No. 91
Die Anzeigen erscheinen wöchentlich zweimal.
Dienstags und Freitags

Schönberg, den 13. November
1868
achtunddreißigster Jahrgang
Preis vierteljährlich 20 Schilling (Mecklenburg) jährlich 1Mark (Lübeck) 32Schilling (Mecklenburg).
Jahrgang
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[ => Original lesen: 1868 Nr. 91 Seite 1]

Von dem Vorstande der im Frühjahr c. hier gegründeten allgemeinen Gesellen=Kranken=Kasse ist angezeigt worden, daß der § 4 der Statuten, wonach jeder in Arbeit tretende Handwerksgeselle (insofern er nicht einer Brüderschaft mit Krankenlade angehört) verpflichtet ist, der allgemeinen Krankenkasse beizutreten, immer noch zu wenig beachtet werde, auch einzelne Gesellen behauptet hätten, von dem Bestehen der allgemeinen Krankenlade nichts erfahren zu haben. Demnach werden sämmtliche Handwerksmeister des Fürstenthums hierdurch aufgefordert, die bei ihnen in Arbeit tretenden Gesellen auf ihre Verpflichtung, der Krankenlade beizutreten, aufmerksam zu machen.
Schönberg, den 4. November 1868.

Großherzoglich=Mecklenburgische Landvogtei des Fürstenthums Ratzeburg.
F. Graf Eyben.   C. L. v. Oertzen.   Seip.


Die Ortsvorsteher des Fürstenthums Ratzeburg, welche die Liquidationen über gelieferte Fourage oder geleistete Fuhren u. s. w. während der Zeit des diesjährigen Herbst=Manövers der 17. Division bei Ratzeburg bisher nicht eingereicht haben, werden aufgefordert, diese Liquidationen binnen 8 Tagen auf der Registratur der unterzeichneten Behörde abzugeben, da spätere Einreichungen derselben keine Berücksichtigung finden können.
Schönberg, den 10. November 1868.

Großherzoglich=Mecklenburgische Landvogtei des Fürstenthums Ratzeburg.
F. Graf Eyben.   C. L. v. Oertzen.   Seip.


- Wer wird König von Spanien? Diesen anlockenden Titel trägt in mächtiggroßer Schrift ein Flugblatt in Madrid. Die Leute reißen sich drum, kaufen es und erhalten ein weißes Blatt. Sie drehen es ärgerlich hin und her und entdecken endlich auf der letzten Seite in ganz kleiner Schrift die folgende Antwort; "Frage in einigen Wochen wieder an, Sennor!"
- General Grant tritt sein Amt als Präsident der Vereinigten Staaten am 4. März 1869 an. Wie Lincoln ein Schneider und Johnson ein Schuster war, so ist er seines Zeichens ein Lohgerber, und seine Partei nennt sich schon seit einem Jahre die Gerber.
- Das Vermögen des preußischen Staatsschatzes betrug am Schlusse des Jahres 1867: baar 28,200,000 Thlr., in der Schatzkammer und bei der Rendantur 228,187 Thlr., Summa 28,428,187 Thlr. gegen 28,012,838 Thlr. am Schlusse des Jahres 1866.
- Die Bevölkerung Berlins hat sich in voriger Woche um 1954 Individuen (1207 männl. und 747 weibl.) vermehrt.
- Die Getraidepreise sind seit den letzten 14 Tagen in stetem Weichen begriffen. Nachdem der Preis des Roggens allmählig auf 64 Thlr. per Berliner Wispel getrieben war, ist er jetzt auf 53 Thlr. zurückgeworfen worden. Die osteuropäischen Märkte konnten dem von Westen kommenden Druck nicht widerstehen. Die amerikanische Ausfuhr nach Europa, die bisher noch unbedeutend war, beginnt stärker zu werden, obwohl Preis= und Kursverhältnisse dem Bezug noch immer nicht recht günstig sind. Ungarn mit seiner hochausgebildeten Mühlenindustrie verarbeitet den größten Theil seines Getreideüberschusses zu Mehl und concurrirt damit auf dem billigen Seewege über Triest sogar nach überseeischen Ländern, z. B. nach Brasilien.
- Zum Dombau in Frankfurt steuert der König von Preußen 10 Jahre lang jährlich 20,000 fl. bei.
- In Königsberg ist eine sog. "Engelsmutter" oder "Engelmacherin", die ein ihr übergebenes 9 Wochen altes Kind so gut wie verhungern ließ, zu 6 Monaten Zuchthaus verurtheilt worden.
- Man denkt jetzt ernstlich daran, in Berlin einen Centralkirchhof anzulegen in der Weise, wie ihn London schon lange besitzt. Er soll zwei Meilen von der Stadt entfernt liegen und durch einen Schienenweg mit dieser verbunden werden. Es klingt eigenthümlich, mit der Eisenbahn in den "Hafen der Ruhe" einzulaufen.
- Selbst in einer Stadt wie Berlin gehöre der religiöse Wahnsinn noch nicht zu den Unmöglichkeiten. Dieser Tage stürzte sich ein junges Mädchen katholischer Confession in das Wasser, um "dem ketzerischen Berlin zu entkommen." Sie wurde aber gerettet und gab diesen Grund selbst zu Protocoll.
- Einem Berliner Kunstgärtner ist es gelungen, eine Baumwollenstaude im Freien zu ziehen, deren Dolden zerplatzt an der Staude hängen und weiße Baumwolle zeigen.
- In Neumarkt stahl ein Dieb ein Pferd aus dem Stalle, andern Tags stellte es sich wieder ein, zwar ohne Dieb, aber mit schönem Geschirr und Wagen.
- Prinz Wilhelm von Hanau hat bei dem königl. preuß. Appellationsgerichte zu Kassel gegen seinen Vater, den Kurfürsten von Hessen, Klage erhoben wegen erfolgter Zurückziehung der ihm bei Eingehung seiner Ehe vertragsmäßig zugesicherten Apanage von jährlich 10,000 Thalern.
- In London fiel in der Nacht zum 8. d. viel Schnee. - Mehrere schwedische Häfen sind den Schiffen nicht mehr zugänglich, weil dieselben mit starkem Eise belegt sind.
- Die Rost. Z. schreibt in Bezug auf die Ein=

