No. 36
Die Anzeigen erscheinen wöchentlich zweimal.
Dienstags und Freitags

Schönberg, den 04. Mai
1869
neununddreißigster Jahrgang
Preis vierteljährlich 20 Schilling (Mecklenburg) jährlich 1Mark (Lübeck) 32Schilling (Mecklenburg).
Jahrgang
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[ => Original lesen: 1869 Nr. 36 Seite 1]

- Interessant waren die Verhandlungen im Reichstage über die Bundespost und die Portofreiheiten, die zum Theil aufgehoben werden sollen. Der General=Post=Director Philippsborn sagte, er habe bei Ermäßigung des Briefportos auf eine Vermehrung der Briefe um 30 Proc. gerechnet, nach den Erfahrungen Englands ein sehr mäßiger Ansatz, es sei aber eine Vermehrung von nur 8 Proc. eingetreten, daher der Ausfall in den Einnahmen. Ueber den Mißbrauch der Portofreiheiten und namentlich auch der freien Telegramme gab unter großer Heiterkeit des Reichstages der Abg. Becker eine drastische Schilderung.
- Es wäre gut, wenn man über den ganzen norddeutschen Bund einen Regenschirm ausspannte, denn es regnet Steuern und wenn der Reichstag das Unwetter nicht beschwören kann, so droht es ein Landregen zu werden. Nicht weniger als fünf Steuern auf einmal sind dem Reichstage vorgelegt. eine Branntwein= und Petroleum=Steuer, eine Gas= und Wechselsteuer und eine Biersteuer. Als der Bundes=Commissar mit der letzten stockend herausrückte, entstand eine Aufregung im ganzen Saal, so sehr, daß die Sitzung unterbrochen wurde. Da stand Bismarck auf und sagte: Wählen Sie aus, denn wir haben überall anklopfen müssen, denn wir brauchen Geld; schlagen Sie selber andere Dinge vor, die sich besser besteuern lassen, wir werden darauf eingehen.
- Im Jahre 1851 gab's 35,781,000 Franzosen, im Jahre 1866 dagegen 38,192,000.
- Die Deutschland und Italien verbindende St. Gotthard=Eisenbahn wird ein gewaltiges Werk. Um nicht die Alpenregion des St. Gotthard in bedeutender Höhe überschreiten zu müssen, ist eine Durchbrechung des St. Gotthard und ein Tunnel von mehr als einer Meile Länge nöthig. Die Baukosten betragen nach den Anschlägen Grattonis, des Erbauers des Tunnels durch den Mont Cenis : Bau des Tunnels zwischen Göschenen und Airolo mit Oberbau 62 Mill. Fr.; Zufahrtslinien von Luzern und Zug bis Fluelen 24 Mill. Fr., von Fluelen bis Göschenen 16 Million., von Airolo bis Bellinzona 24 Mill., von Bellinzona bis Locaruo und Chiasso 25 Mill., im Ganzen in runder Summe 160 Mill. Franks. Diese Summe soll theils durch Staatsbeiträge, theils durch Aktien und Obligationen aufgebracht werden.
- Die Cholera ist auf ihrer todbringenden Wanderung über die Erde in ihr Geburtsland (Ostindien) zurückgekehrt, hoffentlich auf Nimmerwiederkehr.
- Zum ökumenischen Conzil in Rom nehmen die Jesuiten die Wurfschaufel zur Hand und scheiden die Spreu von dem Weizen. Sie scheiden nicht allein die Böcke von den Schafen, sondern machen 3 Haufen: die guten, die schlechten und die zweifelhaften. Die schlechten Hirten sollen zum Conzil garnicht zugelassen werden.
- Spekulanten ist die Anleihe des spanischen Throncandidaten Don Carlos an der Pariser Börse zu empfehlen. Die Aktien werden zu 230 Franks ausgegeben und zu 2000 Franks eingelöst, wenn Don Carlos den Thron besteigt.
- Der schwerste Hammer ist der Schicksalshammer, dem wir Alle als Ambos dienen; sogleich nach ihm kommt der neue Krupp'sche Hammer in Essen, der 2500 Centner schwer ist.
- Ein altes Kunststück der Taschenspieler ist es, sich eine Uhr auszubitten, sie im Mörser vor Aller Augen zu zerstoßen und dann sie dennoch unversehrt dem Eigenthümer zu präsentiren. Ich bin öfter ausgelacht, daß ich meine Uhr nicht hergeben wollte; ich weiß wohl, die Sache läuft 99mal gut ab, aber das 100stemal hat doch der Teufel sein Spiel damit. Schlimmer noch erging's dieser Tage einem harmlosen Zuschauer im Napoleon'schen Circus in Paris. Der Taschenspieler Epstein drückte ihm ein geladenes, mit einem Taschentuche verstopftes Gewehr in die Hand und bat: Schießen Sie auf mich! - Der Mann schießt und Epstein sinkt mit dem Schrei nieder: Mein Gott, sie haben mich getödtet! - Der Künstler hatte nämlich vergessen, den Ladestock aus dem Laufe zu ziehen und dieser war ihm durch die Brust gegangen - zum Glück oberhalb der Lungen, so daß der Mann vielleicht gerettet wird.
- Ein Bärenkampf. Im zoologischen Garten zu Breslau war zwischen dem colossalen Bären Martin und der muthigen Bärin Agathe nach einem längeren zärtlichen Verhältnisse eine so arge Feindschaft ausgebrochen, daß man das entfremdete Paar trennen mußte. Neulich veranlaßte ein Semmelbrocken den tollen Martin, mit bei einem Bären unerhörter Schlauheit die Hindernisse zu beseitigen und aus seiner Zelle in die seiner verhaßten Nachbarin auszubrechen. Es entspann sich ein furchtbarer Kampf. Man öffnete der bedrängten Bärin das Gitter in den Außenzwinger; doch hier setzte sich trotz Eisenstangen und Wasserfluthen der Kampf fort, bis die Bärin mit zerfleischtem Körper zusammenstürzte und starb.


