No. 103
Die Anzeigen erscheinen wöchentlich zweimal.
Dienstags und Freitags

Schönberg, den 29. Dezember
1868
achtunddreißigster Jahrgang
Preis vierteljährlich 20 Schilling (Mecklenburg) jährlich 1Mark (Lübeck) 32Schilling (Mecklenburg).
Jahrgang
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[ => Original lesen: 1868 Nr. 103 Seite 1]

Daß in dem Dorfe Ollndorf die Schafpocken=Krankheit erloschen ist, wird hierdurch bekannt gemacht.
Schönberg, den 22. December 1868.

Großherzogl. Mecklenburgische Landvogtei des Fürstenthums Ratzeburg.
F. Graf Eyben.   C. L. v. Oertzen.   Seip.


- In einem Streite gegen die Wiener "Presse" erklärt Bismarcks Organ, die "Nordd. Allg. Ztg." mit Nachdruck: "Preußen kann Süddeutschland nicht erobern, weil die Garantieverträge den Regierungen Süddeutschlands Unabhängigkeit und Integrität des Gebiets zusichern. Preußen will Süddeutschland nicht erobern, weil dies eine Schwächung seiner Kraft wäre. Preußen will Süddeutschland nicht erobern, weil es Niemand zu nöthigen gedenkt und eine gewaltsame Einfügung des Südens in den Norddeutschen Bund zum Kriege mit Oesterreich und Frankreich führen würde. "Preußen wird aber Süddeutschland mit Hingabe aller Kraft und Energie zu schützen wissen, wenn Süddeutschland das im Prager Frieden vorgesehene nationale Band mit dem Norden herzustellen willens und entschlossen ist."
- Preußische Zeitungen halten in Süddeutschland Musterung und finden, daß Württemberg und Darmstadt dem Nordbunde feindlich sind, Baden sei ihm zugeneigt, Bayern halbwegs neutral. Der junge König von Bayern ist ein Idealist, dem die Politik und die Wirklichkeit zu rauh ist, der lieber von Melodieen und Harmonieen als von Staatssachen hört. Der ultramontanen Partei ist er abgeneigt und über ihre Versuche, ihn unter ihre Herrschaft zu bringen, erbittert. Dem edeln und patriotischen Fürsten Hohenlohe schenkt er sein Vertrauen, aber er denkt nicht daran, die Selbstständigkeit seiner Krone weiter beschränken zu lassen, als es durch den Militärvertrag mit Preußen bereits geschehen ist. Er ist zwar nicht österreichisch, aber auch nicht preußisch gesinnt, und die Entlassung Geibels hat gezeigt, wie empfindlich sein souveränes Selbstgefühl ist.
- Bei den frühern Kämpfen zwischen Griechen und Türken stand die öffentliche Meinung auf Seite der Griechen, jetzt ist's umgekehrt. Die Griechen sind die Händelmacher, ihre Augen sind größer als ihr Magen, sie wollen sich auf Kosten der Türken ausdehnen und können sich daheim selbst nicht regieren; die Türken sind im Stande der Nothwehr. Zu Kämpfen ist's noch nicht gekommen. Die Großmächte vermitteln und wollen auf einer Conferenz den Streit zu ordnen suchen; beide Theile sollen sich drei Wochen lang aller Feindseligkeiten enthalten. Es wäre ein Leichtes, den Krieg zu hindern, wenn die Großmächte einig wären, einige aber zeigen eine zweideutige Haltung.
- Prinz Wilhelm, der Sohn des Württemberger Thronerben, tritt als Lieutenant in das erste preußische Garderegiment. Sein Onkel, Prinz August, ist bekanntlich der Commandeur des Garde=Corps.
- In Sachsen hat der Sturm am 7. Dec. für 4 Millionen Thaler Bäume niedergelegt, und auf dem Rheine sind zwischen Dortrecht und Köln 35 Schiffe gesunken.
- Ziehet Euch an Euern Kindern keine Zuchtruthe heran. Der Bauernsohn Joseph Glatzmeier in Münsterhausen (Bayern) war ein Muttersöhnlein von Kindesbeinen an und wuchs zum trotzigen Bengel heran. Er zündete seine pfeife Taback an Banknoten an, die ihm seine Mutter heimlich zusteckte und begehrte endlich Haus und Hof. Als der Vater widerstand, lauerte der Rabensohn ihm am Fenster auf und schoß ihn mitten durch das Herz. Er wurde gefangen, gefesselt und nach Memmingen transportirt, unterwegs bat er den Gensdarmen kläglich, ihm nur einen Augenblick die Fesseln zu lösen, es sei ihm hundeschlecht. Kaum hatte er Luft, so entsprang er hohnlachend. Der Gensdarm entlieh sich von einem eben daher fahrenden Reisenden ein Pferd, setzte dem Mörder durch Feld und Wiesen nach und holte ihn am Rande eines Waldes wieder ein.
- Die Deutschen haben die Italiener in der Bienenzucht überholt. Auf der Ausstellung von Geräthen für die Bienenzucht, die in diesen Tagen in Mailand stattfand , wurden die Geräthe deutscher Züchter, namentlich auch die Dzierzonschen Glaskörbe, als die besten anerkannt. Die Deutschen holen nicht einmal ihre Königinnen aus Italien.
- Da sich zu den weggenommenen adeligen Gütern in Polen keine Käufer finden, so hat sich die russische Regierung entschlossen, jedem nicht adeligen Russen, welcher ein Gut kauft, den Adel drein zu geben.
- Damen, deren Kleider sich entzünden, mögen rasch in ein Bett springen und sich energisch zudecken. Dieses Mittel hat sich bei den betreffenden Unglücksfällen als das sicherste bewiesen.
- Am 10. April 1869 sind es 50 Jahre, daß Pius IX. die Priesterweihe erhalten. Das katholische Deutschland wird dieses Jubiläum durch Gründung eines Liebeswerkes feiern.
- In St. Petersburg ist der Winter schon längere Zeit in seiner ganzen Strenge eingekehrt. Die Newa ist zugefroren und in den Straßen der Stadt ist die beste Schlittenbahn.
- Eine merkwürdige Hochzeit fand vor nicht langer Zeit in Rouen statt. Der Hanswurst des dort befindlichen Circus, ein Zwerg Namens Ferdinand Placidus Angot, heirathete eine Näherin, die noch viel kleiner ist als er. Eine große Menschenmenge strömte herbei, um das liliputanische Paar anzustaunen.
- Die Gemsjagd ist schön, die Russen versichern aber, die Jagd auf Auerochsen sei noch schöner, d. h. gefährlicher. Eine solche Jagd wurde neulich in den Wäldern von Bresczitweski veranstaltet und gab reiche Beute. Der Auerochs ist nach Elephant und Rhinozeros das größte jetzt noch in der Wildniß lebende Landsäugethier der Erde. Ehedem traf man Auerochsen von 13 Fuß Länge, jetzt nur noch von 10 Fuß. Außer in Litthauen haust das Thier in den Wäldern des Kaukasus; wohin Jagdliebhaber sich wenden können.
- Ein slovakischer Mausefallenhändler tritt in ein Haus in Stettin, die Frau siehts vom Fenster