[ => Original lesen: 1868 Nr. 91 Seite 2]

wanderung schwedischer Dienstleute in Mecklenburg u. A.: Wie bedeutend der Zuzug von schwedischen Dienstleuten im Laufe der Zeit sich gestalten kann, geht daraus hervor, daß zum Beispiel in diesem Jahre nach Holstein und Schleswig von Schweden herüber etwa 4000 Personen gekommen sind. Auch die Zahl, welche sich in diesem Jahre nach Mecklenburg gewendet, ist eine ziemlich große. Der Agent, Herr Heinrich Frentz zu Grevismühlen, hat allein im Ganzen für etwa 400 Dienstleute die Vermittlung von Stellen besorgt, wovon ungefähr die Hälfte bereits eingetroffen ist, während die andere Hälfte noch erwartet wird. Noch fortwährend gehen dort Gesuche um Dienstleute ein, die aber möglicherweise nicht alle mehr befriedigt werden können.
Nach der kurzen Anwesenheit der Leute in Mecklenburg läßt sich natürlich über ihre Befähigung noch nichts Bestimmtes sagen, und ebensowenig darüber, ob nach dieser ersten Probe eine Fortsetzung des Herüberziehens von Dienstleuten aus Schweden wahrscheinlich ist. Dagegen hören wir von allen Seiten, daß der erste Eindruck, den die Leute gemacht haben, ein durchaus günstiger gewesen ist. Nur wenige von ihnen waren ärmlich in der Kleidung, die meisten dagegen gut und vollständig ausgerüstet und fast alle hatten ein reinliches und gesundes Aussehen. Sie zeigen sich durchgängig gutmüthig, freundlich und willig und sind namentlich dankbar für erwiesene Freundlichkeit. Es haben uns Originalbriefe vorgelegen von mecklenburgischen Gutsbesitzern an Hrn. Frentz zu Grevismühlen, worin diese sich höchst zufrieden mit den erhaltenen Leuten aussprechen. Der genannte Agent hat Rücksicht darauf genommen, daß ein Einzelner leicht dem Heimweh verfallen könnte, und hat daher bis jetzt vorzugsweise gesorgt, die Leute zusammen unterzubringen. Nach einigen Gütern sind 10 bis 14 Personen gekommen. Im Amte Grevismühlen z. B. sind 91 verwandt und vertheilen sich diese auf 21 verschiedene Herrschaften. Auch hören wir von einem Gute, wo der Herr, nachdem ihm die eingetroffenen schwedischen Dienstleute außerordentlich gefallen hatten, seine übrigen Dienstkräfte alle gekündigt haben soll, um sämmtliche Stellen mit Schweden zu besetzen.
Eine spätere Erfahrung wird lehren, wie weit der erste günstige Eindruck sich bestätigt und zu Wiederholungen des Unternehmens veranlaßt, oder ob vielleicht dieser erste Versuch auch schon der letzte sein wird.
- Auf dem Bahnhofe zu Essen kam dieser Tage eine ergötzliche Scene vor. Ein alter Bauer wollte nämlich seinen beim Militair stehenden Sohn besuchen , und beabsichtigte natürlich hierzu die Eisenbahn zu benutzen, was er bis dahin noch niemals gethan hatte. Gut - das Billet war glücklich gelöst! - aber da fing es dem Alten an, etwas unheimlich zu werden, so daß er sich hin und wieder zur Beruhigung von anderen erzählen lassen mußte, "daß es gar nicht so gefährlich sei, mit der Eisenbahn zu fahren." Als der Zug aber ankam, fiel dem ängstlichen Reiselustigen, wie man zu sagen pflegt, das Herz in die Hose, und statt einzusteigen, ging er fort mit den Worten: "Ne, vör keine tehn Dahler nich, eck dauht nich."