Ein Verbrecher.
(Erzählung von Friedrich Friedrich.)
(Fortsetzung.)

[ => Original lesen: 1869 Nr. 36 Seite 2]

Ein Verbrecher.
(Erzählung von Friedrich Friedrich.)
(Fortsetzung.)


Anzeigen.

In das hiesige Handelsregister ist heute Fol. XXI. Nr. 34 nachstehende Actiengesellschaft eingetragen:

Col. 3. Firma: Ersparniß= und Vorschuß=Anstalt in Schönberg.
Col. 4. Ort der Niederlassung: Schönberg.
Col. 6. Rechtsverhältnisse der Gesellschaft:

1. Die Gesellschaft ist eine Actiengesellschaft.
2. Der in [1] act. betr. Eintragung der Ersparniß= und Vorschuß=Anstalt in Schönberg in's Handelsregister in beglaubigtem Abdrucke anliegende Gesellschaftsvertrage trägt das Datum Schönberg den 20. März 1869, die daselbst in beglaubigter Copie anliegende, diesen Vertrag betreffende Landesherrliche Genehmigungsurkunde das Datum Neustrelitz, den 13. April 1869.
3. Firma der Gesellschaft ist: Ersparniß= und Vorschuß=Anstalt in Schönberg.
Sitz der Gesellschaft: Schönberg.
4. Die Anstalt hat den Zweck, den Einwohnern des Fürstenthums Ratzeburg Gelegenheit zu geben, einerseits kleinere Summen sicher und zinstragend zu belegen, andererseits aber auch verzinsliche Darlehen gegen entsprechende Sicherheit zu erhalten.
5. Die Höhe des Grundkapitals für die Ersparniß=Anstalt beträgt 6000 Taler (Mecklenburg)
[ => Original lesen: 1869 Nr. 36 Seite 3]
(Sechstausend Thaler) Pr. Cour. und für die Vorschuß=Anstalt 12,000 Taler (Mecklenburg) (Zwölftausend Thaler) Pr. Cour., die Höhe der einzelnen Actien beträgt 50 Taler (Mecklenburg) (Fünfzig Thaler) Pr. Cour.
6. Die Actien sind auf den Namen gestellt.
7. Die Bekanntmachungen der Gesellschaft erfolgen durch das Directorium in den Schönberger Wöchentlichen Anzeigen.
8. Die durch die in [1] act. betr. die Eintragung dieser Anstalt ins Handelsregister in beglaubigter Abschrift anliegende notarielle Urkunde d. d. Schönberg den 1. Mai 1869 legitimirten Mitglieder des Vorstandes sind:
der Advocat Rackow zu Schönberg,
der Pensionär Drevs zu Bauhof=Schönberg,
der Schulze Wigger zu Rüschenbeck,
der Hauswirth Burmeister zu Schönberg=Sülsdorf,
der Apotheker Saß zu Schönberg.

