No. 102
Die Anzeigen erscheinen wöchentlich zweimal.
Dienstags und Freitags

Schönberg, den 22. Dezember
1868
achtunddreißigster Jahrgang
Preis vierteljährlich 20 Schilling (Mecklenburg) jährlich 1Mark (Lübeck) 32Schilling (Mecklenburg).
Jahrgang
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[ => Original lesen: 1868 Nr. 102 Seite 1]

Des heiligen Weihnachtsfestes wegen erscheint die nächste Nr. der Anzeigen erst am Dienstag den 29. December.


Anzeigen.

In Sachen betreffend die Anmeldung aller Ansprüche und Forderungen an den verstorbenen Hauswirth Johann Peter Wigger zu Rottensdorf und dessen Vermögen giebt das Großherzogliche Justiz=Amt der Landvogtei des Fürstenthums Ratzeburg auf das am 14. d. M. abgehaltene Liquidationsprotocoll nachdem die gehörige Bekanntmachung dieses Termins zu den Acten docirt worden, hiemit den

Bescheid:

daß nunmehr alle Diejenigen, welche sich sowenig in dem Liquidationstermine am 14. d. Mts. noch bis jetzt gemeldet haben, mit ihren Ansprüchen und Forderungen an den verstorbenen Hauswirth Johann Peter Wigger zu Rottensdorf und dessen Vermögen ausgeschlossen und abgewiesen sein sollen.

Von Rechts Wegen!

Schönberg, den 15. December 1868.
C. L. v. Oertzen.
(L. S.) A. Dufft.


Vorladung.

Auf Antrag Dris. Conrad Plitt als Bevollmächtigten des Rentiers Heinrich Schott in Rehna wird hiedurch

1) zur Öffentlichen Kunde gebracht, daß am 26. Juni 1868 der am 23. Januar 1834 zu Rehna geborene, zu Lübeck ansässig gewesene Particulier Johann Wilhelm August Schott zu Klütz verstorben ist, und der Antragsteller Heinrich Schott zu Rehna als Vater des Verstorbenen sich legitimirt hat,
und werden
2) aufgefordert und schuldig erkannt
a) alle Diejenigen, welche ein besseres oder ein gleiches Erbrecht als der Antragsteller an dem Nachlasse des Privatiers Johann Wilhelm August Schott beanspruchen, dieses binnen Jahres und Tages angerechnet vom Todestage des Erblassers, mithin spätestens am 11. August 1869, bei Verlust desselben im Auctuariate dieses Gerichts anzumelden und zu verfolgen;
b) alle Diejenigen, welche Forderungen und Ansprüche irgend einer Art an den Erblasser oder die in seinem Nachlasse befindlichen Gegenstände erheben zu können vermeinen, binnen gleicher Frist bei Verlust jener Rechte und Ansprüche dieselben im Gerichte anzugeben und im Falle des Widerspruchs zu erweisen; sowie
c) alle Schuldner des Erblassers bei Vermeidung wiederholter Zahlung nur an den Advocaten Drem. Conrad Plitt hieselbst als Bevollmächtigten des Antragstellers zu zahlen, und endlich
d) alle Diejenigen, welche zum Nachlasse gehörige Gegenstände in Händen haben, diese wieder zurückzuliefern, oder ihre Rechte und Ansprüche darauf bei Verlust derselben binnen gleicher Frist gerichtlich geltend zu machen und zu erweisen.
Lübeck, den 4. September 1868.
das Stadt= und Landgericht.
Zur Beglaubigung W. Gädeke Dr., Actuar.


