No. 61
Die Anzeigen erscheinen wöchentlich zweimal.
Dienstags und Freitags

Schönberg, den 30. Juli
1869
neununddreißigster Jahrgang
Preis vierteljährlich 20 Schilling (Mecklenburg) jährlich 1Mark (Lübeck) 32Schilling (Mecklenburg).
Jahrgang
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[ => Original lesen: 1869 Nr. 61 Seite 1]

Nach einer Mittheilung des Königlich Preußischen Finanz=Ministerii ist vom 18. Juli d. J. ab zwischen der Hamburgischen Vogtei Moorwärder und demjenigen Theile der zur Preußischen Monarchie gehörigen Elbinsel Wilhelmsburg, welcher östlich und südlich zwischen dem Deiche und Ufer gelegen ist einerseits und den übrigen Theilen des Zollvereins andererseits der den Zollvereins=Verträgen entsprechende freie Verkehr eingetreten.
Neustrelitz, 21. Juli 1869.

Großherzoglich Mecklenburgische Landesregierung.
v. Hammerstein.


- Neustrelitz, 25. Juli. JJ. KK. HH. der Großherzog, die Frau Großherzogin und der Erbgroßherzog sind am 21. d. zu einem mehrtägigen Aufenthalte von Gmünden in Salzburg eingetroffen. Das Großherzogliche Paar reist inkognito als Graf und Gräfin von Nemerow. (M. A.)
- Zu dem am Sonntag den 1. August, in Schönberg stattfindenden Schauturnen wird außer dem Rehnaer Turnverein auch eine bedeutende Anzahl Lübecker Turner eintreffen. Unter den letzteren sind, wie es heißt, solche, die wirklich Ausgezeichnetes in der Turnkunst leisten, so daß dem Publikum voraussichtlich ein seltener Genuß dieser Art bevorstehen wird.
- Nun wissen wir auf einmal, woran es der Politik fehlt. 'Die Politik hat kein Herz,' schrieb Napoleon an den ehemaligen Unterrichtsminister Duruy, 'sie nöthige gar oft, persönliche Neigungen den Erfordernissen der Situation zum Opfer zu bringen.' Der entlassene Minister ist zum Senator ernannt und hat als solcher eine Besoldung von 30,000 Fr.
- Prof. Tischendorf in Berlin ist von dem Kaiser von Rußland in den erblichen Adelsstand erhoben worden.
- Zur Humboldtfeier bereitet die Cotta'sche Verlagsbuchhandlung in Stuttgart eine Volksausgabe des Kosmos vor.
- Der Vicekönig von Aegypten hat ein Anlehen von 60 Mill. Frcs. mit dem Hause Oppenheim in Paris abgeschlossen. Das Geld soll zu Kriegsrüstungen verwendet werden.
- Das spanische Cabinet hat sich definitiv constituirt und den Eid auf die Verfassung geleistet. Prim bleibt Ministerpräsident und Kriegsminister.
- Die Nr. 166 der 'Hannov. Landesztg.' ist jüngst confiscirt worden wegen eines Leitartikels, welcher auffordert 'zum unverdrossenen Festhalten an der Hoffnung auf die Rückkehr der alten Verhältnisse' und dabei auf Ungarn und Schleswig=Holstein als Vorbilder verweist.
- Die Hochzeitsfeierlichketten zur Vermählung des Dänischen Kronprinzen mit der schwedischen Königstochter haben am 28. d. Mts. begonnen.
- Im Lande Hadeln (Hannover) versuchten dieser Tage die Tagelöhner einen Aufstand gegen die Bauern, weil diese zahlreiche schwedische Arbeiter in Dienst genommen. Mehrere Tagelöhner wurden verhaftet und in Untersuchung gezogen.
