No. 33
Die Anzeigen erscheinen wöchentlich zweimal.
Dienstags und Freitags

Schönberg, den 24. April
1868
achtunddreißigster Jahrgang
Preis vierteljährlich 20 Schilling (Mecklenburg) jährlich 1Mark (Lübeck) 32Schilling (Mecklenburg).
Jahrgang
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[ => Original lesen: 1868 Nr. 33 Seite 1]

- Eine ganze Anzahl der dem Reichstage zugegangenen Petitionen bezieht sich auf das neue Gewerbegesetz, die einen wollen dasselbe mehr im zünftlerischem, die andern mehr im freiheitlichen Sinne abgefaßt wissen. Mehrere Petitionen sind eingereicht für und gegen das Privilegium der Apotheker.
- In Oesterreich soll ebenfalls die allgemeine Wehrpflicht eingeführt werden.
- Die Newa ist seit dem 21. d. M. frei von Eis, so daß die Seeverbindung mit St. Petersburg wieder offen ist.
- Der Wunsch der Ungarn und des österreichischen Kaisers, daß die Kaiserin in Ofen von einem Prinzen entbunden werden möge, ist leider nicht in Erfüllung gegangen. Die Kaiserin hat ihrem Gemahl am 22. April ein Töchterlein geschenkt.
- Im Norddeutschen Bunde wird demnächst ein Flaggen= und Salut=Reglement für die Bundes=Seemacht erlassen.
- Wie den Hamb. N. aus Berlin geschrieben wird, ist bei den Verhandlungen über die Gewerbeordnung im Bundesrathe Preußen in zwei Abstimmungen überstimmt worden, und zwar im Sinne einer freisinnigeren Fassung des Entwurfs.
- Nachdem die Bedingungen des Scharfrichters Reindel aus Werben in der Altmark, von der Glückstadter Gerichtsbehörde angenommen worden sind, wird die Hinrichtung des vielbesprochenen Timm Thode Ende dieser Woche, vermuthlich am Freitag, durch Reindel vollzogen werden. Es ist dies die vierzigste Hinrichtung, die Reindel verrichtet.
- Die Königin von England rechnet darauf, daß Jeder reine Hände hat, der sich ihr vorstellt. Es ist deshalb unschicklich, bei Hofe Handschuhe anzuziehen, höchstens der linke ist erlaubt.
- Die preußischen Militairärzte sind jetzt den Offizieren gleichgestellt worden, sie erhalten die Offizier=Epaulettes und müssen von den Wachen salutirt werden. Die Ordre des Königs sagt ausdrücklich, das geschehe in Rücksicht auf die großen Verdienste, welche sich die Aerzte in den letzten Kriegen erworben hätten.
- Der preußische Kronprinz war am 17. d. auf seiner Reise zur Hochzeit des italienischen Kronprinzen der Gast des Königs von Bayern in München. Der König konnte seinen Gast zwar nicht am Bahnhofe empfangen, weil er unpäßlich war, machte aber einen um so liebenswürdigeren Wirth daheim. Inzwischen ist der Kronprinz in Florenz angekommen, wo er mit den größten Ehren empfangen wurde.
- Nicht Ende dieses Jahres, wie es versehentlich in der letzten Nummer d. Bl. hieß, sondern Ende nächsten Jahres hofft die Schweriner Regierung die Lübeck=Kleinen Eisenbahn dem Verkehr zu übergeben, zu welcher die Eisenschienen bereits in nächster Zeit aus England eintreffen werden.
