No. 15
Die Anzeigen erscheinen wöchentlich zweimal.
Dienstags und Freitags

Schönberg, den 19. Februar
1869
neununddreißigster Jahrgang
Preis vierteljährlich 20 Schilling (Mecklenburg) jährlich 1Mark (Lübeck) 32Schilling (Mecklenburg).
Jahrgang
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[ => Original lesen: 1869 Nr. 15 Seite 1]

- Neustrelitz, 11. Febr. se. Königl. Hoheit der Großherzog empfing heute den außerordentlichen Gesandten und bevollmächtigter Minister sr. Majestät des Kaisers der Franzosen, Mr. Gustav Rothan, in besonderer Audienz und geruhte, aus dessen Händen die Creditive entgegenzunehmen, durch welche derselbe am hiesigen Hofe beglaubigt wird. Nach der Audienz war Gala=Tafel bei Hofe. (N. Z.)
- Am 15. d. J., Nachmittags 2 Uhr, wurde die diesjährige Session des Bundesrathes des norddeutschen Bundes eröffnet. Demselben gingen verschiedene Gesetzesvorlagen zur Berathung zu, u. A. auch eines, die Ausprägungen und Einziehungen von Münzen in den Staaten des Norddeutschen Bundes.
- Graf v. Bismarck erklärte in einer der letzten Sitzungen des Herrenhauses sehr bestimmt, daß die Lage Europas ihn Betreffs aller Großmächte jetzt als eine durchaus friedliche erscheine.
- Die beiden Gewerkschaften der Schweriner Zimmer= und Maurergesellen haben in Veranlassung des Nothgewerbegesetzes durch ihren Vorstand dem Ministerium des Innern am 15. d. M. einengleichlautenden Vortrag übergeben, welcher mit der Erklärung schließt: "daß sie die in der Zimmeramtsrolle für den Schweriner Zunftbezirk enthaltenen einzelnen Bestimmungen, Vorschriften und Gesetzesparagraphen, insoweit sie das Gesellenverhältniß sowohl zum Amtspatron, Amtsvorstande, zu den Meistern, als ihre speciellen Verpflegungs= und sonstigen Cassenverhältnisse, ihre Arbeitszeit und Lohnpreise etc. betreffen, fortan nicht mehr als für sie rechtsverbindlich und für sie normirend anerkennen können und wollen, sich also von denselben lossagen und hierbei die Erklärung zufügen, daß sie in Gemäßheit des Bundesgesetzes vom 8. Juli v. J. sich fortan als freie Arbeiter und Gewerbtreibende betrachten und als solche fortan ihre Lohn= wie ihre übrigen Verhältnisse zu den Arbeitgebern nach ihrem freiesten Ermessen regeln wollen, wie sie denn auch ihre gesammten Kassen künftig ohne Concurrenz des Amtspatrons, Amtsvorstandes oder der Ladenmeister verwalten werden.
- St. Peter soll der erste römische Papst gewesen sein und 25 Jahre regiert haben. Es gibt eine uralte Prophezeiung in Rom für jeden Papst, die sagt, kein Papst wird die Regierungsjahre St. Peters wieder erreichen. Bis jetzt haben nur drei Päpste 24 Jahre regiert. Pius IX. tritt am 17. Juni d. J. sein 24. Regierungsjahr an und hofft die Prophezeiung Lügen zu strafen, da seine Voreltern alle 90ger geworden sind.
- Am 10. April feiert der Papst sein 50jähriges Priesterjubiläum. Die katholischen Bischöfe sammeln bereits zu einem Ehrengeschenk für ihn.
- Es gibt wieder einen Herzog v. Orleans. So wird der am 6. Februar geborene Sohn des Grafen von Paris genannt.