Auf Antrag des Advokaten Dris. Conrad Plitt für den Arbeitsmann Friedrich Christian Meyer in Moisling werden alle diejenigen, welche an das in Moisling belegene, früher dem Schuhmacher Johann Joachim Hermann Weltzien gehörige, jedoch laut landamtlichen Hausbriefes d. d. Lübeck 4. Juni 1861 damals vom Antragsteller Friedrich Christian Meyer käuflich erworbene Wohnhaus nebst Stallgebäude und dem dabei befindlichen Garten bessere oder gleiche Anrechte als der Antragsteller Friedrich Christian Meyer zu haben vermeinen, oder welche dingliche Ansprüche sonstiger Art gegen das Grundstück geltend machen wollen, aufgefordert und schuldig erkannt, binnen doppelter sächsischer Frist vom Erlaß dieses Proclams angerechnet, mithin spätestens am 5. März 1869 mit solchen ihren Ansprüchen bei Verlust derselben und unter dem Rechtsnachtheile aufzutreten, daß widrigenfalls für das gedachte Grundstück im Schuld= und Pfandprotocolle der Dorfschaft Moisling ein reines und unbeschwertes Folium zu Gunsten des Antragstellers errichtet werden soll.
Lübeck den 4. December 1868.
Das Stadt= und Landgericht.
Zur Beglaubigung W. Gädeke Dr. Actuar.


Der Hauswirth Peter Arndt zu Sabow ist durch Protocoll=Conclusum de 8. December c. wegen Prodigalität unter Curatel mit der Wirkung gestellt worden, daß er fortan ohne die Zustimmung seiner gerichtlich ernannten Curatoren, des Hauswirths Jochen Lenschow zu Sabow und des Lichtfabrikanten Spehr hieselbst, Rechtsgeschäfte nicht abschließen kann.
Schönberg, den 9. December 1868.
Großherzogl. Justizamt der Landvogtei des Fürstenthums Ratzeburg.
C. L. v. Oertzen.
(L. S.) W. Baumast.


Verkaufs=Anzeigen.

Am Sonnabend den 2. Januar 1869 Nachmittags 2 Uhr sollen die vor dem Ackerbürger=Gehöfte an der Rottensdorfer Chaussee wachsenden Pappeln, 9 an der Zahl, meistbietend an Ort und Stelle verkauft werden.
Schönberg, den 14. December 1868.
Der Magistrat.


Am Montag den 28 d. Mts., von Morgens 9 Uhr an, soll im Hause der Ackerbürgerwittwe Boye hieselbst öffentlich meistbietend gegen gleich baare Bezahlung verkauft werden, als:

1 rothe milchende Kuh, 9 Jahre alt, 3 Koffer, mehrere Bolzen heeden Leinen, Handtücherzeug, Tischzeug, 31 Pfund Flachs, 2 Bolzen flächsen Lei=

[ => Original lesen: 1868 Nr. 102 Seite 2]

neu, 1 Kleiderschrank, 1 Chatulle, einige Laden, Tische, Stühle, Bettstellen, und noch mehrere andere Sachen.
Schönberg, den 31. December 1868.
Seegert, Landreiter.


Vermischte Anzeigen.

Erste musikalische Abendunterhaltung des
Gesangvereins
Dienstag den 29. Dec. im Saale von "Stadt London",
zu welcher die geehrten Mitglieder höflichst einladet
der Vorstand!
(Programm in nächster Nummer.)


Noch etwaige Beitritts=Erklärungen zum Lesezirkel pro 1869-70 erbitte bis zum 23. d. Mts. Spätere Meldungen können nicht mehr berücksichtigt werden.
J. P. Bade.

Meine diesjährige Weihnachts=Ausstellung von Gegenständen passender Weihnachtsgeschenke empfehle ich einem geehrten Publikum unter Zusicherung billigster Preise.
Aug. Spehr.
Schönberg, den 10. December 1868.


Hiemit mache ich die ergebene Anzeige, daß ich mein
Material- und Colonial-Waaren-Geschäft
eröffnet habe.
Ferner empfehle ich eine Auswahl von Spielsachen und Delicatessen=Waaren,
Alles zu billigen Preisen.
H. Hein.


Beste englische Steinkohlen, zu Ofenheizung passend, verkauft Wilh. Heincke.


Brusthusten und Brustschmerzen bei anstrengender Berufsthätigkeit.
Ein Schreiben an den Hoflieferanten Hrn. Johann Hoff in Berlin lautet: "Ihr mir ärztlich verordneter Bier hat sich aufs Ueberraschendste bewährt. Trotz anstrengender Berufsarbeiten fühle ich mich frei von den mich besorgt machenden Brustschmerzen und dem Bluthusten. M. Olle, Geometer, Alexanderstraße 11, 12." - Alt=Ranft bei Freyenwalde a. O., 11. Sept. 1868. E. W. bitte ich, mir von Ihrem heilsamen Chocoladen=Pulver zu senden. V. Gräfin v. Hacke, geb. v. Flemming.
Die Verkaufsstelle befindet sich in Schönberg bei Wilh. Heincke.