Schönberg, im Fürstenthum Ratzeburg, den 3. Mai 1869.
Das Handelsgericht.
W. Saur.
A. Dufft.


Verkaufs=Anzeigen.

Am nächsten Montag den 10. Mai d. J., Vormittags von 10 Uhr an, sollen im Hause der Gastwirthin Boye in Schönberg nachstehende Sachen in öffentlicher Auction gegen gleich baare Bezahlung meistbietend verkauft werden, als:

Betten, Bettlaken, Handtücher, Tischlaken, gute Frauenkleidungsstücke, 1 Kleiderschrank, 1 Eckschrank, 8 gepolsterte Stühle, 1 Klapptisch, 1 Koffer, 1 Lade, 64 Pfund Flachs und was sich sonst noch vorfindet.

Kutzbach, Landreiter.


Am Dienstag, den 18. Mai, Morgens von 9 Uhr an, soll im Hause des Krügers Hecht in Schlagsdorf in öffentlicher Auction gegen gleich baare Zahlung verkauft werden:

1 Koffer, 1 Lade, Frauenkleidungsstücke, 15 1/2 Ellen weißes wollenes Zeug, 11 Ellen Beiderwand, 9 Bolzen Leinwand, 1 Bolzen Tischzeug, 55 Pfund Flachs.

Schlagsdorf, den 29. April 1869.
Krüger, Landreiter.


Am Donnerstag den 13. Mai, Morgens von 9 Uhr an, soll im Hause des Halbhüfners Wittfoth in Schlagbrügge in öffentlicher Auction gegen gleich baare Zahlung verkauft werden: Frauenkleidungsstücke.
Schlagsdorf, den 1. Mai 1869.
Krüger, Landreiter.


Vermischte Anzeigen.

Nachdem in Gemäßheit des Art. 208 des Allgemeinen Deutschen Handelsgesetzbuches die Errichtung der Aktiengesellschaft, welche den Namen Ersparniß= und Vorschuß=Anstalt in Schönberg führt in Grundlage des unter dem 13. April 1869 regiminell genehmigten und bestätigten Gesellschaftsvertrages d. d. Schönberg den 20. März 1869 stattgefunden hat, bringen wir auf Beschluß der am 1. Mai d. J. abgehaltenen Generalversammlung der Actionäre hiermit zur öffentlichen Kenntniß, daß außer den in der Generalversammlung statutenmäßig gewählten fünf Directoren, nämlich:

1. dem Advocaten Rackow in Schönberg,
2. dem Pächter Drevs vom Bauhof=Schönberg,
3. dem Schulzen Wigger in Rüschenbeck,
4. dem Hausw. Burmeister=Schönberg=Sülsdorf, und
5. dem Apotheker Saß in Schönberg,

sowie außer den gleichfalls statutenmäßig in der Generalversammlung gewählten drei Mitgliedern der Revisions=Committe, nämlich

1. dem Justizamtsactuar Dufft in Schönberg,
2. dem Pächter Breuel von Hof=Selmsdorf, und
3. dem Baumeister Rickmann in Schönberg

sich der designirte Secretär der Anstalt, der Justizamtsregistrator Baumast in Schönberg, und folgende Mitglieder an der Actienzeichnung und der Begründung der Anstalt betheiligt haben:

