No. 66
Die Anzeigen erscheinen wöchentlich zweimal.
Dienstags und Freitags

Schönberg, den 17. August
1869
neununddreißigster Jahrgang
Preis vierteljährlich 20 Schilling (Mecklenburg) jährlich 1Mark (Lübeck) 32Schilling (Mecklenburg).
Jahrgang
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[ => Original lesen: 1869 Nr. 66 Seite 1]

Mit der heutigen Nummer wird Nr. 32 und 33 des Bundesgesetzblattes versandt.


- Nach dem Entwurf eines Strafgesetzbuches für den Norddeutschen Bund ist die Todesstrafe auf 3 Fälle beschränkt: Mord, Hochverrath und schwere Thätlichkeit gegen Bundesfürsten. (Seither bestand die Todesstrafe in Preußen für 14 Verbrechen).
- Der Kriegsminister Marschall Niel in Paris ist am 14. d. Mts. gestorben. Er wollte längst schon die französische Armee gegen Preußen marschieren lassen.
- Die Klöster und ihre Geheimnisse haben in den letzten Wochen eine große und ihnen selbst unwillkommene Rolle in den Zeitungen gespielt, sie blühten am liebsten wie die Veilchen im Verborgenen, wenn auch nicht immer mit demselben feinen und heiligen Geruch. Neben Wahrem tauchen nun natürlich auch vielfach Fabeln über Kloster=Scandale auf, über gewaltsame Einsperrungen und Mißhandlungen, über Flucht= und Unzuchtsversuche, über entdeckte heimliche Thüren und Gänge u. s. w. Doch wird all' dieser Lärm wenigstens Das mit sich bringen, daß von nun ab die Klöster wahrscheinlich überall unter die Aufsicht des Staates gestellt werden, um auch den vereinzelten Excessen von Bigotterie und Grausamkeit vorzubeugen.
- Die wackern Bergleute im Plauen'schen Grunde fördern unermüdlich die Leichen ihrer unglücklichen Kameraden zu Tage, mit ca. 200 ist es ihnen bereits gelungen. Wie schon mitgetheilt, sind die Leichname entweder zerschmettert und verbrannt, oder sie tragen die Zeichen der Erstickung; der Verwesung haben viele sehr lange widerstanden. In den Schachten ist für die Arbeitenden ein starker Luftzug hergestellt und die Leichen werden mit Karbolsäure übergossen, damit der Leichengeruch verschwindet. Die Arbeit der Bergleute wird dadurch ungeheuer erschwert, daß Hunderte von Lachtern von gewaltigen Brüchen zu säubern sind. Die Theilnahme in ganz Deutschland und weit darüber hinaus ist sehr groß und äußert sich im Zuströmen vieler kleinen und großen Summen für die Hinterbliebenen; jede Börse und fast jede Zeitung ist zum Sammelplatz geworden. Die Untersuchungen Sachverständiger haben bereits herausgestellt, daß die Schachte an dem betretenden Unglückstage unter den eigenthümlichen Wetterverhältnissen nicht hinlänglich gelüftet waren, z. B. durch einen Reserve=Ventilator.
- Fregatten=Capitän des Vannes war zweimal persönlicher Adjutant des Kaisers Napoleon, zweimal bat er den Kaiser flehentlich, ihn bis ans Ende der Welt zu schicken, denn ihn verzehre eine glühende Liebe zur Kaiserin Eugenie. Der Kaiser lächelte mitleidig und schickte ihn zum letztenmale nach den Antillen. Dort hat den Capitän das gelbe Fieber von seinen Liebesqualen erlöst; sterbend küßte er das Bild der Kaiserin.
- Martino war einer der gefürchtetsten Räuber in Neapel und seine Bande groß und kühn. Neulich überfiel ihn eine Anzahl Gensd'armen und trieben ihn und seine Geliebte in eine Hütte. Der schöne Räuber verbarricadirte sich schnell und setzte den Kampf muthig fort, die Gensd'armen steckten die Hütte in Brand und er und sein Liebchen fanden den Tod in den Flammen.