- Lincolns Wittwe hat von Frankfurt aus den amerikanischen Senat um eine Pension gebeten.
- In Paris gibt's sogar Studenten, die Polizeispitzel sind. Ein Student, Sohn eines Bürgermeisters, erhielt für seine Spionierdienste jährlich 2000 Fr. Er war so dumm, seine Brieftasche mit seiner Spitzelkarte und den betr. Quittungen zu verlieren; dadurch kam seine Schande an den Tag.
- Auf einem Balle(Abends 9 Uhr) bei dem Fürsten Hohenlohe in Wien, dem auch das Kaiserpaar beiwohnte, wurde das "sitzende Souper" Morgens 3 Uhr, das Frühstück um 6 Uhr genommen; die letzten Gäste fuhren um 8 Uhr nach Hause.
- Nach den neuesten Nachrichten aus Segeberg steht der Bohrer jetzt 24 Fuß im reinsten, schönsten Salz. Die Bohrungen, welche bis zur Tiefe von 496 Fuß gelangt sind, sollen bis 3000 Fuß fortgesetzt werden, doch wird mit der Anlage eines Schachtes schon jetzt begonnen.
- Das Stadttheater in Köln ist am 16. d. Morgens 5 Uhr abgebrannt. Der im Gebäude wohnende Cassirer ist mit seiner Frau und fünf Kindern verbrannt.
- Die alljährlich in der Fastenzeit in Lübeck veranstaltete Reihe von Conzerten beginnt am Sonnabend den 20. d. mit der 6. musikalischen Soiree des Herrn Kapellmeisters Herrmann. Am Charfreitag gelangt Händels Messias zur Aufführung, am 17. April das Oratorium Gideon. Das erste Gastspiel des Dr. Gunz am Dienstag hat die Theaterbesucher allseitig befriedigt, die durch mehrere der von ihm gesungenen Arien zu einem wahren Beifallssturm hingerissen wurden. Am Freitag d. 19. wird Dr. Gunz in der "weißen Dame", am Sonntag in der "Martha" singen.
- In Prein bei Reichenau (Oesterreich) baute die ziemlich arme Gemeinde eine neue Kirche mit den größten Opfern, leider wurde durch die Eigenmächtigkeit des Pfarrers der Kostenanschlag um 13,000 fl. überschritten. Da die Gemeinde die Mehrkosten nicht aufbringen konnte, wurden von den Gläubigern die Betstühle, Glocken, Meßgewänder etc. mit Beschlag belegt und die Kirche steht leer.
- Im Danziger Werder war bei einem Mennoniten, der seiner Kaltblütigkeit wegen bekannt ist, ein Dieb eingebrochen und mit einem Dolche bewaffnet an das Bett des Besitzers, der allein schlief, getreten. Unter der Drohung, ihn zu ermorden, wollte er wissen, wo jener sein Geld liegen habe. Der Mennonit bemerkte ihm hierauf, er würde es allein doch nicht finden, er wolle es ihm aber zeigen, wenn ihm kein Leid angethan werde. Darauf kleidete er sich ruhig an, geht mit dem Dieb durch mehrere Zimmer, öffnet dann einen Schrank, nimmt schnell aus demselben zwei Pistolen und hält sie dem Diebe mit den Worten auf die Brust: "Ut welkem Büdel beleewt em?"
- Am 6. d. M. ereignete sich in Aachen der außerordentliche Fall, daß ein wegen unerheblicher Geldschuld vorgeladener Bauer aus der Gegend von Geilenkirchen sich von seinem leidenschaftlichen Charakter so weit hinreißen ließ, dem Richter eine derbe Ohrfeige zu geben. Der Bauer wurde sofort zur Haft gebracht.
- Die Karlsruher Ztg. erzählt: In dem Dorfe R. hatte ein hübsches Mädchen mit einem stattli=

