No. 85
Die Anzeigen erscheinen wöchentlich zweimal.
Dienstags und Freitags

Schönberg, den 23. Oktober
1868
achtunddreißigster Jahrgang
Preis vierteljährlich 20 Schilling (Mecklenburg) jährlich 1Mark (Lübeck) 32Schilling (Mecklenburg).
Jahrgang
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[ => Original lesen: 1868 Nr. 85 Seite 1]

- Der Deputation von Kaufleuten aus Mecklenburg=Strelitz, welche betreffs der Nachsteuerangelegenheit Audienz bei Sr. Königl. Hoheit dem Großherzoge hatte, erwiderte derselbe: Das Gesuch gegen die Nachsteuer solle so weit wie irgend möglich Berücksichtigung finden. Die Regierung sei ursprünglich gegen diese Maßnahme gewesen, allein es sei die Abwendung nicht ausführbar. In gleichem Sinne sprach sich der Deputation gegenüber der Geheime Rath v. Kardorff aus und fügte hinzu, daß, falls in Lauenburg Abänderungen der Tarifsätze eingeführt werden sollten, die Regierung bemüht sein werde, dieselben auch für Mecklenburg=Strelitz zu erlangen.
- Spanien wird in den nächsten Wochen ein interessantes Schauspiel geben, das ganze Volk wird abstimmen über Republik und Monarchie, und weiter, wer Präsident oder König werden soll. Das Schauspiel wird umso interessanter sein, da die eine Hälfte der Wähler die andere wird bitten müssen, die Wahlzettel zu schreiben, denn selber schreiben kann sie nicht. Den Theoretikern macht das viel Bedenken, ob ein Volk reif zur Freiheit sei, das nicht schreiben kann. Kaiser Napoleon wird kein Bedenken haben; auch er hat ja das Volk über sich abstimmen lassen und hat keinen Anstoß daran genommen, daß von den 7 1/2 Millionen Wahlzetteln, die seinen Namen trugen, die Hälfte von seinen Agenten geschrieben wurde.
- Die preußische Medizin scheint sich von Mutter Natur bedenklich weit entfernt zu haben. Viele Aerzte mit dem Doctorhut kennen weder Camillen, noch Schirling, weder Bilsenkraut, noch Fingerhut persönlich, sondern nur in der verkümmerten Gestalt in der Apothekerbüchse. Es gibt für diese Thatsache eine sehr hohe Autorität, den Cultusminister. Dieser hat das betr. Faktum den Universitäts=Curatoren öffentlich mitgetheilt mit den Worten: "Es geht vielen Examinanden jede Spur einer speciellen Pflanzenkunde ab."
- In der Schweiz herrscht ein wahrhaft brüderlicher Wetteifer, den Ueberschwemmten zu helfen, am schönsten ist aber, daß sogar die Zuchthäusler in Wallis 500 Frcs. von ihrer Hände Arbeit beigesteuert haben.
- Die Pfälzer trinken seit Jahren zum erstenmal wieder Groschenwein, d. h. Wein, wovon die halbe Liter 3 kr. kostet. Die Fülle des neuen Weins hat den alten gedrückt.
- Im Königreich Bayern giebt es keine Revierförster mehr, sie sind alle zu Oberförstern befördert worden, und die bisherigen Forstwarte heißen künftig Förster.
- Die Mormonen setzen in die Engländer großes Vertrauen, sie haben jüngst 11 Missionare nach England geschickt, um Fischzüge zu thun.
- Praktische Versuche, die Steinkohle durch Kreosotöl bei Heizung von Dampfkesseln zu ersetzen, sollen in England sehr gut ausgefallen sein. Das neue flüssige Heizmaterial ist um zwei Drittel wohlfeiler als die Steinkohle, nimmt den 4. Theil weniger Raum ein und erspart viel Arbeit.
