No. 72
Die Anzeigen erscheinen wöchentlich zweimal.
Dienstags und Freitags

Schönberg, den 07. September
1869
neununddreißigster Jahrgang
Preis vierteljährlich 20 Schilling (Mecklenburg) jährlich 1Mark (Lübeck) 32Schilling (Mecklenburg).
Jahrgang
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[ => Original lesen: 1869 Nr. 72 Seite 1]

- Die große Parade der 17. Division vor Sr. K. Hoh. dem Großherzoge von Mecklenburg=Schwerin hatte am Sonnabend eine ungeheure Menschenmenge aus der nächsten und weitesten Umgegend nach der Palinger Haide angezogen, die gekommen war, dem hier seit Jahren nicht gebotenen militairischen Schauspiele beizuwohnen, und man kann sagen, daß ihre Wünsche, soweit sie das Ansehen der Parade betrafen, keine vergeblichen waren, denn trotz des lästigen Staubes war dieselbe, von der Windseite angesehen, von Anfang bis zu Ende genau zu beobachten, zumal, wenn man seinen Standpunkt in der Nähe des Großherzogs gewählt hatte. Das mit der Parade verbundene Angriffsmanöver zeigte ein sehr interessantes Schlachtenbild, das wohl mehr zur Uebung der Kommandirenden, wie der der Soldaten unternommen war, indem es hauptsächlich auf rechtzeitiges Eingreifen der einzelnen Truppengattungen (Infanterie, Cavallerie und Artillerie) ankam. Aehnlich werden, wie es heißt, die Uebungen am 6. und 7. Sept. ausgeführt. Dahingegen wird sich am 9., 10. und 11. die Division in Freund und Feind theilen, und ihr Gefechtsterrain voraussichtlich ein sehr weites, daher für die Zuschauer schwer sein, den Truppen über Gräben und durch Hecken zu folgen.
- In Schönberg herrschte in den letzten Tagen durch die militairischen Gäste das regste Leben, das namentlich am Sonntag bedeutend war. Die Militair=Musik hatte Nachmittags im Boye'schen Garten ein sehr besuchtes Concert veranstaltet. Zum Abend wollte ein fremder Feuerwerker daselbst seine pyrotechnischen Künste zeigen, die aber bald für Schönberg verhängnißvoll geworden wären. Der ihm ertheilten polizeilichen Weisung entgegen hatte er die Füllung eines Luftballons oben im Garten so verkehrt vorgenommen, daß der Ballon sich mit der brennenden Füllungsmasse nur auf das Dach einer nahen Scheune erhob , und gleich darauf neben der offenen, mit Heu und Stroh belegten Thüre so unglücklich senkte, daß alsbald das Heu in Flammen stand, die aber durch rasche Hülfe sofort wieder unterdrückt wurden. Sturmglocken und Feuerrufe lockten eine bedeutende Menschenmenge zur Stelle. - Vergebens erwarteten die Einwohner Schönbergs allabendlich den Zapfenstreich, wie er in Lübeck von sämmtlichen Musikern und Trommlern ausgeführt und von dort als großartig geschildert wird; statt dessen gaben uns die Spielleute am Freitag und Sonnabend von 6-8 Uhr Abends auf dem Marktplatze Concerte.
- In Folge des Ausbruchs der Rinderpest in einigen preußischen Regierungsbezirken hat sich, wie uns mitgetheilt wird, das Königlich Dänische Ministerium des Innern veranlaßt gesehen, die Einfuhr von Rindvieh aus dem Norddeutschen Bunde dahin zu beschränken, daß alle lebenden Wiederkäuer 3 Wochen nach Ankunft in Dänemark unter Aufsicht der Veterinärpolizei von andern Wiederkäuern abgesperrt gehalten werden sollen; erst nach Ablauf dieser Zeit dürfen sie, wenn ein Thierarzt sie für gesund erklärt, dem Eigenthümer zur freien Verfügung übergeben werden. Die Kosten der Absperrung und der Aufsicht hat der Eigenthümer zu tragen.