[ => Original lesen: 1869 Nr. 15 Seite 2]

chen Schäfer ein Verhältniß, aber die Eltern zogen die Bewerbung eines reichen Müllers vor, und die Tochter war gehorsam. Da begegnet der Schäfer einmal dem neuen Brautpaare und schießt in toller Eifersucht Jedem eine, übrigens nur blind geladene Pistole in das Gesicht. Dafür erhält er zwar wegen Körperverletzung eine zehnwöchentliche Gefängnisstrafe, hatte sich aber das Herz der Geliebten zurückerobert, denn sie fand nach jener That, daß sie nur mit dem Schäfer glücklich werden könne, löste die Verlobung auf und will nun den Schäfer heirathen.


Der Zigeuner.
(Erzählung von Friedrich Friedrich.)
(Fortsetzung.)

[ => Original lesen: 1869 Nr. 15 Seite 3]

Der Zigeuner.
(Erzählung von Friedrich Friedrich.)
(Fortsetzung.)


Anzeigen.
Verkaufs=Anzeigen.

Holz=Verkauf.
Unter den bekannten Bedingungen sollen gegen baare Zahlung meistbietend verkauft werden
am Mittwoch den 24. Februar im Niendorfer Zuschlage Morgens 9 Uhr 13 Faden Tannenholz, im Mühlenbruch Nachmittags 3 Uhr 4 1/2 Faden eichen Kluft= und Olmholz;
am Donnerstag den 25. Februar im Kleinfelder, Sülsdorfer und Schwanbecker Zuschlage 14 Faden eichen Kluft=, Knüppel= und Olmholz, 15 Faden buchen Kluft=, Knüppel= und Olmholz, 6 Faden birken Kluftholz, 15 Faden ellern Knüppelholz, 15 Faden Tannenholz, und bei freier Concurrenz 14 Cavelinge eichen Durchforstungsholz.
Versammlung der Käufer Morgens 9 Uhr am Schlagbaum des Kleinfelder Zuschlages (Schönberger Eichen).
am Sonnabend den 27. Februar im Seebruch 31 Faden buchen Kluft=, Knüppel= und Olmholz, 1 3/4 Faden ellern Knüppelholz, 55 Faden Tannenholz, und bei freier Concurrenz 18 Cavelinge eichen Durchforstungsholz.
Versammlung der Käufer Morgens 9 Uhr im Haselholz.
Schönberg, den 18. Februar 1869.
Danckwarth.


Holz=Auction.
Freitag, den 26. Februar d. J., sollen im Cordshäger Holze, Vitenser Forste, meistbietend gegen gleich baare Bezahlung verkauft werden:
60 Faden 3.7.7' Buchenholz, 50 Haufen buchen Zweigholz, Eichhester und etwas 3.7.7' eichen Fadenholz, einige Bauholz=Fichten, und fichten Durchforstungsholz von Hopfenstangen= und Schleet=Stärke.
Käufer wollen sich Morgens 10 Uhr im Cordshäger Holze, im hohen Bucherorte auf der Kreuzschneiße einfinden.
Vitense, den 17. Februar 1869.
Wiegandt, Förster.


Am Donnerstag den 25. d. M., Morgens von 10 Uhr an, sollen beim Handelsmann Krummsee hieselbst in öffentlicher Auction gegen gleich baare Zahlung verkauft werden: 1 einspänn. Leiterwagen ohne Federn, 2 neue tann. zweischl. Bettstellen, 1 neue tann. einschläfrige Bettstelle, 1 tann. Kleiderschrank, 1 tann. Leinenschrank, 1 tann. Eckschrank, 1 tann.

[ => Original lesen: 1869 Nr. 15 Seite 4]

Eisenschrank, 3 Komoden, 2 Tische, 4 Rohrstühle, 1 neue Kannenbort, 1 groß. messingener Kessel, 1 Wanduhr und allerlei Haus= und Küchen=Geräthe. Ferner Schlösserhandwerkszeug aller Art und besonders: 1 Blasebalg, 1 Drehbank, 3 Schraubstöcke, 1 Amboß, 1 Bohrmaschine, 1 eiserner Ofen u. s. w.
Carlow den 13. Febr. 1869.
Struck, Landreiter.


Auction zu Roduchelstorf.
Am Mittwoch den 24. d. M., Morgens 10 Uhr, sollen beim Chausseehause zu Rodüchelsdorf öffentlich meistbietend gegen baare Bezahlung verkauft werden: 2 Schweine, Mobilien, Haus= und Küchengeräth, eine gute zweiläufige Flinte, 1 Fuder Heu und was sich sonst noch findet, wozu Kaufliebhaber eingeladen werden.
Rehna den 12. Februar 1869.
W. Neumann, Amtsprotocollist.