- Der junge Mann, der im Berliner Dom auf den Geistlichen am Altar geschossen hat, heißt Bieland. Er hat ein Berliner Gymnasium bis zu Secunda besucht und wollte Schauspieler werden. Sein Vater aber wollte ihn zwingen, Theologie zu studiren und in ein Priesterseminar einzutreten. Seitdem zeigte der junge Mann, ohnehin aufgeregt und überspannt, eine furchtbare Erbitterung gegen den geistlichen Stand und nannte die Geistlichen Heuchler und Betrüger. Er drohte, den ersten Geistlichen, den er in der Kirche treffe, zu tödten, und schoß wirklich auf den Prediger Henrici, den er nicht kannte. Die Kugel flog dicht an dem Kopf des Geistlichen vorüber und schlug in die Wand des Chores. Er ließ sich ohne Widerstand verhaften und äußerte keine Spur von Reue.
- Am 31. Juli Morgens sah in Baselland der Himmel aus, als wolle er einstürzen. Die Leute waren mit der Ernte beschäftigt und Menschen und Vieh überkam eine ungeheure Angst. Die Pferde und Ochsen vor den Erntewagen waren nicht mehr zu halten, sie suchten durchzugehen, man mußte die Wagen rasch umlegen und die Thiere rasch abspannen, im Galopp rannten sie dann den Ställen zu. Ein Hagelwetter entlud sich dann mit furchtbarer Gewalt, Eisstücke wie Hühnereier schlugen auf Felder und Dächer nieder und zertrümmerten Alles. Zwölf große Ziegeleien der Umgegend konnten nicht genug liefern, um den Schaden zu ersetzen, fernher mußten Hunderttausende von Ziegeln gebracht werden.
- Das Hamburger Dampfschiff "Germania" ist auf dem Wege nach Newyork verunglückt, Passagiere und Mannschaft sind gerettet.
- Ein Fremder, der durch Aarau kam, bemerkte auf steilen Dächern und bis in die Thurmspitzen hinauf Leute, die mit Hacken, Leitern und Seilen allerlei Bewegungen machten. 'Was bedeutet das?' fragte er einen Vorübergehenden. 'Das sind Mitglieder des Alpenklubs, die sich auf eine Besteigung des Schreckhorns vorbereiten.'
- Die Erscheinungen der aufs Neue in Preußen auftretenden Rinderpest sind folgende: 1) Nachlassen der Freßlust; 2) abwechselndes Aufhören des Wiederkäuens; 3) Vergehen der Milch; 4) Vergehen der Munterkeit, mitunter von einer gewissen Aufgeregtheit unterbrochen; nicht selten sind Zittern und Erscheinungen von Angst; 5) fiebrige Erscheinungen und Frostschauer mit nachfolgender Hitze, Durst und beschleunigten Pulsen; 6) kurzer Husten mit heiserem Tone, der bei herannahendem Tode immer mehr an Kraft verliert und in dumpfes, kurzes Aechzen übergeht. Es stehen damit im Einklange erhebliche Athmungsbeschwerden, welches zu Ausgang sehr mühevoll und röchelnd wird; 7) das Auge hat meist ein trübes, gläsernes, mattes Ansehen. Der Thränenfluß ist gewöhnlich vermehrt, er nimmt häufig nach einigen Tagen eine mehr schleimige Beschaffenheit an, und nicht selten zeigen sich herabfließende Striemen desselben mit verbackenen Haaren; 8) aus Mund und Nase fließt ebenfalls Schleim, welcher sich bisweilen fadenförmig herabspinnt. Die Schleimhaut dieser Theile ist meist etwas aufgelockert, bisweilen sind röthliche Blut=Infiltrationen (Blutergießungen) wahrnehmbar, seltener Erosionen (Ablösungen der Schleimhaut); heftiger Durchfall fehlt nie. Wenn er nicht schon zu Anfang da ist, so tritt er jedenfalls in den vorgeschrittenen Stadien des Uebels ein. Die Abgänge sind zu Anfang noch kothartig, werden aber bald schleimig, nicht selten mit Blut untermischt und übelriechend; 10) die

