No. 1
Die Anzeigen erscheinen wöchentlich zweimal.
Dienstags und Freitags

Schönberg, den 01. Januar
1869
neununddreißigster Jahrgang
Preis vierteljährlich 20 Schilling (Mecklenburg) jährlich 1Mark (Lübeck) 32Schilling (Mecklenburg).
Jahrgang
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[ => Original lesen: 1869 Nr. 1 Seite 1]

- Napoleon erlebt noch eine große Freude im scheidenden Jahr. Sein Lieblingswunsch wird ihm erfüllt, er sammelt um sich in Paris die Gesandten und Diplomaten der Großmächte und löst mit ihnen eine Frage, die griechisch-türkische. Die Conferenz soll in den ersten Tagen des neuen Jahres beginnen, die Einladungsschreiben sind schon abgegangen. Preußen hat im Einverständnisse Rußlands die Conferenz beantragt. Napoleon möchte die Conferenz zu einem Congreß aufblasen, der ganz Europa ordnet. Dazu scheinen aber andere Mächte keine Lust zu haben, sie fürchten, daß dann eher ein großer Krieg als der Friede herauskommen werde. Die Türken zeigen große Mäßigung; sie haben das griechische Piratenschiff im Hafen von Syra eingeschlossen, ohne ihm etwas zu Leid zu thun, und die Ausweisung der Griechen aus Constantinopel haben sie auch einstweilen zurückgenommen; es sind ihrer nicht weniger als 29,000.
- Die Mächte stimmen darin überein, daß sich die Conferenz auf eine Prüfung des türkischen Ultimatum beschränken und daß das türkische Reich in seiner jetzigen Gestaltung aufrecht erhalten werde.
- Ungarische Blätter ermahnen die preußischen Zeitungen, von den Hetzereien gegen Oesterreich abzulassen, da es ihnen nicht gelingen werde, das Einvernehmen zwischen Oesterreich und Ungarn zu trüben. Der "Pesther Lloyd", das Organ Deak's, schreibt über das Verhältniß Oesterreichs zu Deutschland resp. Preußen: "Der ungarische Abgeordnete ist noch nicht geboren, der irgend einem Minister, wer er auch sei, nur einen Mann oder einen Groschen bewilligen würde, um damit die Mainlinie gegen einen Einbruch Preußens zu schützen, oder Süddeutschland an dem Eintritt in den Norddeutschen Bund zu verhindern. Den Prager Frieden haben wir Ungarn nicht gemacht; es liegt uns auch nichts an ihm, und wir werden für seine Vertheidigung keine Hand rühren." Der ungarische Ministerprästdent sei weit entfernt, für die Mainlinie zu wirken; der Anschluß Süddeutschlands an den norddeutschen Bund werde für Oesterreich=Ungarn keine directe Gefahr herbeiführen, jedenfalls würden noch Jahre vergehen, ehe Preußen an einen Anschluß der deutschen Provinzen Oesterreichs denken könne, weshalb es ungleich gerathener für die österreichisch=ungarische Monarchie sei, ihre Kräfte der friedlichen Entwickelung zu widmen. Unter diesen Umständen, meint das Blatt, könne die Wahl nicht schwer werden, und die ungarische Nation habe bereits gewählt. "Oesterreich aber, schließt der Artikel, kann keinen Krieg führen, wenn ihm nicht die reichen Mittel Ungarns zur Verfügung stehen - Graf V. Beust kann nur, was Ungarn will."