Vermischte Anzeigen.

Charlotte Fehland
Heinrich Rohr
Velobte.
Schwerin. Rehna.


Gegen bankmäßige Sicherheit, die auch für Kindergelder genügt, kann ich jederzeit Kapitalien zu 5 Prozent jährlicher Zinsen unterbringen. Schönberg.
Kindler. Advokat.


Ein Sohn rechtlicher Eltern, der Lust hat, das Barbiergeschäft zu erlernen, kann zu Ostern in die Lehre treten bei H. Mecklenburg in Ratzeburg.


Glück auf nach Hamburg!
Als eines der vortheilhaftesten und solidesten Unternehmen empfiehlt unterzeichnete Bankfirma die vom Staate genehmigte und garantirte große Staatsprämien=Verloosung von über Zwei Millionen Gulden, deren Gewinnziehungen schon am 14. n. Mts. beginnen.
Die Hauptpreise sind:
Thlr. 100,000, 60,000, 40,000, 20,000, 12,000, 2 à 10,000, 2 à 8000, 2 à 6000, 2 à 5000, 2 à 4800, 4 à 4000, 2 à 3000, 3 à 2400, 5 à 2000 13 à 1200, 105 à 800, 156 à 400; in Allem 22,400 Gewine.
Gegen Einsendung des Betrages oder Postnachnahme versende ich "Original=Staats=Loose" (keine Promessen) für obige Ziehung zu folgenden planmäßigen festen Preisen: Ein Ganzes oder 2/2 oder 4/4 Thlr. 2; ein Halbes oder 2/4 Thlr. 1; ein Viertel 15 Sgr. - unter Zusicherung promptester Bedienung. - Verloosungsplan, sowie nach jeder Ziehung die amtliche Liste wird ohne weitere Berechnung übersandt.
Durch das Vertrauen, welches sich diese Loose so rasch erworben haben, erwarte ich bedeutende Aufträge; solche werden bis zu den kleinsten Bestellungen selbst nach den entferntesten Gegenden ausgeführt.
Man beliebe sich baldigst vertrauensvoll und direct zu wenden an das mit dem Verkaufe obiger Loosebeauftragte Großhandlungshaus Adolph Haas, Staatseffecten=Handlung in Hamburg.
Die meisten Haupttreffer fallen gewöhnlich in mein Debit, und habe ich dieses Jahr wieder den allerhöchsten Gewinn persönlich ausbezahlt.


Wichtig für Viele!
In allen Branchen, insbesondere aber bei Bezug der allgemein beliebten Staatsprämien-Loose, rechtfertigt sich das Vertrauen einerseits durch anerkannte Solidität der Firma, andererseits durch den sich hieraus ergebenden enormen Absatz. Das wegen seiner Pünktlichkeit bekannte Bankhaus Adolph Haas in Hamburg ist Jedermann aufs Wärmste zu empfehlen.


Den geehrten Herren der Stadt und des Landes halte ich meine neuesten Artikel in fertiger Herrengarderobe bestens empfohlen.
Namentlich hebe ich hervor besonders preiswürdige und geschmackvoll gearbeitete Röcke, Paletots, Beinkleider und Westen in den verschiedensten Mustern und Preisen.
Für Confirmanden sind ganze Anzüge von 6 Thlr. an vorräthig.
Schönberg. H. J. Lange.


