No. 43
Die Anzeigen erscheinen wöchentlich zweimal.
Dienstags und Freitags

Schönberg, den 28. Mai
1869
neununddreißigster Jahrgang
Preis vierteljährlich 20 Schilling (Mecklenburg) jährlich 1Mark (Lübeck) 32Schilling (Mecklenburg).
Jahrgang
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[ => Original lesen: 1869 Nr. 43 Seite 1]

Daß der Herr Advocat Rackow als Secretair der Ersparniß= und Vorschuß=Anstalt hieselbst vor Großherzoglicher Landvogtei heute beeidigt worden ist wird hierdurch zur allgemeinen Kenntniß gebracht.
Schönberg, den 26. Mai 1869.
Großherzogl. Mecklenburgische Landvogtei des Fürstenthums Ratzeburg.
F. Graf Eyben.


- Eine dem Reichstag vorliegende Denkschrift des Finanzministers v. d. Heydt weist die Nothwendigkeit einer Erhöhung der eigenen Einnahme des Norddeutschen Bundes vom Standpunkte der preußischen Finanzverwaltung nach und liegt den Verhandlungen der Abgeordneten zu Grunde. Herr v. d. Heydt gibt in dieser Denkschrift das überraschende Geständniß ab, daß der preußische Etat pro 1870 mit einem 10,600,000 Thlr. betragenden Deficit abschließen wird, und diese Summe kann nach des Ministers Erklärung nur gedeckt werden entweder durch neue Steuern, die der Bund decretirt, oder durch einen 50proc. Zuschlag zur preußischen Einkommen= und Klassensteuer, so wie durch Unterlassung von nothwendigen Ausgaben. Wir erfahren aus der Denkschrift, daß außer den Steuern auf Branntwein, Bier, Stempel, Börsengeschäfte, Gas, Petroleum, Zucker und Quittungen noch eine Steuer von Reisenden auf den Eisenbahnen in Aussicht genommen ist. Nach Heydt's Berechnung sollen einbringen die Steuer auf Branntwein 2,531,300 Th., auf Bier 1,250,000 Th., auf Stempel= und Börsensteuer 2,260,000 Thlr., auf Gas 425,000 Th., auf Petroleum 308,000 Th., auf Zucker 539,000 Th., auf Quittungen 800,000 Th. und auf Reisende auf den Eisenbahnen 3,154,460 Thlr., im Ganzen also sämmtliche neue Steuern 11,267,750 Th. Auf Preußen würde aus diesen Steuern eine Mehreinnahme von 9,541,780 Th. fallen, diese Summe würde also den vorberechneten Bedarf von 10,600,000 Thlrn. noch immer nicht vollständig decken, immerhin aber, wie Herr v. d. Heydt sagt, die Mittel gewähren, den Staatshaushalt mit einem knappen Etat ohne wesentlichen Nachtheil für das Land weiter zu führen, in der Hoffnung, daß Handel und Verkehr, Gewerbe und Industrie nach und nach einen größeren Aufschwung nehmen und der Staatskasse höhere Einnahmen zuführen, sowie die Nachtheile ausgleichen werden, welche den Staatsfinanzen aus den im volkswirthschaftlichen Interesse getroffenen Maßnahmen erwachsen sind.
- Die Verhandlungen des Reichstags über die neuen Steuern haben am 21. und 22. Mai stattgefunden und waren sehr lebhaft und interessant. Der Finanzminister v. d. Heydt hat eine schwere Niederlage erlitten, alle Redner bis auf zwei haben sich in erster Lesung gegen die Bewilligung neuer Steuern ausgesprochen. Vergeblich ging v. d. Heydt wiederholt in's Feuer, vergeblich auch Graf Bismarck, der dreimal sprach und erklärte, das Deficit sei viel größer als 11 Mill. Thaler und es müsse gedeckt werden. Es stellte sich heraus, daß das Deficit ein preußischer und zunächst keines des Bundes sei, der seine Matrikularbeiträge (der einzelnen Staaten) hat; die Berathung, wie es zu decken, gehört daher zunächst an den preußischen Landtag und dieser wird zu einer außerordentlichen Sitzung berufen werden, wenn der Reichstag auf der Ablehnung der Bundessteuern besteht. Bismarck selber machte Andeutungen über diesen Gang der Sache. Was Allen im Sinne und auf der Zunge liegt, wenn von Defizits und nothwendigen Ersparnissen die Rede ist, der Militair=Etat, das ging im Reichstage vielen Rednern über die Zunge. Nur im Militair=Etat könne gespart werden, sagten sie. Bismarck und Heydt erklärten aber sofort und wiederholt, da sei nichts zu ändern und zu sparen, 1) seien die Ausgaben für das Bundesheer bis zum Jahre 1872 ein für allemal bewilligt (eiserner Etat) und 2) seien bei der jetzigen Lage in Europa Abstriche am Militair unmöglich.
- Zur besseren Recognoscirung der Verwundeten und Gefallenen im Kriege ist jetzt, wie die N. St. Z. schreibt, angeordnet worden, daß seitens der Truppentheile jeder Mann mit einer besonderen, um den Hals zu tragenden Marke von Blech versehen wird, welche den Truppentheil und die Nummer des Mannes in der Matrikel angiebt. Besondere Veranlassung zu dieser Maßregel hat die im letzten Kriege gemachte Erfahrung gegeben, daß die in den Lazarethen untergebrachten Verwundeten oder auf dem Schlachtfelde Gefallenen nicht immer dem Truppentheile nach sogleich ermittelt werden können und daher die Personen der Verschollenen sich nicht genau feststellen ließen.
- Kurzsichtige Rekruten sollen künftig nicht mehr den Füsilier= und Jäger=Truppentheilen, der Cavallerie=, Feld= und Festungs=Artillerie, sondern den Füsilier=Regimentern, sowie den Pionieren und dem Train zugetheilt werden.
- Der Norddeutsche Bund hat eine Handelsmarine von 5057 Kauffahrteischiffen, deren Besatzung aus 41,444 Mann besteht.
- In London und Paris ist das Gerücht verbreitet, der französische Gesandte in Peking sei von einem hohen chinesischen Würdenträger geohrfeigt worden.
- Ein einziges Büchlein, Tagebuchblätter aus dem Hochlande, hat der Königin Victoria 2500 Pf. St. Honorar eingetragen. Man sieht, die Königin ist eine glückliche Schriftstellerin. Die Königin hat das Geld zu nützlichen Stiftungen in Balmoral verwendet.
- In einer Schaubude in Prag ist eine großartige Folterkammer, nämlich eine Sammlung von mehr als tausend Folterwerkzeugen aus den Jahren 1300-1809 zu sehen.
- In Dresden hat der Tapeten= und Rouleauxfabrikant W. Franke eine Tapete erfunden, welche wie polirtes Holz, geglätteter Stein, Wachstuch etc. mit Wasser und Seife waschbar ist, durch's Waschen durchaus nicht angegriffen wird und nebenbei die Vorzüge besitzt, daß sie jeder Wandfeuchtigkeit widersteht und Flecken auf ihr nicht haften, wenigstens durch Waschen beseitigt werden können. Aeußerlich unterscheidet sich die neue Erfindung gar nicht von den bisherigen Tapetenstoffen, zeichnet sich in den bunten Farben nur durch intensive, weichere