- Sonderburg=Düppel ist jetzt mit allem Wesentlichen ausreichend versehen, um einen etwaigen Feind zu empfangen. In jüngster Zeit sind 9000 Bomben und 3 Haubitzen über Flensburg in Sonderburg angelangt und 7000 schon früher. Seit der Vollendung der Festungswerke ist fortwährend Munition dorthin geführt und zwar in so bedeutender Menge, daß die obigen Zahlen geringfügig erscheinen.
- Der Kronprinz von Belgien hat sich einer neuen Operation unterzogen, die von gutem Erfolg begleitet gewesen ist.
- Prinz Napoleon soll ernstlich erkrankt sein.
- Der Verkehr Europa's mit Asien hat sich jetzt derart gestaltet, daß er die Verschiffung von jährlich 58 Mill. Thalern erfordert hat, von denen im J. 1866 allein 56 Millionen baares Silber waren. Während der letztverflossenen 14 Jahre betrug die Ausfuhr nach Asten 911 Mill. Thlr., ungefähr soviel, als die gesammten Goldproductionen Californiens von 1848 bis 1856 eingebracht hat. Letzteres Land allein sandte 1856 beinahe 7 Mill. Doll. Edelmetalle nach Asien, 100,000 Doll. mehr als nach England, siebenmal mehr als nach Frankreich und etwa ein Fünftel soviel als nach New=York. Aus der Thatsache, daß immer neue Metallminen durch das sich ausdehnende Eisenbahnnetz in Nordamerika nutzbar gemacht werden, und die Verbindung von St. Francisco und Asien immer mächtiger zunimmt, läßt sich mit Sicherheit der Schluß ziehen, daß das schon jetzt merkantilisch bedeutende San Francisco in nicht langer Zeit die Königin aller Geldmärkte der Welt sein wird.
- Erzherzog Albrecht erörtert in einer Flugschrift, es werde noch mancher Tropfen die Donau hinabfließen, ehe das österreichische Heer schlagfertig sei. Er will es erziehen, die Generale, die Offiziere, die Unteroffiziere und die Mannschaft.
- Der alte Moltke in Berlin hat seine Frau verloren, eine Dame von 35 Jahren, die nie von seiner Seite wich und sich auf einem Spazierritt erkältete.
- In Rußland feiert man in diesem Jahre das 100jährige Jubelfest der Schutzpockenimpfung. Die Kaiserin Catharina II. führte sie ein und ließ sich und den Thronerben zuerst impfen.
- Die Dombau=Lotterie zu Frankfurt a. M. hat einen Reinertrag von 12,000 fl. geliefert. Der Herzog von Nassau und der Fürst von Thurn und Taxis haben die Gewinnste, die auf ihre Loose gefallen sind, der Dombaukasse wieder zum Geschenk gemacht.
- In der ersten Hälfte 1867 kamen in Paris 274 Selbstmorde vor, in der ersten Hälfte 1868 371; die meisten sind Folge der hohen Lebensmittelpreise und der Geschäftsstockung.
- Der französische Marschall Mac Mahon ist in Wien angekommen, angeblich um mit seinem Vetter Sina zu jagen.
- Eine reiche Amerikanerin hatte viele Gäste zum Mittagstisch eingeladen, es ging fröhlich her. Beim Nachtisch macht sie unerwartet den jungen Herren und Damen den Vorschlag, auf einen Zettel zu schreiben, wen sie am liebsten zum Manne oder zur Frau sich wünschen. Niemand zaudert. Die Wirthin nimmt unter dem Versprechen der Diskretion die zugerollten Wahlzettel entgegen, prüft sie, und es findet sich, daß 8 Paare von jungen Leuten sich gegenseitig verstanden haben, ohne jemals sich verständigt zu haben. Und gleich auf der Stelle werden die Verlobungen proclamirt. Fünf von den Paaren haben eingestanden, daß sie sich niemals getraut haben würden, auf andere Weise sich zu erklären als auf diese harmlose Art.

