No. 59
Die Anzeigen erscheinen wöchentlich zweimal.
Dienstags und Freitags

Schönberg, den 24. Juli
1868
achtunddreißigster Jahrgang
Preis vierteljährlich 20 Schilling (Mecklenburg) jährlich 1Mark (Lübeck) 32Schilling (Mecklenburg).
Jahrgang
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[ => Original lesen: 1868 Nr. 59 Seite 1]

Daß in Gr. Bünsdorf und in Mahlzow unter den Schafen die Pocken ausgebrochen sind, wird hierdurch zur weiteren Kunde gebracht.
Schönberg, den 21. Juli 1868.

Großherzoglich=Mecklenburgische Landvogtei des Fürstenthums Ratzeburg.
F. Graf Eyben. Seip.


Mit der heutigen Nummer wird Nr. 25 des Bundes=Gesetzblattes versandt.


- Neustrelitz, 20. Juli. Zur Feier des Geburtstages Ihrer Königlichen Hoheit der Großherzogin waren gestern viele Häuser der Stadt mit Flaggen und Fahnen in den mecklenburgischen und den englischen Farben geschmückt. Mittags fand von Seiten des Militärs eine große Parade statt, welche vom Publikum sehr zahlreich besucht war. Nachmittags wurde vom Militärmusikcorps ein Concert ausgeführt, und im Schützenhause hatte der hiesige Männerquartett=Verein einen socialen Abend arrangirt, doch wurde der Besuch beider Gesellschaften durch das kurz vor Beginn derselben auftretende Gewitter merklich beeinträchtigt. (N. Z.)
- Die Nr. 25 des Bundesgesetzblattes enthält eine Bekanntmachung über die Ausgabe von Schatzanweisungen des Norddeutschen Bundes. Die Zinsen dieser Anweisungen werden auf 3 1/2 pCt. und die Dauer ihrer Umlaufszeit auf 9 Monate vom 15. Juli 1868 bis zum 15. April 1869 festgesetzt.
- Wie weiter aus Berlin geschrieben wird, hat die Zeichnung auf diese ersten Schatzscheine des norddeutschen Bundes schon am 2ten Tage geschlossen werden müssen, weil schon mehr als genügend gezeichnet war.
- Die Benennung des ganzen österreichischen Staates, Ungarn inbegriffen, soll in Zukunft "Oesterreichisch=Ungarische Monarchie" sein.
- Dem kleinen Sohne des abyssinischen Theodors wird von officieller Seite in England viel Ehre angethan, mehr als man vorausgesetzt hatte. Vielleicht denkt die engl. Regierung daran, in ihm für spätere Fälle einen brauchbaren Bewerber für den abyssinischen Thron zu erziehen.
- Der Vorstand des landwirtschaftlichen Vereins zu Eschweiler zeigt an, daß der zweite Flug der weißen Schmetterlinge jetzt beginne, und daß er für jede 100 Stück, die ihm geliefert werden, 5 Sgr. zahle. (Bekanntlich entstehen aus den Eiern dieser Thiere die so lästigen gelblichen Raupen, die so verderblich für unsere Kohlfelder sind, indem sie die Blätter bis auf die Rippen abweiden. Diesem vorzubeugen, thut man gut, nicht allein die weißen Schmetterlinge zu tödten, sondern auch die kleinen gelben Eier derselben zu zerstören, die sich hauptsächlich auf der Rückseite der Kohlblätter finden.)