[ => Original lesen: 1869 Nr. 43 Seite 2]

Töne, in den metallischen durch größeren Glanz aus und die neuen Tapeten sind, wie es heißt, verhältnißmäßig billig.
- Ein Rathsschreiber in Florenz gab unlängst einem Weibel ein Billet von 100 Frcs. und befahl ihm, das Geld in einem Lotterie=Bureau auf vier Quaternen zu setzen, die er seit längerer Zeit gespielt. Der Weibel steckt das Billet in seine Tasche und vergißt den Auftrag. Am nächsten Morgen war Ziehung, der Schreiber sieht plötzlich seine vier Nummern mit vollem Glanze, er hat 1,200,000 Fr. gewonnen, er ist mehr als Millionär. Der Mann ist vor Freude außer sich, rennt nach Hause, die Familie theilt sein Glück, man lacht, man weint, man jubelt. Von da eilt er auf's Bureau, er läutet: Weibel, gieb den Schein! Der Weibel erbleicht und gesteht zitternd, daß er den Auftrag vergessen. Der arme Rathsschreiber war eine Stunde Millionair gewesen - im Traume.


Ein Verbrecher.
(Erzählung von Friedrich Friedrich.)
(Fortsetzung.)

[ => Original lesen: 1869 Nr. 43 Seite 3]

Ein Verbrecher.
(Erzählung von Friedrich Friedrich.)
(Fortsetzung.)


Anzeigen.