[ => Original lesen: 1868 Nr. 103 Seite 2]

aus und schließt rasch die Stubenthür ab. Das schwarze Männlein klopft und pocht, aber drinnen bleibts mäuschenstill. Als er unermüdet und nachdrücklicher klopft, fährt endlich die erzürnte Frau mit rothem Kopfe heraus, der "unverschämte Kerl" bleibt ihr aber auf der Zunge; denn da steht das Männlein mit einem Portemonnaie in der hochgehobenen Hand und fragt: "Ist das Ihr?" Es gehörte ihr, ihr Töchterlein hatte es verloren und der Slovake es gefunden. "Gedeiht sich doch nicht," sagte der arme Mausefallenhändler und bat um ein Stück Brod.
- Man schreibt aus Melle unterm 11. Dec.: Die älteste und stärkste Eiche, der schönste Baum Hannovers, die tausendjährige Winter=Eiche auf Ledebur's Hof in Wetter, ist durch den Orkan am 7. d. Mts. umgestürzt worden. Am Boden hielt der gewaltige Stamm 40 hannover'sche Fuß im Umfang und bereitete in einer Höhe von zwanzig Fuß rundum seine Riesenäste aus, welche er bis dahin alle behalten hatte. Unter seinen mächtigen laubreichen Aesten versammelten sich im Mittelalter die Freien dieses Amtshofes, die sogenannten Wetter=Freien, um ihre Rechte zu wahren und Streitigkeiten unter ihren Mitgliedern zu schlichten. Das Alter des Baumes reicht in das Zeitalter Wittekinds zurück.


