanweisung oder auch gegen Postvorschuß) erfolgt die Zusendung sofort nach Auftrag von W. Glüers Mikroscopische Institut in Berlin, Gipsstraße 4.


Preis-Courant der Winter-Mäntel und Jacken aus der Fabrik von Ludwig Edelsten, Sandstraße 929, früher "Fünf Thürme" Lübeck.
Mäntel:
Double=Paletots, schwarz und braun mit Atlas und Ripps=Besatz 4-8 Thlr. Pr.
Double=Paletots, schwarz, braun, grau und blau mit Astrachan= und Ripps=Besatz 6-10 Thlr. Pr.
Double=Paletots, schwarz, braun, grau und blau, mit elegantem Besatz 10-14 Thlr. Pr.
Double=Räder, schwarz, braun und blau, von 10 Thlr. Pr. an.
Jacken:
Ribbed=Jacken, schwarz, 1 Thlr. Pr.
Double=Jacken, schwarz, grau und braun, von 1 1/2 Thlr. Pr. an.
Ratiné=Jacken, von 1 1/2 Thlr. Pr. an.
Während des Ausverkaufs vergüte ich auf diesen Preis=Courant für Mäntel 10 Procent Rabatt.


Eine Zierde für den Weihnachtstisch ist der Wettervogel, ein Hyrgroskop als untrüglicher Wetterprophet.
Eine auf einem polirten Sockel ruhende Glasglocke bedeckt einen über Blumen schwebenden Colibri, welcher, sich drehend, durch seine Stellung zu der unter ihm angebrachten Scala die Witterung mit Sicherheit auf 2 Tage vorausbestimmen läßt. Der kleine Apparat ist neben seiner Nützlichkeit durch die geschmackvolle Ausstattung eine Zierde des Zimmers.
Direkt bezogen ist der Preis pro Stück 1 Thlr. incl. Verpackung. Zusendung erfolgt sofort nach Auftrag gegen Einsendung des Betrages (per Postanweisung) oder gegen Postvorschuß.
Gleichzeitig empfiehlt für Weihnachten:
Mikroscope zu 2 und 3 Thaler das Stück.
Botanische Loupen, 1=, 2=, 3=fache: 10, 15, 20 Sgr.
Mikroscopische Präparate à Dutzend 1 1/2 und 3 Thlr.
Den ausführlichen Preis=Courant gratis und franco. Das Mikroscopische Institut von W. Glüer in Berlin, Gipsstraße 4.


Zum bevorstehenden Weihnachten empfehle mein completes Lager von Manufactur- & Mode-Waaren und mache besonders aufmerksam auf eine Partie vorigjähriger Kleiderstoffe, Mäntel, Paletots und Umschlagtücher, welche zu sehr billigen aber festen Preisen abgebe
August Groth.


[ => Original lesen: 1869 Nr. 98 Seite 4]

Specialität für Dresch=Maschinen
Hand=Dreschmaschinen zu Thlr. 50 1/3, mit Strohschüttler und Schwungrad zu Thlr 71 1/2.
Göpel=Dreschmaschinen ohne Strohschüttler zu Thlr. 131 1/2, mit Strohschüttler Thlr. 154 1/2.
Franko jeder Eisenbahnstation, unter Garantie für leichten Gang, vollkommenen Reindrusch ohne Beschädigung der der Körner und Solidität.
Abbildungen und Beschreibungen werden auf Wunsch gesandt.
J. P. Lanz & Comp. in Mannheim.