Wegen Neubaues der Brücke am Klocksdorfer See wird der Weg von Kuhlrade bis Klocksdorf, und umgekehrt, bis auf Weiteres gesperrt.
Schönberg, den 21. Mai 1869.

Großherzogl. Mecklenb. Domainen=Amt.
F. Graf Eyben.


Vorladung.
Antragsmäßig soll über nachstehende Grundstücke der Ehefrau des Tischlers Matthias Fick zu Schönberg, Maria Dorothea Ernestine geb. Lühr - welche einen gemeinsam verpfändeten Gütercomplex bilden sollen - als:

a. das zu Schönberg an der Siemzerstraße sub Nr. 160 belegene Wohnhaus mit dahinter massiver Werkstätte, Stallgebäude, Hof und Garten von ca. 3 Schffl. Aussaat Größe,
b. das auf dem Cavalier zwischen den Ackerstücken von Carl Stockfisch und Glaser Schulz belegene Ackerstück von ca. 2 Schffl. Aussaat Größe,
c. das ca. 4 Schffl. Aussaat große Moor im Galgenmoor, und
d. das ca. 4 3/4 Schffl. Aussaat große Moor, belegen im Lüttenmoor,

ein Hypothekenbuch niedergelegt werden. Es werden daher alle Diejenigen, welche Realrechte an diesen Grundstücken zu haben vermeinen und deren Eintragung in das niederzulegende Hypothekenbuch verlangen, zu deren Anmeldung auf Donnerstag, den 26. August d. J., Vormittags 11 Uhr, peremtorisch und unter dem Nachtheil hiemit aufgefordert, daß alle nicht angemeldeten und von der Anmeldungspflicht nicht ausgenommenen Realrechte an den proclamirten Grundstücken, sowohl gegen den jetzigen als künftigen Besitzer derselben erloschen sein sollen.
Ausgenommen von der Anmeldungspflicht sind jedoch diejenigen Gläubiger, welche ihre Forderungen auf einem mit dem Siegel des Gerichts versehenen, vor dem Liquidationstermin ihnen vorzulegenden und von ihnen zu unterzeichnenden Postenzettel richtig und vollständig aufgeführt gefunden haben.
Schönberg, den 21. Mai 1869.

Großherzogl. Justizamt der Landvogtei des Fürstenthums Ratzeburg.
C. L. v. Oertzen.
(L. S.) A. Dufft.


In das hiesige Handelsregister ist heute Fol. XXI. Nr. 34 betreffend die Ersparniß= und Vorschuß=Anstalt in Schönberg Columne 6 eingetragen:
"Nachdem der Advocat Rackow in Schönberg aus dem Directorio der Ersparniß= und Vorschuß=Anstalt in Schönberg zwecks Uebernahme des Secretariats derselben ausgetreten ist, ist an seiner Stelle der Senator August Spehr in Schönberg in der am 25. Mai 1869 abgehaltenen Generalversammlung der Actionäre der Anstalt als Vorstandsmitglied gewählt und als solches durch die in [3] act. betr. die Eintragung dieser Anstalt ins Handelsregister in beglaubigter Abschrift anliegende notarielle Urkunde d. d. Schönberg, den 25. Mai 1869 legitimirt."
Schönberg, im Fürstenthum Ratzeburg, den 27. Mai 1869.
Das Handelsgericht.
W. Saur.
A. Dufft.


Unter heutigem Dato ist ins hiesige Handelsregister sub Nr. 35 Fol. XXII. eingetragen:
Firma: F. C. Wolgast.
Ort der Niederlassung: Schönberg.
Name und Wohnort des Inhabers: Krämer Friedrich Carl Wolgast in Schönberg.
Schönberg, im Fürstenthum Ratzeburg, den 26. Mai 1869.
Das Handelsgericht.
W. Saur.
A. Dufft.


Verkaufs=Anzeigen.

Am Montag den 31. d. Mts., Morgens 10 Uhr, sollen auf dem Hofe zu Parber öffentlich meistbietend gegen baare Bezahlung verkauft werden:

mehrere Ackerwagen mit Erndte= und Dunggeschirr,
1 Stuhl= und Mühlenwagen,
Walzen,
Kornreinigungsmaschinen
und sonstiges Wirthschaftsgeräth,

wozu Kaufliebhaber eingeladen werden.
Rehna den 18. Mai 1869.
W. Neumann, Amtsprotocollist.