Für die Dauer des Geschäftsjahres 1869 ist der Justizamts=Assessor W. Saur in Schönberg für das Fürstenthum Ratzeburg wiederum zum Handelsrichter bestimmt worden, was hierdurch zur Öffentlichen Kenntniß gebracht wird.
Zugleich wird hiemit bekannt gemacht, daß die im Artikel 13 des Handelsgesetzbuches vorgeschriebenen Bekanntmachungen für das Fürstenthum Ratzeburg im Laufe des nächstfolgenden Geschäftsjahres 1869 in den Wöchentlichen Anzeigen für das Fürstenthum Ratzeburg und in der Eisenbahn=Zeitung erfolgen werden.
Schönberg, im Fürstenthum Ratzeburg,
den 21. December 1868.
Das Handelsgericht.
W. Saur.


Auf Antrag Dris. Conrad Plitt für

1) den Buchdruckergehülfen Heinrich Wilhelm Xaverius Kock in Lübeck;
2) den Malermeister Gottlieb Heinrich Carstens in Lübeck;
3) den Arbeitsmann Carl Wilhelm Matthias Gehrtz in Lübeck;
werden hiedurch alle diejenigen
I. welche außer dem Antragsteller Heinrich Wilhelm Xaverius Koch an die im obern Stadtbuche Mar. Quart. Lib. V. fol. 32. auf den Namen seines am 18. Mai 1838 verstorbenen Großvaters, Jochim Friedrich Kock geschriebene sub Nr. 646,10 in der Dankwärtsgrube im Gange belegene Wohnung Erb= oder andere Ansprüche zu haben vermeinen;
II. welche außer dem Antragsteller Gottlieb Heinrich Carstens an die im obern Stadtbuche Mar. Quart. Lib. I. fol. 107 auf den Namen seines am 15. Januar 1847 verstorbenen Vaters Jochim Hinrich Carsten (alias Jochim Heinrich Carstens) geschriebene sub Nr. 646,11 in der Dankwärtsgrube im Gange belegenen Wohnung Erb= oder andere Ansprüche zu haben vermeinen;
III. welche außer dem Antragsteller Carl Wilhelm Matthias Gehrtz an die im obern Stadtbuche Joh. Quart, Lib. I. fol. 82 auf den Namen seines am 31. Januar 1849 verstorbenen Vaters Johann Gottfried Gehrtz geschriebene, sub Nr. 191,4 im Gange in der Balauerfohr, zwischen der Hürter= und Wagemannstraße belegene Bude Erb= oder andere Ansprüche zu haben vermeinen,
aufgefordert und schuldig erkannt, solche Ansprüche binnen doppelter sächsischer Frist vom Erlaß diese Proclams, also spätestens am 19. März 1869 im hiesigen Stadt= und Landgerichte unter dem Rechtsnachteile anzumelden, daß sie widrigenfalls mit ihren Ansprüchen ausgeschlossen und die betreffenden Wohnungen und Bude auf den Namen der resp. Antragsteller umgeschrieben werden sollen.
Lübeck den 18. Dec. 1868.
Das Stadt= und Landgericht.
Zur Beglaubigung W. Gädeke Dr., Actuar.


Decretum praeclusivum.

Wider alle Diejenigen, welche sich mit ihren Forderungen und Ansprüchen an das, im Wege der Hülfsvollstreckung zum Verkauf stehende, dem Schustermeister Derlin gehörige, in der Hospital=Twite unter Nr. 312 belegene Wohnhaus, im Professions=Termine am 18. d. Mts. nicht gemeldet haben, ist unterm heutigen Tage die Präclusion erkannt.
Ratzeburg, den 19. September 1868.
Königl. Herzogl. Stadthauptmann, Bürgermeister und Rath.
In fidem:
Richter, Stadtsecretair.