- Bei dem Graben eines Grundes für das Theater in Altenburg wurden in einer Flasche eine große Anzahl (mehrere hundert) alte Münzen aufgefunden. Es scheint, daß dieselben aus verschiedenen Zeiten stammen; viele sind so unkenntlich, daß sie zur Zeit noch nicht haben bestimmt werden können. Der Mehrzahl nach scheinen es Brakteaten und Meißnische Groschen zu sein.
- An einem der vergangenen Abende ereignete sich in Paris auf dem Boulevard Mazas ein Vorfall eigener Art. Der Boden desselben setzte sich plötzlich an mehreren Stellen in Bewegung und Risse entstanden, aus denen Wasserstrahlen emporsprangen, und zwar in solcher Masse, daß bald der ganze Boulevard und die anstoßenden Straßen überschwemmt waren. Die Rue Charenton bildete einen kleinen Fluß. Es scheint, daß in Folge des starken Regens der vorhergegangenen Tage die Wasserbehälter zu sehr angefüllt wurden, und sich das Wasser auf diese Weise einen Ausweg suchte.
- In New=Castle ist, einem dortigen Blatte zufolge, ein Mädchen am Aussatz gestorben, den es durch ihren Chignon sich zugezogen hatte. Dieser gefährliche Putz war vermuthlich aus Haaren gefertigt, welche zu diesem Zwecke von Hospitälern und Kirchhöfen des Orients importirt worden.
- Wenn's Glück gut ist, sollen die Soldaten, die bei Hildesheim den Silberfund gemacht hatten, gut honorirt werden. Dem Sergeanten sollen 500 Thlr., den beiden Unterofficieren à 200 Thlr. und jedem der mitarbeitenden Musketiere 25 Thlr. zugedacht sein.
- Eine große Wohlthat für große Städte sind die Volksküchen. In Berlin bestehen jetzt deren 21, wo täglich 7-8000 Menschen für wenig Geld gespeist werden. Man kann die Speisen auch nach Hause holen.
- In Montreux (Schweiz) ist eine Engländerin gestorben, die ihr Leben auf 106 Jahre gebracht hat. Sie schrieb die Erhaltung ihrer Gesundheit den Milchbädern zu, die sie im Sommer wie im Winter gebrauchte.
- Sonst war es in Indien Sitte, daß eine Wittwe bald nach dem Tode ihres Mannes sich verbrennen lassen mußte. Dieser heidnische Gräuel ist jetzt abgeschafft worden. Vor einigen Monaten wurde eine sehr junge Frau von 9 Jahren Wittwe, sie hatte nur 8 Monate mit ihrem Manne gelebt. Jetzt hat sie sich zum zweiten Male verlobt.
- Gegenwärtig ist es im Westen von Europa viel heißer wie bei uns; in Paris erreichte am 19. Nachmittags der Maximumthermometer 30,5°. Auch in Nordamerika war es bis zum 17. noch immer sehr warm.
- In dem Nonnenkloster der Carmeliterinnen in Krakau wurde auf Befehl der Aebtissin, einer Dame aus einem der ältesten polnischen Adelsgeschlechter, eine Nonne seit mehr als 20 Jahren in einem dumpfen Kerker des Klosters eingesperrt und nur nothdürftig erhalten, angeblich weil sie das Gelübde ewiger Keuschheit gebrochen hatte. Als der Bischof von Krakau hievon Kenntniß erhielt, schritt er sogleich ein, und als die Kerkerthür sich aufthat, drang ein schrecklicher Geruch aus dem Innern heraus und auf verfaultem Stroh lag ein weibliches Wesen, verwildert und fast ohne alle Kleidung. Der