- Die Häuser der Lords und der Gemeinen in England haben alljährlich ein Wettschießen nach der Scheibe, das in diesem Jahre am 17. Juli stattfand. Ein glänzendes Zuschauerpublikum begrüßte die diesmal siegreichen Lords und besonders den irischen Earl of Denbigk, der sich als vortrefflicher Schütze bewährte, mit lautem Beifall.
- In der Stadt Wismar herrscht seit einigen Tagen große Aufregung, da es bekannt geworden ist, daß die Stadt nebst nächster Umgebung zum Zollgrenzbezirk ausersehen ist und folglich den allerdings für den Verkehr sehr hinderlichen Controlmaßregeln unterworfen werden soll, welche mit dieser Einrichtung verbunden sind. Zwei Deputirte der Kaufmanns=Compagnie haben bereits den Versuch gemacht, in Schwerin eine Aenderung dieser Absicht zu erwirken, sind aber mit der Nachricht zurückgekehrt, daß dazu keine Aussicht sei. Es wird nun noch eine Deputation des Raths und des Bürgerausschusses sich nach Schwerin begeben, um für die Abwendung der Maßregel thätig zu sein, von welcher man eine schwere Benachteiligung des Detailgeschäftes fürchtet.
- Gerhard Rohlfs hat dem Könige von Preußen Geschenke des Sultans von Bornu überbracht, die durch Gegengeschenke erwidert werden sollen. Preußen sendet außer einer Pendeluhr, Polsterstühlen u. s. w. auch ein halbes Dutzend Zündnadelgewehre der schwarzen Majestät am Tschadsee.
- Wie der Prinz Karl hat nun auch der König von Preußen einen Neger, und zwar einen prächtigen Jungen von etwa 12 Jahren. In dem Curorte Ems weilt bekanntlich seit einigen Tagen der Reisende Gerhard Rohlfs, der behufs Berichterstattung von der englischen Expedition nach Abyssinien zurückgekehrt ist, und außerdem dem Könige einige interessante Gegenstände, darunter das alte Staatssiegel Theodors zu überreichen. Bei dieser Gelegenheit führte der Reisende dem Könige den schmucken Abyssinier zu, den er von der ersten Entdeckungsreise in das Innere von Afrika vor etwa 4 Jahren mitgebracht hatte, und erzählte, derselbe sei seinem Vater, einem mächtigen Häuptlinge geraubt worden und in die Hände eines Sklavenhändlers gefallen. Diesen Mann habe er durch eine wunderbare Kur von schwerer Krankheit geheilt, und aus Dankbarkeit von seinem Patienten den Knaben zum Geschenk erhalten. Der König hat mit väterlicher Huld den vielversprechenden Knaben angenommen und verordnet, daß er zunächst eine tüchtige Schulbildung erhalten soll. Hat er diese erlangt, dann soll über einen Beruf bestimmt werden. Von Rohlfs hat der kleine Abyssinier bereits die deutsche, englische und französische Sprache erlernt und gefällt sich in seiner neuen Umgebung im Curhause außerordentlich.
- Die Hundesteuer hat in Berlin im Jahre 1867 50,141 Thlr. eingetragen, 1132 Thlr. weniger als im Vorjahre. An steuerfreien Hunden waren im Jahre 1867 vorhanden: 1327 Kettenhunde, 500 Treibehunde, 384 Zughunde, 40 Hunde, welche dem Personal der auswärtigen Gesandten gehörten.
- In dem Goldland Californien geht Alles