Tannenbaum=Cakes und Biscuit empfiehlt F. Heitmann.


Mettschneidemaschinen mit 36 Messern, Stück 5 Thlr., bei C. Schwedt.


Uhrenhandlung von L. Rohr Wwe.
empfiehlt eine vorzügliche Auswahl genau regulirter goldener und silberner Anker= und Cylinderuhren, sowie alle möglichen Sorten Wanduhren: ferner eine Auswahl silberner und goldähnlicher Talmi=Ketten zu den billigsten Preisen.


Am heutigen Tage habe ich meine Weihnachts-Ausstellung eröffnet. Dieselbe enthält fast nur neue und geschmackvolle Gegenstände zu sehr billigen aber festen Preisen, und bitte ich mir das früher geschenkte Wohlwollen auch ferner zu bewahren.
Schönberg, den 8. December 1868.
J. P. Bade, Buchbinder.


Zu Weihnachtsgeschenken passend empfehle ich eine gute Auswahl von goldenen und silbernen Anker= und Cylinder=Uhren, ferner alle Sorten Stuben=Uhren, goldähnliche Talmi= und andere Uhr=Ketten zu den verschiedensten und billigsten Preisen.
H. Meyer, Uhrmacher.


Meine erste Weihnachts-Ausstellung enthaltend eine geschmackvolle Auswahl von Stickereien und Galanterie=Waaren etc., worunter manche practische Haushaltungs=Gegenstände, halte einem geehrten Publikum unter Zusicherung billiger Preise bestens empfohlen.
Carl Bade.


Den geehrten Herrschaften Schönbergs und der Umgegend erlaube ich mir die Anzeige zu machen, daß ich am Bettag, den 16. d. Mts., meine Weihnachts-Ausstellung eröffnen werde, bestehend in einer großen Auswahl von Conditorei= und Kuchenwaaren und allen Sorten feinen Confect, ohne vielen Farbeninhalt, hauptsächlich für Kinder zu empfehlen à Pfund 2 Mrk., recht schmackhaften Macronen=Kuchen, Pariser Pflasterstein, sowie allen in dieser Branche vorkommenden Artikeln, welche zur geneigten Abnahme empfiehlt
hochachtungsvoll
Conditor Greiff, Wittwe.


Von der neu erfundenen, für jede Hand passenden Universal=Schreibfeder ist mir für das hiesige Fürstenthum das alleinige Depôt übertragen und empfehle dieselbe à gros 44 Schilling (Mecklenburg), pr. Dutz. 4 Schilling (Mecklenburg).
J. P. Bade.


Eine Sendung neuer und geschmackvoller Lampenschirme,
sowie eine Auswahl der besten Jugendschriften, Bilderbücher und Gedichtsammlungen zu Weihnachtsgeschenken passend, empfiehlt
J. P. Bade.


[ => Original lesen: 1868 Nr. 102 Seite 3]

August Groth, Marienstraße,
empfiehlt zum bevorstehenden Weihnachten sein in jeder Hinsicht completes zollfreies Manufacturwaaren=Lager wie Tuche, Buckskins und Paletotstoffe, ferner Kleiderstoffe, Mäntel, Jacken, Umschlagtücher, Seelenwärmer, Fanchons, Shawls u. s. w. in den neuesten Mustern und Façons, zu billigen aber festen Preisen.
Reste Kleiderstoffe von 4 ßl. an, sowie ältere Tücher und Mäntel zu sehr billigen Preisen.