Am Sonnabend den 2. Januar 1869 Nachmittags 2 Uhr sollen die vor dem Ackerbürger=Gehöfte an der Rottensdorfer Chaussee wachsenden Pappeln, 9 an der Zahl, meistbietend an Ort und Stelle verkauft werden.
Schönberg, den 14. December 1868.
Der Magistrat.


Holzverkauf.
Am Donnerstag den 7. Januar 1869, Vormittags 11 Uhr, sollen im Schattiner Forstreviere

18 Faden lohgerissen Eichen Knüppelholz,
11 Faden lohgerissen Eichen Zweigholz,
24 Cavelinge diverses Buschholz, und
ca. 80 Cavelinge ausgeforst. Buschholz
öffentlich an den Meistbietenden unter den an Ort und Stelle bekannt zu machenden Bedingungen verkauft werden.
In Auftrag der SS. TT. Herren Vorsteher des St. Johannisklosters.
C. H. Haug, Oberförster.
Waldhausen, den 17. Dec. 1868.


Zur Kenntniß des interessirenden Publikums bringen wir hiedurch:
daß der Zinsfuß der bei der hiesigen Spar=Kasse belegten Capitalien (mit Ausschluß der Antoni k. J. gekündigt werdenden) von Antoni 1869 ab auf 3 1/8 pCt. oder 1 ßl. 6 Pf. vom Thaler auf's Jahr erhöht worden ist.
Rehna, den 23. November 1868.
Bürgermeister und Rath.


Erste musikalische Abendunterhaltung des Gesangvereins
Dienstag den 29. Dec. im Saale von "Stadt London",
zu welcher die geehrten Mitglieder höflichst einladet der Vorstand.
Programm.
1. Im Walde, 4stimm. Lied von F. Mendelssohn.
2. Mailied, 4stimm. Lied von F. Mendelssohn.
3. Arie aus den "Jahreszeiten" von Haydn.
4. Muth. Gedicht von Körner, Männerquart. v. J. H. Meier.
5. Verwünschung. Ged. v. E. Geibel, Männerquart. v. J. H. Meier.
6. Rhapsodie für Pianoforte von Fr. Liszt.
7. Von Dir. Duett von Gumbert.
8. Der Deserteur von A. Mackel. Lied für Bariton.
9. Schön Rohtraut. 4stimm. Lied von R. Schumann.
10. Harmonie in der Ehe. Chor von Haydn.
Anfang Abends 7 Uhr.


Geld, das mir anvertraut wird, kann ich zu jeder Zeit und in jedem beliebigen Posten gegen sichere Hypothek unterbringen zu 4, 4 1/2 und auch 5 Procent Zinsen.
Schönberg, den 5. Oktober 1868.
Kindler, Advocat.


Rechnungs-Formulare
in allen Größen sind zu haben in der Buchdruckerei von L. Bicker.
Bis Neujahr eingehende Bestellungen werden auf Wunsch mit dem Namen des betreffenden Bestellers versehen.


Beste englische Steinkohlen, zu Ofenheizung passend, verkauft Wilh. Heincke.


[ => Original lesen: 1868 Nr. 103 Seite 3]

Für den Weihnachtstisch!
Das Allerneueste ist der Wettervogel, ein Hyrgroskop als untrüglicher Wetterprophet.
Eine auf einem polirten Sockel ruhende Glasglocke bedeckt einen über Blumen schwebenden Colibri, welcher, sich drehend, durch seine Stellung zu der unter ihm angebrachten Scala die Witterung mit Sicherheit auf 2 Tage vorausbestimmen läßt. Der kleine Apparat ist neben seiner Nützlichkeit durch die geschmackvolle Ausstattung eine Zierde des Zimmers.
Direkt bezogen ist der Preis pro Stück 1 Thlr. incl. Verpackung. Zusendung erfolgt sofort nach Auftrag gegen Einsendung des Betrages (per Postanweisung) oder gegen Postvorschuß.
Gleichzeitig empfiehlt für Weihnachten:
Mikroscope zu 1 1/2 und 3 Thaler das Stück.
Botanische Loupen, 1=, 2=, 3fache: 7 1/2, 12 1/2 und 17 1/2 Sgr.
Mikroscopische Präparate à Dutzend 1 1/2 und 2 1/2 Thlr.
Den ausführlichen Preis=Courant gratis und franco.
Das Mikroscopische Institut von
W. Glüer in Berlin, Gipsstraße 4.


