No. 14
Die Anzeigen erscheinen wöchentlich zweimal.
Dienstags und Freitags

Schönberg, den 16. Februar
1869
neununddreißigster Jahrgang
Preis vierteljährlich 20 Schilling (Mecklenburg) jährlich 1Mark (Lübeck) 32Schilling (Mecklenburg).
Jahrgang
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[ => Original lesen: 1869 Nr. 14 Seite 1]

- Die preuß. Provinzial=Correspondenz, ein amtliches Blatt, schreibt über die neuerdings wieder auftauchenden Kriegsbefürchtungen: "Gleichwie jeder Grund zur Beunruhigung wegen eines griechisch=türkischen Krieges beseitigt ist, so darf man auch alle sonstige Behauptungen und Gerüchte über noch weiter drohende europäische Verwickelungen als vollständig grundlos betrachten." - Wiener Stimmen versichern dennoch, die Spannung zwischen Preußen und Frankreich sei im Wachsen. Die Pariser Presse greift die Confiscationsreden Bismarcks stark an und auch über Bucharest ist eine Spannung zwischen Beiden ausgebrochen. Die französische Militair=Commission, die das rumänische Militair umgestalten sollte, ist abberufen, um einer preußischen (Oberst Krenski) Platz zu machen. Bucharest ist allerdings einer der schwärzesten Punkte in dem Spiel der Diplomaten.
- Art. 25 der preußischen Verfassung stellt die Unentgeltlichkeit des Unterrichts in der Volksschule fest. Der Cultusminister v. Mühler legte der Kammer einen Gesetzentwurf wegen Aufhebung dieses Artikels vor, die Kammer hat ihn aber mit einer Mehrzahl von 70 Stimmen zurückgewiesen und Vorlegung eines umfassenden Unterrichtsgesetzes verlangt, ehe sie sich über die Schulgelder ausspricht.
- Für die Dauer des Bestehens der mit den Großherzogthümern Mecklenburg=Strelitz und Mecklenburg=Schwerin und Preußen abgeschlossenen Militair=Conventionen, sollen die Söhne von Angehörigen beider Staaten, bezüglich einer Aufnahme in etatsmäßige Stellen des Cadettencorps, den preußischen Unterthanen gleichgestellt werden.
- Der Senat von Washington genehmigte mit 40 gegen 16 Stimmen das Gesetz, betr. die Gleichberechtigung der Farbigen bei den Wahlen.
- Der Mikado von Japan hat jüngst ein Edict erlassen, welches anbefiehlt, allen Insassen eines Wohnhauses, in dem zufällig oder aus andern Ursachen Feuer ausbricht, den Kopf abschlagen zu lassen.
- Die Eröffnung der Cortes in Spanien ist am 11. d. unter großem Enthusiasmus vor sich gegangen. Als die Mitglieder der provisorischen Regierung den Saal betraten, erhoben sich sämmtliche Anwesende, darunter auch die Vertreter der fremden Mächte, von ihren Plätzen; nur die Anhänger der republikanischen Partei blieben sitzen. Im Saale waren die Tribünen überfüllt. Serrano hielt die Eröffnungsrede. In derselben wird der Gang der neuesten politischen Veränderungen in Spanien besprochen; die provisorische Regierung lege die ihr "anvertrauten geheiligten Güter der Autorität, der Freiheit und der Ordnung unversehrt und achtungsvoll in die Hände der Cortes nieder. Alles dies beweise, daß die Vorsehung das heilige Werk der Revolution gesegnet; es sei glücklich begonnen, die Aufgabe der Cortes sei es jetzt, es zu glücklichem Ende zu führen."