Anzeigen.

In Sachen betreffend die Anmeldung aller Ansprüche und Forderungen an den verstorbenen Hauswirth Johann Peter Wigger zu Rottensdorf und dessen Vermögen giebt das Großherzogliche Justiz=Amt der Landvogtei des Fürstenthums Ratzeburg auf das am 14. d. M. abgehaltene Liquidationsprotocoll nachdem die gehörige Bekanntmachung dieses Termins zu den Acten docirt worden, hiemit den

Bescheid:

daß nunmehr alle Diejenigen, welche sich sowenig in dem Liquidationstermine am 14. d. Mts. noch bis jetzt gemeldet haben, mit ihren Ansprüchen und Forderungen an den verstorbenen Hauswirth Johann Peter Wigger zu Rottensdorf und dessen Vermögen ausgeschlossen und abgewiesen sein sollen.

Von Rechts Wegen!

Schönberg, den 15. December 1868.
C. L. v. Oertzen.
(L. S.) A. Dufft.


Das Handelsgericht der freien und Hansestadt Lübeck hat am heutigen Tage auf Antrag des Advocaten Dris. Klug und des Kaufmannes Heinrich Ferdinand Rudolph Schweighoffer als Güterpfleger des insolventen Kaufmannes Heinrich Friedrich Sager in Firma Heinrich Sager dieses Proclam erkannt, durch welches:

1) die Gläubiger des insolventen Kaufmannes Heinrich Friedrich Sager in Firma Heinrich Sager unter dem Rechtsnachtheile des Ausschlusses von der Concursmasse, imgleichen alle Diejenigen, welche an einzelne im Besitze der Concursmasse befindliche Gegenstände, sei kraft Eigenthums= oder Separationsrechts, oder aus irgend einem andern Grunde Ansprüche zu haben vermeinen, bei Verlust ihres Rechtes aufgefordert und schuldig erkannt werden, ihre Ansprüche binnen sechs Monaten, also spätestens am 16. Januar 1869, und zwar unter Beifügung der vorhandenen Beweisstücke in Originale und Abschrift, sowie mit Angabe des etwa in Anspruch genommenen Vorzugsrechts bei dem Contradictor Dr. jur. Heinrich Klug gegen Empfang eines Anmeldungsscheines, im Falle des Widerspruches desselben aber beim Concursgerichte anzumelden;
2) alle Diejenigen, welche zur Concursmasse gehörige Gegenstände in Händen haben, aufgefordert und schuldig erkannt werden, von diesen Sachen und ihren Retentionsrechten daran Anzeige zu machen unter dem Präjudiz, daß sie widrigenfalls dieser Rechte für verlustig erklärt, zur unentgeltlichen Herausgabe der Sachen schuldig erkannt, auch unter Umständen als unredliche Besitzer zur Verantwortung werden gezogen werden.
Lübeck, den 16. Juli 1868.
Zur Beglaubigung
In Vertretung. Dr. Faber.


Verkaufs=Proclam und Edictal=Ladung.

