No. 3
Die Anzeigen erscheinen wöchentlich zweimal.
Dienstags und Freitags

Schönberg, den 08. Januar
1869
neununddreißigster Jahrgang
Preis vierteljährlich 20 Schilling (Mecklenburg) jährlich 1Mark (Lübeck) 32Schilling (Mecklenburg).
Jahrgang
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[ => Original lesen: 1869 Nr. 3 Seite 1]

- Die Magdeburger Zeitung gehört zu den bestgesinnten Organen Preußens, sie ist eine Bewunderin der auswärtigen Politik des Grafen Bismarck; sie kann aber nicht umhin bei einem prüfenden ,Blick auf die innere Politik und die durch dieselbe in Preußen und Deutschland hervorgerufene Stimmung ungeduldig auszurufen: "In Summa ist es hohe Zeit, daß Graf Bismarck ein Einsehen hat in den Gang der Dinge ; denn so geht es wirklich nicht weiter."
- Der Hamburger Rheder Robert Sloman soll sein Auswanderungsgeschäft aufgegeben haben; der Reeder Heydern und der Capitain des Schiffes Zanzibar, Popp, sind verhaftet; sie können angeblich nicht nachweisen, wodurch der schlechte Proviant auf das Schiff Zanzibar gekommen ist.
- Bei dem Sturm am 28. Dec. sind in Londen über 100 Menschen theils schwer, theils tödtlich durch stürzende Ziegeln und Schornsteine verwundet. Die Leute waren versucht, dem alten Matrosen Recht zu geben, der da meinte: die Leute auf dem festen Lande sind doch recht zu bedauern, weil, sie so großen Lebensgefahren durch Häusereinsturz, fallende Ziegeln etc. ausgesetzt sind.
- Am 20. Dec. ist im atlantischen Ocean der Dampfer Starry Bannee untergegangen und mit ihm 122 Menschen. Die Wogen zertrümmerten das alte Schiff und rissen die Mehrzahl der Passagiere in die Tiefe; 42 Menschen zimmerten in fliegender Eile ein Floß und schwammen 2 Nächte und 3 Tage auf dem tobenden Meere, bis ein französisches Schiff sie aufnahm und rettete.
- Auf der Insel Neuseeland haben sich die Eingeborenen gegen die Europäer erhoben. Es sind 50 Europäer mit ihrer Familie massakrirt worden.
- Professor Fleck hat eine Erfindung gemacht, welche, wenn sie sich bewährt, die gefährlichen Streichzündhölzchen ganz verdrängen würde. Er verwendet statt Phosphor Natrium, welches in Berührung mit Wasser sich sofort entzündet, während es durch Schlagen oder Reiben nicht zu entzünden ist.
- In Garmissen warf kürzlich eine Kuh, Allgäuer Race, drei gesunde Kälber. Dieselbe Kuh hat schon früher wiederholt zwei Kälber geboren.
- Geld ist überall theuer, am theuersten aber bei stillen Wucherern. In Petersburg wollte sich ein hoher Beamter von der Höhe der Zinsen überzeugen, welche die Privat=Leihkassen nehmen und verpfändete bei verschiedenen Wucherern einige silberne Löffel. Die eine Kasse nahm 105, die andere 210 Prozent.
- In Lübeck sind die Steuern neuerdings abermals um 25 p Ct. erhöht.