- In Rom hat der Papst ein ganzes Nonnenkloster sofort aufgehoben und die Nonnen strenger Strafe unterworfen, weil sie das Gelübde der Keuschheit übertreten hatten.
- (Ein unbekanntes Thier.) Der "Globus" schreibt: Eine den Zoologen unbekannte Species aus der amphibischen Tierwelt wurde im December v. J. von Neuseeland nach Melbourne (Australien) gebracht und erregt dort in öffentlichen Ausstellungen die allgemeinste Aufmerksamkeit und Bewunderung. Das Thier hatte eine merkwürdige Struktur, und die Besonderheiten haben eben den Besitzer veranlaßt, demselben den, wie es scheint, sehr passenden Namen Sea-Kangaroo, See=Känguruh, zu geben. Der Fischer Hansen befand sich im Juli vorigen Jahres mit seinem Boote nahe am Meeresufer zwischen Donohoes und Makanui an der Westküste von Neuseeland, als er ein am Strande stehendes wunderbares Geschöpf bemerkte. Er machte einen herzhaften Angriff auf den Fremdling. Er schlug mit dem Ruder seines Bootes das Thier nieder und ergriff es dann beim Schwanze, denn das Thier hatte einen Schwanz, ähnlich dem des Känguruh, nur nicht ganz so dick. Aber der Schlag hatte nicht kräftig genug gewirkt, das Thier machte eine rasche Wendung, packte mit seinem furchtbaren Gebisse, welches dem der Haie sehr gleicht und aus mehreren dichten Reihen äußerst scharfer sägenartiger Zähne besteht, seinen Angreifer beim Beine und verursachte ihm drei sehr garstige Wunden. Dieser gab indeß nicht nach, sondern wiederholte seine wuchtigen Schläge so lange, bis er sich seiner Beute vergewissert hatte. Das Thier hatte einen weiten runden Bauch, an jeder Seite große dicke Floßfedern, ein dem Haie gleichkommendes Maul mit obenerwähntem Gebisse, eine lang vorgestreckte knorpelige Schnauze und einen ausgeprägt fischartigen Geruch - also, soweit entschieden Fisch. Dann aber hat es wieder Beine ganz wie ein Känguruh, nämlich hinten ein größeres und in der Fronte bloß ein rudimentäres Paar. Und diese Aehnlichkeit wird noch durch die ihm eigene hüpfende Bewegung erhöht, sowie durch den langen Schwanz, welcher dem Thiere im Wasser höchst wahrscheinlich als Ruder und zum Balanciren dient, endlich noch durch den Umstand, daß es zur Familie der Masurpialia gehört. Es besitzt sowohl Kiemen zum Gebrauche im Wasser, als auch andere Athmungswerkzeuge, welche seinem Aufenthalte in der freien Luft dienen, und in dieser Beziehung ist es wieder Amphibie, mit förmlich entschiedener Hinneigung zu den Fleischfressern. Wenn aufrecht stehend beträgt seine Höhe 2 1/2 Fuß, seine Länge dagegen vom Ende der Schnauze bis zur Schwanzspitze mißt 5 Fuß. Der Besitzer hat das Fell dieses See=Känguruh's präpariren und gut ausstopfen lassen und macht damit jetzt eine Rundreise in den australischen Colonien, beabsichtigt aber auch England zu besuchen und dann seinen Fang bei den dortigen Museen bestens zu verwerthen. Den Professoren der Zoologie an der Universität Melbourne hat dieses sonderbare Thier viel zu schaffen gemacht, sie wissen es nicht unterzubringen.