- An verschiedenen Orten Schleswigs, besonders in Angeln, ist die Maul= und Klauenseuche unter dem Rindvieh ausgebrochen. Der auf den 10. September fallende Viehmarkt in Flensburg wird deßhalb nicht abgehalten werden.
- Die englische Zeitung "Times" hat einen Fachschriftsteller zu den gegenwärtigen Manövern des preuß. Heeres gesandt, der sich über die bedeutenden Fortschritte desselben seit 1866 auf das Anerkennendste ausspricht und am Schlusse seines Berichts enthusiastisch ausruft: 'Es ist in der That eine wunderbare Armee.'
- Es heißt aus Paris, die Kaiserin werde nur unter der Bedingung nach dem Orient reisen, daß die Versöhnung zwischen dem Sultan und dem Vicekönig von Egypten eine vollständige sei, damit ihr Besuch nicht zu mißliebigen Deutungen Anlaß gebe. Der Gesundheitszustand des Kaisers sei derart, daß die Kaiserin unbesorgt reisen könne.
- Die Juristen werden sich wieder einmal in den Ruf böser Christen bringen, aber mit Unrecht. In Heidelberg haben sie sich neulich 700 Mann für Einführung der obligatorischen Civilehe ausgesprochen. Das heißt auf Deutsch, sie verlangen, daß Jeder, der eine Frau nimmt, sich mit dieser zuerst vor der bürgerlichen Behörde zusammengeben lassen muß. Die Einwilligung der bürgerlichen Behörde genügt zur vollen Gültigkeit einer Ehe. Sie wollen so die Eingehung einer Ehe, die eine bürgerliche Einrichtung ist, unabhängig machen von den erschwerenden Bedingungen der Kirche, z. B. bei gemischten Ehen, und setzen voraus, daß sich christliche Eheleute dennoch den Segen der Kirche am Altare holen werden.
- Die neueste amerikanische Eisenbahnpriorität heißt 'Alabama'. Die Frankfurter Börsenmänner haben darauf den Witz gemacht: Alle, die sich an Alabama hängen, sollte man an alle Bäume hängen, und von der Rockford=Priorität sagen sie: bei ihr geht nicht nur der Rock fort, sondern auch das Hemd.
- Der Flecken Wandsbeck, der kleine Nachbar Hamburgs, hat jetzt 10,000 Einwohner und ist zur Stadt erhoben worden. Mathias Claudius hat dort einst seinen 'Wandsbecker Boten' geschrieben.
- In Heidelberg tagen die Augenärzte unter des Berliner Gräfe Vorsitz.
- Die Industrie blüht, die Zahl der Fabriken der Dampf=Pferdekräfte, der Millionäre und der der großen Städte in England wächst von Jahr zu Jahr; was aber ebenso rasch, ja noch rascher als das Alles wächst, ist der Pauperismus oder die Massenarmuth. Die Zahl der von der öffentlichen Armenpflege zu erhaltenden Armen betrug im vergangenen Jahr für England allein (ohne Schottland, Irland, Wales und die Colonieen) 922,563, und gegenwärtig beträgt sie 932,918. Danach ist jeder 18. Mensch ein Armer, d. h. ein Mensch, der nur durch den Genuß der öffentlichen Wohlthätigkeit sein Leben fristet. Vor 15 Jahren war erst jeder 22. Mensch ein Armer.
- Für die Hinterbliebenen der Verunglückten Bergleute im Plauen'schen Grunde sind schon über 100,000 Thaler gesammelt worden, aber es gibt auch 221 Wittwen und 650 Waisen gegen Mangel sicher zu stellen. Bei dem Lugauer Unglück vor 2 Jahren kamen rund 121,000 Thlr. ein, womit denn die 45 Wittwen, 126 Kinder und 45 Eltern u. s. w., welche mit den verschütteten Bergleuten ihren Er=