Es ist im Wege der Hülfs=Vollstreckung, zum öffentlichen, meistbietenden Verkaufe des dem Schustermeister Derlin gehörige, in der Hospital=Twiete unter Nr. 312 hieselbst belegenen, Wohnhauses, erster Termin auf Donnerstag, den 19. k. Mts., zweiter Termin auf Freitag, den 18. December d. J., und dritter und letzter Termin auf Freitag den 15. Januar k. J. zu Rathhause hieselbst angesetzt, und sind zugleich alle Diejenigen, welche dingliche Forderungen oder Ansprüche an das zu verkaufende Wohnhaus zu haben glauben, ein für allemal, mithin peremtorisch und unter Androhung der Präclusion, verabladet, solche im Professions=Termine am Freitag den 18. December d. J. anzumelden und sofort gehörig zu bescheinigen.
Ratzeburg, den 20. October 1868.
Königlich Herzoglicher Stadthauptmann,
Bürgermeister und Rath.
In fidem:
Richter Stadtsecretär.


Vermischte Anzeigen.

Es wird hiedurch zur allgemeinen Kenntniß gebracht, daß die Großherzogliche Steuer=Receptur hieselbst vom 9. d. Mts. ab in das Haus des Schuhmachermeisters W. Hagen am kalten Damm verlegt ist.
Schönberg, den 9. November 1868.
Großherzogl. Mecklenb. Steuer=Receptur.


[ => Original lesen: 1868 Nr. 91 Seite 3]

Geld, das mir anvertraut wird, kann ich zu jeder Zeit und in jedem beliebigen Posten gegen sichere Hypothek unterbringen zu 4, 4 1/2 und auch 5 Procent Zinsen.
Schönberg, den 5. Oktober 1868.
Kindler, Advocat.


Wichtig für Schweißfuß=Leidende.
Von meinen so rühmlichst bekannten Schweißsohlen, die, in dem Strumpf getragen, den Fuß beständig trocken halten, daher besonders den am Schweißfuß, Gicht und Rheumatismus Leidenden zu empfehlen sind, hat für Schönberg und Umgegend allein auf Lager und verkauft zu Fabrikpreisen das Paar 10 ßl., 3 Paare 28 ßl. - und giebt Wiederverkäufern angemessenen Rabatt -
Herr Carl Rahn, jun.
Schuhmachermeister, Siemzerstraße.
Frankfurt a. O. im September 1868.
Rob. v. Stephani.


Maschinenhandel Beermann

Carl Beermann in Berlin empfiehlt alle Maschinen und Geräthe für Feld und Wirthschaft.
Vollständiges Magazin: Unter den Linden Nr. 8
Fabrik u. Eisengießerei: Vor dem Schlesischen Thore am Park.
[Tabelle siehe im Abbild der Originalseite]
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Juwelen-, Gold- u. Silber-Waaren-Handlung
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Zu Weihnachtsgeschenken eignet sich nichts besser. In keinem Salon, an keinem Krankenbette sollten diese Werke fehlen. Preiscourante sende franco; auch besorge Reparaturen. Lager fertiger Werke.


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Die Modenwelt.
Illustrirte Zeitung für Toilette und Handarbeiten.
Preis für das ganze Vierteljahr 10 Sgr. =16 ßl.
Monatlich zwei Nummern in größtem Format à 8 Seiten.
Mit mindestens gleich vielen Abbildungen, wie die theuersten ähnlichen Journale. Außerdem jährlich 12 Beilagen mit ca. 160 bis 180 Schnittmustern für alle Gegenstände der Toilette und ca. 400 Musterzeichnungen für Weißstickerei, Soutache etc.
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Geschmackvolle Einfachheit und gediegene Eleganz der dargestellten Toiletten und Handarbeiten sind neben größter Klarheit der Abbildungen, Beschreibungen und Schnittmuster die Hauptvorzüge dieser Zeitung, welche sich die Aufgabe gestellt hat, nur Practisches, wirklich Verwendbares zu veröffentlichen und für die Familien wirklich Ersparnisse zu erzielen.
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Unsere ausgedehnten Verbindungen setzen uns in den Stand, jede beachtenswerthe neue Mode sofort nach ihrem Erscheinen in der "Modenwelt" zu veröffentlichen.
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Seit October 1865 erscheinend geht die "Modenwelt" von 12 Hauptstädten Europa's, resp. Amerika's in alle Länder der gebildeten Welt. Die Modenwelt wird gedruckt in deutscher, französischer, italienischer, spanischer, englischer, holländischer, dänischer, russischer, polnischer und ungarischer Sprache, ferner in einer besondern deutschen Ausgabe für Oesterreich und einer besondern englischen Ausgabe für Nordamerika. Bei diesem Erfolge bedarf es der empfehlenden Worte von unserer Seite nicht weiter. Keinenfalls besitzt irgend eine andere Zeitung, so lange es überhaupt Zeitungen gibt, eine gleich großartige Verbreitung. Von jeder Nummer unserer Zeitung werden in den verschiedenen Ausgaben jetzt im Ganzen 221,000 Exemplare verkauft.
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Abonnements auf die "Modenwelt", pro Quartal 10 Sgr.= 16 ßl., werden jederzeit und bei allen Buchhandlungen und Postämtern angenommen.