Deutsche Bilder-Bogen für Jung und Alt.
1-150.
Verlag von Gustav Weise in Stuttgart.
Soeben erschien die III. Serie der Deutschen Bilderbogen. (101-150), schwarz à 1 Groschen, colorirt à 2 Groschen.
Mit Beiträgen von W. Camphausen, Ad. Menzel, O. Pletsch, A. Schrödter, C. Reinhardt, C. Scheuren, Böttcher, R. Jordan, C. F. Deiker, Hiddemann, G. Süs, P. Meyerheim. C. Offterdinger, Th. Hosemann etc. enthalten u. A.:
Nr. 1. Hans im Glük von O. Pletsch.
Nr. 7. Lob der edlen Masica von C. Reinhardt.
Nr. 8. Grad aus dem Wirthshaus C. Reinhardt.
Nr. 29. Wettlauf zwischen Hase und Swinegel von G. Süs.
Nr. 63. Der Christbaum von T. Mintrop.
Nr. 67. Schneiders Höllenfahrt von Meurer.
Nr. 101. und 102. Deutsche Reiterhelden von W. Camphausen.
Nr. 110. Friedrich der Große von A. Menzel.
Nr. 120. David und Goliath von O. Pletsch.
Preis des Bogens schwarz 1 Groschen, color. 2 Groschen.
Zu Festgeschenken eignen sich besonders die gebundenen Ausgaben:
in Bänden von 25 Bogen, schwarz, Bd. I-IV. à 1 Thlr. 2 1/2 Sgr. - fl. 1. 48 kr. S. W. in Bänden col. Bd. I-VI., à 1 Thlr. 25 Sgr. - 2 fl. 54 kr. S. W.
Bog. 1-100 in 1 Band, schwarz, 3 Thlr. 20 Sgr. - 6 fl. S. W.
Bog. 1-100 in 1 Band col. 6 1/2 Thlr. - 10 fl. 48 kr. S. W.
Die Berliner Volkszeitung sagt über die ersten 100 Bogen:
"Die Deutschen Bilderbogen geben ein neues glänzendes Zeugniß von der überall kundwerdenden Richtung unserer Zeit, wie die echte Wissenschaft so auch die beste Kunst zum wirklichen Gemeingut des ganzen Volkes zu machen. Die beliebtesten und tüchtigsten Künstler haben es nicht verschmäht, die Bilder zu zeichnen, die man, 4-6 auf einem Blatt. für einen Groschen kauft. Jede künstlerische Richtung hat hier ihren Vertreter, und wer den Ernst, wie wer den Humor und lustigen Spaß, wer Belehrung und wer Vergnügen, wer Schönheit und Poesie, wie wer groteske Komik und treffende Wahrheit sucht, wird in diesen 100 Blättern seine Rechnung finden."
Wiederverkäufer erhalten hohen Rabatt und riskiren nichts bei Bezug einer Probesendung.


Neben meinen bekannten billigen Kleiderzeugen und Fantasie=Artikeln empfehle ich moderne Damen=Paletots und Jacken zu billigen Preisen.
Ludwig Creutzfeldt, 166. Siemzerstraße 166.


Ich hatte neuerdings Gelegenheit, eine Partie Java und eine bedeutende Partie weißbrennender Domingo=Cigarren billigst einzukaufen, die ich unter Garantie als rein Domingo zum Preise pro mille 7 Thlr., 100 St. 36 ßl., Dutz. 4 1/2 ßl. zur Abnahme bestens empfehle. Außerdem empfehle ich mein reichhaltig sortirtes Lager von Havanna=, Bremer und Hamburger Cigarren zum Preise pro mille von 5 Thlr. bis 150 Thlr.
Schönberg, den 22. November 1869.
Aug. Spehr.


Nähmaschinen zu Fabrikpreisen in allen Sorten, sowohl von der einfachsten Handmaschine an bis zu den elegantesten für den Familiengebrauch wie auch für Gewerbetreibende liefert unter Garantie Aug. Groth.


Haus Haus=Verkauf.
Ein Haus in Lübeck, hinter Petri Nr. 293, sehr gute Lage, nahe am Markt, soll Umstände halber billig verkauft werden. Anzahlung 1000-1500 Mark (Lübeck) Crt. Näheres daselbst.