[ => Original lesen: 1869 Nr. 72 Seite 2]

nährer verloren hatten, reichlich versorgt werden konnten.
- In Chur in der Schweiz hat der Zigeuner Georgio Wasilkowies das 2 1/2 Jahr alte Kind des Buchdruckers Braun geraubt und führt es mit seiner Bande in Bayern herum. In Rothenburg und Wassertrüdingen suchten sie das arme Kind zu verkaufen. Als sie von den Nachforschungen der Polizei Wind bekamen, suchten sie sich aus dem Staube zu machen, wurden aber am 24. August von der Gensd'armerie bei Hersbruck eingeholt und sammt dem Kinde zurückgebracht.
- Zur Lehrerversammlung in Würzburg haben sich 11,000 Lehrer angemeldet.


Der Dorfteufel.
(Novelle von Friedrich Friedrich.)
(Fortsetzung.)


Anzeigen.

Zur öffentlich meistbietenden Verpachtung der Meiereien

1) Rabensdorf, und
2) Zarnewenz,

welche beide Johannis 1870 aus der Pacht fallen,

[ => Original lesen: 1869 Nr. 72 Seite 3]

ist vor dem unterzeichneten Großherzoglichen Domainen Amte Termin auf Sonnabend den 9. October d. J., Morgens 11 Uhr, anberaumt worden, wozu Pachtliebhaber eingeladen werden.
Dem hohen Kammer= und Forst=Collegio bleibt die Entscheidung über die Annehmlichkeit der Gebote und die Wahl unter den resp. 3 Meistbietenden vorbehalten, und haben diese, falls sie nicht schon Kammerpächter sind, sofort eine Conventionalpoen, und zwar

für Rabensdorf von 500 Taler (Mecklenburg), und
für Zarnewenz von 500 Taler (Mecklenburg) Pr. Cour.

zu bestellen und sich über ihre bisherige Führung und öconomische Tüchtigkeit, sowie über das zur Annahme des resp. Pachtstücks erforderliche Vermögen auszuweisen.
Die Contracts=Bedingungen können in der hiesigen Amts=Registratur eingesehen und die Pachtstücke, nach zuvoriger Meldung auf den resp. Höfen, in Augenschein genommen werden.
Schönberg, den 2. September 1869.
Großherzogl. Mecklenb. Domainen=Amt.
F. Graf Eyben.


Alle diejenigen, welche durch die diesjährigen Uebungen der 17. Division im Fürstenthum Ratzeburg Flurschäden erlitten haben, werden aufgefordert, diese Schäden Zwecks Feststellung und Abschätzung derselben bis zum 15. d. Mts. bei dem unterschriebenen Civil=Commissarius anzumelden.
Schönberg, den 5. September 1869.
C. L. v. Oertzen.
zur Leitung des Abschätzungsgeschäfts höchstverordneter Civil=Commissarius.


Antragsmäßig soll über den zu Herrnburg belegenen Büdnerkathen des Joachim Schleuß daselbst, wozu als unzertrennliche Pertinenz gehören

a) die Kathenstelle und die Holzkoppel, groß ein Scheffel Aussaat und 21 []Ruthen;
b) eine Wiese, groß 57 []Ruthen, und
c) das Land im Kaltenfelde, groß 3 Scheffel Aussaat und 12 []Ruthen

ein Hypothekenbuch niedergelegt werden, und werde daher alle Diejenigen, welche Realrechte an dem bezeichneten Büdnerkathen c. p. haben und deren Eintragung in das niederzulegende Hypothekenbuch verlangen, zu deren Anmeldung auf Freitag den 8. October d. J., Morgens 11 Uhr, peremtorisch und unter dem Nachtheile hiemit aufgefordert, daß alle nicht angemeldeten und von der Anmeldungspflicht nicht ausgenommenen Realrechte an dem proclamirten Grundstücke sowohl gegen den jetzigen, als künftigen Besitzer desselben erloschen sein sollen.
Ausgenommen von der Anmeldungspflicht sind jedoch diejenigen Gläubiger, welche ihre Forderungen auf einem mit dem Siegel des Gerichts versehenen, vor dem Liquidationstermine ihnen vorzulegenden und von ihnen zu unterzeichnenden Postenzettel richtig und vollständig aufgeführt gefunden haben.
Schönberg, den 22. Juli 1869.
Großherzogl. Justizamt der Landvogtei des Fürstenthums Ratzeburg.
Seip.
(L. S.) A. Dufft.


Bekanntmachung.
Das Lagerstroh, welches zu den während der diesjährigen Herbst=Uebungen der königlichen 17. Division stattfindenden Bivouacs, und zwar zu den Bivouacs am 6. und 9. September bei Schlutup, am 9. und 10. September bei Selmsdorf, und gleichfalls am 10. September bei Schönberg aus den Cantonnements=Magazinen verabreicht wird, soll nach gemachtem Gebrauch nebst den etwaigen Ueberresten an Brennholz öffentlich meistbietend gegen baare Zahlung verkauft werden.
Kauflustige werden aufgefordert, sich jedesmal am Morgen nach aufgehobenem Bivouac auf den Bivouacplätzen selbst einzufinden.
Kiel, den 23. August 1869.
Der Mannöver=Commissarius.
Ehrhardt.
Militair=Intendantur=Assessor.