- Von den Mördern des Gouverneurs in Burgos (Spanien) haben 5 Geständnisse abgelegt und betheuert, sie seien Werkzeuge der Geistlichen gewesen. Dennoch ist einer zum Tode und vier zu lebenslänglichem Zuchthaus verurtheilt.
- Der Pachtertrag der preußischen Domäne Kottbus hat sich von 7300 auf 17,500 Thaler gesteigert. Diese Domäne besteht zum größten Theil aus Fisch= namentlich Karpfenteichen.
- In 14 Ortschaften des Gouvernements Warschau ist die Rinderpest ausgebrochen.
- In der preußischen Provinz Posen fuhr am Abende des 26. Januar aus dem kleinen polnischen Städtchen Wielun ein Bräutigam mit einem Begleiter nach dem Nachbarstädtchen Barannow, um daselbst Tags darauf seine Hochzeit zu feiern. Er fuhr ruhig durch die schneebedeckte Landschaft, als plötzlich die beiden Pferde unruhig wurden, ängstlich zu schnauben anfingen und vor jedem Baume scheuten. Sehr bald hoben sich in geringer Entfernung die Gestalten zweier Wölfe ab, die heulend dem Fuhrwerk nachkamen. Es war eine furchtbare Lage. Die beiden Reisenden waren nicht im Besitze von Waffen und die beiden Wölfe in unabweislicher Nähe. Da fuhr dem Bräutigam blitzschnell ein rettender Gedanke durch den Kopf. Rasch sprang er vom Wagen und schnitt die Stränge des einen Pferdes durch, das er den Wölfen preisgab; mit dem zweiten jagte der Schlitten davon. Bald war das freigelassene Pferd, das in seiner Angst gar nicht die Flucht ergriffen hatte, sondern zitternd stehen geblieben war, von den Wölfen erreicht, die sich mit einem Freudengeheul auf die Beute warfen. Der Bräutigam langte unversehrt in dem Grenzstädtchen Boleslawice an. Für ein Pferd hatte er sein Leben eingetauscht, und mit doppelter Freude trat er am andern Tage vor den Altar. Im Gedächtnisse aber wird ihm dieser schauerliche Polterabend wohl sein ganzes Leben hindurch verbleiben.
- Bisher wollte es den amerikanischen Baumwollspinnereien trotz ihrer trefflichen Maschinen und der Geschicklichkeit ihrer Arbeiter nicht gelingen, einen eben so starken sechsdrähtigen Nähzwirn zu liefern, wie die englischen Fabriken. Nach langer Prüfung kam man zu dem Schlusse, daß die feuchte Luft Englands einen eigenthümlichen verdichtenden Einfluß auf die Baumwolle übe. Die Willimantic=Baumwollspinnerei hat in Folge dessen einen Apparat in Betrieb gesetzt, welcher den ganzen Spinnraum mit einem unmerklich feinen Sprühregen von Wasserdampf erfüllt. Der Erfolg entspricht allen auf das Experiment gesetzten Erwartungen: die künstlich erzeugte englische Luft bewährt sich vollauf so gut wie die natürliche.
- In einer Pußta in Ungarn pochten Freibeuter Abends an die Thür eines Schulmeisters, der im Rufe stand, gern ein Glas Wein zu trinken. Geld her! riefen sie drohend. Der Mann erhebt sich aus seinem Bette, öffnet das Fenster und ruft gemüthlich hinaus: Ihr Narren, wenn ich Geld hätte, so wäre ich jetzt nicht zu Hause, sondern säße im Wirthshause! - Die Räuber lachten und entfernten sich.