[ => Original lesen: 1869 Nr. 1 Seite 2]

- Ein deutscher Gelehrter gibt über das Bestehen unserer Erdkugel folgende Kunde: Der Kern der Erde zieht sich immer enger zusammen, und zwar in Folge des fortwährenden Erkaltens; dadurch wird kommen der Tag, wo er die Continente nicht mehr zu tragen vermag, die über dem allgemeinen Meeresspiegel vorspringen. Diese vorspringenden Theile: Asien, Afrika, Europa und Amerika, werden plötzlich in die Erde versinken, und zwar durch ihre eigene Schwere, und vom Meere überdeckt werden. Die Menschenracen werden nur an den wenigen Punkten verschont bleiben, die der Ueberschwemmung entgehen, sie werden sich ändern und physisch in andere Gattungen umgestaltet, und zwar durch die neuen Gestaltungen, die an dem organischen Leben durch die Aenderung der Atmosphäre bewirkt worden sind. Um unsere Zeitgenossen nicht zu erschrecken, beeilen wir uns, hinzuzusetzen, daß nach den Berechnungen dieses Gelehrten diese Ereignisse erst in ca. 500 Mill. Jahren eintreten.


Der Zigeuner.
(Erzählung von Friedrich Friedrich.)
(Fortsetzung.)

[ => Original lesen: 1869 Nr. 1 Seite 3]

Der Zigeuner.
(Erzählung von Friedrich Friedrich.)
(Fortsetzung.)


Anzeigen.

Für die Dauer des Geschäftsjahres 1869 ist der Justizamts=Assessor W. Saur in Schönberg für das Fürstenthum Ratzeburg wiederum zum Handelsrichter bestimmt worden, was hierdurch zur öffentlichen Kenntniß gebracht wird.
Zugleich wird hiemit bekannt gemacht, daß die im Artikel 13 des Handelsgesetzbuches vorgeschriebenen Bekanntmachungen für das Fürstenthum Ratzeburg im Laufe des nächstfolgenden Geschäftsjahres 1869 in den Wöchentlichen Anzeigen für das Fürstenthum Ratzeburg und in der Eisenbahn=Zeitung erfolgen werden.
Schönberg, im Fürstenthum Ratzeburg,
den 21. December 1868.
Das Handelsgericht.
W. Saur.


Vorladung.
Antragsmäßig soll über das dem Schlossermeister Johann Hagen zu Schönberg gehörige, daselbst vor der Sabower Brücke belegene neu erbauete Wohnhaus c. p. ein Hypothekenbuch niedergelegt werden, und werden daher alle Diejenigen, welche Realrechte an diesem Grundstücke zu haben vermeinen und deren Eintragung in das niederzulegende Hypothekenbuch verlangen, zu deren Anmeldung auf Dienstag, den 5. Januar 1869, Vormittags 11 Uhr, peremtorisch und unter dem Nachtheil hiemit aufgefordert, daß alle nicht angemeldeten und von der Anmeldungspflicht nicht ausgenommenen Realrechte an dem proclamirten Grundstücke sowohl gegen den jetztgen als künftigen Besitzer desselben erloschen sein sollen.
Ausgenommen von der Anmeldungspflicht sind jedoch diejenigen Gläubiger, welche ihre Forderungen auf einem, mit dem Siegel des Gerichts versehenen, vor dem Liquidationstermin ihnen vorzulegenden und von ihnen zu unterzeichnenden Postenzettel richtig und vollständig aufgeführt gefunden haben.
Schönberg, den 13. October 1868.
Großherzogliches Justizamt der Landvogtei des Fürstentums Ratzeburg
C. L. v. Oertzen.
(L. S.)     A. Dufft


Mortifications=Proclam.
Auf Antrag des Tischlers Ernst Georg Heinr. Chr. Peters in Zarrentin werden Alle und Jede, welche Ansprüche auf eine für den weil. Küster und Schullehrer in Seedorf, Heinr. Dietrich Peters auf der Hufnerstelle des Hufners Carsten Joch. Heinrich Mirow in Kl. Zecher laut Obligation vom 15. October 1858, Fol. 3 eingetragene Forderung von 100 Rthlr. N 2/3 z. V. nebst Zinsen, Ansprüche irgend welcher Art zu erheben haben, diese Ansprüche in dem auf Freitag, den 22. Januar 1869, Vormittags 11 Uhr, in der Wohnung des unterzeichneten Gerichtshalters in der Stadt Ratzeburg anzumelden, mit dem Präjudiz geladen, daß nicht angemeldete Ansprüche für präcludirt erklärt und die oben erwähnte angeblich verloren gegangene Obligation mortificirt, die obligationsmäßige Forderung aber dem Antragsteller Tischler Ernst Georg Heinr. Christoph Peters in Zarrentin als Erben des ursprünglichen Gläubigers wird zugesprochen werden.
Adl. Gericht Zecher, Ratzeburg c. 26. Nov. 1868. Sachau.