Ansbacher, Freiburger, Mailänder und sonstige Original=Staats=Prämien=Loose sind stets vortheilhaft von uns zu beziehen und überall zu spielen erlaubt.
Man biete dem Glücke die Hand!
250,000 als höchsten Gewinn bietet die Neueste große Staats=Prämien=Verloosung, welche von der hoh. Regierung genehmigt und garantirt ist. Unter 22,400 Gewinnen, welche in wenigen Monaten zur sichern Entscheidung kommen, befinden sich Haupttreffer von 250,000, 150,000, 100,000, 50,000, 30,000, 25,000, 20,000, 15,000, 12,000, 10,000, 8000, 6000, 5000, 4000, 3000, 105 mal 2000, 156 mal 1000, 206 mal 500, 300, 200 etc.
Jedermann erhält von uns die Original=Staats=Loose selbst in Händen. (Nicht mit den verbotenen Promessen zu vergleichen.) Für Auszahlung der Gewinne leistet der Staat die beste Garantie und versenden wir solche pünktlichst nach allen Gegenden.
Schon am 14. kommenden Monats findet die nächste Gewinnziehung statt.
1 ganzes Original=Staats=Loos kostet Thlr. 2. -
1 halbes oder 2/4 Original=Staats=Loos kostet Thlr. 1. -
gegen Einsendung oder Nachnahme des Betrags.
Wir führen alle Aufträge sofort mit der größten Aufmerksamkeit aus, legen die erforderlichen Pläne bei und ertheilen jegliche Auskunft gratis.
Nach stattgefundener Ziehung erhält jeder Theilnehmer von uns unaufgefordert die amtliche Liste und Gewinne werden prompt überschickt.
Man beliebe sich daher baldigst direct zu wenden an S. Steindecker & Comp. Bank= & Wechsel=Geschäft in Hamburg.


Johann Hoff'sche Brust=Malz=Bonbons als bestes Hustenvertilgungsmittel ärztlich empfohlen, preisgekrönt. - Auch bei Brust= und Lungenleiden sehr wohlthätig.
Vorräthig in Schönberg bei Wilh. Heinke.


Im Interesse solcher Personen, die sich gerne bei anerkannt soliden Geldverloosungen betheiligen, wird hierdurch auf die Annonce der Herren S. Steindecker & Comp. in Hamburg aufmerksam gemacht. Dieses Haus hatte jüngstens wiederum die bedeutendsten Gewinne ausbezahlt und es ist eine bekannte Thatsache, daß Jedermann stets prompt, reell und discret bedient wird.


Von jetzt an sind alle Sorten Sämereien bei mir zu haben; etwas später alle Arten Pflanzen von Sommergewächsen.
Gärtner Prill Wittwe.


W. Kolls, Juwelen-, Gold- u. Silber-Waaren-Handlung Lübeck, Sandstrasse 1006.
Bestellungen werden billig und prompt ausgeführt.


Auf dem Hofe Demern wird zu Ostern d. J. ein Nähmädchen gesucht, das im Waschen, Plätten und in Handarbeit erfahren ist.
G. Wicke.


Hiezu eine Beilage.


Herausgegeben unter Verantwortlichkeit von L. Bicker in Schönberg.


[ => Original lesen: 1869 Nr. 15 Seite 5]

Beilage
zu Nr. 15 der Wöchentlichen Anzeigen für das Fürstenthum Ratzeburg.
Schönberg, den 19. Februar 1869.