Anmeldungen zur Unterbringung von Capitalien zum bevorstehenden Johanni=Termin zu fünf Prozent jährlicher Zinsen bitte ich möglichst bald zu beschaffen, um darnach passende Pöste auswählen zu können. Die Sicherheit zu beurtheilen kann ich getrost Jedem selbst überlassen, da nur Hypothekenscheine verabfolgt werden, in denen bekanntlich angegeben ist, welche früheren Posten der jetzigen Anleihe vorgehen oder gleichstehen und dazu eine Bescheinigung von einer soliden Brandkasse ertheilt wird, woraus sich ergibt, daß die Anleihen, zu denen ich auffordere, häufig zur ersten Hypothek, stets aber unter der Hälfte des Brandkassenwerthes eingetragen werden. Die Gesetze dieser für die mecklenburgischen Städte seit Alters her bestehenden Brandversicherung bestimmen ausdrücklich, daß die Hypothekgläubiger auch dann ihr Geld ersetzt erhalten, wenn der Versicherte den Brandschaden selbst verursacht hat und daß die Versicherten, wenn sie vor der Zeit austreten wollen, dann erst die Einwilligung ihrer Hypothekgläubiger beibringen müssen. Nebenkosten, Postgeld etc. sind mit den Capitaleinzahlungen und Rückzahlungen sowie Zinsen nicht verbunden.
Kindler, Advocat.


Alle Diejenigen, welche im bevorstehenden Termine Gelder und Sparkassenbücher durch mich an die Sparkasse in Schwerin zu dem jetzt erhöhten Zinsfuße besorgt zu haben wünschen, werden ersucht, solche bis spätestens zum 24. Juni bei mir abzugeben.
J. P. Bade.


Ich erlaube mir dem geehrten Publikum hiesiger Stadt und den Herren Landwirthen die ergebenste Anzeige zu machen, daß ich ausgezeichnete Schmiede=, Gußstahl= und Münzstahl=Sensen vorräthig habe, und da ich für jede Sorte Garantie leiste, so hoffe ich, gefälligen Aufträgen zur größten Zufriedenheit entsprechen zu können.
Achtungsvoll L. Präfke.


Aufs Neue erhielt ich eine Zusendung von sehr hübschen Kleiderproben, die ich zur Auswahl bestens empfehle.
Wilh. Präfke.


Eigengemachte Rockzeuge 6 1/2/4 und 7/4 breit, in den neuesten geschmackvollsten Mustern und bester Qualität empfiehlt
C. H. M. Stave.
Lübeck, weiten Krambuden 245.
Wiederverkäufer erhalten entsprechenden Rabatt.


[ => Original lesen: 1869 Nr. 43 Seite 4]

Vom 1. Januar d. J. bis heute sind nachstehende Schäden bei unserem Verein angemeldet:

1. vom Schulzen Meyer in Schlag=Sülsdorf ein Füllen 25 Taler (Mecklenburg)
2. vom Hauswirth Freitag in Pogetz eine Kuh 30 "
3. vom Hauswirth Siebenmark in Schwanbeck eine Kuh 30 "
4. vom Hauswirth Voß in Wahlsdorf eine Kuh 20 "
5. vom Schulzen Hauschildt in Ziethen eine Kuh 35 "
6. vom Hauswirth Oldenburg in Molzahn eine Kuh 30 "
7. vom Hauswirth Stein in Falkenhagen ein Bolle 30 "
8. vom Hauswirth Kolz in Grieben eine Kuh 35 "
9. vom Hauswirth Lohse in Selmsdorf eine Kuh 30 "
10. vom Hauswirth Maaß in Schwanbeck ein Füllen 25 "
11. vom Bäckermeister Boye in Schlagsdorf eine Kuh 30 "
12. vom Förster Leutzkow zu Hohemeile eine Starke 13 "

und werden unsere Interessenten ersucht, einen Beitrag von 16 ßl. pro 100 Taler (Mecklenburg) Versicherungssumme am Montag den 31. Mai, Vormittags 10 Uhr, im Boye'schen Gasthause hieselbst einzuzahlen.
An demselben Tage - und zu jeder Zeit beim Rechnungsführer des Vereins - liegt die Abschlußrechnung unserer Viehversicherung für das Jahr 1868 zur Einsicht jedes Mitgliedes vor.
Schönberg, den 20. Mai 1869.
Die Direction des Viehversicherungs=Vereins für das Fürstenthum Ratzeburg.