[ => Original lesen: 1869 Nr. 61 Seite 2]

Bischof, entrüstet über diese Unmenschlichkeit, hielt strenges Gericht, entsetzte die Aebtissin sofort ihrer Stelle, und ließ die Unglückliche in einem Irrenhause in sorgsame Verpflegung bringen. Auch in der Stadt herrscht große Erbitterung, und nur dem Einschreiten des Militärs ist es zu verdanken, daß das Kloster nicht vollständig demolirt wurde.
- Von den Wohnungen in Berlin fand man 1867 2265 mit 6091 Bewohnern ohne heizbare Zimmer; nicht weniger als 74,972 Wohnungen - fast die Hälfte der Gesammtzahl, mit 289,320 Bewohnern hatte nur ein heizbares Zimmer; 39,440 (1/4 der Gesammtzahl) mit 181,318 Einwohnern hatten deren 2, 17,543 (11 5/6 %) mit 86,146 Bewohnern 3, 7795 (4 1/6 %) hatten 4, 8222 (5 %) 5 bis 7, und 2044 Wohnungen mit 21,343 Bewohnern umfaßten 8 und mehr heizbare Zimmer. In den Vordergebäuden überwiegen die Wohnungen mit 2 und mehr heizbaren Zimmern, in den Hintergebäuden diejenigen ohne oder mit nur einem heizbaren Zimmer. Zum Aufenthalt von Familien scheinen Wohnungen ohne heizbare Räume nur ausnahmsweise benutzt zu werden; wenigstens kommen auf eine im Durchschnitt nicht ganz 3 Personen; vermuthlich suchen meist ledige Personen, Ehepaare ohne Kinder darin ein Nachtquartier. Sehr übersetzt dagegen ist eine große Anzahl der Wohnungen mit 1 und 2 heizbaren Zimmern. Sieht man eine Wohnung mit einem Zimmer bei sechs und mehr, eine solche mit 2 heizbaren Zimmern bei 10 und mehr Bewohnern als übervölkert an, so sind als übervölkert nicht weniger als 15,574 zu bezeichnen. In einzelnen dieser Wohnungen steigt die Zahl der Bewohner bis auf 20! Von den Bewohnern, welche in diesen Gelassen eingepfercht sind, sind 28 % Ehegatten und Verwandte, 52 % Kinder, 2 % Gewerbsgehülfen, 12 % Schlafleute, die übrigen Dienstboten, Chambregarnisten und sonstige Personen. Nicht weniger als 18,534 Wohnungen (12 %) der Gesammtzahl haben keine besondere Küche. Der höchst verderbliche Einfluß dieser Anhäufung von Menschen, die nicht einmal durchweg zu derselben Familie gehören, im engsten Raum auf Gesundheit und Sittlichkeit ist offenkundig. Uebrigens ist seit 1864 ein Fortschritt in den Wohnungsverhältnissen unverkennbar; nicht nur haben die Wohnungen mit nur 1, 2 oder 3 heizbaren Zimmern ab= und die größeren Wohnungen zugenommen, sondern es sind auch die übervölkerten Wohnungen von 16 auf 10 % der Gesammtzahl gefallen.
- Ein von eben so großer Indiscretion als Eitelkeit zeugendes Hochzeitsgeschenk hat der amerikanische Schauspieler Edwin Booth seiner Braut bei der jüngst gefeierten Hochzeit gemacht. Er überreichte in einer prachtvollen, mit Elfenbein und Perlmutter ausgelegten Chatouille von Polisanderholz sämmtliche Liebesbriefe, die er im Laufe der Jahre von seiner Verehrerin erhalten hatte. Es sollen deren nicht weniger als 3796 sein.


Der Dorfteufel.
(Novelle von Friedrich Friedrich.)
(Fortsetzung.)

[ => Original lesen: 1869 Nr. 61 Seite 3]

Der Dorfteufel.
(Novelle von Friedrich Friedrich.)
(Fortsetzung.)


Anzeigen.

Antragsmäßig soll über die zu Sabow belegene Büdnerstelle c. p. der Ehefrau des Schneidermeisters Grevsmühl, Catharina geb. Lenschow, früher zu Sabow, jetzt zu Schönberg, ein Hypothekenbuch niedergelegt werden, und werden daher alle Diejenigen, welche Realrechte an diesem Grundstücke zu haben vermeinen und deren Eintragung in das niederzulegende Hypothekenbuch verlangen, zu deren Anmeldung auf Freitag den 27. August d. J., Morgens 10 Uhr, peremtorisch und unter dem Nachtheil hiemit aufgefordert, daß alle nicht angemeldeten und von der Anmeldungspflicht nicht ausgenommenen Realrechte an dem proclamirten Grundstücke sowohl gegen den jetzigen als künftigen Besitzer desselben erloschen sein sollen.
Ausgenommen von der Anmeldungspflicht sind jedoch diejenigen Gläubiger, welche ihre Forderungen auf einem mit dem Siegel des Gerichts versehenen, vor dem Liquidationstermine ihnen vorzulegenden und von ihnen zu unterzeichnenden Postenzettel richtig und vollständig aufgeführt gefunden haben.
Schönberg, den 3. Juni 1869.
Großherzogl. Justizamt der Landvogtei des Fürstenthums Ratzeburg.
C. L. v. Oertzen.
(L. S.) A. Dufft.