- Die Meckl. Anzeigen schreiben: Die Dienstleute aus Schweden finden auch im südöstlichen Mecklenburg Eingang, und wohin sie kommen, gewinnen sie durch ihr stilles Wesen und ihre Arbeitslust die Zufriedenheit der Herrschaften. Auf dem Gute Ludorf bei Röber sind schon seit einiger Zeit achtzehn Personen in Lohn und Brod, die sich dort ausnehmend gut gefallen. Sie schildern das Essen, welches sie dort an Wochentagen erhalten, so schön, wie sie es in Schweden an hohen Festtagen nicht hatten. So etwas hört man heut zu Tage nicht allzu häufig. UnsereKnechte und Mädchen - würdige Ausnahmen finden sich natürlich - wollen, wenn sie es gut haben, gewöhnlich noch besser haben. Dankbarkeit und Anhänglichkeit an die Herrschaft ist leider bei der jüngeren Generation wenig mehr vorhanden. Nur auf solchen Gütern, die lange in einer Familie geblieben sind , findet sind wohl noch jenes patriarchalische Band, welches Herr und Diener mit einander umschlingt, wo aber der Besitz oft wechselte, da wuchern Untreue und Auflehnung gegen die Herrschaft. Früher blieben die Dienstboten viele Jahre in demselben Dienste, meistentheils so lange, bis sie sich verheiratheten, jetzt wechseln die meisten oft und nehmen am liebsten recht hohen Lohn mit möglichst geringer Arbeit. Blickt man nun gar auf die Städte, so ist es hier mit den Dienstmädchen noch schlimmer. Mode und Vergnügungssucht haben sich unter ihnen ein Feld erobert, wo sie ungestört weiter wachsen. Kleiderplunder und Tand ist genug bei den Mädchen zu finden, leider aber leere Koffer und nur selten ein Sparschilling für spätere Zeiten; denn es wird eben Alles verputzt. Einzig und allein tragen sie aber nicht die Schuld. Das Haus gibt den Dienenden in vielen Fallen nicht mehr den Anschluß an die Familie, und so ist die nothwendige Folge eine Lockerung der Anhänglichkeit und Treue.
- Gegen den Hausschwamm hat Fabrik=Director Junker in Saarau folgendes Mittel angewandt: In dem Zimmer des Laboratiums zeigte sich der Hausschwamm in so hohem Grade, daß Schwellen, Balken und Bretter fast zerstört waren. Nach Wegnahme derselben ward unter Beseitigung der Füllmasse Sodakalk eingeschüttet, festgetreten und neues Holzwerk eingelegt. Nur einige der alten Bretter verwendete man versachsweise von Neuem. Seit 5 Jahren ist jede Spur von Schwamm, auch von den bereits inficirt gewesenen Brettern verschwunden.
- Die Zahl der redlichen Finder in Paris ist so groß, daß fast alle verlorenen Gegenstände wieder an ihre Eigenthümer zurückgelangen. Kürzlich hatte ein Herr aus der Provinz eine kostbare Brosche verloren, die er seiner Gattin als Neujahrsgeschenk nach Haus mitnehmen wollte. Er läßt Anschläge an allen Straßenecken des von ihm bewohnten Quartiers machen mit dem Versprechen von 100 Fr. dem redlichen Finder, das Geld sei bei seinem Portier niedergelegt. Zwei Tage darauf meldete sich ein wohlgekleideter Herr bei dem Portier mit der Frage, ob er der Mann sei, der die verlorene Brosche in Empfang zu nehmen habe. Auf die bejahende Antwort zog er eine Brosche aus der Tasche und übergab sie dem Portier. Dieser holt sofort die versprochene Belohnung aus seiner Schublade Der Finder erwiedert ihm, daß er dessen nicht bedürftig sei, wenn er aber das Geld seinem eigenen Portier, einem armen Teufel mit sechs Kindern, wolle zukommen lassen, so nehme er es gerne an. Der Portier, hocherfreut, einem armen Collegen aus der Noth helfen zu können, giebt das Geld hin. Bei näherer Untersuchung ergab sich, daß die abgelieferte Brosche den Werth von 3 Fr.