Jedermann, der mit der geringen Einlage von nur 1 Thlr. dem Glücke auf eine solide Weise die Hand bieten will, kann dafür schon 1/4 Original=Loos, für 2 Thlr. aber 1/2, und für 4 Thlr. ein ganzes Loos beziehen, zu der von der Hohen Regierung genehmigten und schon am 10. Juni d. J. beginnenden Geld=Verloosung. Die Betheiligung an diesem Unternehmen kann um so mehr empfohlen werden, als weit über die Hälfte der Loose mit Gewinnen von Taler (Mecklenburg) 100,000 - 60,000 - 40,000 - 20,000 - 12,000 - 10,000 - 8000 - 6000 etc. etc. gezogen werden müssen.
Das unterzeichnete mit dem Verkauf beauftragte Handlungshaus wird geneigte Aufträge gegen Einsendung oder Nachnahme des Betrages sofort ausführen und Verloosungspläne gratis beifügen, ebenso amtliche Ziehungslisten den Loos=Inhabern prompt übermitteln. Wir versenden die Gewinne nach jedem Orte oder können solche auf Wunsch der Teilnehmer durch unsere Verbindungen zu allen Städten Deutschlands auszahlen lassen; man genießt somit durch den directen Bezug alle Vortheile.
Da die Ziehung in einigen Tagen beginnt und die noch vorräthigen Loose, bei den massenhaft eingehenden Aufträgen, rasch vergriffen sein dürften, so beliebe man sich baldigst und direct zu wenden an Bottenwieser & Co.
Bank- und Wechselgeschäft in Hamburg.
Original-Staats-Prämien-Loose sind zu spielen gesetzlich erlaubt.


Mein Lager von Tapeten und Rouleaux empfehle ich zur geneigten Abnahme bestens, sowie meine Eisenwaarenhandlung in sehr vielen Artikeln, als:
Schneidewerkzeuge, alle Arten Möbelbeschläge, Thürenbeschläge, Baubeschläge, alle Arten Nägel, Schrauben u. s. w. ferner Gußeisenwaaren, als Keller=, Stall=, Haus= und Dachfenster, Ofenthüren, Ofenröhren, Rosten, Platten, Sparherdplatten und =Oefen und =Thüren. Emaillirte Kochgeschirre zu billigen Preisen.
C. Schwedt.


Sollte noch Jemand eines Hirten bedürfen, so wolle sich derselbe gef. melden beim Armenvorstand zu Schönberg.
Uhrmacher Hagemeister.


Beachtenswerthe Anzeige.
Bei der nun beendigten Ziehung der von der Hohen Regierung genehmigten Gewinn=Verloosung fielen auf folgende Nummern die beigesetzten Hauptpreise:

Nr. 8022 Taler (Mecklenburg) 61000
" 7775 " 40000
" 29681 " 20000
" 13248 " 10000
" 33221 " 8000
" 903 " 6000
" 8870 " 5000
" 21422 " 4000
" 31812 " 4000
" 32100 " 3000
" 23461 " 3000
" 25988 " 3000

Ferner kamen zur Verloosung: 4 Gewinne à Thlr. 2000, 10 à Thlr. 1500, 100 à Thlr. 1000, 140 à Thlr. 400, 180 à Thlr. 200, 255 à Thlr. 100, und 11700 à Thlr. 47.
Es ist erfreulich constatiren zu können, daß von den größeren Gewinnen wiederum mehrere durch Vermittlung des Hauses Bottenwieser & Co. ausbezahlt wurden, deren Collecte wie immer so auch diesmal vom Glücke besonders begünstigt war.
Die nächste Ziehung beginnt schon am 10. Juni d. J., und verweisen wir die Interessenten auf die im heutigen Blatte erscheinende Annonce der obengenannten Firma.


Nachdem die von mir ausgebotenen Kapitalien sämmtlich versagt sind, suche ich nun noch zum bevorstehenden Johannis=Termin 3 erste Hypothekpöste à 2000 Taler (Mecklenburg), sowie 4000 Taler (Mecklenburg) in beliebigen Summen von 100 Taler (Mecklenburg) an gegen vorzügliche Sicherheit.
J. P. Bade.


Alle unsere Meister werden aufgefordert, zum nächsten Quartal den 21. Juni Morgens 10 Uhr zu erscheinen und ihr Quartalgeld zu entrichten, widrigenfalls wir dasselbe auf ihre Kosten von Gerichtswegen einfordern lassen werden.
Schönberg, den 27. Mai 1869.
Die Aelterleute der Schneiderzunft.
J. C. Boye. J. H. Maaß.