[ => Original lesen: 1869 Nr. 66 Seite 2]

Haare sträuben sich, sitzen locker; die Kreuzgegend wird häufig auch sehr empfindlich gegen Druck; nicht selten sind Luftansammlungen unter der Haut, besonders in der Kreuzgegend, welche sich der sinnlichen Wahrnehmung durch eine Art von Knistern zu erkennen geben; 11) bei herannahendem Tode, welcher gewöhnlich zwischen dem vierten und siebenten Tag eintritt, nimmt die Schwäche immer mehr zu. Die kranken Thiere können sich entweder gar nicht erheben, oder haben, wenn sie dazu genöthigt werden, einen sehr mühsamen, unsichern Gang mit hin= und herschwankendem Hintertheil.
- Aus einem deutschen Spielbad berichtet H. Wachenhusen folgendes Erlebniß. Einern vornehmen Zuschauer am Roulettisch legt eine junge Dame hastig die Hand auf den Arm. 'Mein Herr,' sagt sie, 'ich bitte, borgen Sie mir 10 fl.!' - Der Herr blickt die Dame, die er niemals gesehen, verblüfft an. - 'Ich bitte,' sagt sie dringender, 'geben Sie mir 10 fl.! Meine Mutter wird gleich wieder zurückkehren und ich kann mein gutes Glück inzwischen nicht versäumen!' - Der Herr blickt die Dame noch immer verwundert an. - 'Aber mein Herr, Sie werden doch 10 fl. bei sich haben!' rief sie so laut, daß Alle es hören konnten. - Sichtlich verlegen greift der Herr in die Tasche und reicht ihr die 10 fl. hin. Die Dame setzt 1 fl., gewinnt 3, und geht, ohne den Darleiher eines Blickes zu würdigen. Später begegnet sie ihm oft, aber nie ohne ihm einen mitleidig lächelnden Blick zuzuwerfen. Wahrscheinlich hat sie ihre Mutter noch nicht gefunden.
- Die neuesten musikalischen Instrumente sind bekanntlich die Musikstühle, bei denen der Hochgenuß durch die Schwere des Körpers erweckt wird. Wie schön muß es sich auf der weichen Cavatine aus dem "Barbier" ruhen, wie herrlich auf dem Entrée=Act der "Lorelei" träumen lassen und welch' ein Gedankenmeer sich auf der Ouvertüre zum "Tannhäuser" entwickeln! - Ohnlängst entspann sich in einer Gesellschaft folgendes Gespräch: 'Ach wie reizend hat Madame X. gestern Abend die erste Arie der "Leonore" aus dem Troubadour zu Gehör gebracht!' - 'so, Madame X. singt also?' 'Nein.' 'Dann spielt sie wohl Klavier?' 'Auch nicht.' 'Harfe - Violine - Guitarre?' 'Alles nicht.' 'Am Ende Baßgeige?' 'Bewahre!' 'sie setzt sich sehr gut; sie ist Setz=Virtuosin!'


Der Dorfteufel.
(Novelle von Friedrich Friedrich.)
(Fortsetzung.)

[ => Original lesen: 1869 Nr. 66 Seite 3]

Der Dorfteufel.
(Novelle von Friedrich Friedrich.)
(Fortsetzung.)


Anzeigen.

Antragsmäßig soll über die dem Kiepenmacher Hans Heinrich Wilhelm Prüßmann zu Herrnburg gehörige, daselbst belegene Büdnerstelle c. p. ein Hypothekenbuch niedergelegt werden, und werden daher alle Diejenigen welche Realrechte an diesem Grundstücke zu haben vermeinen und deren Eintragung in das niederzulegende Hypothekenbuch verlangen zu deren Anmeldung auf Donnerstag den 26. August 1869, Morgens 10 Uhr, peremtorisch und unter dem Nachtheil hiemit aufgefordert, daß alle nicht angemeldeten und von der Anmeldungspflicht nicht ausgenommenen Realrechte an dem proclamirten Grundstücke sowohl gegen den jetzigen als künftigen Besitzer desselben erloschen sein sollen.
Ausgenommen von der Anmeldungspflicht sind jedoch diejenigen Gläubiger, welche ihre Forderungen auf einem mit dem Siegel des Gerichts versehenen, vor dem Liquidationstermine ihnen vorzulegenden und von ihnen zu unterzeichnenden Postenzettel richtig und vollständig aufgeführt gefunden haben.
Schönberg, den 23. Mai 1869.
Großherzogl. Justiz=Amt der Landvogtei des Fürstenthums Ratzeburg.
C. L. v. Oertzen.
(L. S.) A. Dufft.