[ => Original lesen: 1869 Nr. 3 Seite 2]

50 Ct. Die Belohnung an den redlichen Finder betrug demnach 96 pr. 50 Ct.
- Ein Pflanzenkundiger hatte aus dem Tropenland Pflanzen bekommen, wirklich schöne Exemplare und stellte den Kasten in sein Bibliothekzimmer. Auf einmal geht's: puff! puff! er fährt zusammen und sucht und findet endlich, wo es schießt. In dem Kasten war die Pistolenpflanze, eine Art Nuß; in einem gewissen Stadium des Wachsthums platzt die Schale derselben mit großer Gewalt und einem Ton, der dem Pistolenknall ähnlich ist; die Stücken der Schale lagen auf dem Fußboden. Diese äußerst moderne Pflanze kommt gleich nach dem Revolver und der Zündnadel.
- In Tyrol zog ein durchtriebener Italiener umher und kaufte den frommen Töchtern ihre Zöpfe ab, das Stück 12 fl. Der heilige Vater, sagte er, brauche die Zöpfe um die schadhaft gewordenen Frisuren mehrerer Heiligenbilder herzustellen. Dem heiligen Zwecke zu lieb gaben die Tiroler Maidli ihr schönes Haar gern preis und wurden zu spät gewahr, daß sie betrogen wurden.


Der Zigeuner.
(Erzählung von Friedrich Friedrich.)
(Fortsetzung.)

[ => Original lesen: 1869 Nr. 3 Seite 3]

Der Zigeuner.
(Erzählung von Friedrich Friedrich.)
(Fortsetzung.)


Anzeigen.

Vorladung.
Antragsmäßig soll über das dem Bäckermeister Heinrich Dettmann zu Schönberg gehörige, daselbst in der Siemzerstraße sup Nr. 147 belegene Wohnhaus c. p. ein Hypothekenbuch niedergelegt werden, und werden daher alle Diejenigen, welche Realrechte an diesem Grundstücke zu haben vermeinen und deren Eintragung in das niederzulegende Hypothekenbuch verlangen, zu deren Anmeldung auf Montag, den 1. Februar 1869, Morgens 11 Uhr, peremtorisch und unter dem Nachtheil hiemit aufgefordert, daß alle nicht angemeldeten und von der Anmeldungspflicht nicht ausgenommenen Realrechte an dem, proclamirten Grundstücke sowohl gegen den jetzigen als künftigen Besitzer desselben erloschen sein sollen.
Ausgenommen von der Anmeldungspflicht sind jedoch diejenigen Gläubiger, welche ihre Forderungen auf einem mit dem Siegel des Gerichts versehenen, vor dem Liquidationstermine ihnen vorzulegenden und von ihnen zu unterzeichnenden Postenzettel richtig und vollständig aufgeführt gefunden haben.
Schönberg, den 2. November 1868.
Großherzogl. Justiz=Amt der Landvogtei des Fürstentums Ratzeburg
C. L. v. Oertzen.
(L. S.) A. Dufft.


Verkaufs=Anzeigen.

Der Weber Frank in Menzendorf hat mich beauftragt, seine zu Menzendorf belegene Büdnerei mit ungefähr 10 scheffel Aussaat guten Bodens öffentlich meistbietend zu verkaufen. Ich habe zu diesem Zweck einen Verkaufstermin auf Montag, den 11. Januar 1869, Vormittags 11 Uhr, im Hause der Ackerbürgerwittwe Boye in Schönberg angesetzt und bemerke, daß die Verkaufsbedingungen bei mir zur Einsicht ausliegen.
Schönberg, den 30. December 1868.
Rackow, Advocat, als Notar.


Holz=Verkauf.
Bei freier Concurrenz sollen gegen baar Zahlung meistbietend verkauft werden am Mittwoch den 13. Januar im Niendorfer Zuschlage: 22 Cavelinge starkes eichen Durchforatungsholz.
Versammlung der Käufer Morgens 9 Uhr am Schlagbaum auf der Chaussee.
Donnerstag den 14. Januar im Boitin=Resdorfer Zuschlage 3 Cavelinge starkes und 25 Cavelinge geringes eichen Durchforstungsholz.
Versammlung der Käufer Morgens 10 Uhr am Schlagbaum am Riepen=Berg.
Schönberg den 7. Januar 1868.
Danckwart.