Liebig's Fleischextract
fabricirt durch die Liebig's Extract of Meat Company in ihren Fabriken in Südamerika Fray Bentos (Uruguay), Entre Rios (Argent. Republik), die einzigen Fabriken, deren Fabrikat analysirt und für dessen Aechtheit, Güte und richtige Beschaffenheit garantirt wird durch die Herren Professoren Baron v. Liebig und Dr. Max v. Pettenkofer, empfiehlt in
1/1 engl. Pfd.=Töpfen, 1/2 engl. Pfd.=Töpfen, 1/4 engl. Pfd.=Töpfen, 1/8 engl. Pfd.=Töpfen
die Dom=Apotheke bei Ratzeburg.


Zum bevorstehenden Weihnachtsfeste empfehlen unser Lager von
Tuch- und Manufacturwaaren.
Durch neue vortheilhafte Einkäufe sind wir vollkommen sortirt. - Große Auswahl von Mänteln, Shawls, Cachenez, Seelenwärmer, Kragen und Manschetten, Fanchons, Schürzen etc.
Zurückgesetzte Kleiderstoffe von 3 ßl. pr. Elle.
Moderne Kleiderstoffe in allen Preisen.
Resten, um damit zu räumen, sehr billig.
Neue Sendung moderner Paletots und Jacken.
Gebr. Schweigmann.


Für den Weihnachtstisch!
Das Allerneueste ist der Wettervogel, ein Hyrgroskop als untrüglicher Wetterprophet.
Eine auf einem polirten Sockel ruhende Glasglocke bedeckt einen über Blumen schwebenden Colibri, welcher, sich drehend, durch seine Stellung zu der unter ihm angebrachten Scala die Witterung mit Sicherheit auf 2 Tage vorausbestimmen läßt. Der kleine Apparat ist neben seiner Nützlichkeit durch die geschmackvolle Ausstattung eine Zierde des Zimmers.
Direkt bezogen ist der Preis pro Stück 1 Thlr. incl. Verpackung. Zusendung erfolgt sofort nach Auftrag gegen Einsendung des Betrages (per Postanweisung) oder gegen Postvorschuß.
Gleichzeitig empfiehlt für Weihnachten:
Mikroscope zu 1 1/2 und 3 Thaler das Stück.
Botanische Loupen, 1=, 2=, 3fache: 7 1/2, 12 1/2 und 17 1/2 Sgr.
Mikroscopische Präparate à Dutzend 1 1/2 und 2 1/2 Thlr.
Den ausführlichen Preis=Courant gratis und franco.
Das Mikroscopische Institut von
W. Glüer in Berlin, Gipsstraße 4.


Die früher Rademacher Schwarz'sche Büdnerei zu Herrnburg, ca. 4 Scheffel Aussaat groß, soll auf's Neue unter der Hand auf 8 Jahre verpachtet werden. Reflectanten wollen, sich ehestens melden beim Schmied Teege, in Herrnburg.


W. Kolls,
Juwelen-, Gold- u. Silber-Waaren-Handlung
Lübeck, Sandstrasse 1006.
Reparaturen werden billig und prompt ausgeführt.


[ => Original lesen: 1868 Nr. 102 Seite 4]

Weihnachts-Ausstellung bei Ludwig Creutzfeldt.
Moderne Jacken von 1 1/2 Thaler an, Paletots 6 Thaler. Zum Ausverkauf kommen diverse Kleiderzeuge, große dicke Umschlagtücher und Doppelshawls.
Ludwig Creutzfeldt.


Wir machen hiemit bekannt, daß der Krugtag der Schuhmacher Gesellen=Brüderschaft am Montag nach Neujahr, den 4. Januar, stattfindet. Die Landgesellen werden aufgefordert, persönlich zu erscheinen, widrigenfalls sie mit den gefaßten Beschlüssen einverstanden sein müssen.
Schönberg, den 18. December 1868.
Die Vorsteher und Altgesell der Schuhmacher=Gesellen=Brüderschaft.


Alle Diejenigen, welche Forderungen und Ansprüche an den Hauswirth Peter Arndt zu Sabow haben, mit Ausnahme Jedoch der intabulirten Hypothekgläubiger des etc. Arndt, werden hiedurch aufgefordert, solche Forderungen und Ansprüche bei dem mitunterzeichneten Curator des etc. Arndt, Licht=Fabrikanten J. P. H. Spehr zu Schönberg, binnen 4 Wochen anzumelden und zu rechtfertigen. Ebenso werden die Schuldner des etc. Arndt hiermit aufgefordert, binnen gleicher Frist, bei Vermeidung der Klage, vollständige Zahlung an den Curator Spehr zu leisten.
Schönberg den 22. December 1868.
J. P. H. Spehr,
Jochen Lenschow=Sabow,
als Curator des Hsw. P. Arndt=Sabow.