Rademachermeister Badstein in Schönberg,
Hauswirth Beckmann in Petersberg,
Buchdrucker Bicker in Schönberg,
Ackerbürger Boye in Schönberg,
Schmiedemeister Bremer in Schönberg,
Färber G. Breuel sen. in Schönberg,
Färber G. Breuel jun. in Schönberg,
Hauswirth Burmeister in Retelstorf,
Hauswirth Burmeister in Rodenberg,
Schulze C. Burmeister in Kleinfeldt,
Maurermeister H. Burmeister in Schönberg,
Ackerbürger P. Burmeister in Schönberg,
Schulze Busch in Rodenberg,
Kaufmann Ludwig Creutzfeldt in Schönberg,
Schmiedemeister Dräger in Schönberg,
Schneidermeister Freitag in Schönberg,
Kürschner Gartz in Schönberg,
Bäckermeister Hagen in Schönberg,
Privatcopiist Heincke in Schönberg,
Schlächtermeister Hennings in Schönberg,
Hauswirth J. Holst in Carlow,
Hauswirth Karsten in Rupensdorf,
Hauswirth Kleinfeldt in Mahlzow,
Schmiedemeister Kindt in Mechow,
Hauswirth Kröger in Lockwisch,
Hauswirth Lenschow in Petersberg,
Schulze H. Lenschow in Gr. Bünsdorf,
Hauswirthanerbe Lohse in Gr. Siemz,
Hauswirth J. Lohse in Kleinfeldt,
Hauswirth J. Maack in Rupensdorf,
Schulze Maaß in Mahlzow,
Böttchermeister H. Maaß in Schönberg,
Hauswirth H. Maaß in Mahlzow,
Schulze Mette in Petersberg,
Uhrmacher H. Meyer in Schönberg,
Schulze Ollmann in Schlagsdorf,
Pfarrackerpächter Pumplün in Carlow,
Thierarzt Reimer in Schönberg,
Hauswirth Robrahn in Demern,
Hauswirth Sager in Mahlzow,
Hauswirth Schlatow in Carlow,
Maurermeister B. Schleuß in Schönberg,
Bürgermeister Schrep in Schönberg,
Kaufmann J. Schweigmann in Schönberg,
Schulze Siebenmark in Falkenhagen,
Hauswirth Siebenmark in Falkenhagen,
Buchbinder Sievers in Schönberg,
Senator Aug. Spehr in Schönberg,
Amtmann Stamer in Mechow,
Mühlenmeister Wieschendorf in Stove,
Schulze Wigger in Sahmkow,
Hauswirth J. Wigger in Menzendorf,
Hauswirth P. Wigger in Törpt,
Küster Woisin in Schönberg.

Schönberg, den 2. Mai 1869.
Das Directorium der Ersparniß= und Vorschuß=Anstalt in Schönberg.
R. Rackow, Adv. C. Drevs. Wigger. Burmeister. W. Saß.


Der Bäckermeister Grünthal hieselbst hat mich beauftragt, das an der Siemzerstraße neben dem Kunau'schen Grundstücke allhier sub Nr. 89 belegene Wohnhaus c. p. öffentlich meistbietend zu verkaufen.
Zu dem Zwecke habe ich einen Termin auf Sonnabend, den 22. Mai d. J., Mittags 12 Uhr, im Locale der Frau Gastwirthin Boye hieselbst anberaumt, zu welchem Kaufliebhaber hierdurch eingeladen werden.
Die Bedingungen können jederzeit bei mir eingesehen werden.
Das Wohnhaus ist massiv und solide gebaut und gehört dazu ein geräumiger Hofplatz, ein Stallgebäude, das frühere 2stöckige Backhaus, welches mit leichter Mühe zu mehreren Wohnungen ausgebaut werden kann, und ein dahinter belegener Garten, welcher als Bauplatz an der Hinterstraße zu benutzen ist.
Schönberg, den 28. April 1869.
W. Baumast,
als öffentl. Notar.


Alle Diejenigen, welche Forderungen und Ansprüche an den Hauswirth Jochen Wienck zu Schaddingsdorf und seine daselbst belegene Vollstelle c. p. haben, wollen sich fortan an die von dem Hauswirth Wienck ernannten Bevollmächtigten, Ziegler=

[ => Original lesen: 1869 Nr. 36 Seite 4]

meister Schröder zu Röggelin und Hauswirth Heitmann in Demern, wenden. Auch werden die Schuldner des etc. Wienck aufgefordert, binnen 14 Tagen bei Vermeidung der Klage, Zahlung an die genannten Bevollmächtigten zu leisten.
Solches bringe ich antragsmäßig zur öffentlichen Kenntniß.
Schönberg, den 19. April 1869.
W. Baumast,
als öffentlicher Notar.


Alle Diejenigen, welche im bevorstehenden Termine Gelder und Sparkassen=Bücher durch mich an die Sparkasse in Schwerin zu dem jetzt erhöhten Zinsfuße besorgt zu haben wünschen, werden ersucht, solche bis spätestens zum 24. Juni bei mir abzugeben.
J. P. Bade.


3. Musikalische Abendunterhaltung des Schönberger Gesangsvereins
Heute, Dienstag den 4. Mai, Abends 7 1/2 Uhr, im Spehr'schen Saale.
Programm.

1. Chor (der Landleute) aus der Oper 'Euryanthe' von C. M. V. Weber.
2. a. 'Der Lindenbaum' für Bariton v. F. Schubert.
b. 'Am Meere' für Bariton v. F. Schubert.
3. Ouvertüre: 'Des Frühlings Erwachen' für das Pianoforte zu 4 Händen componirt von J. H. Meier.
4. 'Baccarole', Duett von Kücken.
5. Chor: 'Mailied', comp. von Mendelssohn.
6. 'Ich kenn' ein Auge', Lied für Sopran von A. Reichardt. 7. Aria für Bariton, aus der Oper 'Libella' von Reissiger.
8. Kindersymphonie für das Pianoforte, Violine und verschiedene Kinderinstrumente, comp. v. J. Haydn.
9. Chor: 'Einzug der Gäste auf die Wartburg', aus der Oper Tannhäuser v. Wagner.