Verkaufs=Anzeigen.

Am Sonnabend den 2. Januar 1869 Nachmittags 2 Uhr sollen die vor dem Ackerbürger=Gehöfte an der Rottensdorfer Chaussee wachsenden Pappeln, 9 an der Zahl, meisbietend an Ort und Stelle verkauft werden.
Schönberg, den 14. December 1868.
Der Magistrat.


Der Weber Frank in Menzendorf hat mich beauftragt, seine zu Menzendorf belegene Büdnerei mit ungefähr 10 scheffel Aussaat guten Bodens öffentlich meistbietend zu verkaufen. Ich habe zu diesem Zweck einen Verkaufstermin auf Montag, den 11. Januar 1869, Vormittags 11 Uhr, im Hause der Ackerbürgerwittwe Boye in Schönberg angesetzt und bemerke, daß die Verkaufsbedingungen bei mir zur Einsicht ausliegen.
Schönberg, den 30. December 1868.
Rackow, Advocat, als Notar.


Holz=Verkauf.
Am Donnerstag den 7. Januar 1869, Vormittags 11 Uhr, sollen im Schattiner Forstreviere 18 Faden lohgerissen Eichen Knüppelholz, 11 Faden lohgerissen Eichen Zweigholz, 24 Cavelinge diverses Buschholz, und ca. 80 Cavelinge ausgeforst. Buschholz öffentlich an den Meistbietenden unter den an Ort und Stelle bekannt zu machenden Bedingungen verkauft werden.
In Auftrag der SS. TT. Herren Vorsteher des St. Johannisklosters.
C. H. Haug, Oberförster.
Waldhausen, den 17. Dec. 1868.


Vermischte Anzeigen.

Geld, das mir anvertraut wird, kann ich zu jeder Zeit und in jedem beliebigen Posten gegen sichere Hypothek unterbringen zu 4, 4 1/2 und auch 5 Procent Zinsen.
Schönberg, den 5. Oktober 1868.
Kindler, Advocat.


[ => Original lesen: 1869 Nr. 1 Seite 4]

Alle Diejenigen, welche im bevorstehenden Termine Gelder und Sparkassen=Bücher durch mich an die Sparkasse in Schwerin zu dem jetzt erhöhten Zinsfuße besorgt zu haben wünschen, werden ersucht, solche bis spätestens zum 24. Januar bei mir abzugeben.
J. P. Bade, Buchbinder.


Die Verlobung ihrer Tochter Amanda mit dem Herrn Emil Gabbert aus Greifenhagen beehren sich ergebenst anzuzeigen Ludw. Creutzfeldt und Frau.
Schönberg, den 31. December 1868.


Am Sonntag nach Neujahr, den 3. Januar d. J., Nachmittags 3 1/2 Uhr, findet die Rechnungsvorlage der allgemeinen Gesellen=Krankenkasse im Lokale der Madame Krüger statt, wozu die Mitglieder dieser Kasse eingeladen werden. Die Landgesellen werden aufgefordert, bis zu dieser Zeit den vierteljährlichen Beitrag einzuzahlen, widrigenfalls die Restanten Großherzogl. Landvogtei zur executivischen Eintreibung übergeben werden.
Der Vorstand.


Rechnungs=Formulare in allen Größen sind zu haben in der Buchdruckerei von L. Bicker.
Bis Neujahr eingehende Bestellungen werden auf Wunsch mit dem Namen des betreffenden Bestellers versehen.


Alle Diejenigen, welche Forderungen und Ansprüche an den Hauswirth Peter Arndt zu Sabow haben, mit Ausnahme jedoch der intabulirten Hypothekgläubiger des etc. Arndt, werden hiedurch aufgefordert, solche Forderungen und Ansprüche bei dem mitunterzeichneten Curator des etc. Arndt, Lichtfabrikanten J. P. H. Spehr zu Schönberg, binnen 4 Wochen anzumelden und zu rechtfertigen. Ebenso werden die Schuldner des etc. Arndt hiermit aufgefordert, binnen gleicher Frist, bei Vermeidung der Klage, vollständige Zahlung an den Curator Spehr zu leisten.
Schönberg den 22. December 1868.
J. P. H. Spehr,
Jochen Lenschow=Sabow,
als Curator des Hsw. P. Arndt=Sabow.