Auch in diesem Jahre habe ich eine Auswahl zu Weihnachtsgeschenken passender neuer Artikel zur bessern Uebersicht ausgestellt und ersuche meine geehrten Gönner, mich durch fleißigen Besuch zu beehren.
Hochachtungsvoll
C. Sievers, Buchbinder.
Schönberg, den 11. December 1868.


Wilhelm Masch,
Breitestrasse 791, Lübeck, Breitestrasse 791,
empfiehlt zum bevorstehenden Weihnachtsfeste sein Lager von Leinen u. Weißwaaren
sowie von fertiger Herren- u. Damen-Wäsche zu billigsten Preisen.


Aus dem eben empfangenen Schiffe "Wilhelm" offeriren wir:
Besten engl. Coke zu 22 Schilling (Mecklenburg) Lüb. Crt. pr. To. Netto Contant
Grobe ungesiebte Westhartlepool-Kohlen à 28 Schilling (Mecklenburg) Lüb. Crt. pr. To. Netto Contant.
F. Krüger & Co.
in Lübeck.


Neujahrs=Ball. Am Neujahrstage werde ich einen Ball entriren und lade dazu die geehrten Herrschaften Schönbergs und Umgegend ergebenst ein.
Entree 16 Schilling (Mecklenburg), Anfang 6 Uhr, Table d'hôte 9 Uhr.
Fick.


Gußeiserne Ofenthüren, Grabkreuze, Gedenkplatten, Kanonöfen, Unteröfen zum Kachelaufsetzen, Sparherde, Dachfenster, Kellerfenster und emaillirte Kochgeschirre empfiehlt Joh. Hagen.


Eisen=Drath, Bandeisen und gepreßte Schlüssel in jeder Nummer bei Joh. Hagen.


Cokes ist zu haben, pr. Scheffel 12 ßl., bei Joh. Hagen.


Eiserne und gußeiserne Gitter werden auf Bestellung auf das Billigste ausgeführt bei Joh. Hagen.


Dem geehrten Publikum Schönbergs und der Umgegend empfehle ich wieder zu diesem Weihnachtsfeste wie auch zu dieser Winter=Saison ein gut assortirtes Handschuh=Lager in Glacé in allen dunkeln Farben, sowie in hellcoulleurt und weiß, mit 2 Knöpfen (halblang) für Damen, als auch für Herren starke und feinere wildlederne Handschuhe (auch mit Pelz und Plüsch gefüttert, sowie eine große Auswahl von Buckskin=Handschuhen in den neuesten und beliebigsten Farben vertreten; auch empfehle ich als zu Geschenken sich eignend: eine reiche Auswahl in Hosenträgern zu allen Preisen, wie auch Strumpfbänder und Gürtel in sehr vielen Sorten, und bemerke zugleich, daß ich mit Portemonnaies, Geldtaschen, Damenreisetaschen, Cigarrentaschen u. dgl. m., um damit zu räumen, zu herabgesetzten billigen Preisen verkaufe, und bittet um gütigen Zuspruch
achtungsvoll
Emil Jannicke,
Handschuhmacher und Bandagist.


Zu passenden Weihnachtsgeschenken empfiehlt sein
Gold- und Silberwaaren-Geschäft
dem geehrten Publikum zur gefangen Abnahme bestens.
Theodor Creutzfeldt,
Gold= und Silberarbeiter.


Seifenstein in bester Qualität, pr. Pfund 5 Schilling (Mecklenburg), halten stets vorräthig zur gefälligen Abnahme
J. H. Sterly, Dassow.
J. Sterly, Selmsdorf.


Spielzeuge Ausstellung bei C. Schwedt.


Hiezu zwei Beilagen.


Herausgegeben unter Verantwortlichkeit von L. Bicker in Schönberg.