Frisch ausgeforstete Dachschächte werden à 31 Schilling (Mecklenburg) Meckl. Geld pro 100 Stück verkauft zu Hof Lauen bei Selmsdorf. Ablieferungstage jeden Mittwoch und Sonnabend.
H. H. Schön.


Wichtig für Viele!
In allen Branchen, insbesondere aber bei Bezug der allgemein beliebten Braunschweigischen Staats-Prämien-Loose, rechtfertigt sich das Vertrauen einerseits durch anerkannte Solidität der Firma, andererseits durch den sich hieraus ergebenden enormen Absatz. Das wegen seiner Pünktlichkeit, bekannte Bankhaus Adolph Haas in Hamburg ist Jedermann auf's Wärmste zu empfehlen.


Hiezu eine Beilage.


Herausgegeben unter Verantwortlichkeit von L. Bicker in Schönberg.


[ => Original lesen: 1869 Nr. 43 Seite 5]

Beilage
zu Nr. 43 der Wöchentlichen Anzeigen für das Fürstentum Ratzeburg.
Schönberg, den 28. Mai 1869.


Preußische Hagelversicherungs=Actien=Gesellschaft.
Dieselbe versichert Bodenerzeugnisse gegen Hagelschaden. Die Prämien sind fest und billig, Nachschüsse werden also niemals erhoben. Die Schäden werden wie in früheren Jahren coulant und unter Zuziehung von Landesdeputirten regulirt und binnen Monatsfrist nach Feststellung voll und baar bezahlt. Versicherungen auf mehrere Jahre genießen einen angemessenen Prämienrabatt, welcher sofort von der Jahresprämie in Abzug gebracht wird.
Die Unterzeichneten sind zu jeder Auskunft und zur persönlichen Aufnahme von Versicherungen stets bereit und empfehlen dem landwirthschaftlichen Publikum obige Gesellschaft ganz ergebenst.
Wm. Ganslandt & Götze in Lübeck, General=Agenten,
Moritz Stein in Ratzeburg, Special=Agent
Burmester in Mölln, Special=Agent
A. F. Thölcke in Kuddenvörde, Special=Agent.


Original=Staats=Prämienloose sind überall zu spielen erlaubt.
Glück auf nach Hamburg!
Als eines der vortheilhaftesten und solidesten Unternehmen empfiehlt unterzeichnete Bankfirma die vom Staate genehmigte und garantirte große neue Staatsprämien=Verloosung von 1 Million 390,000 Thaler, deren Gewinnziehungen schon am 10. und 11. Juni beginnen.
Es werden nur Gewinne gezogen.
Die Hauptpreise sind:
Thlr. event. 100,00, 60,000, 40,000 20,000, 12,000, 2 à 10,000, 2 à 8000, 2 à 6000, 2 à 500, 4 à 4000, 3 à 2500, 12 à 2000, 23 à 1500, 105 à 1000, 158 à 400 etc.
in Allem 22,400 Gewinne.
Gegen Einsendung oder Nachnahme des Betrages versende ich Original=Staatsloose (keine Promessen) für obige Ziehung zu folgenden planmäßigen festen Preisen:
Ein Ganzes Taler (Mecklenburg) 4. - Ein Halbes Taler (Mecklenburg) 2. - Ein Viertel Taler (Mecklenburg) 1. unter Zusicherung promtester Bedienung. - Verloosungsplan, sowie nach jeder Ziehung die amtliche Liste wird ohne weitere Berechnung übersandt.
Durch das Vertrauen, welches sich diese Loose so rasch erworben haben, erwarte ich bedeutende Aufträge, solche werden bis zu den kleinsten Bestellungen selbst nach den entferntesten Gegenden ausgeführt. Man beliebe sich baldigst vertrauensvoll und direct zu wenden an das mit dem Verkaufe obiger Loose beauftragte Großhandlungs=Haus Adolph Haas.
Staatseffecten=Handlung in Hamburg.
Die meisten Haupttreffer fallen gewöhnlich in mein Debit, und habe ich dieses Jahr wieder den allerhöchsten Gewinn persönlich ausbezahlt.


Office for mariages.
Mehrere Damen mit sehr bedeutendem und viele Damen mit, mittlerem Vermögen aus adligen und bürgerlichen Ständen, wünschen sich durch Vermittelung der in Deutschland wohlbekannten Ehenvermittelungs-Anstalt zu verheirathen. Die Direction ist, stets bereit, durch amtliche Atteste die glücklichsten Erfolge ihres Wirkens zu bescheinigen, garantirt strengste Discretion und ladet heirathswillige Herren ein sich vertrauensvoll zu wenden an Theodor Körner, Görlitz.