Liebig's Fleischextract
fabricirt durch die Liebig's Extract of Meat Company in ihren Fabriken in Südamerika Fray Bentos (Uruguay), Entre Rios (Argent. Republik), die einzigen Fabriken, deren Fabrikat analysirt und für dessen Aechtheit, Güte und richtige Beschaffenheit garantirt wird durch die Herren Professoren Baron v. Liebig und Dr. Max v. Pettenkofer, empfiehlt in
1/1 engl. Pfd.=Töpfen, 1/2 engl. Pfd.=Töpfen, 1/4 engl. Pfd.=Töpfen, 1/8 engl. Pfd.=Töpfen
die Dom=Apotheke bei Ratzeburg.


Mettschneidemaschinen mit 36 Messern, Stück 5 Thlr., bei C. Schwedt.


Hiemit mache ich die ergebene Anzeige, daß ich mein
Material- und Colonial-Waaren-Geschäft
eröffnet habe.
Ferner empfehle ich eine Auswahl von Spielsachen und Delicatessen=Waaren,
Alles zu billigen Preisen.
H. Hein.


Da die von mir nachgesuchten Capitalien schon vor einigen Wochen bei mir angemeldet, so habe ich nun noch auf's Neue wieder Gelegenheit, Gelder anzubringen, und zwar

in einem benachbarten städtischen Grundstücke 3000 Taler (Mecklenburg) zur ersten Hypothek, am liebsten in Pöste von 500 oder 1000 Taler (Mecklenburg). Versichert gegen Feuersgefahr ist das Grundstück mit 5600 Taler (Mecklenburg);
in einem in der Nähe liegenden Mecklenburgischen Gute 4000 Taler (Mecklenburg) in beliebigen Pösten gegen sichere Hypothek hinter 33,000 Taler (Mecklenburg).
in einem benachbarten Mühlengewese mit 3 Last Acker 2000 Taler (Mecklenburg) hinter 650 gegen Hypothek.
Hierauf Reflectirende wollen sich gefälligst bei mir melden.
J. P. Bade.


Sylvesterabend.
Frische Berliner
Punsch-Pfannkuchen
empfiehlt
Conditor Greiff, Wittwe.


Die früher Rademacher Schwarz'sche Büdnerei zu Herrnburg, ca. 4 Scheffel Aussaat groß, soll auf's Neue unter der Hand auf 8 Jahre verpachtet werden. Reflectanten wollen, sich ehestens melden beim Schmied Teege, in Herrnburg.


Wir machen hiemit bekannt, daß der Krugtag der Schuhmacher Gesellen=Brüderschaft am Montag nach Neujahr, den 4. Januar, stattfindet. Die Landgesellen werden aufgefordert, persönlich zu erscheinen, widrigenfalls sie mit den gefaßten Beschlüssen einverstanden sein müssen.
Schönberg, den 18. December 1868.
Die Vorsteher und Altgesell der Schuhmacher=Gesellen=Brüderschaft.


Alle Diejenigen, welche Forderungen und Ansprüche an den Hauswirth Peter Arndt zu Sabow haben, mit Ausnahme Jedoch der intabulirten Hypothekgläubiger des etc. Arndt, werden hiedurch aufgefordert, solche Forderungen und Ansprüche bei dem mitunterzeichneten Curator des etc. Arndt, Licht=Fabrikanten J. P. H. Spehr zu Schönberg, binnen 4 Wochen anzumelden und zu rechtfertigen. Ebenso werden die Schuldner des etc. Arndt hiermit aufgefordert, binnen gleicher Frist, bei Vermeidung der Klage, vollständige Zahlung an den Curator Spehr zu leisten.
Schönberg den 22. December 1868.
J. P. H. Spehr,
Jochen Lenschow=Sabow,
als Curator des Hsw. P. Arndt=Sabow.