[ => Original lesen: 1868 Nr. 85 Seite 2]

Aus dem Leben eines Locomotivführers.

Wenn jemand einen beschwerlichen und furchtbar verantwortlichen Dienst hat, so ist es ein Locomotivführer. Das geflügelte Wort, das unter ihnen umläuft: "Wir stehen mit dem einen Fuße im Zuchthaus, mit dem andern im Grabe" hat eine gewisse Bedeutung. Den gerechten Anforderungen, welche die deutschen Locomotivführer in einer kürzlich gehaltenen Generalversammlung erhoben haben, wird das Publikum gewiß zur Seite stehen. In dieser Versammlung erzählte ein Mitglied folgendes Erlebniß:
"Es war im Mai des Jahres 1856, als ich einen Schnellzug von X. nach Z. zu führen hatte. Als ich in die Nähe der Zuckerfabrik Y kam, überzeugte ich mich von der richtigen Stellung der hier befindlichen Weiche; da aber die beiden Weichensignaltafeln dicht hinter einander in ganz gleicher Höhe standen, so konnte ich nur die erstere sehen, da die zweite, von der ersten verdeckt, meinem Gesichtskreise völlig entzogen war. Es beunruhigte mich dieser Gegenstand auch nicht; denn da die zweite Weiche in einen todten Strang führte, so sollte dieselbe nach der mir bekannten Instruction für den Weichensteller stets verschlossen sein und nur behufs Einsetzens und Herausziehens von Wagen geöffnet werden. Wie groß aber war mein Schreck, als ich näher gekommen bemerkte, daß die linke Weichenzunge (denn nur hierin konnte ich die Stellung dieser Weiche beurtheilen), nicht anliege und die Weiche daher geöffnet sei. Bei der großen Schnelligkeit des Zuges und der geringen Entfernung der Maschine von der Weiche war an ein Halten des Zuges nicht mehr zu denken, und es mußte derselbe den 20-30 Fuß hohen Damm hinabstürzen, wenn es mir nicht gelang, den Wärter auf die unrichtige Stellung der Weiche und der damit verbundenen Gefahr aufmerksam zu machen. So schnell als möglich nahm ich den Steuerungshebel bei geöffnetem Regulator nach rückwärts, griff zur Dampfpfeife, um einestheils den Weichenwärter, anderntheils das Zugpersonal durch schnell auf einander folgende Töne auf die ungeheure Gefahr aufmerksam zu machen. Der Wärter, welcher das Pfeifen hörte, meinte, es sei dem Zuge etwas passirt, und wendete seine ganze Aufmerksamkeit diesem zu, ohne die unrichtige Stellung der Weiche zu beachten. Immer näher kam der Zug, und nur einen Moment, und alles, was sich im Zuge befand, war rettungslos verloren. Da, in der größten Verzweiflung, sprang ich auf den auf dem Führerstande befindlichen Radkasten, riß die Mütze vom Kopfe, winkte mit derselben dem Wärter zu und rief in der Verzweiflung, so laut es meine Stimme erlaubte: "Weiche herum! Weiche herum!" Alles vergebens. Der Wärter machte zwar eine Bewegung, wurde aber, da ich auf der rechten Seite der Maschine, der Wärter hingegen auf der linken Seite des Geleises stand, durch die Maschine selbst meinem Sehkreise entzogen, und als die Pufferbohle auch die Enden der Weichenzunge verdeckten und diese noch immer offen stand, faßte ich den Entschluß, sobald die vordere Maschinenachse die Schienen verlassen würde, mein Leben durch einen Sprung nach dem Hauptgeleise hin zu retten. Wie groß aber war meine Ueberraschung, als ich den Moment gekommen wähnte und nun wahrnahm, daß der Zug nicht in das erwähnte Nebengeleis gegangen, sondern auf dem Hauptgeleise geblieben war! Es war dem Weichenwärter noch gelungen, die Weiche umzustellen, ehe die Vorderachse der Maschine in dieselbe hineingelaufen war, und so das Hinabstürzen des Zuges zu verhindern. Alles hier Beschriebene war das Werk einiger Secunden, und Niemand wird im Stande sein, sich einen Begriff von dieser Situation zu machen. Der Schreck, die Angst, welche sich im vorliegenden Falle bis zur höchsten Verzweiflung steigerte, dann wieder die plötzliche Freude (wenn diese Bezeichnung eine richtige ist) über die glückliche Rettung des Zuges und so vieler Menschenleben brachten in mir einen unbeschreiblichen Gemüthszustand hervor. Nur so viel sei gesagt: ich brach zusammen, gab dem noch immer nach rückwärts liegenden Steuerungshebel einen Stoß, daß derselbe nach vorn flog, und ein Strom von Thronen entquoll meinen Augen; das Bewußtsein, viele Menchenleben gerettet zu haben, war meine Belohnung; von der Bahnverwaltung erhielt ich nicht die geringste Anerkennung.
Trotz meiner recht kräftigen Körperconstitution konnte ich den ganzen Tag hindurch einer gewissen Aufregung nicht Herr werden. Selbst als ich mich in mein Bett gelegt hatte, vor welchem ein kleines Tischchen mit Lampe stand und mich mit Lesen beschäftigte, sah ich im Geiste die schrecklichsten Bilder an mir vorüberziehen; ich sah die den Damm hinuntergestürzte Locomotive und die über dieselbe hinweg geschleuderten und zertrümmerten Personenwagen, ich sah Todte und Verwundete in großer Anzahl herumliegen, ich hörte das Wehklagen der letzteren, kurz, ich konnte trotz aller Anstrengungen nicht zur Ruhe gelangen. Nachdem ich die Lampe ausgelöscht und noch eine geraume Zeit wach im Bette gelegen hatte, überwältigte mich die Müdigkeit und ich schlief ein. Plötzlich aber erwachte ich wieder, hörte um mich herum einen Höllenlärm, und als ich vollständig zur Besinnung gekommen war, fand ich, daß ich nicht mehr in meinem Bette lag, sondern mitten im Zimmer, und ringsum die Trümmer des zerbrochenen Nachttischchens und der Lampe. Ich hatte geträumt, ich befände mich auf der Maschine, der Zug gehe den Damm hinunter, und meinem Vorsatze getreu hatte ich mein Leben durch einen Sprung nach dem Hauptgeleise zu retten versucht."