Der Vorstand.


Vor einer geraumen Zeit wurde das Grabkreuz meiner seligen Tochter zu Carlow muthwilligerweise abgebrochen und habe ich es wieder herstellen lassen. Jetzt ist es wieder abermals in drei Stücken abgebrochen. Ich verspreche Demjenigen, welcher mir den frechen Thäter so nachweiset, daß ich ihn gerichtlich belangen kann, 5 Thaler Belohnung.
Rehna.
Maria Labann, Landreiterwittwe.


Aus der Fabrik des Herrn J. F. C. Witte, Apotheker 1. Klasse in Berlin, sind mir folgende, wegen ihrer chemischen Reinheit rühmlichst bekannte Seifen in Depot gegeben, als:

Glycerin Transparent=Seife pr. St. 8 Schilling (Mecklenburg), dutzendweise billiger.
Prima Veilchenseife pr. St. 8 Schilling (Mecklenburg), dutzendweise billiger.
Adlerseife in allen Farben pr. St. 4 Schilling (Mecklenburg), dutzendweise billiger.
Prima Bimsteinseife pr. St.3 Schilling (Mecklenburg), dutzendweise billiger.
Medicinische Theerseife pr. St. 4 Schilling (Mecklenburg), dutzendweise billiger.
Prima Gallseife pr. St. 2 Schilling (Mecklenburg), dutzendweise billiger.

welche ich, sowie auch ächtes Eau de Gologne pr. 1/1 Flasche 18 Schilling (Mecklenburg), feinstes Pariser Eß=Bouquet pr. Flacon 16 Schilling (Mecklenburg), dem geehrten Publikum bestens empfehle.
Carl Bade.


Mein Lager von Tapeten und Rouleaux empfehle ich zur geneigten Abnahme bestens, sowie meine Eisenwaarenhandlung in sehr vielen Artikeln, als:
Schneidewerkzeuge, alle Arten Möbelbeschläge, Thürenbeschläge, Baubeschläge, alle Arten Nägel, Schrauben u. s. w. ferner Gußeisenwaaren, als Keller=, Stall=, Haus= und Dachfenster, Ofenthüren, Ofenröhren, Rosten, Platten, Sparherdplatten und =Oefen und =Thüren. Emaillirte Kochgeschirre zu billigen Preisen.
C. Schwedt.


Mecklenburger Hafer in schöner Qualität verkaufen zu 5 1/3 Thlr. pr. 180 Pfd.
E. H. Michelsen & Sohn,
Mölln.


Die Manufactur- und Modewaaren-Handlung von Ludwig Edelstein, in Lübeck, Sandstraße 929.
empfiehlt ihr jetzt vollständig eingetroffenes Lager, als:
gute 6/4 breite Cattune von 4 Schilling (Mecklenburg) an,
feine 6/4 breite französ. Percals von 5 Schilling (Mecklenburg) an,
feine 6/4 breite Jaconnets von 5 3/4 Schilling (Mecklenburg) an,
feine 6/4 breite französ. Piqué's zu 7 Schilling (Mecklenburg),
Barège, Lenos, Mohairs u. Alpacca's von den billigsten bis zu den feinsten Qualitäten,
rein wollene schottische Popeline und Velour=Ripse von 12 Schilling (Mecklenburg) an,
gestr. u. carr. 8/4 breite Gardinen von 3 Schilling (Mecklenburg) an,
brochirte 8/4 breite Gardinen mit Feston von 4 Schilling (Mecklenburg) an,
12/4 wollene gedruckte Cachmir=Decken von 3 Mark (Lübeck) an,
französische gewirkte Long=Shawls von 25 Mark (Lübeck) an bis zu den feinsten Sorten,
gefütterte Sonnenschirme von 35 Schilling (Mecklenburg) an,
wollene Jackettes von 4 Mark (Lübeck) an,
seidene und wollene Umhänge in großer Auswahl.


Grabkreuze in großer Auswahl.
Die Verbindung mit den besten Fabriken macht es mir möglich, die Grabkreuze außerordentlich gut und billig zu liefern.
C. Schwedt.