Vocal- und Instrumental-Concert
am Dienstag den 5. Januar 1869 im Saale der Wittwe Boye,
gegeben von der
Prager Berg-Capelle.
Nachdem auf Wunsch: Ball.
Wozu ergebenst einladet
Jos. Kranl.


Tannenbaum=Cakes und Queen=Biscuit empfiehlt F. Heitmann.


[ => Original lesen: 1868 Nr. 103 Seite 4]

Dr. Pattison's Gichtwatte
das bewährteste Heilmittel gegen Gicht und Rheumatismen aller Art, als: Gesichts=, Brust=, Hals= und Zahnschmerzen, Kopf=, Hand= und Kniegicht, Gliederreißen, Rücken= und Lendenweh u. s. w. Alle anderen Gichtwatten sind nur Nachahmungen. In Paketen zu 12 Schilling (Mecklenburg) und halben zu 7 Schilling (Mecklenburg) bei Wilh. Reincke in Schönberg.


Freund, Du nennest mir als höchstes Gut - gesund zu sein:
Das ist es nicht, es ist: gesund zu werden!
Seit einem Jahre, wo ich mir durch Erkältung ein Halsübel mit gänzlicher Heiserkeit zuzog, gebrauchte ich alle möglichen ärztlichen Heilmittel, ohne von meinem Uebel befreit zu werden, bis ich endlich auf den Schlesischen Fenchelhonig=Extract von L. W. Egers in Breslau kam. Nach Gebrauch von 6 Flaschen war ich von meinem Uebel befreit und sage dafür meinen verbindlichsten Dank.
Harsum b. Hildesheim, 14. Sept. 1868.
Conrad Rammler.
Der Schlesische Fenchelhonig=Extract von L. W. Egers in Breslau ist nur echt zu haben beim Buchbinder C. Sievers in Schönberg.


Alle Diejenigen, welche im bevorstehenden Termine Gelder und Sparkassen=Bücher durch mich an die Sparkasse in Schwerin zu dem jetzt erhöhten Zinsfuße besorgt zu haben wünschen, werden ersucht, solche bis spätestens zum 24. Januar bei mir abzugeben.
J. P. Bade, Buchbinder.

Hrn. Hoflieferanten Johann Hoff,
Berlin.
Hirschberg, den 6. Januar. Ihr Malzextract=Gesundheitsbier hat einen recht günstigen Erfolg gehabt. Gleich in den ersten Wochen des Gebrauchs desselben regelten sich meine körperlichen Functionen, der mich in hohem Grade quälende chronische Katarrh hat nicht allein bedeutend abgenommen, sondern gestaltete sich auch viel erträglicher und dadurch hebt sich mein bereits sehr gesunkener Kräftezustand in dem Grade, daß mein Allgemeinbefinden bedeutend besser geworden ist.
Dr. Tscherner, Sanitätsrath.
Hirschberg, 15. Januar. Indem ich Betrag übersende, widme ich Ihnen meine vorzüglichste Anerkennung für Ihr Malzextract=Gesundheitsbier.
Dr. Tscherner, Sanitätsrath.
Die Verkaufsstelle befindet sich in Schönberg bei Wilh. Heincke.


Siegel    Siegel

Auf allen Ausstellungen haben die Brust=Bonbons
des Hoflieferanten Franz Stollwerck in Köln über ähnliche Fabrikate als: Syrupe, Extracte, Pastillen, Pasten u. s. w. den Sieg davongetragen, ein Beweis, daß diesem Hausmittel der unbedingte Vorzug gebührt.
Dasselbe, über den ganzen Continent verbreitet, findet sich in Originalpacketen à 4 Sgr. = 6 1/2 Schilling (Mecklenburg) in Schönberg bei Carl Bade; in Dassow bei H. C. Bühring; in Grevismühlen bei Wilh. Hagen und in Rehna bei H. Schreiber.


Am Sonntag nach Neujahr, den 3. Januar k. J., Nachmittags 3 1/2 Uhr, findet die Rechnungsvorlage der allgemeinen Gesellen=Krankenkasse im Lokale der Madame Krüger statt, wozu die Mitglieder dieser Kasse eingeladen werden. Die Landgesellen werden aufgefordert, bis zu dieser Zeit den vierteljährlichen Beitrag einzuzahlen, widrigenfalls die Restanten Großherzogl. Landvogtei zur executivischen Eintreibung übergeben werden.
Der Vorstand.