[ => Original lesen: 1868 Nr. 102 Seite 5]

1. Beilage
zu Nr. 102 der Wöchentlichen Anzeigen für das Fürstentum Ratzeburg.
Schönberg, den 22. December 1868.


- Neustrelitz, 19. Dec. Seine Königliche Hoheit der Erbgroßherzog ist gestern Abend von Göttingen hier eingetroffen. (N. Z.)
- Den Antrag auf Redefreiheit der preuß. Abgeordneten hat das Herrenhaus zurückgewiesen, obgleich die Regierung und zumal Bismarck die Annahme empfahl. Letzterer hatte der liberalen Partei im Reichstage versprochen, ungeachtet seiner Bedenken doch die Redefreiheit der preuß. Abgeordneten zu vertreten, das Herrenhaus aber befürchtet, daß die Freiheit der Rede im Landtage zu ernstlichen Angriffen gegen menschliche und göttliche Ordnung sowie gegen die Staatsminister führen würde.
- Im Bundesrathe machte Bismarck die bemerkenswerthe Vorlage, daß die Badenser (die nicht zum Nordbunde gehören) ihre Militairpflicht im Nordbunde abdienen dürfen und die Nordbündler in Baden. - Im Württemberger Landtag trafen Redner für und gegen den Anschluß an Norddeutschland auf.
- Die Befestigungen von Sonderburg und Düppel sollen laut Befehl aus Berlin schleunigst fortgesetzt werden.
- Darmstadt hat bei den Aerzten des Landes unter Mittheilung der Bedingungen Umfrage gehalten, wer bei einer etwaigen Mobilmachung im Jahre 1869 Dienste im Militair (auf ein Jahr) nehmen wolle.
- Der Prager Friede führt überall das große Wort in der hohen Politik. Frankreich und Oesterreich berufen sich auf den Prager Frieden, daß Preußen nicht über den Main dürfe, die Dänen berufen sich auf den Prager Frieden, um Schleswig zu bekommen. Sogar die Ungarn warnen jetzt ihre guten Freunde, die Preußen, den Prager Frieden nicht zu brechen, sie seien jetzt gute Oesterreicher, ihre Armee eine österreichisch=ungarische Armee geworden, die keinen Verrath begehen werde. Beust hat nicht umsonst die Ungarn mit vollen Händen beschenkt und mit Oesterreich ausgesöhnt.
- Der junge Sohn des abessinischen Königs Theodorus, den die engl. Regierung Anfangs nach Indien zu schicken gedachte, bleibt den Winter über noch in England, wo er regelmäßig zur Schule geschickt wird.
- Bismarck hat ein neues geflügeltes Wort ausgehen lassen. Von dem Abgeordneten Virchow auf den Liberalismus in Oesterreich als etwas Nachahmenswerthes hingewiesen, antwortete er: es geht den Staaten mit ihrem Liberalismus wie den Damen, von denen stets die jüngste am besten gefällt.
- Das österreichische Salzwerk Wielizka scheint verloren. Im Hauptschachte sind die Säulen eingestürzt, in den Wänden haben sich Risse gebildet, und der Boden ist geborsten, Alles flüchtete und Niemand wagt sich mehr herein.
- Herr v. Z. heirathete aus Liebe seine Cousine, eine Taubstumme. Sie ist wunderschön, Milch wird Blut, mit schönen großen Augen, die träumerisch in die Welt schauen. Die junge Frau genas eines Töchterchens; nach der Entbindung wird der Arzt unruhig. Achten sie wohl auf die Kranke, sagte er, sie hat etwas Fremdes im Blick, etwas Unruhiger in ihrem Wesen, eine fixe Idee scheint sie zu quälen, - sie könnte, wenn man sie allein ließe, etwas Furchtbares begehen - Man bewachte also die junge Mutter sorgfältig, eines Morgens aber springt sie plötzlich auf, eilt durch die Thüre in den Garten, und rafft mit aller Kraft einen mächtigen Stein auf, Sie stürzt damit auf die Wiege ihres Kindes los und läßt ihn zur Erde fallen. Die Kleine fährt aus dem Schlafe und die Mutter fällt auf die Kniee - Gott sei Dank, ihr Kind kann hören!
- Nach St. Imer in der Schweiz kommen Abends zwei arme Italiener mit einem Affen und übernachten im Wirthshaus. Andern Morgens fehlen ihnen einige Kreuzer zur Berichtigung der Zeche, sie bittet, ihren Affen im Orte tanzen lassen zu dürfen, dann würden sie bezahlen. Nichts da, sagt der Wuth, der Affe bleibt da! Er sperrt ihn in den Keller, als er aber nach einigen Stunden nachsieht, hat der Affe aus Langerweile an 6 Weinfässern den Hahn umgedreht und der Wirth steht knietief im eigenen Wein; vor Wuth schlägt er den Affen todt. Das kommt zum Prozeß und das Ende ist, daß der Wirth den Italienern für den Affen 500 Franks Ersatz zahlen muß.
- Letzten Freitag wollte eine Kellnerin in Augsburg Baumwollengarn auf ein Knäuel wickeln, und nahm aus Versehen dazu 52 Stück verschiedene Banknoten ihres Dienstherrn, der sie aber bei dieser Wickelei überraschte, ehe die Banknoten noch ganz verschwunden waren. Bei näherer Durchsicht ihres Koffers fanden sich noch allerlei Verwickelungen und so wurde denn die Wicklerin der Polizei übergeben.
- Ein Lehrer, welcher seine Schüler in der Naturgeschichte unterrichtete, fragte einen Knaben: "wozu gehört der Häring?" - "Zum Kartoffelsalat!" antwortete dieser schnell.