[ => Original lesen: 1868 Nr. 91 Seite 4]

9) Wissenschaftliches Urtheil über das Schlesische Fenchelhonig=Extract von L. W. Egers in Breslau.
Das durch seinen sehr verbreiteten Gebrauch bereits seit vielen Jahren bekannte Gesundheitsmittel des Fabrikanten Hrn. L. W. Egers in Breslau, genannt "Schlesischer Fenchel=Honig=Extract" habe ich einer, wissenschaftlichen analytisch=chemischen und pharmacologischen Prüfung unterworfen. Durch diese Prüfung hat sich herausgestellt, daß das betreffende Gesundheitsmittel vollkommen frei von schädlichen Stoffen und Bestandtheilen ist, und im Gegentheil nur solche Bestandteile enthält, welche für die Gesundheit sehr zuträglich sind. Es kann daher mit Recht dieses Fenchelhonig=Extract als ganz vortreffliches Hausmittel bei den verschiedenartigsten Brust= und Halsleiden, z. B. Husten, Catarrh, Heiserkeit, Verschleimung u. s. w. bestens empfohlen werden, um so mehr, da dasselbe, wie ja allgemein bekannt, seine ausgezeichnete Wirksamkeit auch schon in sehr vielen Fällen bewährt hat. Ich bekenne mich übrigens der Wahrheit gemäß zu dem vorstehenden Zeugniß und Urtheil, dem Hrn. Fabrikanten L. W. Egers in Breslau es ganz überlassend, davon jeden beliebigen Gebrauch zu machen.
Berlin, den 4. Februar 1868.
Dr. Heß,
Königlich Preuß. approb. Apotheker und Chemiker I. Klasse, wissenschaftlicher Untersucher und Sachverständiger etc.
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Alleinige Niederlage bekanntlich nur beim Buchbinder C. Sievers in Schönberg.


Laut Vereinbarung zu Protocoll vom 12. November d. J. habe ich, der Bleicher August Edler jun. zu Domhof=Ratzeburg, dem Polizeivogt Bedele und seinem Sohne August Bedele vor dem Großherzoglichen Justiz=Amt zu Schönberg nachstehende Ehrenerklärung abgegeben, die ich hiermit vereinbarungsmäßig öffentlich begannt mache:

ich kann durchaus nicht behaupten, daß der Polizeivogt Bedele auf dem Domhofe mit seinem Sohne, dem Cigarrenfabrikanten August Bedele, den am 10. August d. J. im Gefängnisse auf dem Domhofe erhängt gefundenen Webergesellen C. Burchardt bei Gelegenheit seiner Arretirung so heftig geschlagen und verletzt habe, daß der Burchardt in Folge solcher Mißhandlungen gestorben sei, und daß ihn nach seinem bereits erfolgten Tode der Polizeivogt Bedele mit seinem genannten Söhne zum Scheine im Gefängniß aufgehängt haben. Ich habe diese Behauptung überall nicht ausgesprochen, wenn ich aber unvorsichtiger Weise derartige Aeußerungen, die darauf hindeuten, gemacht haben sollte, so nehme ich dieselben hiemit zurück und bereue, sie gethan zu haben, indem ich sowohl den Polizeivogt Bedele, als seinen Sohn August für ordentliche und ehrenwerthe Männer halte, denen ich eine solche Handlungsweise und ein solches Verbrechen, wie ich ihnen zur Last gelegt haben soll, keineswegs zutraue.


Mit frischer Butter, frischem Schweineschmalz, Speck, Eiern, holländischem und holsteinischem Käse empfiehlt sich H. F. Drevs vor dem Sabower=Thore.


Hiermit machen wir die ergebenste Anzeige, daß wir in Pogetz eine
Krämerei und holländische Waarenhandlung
eröffnet haben und bitten um geneigten Zuspruch. Es wird unser Bestreben sein, durch gute Waare, billige Preise und reelle Bedienung uns das Vertrauen der geehrten Landbewohner zu erwerben.
Eckmann & Boye.