[ => Original lesen: 1869 Nr. 14 Seite 2]

- (Die siamesischen Zwillinge.) Aus London schreibt man; Die siamesischen Zwillinge, deren Bilder schon seit Wochen in Lebensgröße an allen Ecken angeschlagen waren, erschienen am 8. d., nach 35jähriger Abwesenheit wieder vor einem engl. Publikum. Ein unternehmender Amerikaner führt sie zurück. Das merkwürdige Paar ist im Jahre 1811 geboren und hat sein bisheriges Leben trotz gelegentlicher Meinungsverschiedenheiten einträchtig und ohne Zank zugebracht. Wie die beiden zusammengewachsenen Männer über die Bühne der Egyptian Hall daherschritten, wunderten sich die Zuschauer nicht wenig über die sonderbare Erscheinung. Die Brüder sehen einander sehr ähnlich; doch ist, wie das häufig bei Zwillingen der Fall, der Eine etwas stärker und vielleicht einen Zoll größer, als der Andere. Ihre Züge sind der chinesischen Bildung ähnlich, jedoch im Allgemeinen größer entwickelt. Beide sind verheirathet und zwar an zwei Schwestern amerikanischer Abkunft. Zu dem Vielen, das sie mit einander gemein haben , ist auch die gleiche Zahl von 9 Kindern zu rechnen, die beiden Ehen entstammen. Zwei ihrer Töchter sind bei der Vorstellung zugegen und händigen den Zuschauern gegen einen kleinen Betrag die Photographie der Zwillinge ein. Wie es heißt, wird das Gefühl eines von außen kommenden Schmerzes nur von dem Betroffenen empfunden, während in Gemüthsbewegungen, Respiration und Circulation des Blutes die Gemeinsamkeit hervortritt. Das seltsame Paar spricht wenig unter sich und findet auch kein Vergnügen an Spielen, deren Hauptinteresse in einem Wettkampf der Spieler gegen einander (wie beim Schach) besteht. Ihre angenehmste Erholung ist in einem Gig spazieren zu fahren, und die Erinnerung, daß sie schon oft mit ihrem Fuhrwerk umgeschlagen sind, hält sie durchaus nicht ab, die Sache immer wieder zu unternehmen. Der Krieg hat ihren früheren Wohlstand zerrüttet und die jetzige Expedition nach Europa ist als eine Sache der Notwendigkeit zu betrachten. Die angeblich beabsichtigte Körpertrennung soll ihnen abgerathen sein. Das nächste Ziel der Reise soll Paris sein. Vielleicht um den Gegensatz hervorzuheben, erscheint eine sehr schöne, ungewöhnlich brünette Tscherkessin mit den Zwillingen vor dem Publikum, und erbietet sich, mit den Zuschauern in 5 Sprachen eine Unterhaltung zu führen.


Der Zigeuner.
(Erzählung von Friedrich Friedrich.)
(Fortsetzung.)

[ => Original lesen: 1869 Nr. 14 Seite 3]

Der Zigeuner.
(Erzählung von Friedrich Friedrich.)
(Fortsetzung.)


Anzeigen.

In Sachen, betreffend das Debitwesen des hieselbst verstorbenen Amtmanns Zimmermann ist zur Publikation des abgesetzten Prioritäts=Erkenntnisses Termin auf Montag, den 22. Februar d. J., Morgens 11 Uhr, von dem unterzeichneten Gerichte anberaumt worden, zu welchem die nicht präcludirten Amtmann Zimmermann'schen Gläubiger hiemit vorgeladen werden mit dem Bemerken, daß auch ohne ihr Erscheinen mit der Publication wird verfahren werden.
Schönberg, den 7. Februar 1869.
Großherzogl. Justizamt der Landvogtei des Fürstenthums Ratzeburg.
Seip.
(L. S.) A. Dufft.


Antragsmäßig soll über das dem Arbeitsmann Johann Peter Reimers zu Schönberg gehörige, daselbst im Neuenwall zwischen den Häusern des Schneiders Maaß und des Arbeitsmanns Maaß belegene Wohnhaus c. p. ein Hypothekenbuch niedergelegt werden, und werden daher alle Diejenigen, welche Realrechte an diesem Grundstücke zu haben vermeinen und deren Eintragung in das niederzulegende Hypothekenbuch verlangen, zu deren Anmeldung auf Freitag, den 30. April d. J., Vormittags 11 Uhr, peremtorisch und unter dem Nachtheil hiemit aufgefordert, daß alle nicht angemeldeten und von der Anmeldungspflicht nicht ausgenommenen Realrechte an dem proclamirten Grundstücke sowohl gegen den jetzigen als künftigen Besitzer desselben erloschen sein sollen.
Schönberg, den 9. Februar 1869.
Großherzogliches Justizamt der Landvogtei des Fürstenthums Ratzeburg.
C. L v. Oertzen.
(L. S.) A. Dufft.


Verkaufs=Anzeigen.