Die Jagd auf der Feldmark Dechow incl., des Dechower Zuschlages soll für die sechs Jahre vom 1. September 1869 bis dahin 1875 am Mittwoch den 4 August d. J., Vormittags 11 Uhr, auf der hiesigen Amtstube öffentlich meistbietend verpachtet werden.
Die Pachtbedingungen können vor dem Termine hierselbst eingesehen werden.
St. Georgsberg, 19. Juli 1869.
Königlich Preuß. Herzogl. Lauenb. Amt Ratzeburg.


Torf=Auction.
Mittwoch den 4. August d. J. sollen auf dem Woitendorfer Moore 600 []Rth. Baggertorf meistbietend gegen gleich baare Bezahlung verkauft werden, und wollen sich Kaufliebhaber daselbst Morgens 9 Uhr bei der Hütte einfinden.
Vitense, den 28. Juli 1869.
Wiegandt, Förster.


Die Beiträge zu der unterm 6. Januar c. publicirten Armensteuer sind bis Ausgangs kommender Woche an die resp. Armenvorsteher: Bäckermeister Fr. Grünthal, Tischlermeister Busch und Uhrmacher Hagemeister in Schönberg und an die Hauswirthe Timm in Blüssen, Teews in Wahlsdorf, Kröppelin in Falkenhagen und Meyer in Törpt zu bezahlen. Nach Ablauf dieser Frist müssen die Listen zur executiven Einforderung abgegeben werden.
Schönberg, den 29. Juli 1869.
Die Armenbehörde.


Vermischte Anzeigen.

Die Mitglieder des hiesigen Leder=Vereins werden ersucht, sich am Montag den 2. August, Nachmittags 3 Uhr, beim Lagerhalter J. Wagner zur Rechnungsablage und Vorstandswahl einzufinden.
Schönberg.
Der Vorstand.


Bekanntmachung.
Auf Veranlassung des patriotischen Vereins, District Gadebusch, hat das Großherzogl. Mecklenb. Ministerium des Innern folgende Bekanntmachung erlassen:

Es wird hierdurch zur allgemeinen Kenntniß gebracht, daß in diesem Jahre am Freitag den 3. September in Gadebusch ein Füllen=, Vieh= und Pferde=Markt wird abgehalten werden.
Schwerin, den 26. Mai 1869.
Großherzoglich Mecklenburgisches Ministerium des Innern.
Wetzell.

welches hiermit zur weiteren Kenntnißnahme mitgetheilt wird.
Das Districts-Directorium.


[ => Original lesen: 1869 Nr. 61 Seite 4]

Am Mittwoch den 28. Juli starb in Eutin auf einer Erholungsreise unser lieber Gatte und Vater, J. P. Bade, am Herzschlage im 66. Lebensjahre. Diesen Trauerfall zeigen wir statt besonderer Meldung allen theilnehmenden Freunden und Bekannten hierdurch an. Um stille Theilnahme bitten
Die Hinterbliebenen.


Heute wurden wir durch die Geburt einer gesunden Tochter erfreut. Wellingholzhausen, den 25. Juli 1869.
Carl Niemann und Frau, geb. Vogel.


Am Mittwoch den 28. Juli, Abends 8 Uhr, wurden wir durch die Geburt eines gesunden Knaben erfreut, was wir theilnehmenden Freunden und Bekannten hiedurch anzeigen.
Lockwischer Mühle.
H. Rocksien und Frau.


Möbel-Magazin.
Das Möbel=Magazin im Hause des Kaufmanns Wieschendorff empfiehlt den geehrten Landbewohnern und einem geschätzten Publicum Schönbergs eine Auswahl modern und dauerhaft gearbeiteter Tischler= und Stuhlmacher=Arbeiten zu möglichst billigen und festen Preisen, auch nimmt das Magazin Bestellungen auf Aussteuern und einzelne Arbeiten jeder Art an, welche prompt und reell ausgeführt werden.
Schönberg, 1869.
Das Tischleramt.