Spielzeuge=Ausstellung bei C. Schwedt.

Seifenstein in bester Qualität, pr. Pfund 5 Schilling (Mecklenburg), halten stets vorräthig zur gefälligen Abnahme
J. H. Sterly, Dassow.
J. Sterly, Selmsdorf.


W. Kolls,
Juwelen-, Gold- u. Silber-Waaren-Handlung
Lübeck, Sandstrasse 1006.
Reparaturen werden billig und prompt ausgeführt.


Gußeiserne Ofenthüren, Grabkreuze, Gedenkplatten, Kanonöfen, Unteröfen zum Kachelaufsetzen, Sparherde, Dachfenster, Kellerfenster und emaillirte Kochgeschirre empfiehlt Joh. Hagen.


Eisen=Drath, Bandeisen und gepreßte Schlüssel in jeder Nummer bei Joh. Hagen.


Cokes ist zu haben, pr. Scheffel 12 ßl., bei Joh. Hagen.


Eiserne und gußeiserne Gitter werden auf Bestellung auf das Billigste ausgeführt bei Joh. Hagen.


Neujahrs=Ball.
Am Neujahrstage werde ich einen Ball entriren und lade dazu die geehrten Herrschaften Schönbergs und Umgegend ergebenst ein.
Entrée 16 Schilling (Mecklenburg), Anfang 6 Uhr, Table d'hôte 9 Uhr.
Fick.


Kirchliche Nachrichten.
Schönberger Gemeinde.

Donnerstag, den 31. December.
Abend=Gottesdienst (5 Uhr): Pastor Fischer.

Am Neujahrstage.
Früh=Kirche: Pastor Kämpffer.
Vormittags=Kirche: Pastor Fischer.


Meteorologische Beobachtungen.
1868
Dec.
Barometer   Wärme   Wind Stärke  
Paris. Lin.
300 +
niedrigste
°R.
höchste
°R.
       
24.
25.
26.
27.
26.79
25.97
31.15
25.56
4.5
3.8
3.2
3.3
5.5
5.2
4.8
6.3
SSW
SW
WSW
SSW
1
3
1
1
trübe.
-
-
-

Am 22. und 23. auf 1 []' 59 und 16 Cubikz. Reg.


Getreide=Preise in Lübeck.
(per Sack in Lüb. Crt.)
Weizen19 - 19Mark (Lübeck)8Schilling (Mecklenburg)
Roggen15 1/2 - 16Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)
Gerste15 - 15Mark (Lübeck)4Schilling (Mecklenburg)
Hafer12 - 12Mark (Lübeck)8Schilling (Mecklenburg)
Erbsen16 1/2 - 17Mark (Lübeck)8Schilling (Mecklenburg)
Wicken15 - 16Mark (Lübeck)8Schilling (Mecklenburg)
Buchweizen15 - 15Mark (Lübeck)8Schilling (Mecklenburg)
Winter=Rapssaat-Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)
Winter=Rübsen-Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)
Schlagleinsaat20 - 20Mark (Lübeck)8Schilling (Mecklenburg)


Markt=Preise in Lübeck.
Butter, Meckl. d. Pfund14 1/2 - 15 Schilling (Mecklenburg).
Holst. d. Pfund15 1/2 - 16 Schilling (Mecklenburg).
Hasen, d. St.32 - 40 Schilling (Mecklenburg).
Enten, d. St.24 - 28 Schilling (Mecklenburg).
Hühner, d. St.12 - 16 Schilling (Mecklenburg).
Küken, d. St.8 - 10 Schilling (Mecklenburg).
Tauben, d. St.4 - 5 Schilling (Mecklenburg).
Gänse, d. Pfd.8 - 9 Schilling (Mecklenburg).
Spickgans, d. St.34 - 40 Schilling (Mecklenburg).
Wurst d. Pfd.9 - 10 Schilling (Mecklenburg).
Eier 5 St.4 Schilling (Mecklenburg).
Kartoffeln, d. Faß5 - 6 Schilling (Mecklenburg).


Herausgegeben unter Verantwortlichkeit von L. Bicker in Schönberg.


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