Anzeigen.

Vorladung.

Antragsmäßig soll über das dem Schlossermeister Johann Hagen zu Schönberg gehörige, daselbst vor der Sabower Brücke belegene neu erbauete Wohnhaus c. p. ein Hypothekenbuch niedergelegt werden, und werden daher alle Diejenigen, welche Realrechte an diesem Grundstücke zu haben vermeinen und deren Eintragung in das niederzulegende Hypothekenbuch verlangen, zu deren Anmeldung auf Dienstag, den 5. Januar 1869, Vormittags 11 Uhr, peremtorisch und unter dem Nachtheil hiemit aufgefordert, daß alle nicht angemeldeten und von der Anmeldungspflicht nicht ausgenommenen Realrechte an dem proclamirten Grundstücke sowohl gegen den jetzigen als künftigen Besitzer desselben erloschen sein sollen.
Ausgenommen von der Anmeldungspflicht sind jedoch diejenigen Gläubiger, welche ihre Forderungen auf einem, mit dem Siegel des Gerichts versehenen, vor dem Liquidationstermin ihnen vorzulegenden und von ihnen zu unterzeichnenden Postenzettel richtig und vollständig aufgeführt gefunden haben.
Schönberg, den 13. October 1868.
Großherzogliches Justizamt der Landvogtei des Fürstenthums Ratzeburg
C. L. v. Oertzen.
(L. S.) A. Dufft


Verkaufs=Anzeigen.

Am Donnerstag den 29. October von Morgens 9 1/2 Uhr an sollen im Hause des Schmiedemeisters Kühn zu Selmsdorf in öffentlicher Auction gegen gleich baare Zahlung verkauft werden:

3 aufgemachte Betten, Bettstellen, 1 Chatulle, 1 Eckschrank, 1 Glasschrank, 1 großer Kleiderschrank, mehrere Polster= und andere Stühle, 2 Sopha, Klapptische und Sophatisch, Spiegeln, 2 Koffer, 2 Laden, 1 Klavier, 4 Bolzen flechs. Lein, 10 Bolzen heden Lein, 2 Bolzen Tischlacken, 6 silberne Eßlöffel, mehrere Bettlaken und Handtücher, 1 silberne Taschenuhr, 1 Stubenuhr mit Gehäuse, Küchenschrank und Tische, 1 Kommode, Kessel, Grapen und mehrere verschiedene Küchengeräthe, 1 Bienenstock, mehrere neue Sensen, Manns= und Frauenkleidungsstücke und was sich sonst noch vorfindet.
Schönberg, den 23. October 1868.
Seegert, Landreiter.