Am 16. September c., Vormittags 11 Uhr, wird das "Siechenland" bei Schwanbeck im Hause des Hrn. Steuercommissair Grapow an den Meistbietenden verpachtet werden.
Die Pachtbedingungen sind im Pfarrhause zu Selmsdorf einzusehen.
J. Rußwurm, Probst.


Am Mittwoch den 8. d.M., Morgens 10 Uhr, werde ich an der Eisenbahn bei Grieben eine Partie tannen Erdhüttenholz, alte Bohlen, Bauholz und mehrere Bretter in öffentlicher Auction meistbietend gegen baare Zahlung verkaufen lassen.
Ludw. Holdmann.


Am Sonnabend den 11. September d. J., Morgens von 9 1/2 Uhr an, sollen im Kathen des Hauswirths H. J. Holst hieselbst in öffentlicher Auction gegen gleich baare Zahlung verkauft werden:

1 Schaf mit Lamm, 1 Hammel, 2 Ziegen, 1 eichen Koffer, 61 Pfd. geheckt. Flachs, 6 Bolzen fl. Lein, 4 Bolzen hed. Lein, 2 Bolzen Tischzeug, Frauenkleidungsstücke aller Art, 20 Pfd. flächs. Garn, 18 Pfd. Wolle, 2 Unterbetten, 1 Ueberbett, 1 Pfühl, 13 Kopfkissen und allerlei Haus= und Küchengeräthe.

Carlow, den 30. August 1869.
Struck, Landreiter.


Vermischte Anzeigen.

Gicht, Rheumatismus, Gliederreißen aller Art, selbst ganz veraltete Leiden werden in kurzer Zeit beseitigt durch Herrmann Witt, Berlin Roßstraße Nr. 34.


Unterleibs=Bruchleidende, selbst solche mit ganz alten Brüchen, finden in weitaus den meisten Fällen vollständige Heilung durch die Bruchsalbe von Gottlieb Sturzenegger in Herisau, Schweiz. Gebrauchsanweisung nebst Zeugnissen gratis. Zu Thlr. 1. 20 Sgr. sowohl durch den Erfinder selbst als durch A. Günther zur Löwenapoth., Jerusalemerstr. 16 in Berlin zu beziehen.


Gelder, die mir anvertraut werden, kann ich auch jetzt noch zu fünf pro Cent Zinsen zu den Hypothekenbüchern über Grundstücke in der Stadt Schwerin unter der Hälfte des Taxwerthes unterbringen.
Kindler, Advocat.


Gegen gute inländische Hypotheken habe zu Michaelis noch Gelder zu 4 % abzugeben.
Carl Bade.


Verloren eine grüne lederne Tasche, enthaltend Messer, Scheeren und andere chirurgische Instrumente. Der ehrliche Finder erhält 1 Taler (Mecklenburg) Belohnung in der Exped. d. Bl.


Zu vermiethen ein freundliches Wohn= nebst Schlafzimmer nach vorne, mit oder ohne Küche, zu sofort oder Michaelis Näheres in der Exped. d. Bl.


Gesucht zu Michaelis ein treues Mädchen, welches Ostern die Schule verlassen hat, zu häuslichen Arbeiten. Gef. Auskunft ertheilt die Exped. d. Bl.


Mittwoch den 8. September
Letztes Concert im Köster'schen Garten ausgeführt von dem Hautboisten-Corps des Mecklenburgischen Grenadier-Regiments Nr. 89 unter Direction des Musikdirectors Urbach.
Anfang 6 Uhr.
Entrée à Person 8 ßl.