[ => Original lesen: 1868 Nr. 59 Seite 2]

rasch. Kürzlich ward auf dem Wege nach San Juan Nevada der Postwagen um 5 Uhr Abends um dreitausend Dollars beraubt; um 7 Uhr ward eine Belohnung auf die Entdeckung der Thäter gesetzt; um 12 Uhr Nachts waren dieselben ermittelt; um 2 Uhr Morgens war das ganze Geld wieder zur Stelle geschafft; um 5 Uhr wurden die Räuber erschossen und um 6 Uhr begraben.
- In dem denkwürdigen Reitergefechte bei Czervenahora (am 27. Juni 1866), in welchem das 3. Garde=Ulanenregiment die Feuertaufe empfing und sich mit Ruhm bedeckte, hatten sich bei der Attaque die beiderseitigen Rittmeister fest auf's Korn genommen, wobei schließlich der österreichische, von dem preußischen zerhauen, vom Pferde sank und als todt auf dem Kampfplatze blieb. Bei den in Potsdam kürzlich stattgefundenen großen Paraden waren auch viele fremdländische Offiziere anwesend, worunter namentlich ein sächsischer Oberstlieutenant durch sein über und über mit Narben bedecktes Gesicht allgemein auffiel. Nach der Parade, welche das 3. Garde=Ulanenregiment auf dem Bornstedter Felde gehabt hatte, ritt er an dasselbe heran und fragte, welche Escadron es gewesen, die damals das Gefecht eröffnet habe, und ob auch der Rittmeister noch dabei sei. Es wurden ihm hierauf die zweite Escadron und der jetzige Major v. H. als die Betreffenden bezeichnet. Ungesäumt ritt er zu diesen hin und zum zweitenmale standen die beiden Kämpfer von Czervenahora Aug in Auge sich gegenüber, diesmal jedoch als verbündete Norddeutsche sich brüderlich die Hand reichend. Der Oesterreicher war seiner Zeit nur schwer verwundet gewesen und hatte nach seiner Genesung sofort den Abschied genommen und war in sächsische Dienste getreten, ungeachtet ihm in Oesterreich ein gleiches Avancement angeboten wurde.
- Folgende komische Geschichte wird aus Geestemünde erzählt: Ein Schuhmacher welcher an Bord eines im dortigen Hafen liegenden Schiffes behufs Abfertigung von Schuhzeug Vermessungen vorgenommen hatte, mußte, im Begriff das Schiff zu verlassen, die verlockende Nähe eines offenstehenden, halbangefüllten Butterfasses passiren, und sich unbemerkt glaubend, konnte er der Versuchung nicht widerstehen, sich von dem werthvollen Inhalt etwas anzueignen. In Ermangelung irgend eines Instrumentes machte er einen kühnen Griff mit bloßer Hand in's Butterfaß und verbarg das glücklich Erreichte in seinem Hut. Durch das eilige Hinzutreten eines Jungen gezwungen, bedeckte er, um sich nicht zu verrathen, sein Haupt, unbekümmert um die mißliche Situation, in welche er nach längerem Verweilen gerathen mußte. Der Steuermann des Schiffes, welcher den ganzen Vorgang mit angesehen, ruft unsern Dieb, als er eben das Schiff verlassen wollte, indem er ihn um Maßnahme für ein Paar Stiefel ersucht. Nachdem er ihn zu diesem Zwecke in die Kajüte genöthigt, eine Weile hat warten lassen, fragte, er unsern Fußbekleidungskünstler, "warum er seinen Hut nicht absetze, er triefe ja so stark von Schweiß?" Der Gefragte will das nicht verstehen; ihm wird nun unter Herbeirufung von Zeugen sein Hut zwangsweise gelüftet und die inzwischen ziemlich dünn gewordene Butter trieft unserm Delinquenten rings vom Kopfe herunter, was die Umstehenden zu dem allseitigen Rufe veranlaßt: "Junge, was sweets Du!" Angesichts dieses Thatbestandes und zum großen Vergnügen der Schiffsleute wird unser Meister unsanft und unter Hurrahrufen von Bord befördert.


Zu hoch hinaus!
Eine Erzählung von Friedrich Friedrich.
(Fortsetzung.)

[ => Original lesen: 1868 Nr. 59 Seite 3]

Zu hoch hinaus!
Eine Erzählung von Friedrich Friedrich.
[Fortsetzung.]


Anzeigen.

Präclusiv=Bescheid.

In Sachen betreffend die Niederlegung eines Hypothekenbuchs über das zu Schönberg an der Lübecker Straße sub Nr. 1 a belegene Wohnhaus c. p. des Zimmergesellen Johann Schulz giebt das Großherzogliche Justiz=Amt der Landvogtei des Fürstenthums Ratzeburg auf das am 17. d. Mts. abgehaltene Liquidationsprotocoll, nachdem die gehörige Bekanntmachung des Termins zu den Acten docirt worden, hierdurch den

Bescheid:

daß alle weder in dem Liquidationstermine am 17. d. Mts. noch bis jetzt angemeldeten und von der Anmeldungspflicht nicht ausgenommenen Realrechte an dem proclamirten Grundstücke sowohl gegen den jetzigen als künftigen Besitzer desselben erloschen sein sollen.

Von Rechts Wegen!

Schönberg, den 18. Juli 1868.
Seip.
(L. S.) A. Dufft.