Besten Chlorkalk zur Schnell=Bleiche empfiehlt
J. F. Eckmann.


Eigengemachte Rockzeuge 6 1/2/4 und 7/4 breit, in den neuesten geschmackvollsten Mustern und bester Qualität empfiehlt
C. H. M. Stave.
Lübeck, weiten Krambuden 245.
Wiederverkäufer erhalten entsprechenden Rabatt.


Mit Gartenbänken und sehr schönen Drainsröhren empfiehlt sich
Chr. Egert.


Die Consumenten der Stollwerck'schen Brust=Bonbons werden angesichts der vielseitigen Nachahmung der Verpackung, deren sich selbst größere Firmen nicht schämen, auf den vollen Namen und Siegel=Verschluß der Packete aufmerksam gemacht.


(Hiezu eine Beilage.)


Herausgegeben unter Verantwortlichkeit von L. Bicker in Schönberg.


[ => Original lesen: 1869 Nr. 36 Seite 5]

Beilage
zu Nr. 36 der Wöchentlichen Anzeigen für das Fürstentum Ratzeburg.
Schönberg, den 4. Mai 1869.


Die Hagelversicherungs=Gesellschaft für das Fürstenthum Ratzeburg
deren Versicherungssumme jetzt bereits 350,375 Thlr. beträgt, und welche zur Deckung ihrer Schäden an zwölf Mitglieder im vorigen Jahre nur 12 Schillinge pro 100 Taler (Mecklenburg) Versicherungssumme bedurfte, während auswärtige Gesellschaften 32 ßl. und 36 ßl., ja für Oelfrüchte sogar 1 Thlr. 16 ßl. pro 100 Thlr. erhoben - ladet alle Diejenigen, welche gewilligt sind, ihre Feldfrüchte gegen Hagelschlag zu versichern, zur Theilnahme bei dieser gemeinnützigen vaterländischen Anstalt ein.
Anmeldungen wolle man gefälligst beim Herrn Director Boye oder auch beim Rechnungsführer Wilh. Heincke in Schönberg machen, woselbst auch Statuten und Antragsformulare unentgeltlich verabfolgt werden.


Aachener und Münchener Feuerversicherungs-Gesellschaft.
Der Geschäftsgang der Gesellschaft ergibt sich aus den nachstehenden Resultaten des Rechnungs=Abschlusses für das Jahr 1868:

Grundkapital Thlr. 3,000,000. -
Prämien= und Zinsen=Einnahme 1868 (excl. der Prämien für spätere Jahre) " 1,788,832. 4
Prämie=Reserven " 2,860,689. 12
Thlr. 7,649,521. 16
Versicherungen in Kraft am Schlusse des Jahres 1868 " 1,037,177,202. -

Schönberg, den 1. Mai 1869.
Joh. Peter Heinr. Spehr, Agent der Gesellschaft.


Am Sonntage den 2. Mai ist mir eine schwarz und weiße Taube, sog. Kopenhagener, weggeflogen. Sollte sich die Taube irgendwo angefunden haben, so bitte ich freundlichst um Rückgabe gegen eine Belohnung.
Hermann Saß.


Bei mir sind Pflanzen von allen Sorten Kohl, Sellerie, Poro, Sommerblumen, sowie Sommer=Levkojen, Phlox. Astern u. dgl. vorräthig.
W. Bartold, Gärtner.


Verloren wurde am erst Markttage Abends im Böckmann'schen Gasthause oder in der Nähe desselben eine neue Cylinder=Uhr. Der Finder wird gebeten, dieselbe gegen eine gute Belohnung in der Exped. d. Bl. abzugeben.


Auf drei meiner Koppeln ist seit einiger Zeit ein Schleichsteig angelegt, der vom Resdorfer Kruge bis zum Resdorfer Zuschlage führt. Diesen Schleichsteig verbiete ich hiemit bei Strafe gerichtlicher Ahndung.
Hauswirth H. H. Oldörp aus Resdorf.


Nachdem ich meine Weidekoppel an der Lüdersdorfer Scheide bedichtet habe, verbiete ich jedes unbefugte Betreten derselben und werde Alle, die dennoch darauf betroffen werden, dem Gericht zur Bestrafung anzeigen.
Müller Menz=Pahlingen.