Vermischte Anzeigen.

Gesucht wird ein Knabe zur Erlernung der Klempnerei von Lenschow, Klempnermeister vor Schönberg.


[ => Original lesen: 1868 Nr. 85 Seite 3]

Durch die im Sommer wiederholt durch Gewitter entstandenen Brandschäden vernothwendigt sich für dieses Jahr eine zweite Hebung von 2 Schilling (Mecklenburg) für 100 Taler (Mecklenburg) der Versicherungssumme und wird der Zahlungstag für die Ortschaften noch besonders angezeigt.
Die Direction der Feuerversicherungs=Gesellschaft des Fürstenthums Ratzeburg.


Bekanntmachung.
Am 16. bis 30. November d. J. ist hieselbst von den Mitgliedern des Lübecker Feuer=Versicherungs=Vereins der Landbewohner 1 Simplum - der ganze auf den Policen verzeichnete einfache Beitrag - zu entrichten.
Lübeck, den 9. October 1868.
Namens der Direction:
Bruhn, Secretair.


Heute Morgen 1/4 8 Uhr wurde uns ein Knabe geboren.
Ziethen October 19. 1868.
Karl Klöckner, Pastor.
Malwina Klöckner, geb. Kühn.


15,050 Thlr. sind zum kommenden Antoni=Termin in hiesigen Landstellen größtentheils gegen hypothekarische Sicherheit und 4 % Zinsen, in Pöste von 200 Taler (Mecklenburg) bis 1200 Taler (Mecklenburg) zu belegen. Näheres bei J. P. Bade.


Geld, das mir anvertraut wird, kann ich zu jeder Zeit und in jedem beliebigen Posten gegen sichere Hypothek unterbringen zu 4, 4 1/2 und auch 5 Procent Zinsen.
Schönberg, den 5. Oktober 1868.
Kindler, Advocat.


Eine neue größere Auswahl geschmackvoller Stickereien, angefangene und musterfertige Sachen, sowie sehr hübsche aufgezeichnete Weißstickereien, die verschiedensten Galanteriewaaren, worunter praktische und dauerhafte Haushaltungsgegenstände empfiehlt zu billigen Preisen
Carl Bade.


Uhren=Empfehlung.
Einem geehrten Publikum empfehle eine große Auswahl von goldenen und silbernen Anker= und Cylinder=Uhren, ferner alle Sorten Stuben=Uhren, goldähnliche Talmi= und andere Uhr=Ketten zu den verschiedensten und billigsten Preisen.
H. Meyer, Uhrmacher.


Tannin-Balsam-Seife à Stück 8 ßl.
Benzoe-Seife à Stück 8 ßl.
Gall-Seife à Stück 4 ßl.
empfiehlt
J. F. Eckmann.


Frischen Seifenstein empfiehlt J. F. Eckmann.


Kornsäcke von gestreiftem und ungestreiftem Drell, in bester haltbarer Waare halte jetzt vorräthig und empfiehlt solche billigst
J. H. Sterly.
Dassow.


Haus Ein geräumiges Wohnhaus in einem Kirchdorfe hiesigen Fürstenthums, welches sich zur Betreibung jeglichen Geschäftes eignet, soll preiswürdig verkauft werden durch
Wilh. Heincke.


W. Kolls,
Juwelen-, Gold- u. Silber-Waaren-Handlung
Lübeck, Sandstrasse 1006.
Reparaturen werden billig und prompt ausgeführt.