Vermischte Anzeigen.

Ausverkauf.
Bei dem Feuer in meinem Hause wurden viele Waaren theils weniger theils mehr durch Feuer und Wasser beschädigt.
Ich bin gewillt, diese Waaren zu jedem Preise zu verkaufen, und stelle einen Ausverkauf an, wodurch dem geehrten Publikum Gelegenheit geboten wird, gute Waaren, die oft nur eine Kleinigkeit beschädigt, zu Spottpreisen zu kaufen.
Achtungsvoll J. Burchard.
Rehna im August 1869.


Alle Geschäfte meines seligen Vaters werden von mir in unveränderter Weise fortgeführt, und bitte ich, das meinem Vater geschenkte allseitige Vertrauen auf mich übertragen zu wollen, wofür ich strenge Rechtlichkeit und Discretion verspreche.
Carl Bade.


Concert-Anzeige.
Unterzeichneter wird unter gütiger Mitwirkung von Fräul. B. Langbein hieselbst am Sonntag den 22. d. Mts. ein Concert im Saale des Herrn Köster geben, wozu er die hochgeehrten Bewohner Schönbergs und der Umgegend ergebenst einladet. - Anfang 8 Uhr Abends. - Entrée à Person 16 Schilling (Mecklenburg).
Programm.
1. Fantasie für das Pianoforte über 'Lucia di Lammermoor' von E. Prudent.
2. Romanze aus 'Lucretia Borgia' von Donizetti.
3. Nocturno für Pianoforte von S. Thalberg.
4. Recitativ und Arie: 'Froh meines heil'gen Amtes' aus Romeo und Julie von Bellini.
5. a) Gavotte aus der G-Moll-Suite von J. S. Bach. Pianoforte.
b) 'Ernst und Scherz' Rondo brill. von J. H. Meier. Pianoforte.
6. a) 'Lockung', Lied von Dessauer. Gesang.
b) Trinklied aus 'Lucretia Borgia'. Gesang.
7. Paraphrase für das Pianoforte über Gounods Faust-Walzer von Fr. Liszt.
J. H. Meier.


Wir machen hierdurch auf die im heutigen Blatte stehende Annonce der Herren S. Steindecker u. Comp. in Hamburg besonders aufmerksam. Es handelt sich hier um Staats=Loose zu einer so reichlich mit Haupt=Gewinnen ausgestatteten Verloosung, daß sich auch in unserer Gegend eine sehr lebhafte Betheiligung voraussetzen läßt. Dieses Unternehmen verdient um so mehr das volle Vertrauen, indem die besten Staatsgarantieen geboten sind und auch vorbenanntes Haus durch ein stets streng reelles Handeln und Auszahlung zahlreicher Gewinne allseits bekannt ist.


[ => Original lesen: 1869 Nr. 66 Seite 4]

Aus freien Stücken bezeugt die Unterzeichnete daß sie schon seit längerer Zeit für Husten und Beklemmung von L. W. Egers'schen Fenchelhonigextract gebraucht und dadurch eine wesentliche Erleichterung erzielt hat und deßhalb allen derartig Leidenden dieses treffliche Mittel bestens empfiehlt.
Altheim, Ober=Amt Biberbach, 17. März 1869.
Therese Braig, geb. Böhringer.
Man kauft den schlesischen Fenchelhonigextract von L. W. Egers in Breslau allein ächt bei beim Buchbinder Sievers in Schönberg.