Wir zeigen hiermit wiederholt an, daß wir im Interesse des landwirthschaftlichen Publikums das alleinige Recht und die ausschließliche Befugniß zur Fabrikation des aufgeschlossenen Peru=Guano's für ganz Deutschland, Dänemark, Norwegen, Schweden und Rußland den Herren Ohlendorff & Co. in Hamburg und Emmerich a. Rh. und zwar unter unserer speziellen Controle übertragen haben.
Hamburg, im Januar 1869.
J. D. Mutzenbecher Söhne und Aug. Jos. Schön & Co. alleinige Importeurs des Peru=Guano's für ganz Deutschland, Dänemark, Norwegen, Schweden und Rußland.
Unter Bezugnahme auf vorstehende Bekanntmachung der Herren J. D. Mutzenbecher Söhne und Aug. Jos. Schön & Co. offeriren wir hiermit einem verehrlichen landwirthschaftlichen Publikum den aufgeschlossenen Peru-Guano mit ca. 10 pCt. gegen Verflüchtigung geschütztem Stickstoff und ca. 10 pCt. löslicher Phosphorsäure, in feinster, sofort verwendbarer Pulverform ab unsern Fabriken in Hamburg und Emmerich a. Rh. augenblicklich:
à Pr. Crt. Thlr. 4 1/2 bei Entnahme von und über 600 Ctr.
à Pr. Crt. Thlr. 4 2/3 bei Entnahme von und unter 600 Ctr.
pr. 100 Pfd. Brutto=Zollgewicht incl. Säcke gegen comptante Zahlung, und beziehen wir uns hinsichtlich unserer sonstigen Verkaufs=Bedingungen etc. etc. auf unsern fünften Bericht (vom Januar d. J.), welcher auch eine Gebrauchsanweisung nach den neuesten Erfahrungen enthält und direct von uns oder durch alle respectablen Guano=Handlungen Deutschlands etc. gratis zu beziehen ist.
Bei der außerordentlich zunehmenden Benutzung des aufgeschlossenen Peru=Guano's seitens des verehrlichen landwirthschaftlichen Publikums ist nicht anzunehmen, daß die überaus günstigen Wirkungen desselben noch irgendwo unbekannt geblieben sein sollten. Wir beschränken uns daher auf folgende Anführungen: Laut Mittheilung der Herren Agriculturchemiker Prof. Dr. Stohmann in Halle, Dr. Heidepriem in Cöthen, Dr. Karmrodt in Bonn, Dr. C. Gilbert in Hamburg, Dr. Kreutzhage in Hohenheim, Dr. G. Hirtzel in Memmingen, Dr. Lindt in Zolikofen und Oekonomierath von Laer in München zeigte der von uns im vorigen Jahr von uns gelieferte aufgeschlossene Peru=Guano im Durchschnitt von ca. 800 Analysen 10.32 % Stickstoff und 10.36 % lösliche Phosphorsäure, und entsprachen in allen Fällen die Lieferungen unserer Garantie.
Laut Bekanntmachung des Hrn. Professors F. Stohmann in Halle im Märzheft der Zeitschrift des landwirthschaftlichen Centralvereins der Provinz Sachsen, 1868, Seite 89, betrug der Absatz von aufgeschlossenem Peru=Guano der unter Controle des Vereins stehenden Handlungen der Provinz Sachsen
im Jahre 1867 ca. 100,883 Ctr.
im Jahre 1868 stellte sich derselbe nach Hrn. Prof. Dr. Stohmann eingesandter Specification auf ca. 172,318 Ctr.
1868 also Mehrabsatz ca. 71,435 Ctr.
Nach dem Herzogthum Anhalt stellte sich der Absatz des aufgeschlossenen Peru=Guanos
im Jahre 1867 auf ca. 26,442 Ctr.
im Jahre 1868 nach Dr. Heidepriem in Cöthen eingesandter Specification auf ca. 51,418 Ctr.
1868 also Mehrabsatz ca. 25,276 Ctr.
Nach dem Herzogtum Braunschweig stellte sich der Absatz des aufgeschloss. Peru=Guano's
im Jahre 1867 auf ca. 6,148 Ctr.
im Jahre 1868 nach Hrn. Prof. Dr. Otto in Braunschweig eingesandter Specification auf ca. 15,989 Ctr.
1868 also Mehrabsatz ca. 9,841 Ctr.
Nach dem Königreich Sachsen stellte sich der Absatz des aufgeschloss. Peru=Guano's
im Jahre 1867 auf ca. 19,461 Ctr.
im Jahre 1868 nach Hrn. Hofrath Dr. Stoeckhardt in Tharandt bei Dresden eingesandter Specification auf ca. 47,838 Ctr.
1868 also Mehrabsatz ca. 28,377 Ctr.
Nach der Rheingegend und Westfalen stellte sich der Absatz des aufgeschloss. Guano's
im Jahre 1867 auf ca. 46,720 Ctr.
im Jahre 1868 laut Hrn. Landrath a. D. Thilmann, Generalsecretärs des landwirthschaftlichen Vereins für Rheinpreußen in Bonn und Hrn. Oekonomierath W. v. Laer, Generalsecretärs des landwirthsch. Provinzial=Vereins Westfalen in Münster etc. etc. eingereichten Angaben auf ca. 77,545 Ctr.
1868 also Mehrabsatz ca. 30,825 Ctr.
Ein ähnliches Verhältniß in der Zunahme des Verbrauchs unseres Fabrikats zeigte sich in den Provinzen Schlesien, Posen, Hannover, Schleswig=Holstein, Pommern, Hessen, in den Großherzogthümern Mecklenburg und Baden, in den Königreichen Dänemark, Bayern und Württemberg, in Böhmen etc. etc. etc. und betrug unser Totalabsatz im verflossenen Jahre
von aufgeschlossenem Peru=Guano 721,538 Ctr.
von rohem Peru=Guano 168,370 Ctr.
Wir sehen in vorgehenden Zahlen die vollgültigen Beweise der Richtigkeit unserer Empfehlungen des aufgeschlossenen Peru=Guano's in unseren Berichten von 1-4 und noch beifügend, daß von denselben die Editionen 3 und 4 in einigen 1000 Exemplaren noch vorräthig sind und gern zu Diensten stehen, wollen wir hiermit unsern aufgeschlossenen Peru=Guano dem verehrlichen laudwirthschaftlichen Publikum wiederholt bestens empfohlen haben.
Hamburg und Emmerich a. Rh., im Januar 1869.
Ohlendorff & Co.