Weihnachtsbilder.
4. Bild. Wohlzuthun und mitzutheilen vergesset nicht.
(Schluß.)

[ => Original lesen: 1868 Nr. 102 Seite 6]

Weihnachtsbilder.
4. Bild. Wohlzuthun und mitzutheilen vergesset nicht.
(Schluß.)


[ => Original lesen: 1868 Nr. 102 Seite 7]

2. Beilage
zu Nr. 102 der Wöchentlichen Anzeigen für das Fürstentum Ratzeburg.
Schönberg, den 22. December 1868.


Maschinenhandel Beermann

Carl Beermann in Berlin empfiehlt alle Maschinen und Geräthe für Feld und Wirthschaft.
Vollständiges Magazin: Unter den Linden Nr. 8
Fabrik u. Eisengießerei: Vor dem Schlesischen Thore am Park.
[Tabelle siehe im Abbild der Originalseite]
Illustrirte Kataloge werden auf Wunsch gratis zu gesendet.


Den hochgeehrten Herrschaften Schönbergs und Umgegend erlaube ich mir, die Anzeige zu machen, daß ich am Sonntage den 13. d. Mts. meine diesjährige
Weihnachts-Ausstellung
eröffnen werde.
Außer allen Sorten feinem Backwerk, als braunen und weißen Pfeffernüssen etc. empfehle ich eine reichhaltige Auswahl von feinen und feinsten Confitüren in Marzipan, Liqueur, Draganth und Chocolade etc. zur geneigten Abnahme.
Ich habe mich bemüht, meine Ausstellung diesmal mit den schönsten und auch mit den billigsten Gegenständen zu versehen, so daß ich glaube, jeden Wunsch der mich gütigst beehrenden Käufer befriedigen zu können.
Hochachtungsvoll
H. Freitag,
Bäcker und Conditor.
Schönberg, den 4. December 1868.


Zahnschmerz Die heftigsten Zahnschmerzen
beseitigen augenblicklich unfehlbar die berühmten
Tooth-Ache Drops.
Verkauf in Originalgläsern à 12 Schilling (Mecklenburg) in Schönberg bei J. P. Bade.
Aehnliche Anzeigen beruhen auf Anmaßung und Fälschung.


Mit Tannenbaum=Confect in sehr hübscher Auswahl, recht schöne braune und weiße Pfeffernüsse, braune und weiße Kuchen, wie überhaupt mit allem feinen Backwerk empfiehlt sich
H. Wolgast, Bäckermeister.
Schönberg, den 15. December 1868.