Am Donnerstag den 25. d. M., Morgens von 10 Uhr an, sollen beim Handelsmann Krummsee hieselbst in öffentlicher Auction gegen gleich baare Zahlung verkauft werden: 1 einspänn. Leiterwagen ohne Federn, 2 neue tann. zweischl. Bettstellen, 1 neue tann. einschläfrige Bettstelle, 1 tann. Kleiderschrank, 1 tann. Leinenschrank, 1 tann. Eckschrank, 1 tann. Eisenschrank, 3 Komoden, 2 Tische, 4 Rohrstühle, 1 neue Kannenbort, 1 groß. messingener Kessel, 1 Wanduhr und allerlei Haus= und Küchen=Geräthe. Ferner Schlösserhandwerkszeug aller Art und besonders: 1 Blasebalg, 1 Drehbank, 3 Schraubstöcke, 1 Amboß, 1 Bohrmaschine, 1 eiserner Ofen u. s. w.
Carlow den 13. Febr. 1869.
Struck, Landreiter.


Auction zu Roduchelstorf.
Am Mittwoch den 24. d. M., Morgens 10 Uhr, sollen beim Chausseehause zu Rodüchelsdorf öffentlich meistbietend gegen baare Bezahlung verkauft werden: 2 Schweine, Mobilien, Haus= und Küchengeräth, eine gute zweiläufige Flinte, 1 Fuder Heu und was sich sonst noch findet, wozu Kaufliebhaber eingeladen werden.
Rehna den 12. Februar 1869.
W. Neumann, Amtsprotocollist.


Vermischte Anzeigen.

Allen Denen, die meinem verstorbenen Manne das Geleite zu seiner Ruhestätte gegeben haben, sage ich für ihre Theilnahme meinen aufrichtigsten Dank!
Kl. Siemz, den 16. Februar 1869.
Elisabeth Wigger, geb. Grevsmühl.


Prämienanlehen von 40 Millionen fl.
Hauptziehung a. 1. März 1869
Nur 3 Taler (Mecklenburg) kostet ein ganzes Loos, 14 Taler (Mecklenburg) 5 ganze, 40 Taler (Mecklenburg) 15 ganze Taler (Mecklenburg) Loose, womit Preise von fl. 200,000, 50,000, 15,000, 10,000 u. s. w. im Baaren zu gewinnen sind. Jedes Loos trägt den Regierungsstempel. Pläne und Listen gratis und franco. Aufträge mit beigefügtem Betrag in Cassenanweisungen etc. oder gegen Nachnahme erbittet S. Landesmann
Börsen=Geschäfts=Comptoir
Spiegelgasse 4, Wien.


Von jetzt an sind alle Sorten Sämereien bei mir zu haben; etwas später Pflanzen von Sommerkohl.
Prill Wittwe.


[ => Original lesen: 1869 Nr. 14 Seite 4]