Brust=Bonbons Franz Stollwerck

Das anerkannt vorzügliche Hausmittel gegen Husten, Heiserkeit, sowie Hals= und Brustbeschwerden. Depots in Schönberg bei Carl Bade; in Carlow beim Kaufmann Siebenmark; in Grevismühlen bei Wilh. Hagen und in Rehna bei H. Schreiber.


Freitag den 22. Januar und folgende Tage Diesjähriger Ausverkauf von Manufactur-Waaren, darunter auch Damenmäntel und Jaquettes, zu bedeutend herabgesetzten Preisen.
Lübeck. Klingberg, 927.
U. Beermann & Co.


Ausverkauf von Manufacturwaaren.
Der Rest des Lagers wird um rasch zu räumen, unter Einkaufspreisen gegen baare Zahlung verkauft.
Z. B.
Umschlagetücher sonst 8, 6, 5 Thaler, für 5, 4 und 3 Thaler,
Kleiderstoffe sonst 24, 16, 12 Schill., für 16, 10 und 8 Schill.
Zanellas 10/4 und 9/4 sonst 1 Thlr., 36 Schill., für 36 und 26 Schill.
Jackenzeug sonst 12 Schill, für 9 Schill.
Flanelle, Band, Cattune sehr billig.
schwarze Tuche sonst 1 Thl. 24 Schill. und 1 Thl. 16 Schl. für 1 Thl. und 40 Schill.
Und vieles Anderes.
Ratzeburg.
Moritz Stein.


Zahnschmerz Die heftigsten Zahnschmerzen beseitigen augenblicklich unfehlbar die berühmten Tooth-Ache Drops.
Verkauf in Originalgläsern à 12 in Schönberg bei J. P. Bade.
Aehnliche Anzeigen beruhen auf Anmaßung und Fälschung.