Das Handelsgericht der freien und Hansestadt Lübeck hat am heutigen Tage auf Antrag des Advocaten Dris. Klug und des Kaufmannes Heinrich Ferdinand Rudolph Schweighoffer als Güterpfleger des insolventen Kaufmannes Heinrich Friedrich Sager in Firma Heinrich Sager dieses Proclam erkannt, durch welches:

1) die Gläubiger des insolventen Kaufmannes Heinrich Friedrich Sager in Firma Heinrich Sager unter dem Rechtsnachtheile des Ausschlusses von der Concursmasse, imgleichen alle Diejenigen, welche an einzelne im Besitze der Concursmasse befindliche Gegenstände, sei kraft Eigenthums= oder Separationsrechts, oder aus irgend einem andern Grunde Ansprüche zu haben vermeinen, bei Verlust ihres Rechtes aufgefordert und schuldig erkannt werden, ihre Ansprüche binnen sechs Monaten, also spätestens am 16. Januar 1869, und zwar unter Beifügung der vorhandenen Beweisstücke in Originale und Abschrift, sowie mit Angabe des etwa in Anspruch genommenen Vorzugsrechts bei dem Contradictor Dr. jur. Heinrich Klug gegen Empfang eines Anmeldungsscheines, im Falle des Widerspruches desselben aber beim Concursgerichte anzumelden;
2) alle Diejenigen, welche zur Concursmasse gehörige Gegenstände in Händen haben, aufgefordert und schuldig erkannt werden, von diesen Sachen und ihren Retentionsrechten daran Anzeige zu machen unter dem Präjudiz, daß sie widrigenfalls dieser Rechte für verlustig erklärt, zur unentgeltlichen Herausgabe der Sachen schuldig erkannt, auch unter Umständen als unredliche Besitzer zur Verantwortung werden gezogen werden.
Lübeck, den 16. Juli 1868.
Zur Beglaubigung
In Vertretung. Dr. Faber.


Verkaufs=Anzeigen.

Torf=Auction.
Sonnabend den 25. Juli d. J. sollen auf dem Woitendorfer Torfmoore, Vitenser Forste, 800 Ruthen Baggertorf meistbietend gegen gleich baare Bezahlung verkauft werden.
Käufer wollen sich Morgens 9 Uhr auf dem Woitendorfer Moore bei der Hütte einfinden.
Vitense, den 20. Juli 1868.
Wiegandt, Förster.


Vermischte Anzeigen.

Am Mittwoch und Donnerstag den 30. und 31. Juli d. J. werden auf dem Hoffelde zu Neuhof Rappschoten verbrannt.
Städing.


Doppel=Steppstich=Nähmaschinen
für Kleidermacher und den Hausgebrauch von Lange & Lindner in Berlin.
Preis 32 Taler (Mecklenburg) Crt. mit zweijähriger Garantie.
Alleinige Niederlage für Rehna, Schönberg und Umgegend bei G. A. Levissohn in Rehna.
Prospekte und Unterricht im Nähen wird gratis ertheilt.


Die Mecklenburgische Lebensversicherungs= und Spar=Bank
in Schwerin

schließt Lebensversicherungen, Leibrentenversicherungen, Kapital=Einlage=, Darlehns= und alle sonstigen Geld=, Inkasso= und Kommissions=Geschäfte durch die unterzeichnete Agentur zu den vortheilhaftesten Bedingungen ab. Die Geschäfts=Prospekte (Nr. I. für Lebensversicherungen, Nr. II. für Leibrentenversicherungen, Nr. III. für Spar=Bank=Geschäfte) sind bei derselben unentgeltlich zu entnehmen und wird jede gewünschte nähere Auskunft bereitwilligst ertheilt. Die in den letzten drei Jahren zur Vertheilung zurückgestellten, mittleren Dividenden der Lebensversicherten betragen respective 36 %, 40 % und 36 % der eingezahlten Prämie.
Agentur Schönberg.
J. P. Bade.


[ => Original lesen: 1868 Nr. 59 Seite 4]