Höchster Gewinn: Rthlr. 100,000
Niedrigster Einsatz: 15 Silbergr.
Schon am 20. u. 21. August dieses Jahres beginnt die erste Ziehung der vom Staate gegründeten und garantirten Geldverloosung, welche ein Gesammtkapital von nahezu vier Millionen repräsentirt und als eine der vortheilhaftesten und solidesten Unternehmungen empfohlen werden kann. - Kein Loos gewinnt weniger als einen Werth von Rthlr. 2, kann aber event. folgende Preise , die schon in Bälde gezogen werden, erhalten:

1 zu Rthlr. 100,000. - 1 zu Rthlr. 60,000
1 " " 40,000. - 1 " " 20,000
1 " " 16,000. - 1 " " 8,000 u.s.w.

Die Treffer werden alsbald den Gewinnern nach ihrem Wunsche hier ausbezahlt oder nach ihren Wohnorten übermittelt.
Wegen Ankaufs der Original=Loose (wohl zu unterscheiden von Promessen, Certificaten, Anzahlungsscheinen u. s. w., die jeglicher Garantie entbehren) hierzu:

= Ganze zu Thlr. 2.- =
= Halbe " " 1.- =
= Viertel " " -.15 Sgr. =

wende man sich an das mit der Ausgabe beauftragte Staats=Effecten=Geschäft von Moritz Grünebaum in Hamburg.
Amtliche Pläne und Listen unentgeltlich.


Original=Staats=Prämien=Loose sind überall zu kaufen und zu spielen erlaubt!
Man biete dem Glücke die Hand!
Schon am 25. August 1869 beginnen die Ziehungen der großen von der hohen Regierung genehmigten und garantirten Geld=Verloosung, und endigen am 13. September 1869. 12,300 Gewinne und Prämie und Freiloose im Betrage von Zwei Millionen 433,160 M. Crt. müssen hierbei gewonnen werden. Den größten, Haupttreffer bildet eine der nachstehen Summen. Mark (Lübeck) 250,000, 200,000, 180,000, 170,000, 165,000, 162,000, 160,000, 158,000, 156,000, 155,000, 153,000, 152,000. - Die nähere Eintheilung der Gewinne ist, wie folgt: Ziehung vom 4. August Mark (Lübeck) 1000 Gewinne mit Haupttreffer von Mark (Lübeck) 25000, 6000, 3000, 1500, 1200, 1000 etc. Ziehungen vom 25. August bis 13. September 1869. 11,300 Gewinne und 1 Prämie, und zwar: 1 Prämie Mark 150,000, 1 Gew. 100,000, 50,000. 30,000, 20,000, 15,000, 12,000, 2 à 10,000, 2 à 8000, 2 à 6000, 4 à 5000, 10 à 3000, 100 à 2000, 150 à 1000, 200 à 500, 224 à 200, 10,600 à 110. Es werden nur Gewinne gezogen.
Für sämmtliche obige Ziehungen und zur Betheiligung an allen zur Verloosung kommenden Gewinnen kostet ein Original=Staats=Prämien=Antheil=Loos nur Thlr. 5 - und verschicken wir solche auch einzeln selbst nach den entferntesten Gegenden prompt und verschwiegen gegen Einsendung des betreffenden Betrages od. pr. Nachnahme. Wir bitten, obige Loose nicht mit verbotenen Promessen zu vergleichen. Sondern Jedermann erhält von uns die Original=Staats=Loose selbst in Händen. Nach der Ziehung senden wir jedem unserer Interessenten unaufgefordert amtliche Liste und Gewinne werden pünktlich unter Staatsgarantie ausbezahlt. Unser Haupt=Debit ist stets vom Glücke begünstigt, wir hatten wiederum unter vielen anderen bedeutenden Gewinnen bei den letzten Hauptziehungen den größten Preis von 127,000 Mark (Lübeck) unseren Interessenten in hiesiger Gegend ausbezahlt. Wir führen alle Aufträge sofort mit der größten Sorgfalt aus, legen die erforderlichen Pläne bei und ertheilen jegliche Auskunft gratis. Man beliebe sich daher vertrauensvoll baldigst direct zu wenden an S. Steindecker & Comp., Bank= u. Wechsel=Geschäft in Hamburg.