Wir machen hiemit bekannt, daß der Krugtag der Schuhmacher=Gesellen=Brüderschaft am Montag nach Neujahr, den 4. Januar, stattfindet. Die Landgesellen werden aufgefordert, persönlich zu erscheinen, widrigenfalls sie mit den gefaßten Beschlüssen einverstanden sein müssen.
Schönberg, den 18. December 1868.
Die Vorsteher und Altgesell der Schuhmacher=Gesellen=Brüderschaft.


Da die von mir nachgesuchten Capitalien schon vor einigen Wochen bei mir angemeldet, so habe ich nun noch auf's Neue wieder Gelegenheit, Gelder anzubringen, und zwar in einem benachbarten städtischen Grundstücke 3000 Taler (Mecklenburg) zur ersten Hypothek, am liebsten in Pöste von 500 oder 1000 Taler (Mecklenburg). Versichert gegen Feuersgefahr ist das Grundstück mit 5600 Taler (Mecklenburg), in einem in der Nähe liegenden Mecklenburgischen Gute 4000 Taler (Mecklenburg) in beliebigen Pösten gegen sichere Hypothek hinter 33,000 Taler (Mecklenburg), in einem benachbarten Mühlengewese mit 3 Last Acker 2000 Taler (Mecklenburg) hinter 650 Taler (Mecklenburg) gegen Hypothek. Hierauf Reflectirende wollen sich gefälligst bei mir melden.
J. P. Bade.


Hiemit mache ich die ergebene Anzeige, daß ich mein Material- und Colonial-Waaren-Geschäft eröffnet habe.
Ferner empfehle ich eine Auswahl von Spielsachen und Delicatessen=Waaren, Alles zu billigen Preisen.
H. Hein.


Club im Hause des Herrn Aug. Spehr findet statt am Mittwoch den 6. Januar. Mittagessen Nachmittags 3 Uhr.


Arco Ein großer schwarzer Hund mit vier weißen Pfoten und feinem Bleß ist bei mir zugelaufen, den der Eigenthümer zurückerhalten kann gegen Erstattung der Kosten.
Arbeitsmann Robrahn auf dem Schönberger Bauhofe.


Zwischen Schönberg und Kl. Bünsdorf ist eine Mütze gefunden worden, die der Eigenthümer gegen Erstattung der Insertionskosten in der Expedition d. Bl. zurückerhalten kann.


Vocal- und Instrumental-Concert am Dienstag den 5. Jabnuar 1869 im Saale der Wittwe Boye, gegeben von der Prager Berg-Capelle. Nachdem auf Wunsch: Ball. Wozu ergebenst einladet Jos. Kranl.
Programm.
Erste Abtheilung.

1. Ouverture aus der Oper: "Die Versuchung,' von Müller.
2. Gesang aus der Oper: "Troubadour" v. Verdi.
3. Variation für Violine von Hoffmann.
4. Arie aus der Oper: "Die Favoritin" von Donizetti.
5. Walzer: "Jungherren-Tänze" von Strauss.

Zweite Abtheilung.

6. Potpourri: "Das Musikalien-Repertoir" von Parlow.
7. Gesang: "Ich kenn' ein Auge" von Reichardt.
8. Variation für Flöte von Heinemeyer.
9. "Hans in allen Gassen", Galopp von Piefke.

Anfang 7 Uhr. Entrée à Person 8 Schilling (Mecklenburg).


Kirchliche Nachrichten.
Schönberger Gemeinde.

Geboren: D. 18. Decbr. dem Arbeitsm. Joach. Heinr. Kalkhorst vor Schönberg ein Sohn. - D. 19. dem Schneidermeister Johann Otto hieselbst eine Tochter. - D. 26. eine uneheliche Tochter vor Schönberg.