Wir zeigen hiermit wiederholt an, daß wir im Interesse des landwirthschaftlichen Publikums das alleinige Recht und die ausschließliche Befugniß zur Fabrikation des aufgeschlossenen Peru=Guano's für ganz Deutschland, Dänemark, Norwegen, Schweden und Rußland den Herren Ohlendorff & Co. in Hamburg und Emmerich a. Rh. und zwar unter unserer speziellen Controle übertragen haben.
Hamburg, im Januar 1869.
J. D. Mutzenbecher Söhne und Aug. Jos. Schön & Co. alleinige Importeurs des Peru=Guano's für ganz Deutschland, Dänemark, Norwegen, Schweden und Rußland.
Unter Bezugnahme auf vorstehende Bekanntmachung der Herren J. D. Mutzenbecher Söhne und Aug. Jos. Schön & Co. offeriren wir hiermit einem verehrlichen landwirthschaftlichen Publikum den aufgeschlossenen Peru-Guano mit ca. 10 pCt. gegen Verflüchtigung geschütztem Stickstoff und ca. 10 pCt. löslicher Phosphorsäure, in feinster, sofort verwendbarer Pulverform ab unsern Fabriken in Hamburg und Emmerich a. Rh. augenblicklich:
à Pr. Crt. Thlr. 4 1/2 bei Entnahme von und über 600 Ctr.
à Pr. Crt. Thlr. 4 2/3 bei Entnahme von und unter 600 Ctr.
pr. 100 Pfd. Brutto=Zollgewicht incl. Säcke gegen comptante Zahlung, und beziehen wir uns hinsichtlich unserer sonstigen Verkaufs=Bedingungen etc. etc. auf unsern fünften Bericht (vom Januar d. J.), welcher auch eine Gebrauchsanweisung nach den neuesten Erfahrungen enthält und direct von uns oder durch alle respectablen Guano=Handlungen Deutschlands etc. gratis zu beziehen ist.
Bei der außerordentlich zunehmenden Benutzung des aufgeschlossenen Peru=Guano's seitens des verehrlichen landwirthschaftlichen Publikums ist nicht anzunehmen, daß die überaus günstigen Wirkungen desselben noch irgendwo unbekannt geblieben sein sollten. Wir beschränken uns daher auf folgende Anführungen: Laut Mittheilung der Herren Agriculturchemiker Prof. Dr. Stohmann in Halle, Dr. Heidepriem in Cöthen, Dr. Karmrodt in Bonn, Dr. C. Gilbert in Hamburg, Dr. Kreutzhage in Hohenheim, Dr. G. Hirtzel in Memmingen, Dr. Lindt in Zolikofen und Oekonomierath von Laer in München zeigte der von uns im vorigen Jahr von uns gelieferte aufgeschlossene Peru=Guano im Durchschnitt von ca. 800 Analysen 10.32 % Stickstoff und 10.36 % lösliche Phosphorsäure, und entsprachen in allen Fällen die Lieferungen unserer Garantie.
Laut Bekanntmachung des Hrn. Professors F. Stohmann in Halle im Märzheft der Zeitschrift des landwirthschaftlichen Centralvereins der Provinz Sachsen, 1868, Seite 89, betrug der Absatz von aufgeschlossenem Peru=Guano der unter Controle des Vereins stehenden Handlungen der Provinz Sachsen
im Jahre 1867 ca. 100,883 Ctr.
im Jahre 1868 stellte sich derselbe nach Hrn. Prof. Dr. Stohmann eingesandter Specification auf ca. 172,318 Ctr.
1868 also Mehrabsatz ca. 71,435 Ctr.
Nach dem Herzogthum Anhalt stellte sich der Absatz des aufgeschlossenen Peru=Guanos
im Jahre 1867 auf ca. 26,442 Ctr.
im Jahre 1868 nach Dr. Heidepriem in Cöthen eingesandter Specification auf ca. 51,418 Ctr.
1868 also Mehrabsatz ca. 25,276 Ctr.
Nach dem Herzogtum Braunschweig stellte sich der Absatz des aufgeschloss. Peru=Guano's
im Jahre 1867 auf ca. 6,148 Ctr.
im Jahre 1868 nach Hrn. Prof. Dr. Otto in Braunschweig eingesandter Specification auf ca. 15,989 Ctr.
1868 also Mehrabsatz ca. 9,841 Ctr.
Nach dem Königreich Sachsen stellte sich der Absatz des aufgeschloss. Peru=Guano's
im Jahre 1867 auf ca. 19,461 Ctr.
im Jahre 1868 nach Hrn. Hofrath Dr. Stoeckhardt in Tharandt bei Dresden eingesandter Specification auf ca. 47,838 Ctr.
1868 also Mehrabsatz ca. 28,377 Ctr.
Nach der Rheingegend und Westfalen stellte sich der Absatz des aufgeschloss. Guano's
im Jahre 1867 auf ca. 46,720 Ctr.
im Jahre 1868 laut Hrn. Landrath a. D. Thilmann, Generalsecretärs des landwirthschaftlichen Vereins für Rheinpreußen in Bonn und Hrn. Oekonomierath W. v. Laer, Generalsecretärs des landwirthsch. Provinzial=Vereins Westfalen in Münster etc. etc. eingereichten Angaben auf ca. 77,545 Ctr.
1868 also Mehrabsatz ca. 30,825 Ctr.
Ein ähnliches Verhältniß in der Zunahme des Verbrauchs unseres Fabrikats zeigte sich in den Provinzen Schlesien, Posen, Hannover, Schleswig=Holstein, Pommern, Hessen, in den Großherzogthümern Mecklenburg und Baden, in den Königreichen Dänemark, Bayern und Württemberg, in Böhmen etc. etc. etc. und betrug unser Totalabsatz im verflossenen Jahre
von aufgeschlossenem Peru=Guano 721,538 Ctr.
von rohem Peru=Guano 168,370 Ctr.
Wir sehen in vorgehenden Zahlen die vollgültigen Beweise der Richtigkeit unserer Empfehlungen des aufgeschlossenen Peru=Guano's in unseren Berichten von 1-4 und noch beifügend, daß von denselben die Editionen 3 und 4 in einigen 1000 Exemplaren noch vorräthig sind und gern zu Diensten stehen, wollen wir hiermit unsern aufgeschlossenen Peru=Guano dem verehrlichen laudwirthschaftlichen Publikum wiederholt bestens empfohlen haben.
Hamburg und Emmerich a. Rh., im Januar 1869.
Ohlendorff & Co.