[ => Original lesen: 1869 Nr. 72 Seite 4]

Mecklenburgische Lebensversicherungs- und Spar-Bank in Schwerin.
Das unterzeichnete Directorium bringt hierdurch zur öffentlichen Kenntniß, daß, nachdem die Agentur der Mecklenburgischen Lebensversicherungs= und Sparbank für die Stadt Schönberg und Umgegend durch den Tod des Herrn J. R. Bade daselbst erledigt ist, Herr Carl Bade daselbst mit der Führung dieser Agentur zwecks Uebernahme von Lebensversicherungen und Leibrentenversicherungen, sowie aller statutenmäßigen Geld=, Inkasso= und Kommissions=Geschäfte, in Grundlage der unentgeltlich auszugebenden 'Bedingungen' betraut ist, und wollen Interessenten, welche mit der Bank in Geschäftsverbindungen zu treten geneigt sind, sich an genannte, zu jeder gewünschten nähern Auskunft instruirte Agentur gefälligst wenden.
Schwerin, August 1869.
Mecklenburgische Lebensversicherungs- und Spar-Bank
C. A. Schwerdtfeger, Director
C. L. F. Soltau, General=Agent.
Die Mecklenburgische Lebensversicherungs- und Spar-Bank in Schwerin schließt Lebensversicherungen, Leibrentenversicherungen, Kapital=Einlage=, Darlehns= und alle sonstigen Geld=, Inkasso= und Kommissions=Geschäfte durch die unterzeichnete Agentur zu den vortheilhaftesten Bedingungen ab. Die Geschäfts=Prospekte (Nr. I. für Lebensversicherungen, Nr. II. für Leibrentenversicherungen, Nr. III. für Sparbank=Geschäft) sind bei derselben unentgeltlich zu entnehmen und wird jede gewünschte nähere Auskunft bereitwilligst ertheilt.
Agentur Schönberg: Carl Bade.


Original=Staats=Prämienloose sind überall zu spielen erlaubt.
Glück auf nach Hamburg!
Als eines der vortheilhaftesten und solidesten Unternehmen empfiehlt unterzeichnete Bankfirma die vom Staate genehmigte und garantirte große neue Staatsprämien=Verloosung von 1 Million 390,000 Thaler, deren Gewinnziehungen schon am 10. und 11. Juni beginnen.
Es werden nur Gewinne gezogen.
Die Hauptpreise sind:
Thlr. event. 100,00, 60,000, 40,000 20,000, 12,000, 2 à 10,000, 2 à 8000, 2 à 6000, 2 à 500, 4 à 4000, 3 à 2500, 12 à 2000, 23 à 1500, 105 à 1000, 158 à 400 etc.
in Allem 22,400 Gewinne.
Gegen Einsendung oder Nachnahme des Betrages versende ich Original=Staatsloose (keine Promessen) für obige Ziehung zu folgenden planmäßigen festen Preisen:
Ein Ganzes Taler (Mecklenburg) 4. - Ein Halbes Taler (Mecklenburg) 2. - Ein Viertel Taler (Mecklenburg) 1. unter Zusicherung promtester Bedienung. - Verloosungsplan, sowie nach jeder Ziehung die amtliche Liste wird ohne weitere Berechnung übersandt.
Durch das Vertrauen, welches sich diese Loose so rasch erworben haben, erwarte ich bedeutende Aufträge, solche werden bis zu den kleinsten Bestellungen selbst nach den entferntesten Gegenden ausgeführt. Man beliebe sich baldigst vertrauensvoll und direct zu wenden an das mit dem Verkaufe obiger Loose beauftragte Großhandlungs=Haus Adolph Haas.
Staatseffecten=Handlung in Hamburg.
Die meisten Haupttreffer fallen gewöhnlich in mein Debit, und habe ich dieses Jahr wieder den allerhöchsten Gewinn persönlich ausbezahlt.


Zu der schon am 20. und 21. September beginnenden Ziehung der vom Staate garantirten Geldverloosung höchster Gewinn 100,000 Taler (Mecklenburg), 60,000 Taler (Mecklenburg) u. s. w. abwärts bis 44 Taler (Mecklenburg), im Ganzen 25,300 Stück Gewinne, sind noch wirkliche Original-Loose ganze 2 Thlr., halbe 1 Thlr. viertel 15 Sgr. vom unterzeichneten beauftragten Bankhause gegen Einsendung oder Nachnahme des Betrages zu beziehen. Jedes gezogene Loos muß gewinnen! Pläne und amtliche Ziehungslisten werden gratis zugesandt. Man wende sich an Jacob Baruch in Hamburg.


Auf Gr. Molzahn ist Saatroggen vorräthig von ausgezeichneter Qualität zum Preise von Thlr. 8, 16, ßl. pr. 255 Pfd.