An den Tagen nach Pfingsten, den 18. und 19. Mai, beide Tage Nachmittags, wird bei mir ein Scheibenschießen nach Gewinnen stattfinden, wozu ich Freunde und Bekannte ergebenst einlade.
Büchsen, Pulver und Blei wird von mir gehalten. - Ein Satz von drei Schüssen kostet 16 Schilling (Mecklenburg), worauf jedoch nur ein Gewinn fallen kann.
H. H. Böttcher in Rieps.


Dung=Gyps wirkt auf Korn, Hülsen und Oelfrüchte, so wie Rüben, Kohl und Lein außerordentlich fruchtbringend.
pr. 100 Pfund 12 Sgr. pr. 100 Pfund 16 ßl.
Niederlage bei H. L. Haukohl in Lübeck, Sandstraße 1003.


Durch vortheilhafte Einkäufe bin ich in der Lage, als besonders billig und preiswürdig zu empfehlen:
schwarze Tuche von 44 ßl. an bis 3 Thaler pr. Elle,
schwarze Buckskins ins von 1 Thl. 24 ßl. an bis zu 3 Thl. pr. Elle,
farbige Sommer= und Winter Buckskins von 1 Thl. 8 ßl. bis 3 Thl. 16 ßl.,
halbwoll. Sommer=Buckskins von 14 ßl. an.
glatte und gemusterte Drells und Hosenzeuge,
Kleiderstoffe, Cattune und bedr. Stouts etc.
3/4 und 8/4 Bettdrelle und weiße Leinen.
Ratzeburg im April 1869.
Wilh. Harmsen.


Uhren-Handlung von Ernst Rohr, Wwe. Schönberg, empfiehlt sich mit einer großen Auswahl von allen Sorten Taschen=Uhren, sowie Regulateuren, Pendulen, Schwarzwälder= und Amerikaner=Uhren zu äußerst billigen Preisen.
Reparaturen aller Art werden reell, prompt und billigst ausgeführt.


Um einem vielseitigen, längst gefühlten Bedürfnisse abzuhelfen, beschloß ich zum Verkauf Särge in allen Größen und in den verschiedensten Ausstattungen anfertigen zu lassen. - Die Särge sind in der Ausführung würdig und schön gehalten und stellen sich bedeutend billig.
Grabsteine in Holz, Eisen und Stein werden genau nach Bestellung geliefert.
C. Egert.


W. Kolls, Juwelen-, Gold- u. Silber-Waaren-Handlung Lübeck, Sandstrasse 1006.
Bestellungen werden billig und prompt ausgeführt.


[ => Original lesen: 1869 Nr. 36 Seite 6]

Ludwig Creutzfeldt empfiehlt sein Lager von Tuch und Buckskin zu billigen Preisen. 9/4 schwarze Düffel, Elle 40 ßl., die neuesten Kleiderstoffe von 5 ßl. an, worunter prachtvolle große schottische Muster, große Auswahl von Cattune, Umschlagetücher und Double=Shawls, abgepaßte Blousen, die neuesten Jacquettes und Regenmäntel, Schwarze Brocat=Bänder, Elle 4 ßl., breite Hut= und Mützen=Bänder, Elle 8 und 10 ßl., Pique und seidene Westen, Stück 16 ßl., große Auswahl von Besatz und Knöpfen u. s. w.
Ludwig Creutzfeldt.


Nordamerikan. Lloyd.
Directe Passagier=Dampfschifffahrt zwischen Kopenhagen und New-York mit den großen prachtvoll eingerichteten amerikanischen Dampfschiffen.
Abgangstage:
Northern Light den 30. April, ferner den 15. und 30. jeden Monats.
Ocean Queen den 15. Mai, ferner den 15. und 30. jeden Monats.
Arago den 30. Mai, ferner den 15. und 30. jeden Monats.
Passagierpreis:
1. Kajüte 200 Rd. Rm.
2. do. 130 Rd. Rm.
Zwischendeck 70 Rd. Rm.
Kinder bis 12 Jahren bezahlen die halbe Passage, Säuglinge 4 Rd.
Im Passagepreis ist inbegriffen vollständige und reichliche Kost von Kopenhagen bis New=York, ärztliche Hülfe und Medicin im Krankheitszufall.
Kajütspassagiere haben 20 Cubikfuß und Zwischendeckspassagiere 10 Cubikfuß Fracht frei.
Jedem Schiff wird ein von der Compagnie bezahlter Dollmetscher und Condukteur beigegeben.
Passagiere müssen sich in Kopenhagen 48 Stunden vor der bestimmten Abgangszeit einfinden.
Die Fracht von Kopenhagen ist Pfd. Strl. 1. 10 pr. Ton mit 15 % Primage.
Hinsichtlich der Fracht beliebe man sich an C. K. Hansen in Kopenhagen zu wenden.
Ueber Passage ertheilt das Nähere auf mündliche oder schriftliche Anfragen N. P. Frederiksen, autor. Agent, St. Anna Plads 24, Kopenhagen.
NB. Die Schiffe sind den Ansprüchen und Bedingungen, welche vor deren Abgang vom Justizministerium zugestellt werden, unterworfen, in Folge des Auswanderungsgesetzes § 3.
Für die Direction:
Dührssen & Lübbers.