Original=Staats=Prämien=Loose sind überall zu kaufen und zu spielen erlaubt!
Man biete dem Glücke die Hand!
Schon am 4. August 1869 beginnen die Ziehungen der großen von der hohen Regierung genehmigten und garantirten Geld=Verloosung, und endigen am 13. September 1869. 12,300 Gewinne und Prämie und Freiloose im Betrage von Zwei Millionen 433,160 M. Crt. müssen hierbei gewonnen werden. Den größten, Haupttreffer bildet eine der nachstehen Summen. Mark (Lübeck) 250,000, 200,000, 180,000, 170,000, 165,000, 162,000, 160,000, 158,000, 156,000, 155,000, 153,000, 152,000. - Die nähere Eintheilung der Gewinne ist, wie folgt: Ziehung vom 4. August Mark (Lübeck) 1000 Gewinne mit Haupttreffer von Mark (Lübeck) 25000, 6000, 3000, 1500, 1200, 1000 etc. Ziehungen vom 25. August bis 13. September 1869. 11,300 Gewinne und 1 Prämie, und zwar: 1 Prämie Mark 150,000, 1 Gew. 100,000, 50,000. 30,000, 20,000, 15,000, 12,000, 2 à 10,000, 2 à 8000, 2 à 6000, 4 à 5000, 10 à 3000, 100 à 2000, 150 à 1000, 200 à 500, 224 à 200, 10,600 à 110. Es werden nur Gewinne gezogen.
Für sämmtliche obige Ziehungen und zur Betheiligung an allen zur Verloosung kommenden Gewinnen kostet ein Original=Staats=Prämien=Antheil=Loos nur Thlr. 5 - und verschicken wir solche auch einzeln selbst nach den entferntesten Gegenden prompt und verschwiegen gegen Einsendung des betreffenden Betrages od. pr. Nachnahme. Wir bitten, obige Loose nicht mit verbotenen Promessen zu vergleichen. Sondern Jedermann erhält von uns die Original=Staats=Loose selbst in Händen. Nach der Ziehung senden wir jedem unserer Interessenten unaufgefordert amtliche Liste und Gewinne werden pünktlich unter Staatsgarantie ausbezahlt. Unser Haupt=Debit ist stets vom Glücke begünstigt, wir hatten wiederum unter vielen anderen bedeutenden Gewinnen bei den letzten Hauptziehungen den größten Preis von 127,000 Mark (Lübeck) unseren Interessenten in hiesiger Gegend ausbezahlt. Wir führen alle Aufträge sofort mit der größten Sorgfalt aus, legen die erforderlichen Pläne bei und ertheilen jegliche Auskunft gratis. Man beliebe sich daher vertrauensvoll baldigst direct zu wenden an S. Steindecker & Comp., Bank= u. Wechsel=Geschäft in Hamburg.


Am Dienstag Abend ist auf dem Wege von Selmsdorf bis zur Schönberger Brennerei eine silberne Cylinderuhr verloren worden. Der Finder wird ersucht, dieselbe gegen eine gute Belohnung abzugeben in der Exped. d. Bl.
Schönberg, den 29. Juli 1869.


Neue Matjes-Heringe à Stück 2 ßl. empfiehlt Aug. Spehr.


Da meine Räumlichkeiten sehr passend liegen zum Dreschen aller Kornarten mit Maschinen, so habe ich mich dazu gut eingerichtet und nebenbei Reinigungsmaschinen aller Art zur Benutzung aufgestellt. Der Scheffel ausgeharktes Korn, so wie es aus der Maschine fällt, kostet 8 ßl. In unmittelbarer Nähe der Dreschmaschine steht auch eine Häckselmaschine zur Benutzung bereit. - Wenn Zeit dazu, so hole ich auch zu dreschendes Korn vom Acker heim.
C. Egert.


Erntehandschuhe in großer Auswahl und in verschiedenen Sorten sind stets zu haben bei Emil Jannicke, Handschuhmacher in Schönberg.


Eine Quantität gebrauchte Salz=Säcke - 6 Stück für 1 Thlr. 12 ßl. - hat abzugeben Aug. Spehr.
Schönberg, den 29. Juli 1869.


Wir machen hierdurch auf die im heutigen Blatte stehende Annonce der Herren S. Steindecker u. Comp. in Hamburg besonders aufmerksam. Es handelt sich hier um Staats=Loose zu einer so reichlich mit Haupt=Gewinnen ausgestatteten Verloosung, daß sich auch in unserer Gegend eine sehr lebhafte Betheiligung voraussetzen läßt. Dieses Unternehmen verdient um so mehr das volle Vertrauen, indem die besten Staatsgarantieen geboten sind und auch vorbenanntes Haus durch ein stets streng reelles Handeln und Auszahlung zahlreicher Gewinne allseits bekannt ist.