Hiezu eine Beilage


Herausgegeben unter Verantwortlichkeit von L. Bicker in Schönberg.


[ => Original lesen: 1869 Nr. 14 Seite 5]

Beilage
zu Nr. 14 der Wöchentlichen Anzeigen für das Fürstenthum Ratzeburg.
Schönberg, den 16. Februar 1869.


Rechnungs=Abschluß
der Hagel=Assecuranz=Societät im Fürstenthum Ratzeburg pro 1868.
Einnahme.
1. Kassenbestand vom vorigen Jahre 37 Taler (Mecklenburg) 39 3/4 Schilling (Mecklenburg)
2. Beitrag von 184 Mitgliedern für 346,750 Taler (Mecklenburg) der Versicherungssumme à c. 12 Schilling (Mecklenburg) 866 Taler (Mecklenburg) 42 Taler (Mecklenburg)
Summa 904 Taler (Mecklenburg) 33 3/4 Schilling (Mecklenburg)
Ausgabe.
1. Entschädigung an 12 Mitglieder für erlittenen Hagelschlag auf den Feldmarken Klocksdorf, Kl. Siemz, Schlag=Sülsdorf und Gr. Mist 721 Taler (Mecklenburg) 16 Taler (Mecklenburg)
2. Fuhrlohn, Trink= und Chausseegeld 8 Taler (Mecklenburg) 16 Schilling (Mecklenburg)
3. Honorar des gesammten Taxations=Personals 37 Taler (Mecklenburg) 16 Schilling (Mecklenburg)
4. Diäten der Aelterleute in der Generalversammlung 10 Taler (Mecklenburg) - Schilling (Mecklenburg)
5. Porto und Botenlohn 3 Taler (Mecklenburg) 39 3/4 Schilling (Mecklenburg)
6. Regiminalgebühren 1 Taler (Mecklenburg) 32 Schilling (Mecklenburg)
7. Insertionsgebühr 5 Taler (Mecklenburg) 36 Schilling (Mecklenburg)
8. Honorar des Hrn. Direktors 11 Taler (Mecklenburg) 32 Taler (Mecklenburg)
9. Salair des Rechnungsführers 40 Taler (Mecklenburg) - Taler (Mecklenburg)
Summa 839 Taler (Mecklenburg) 43 3/4 Schilling (Mecklenburg)
Abschluß.
Einnahme 904 Taler (Mecklenburg) 33 3/4 Schilling (Mecklenburg)
Ausgabe 839 Taler (Mecklenburg) 43 3/4 Schilling (Mecklenburg)
Kassenbestand am 31. Dcbr. 1868 64 Taler (Mecklenburg) 38 ßl
Schönberg im Februar 1869.


Nähmaschine Nähmaschinen für Familiengebrauch.
Die älteste Nähmaschinen=Fabrik Deutschlands von Carl Beermann, Berlin, Unter den Linden 8 und vor dem Schlesischen Thore, empfiehlt Nähmaschinen nach Wheeler und Wilson zum Familiengebrauch und zur Fabrikation in tadelloser Ausführung mit Schnur= und Säumvorrichtung à 38 Thlr.
Verpackung 2 Thlr. extra. - Versendung nach allen Richtungen.


Freitag den 22. Januar und folgende Tage Diesjähriger Ausverkauf von Manufactur-Waaren, darunter auch Damenmäntel und Jaquettes, zu bedeutend herabgesetzten Preisen.
Lübeck. Klingberg, 927.
U. Beermann & Co.