Schönen dicken hellgelben Syrup à Pfd. 3 1/2 Schilling (Mecklenburg),
Feinen Hamburger Syrup à Pfd. 4 1/2 Schilling (Mecklenburg) empfiehlt J. F. Eckmann.


Wichtig für Schweißfuß=Leidende.
Von meinen so rühmlichst bekannten Schweißsohlen, die, in dem Strumpf getragen, den Fuß beständig trocken halten, daher besonders den am Schweißfuß, Gicht und Rheumatismus Leidenden zu empfehlen sind, hat für Schönberg und Umgegend allein auf Lager und verkauft zu Fabrikpreisen das Paar 10 ßl., 3 Paare 28 ßl. - und giebt Wiederverkäufern angemessenen Rabatt -
Herr Carl Rahn, jun.
Schuhmachermeister, Siemzerstraße.
Frankfurt a. O. im September 1868.
Rob. v. Stephani.


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Emil Jannicke, Bandagist und Handschuhmacher.


Ziegen=Hörner, sowie kurze Pferdehaare, vom Schweif geschnitten, werden gekauft das Pfund à 12 - 14 Schilling (Mecklenburg) bei J. Licht, Bürstenmacher.


Gußeiserne Säulenöfen, Kanonöfen, Circuliröfen, Unteröfen zu Kachelaufsätzen, Mantelöfen etc.
Vorstehende Oefen sind mit Füll=Regulir=Einrichtung zu Wasserheizung, wie auch zu Cokes=, Holz= und Torfheizung vorräthig.
Sparherde (sowie die eisernen, kupfernen und messing. Theile dazu) mit den neuesten erprobten Einrichtungen.
Auch alle sonstigen Guß=Bau=Artikel vom besten Harzer=Guß empfehle zu billigen Preisen.
Heinr. Pragels, Lübeck, Breitestrasse 945, hinterm Markt.


Den geehrten Herren in Schönberg und auf dem Lande erlaube ich mir anzuzeigen, daß ich von jetzt an alle Arten
Herrengarderobe
in Röcken, Paletots, Beinkleidern und Westen stets fertig vorräthig halte, die ich zu billigen und festen Preisen bestens empfehle.
J. H. Lange, Schneidermeister, vor Schönberg Nr. 128d.


[ => Original lesen: 1868 Nr. 85 Seite 4]

Lohnendes Einkommen
für Geschäftsleute, namentlich für Inhaber von Droguen-, Materialwaaren, Parfümerie-Geschäften und von Bade-Anstalten.
Bedürfniss halber werden Niederlagen meiner Hoff'schen Malzfabrikate vergeben. Bewerber wollen gute Referenzen angeben und sich auf das Blatt beziehen, wo sie diese Annonce gelesen haben.
Johann Hoff, Königl. Commissions-Rath und Hof-Lieferant in Berlin, Neue Wilhelms-Strasse Nr. 1.


Nähmaschinen für Familiengebrauch.
Nähmaschine
Die älteste Nähmaschinen=Fabrik Deutschlands von
Carl Beermann,
Berlin, Unter den Linden 8 und vor dem Schlesischen Thore,

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Verpackung 2 Thlr. extra. - Versendung nach allen Richtungen.


Zum bevorstehenden Rehnaer Markte empfehle ich mein gut sortirtes
Tuch & Manufactur-Geschäft
angelegentlichst. Ich habe zu billigen Preisen eingekauft und bin dadurch im Stande, auch recht billig zu verkaufen.
Besonders preiswürdig empfehle ich Tuche, Buckskins und Düffels.
Ich bitte um zahlreichen Besuch, einer reellen Bedienung darf Jeder versichert sein.
Achtungsvoll J. Burchard.
Rehna, den 6. October 1868


Gummi-Schuhe
werden von mir besohlt und befleckt, wie auch sonstige Ausbesserungen daran gemacht, welches ich einem geehrten Publikum ergebenst anzeige.
Schmalfeld jun.,
Schönberg.


Am 26. October
Vieh-, Füllen- und Pferdemarkt,
am 10. November
Krammarkt
in Dassow.