Sehr kräftige und starke Runkelrüben, Grünkohl und Tabackpflanzen sind in Massen bei mir zu haben. Cultur=Anweisung auf Taback ertheile ich auf Verlangen sehr gerne.
W. Bartold.


2000 bis 3000 Pfund Roggen=Kleie hat zu verkaufen H. Wolgast, Bäckermeister.
Schönberg, den 27. Mai 1869.


Zu verkaufen ein gut erhaltenes Clavier. Näheres in der Exped. d. Bl.


Arbeiten von Portland=Cement, Grabkreuze Postamente, Grabeinfassungssäulen, sowie Kuh= u. Pferdekrippen, Schweine= und Tränktröge, Röhren zur Wasserleitung, Aufwaschbehälter, Sohlbänke, Fliesen, Gossensteine und sonstige Cementarbeiten werden prompt und billig geliefert von J. Lenschow, Maurer.
Grieben, den 19. Mai 1869.
NB. Diese genannten Arbeiten sind theils vorräthig, werden aber auch auf Bestellungen in jedem Maßstabe so bald wie möglich angefertigt.


Mein Lager von Bauholz und Brettern, Cement, Segeberger und frisch gebranntem Gottl. Kalk, Gyps und Dachpappe empfehle einem geehrten hiesigen und auswärtigen Publikum bestens.
F. Heitmann.


[ => Original lesen: 1869 Nr. 43 Seite 6]

Nordamerikan. Lloyd.
Directe Passagier=Dampfschifffahrt zwischen Kopenhagen und New-York mit den großen prachtvoll eingerichteten amerikanischen Dampfschiffen.
Abgangstage:
Guiding Star den 9. Juni,
Fulton den 30. Juni,
Passagierpreis:
1. Kajüte 200 Rd. Rm.
2. do. 130 Rd. Rm.
Zwischendeck 70 Rd. Rm.
Kinder bis 12 Jahren bezahlen die halbe Passage, Säuglinge 4 Rd.
Im Passagepreis ist inbegriffen vollständige und reichliche Kost von Kopenhagen bis New=York, ärztliche Hülfe und Medicin im Krankheitszufall.
Kajütspassagiere haben 20 Cubikfuß und Zwischendeckspassagiere 10 Cubikfuß Fracht frei.
Jedem Schiff wird ein von der Compagnie bezahlter Dollmetscher und Condukteur beigegeben.
Passagiere müssen sich in Kopenhagen 48 Stunden vor der bestimmten Abgangszeit einfinden.
Die Fracht von Kopenhagen ist Pfd. Strl. 1. 10 pr. Ton mit 15 % Primage.
Hinsichtlich der Fracht beliebe man sich an C. K. Hansen in Kopenhagen zu wenden.
Ueber Passage ertheilt das Nähere auf mündliche oder schriftliche Anfragen N. P. Frederiksen, autor. Agent, St. Anna Plads 24, Kopenhagen.
NB. Die Schiffe sind den Ansprüchen und Bedingungen, welche vor deren Abgang vom Justizministerium zugestellt werden, unterworfen, in Folge des Auswanderungsgesetzes § 3.
Für die Direction:
Dührssen & Lübbers.


Nutzbringend für Land- und Ackerwirthe!!!
Englischer Fütterrüben=Samen.
Diese Rüben, die schönsten und ertragreichsten von allen bis jetzt bekannten Futterrüben, werden 1 bis 3 Fuß im Umfange groß, und 5, ja 10 bis 15 Pfund schwer, ohne Bearbeitung, denn sie verlangen weder das Hacken, noch das Häufen, da nur die Wurzeln in der Erde wachsen, die Rübe aber wie ein Kohlkopf über der Erde steht. Das Fleisch dieser Rübe ist dunkelgelb, die Schale kirschbraun mit großen, saftreichen Blättern.
Vorzüglich kann man dann die Rüben noch anbauen, wenn man die ersten Vorfrüchte herunter genommen hat, z. B. nach Grünfutter, Frühlingskartoffeln, Rapps, Lein und Roggen. Geschieht die letzte Aussaat in Roggenstoppel und bis Mitte August, so kann man mit Bestimmtheit einen großen Ertrag erwarten und mehrere hundert Wispeln anbauen.
Auch wird der Versuch lehren, daß dieser Rübenbau zehnmal besser ist, als der Runkel= und Wasserrüben=Anbau, da nach der Rübenfütterung Milch und Butter einen feinen Geschmack erhalten, was bei Wasserrüben niemals der Fall ist; auch als Mastfütterung nimmt diese Rübe die erste Stelle ein. Das Pfund Samen von der großen Sorte kostet 2 Thlr. und werden damit 2 Morgen besäet. Der Ertrag ist pro Morgen ca. 230 bis 260 Scheffel. Mittelsorte 1 Thlr. Unter 1/4 Pfund wird nicht verkauft. Es offerirt diesen Samen Ferd. Bieck in Schwedt a. O.
Frankirte Aufträge werden mit umgehender Post expedirt, und wo der Betrag nicht beigefügt, wird solcher per Postvorschuß entnommen.