H. J. Lange's Herren-Kleidermagazin hält zur Wintersaison fertige Kleidungsstücke, als:
Paletots, Röcke, Hosen, Westen, Kinderanzüge, sowie Stoffe unter Zusicherung reeller und prompter Bedienung bestens empfohlen und werden Anforderungen in jeder Weise genügt werden.


Es stehen bei mir eine Partie guter Deckweiden zum Verkauf. Hierauf Reflectirende wollen sich gefälligst innerhalb 14 Tagen bei mir melden.
Ernst Wolgast, Korbmacher.
Schönberg.


Ich verbiete hiermit das Betreten des über meine Koppel von Lüdersdorf nach Herrnburg angelegten Schleichsteigs mit dem Bemerken, daß ich jeden unbefugt darauf Betroffenen den Gerichten zur Bestrafung anzeigen werde.
Hauswirth Heinrich Freitag in Herrnburg


Am 1. December eröffne ich meine Gastwirthschaft und empfehle dieselbe zu geneigtem Besuch angelegentlichst.
Lenschow, Bäckermeister in Selmsdorf.


Meteorologische Beobachtungen.
Dec.
1869.
Barometer   Wärme   Wind Stärke  
Paris. Lin.
300 +
niedrigste
°R.
höchste
°R.
       
3.
4.
5.
6.
34.47
39.28
43.65
45.37
-1.0
0.3
0.5
0.5
1.0
1.3
1.5
1.5
O
WSW
O
O
1
0
0
1
(Neb.) bed.
bedeckt.
(Neb.) bed.
-

Am 2. und 3. 30 und 38 Cubikz. Wass. aus Schnee auf 1 []'.


Markt=Preise in Lübeck.
Butter, Meckl. d. Pf.16 - 16 1/2 Schilling (Mecklenburg),
Holst. d. Pf.16 1/2 - 17 Schilling (Mecklenburg),
Hasen d. St.32 - 40 Schilling (Mecklenburg),
Enten d. St.20 - 22 Schilling (Mecklenburg),
Hühner d. St.14 - 15 Schilling (Mecklenburg),
Küken d. St.9 - 10 Schilling (Mecklenburg),
Tauben d. St.5 Schilling (Mecklenburg),
Gänse d. =Pfd.8 1/2 - 9 Schilling (Mecklenburg),
Flickgans d. St.22 - 24 Schilling (Mecklenburg),
Schinken d. Pf.11 1/2 Schilling (Mecklenburg),
Wurst d. Pf.11 1/2 Schilling (Mecklenburg),
Eier 5 St.4 Schilling (Mecklenburg),
Kartoffeln d. Faß.6 Schilling (Mecklenburg).


Getreide=Preise in Lübeck.
(pro Sack in Lüb. Crt.)
Weizen16 - 16Mark (Lübeck)12Schilling (Mecklenburg)
Roggen13 - 13Mark (Lübeck)6Schilling (Mecklenburg)
Gerste11 - 11Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)
Hafer9 - 9Mark (Lübeck)8Schilling (Mecklenburg)
Erbsen13 - 15Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)
Wicken13 1/2 - 15Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)
Buchweizen11 - 12Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)
Winter=Rapssaat-Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)
Winter=Rübsen-Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)
Schlagleinsaat18 - 19Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)
 
WeizenmehlNr.0: 23Mark (Lübeck)8Schilling (Mecklenburg),
Nr.1: 20Mark (Lübeck)8Schilling (Mecklenburg),
Nr.2: 15Mark (Lübeck)
Roggenmehl, gesichtet23Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)
pr. 200 Pfund Netto.


Hiezu eine Beilage und Officieller Anzeiger Nr. 35.


Herausgegeben unter Verantwortlichkeit von L. Bicker in Schönberg.


[ => Original lesen: 1869 Nr. 98 Seite 5]

Beilage
zu Nr. 98 der Wöchentlichen Anzeigen für das Fürstentum Ratzeburg.
Schönberg, den 7. December 1869.


Ehre das Alter.
(Eine Dorfgeschichte a. d. N.=Stz.)
(Fortsetzung.)


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