Gestorben: D. 18. Decbr. Maria Louise Schröder, geb. Schleuß, Schneidermeisterswittwe hieselbst, 82 J. 4 M. alt. - D. 23. Johanna Catharina Schmidt, geb. Boye, Webermeisterswittwe hieselbst, 82 J. 1 M. alt. - D. 23. Decbr. Heinrich Joach. Wilh. Haack, Arbeitsm.-Sohn hieselbst, 17 Tage alt. - D. 25. Decbr. Peter Heinrich Sager, Musikus zu Malzow, 21 J. 8 M. alt. - D. 26. Decbr. Grete Marie Burmeister, geb. Freytag aus Lübseerhagen, Arbeitsm.=Wittwe hieselbst, 81 J. 3 M. alt. - D. 29. Decbr. Anna Elisabet Dettmann, geb. Schwarz aus Herrnburg, Bäckermeisters-Frau und Hebamme hieselbst, 36 J. alt. - D. 31. Decbr. Anna Catharina Grevsmühl zu Törpt, Zimmergesellen-Tochter aus Kl. Bünsdorf, 32 J, 8 M. alt.

Sonntag nach Neujahr.
Vormittags=Kirche: Pastor Fischer.
Nachmittags=Kirche: fällt aus.
Amtswoche: Pastor Fischer.


Meteorologische Beobachtungen.
Dec.
1869.
Barometer   Wärme   Wind Stärke  
Paris. Lin.
300 +
niedrigste
°R.
höchste
°R.
       
28.
29.
30.
31.
27.20
32.18
31.95
34.75
3.0
2.0
2.6
3.0
5.2
4.3
4.6
4.0
WSW
SW
SW
SW
3
1
2
1
wolkig.
heiter.
zieml. heit.
trübe.

Vom 24. an täglich Regen: 16, 20, 38, 47, 21, 29 und 7 Cubikz: auf 1 []'.


Getreide=Preise in Lübeck.
(pro Sack in Lüb. Crt.)
Weizen19 1/2 - 19Mark (Lübeck)12Schilling (Mecklenburg)
Roggen 15 1/2 - 16Mark (Lübeck) -Schilling (Mecklenburg)
Gerste15 - 15Mark (Lübeck) 4Schilling (Mecklenburg)
Hafer 12 - 12Mark (Lübeck) 8Schilling (Mecklenburg)
Erbsen16 - 17Mark (Lübeck) 8Schilling (Mecklenburg)
Wicken 15 - 16Mark (Lübeck) 8Schilling (Mecklenburg)
Buchweizen 14 - 15Mark (Lübeck) -Schilling (Mecklenburg)
Winter=Rapssaat -Mark (Lübeck) -Schilling (Mecklenburg)
Winter=Rübsen -Mark (Lübeck) -Schilling (Mecklenburg)
Schlagleinsaat 20 - 20Mark (Lübeck) 8Schilling (Mecklenburg)


Markt=Preise in Lübeck.
Butter, Meckl. d. Pf.15 1/2 - 16 Schilling (Mecklenburg),
Holst. d. Pf.16 - 16 1/2 Schilling (Mecklenburg),
Hasen d. St.32 - 40 Schilling (Mecklenburg),
Enten d. St.24 - 28 Schilling (Mecklenburg),
Hühner d. St.12 - 16 Schilling (Mecklenburg),
Küken d. St.8 - 10 Schilling (Mecklenburg),
Tauben d. St.4 - 5 Schilling (Mecklenburg),
Gänse d. Pf.8 - 9 Schilling (Mecklenburg),
Spickgans d. St.32 - 40 Schilling (Mecklenburg),
Flickgans d. St.20 - 24 Schilling (Mecklenburg),
Schinken d. Pf.8 -9 Schilling (Mecklenburg),
Schweinskopf d. Pf.6 Schilling (Mecklenburg),
Wurst d. Pf.9 - 10 Schilling (Mecklenburg),
Eier 4 - 5 St.4 Schilling (Mecklenburg),
Karpfen d. Pf.9 - 11 Schilling (Mecklenburg),
Kartoffeln d. Faß.6 Schilling (Mecklenburg).


Hiezu Officieller Anzeiger Nr. 43.


Herausgegeben unter Verantwortlichkeit von L. Bicker in Schönberg.


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