Holz=Auction.
Mittwoch den 13. Januar d. J. sollen im Törber Holze und Jeedbruch, Vitenser Forste, meistbietend gegen gleich baare Bezahlun g verkauft werden 6 eichen Drümme, darunter einige sehr stark; ein e Partie eichen Wagenbetter, 3 buchen Drümme; 50 Faden 3.7.7' Buchenholz; 80 Haufen buchen Zweigholz; 300 ellern Schleete, besonders für Pantoffelmacher geeignet; 25 Faden 3.7.7' Ellernholz; 60 Faden ellern Wadelholz.
Käufer wollen sich Morgens 10 Uhr im Törber Holze auf der Landstraße einfinden.
Vitense, den 6. Januar 1869.
Wiegandt, Förster.


Bekanntmachung.
Die Zahlung einer Armensteuer zum vollen Beitrag ist erforderlich und werden die Bewohner des Schönberger Districtes hiemit aufgefordert, an die resp. Armenvorsteher in Schönberg , Bäckermeister Grünthal, Webermeister Klodt und Schneidermeister Freitag, in den Döffern aber an die Hauswirthe Peters in Niendorf, Heinrich Lenschow in Sabow, Timm in Blüssen und Teews in Wahlsdorf ihre Beiträge fördersamt zu bezahlen.
Schönberg, den 6. Januar 1869.
Die Armenbehörde.


Vermischte Anzeigen

Geld, das mir anvertraut wird, kann ich zu jeder Zeit und in jedem beliebigen Posten gegen sichere Hypothek unterbringen zu 4, 4 1/2 und auch 5 Procent Zinsen.
Schönberg, den 5. Oktober 1868.
Kindler, Advocat.


Alle Diejenigen, welche im bevorstehenden Termine Gelder und Sparkassen=Bücher durch mich an die Sparkasse in Schwerin zu dem jetzt erhöhten Zinsfuße besorgt zu haben wünschen, werden ersucht, solche bis spätestens zum 24. Januar bei mir abzugeben.
J. P. Bade, Buchbinder.


Da die von mir nachgesuchten Capitalien schon vor einigen Wochen bei mir angemeldet, so habe ich nun noch auf's Neue wieder Gelegenheit, Gelder anzubringen, und zwar in einem benachbarten städtischen Grundstücke 3000 Taler (Mecklenburg) zur ersten Hypothek, am liebsten in Pöste von 500 oder 1000 Taler (Mecklenburg). Versichert gegen Feuersgefahr ist das Grundstück mit 5600 Taler (Mecklenburg), in einem in der Nähe liegenden Mecklenburgischen Gute 4000 Taler (Mecklenburg) in beliebigen Pösten gegen sichere Hypothek hinter 33,000 Taler (Mecklenburg). Hierauf Reflectirende wollen sich gefälligst bei mir melden.
J. P. Bade.


Am Montag Abend ist ein kleiner schwarz und weißer Wachtelhund fortgelaufen. Wer über denselben Auskunft ertheilen kann, möge sich melden beim Landreiter Seegert in Schönberg.


Zu Ostern suche ich einen Lehrling für meine Schlosserwerkstatt.
H. Ollmann, Schlossermeister.


[ => Original lesen: 1869 Nr. 3 Seite 4]

Liebig's Fleisch-Extract
aus der Fray Bentos=Fabrik in Süd=Amerika, Güte und Aechtheit verbürgt durch die Analyse der Herren Professoren Baron von Liebig und Max von Pettenkofer, empfiehlt, nachdem die Direction der Gesellschaft den Preis dieses unschätzbaren Nahrungsmittels bedeutend herabgesetzt hat in Töpfen von


1/1 engl. Pfd. 1/2 engl. Pfd. 1/4 engl. Pfd. 1/8 engl. Pfd.
3 Thlr. 5 Sgr. 1 Thlr. 20 Sgr. 27 1/2 Sgr. 15 Sgr.

die Dom=Apotheke zu Ratzeburg.