Der Weg zwischen Niendorf und Bechelsdorf ist bis Ende der nächsten Woche, wegen Legung von Drainröhren, daselbst gesperrt.
Hauswirth Baars in Niendorf.


Wegen Abtragung eines Berges ist der Weg Falkenhagen bis Torriesdorf auf der Falkenhäger Feldmark bis auf Weiteres gesperrt.
Die Dorfschaft Falkenhagen.


Siegel   Siegel
Die internationale Jury d. letzten Weltausstellung zu Paris ertheilte der Firma Franz Stollwerk in Köln für ausgezeichnete Qualität ihrer Dampf=Chocoladen, die Preis=Medaille. Von den gangbarsten Sorten dieser rühmlichst bekannten Waaren befinden sich Lager in Schönberg bei F. Heitmann; in Grevismühlen bei W. Hagen und in Rehna bei H. Schreiber.


Glück! Glück! Glück!
verspricht die Herzogl. Braunschwg. Landes=Lotterie,
Hauptgewinne enthaltend von
Taler (Mecklenburg) 100,000, 80,000, 60,000, 40,000, 20,000, 10,000 u. s. w.
und wollen Diejenigen, welche noch Original=Loose (1/4 1 Thlr., 1/2 2 Thlr., 1/1 4 Thlr.)
zu der am 10. December beginnenden Ziehung erster Klasse zu haben wünschen, sich baldigst vertrauensvoll wenden an den Lotterie=Obereinnehmer N. Reiss in Braunschweig.
NB. Pläne und Listen gratis.


Kirchliche Nachrichten.
Schönberger Gemeinde.

Sonntag, den 15. November.
Früh=Kirche: Pastor Fischer.
Vormittags=Kirche: Pastor Kämpffer.
Amtswoche: Pastor Kämpffer.


Meteorologische Beobachtungen.
1868
Nov.
Barometer   Wärme   Wind Stärke  
Paris. Lin.
300 +
niedrigste
°R.
höchste
°R.
       
10.
11.
12.
36.65
39.03
41.93
3.0
3.8
2.8
4.8
5.0
4.7
ONO
NO
N
2
1
0
trübe.
-
-

Am 10. auf 1 []' 2 Cubikz. Regen.


Getreide=Preise in Lübeck.
(per Sack in Lüb. Crt.)
Weizen20 - 20Mark (Lübeck)4Schilling (Mecklenburg)
Roggen16 - 16Mark (Lübeck)8Schilling (Mecklenburg)
Gerste16 - 16Mark (Lübeck)4Schilling (Mecklenburg)
Hafer12 1/2 - 13Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)
Erbsen16 - 18Mark (Lübeck)8Schilling (Mecklenburg)
Wicken16 - 17Mark (Lübeck)8Schilling (Mecklenburg)
Buchweizen16 - 16Mark (Lübeck)8Schilling (Mecklenburg)
Winter=Rapssaat-Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)
Winter=Rübsen-Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)
Schlagleinsaat20 - 20Mark (Lübeck)8Schilling (Mecklenburg)


Markt=Preise in Lübeck.
Butter, Meckl. d. Pfund16 - 17 Schilling (Mecklenburg).
Holst. d. Pfund17 - 17 1/2 Schilling (Mecklenburg).
Hasen, d. St.32 - 38 Schilling (Mecklenburg).
Enten, d. St.20 - 28 Schilling (Mecklenburg).
Hühner, d. St.12 - 16 Schilling (Mecklenburg).
Küken, d. St.8 - 10 Schilling (Mecklenburg).
Tauben, d. St.4 - 5 Schilling (Mecklenburg).
Gänse, d. Pfd.7 - 8 Schilling (Mecklenburg).
Wurst d. Pfd.9 - 10 Schilling (Mecklenburg).
Eier 5 St.4 Schilling (Mecklenburg).
Kartoffeln, d. Faß5 - 6 Schilling (Mecklenburg).


Hiezu eine Beilage.


Herausgegeben unter Verantwortlichkeit von L. Bicker in Schönberg.


[ => Original lesen: 1868 Nr. 91 Seite 5]

Beilage
zu Nr. 91 der Wöchentlichen Anzeigen für das Fürstentum Ratzeburg.
Schönberg, den 13. November 1868.


Gerettet.
(Erzählung von Cornelius Born.)
(Fortsetzung.)

[ => Original lesen: 1868 Nr. 91 Seite 6]

Gerettet.
(Erzählung von Cornelius Born.)
(Schluß.)


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