Das amerikanische Depôt in Hamburg
versendet gegen Nachnahme oder Einsendung des Betrages in Baar oder Postmarken das von Hrn. J. Elson in Newyork neu erfundene, auf der Pariser Weltausstellung prämiirte und wegen seiner unübertroffenen Vergrösserung , Klarheit u. Schärfe der Gläser, sowie namentlich des unerhört billigen Preises wegen schon weltberühmte Amerikanische Mikroscop in elegantem Etui mit genauer Gebrauchsanweisung, Erzeugung verschiedener Insekten etc. Franco, Fracht und Zoll ohne Emballage-Berechnung:
Nr. 1 à 1 Thlr. Vergrösserung 1500 Mal en sur face, mit, welchem schon die Infusiarthierchen im Wasser und andern Flüssigkeiten etc., sowie Trichinen im grössern Maasstabe klar und deutlich sichtbar sind.
Nr. 2 à 1 Thlr. Mit, eigener Vorrichtung für Frucht-Saamen, Caffee, Mehl, Stoffe etc., sowie auch zur Untersuchung anderer beliebiger Gegenstände (die kleinsten Samenkörner erscheinen wie grosse Eier). Nr. 1 und 2 sind sowohl in Construction als im Gebrauche ganz verschieden.
Wer beide zusammen bestellt, erhält einige Präparate frei.
Vorzügliche scharfe Loupen à 24 Gr.
Sehr zu empfehlen à 7 Thlr., ein wahrer Familienschatz oder das vollständige optische Aquarium enthält in feinem Lederetui 7 verschiedene, sehr interessante, mit allen möglichen Vorrichtungen versehene Mikroscope mit verschiedenen Präparaten (Nr. 1 und 2 inbegriffen), zwei überraschende optische Instrumente, ein zweites Etui mit 7 Stanhoscopen in Crystall mit Neusilbereinfassung, mit höchst amüsanter Gebrauchsvorrichtung, vermittelst, einer kleinen Champagner-Flasche mit Katalog und ganz genauer Gebrauchsanweisung aller Gegenstande. Sämmtliche Instrumente sind neu und fehlerfrei.
Die engl. Times und amerikanische Zeitungen haben diesem Aquarium sehr lobende Artikel gewidmet. Die Vorzüglichkeit dieser Mikroscope beweist der enorme Absatz über 2 Millionen Stück seit deren Erfindung letzten Jahres, und sollte dieses Instrument, welches bei seiner eleganten Ausstattung (die nicht etwa in Carton gefasst, sondern in Messingblech emaillirt und vergoldet), so überraschende und belehrende Unterhaltung gewährt, in keinem Hause, ja selbst bei so billigem Preise, keinem Schulknaben mehr fehlen. Die Verpackung geschieht so sorgfältig, dass für die unbeschädigte Ankunft, garantirt werden kann.
Wiederverkäufer erhalten annehmbare %.
NB. Baarsendungen gehen am billigsten durch Postanweisungen und entsteht, dadurch Portoersparniss.
Aufträge werden umgehend effectuirt. Briefe franco an das amerikanische Depôt in Hamburg von A. Leids.


Erntehandschuhe sind stets zu haben bei Emil Jannicke, Handschuhmacher, wohnhaft in der Lübecker Straße.
Schönberg.


Ein erfahrenes Kindermädchen sogleich oder zu Michaelis wird gesucht von Pastorin B. Fischer, gb. Kindler.


Mit schönen gelben Futter=Erbsen zu billigem Preis empfiehlt sich W. Creutzfeldt.
Ziethen bei Ratzeburg.


Gußeiserne Keller= und Stallfenster, Dachfenster, Ofenthüren, Ofenröhren, Grabkreuze, Gartenbänke, Rosten und Ofenplatten und emaillirtes Kochgeschirr empfiehlt C. Schwedt.


Unterleibs=Bruchleidende, selbst solche mit ganz alten Brüchen, finden in weitaus den meisten Fällen vollständige Heilung durch Gottlieb Sturzeneggers Bruchsalbe. Ausführliche Gebrauchsanweisung mit einer Menge überraschender, amtlich bestätigter Zeugnisse zur vorherigen Ueberzeugung gratis. Zu beziehen in Töpfen zu 1 Thlr. 20 Sgr. Pr.=Crt. sowohl direct beim Erfinder, Gottlieb Sturzenegger in Herisau, Kanton Appenzell, Schweiz, als auch durch Hrn. Apoth. O. Eichapfel in Hamburg, Rödingismarkt 83, und Hrn. A. Günther z. Löwen=Apoth., Jerusalemerstraße 16 in Berlin.


Da seit einiger Zeit in Folge Torffahrens über unsere Mööre, "kleinen Moor" genannt, mehrfacher Schaden entstanden ist, so finden wir uns veranlaßt, es hiemit zu verbieten, und werden jeden unbefugt darauf Betroffenen gerichtlicher Bestrafung überweisen.
F. Kleinfeldt,
H. Weinrebe,
M. Fick.