Am Freitag Morgen ist auf dem Wege von Schönberg nach Selmsdorf ein Taschenbuch mit verschiedenen Papieren verloren worden. Der ehrliche Finder wird dringend ersucht, dasselbe gegen eine Belohnung in der Exped. d. Bl. abzugeben.


(Eingesandt.)
Schönberg. Dem Vernehmen nach haben hiesige junge Leute einen Männer=Gesangverein wieder in's Leben gerufen, und denselben den Namen "Liederkrone" beigelegt. Wir rufen den Unternehmern dieses ein kräftiges "Harret aus!" zu, so wird die Liederkrone gewiß nicht, da, wie wir hören, nur Hiesige als Mitglieder aufgenommen werden, so bald wieder erlöschen, wie die in den letzten Jahren gegründeten Gesangvereine.


Kirchliche Nachrichten.
Schönberger Gemeinde.

Geboren: Den 23. Sept. Dem Böttchermeister Grevsmühl vor Schönberg ein Sohn. - 24. Sept. Dem Arbeitsm. Lenschow zu Sabow ein Sohn. - 25. Sept. Dem Arbeitsm. Wilms zu B. Resdorf ein Sohn. - 26. Sept. Dem Zimmergesellen Freitag zu Rupensdorf Zwillinge (1 T. und 1 S.). - 27. Sept. Ein unehelicher Sohn hieselbst. - 29. Sept. Eine uneheliche Tochter in B. Resdorf. - 2. Oct. Dem Malermeister Wolgast hieselbst eine Tochter. - 3. Oct. Dem Hauswirth Arndt zu Gr. Siemz eine Tochter. - 4. Oct. Dem Baumannsanerben Boye hieselbst eine Tochter. - 10. Oct. Ein unehelicher Sohn hieselbst. - Dem Hauswirth Boye zu Kl. Siemz ein Sohn. - 13. Oct. Dem Productenhändler Langhof vor Schönberg eine todte Tochter. - Dem Maurergesellen Vitense vor Schönberg eine Tochter. - Dem Arbeitsm. Hansen vor Schönberg ein Sohn. - 17. Oct. Dem Arbeitsm. Gode a. d. hiesigen Bauhofe ein todter Sohn. - 18. Oct. Dem Schustermeister Nevermann vor Schönberg eine Tochter. - 19. Oct. Dem hiesigen Bürger Präfke vor Schönberg eine Tochter. - 20. Oct. Dem Arbeitsm. Joch. Wigger vor Schönberg eine todte Tochter.

Gestorben: Den 25. Sept. Joachim David Brandt, verwittw. Arbeitsm. hieselbst, 77 J. 7 M. alt. - 27. Sept. Cath. Maria Elisab. Staaß, Arbeitsm.=Tochter zu Torriesdorf 7 J. alt. - 29. Sept. Heinrich Lenschow, verwittw. Schneidermeister zu Sabow, 74 J. 2 M. alt. - 30. Sept. Johann Joachim Wegner, verwittw. Arbeitsm. vor Schönberg, 50-60 J. alt. - 2. Oct. Franz A. F. G. Rocksien, Mühlenpächters Sohn a. d. Lockwischer Mühle, 2 J. 10 M. alt. - 7 Oct. N. N. Holst, unverheir. Knecht aus Teschow, p. t. a. d. hiesigen Bauhofe, 58 J. alt. - 9. Oct. Clemens August Schweigmann, Kaufmannssohn hieselbst, 23 J. 5 M. alt. - 10. Oct. Wittwe Oelke hieselbst, geb. Tiedemann, 70 J. alt. - Ernst W. H. R. Fick, Arbeitsm.=Sohn zu Westerbeck, 2 M. alt. - 11. Oct. Emma Th. Ch. Schacht, Photographentochter vor Schönberg, fast 2 M. alt. - Joachim H. R. Burmeister zu Torriesdorf, 9 M. alt. - 17. Oct. Asmus H. P. Boye, Hausw.=Sohn zu Kl. Siemz, 7 Tage alt. - 18. Oct. Catharina Else Karsten, geb. Fick, Arbeitsm.=Frau hieselbst, 48 J. 5 M. alt.