Ausverkauf von Manufacturwaaren.
Der Rest des Lagers wird um rasch zu räumen, unter Einkaufspreisen gegen baare Zahlung verkauft.
Z. B.
Umschlagetücher sonst 8, 6, 5 Thaler, für 5, 4 und 3 Thaler,
Kleiderstoffe sonst 24, 16, 12 Schill., für 16, 10 und 8 Schill.
Zanellas 10/4 und 9/4 sonst 1 Thlr., 36 Schill., für 36 und 26 Schill.
Jackenzeug sonst 12 Schill, für 9 Schill.
Flanelle, Band, Cattune sehr billig.
schwarze Tuche sonst 1 Thl. 24 Schill. und 1 Thl. 16 Schl. für 1 Thl. und 40 Schill.
Und vieles Anderes.
Ratzeburg.
Moritz Stein.


[ => Original lesen: 1869 Nr. 14 Seite 6]

Oesterreichische Staatspapiere.
Die laut Gesetz vom 20. Juni 1868 festgestellte Umwandlung der verschiedenen Gattungen österreichischer Effecten in eine einheitliche Schuld besorgt kostenfrei Meyer Cohn Berlin. 11. Unter den Linden.


Schönberg, Dienstag den 16. Februar 1869, Abends 7 Uhr,
Concert von Sigismund Blumner aus Berlin,
unter gütiger Mitwirkung der Frau Emma Wernicke-Bridgemann aus London.

Programm.

1) Variationen u. Fuge, op. 35, Es-dur. Beethoven.
2) Recitativ u. Arie aus Torquato Tasso Donizetti.
3) Polonaise, op. 22 Chopin.
4) a. An den Sonnenschein Schumann.
 b. Frühlingsnacht Schumann.
5) a. Lied ohne Worte (Heft II. No. 1) Mendelssohn
 b. Wiegenlied S. Blumner.
 c. Feu follet Prudent.
6) a. Haiden-Röslein Schubert.
 b. Mermaids Song Jos. Haydn.
7) Wandrer-Fantasie, op. 15 Schubert.
Der Flügel ist aus der Fabrik des Hoflieferanten Herrn Bechstein in Berlin.
Billets à 24 Schill. sind in Spehr's Hotel in Schönberg zu haben. An der Kasse Billets à 32 Schill. Schüler=Billets an der Kasse 12 Schill.


Chefs-d' œuvre de toilette!
Dr. Hartung's Chinarinden=Oel, zur Conservirung und Verschönerung der Haare, in versieg. und gestemp. Flaschen a 12 Sgr.
Dr. Borchard's aromatische Kräuterseife, zur Verschönerung und Verbesserung des Teints und erprobt gegen alle Hautunreinheiten, in versieg. Original=Päckchen à 6 Sgr.
Prof. Dr. Lindes vegetabilische Stangen=Pomade, erhöht den Glanz und die Elastizität der Haare, und eignet sich gleichzeitig zum Festhalten der Scheitel, in Originalstücken à 7 1/2 Sgr.
Apotheker Sperati's italienische Honigseife, zeichnet sich durch ihre belebende und erhaltende Einwirkung auf die Geschmeidigkeit und Weichheit der Haut aus, in Päckchen zu 2 1/2 und 5 Sgr.
Dr. Hartung's Kräuter=Pomade, zur Wiedererweckung und Belebung des Haarwuchses, in versiegelten und im Glase gestempelten Tiegeln à 12 Sgr.
Dr. Suin de Boutemard's aromat. Zahn=Pasta, das universellste u. zuverlässigste Erhaltungs= und Reinigungsmittel der Zähne und des Zahnfleisches, in 1/1 und 1/2 Päckchen à 12 und 6 Sgr.
Aecht werden die obigen , durch ihre anerkannte Solidität und Zweckmäßigkeit auch in hiesiger Gegend so beliebt gewordenen Artikel in Schönberg nach wie vor nur allein verkauft bei J. P. Bade.