Zum bevorstehenden Michaelis suche ich ein nicht ganz unerfahrenes Mädchen, das auch zugleich in der Schenke aushelfen muß.
J. Ehlers, Töpfer und Wirth.


Wichtig für Viele!
In allen Branchen, insbesondere aber bei Bezug der allgemein beliebten Staatsprämien-Loose, rechtfertigt sich das Vertrauen einerseits durch anerkannte Solidität der Firma, andererseits durch den sich hieraus ergebenden enormen Absatz. Das wegen seiner Pünktlichkeit bekannte Bankhaus Adolph Haas in Hamburg ist Jedermann aufs Wärmste zu empfehlen.


Volksfest in Rehna am Sonntag, d. 12. Sept., mit Stangenklettern, Sacklaufen, Tanz im Freien, Unterhaltungsmusik, Illumination und Feuerwerk, wozu zu zahlreichem Besuch einladet Das Comité.
Rehna.


Die von dem Hamburger Bankhause J. Baruch in unserm heutigen Blatte offerirte Spielbetheiligung ist Jedem zu empfehlen , indem bei kleinem Einsatz große vom Staate garantirte Gewinne erzielt werden. In letzter Zeit soll genannter Herr in unserer Gegend recht ansehnliche Gewinn=Summen ausbezahlt haben.


Hiezu eine Beilage.


Herausgegeben unter Verantwortlichkeit von L. Bicker in Schönberg.


[ => Original lesen: 1869 Nr. 72 Seite 5]

Beilage
zu Nr. 72 der Wöchentlichen Anzeigen für das Fürstenthum Ratzeburg.
Schönberg, den 7. September. 1869.


Niederlage von Portland=Cement aus der rühmlichst bekannten Fabrik der Gebrüder Heyn in Lüneburg. Die Vorzüglichkeit dieses Cements ist durch zahlreiche Atteste von renommirten Baumeistern anerkannt, und halte ich denselben zur geneigten Abnahme bestens empfohlen. Ratzeburg im September 1869.
Wilh. Harmsen.


Da ich meine Jahrmärkte wegen vorgerückten Alters eingestellt, so habe ich meine Fabrikate von Kuchen und Conditoreiwaaren dem Kaufmann Herrn Burmeister zum bevorstehenden Jahrmarkte zum Verkauf in seinem Hause ("Stadt London") übertragen und ersuche ich meine geehrten Gönner, sich gefälligst dorthin bemühen zu wollen. Für frische und schmackhafte Waare werde ich Sorge tragen.
Achtungsvoll Wilh. Prahl, Lübeck.


Bezugnehmend auf Obiges empfehle ich zum bevorstehenden Jahrmarkt die von Herrn W. Prahl angefertigten Fabrikate, bestehend in braunen Mandel=Zuckerkuchen, Pfeffernüssen, Makronen und Pariser Pflastersteinen, sowie allen in dieser Branche vorkommenden Artikeln.
Schönberg.
C. J. W. Burmeister.


Original-Staats=Prämien=Loose sind überall zu spielen gesetzlich erlaubt.
100,000 Thlr. Hauptgewinn.
Die neueste von der Hohen Regierung genehmigte Geldverloosung beginnt in aller Kürze und kann die Betheiligung an derselben um so mehr empfohlen werden, als bei diesem Unternehmen mehr als die Hälfte der Loose im Laufe der Ziehungen mit Gewinnen von event. Thlr. 100,000 - 60,000 - 40,000 - 20,000 - 16,000 - 10,000 - 2 mal 8000 - 3 mal 6000 - 3 mal 4800 - 3 mal 4000 - 4 mal 3200 - 5 mal 2400 - 11 mal 2000 - 28 mal 1200 - 131 mal 800 - 156 mal 400 etc. etc. gezogen werden müssen.
Zu der schon am 20. k. M. beginnenden ersten Ziehung kosten:
Ganze Original=Loose nur 2 Thlr.
Halbe Original=Loose nur 1 Thlr.
Viertel Original=Loose nur - Thlr. 15 Sgr.
Das unterzeichnete mit dem Verkauf beaufragte Handlungshaus wird geneigte Aufträge gegen Einsendung oder Nachnahme des Betrages sofort ausführen und Verloosungspläne gratis beifügen, ebenso amtliche Ziehungslisten den Loos=Inhabern prompt übermitteln. Wir versenden die Gewinne nach jedem Orte oder können solche auf Wunsch der Theilnehmer durch unsere Verbindungen in allen Städten Deutschlands auszahlen lassen; man genießt somit durch den directen Bezug alle Vortheile.
Da die Ziehung in aller Kürze beginnt, und die noch vorräthigen Loose bei den massenhaft eingehenden Aufträgen rasch vergriffen sein dürften, so beliebe man sich baldigst und direct zu wenden an
Bottenwieser & Co.
Bank- u. Wechsel=Geschäft in Hamburg.