Copulirt: Den 25. Sept. Der verwittw. Kornhändler vor Schönberg Peter Heinrich Schröder und Sofia Maria Elisabeth Dettmann daselbst. - 9. Oct. Franz Heinrich Wulff aus Brütschow, angehender Arbeitsmann hieselbst, und Johanna Catharina Margareta Stark hieselbst. - Heinrich Christian Peter Scharbow aus Falkenhagen, Arbeitsm. zu Niendorf, und Anna Liese Maak zu Niendorf. - Der hiesige Bürger und Bildhauer Heinrich Joh. Christian Müller, und Johanna Maria Catharina Timm hieselbst. - 16. Oct. Joach. Heinrich Köcker, Arbeitsm. hieselbst, und Anna Cathar. Elisabet Kock hieselbst. - Mathias Heinrich Renzow aus Lübsee, Arbeitsm. hieselbst, und Maria Magdalena Elisabet Wulf hieselbst, genannt Wolgast. - 20. Oct. Heinrich Christian Louis Bockwoldt, Bürger und Sattler hieselbst, und Anna Maria Elsebeth Rentzow hieselbst.

Proclamirt: Joachim Heinrich Lüth, angehender Arbeitsm. zu Olndorf, und Anna Margareta Magdalena Lühr zu Herrnburg. - Johann Heinrich Olldorf, angehender Arbeitsm. in Carlow, und Wilhelmine Maria Dorothea Krellenberg daselbst. - Hans Jochen Staaß, Bürger und Arbeitsm. in Lübeck, und Dorothea Caroline Elisabet Krohn zu Torriesdorf.

Sonntag, den 25. October.
Früh=Kirche: Pastor Kämpffer.
Vormittags=Kirche: Pastor Fischer.
Amtswoche: Pastor Fischer.


Meteorologische Beobachtungen.
1868
Oct.
Barometer   Wärme   Wind Stärke  
Paris. Lin.
300 +
niedrigste
°R.
höchste
°R.
       
20.
21.
22.
34.43
35.32
37.07
4.8
2.8
0.9
7.6
7.0
6.0
N
WSW
SSW
1
1
1
trübe.
wolkig.
-


Getreide=Preise in Lübeck.
Weizen20 1/2 - 21Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)
Roggen17 - 17Mark (Lübeck)8Schilling (Mecklenburg)
Gerste16 - 16Mark (Lübeck)4Schilling (Mecklenburg)
Hafer12 - 12Mark (Lübeck)8Schilling (Mecklenburg)
Erbsen17 - 19Mark (Lübeck)8Schilling (Mecklenburg)
Wicken-Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)
Buchweizen16 - 16Mark (Lübeck)8Schilling (Mecklenburg)
Winter=Rapssaat-Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)
Winter=Rübsen-Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)
Schlagleinsaat20 - 21Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)


Markt=Preise in Lübeck.
Butter, Meckl. d. Pfund16 - 17 Schilling (Mecklenburg).
Holst. d. Pfund16 1/2 - 17 Schilling (Mecklenburg).
Hasen, d. St.28 - 32 Schilling (Mecklenburg).
Enten, d. St.20 - 24 Schilling (Mecklenburg).
Hühner, d. St.12 - 16 Schilling (Mecklenburg).
Küken, d. St.8 - 10 Schilling (Mecklenburg).
Tauben, d. St.4 - 5 Schilling (Mecklenburg).
Gänse, d. St.40 - 56 Schilling (Mecklenburg).
Wurst d. Pfd.9 - 10 Schilling (Mecklenburg).
Eier 5 - 6 St.4 Schilling (Mecklenburg).
Kartoffeln, d. Faß5 - 6 Schilling (Mecklenburg).


Herausgegeben unter Verantwortlichkeit von L. Bicker in Schönberg.


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