Am Dienstag oder Mittwoch nächster Woche werden auf dem Bauhoffelde bei Schönberg Rappschoten verbrannt.
Schönberg, den 23. Juli 1868.
Drevs.


Kirchliche Nachrichten.
Schönberger Gemeinde.

Geboren: 8. Juli. Dem Arbeitsm. Joh. Joach. Freitag vor Schönberg ein Sohn. - 11. Juli. Dem Lehrer Wilhelm hieselbst eine Tochter. - 13. Juli. Dem Pantoffelmacher Lenschow hieselbst ein Sohn. - 14. Juli. Dem Schustermeister Schmalfeldt hieselbst ein Sohn. - Dem Arbeitsmann Eggert hieselbst eine Tochter. - 20. Juli. Dem Lehrer Fick hieselbst ein Sohn. - Dem Mühlenpächter Rocksien a. d. Lockwischer Mühle ein Sohn. - 22. Juli. Dem Schneidermeister Fanselow hieselbst Zwillingstöchter - Dem Fuhrmann Fanselow hieselbst eine Tochter. - 23. Juli. Dem Arbeitsm. Tews vor Schönberg eine Tochter.

Gestorben: 9. Juli. Heinrich Wilhelm Friedrich Schmöker, Schustermeisters=Sohn hieselbst, 5 J. 8 M. alt. - 23. Juli. Zu Mahlzow Friedrich Meyer, unverheir. Büdnerei=Pächter zu Kl. Mist, 33 J. 10 M. alt.

Copulirt: 21. Juli. Hans Jochen Friedrich Haak, Diener hieselbst, und Wilhelmine Charlotte Rentzow hieselbst.

Proclamirt: Der hiesige Sattlermeister Christian Wilhelm Grevsmühl, und Marie Dorothea Elisabet Lembcke zu Hagenow.

Sonntag, den 26. Juli.
Früh=Kirche: Pastor Kämpffer.
Vormittags=Kirche: Pastor Fischer.
Amtswoche: Pastor Fischer.


Meteorologische Beobachtungen.
1868
Juli
Barometer   Wärme   Wind Stärke  
Paris. Lin.
300 +
niedrigste
°R.
höchste
°R.
       
21.
22.
23.
37.30
38.47
35.95
12.8
12.0
14.6
17.9
21.0
26.1
NW
NNO
SW
1
1
1
völlig. heiter.
wolkig.
zieml. heiter.

Am 23. Nachmittags 4 Uhr Gewitter und 5 Cubikz. Reg. auf 1 []'.


Markt=Preise in Lübeck.
Butter, Meckl. d. Pfund13 1/2 - 14 Schilling (Mecklenburg).
Holst. d. Pfund13 1/2 - 14 Schilling (Mecklenburg).
Enten, d. St.16 - 18 Schilling (Mecklenburg).
Hühner, d. St.12 - 14 Schilling (Mecklenburg).
Küken, d. St.8 - 10 Schilling (Mecklenburg).
Tauben, d. St.4 - 5 Schilling (Mecklenburg).
Schinken, d. Pfd.9 Schilling (Mecklenburg).
Schweinskopf, d. Pfd.6 Schilling (Mecklenburg).
Wurst d. Pfd.10 Schilling (Mecklenburg).
Eier 7 St.4 Schilling (Mecklenburg).
Kartoffeln, d. Faß8 - 9 Schilling (Mecklenburg).
Hamb. Blumenkohl, d. Kopf4 - 6 Schilling (Mecklenburg).
Hamb. Kirschen, d. Pfd.1 - 1 1/2 Schilling (Mecklenburg).


Getreide=Preise in Lübeck.
(per Sack in Lüb. Crt.)
Weizen26 - 27Mark (Lübeck)4Schilling (Mecklenburg)
Roggen16 - 17Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)
Gerste15 - 15Mark (Lübeck)8Schilling (Mecklenburg)
Hafer12 - 12Mark (Lübeck)8Schilling (Mecklenburg)
Erbsen17 - 18Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)
Wicken-Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)
Buchweizen-Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)
Winter=Rapssaat20 - 20Mark (Lübeck)8Schilling (Mecklenburg)
Winter=Rübsen19 - 19Mark (Lübeck)8Schilling (Mecklenburg)
Schlagleinsaat18 - 19Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)


Herausgegeben unter Verantwortlichkeit von L. Bicker in Schönberg.


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