Feuerversicherungsbank für Deutschland in Gotha.
Zufolge der Mittheilung der Feuerversicherungsbank für Deutschland zu Gotha wird dieselbe nach vorläufiger Berechnung ihren Theilnehmern für 1868 ca. 65 Procent ihrer Prämieneinlagen als Ersparniß zurückgeben.
Die genaue Berechnung des Antheils für jeden Theilnehmer der Bank, sowie der vollständige Rechnungsabschluß derselben für 1868 wird am Ende des Monats Mai d. J. erfolgen.
Zur Annahme von Versicherungen für die Feuerversicherungsbank bin ich jederzeit bereit
. Schönberg, den 6. Januar 1869.
Chr. Schrep, Agent der Feuerversicherungsbank f. D.


Jeden Sonnabend fährt mein Omnibus regelmäßig von Rehna über Schönberg nach Lübeck.

Abfahrt von Rehna: 4 Uhr Morg.,
Abfahrt von Schönberg: 6 Uhr Morg.,
Ankunft in Lübeck: 8 1/2 Uhr Morg.

J. Dietz, Omnibusbesitzer.


Nach den Analysen des berühmten Chemikers M. Payen zählt die Cacao=Pflanze zu den nahrhaftesten Producten der Erde. Dieser Gelehrte sagt, daß eine gute Tasse Bouillon von Rindfleisch 28 Gramm Nährstoff enthalte, während sich in einer Tasse mit Milch zubereiteter reiner Chocolade 188 Gramm nährende Bestandteile vorfänden.
Nach einem englischen Blatte hätte eine Untersuchung der Chocoladen 70 verschiedener Fabriken von London und Paris eineVerfälschung der Waare in 39 derselben erwiesen, ein gewiß trauriges Resultat! Da auch in Deutschland eine unverfälschte Chocolade zur Seltenheit geworden ist, so verdient besonders hervorgehoben zu werden, daß sämmtliche Cacao=Präparate des Hauses Franz Stollwerk & Söhne in Köln als durchaus frei von jeder Beimischung garantirt sind und wegen dieser Eigenschaft von den Aerzten vielseitig empfohlen werden.
In den hauptsächlichsten Geschäften Deutschlands sind diese Chocoladen vorräthig.


Großes Concert am Sonntag den 10., Montag den 11. und Dienstag den 12. Januar im Saale der Wittwe Boye ausgeführt von der Gesellschaft Cohn aus Altona, bestehend aus 4 Damen und 4 Herren. Entrée 8 Schilling (Mecklenburg). Anfang 7 Uhr.
Zur freundlichen Theilnahme ladet ergebenst ein die Gesellschaft Cohn.


W. Kolls, Juwelen-, Gold- u. Silber-Waaren-Handlung Lübeck, Sandstrasse 1006.
Bestellungen werden billig und prompt ausgeführt.


Von jetzt ab fahre ich Montage nicht mehr mit meinem Omnibus nach Lübeck, sondern Sonntags und Freitags. Beck, Omnibusbesitzer.


Concert-Anzeige.
Das Musik=Corps des Königlich Lauenburgischen Jäger=Bataillons Nr. 9 beabsichtigt, am Donnerstag den 14. Januar d. Js. im Spehr'schen Hotel ein Concert (großes Streichorchester) zu geben, und erlaubt sich Unterzeichneter das musikliebende Publikum von Schönberg und Umgegend ergebenst einzuladen. - Das Programm liegt zur gef. Einsicht in Spehr's Hotel aus.
Beckmann, Musikmeister.


Zinszahlung für freiwillige Anleihen in Lübeck:
Dienstag, den 5. Januar 1869,
Freitag, den 8. Januar 1869,
Dienstag, den 12. Januar 1869.


Kirchliche Nachrichten.
Schönberger Gemeinde.