Kirchliche Nachrichten.
Schönberger Gemeinde.

Geboren: Den 16. Juli. Ein unehelicher Sohn in Niendorf. - 17. Juli. Eine uneheliche Tochter in Sabow. - 18. Juli. Dem Arbeitsmann Woisin B.=Resdorf ein Sohn. - 26. Juli. Dem Arbeitsmann Vogt, p. t. in Rottensdorf, eine Tochter, geb. zu B.=Resdorf. - 28. Juli. Dem Mühlenpächter Rocksien a. d. Lockwischer Mühle ein Sohn.

Gestorben: 17. Juli. Christiane Cathar. Helene Bosselmann, Arbeitsm.=Tochter vor Schönberg, 7 Monat alt. - 23. Juli. Anna Margareta Boye, geb. Grevsmühl, Hausw.=Wwe., Altentheilerin zu Retelsdorf, 73 J. 5 M. alt. - 25. Juli. Johann Wilhelm Clasen. Schustermeister vor Schönberg, 57 J. alt. - 28. Juli. Maria E. A. C. Grewe, Arbeitsm.=Tochter zu Petersberg, 1 J. 11 M. alt. - 27./28. Juli, J. R. Bade, Buchbinder, gestorben zu Eutin.

Copulirt: 20. Juli. Heinrich Hartwig Eichhof aus Menzendorf, Arbeitsmann zu Rabensdorf, und Engel Maria Mellahn zu Torriesdorf. - 23. Juli. Gustav Heinrich Theodor Creutzfeldt, Bürger und Goldschmied hieselbst, und Wilhelmine Maria Elisabet Badstein hieselbst. - 27. Juli. Wilhelm Carl Ludolf Schmidt, Gutspächter zu Vorwerk bei Dassow, und Johanna Elise Friederike Drevs a. d. hies. Bauhofe.

Proclamirt: Johann Philipp Julius Schweigmann, Kaufmann hieselbst, und Maria Henriette Mathilde Kohlhaase zu Lübeck.

Sonntag den 1. August.
Früh=Kirche: Pastor Kämpffer.
Vormittags=Kirche: Pastor Fischer.
Amtswoche: Pastor Fischer.


Markt=Preise in Lübeck.
Butter, Meckl. d. Pf.12 1/2 - 13 Schilling (Mecklenburg),
Holst. d. Pf.13 - 13 1/2 Schilling (Mecklenburg),
Hühner d. St.14 - 15 Schilling (Mecklenburg),
Küken d. St.9 - 10 Schilling (Mecklenburg),
Tauben d. St.5 Schilling (Mecklenburg),
Schinken d. Pf.11 Schilling (Mecklenburg),
Wurst d. Pf.11 Schilling (Mecklenburg),
Eier 7 St.4 Schilling (Mecklenburg),
Kartoffeln d. Faß.5 - 7 Schilling (Mecklenburg),
Hamb. Blumenkohl d. Kopf4 - 7 Schilling (Mecklenburg),
Kirschen d. Pf.2 - 2 1/2 Schilling (Mecklenburg).


Getreide=Preise in Lübeck.
(pro Sack in Lüb. Crt.)
Weizen20 1/2 - 20Mark (Lübeck)12Schilling (Mecklenburg)
Roggen18 1/2 - 19Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)
Gerste13 - 14Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)
Hafer11 1/2 - 12Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)
Erbsen16 - 17Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)
Wicken-Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)
Buchweizen-Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)
Winter=Rapssaat28Mark (Lübeck)8Schilling (Mecklenburg)
Winter=Rübsen27Mark (Lübeck)12Schilling (Mecklenburg)
Schlagleinsaat20 - 21Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)
 
WeizenmehlNr.0: 26Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg),
Nr.1: 24Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg),
Nr.2: 18Mark (Lübeck)8Schilling (Mecklenburg),
pr. 200 Pfund Netto zum Consum.


Herausgegeben unter Verantwortlichkeit von L. Bicker in Schönberg.


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