W. Kolls, Juwelen-, Gold- u. Silber-Waaren-Handlung Lübeck, Sandstrasse 1006.
Bestellungen werden billig und prompt ausgeführt.


Durch vortheilhafte Einkäufe bin ich in der Lage, als besonders billig und preiswürdig zu empfehlen:
schwarze Tuche von 44 ßl. an bis 3 Thaler pro Elle
schwarze Buckskins von 1 Thaler 24 ßl. an bis zu 3 Thl. pr. Elle
farbige Sommer= und Winter=Buckskins von 1 Thl. 8 ßl. bis 3 Thl. 16 ßl.
halbwoll. Sommer=Buckskins von 14 ßl. an
glatte und gemusterte Drells und Hosenzeuge.
Kleiderstoffe, Cattune und bedr. Stouts etc.
5/4 und 8/4 Bettdrelle und weiße Leinen.
Ratzeburg im April 1869.
Wilh. Harmsen.


Vom 19. Mai an wird die Dorfstraße in Carlow wegen Neupflasterung auf drei Wochen für Fuhrwerke nicht zu passiren sein.
Die Dorfschaft Carlow.


Kirchliche Nachrichten.
Schönberger Gemeinde.

Sonntag den 30. Mai.
Früh=Kirche: Pastor Fischer.
Vormittags=Kirche: Pastor Kämpffer.
Amtswoche: Pastor Kämpffer.


Meteorologische Beobachtungen.
Mai
1869.
Barometer   Wärme   Wind Stärke  
Paris. Lin.
300 +
niedrigste
°R.
höchste
°R.
       
25.
26.
27.
36.49
33.79
33.54
6.0
6.8
9.8
13.1
14.2
14.5
NO
NO
SW
1
1
1
1
heiter.
-
trübe.

Am 27. auf 1 []' 15 Cubikz. Reg.


Markt=Preise in Lübeck.
Butter, Meckl. d. Pf.12 1/2 - 13 Schilling (Mecklenburg),
Holst. d. Pf.13 - 13 1/2 Schilling (Mecklenburg),
Hühner d. St.14 - 15 Schilling (Mecklenburg),
Küken d. St.10 - 11 Schilling (Mecklenburg),
Tauben d. St.5 - 6 Schilling (Mecklenburg),
Schinken d. Pf.9 1/2 - 10 Schilling (Mecklenburg),
Schweinskopf d. Pf.5 - 6 Schilling (Mecklenburg),
Wurst d. Pf.11 - 12 Schilling (Mecklenburg),
Eier 8 St.4 Schilling (Mecklenburg),
Kartoffeln d. Faß.5 - 5 1/2 Schilling (Mecklenburg).
Spargel d. Pf.5 - 5 1/2 Schilling (Mecklenburg),


Getreide=Preise in Lübeck.
(pro Sack in Lüb. Crt.)
Weizen18 - 18Mark (Lübeck)8Schilling (Mecklenburg)
Roggen15 1/4 - 15Mark (Lübeck)10Schilling (Mecklenburg)
Gerste14 - 15Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)
Hafer11 - 11Mark (Lübeck)8Schilling (Mecklenburg)
Erbsen15 - 16Mark (Lübeck)8Schilling (Mecklenburg)
Wicken-Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)
Buchweizen-Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)
Winter=Rapssaat-Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)
Winter=Rübsen-Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)
Schlagleinsaat19 - 20Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)
 
WeizenmehlNr.0: 23Mark (Lübeck)8Schilling (Mecklenburg),
Nr.1: 21Mark (Lübeck)8Schilling (Mecklenburg),
Nr.2: 16Mark (Lübeck)
pr. 200 Pfund Netto zum Consum.


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ZVDD