Im Jahre 1868 sind
Geboren: 178 Kinder (84 K. 94 M.). Darunter Todtgeborne 7 (3 K. 4 M.); uneheliche 18 (7 K. 11 M.).
Confirmirt: 100 Kinder (55 K. 45 M.).
Copulirt: 48 Paare; proclamirt 65 Paare.
Gestorben: 136 Personen (69 männl., 67 weibl. Gechlechts).
Communicirt haben: 1715 Personen (787 männl., 928 weibl. Geschlechts); darunter privatim 13 (5 männl., 8 weibl. Geschlechts); auf dem Krankenbette 40 (11 männl., 29 weibl. Geschlechts).

An die Kirche geschenkt:
7. Januar: von einer Altentheilerin hieselbst 2 Taler (Mecklenburg)
15. Februar: von einem Hauswirth aus Petersberg 2 Taler (Mecklenburg)
15. Mai: aus Gr. Bünsdorf 5 Taler (Mecklenburg)
22. Mai: aus Gr. Bünsdorf 5 Taler (Mecklenburg)
28. Juli: aus Gr. Bünsdorf 2 Taler (Mecklenburg)
16. October: von dem Sohn und Erben der wail. Wittwe Kunau hieselbst Hrn. J. P. Bade 10 Taler (Mecklenburg)
Summa 26 Taler (Mecklenburg)

Sonntag den 10. Januar.
Vormittags=Kirche: Pastor Kämpffer.
Nachmittags=Kirche: Pastor Fischer.
Amtswoche: Pastor Kämpffer.


Meteorologische Beobachtungen
Jan.
1869.
Barometer   Wärme   Wind Stärke  
Paris. Lin.
300 +
niedrigste
°R.
höchste
°R.
       
4.
5.
6.
7.
38.10
38.10
38.96
40.06
3.8
3.2
3.1
2.6
4.5
5.0
5.5
4.2
SW
S
NNW
W
0
1
2
1
bedeckt.
trübe.
heiter.
Neb. trübe.

Am 5. auf 1 []' 48 Cubikz. Regen.


Getreide=Preise in Lübeck.
(pro Sack in Lüb. Crt.)
Weizen20 - 20Mark (Lübeck)4Schilling (Mecklenburg)
Roggen15 1/2 - 16Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)
Gerste15 - 15Mark (Lübeck)8Schilling (Mecklenburg)
Hafer12 - 12Mark (Lübeck)8Schilling (Mecklenburg)
Erbsen15 - 16Mark (Lübeck)8Schilling (Mecklenburg)
Wicken16 - 17Mark (Lübeck)8Schilling (Mecklenburg)
Buchweizen14 - 15Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)
Winter=Rapssaat-Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)
Winter=Rübsen-Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)
Schlagleinsaat20 - 20Mark (Lübeck)8Schilling (Mecklenburg)


Markt=Preise in Lübeck.
Butter, Meckl. d. Pf.15 - 16 Schilling (Mecklenburg),
Holst. d. Pf.16 1/2 - 17 Schilling (Mecklenburg),
Hasen d. St.32 - 40 Schilling (Mecklenburg),
Enten d. St.24 - 28 Schilling (Mecklenburg),
Hühner d. St.12 - 16 Schilling (Mecklenburg),
Küken d. St.8 - 10 Schilling (Mecklenburg),
Tauben d. St.4 - 5 Schilling (Mecklenburg),
Gänse d. Pf.8 - 9 Schilling (Mecklenburg),
Spickgans d. St.32 - 40 Schilling (Mecklenburg),
Flickgans d. St.20 - 24 Schilling (Mecklenburg),
Schinken d. Pf.8 -9 Schilling (Mecklenburg),
Schweinskopf d. Pf.6 Schilling (Mecklenburg),
Wurst d. Pf.9 - 10 Schilling (Mecklenburg),
Eier 4 - 5 St.4 Schilling (Mecklenburg),
Karpfen d. Pf.10 - 11 Schilling (Mecklenburg),
Kartoffeln d. Faß.6 Schilling (Mecklenburg).


Herausgegeben unter Verantwortlichkeit von L. Bicker in Schönberg.


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