Wie wohl allgemein bekannt, haben wir auch in unserm Lande ein Rettungshaus , ein Haus für verwahrloste Kinder, deren Herzen von Rohheit und Leichtsinn eingenommen sind. Daß nun solches Haus der Barmherzigkeit eine Quelle unendlichen Segens ist, wird wohl Niemand bestreiten, und wir können stolz darauf sein, daß sich auch in unserm Lande Herzen und Hände gefunden haben, die sich dem Hause der Barmherzigkeit zu Rattey widmen. Wenn nun solch ein Liebeswerk weiter ausgebaut werden soll, so müssen wir Alle unser Theil dazu thun, dies theure Werk zu heben und zu fördern. Da ich nun aus dem heurigen Jahresbericht ersehen habe, daß die Anmeldungen zur Aufnahme überhäuft, die Mittel aber schwach sind, den Anforderungen zu genügen: so bitte ich denn im Namen des Hausvaters dieser Anstalt: Mitbürger und Mitbürgerinnen, Hauswirthe und Alle, denen es nicht schwer wird , thut mit mir Eure milde Hand auf dies schöne Werk durch Beiträge zu unterstützen! Auch die kleinste Gabe wird nicht verschmäht! Die Expedition der Anzeigen hat sich bereit erklärt, diese Gaben in Empfang zu nehmen und weiter zu befördern. .Ebendaselbst ist auch ein Jahresbericht des Rettungshauses zu Rattey zur Einsicht niedergelegt, damit Jeder daraus ersehen kann, wofür er gibt. J. D.


Verloren wurde am letzten Dienstag Abend vom Amtsplatze bis zur Kirche ein mit brauner Seide gefütterter schwarzer Pelzkragen. Der ehrliche Finder wird ersucht, denselben gegen eine Belohnung in der Exped. d. Bl. abzugeben.

Kirchliche Nachrichten.
Schönberger Gemeinde.

Bußtag, 19. Februar.

Vormittags=Kirche: Pastor Kämpffer.
Nachmittags=Kirche: Pastor Fischer.

Sonntag den 21. Februar.

Vormittags=Kirche: Pastor Kämpffer.
Abend=Kirche (Passionspredigt): Pastor Fischer.
Amtswoche: Pastor Kämpffer.


Meteorologische Beobachtungen
Feb.
1869.
Barometer   Wärme   Wind Stärke  
Paris. Lin.
300 +
niedrigste
°R.
höchste
°R.
       
16.
17.
18.
38.42
36.57
34.83
2.2
3.8
2.8
6.0
7.5
7.3
WSW
SSW
SSW
1
2
1
trübe.
zieml. heit.
wolkig.


Getreide=Preise in Lübeck.
(pro Sack in Lüb. Crt.)
Weizen19 1/2 - 20Mark (Lübeck)4Schilling (Mecklenburg)
Roggen15 1/2 - 16Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)
Gerste15 - 15Mark (Lübeck)12Schilling (Mecklenburg)
Hafer12 - 12Mark (Lübeck)8Schilling (Mecklenburg)
Erbsen16 - 17Mark (Lübeck)8Schilling (Mecklenburg)
Wicken17 - 18Mark (Lübeck)8Schilling (Mecklenburg)
Buchweizen14 - 15Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)
Winter=Rapssaat-Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)
Winter=Rübsen-Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)
Schlagleinsaat20 - 20Mark (Lübeck)4Schilling (Mecklenburg)
 
WeizenmehlNr.0: 26Mark (Lübeck) -Schilling (Mecklenburg),
Nr.1: 24Mark (Lübeck) -Schilling (Mecklenburg),
Nr.2: 19Mark (Lübeck) 8Schilling (Mecklenburg),
pr. 200 Pfund Netto zum Consum.


Markt=Preise in Lübeck.
Butter, Meckl. d. Pf.14 - 15 Schilling (Mecklenburg),
Holst. d. Pf.15 - 15 1/2 Schilling (Mecklenburg),
Hasen d. St.32 - 40 Schilling (Mecklenburg),
Enten d. St.20 - 24 Schilling (Mecklenburg),
Hühner d. St.12 - 16 Schilling (Mecklenburg),
Tauben d. St.4 - 5 Schilling (Mecklenburg),
Spickgans d. St.24 - 32 Schilling (Mecklenburg),
Flickgans d. St.20 - 24 Schilling (Mecklenburg),
Schinken d. Pf.9 - 10 Schilling (Mecklenburg),
Schweinskopf d. Pf.5 1/2 - 6 Schilling (Mecklenburg),
Wurst d. Pf.10 Schilling (Mecklenburg),
Eier 6 St.4 Schilling (Mecklenburg),
Kartoffeln d. Faß.6 Schilling (Mecklenburg).


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