Auf dem Wege von der Flachsfabrik bis nach Rupensdorf ist am Montag den 26. April eine silberne Taschenuhr verloren, worden. Der Finder wird ersucht, dieselbe gegen eine gute Belohnung abzugeben in der Exped. d. Bl.


In der Nacht vom Freitag auf Sonnabend voriger Woche ist in dem auf meiner Koppel an der Bechelsdorfer Scheide befindlichen Wasserloche unrechtmäßigerweise gefischt. Wer mir den Thäter so nachweist, daß ich ihn gerichtlich belangen kann, erhält 5 Thaler Belohnung. Zugleich verbiete ich jedes Betreten meiner Weidekoppel, und werde Alle, die ich unbefugt darauf betreffe, zur gerichtlichen Bestrafung anzeigen.
Schulze Freitag=Ollndorf.


Den über unsere Koppel angelegten, von Lüdersdorf nach Lockwisch führenden Schleichsteig verbieten wir hiedurch bei Strafe gerichtlicher Ahndung.
Hauswirth Kleinfeldt=Lockwisch,
Hauswirth Jürß=Lüdersdorf.


Am ersten Markttage ist ein goldener Uhrschlüssel nebst 2 Zoll do. Kette verloren. Der ehrliche Finder wird ersucht, solche gegen angemessene Belohnung beim Kaufmann C. L. Creutzfeldt in der Sabowerstraße abzugeben.


Meteorologische Beobachtungen.
Mai
1869.
Barometer   Wärme   Wind Stärke  
Paris. Lin.
300 +
niedrigste
°R.
höchste
°R.
       
30.
1.
2.
3.
37.32
37.21
35.65
37.19
2.0
1.8
3.7
0.3
10.2
11.2
10.0
9.1
N
SSW
NW
W
1
1
2
1
heiter.
zieml. heit.
wolkig.
zieml. heit.


Markt=Preise in Lübeck.
Butter, Meckl. d. Pf.14 - 14 1/2 Schilling (Mecklenburg),
Holst. d. Pf.15 - 15 1/2 Schilling (Mecklenburg),
Hasen d. St.36 - 44 Schilling (Mecklenburg),
Hühner d. St.14 - 18 Schilling (Mecklenburg),
Küken d. St.6 - 8 Schilling (Mecklenburg),
Tauben d. St.4 - 6 Schilling (Mecklenburg),
Spickgans d. St.26 - 30 Schilling (Mecklenburg),
Flickgans d. St.20 - 24 Schilling (Mecklenburg),
Schinken d. Pf.9 1/2 - 10 Schilling (Mecklenburg),
Schweinskopf d. Pf.5 1/2 - 6 Schilling (Mecklenburg),
Wurst d. Pf.9 - 10 Schilling (Mecklenburg),
Eier 8 St.4 Schilling (Mecklenburg),
Kartoffeln d. Faß.6 Schilling (Mecklenburg).


Getreide=Preise in Lübeck.
(pro Sack in Lüb. Crt.)
Weizen18 - 18Mark (Lübeck)4Schilling (Mecklenburg)
Roggen15 - 15Mark (Lübeck)4Schilling (Mecklenburg)
Gerste14 - 15Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)
Hafer12 - 12Mark (Lübeck)8Schilling (Mecklenburg)
Erbsen15 - 16Mark (Lübeck)8Schilling (Mecklenburg)
Wicken16 - 18Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)
Buchweizen15 - 16Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)
Winter=Rapssaat-Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)
Winter=Rübsen-Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)
Schlagleinsaat20 - 20Mark (Lübeck)8Schilling (Mecklenburg)
 
WeizenmehlNr.0: 24Mark (Lübeck)8Schilling (Mecklenburg),
Nr.1: 22Mark (Lübeck)8Schilling (Mecklenburg),
Nr.2: 16Mark (Lübeck)8Schilling (Mecklenburg)
pr. 200 Pfund Netto zum Consum.


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