Liebig's Fleisch-Extract
Nur ächt, wenn jeder Topf mit Unterschrift der Herren Baron J. v. Liebig und Dr. M. v. Pettenkofer versehen.
Detail=Preise für ganz Deutschland in Töpfen von


1/1 Pfund 1/2 Pfund 1/4 Pfund 1/8 Pfund
3 Taler (Mecklenburg) 8 Schilling (Mecklenburg) 1 Taler (Mecklenburg) 32 Schilling (Mecklenburg) 44 Schilling (Mecklenburg) 24 Schilling (Mecklenburg)

zu haben bei Aug. Spehr.
Schönberg, den 31. Januar 1869.


Den geehrten Herren der Stadt und des Landes halte ich meine neuesten Artikel in fertiger Herrengarderobe bestens empfohlen.
Namentlich hebe ich hervor besonders preiswürdige und geschmackvoll gearbeitete Röcke, Paletots, Beinkleider und Westen in den verschiedensten Mustern und Preisen.
Für Confirmanden sind ganze Anzüge von 6 Thlr. an vorräthig.
Schönberg. H. J. Lange.


R. Reimann's Eis-Pomade, anerkannt berühmtestes Mittel zum Kräuseln der Haare und Beförderung des Haar- und Bartwuchses. Nur ächt in der Niederlage bei Herrn Joh. Heinr. Ruesch in Lübeck.


Dr. Pattison's Gichtwatte das bewährteste Heilmittel gegen Gicht und Rheumatismen aller Art, als: Gesichts=, Brust=, Hals= und Zahnschmerzen, Kopf=, Hand= und Kniegicht, Gliederreißen, Rücken= und Lendenweh u. s. w. Alle anderen Gichtwatten sind nur Nachahmungen. In Paketen zu 12 Schill. und halben zu 7 Schill. bei Wilh. Heincke in Schönberg.


Meteorologische Beobachtungen
Feb.
1869.
Barometer   Wärme   Wind Stärke  
Paris. Lin.
300 +
niedrigste
°R.
höchste
°R.
       
12.
13.
14.
15.
36.08
38.23
34.77
39.22
2.8
2.0
3.0
1.8
5.2
5.0
6.3
4.5
WSW
WSW
WSW
WNW
1
1
3
2
trübe.
wolkig.
trübe.
zieml. heit.

Am 14. auf 1 []' 12 Cubikz. Regen.


Getreide=Preise in Lübeck.
(pro Sack in Lüb. Crt.)
Weizen20 - 20Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)
Roggen15 1/2 - 16Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)
Gerste15 - 15Mark (Lübeck)12Schilling (Mecklenburg)
Hafer12 - 12Mark (Lübeck)8Schilling (Mecklenburg)
Erbsen16 - 18Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)
Wicken16 - 18Mark (Lübeck)8Schilling (Mecklenburg)
Buchweizen14 - 15Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)
Winter=Rapssaat-Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)
Winter=Rübsen-Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)
Schlagleinsaat20 - 20Mark (Lübeck)4Schilling (Mecklenburg)
 
WeizenmehlNr.0: 26Mark (Lübeck) -Schilling (Mecklenburg),
Nr.1: 24Mark (Lübeck) -Schilling (Mecklenburg),
Nr.2: 19Mark (Lübeck) 8Schilling (Mecklenburg),
pr. 200 Pfund Netto zum Consum.


Markt=Preise in Lübeck.
Butter, Meckl. d. Pf.14 - 15 Schilling (Mecklenburg),
Holst. d. Pf.15 - 15 1/2 Schilling (Mecklenburg),
Hasen d. St.32 - 40 Schilling (Mecklenburg),
Hühner d. St.12 - 16 Schilling (Mecklenburg),
Tauben d. St.4 - 5 Schilling (Mecklenburg),
Spickgans d. St.24 - 34 Schilling (Mecklenburg),
Flickgans d. St.20 - 24 Schilling (Mecklenburg),
Schinken d. Pf.8 -9 Schilling (Mecklenburg),
Schweinskopf d. Pf.5 1/2 - 6 Schilling (Mecklenburg),
Wurst d. Pf.10 Schilling (Mecklenburg),
Eier 5 - 6 St.4 Schilling (Mecklenburg),
Kartoffeln d. Faß.6 Schilling (Mecklenburg).


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