PREIS-COURANT der Flaschenweine von Bernhard Drenkhahn in Schönberg bei Lübeck.
Ohne Glas und Kiste.

pr. Bouteille.
Preuss. Cour.
I. Französische Weine. Taler (Mecklenburg) Sgr. Schilling (Mecklenburg)
a) Languedoc (roth) - 9 -
b) Bordeaux (roth)
1. St. Estéphe 1862 und 1864 - 10 -
2. Latresne 1865 - 12 6
3. St. Julien 1866 - 13 9
4. St. Julien 1864 - 18 -
5. Vertheuil 1863 - 14 -
6. Château Livran 1864 - 18 -
7. Vin de Lafite 1852 1 - -
8. Château Dauzac 1864 1 15 -
c) Bordeaux (weiss)
1. Graves - 10 -
2. Haut Saternes 1865 1 - -
d) Burgund
1. Moulin à vent (roth) 1 - -
2. Clos de St. George (weiss) 1 - -
e) Champagne (weiss)
1. Roederer carte noir 1 27 6
2. Delphine v. Walchh à Ay 1 10 -
3. Jacquesson et fils à 1/2 Fl. - 22 6
II. Deutsche Weine.
a) Rheinwein (weiss)
1. Liebfraumilch - 15 -
2. Hochheimer 1 - -
b) Moselwein - 10 -
c) Markgräfler 1862 - 9 -
III. Spanische und Portugies. Weine etc.
a) Xeres - 16 -
b) Portwein - 20 -
c) Malaga Sect à 1/2 Fl. - 25 -
d) Cap Constantia 1 15 -
IV. Spirituosen.
a) Ordinairer Rum - 7 6
b) Westindia-Rum - 12 6
c) Ganz alter Jamaica-Rum - 25 -
d) Alter feiner Goâ-Arrac - 25 -
V. Verschnittene Weine.
a) Feiner Medoc - 7 6
b) Feiner Graves - 6
c) Malaga - 70 -


Dem Hause Bottenwieser & Co. in Hamburg gehen für die demnächst beginnende Gewinn=Verloosung zahlreiche Bestellungen zu. Genannte Firma kann wegen sofortiger Ausführung der Aufträge, sowie prompter Uebermittlung der amtlichen Ziehungslisten angelegentlichst empfohlen werden und machen wir diejenigen, welche beabsichtigen, sich an dem erwähnten Unternehmen zu betheiligen, auf die im heutigen Blatte stehende Annonce des obigen Hauses besonders aufmerksam.


Meteorologische Beobachtungen.
Sept.
1869.
Barometer   Wärme   Wind Stärke  
Paris. Lin.
300 +
niedrigste
°R.
höchste
°R.
       
3.
4.
5.
6.
39.98
39.95
38.38
36.33
4.0
3.5
5.0
9.1
12.0
13.4
16.8
16.0
NNW
SO
SO
S
0
1
0
1
heiter.
-
-
wolkig.


Getreide=Preise in Lübeck.
(pro Sack in Lüb. Crt.)
Weizen19 - 19Mark (Lübeck)8Schilling (Mecklenburg)
Roggen16 - 16Mark (Lübeck)8Schilling (Mecklenburg)
Gerste13 - 14Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)
Hafer12 - 12Mark (Lübeck)8Schilling (Mecklenburg)
Erbsen14 - 16Mark (Lübeck)8Schilling (Mecklenburg)
Wicken-Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)
Buchweizen-Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)
Winter=Rapssaat29 - 30Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)
Winter=Rübsen28 - 29Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)
Schlagleinsaat20 - 21Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)
 
WeizenmehlNr.0: 27Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg),
Nr.1: 25Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg),
Nr.2: 19Mark (Lübeck)8Schilling (Mecklenburg),
Roggenmehl, gesichtet23Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)
pr. 200 Pfund Netto.


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