Die im Auftrage des Generalstabs im Verlage der Hermberg'schen lithograph. Anstalt in Lübeck erscheinende neue Karte, enthält das ganze Manöver=Terrain darunter auch das Fürstenthum Ratzeburg, ist vom 20. d. M. an zum Ladenpreise von 16 ßl. vorräthig bei J. P. Bade.


In ein Predigerhaus in der Nähe von Ratzeburg wird zu Michaelis für sehr guten Lohn ein tüchtiges Haus= und Küchenmädchen gesucht. Wo? erfährt man in der Exped. d. Bl.


Mein Lager von Eisenwaaren als: Haus= und Stubenbeschläge, alle Möbelbeschläge, Schrauben, Nägel, in Fabrik= und selbstgefertigter Arbeit halte bestens empfohlen. Ferner: Gußeisenwaaren als: Keller=, Stall=, Haus= und Dachfenster, Ofenthüren, Roste, Roststäbe, Sparherdplatten, Brat= und Kochöfen, Kanonöfen, sowie emaillirtes Kochgeschirr, sodann Plätteisen, flache und halbrunde, in Fabrikarbeit und Selbstgefertigte, mit 2 Bolzen von 1 Thlr. an. Namentlich empfehle ich selbstbeschlagene Ofenthüren mit Klink und Schraube von 1 Thlr. an, geschliffen zu 1 Thlr. 28 ßl, wie auch Drahtgewebe in verschiedenen Nummern, fertige Wassertragen, Mulden und Decimalwaagen; ebenso: Messing=Kessel, Kesseltöpfe und verzinnte Theekessel, überhaupt alle Haus= und Küchengeräthe dieser Art. Auch sind bei mir Grabkreuze sowie behauene Grabsteine in allen Größen und zu sehr billigen Preisen vorräthig.
Schönberg.
J. Hagen, Schlossermeister.


Meteorologische Beobachtungen.
Aug.
1869.
Barometer   Wärme   Wind Stärke  
Paris. Lin.
300 +
niedrigste
°R.
höchste
°R.
       
13.
14.
15.
16.
36.61
36.61
39.66
39.41
9.0
10.0
8.4
7.6
13.5
16.4
15.2
15.4
WSW
WSW
NNW
N
1
1
0
0
wolkig.
-
-
zieml. heit.

Am 13. und 14. auf 1 []' 36 und 3 Cubikz. Regen.


Markt=Preise in Lübeck.
Butter, Meckl. d. Pf.14 - 14 1/2 Schilling (Mecklenburg),
Holst. d. Pf.14 1/2 - 15 Schilling (Mecklenburg),
Enten d. St.18 - 20 Schilling (Mecklenburg),
Hühner d. St.14 - 15 Schilling (Mecklenburg),
Küken d. St.9 - 10 Schilling (Mecklenburg),
Tauben d. St.5 Schilling (Mecklenburg),
Wurst d. Pf.11 1/2 Schilling (Mecklenburg),
Eier 8 St.4 Schilling (Mecklenburg),
Kartoffeln d. Faß.4 - 5 Schilling (Mecklenburg),
Hamb. Blumenkohl d. Kopf3 - 6 Schilling (Mecklenburg),
Kirschen d. Pf.2 - 2 1/2 Schilling (Mecklenburg).


Getreide=Preise in Lübeck.
(pro Sack in Lüb. Crt.)
Weizen21 - 22Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)
Roggen17 1/2 - 18Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)
Gerste13 - 14Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)
Hafer12 - 12Mark (Lübeck)8Schilling (Mecklenburg)
Erbsen15 - 17Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)
Wicken-Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)
Buchweizen-Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)
Winter=Rapssaat28 - 28Mark (Lübeck)8Schilling (Mecklenburg)
Winter=Rübsen27 - 27Mark (Lübeck)8Schilling (Mecklenburg)
Schlagleinsaat20 - 20Mark (Lübeck)8Schilling (Mecklenburg)


Herausgegeben unter Verantwortlichkeit von L. Bicker in Schönberg.


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