Seit einiger Zeit wurden mir aus dem Zaune auf meiner an der Lüdersdorfer Scheide gelegenen Koppel Pfähle und Schleete gestohlen. Ich warne diese Diebe hiedurch, da ich mich genötigt sah, mehrere der Pfähle mit Pulver zu versehen.
Mühlenbesitzer Menz, Pahlingen.


Restauration im Hause der ehemaligen Krämer-Compagnie.
190. Schüsselbuden 190. Lübeck.
Während der Festzeit vom 22. December c. an:
Große Humoristische=Musikalische=Gesang=Unterhaltung von der aus 10 Personen bestehenden Sängergesellschaft des Herrn Voge. - Die neuesten Solo=Duette, Terzette und Quartette kommen zur Aufführung, auch ist die Gesellschaft durch zwei tüchtige Komiker vertreten.
Restauration zu jeder Tageszeit.
Gutes Sortiment Bordeaux und Rheinweine, sowie Wiener=Märzenbier, Erlangerbier, Bergedorfer Actienbier halte bestens empfohlen.
Hochachtungsvoll F. H. Schumacher.


Kirchliche Nachrichten.
Schönberger Gemeinde.

Am 1. heiligen Weihnachtstage.
Früh=Kirche: Pastor Fischer.
Vormittags=Kirche: Pastor Kämpffer.
Nachmittags=Kirche: Pastor Fischer.

Am 2. heiligen Weihnachtstage.
Früh=Kirche: Pastor Kämpffer.
Vormittags=Kirche: Pastor Fischer.
Nachmittags=Kirche: Pastor Kämpffer.

Nachtrag zum Verzeichniß der Gestorbenen in Nr. 101:
Den 10. Dec.: Sofia Elis. Cathar. Margar. Schulz vor Schönberg, Frohnereipächterstochter, 4 J. 1 M. alt.


Meteorologische Beobachtungen.
1868
Dec.
Barometer   Wärme   Wind Stärke  
Paris. Lin.
300 +
niedrigste
°R.
höchste
°R.
       
18.
19.
20.
21.
36.14
34.32
34.51
37.60
3.2
3.7
3.6
2.6
5.2
5.8
5.0
3.6
SO
W
S
O
0
1
0
1
trübe.
Neb. trübe.
Neb. bed.
trübe.

Am 10. auf 1 []' 64 Cubikz. Reg.


Getreide=Preise in Lübeck.
(per Sack in Lüb. Crt.)
Weizen19 1/4 - 19Mark (Lübeck)8Schilling (Mecklenburg)
Roggen15 1/2 - 16Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)
Gerste15 - 15Mark (Lübeck)8Schilling (Mecklenburg)
Hafer12 - 12Mark (Lübeck)8Schilling (Mecklenburg)
Erbsen16 - 17Mark (Lübeck)8Schilling (Mecklenburg)
Wicken15 - 16Mark (Lübeck)8Schilling (Mecklenburg)
Buchweizen16 - 16Mark (Lübeck)8Schilling (Mecklenburg)
Winter=Rapssaat-Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)
Winter=Rübsen-Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)
Schlagleinsaat20 - 20Mark (Lübeck)8Schilling (Mecklenburg)


Markt=Preise in Lübeck.
Butter, Meckl. d. Pfund14 1/2 - 15 Schilling (Mecklenburg).
Holst. d. Pfund15 1/2 - 16 Schilling (Mecklenburg).
Hasen, d. St.32 - 40 Schilling (Mecklenburg).
Enten, d. St.24 - 28 Schilling (Mecklenburg).
Hühner, d. St.12 - 16 Schilling (Mecklenburg).
Küken, d. St.8 - 10 Schilling (Mecklenburg).
Tauben, d. St.4 - 5 Schilling (Mecklenburg).
Gänse, d. Pfd.8 - 9 Schilling (Mecklenburg).
Spickgans, d. St.34 - 40 Schilling (Mecklenburg).
Wurst d. Pfd.9 - 10 Schilling (Mecklenburg).
Eier 5 St.4 Schilling (Mecklenburg).
Kartoffeln, d. Faß5 - 6 Schilling (Mecklenburg).


Herausgegeben unter Verantwortlichkeit von L. Bicker in Schönberg.


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