- Man schreibt der "N. Pr. Z." aus Breslau über die Vorausbestimmung des Wetters nach der Methode des alten Schäfers Scholz: Der alte Schäfer Scholz galt in seiner ganzen Umgegend für einen unfehlbaren Wetterpropheten. Wenn er seine Schafe nach dem Gehöft zu lenkte, folgten ihm alle anderen Schäfer in derselben Sicherheitsmaßregel, mochte der Himmel auch scheinbar heiter und nur mit wenigen Wolken bedeckt sein. Ließ er sein Heu in Koppen setzen, so thaten alle zahlreichen Nachbarn auf den ausgedehnten Wiesenflächen dasselbe. War er aber unbesorgt um sein breit zerstreutes Heu oder um seine weidenden Schafe, so erschreckten die schwärzesten Wolken weder die andern Schäfer, noch Heudörrer. - Wodurch erkannte nun der alte Scholz so richtig die Natur des Wetters, da Thermometer und Barometer ihm unbekannte Dinge waren? Die Antwort ist: Hauptsächlich an der Bildung und Auflösung der Wolken. Er beobachtete nämlich zwei bis drei kleinere Wolken eine Viertel= bis eine halbe Stunde; lösten sich dieselben auf, so war gutes Wetter, ohne Gewitter, in Aussicht; vergrößerten sie sich, so erfolgte Regen oder Gewitter. Je schneller die Auflösung oder Vergrößerung stattfindet, desto sicherer erfolgt schönes oder schlechtes Wetter. Zuweilen findet sowohl Neubildung als Auflösung von Wolken statt, dann ist eben das Wetter zweifelhaft. Natürlich muß eben nur immer eine und dieselbe kleine Wolke beobachtet werden.
- Mecklenburgischer Pferdehandel. Eine der bedeutendsten Pferdehandlungen des Norddeutschen Bundes ist die der Gebrüder Baumann in Rehna. Aus den allergeringsten Anfängen der Väter - dieselben waren Steinbrügger - haben die Söhne dasselbe zu einer stolzen Höhe emporgebracht. Jahr aus, Jahr ein gehen die Aufkäufe in Holstein und Schleswig fort; Dänemark, Schweden, Litauen, Polen, Ungarn, alle Theile der österreichischen Monarchie und das gesammte Deutschland stellen Pferde in die Kuppeln dieser unternehmenden Geschäftsleute. Zur Zeit der Märkte und Remonten stehen oft siebenzig, achtzig und mehr Pferde zu gleicher Zeit in den Rehnaer ausgedehnten Stallungen und müssen weiter gesandt werden, weil immer neue Kuppeln nach einander nahen, um hier einige Tage - selten Wochen - Rast zu halten. Da sieht man alle möglichen Pferderacen vertreten. Neben dem colossalen dänischen steht das unscheinbare aber dauerhafte polnische, neben dem halbblütigen hannoverschen das kleine hübsche schwedische, neben dem gesuchten mecklenburgischen das weniger gefragte litauische Pferd. Stolz schaut der edle Vollbluthengst hinweg über seine namenlosen Stallgenossen. Trifft ein neuer Transport angemeldeter Pferde ein so eilen die Landleute der Umgegend zur Stadt, um dieselben anzusehen und ihren etwaigen Pferdebedarf zu befriedigen. Handeln und Feilschen hört man da wenig. Viele Bauern nehmen eines der Pferde, das ihnen gefällt, am Halfter und leiten damit fort; über den Preis wird gar nicht geredet. Wollen sie dasselbe gleich bezahlen, so ist der ganze

[ => Original lesen: 1868 Nr. 33 Seite 2]

Handel mit wenigen Worten abgemacht. Einige Hauswirthe hiesiger Gegend - selbstverständlich solche, die ihre Hofwehr gekauft haben - besitzen gar keine Pferde zu eigen. Sie haben dieselben von den Gebrüdern Baumann nur auf Fütterung und liefern dieselben ab und erhalten andere dafür wieder, je nachdem das Bedürfniß des Geschäfts es erheischt und die gerade vorliegenden ländlichen Arbeiten es erlauben. Durch den Betrieb des Baumannschen Geschäftes ist der ehemalige ziemlich starke Privatpferdehandel auf dem umgebenden Lande fast gänzlich beseitigt. Wer Pferde kaufen will, muß fast ebenso zu den Gebrüdern Baumann gehen, wie der, welcher verkaufen will. Nur ausnahmsweise erscheint noch ein Inspector oder Gutsbesitzer in den Dörfern, um direct aus den Ställen der Bauern die ihm fehlenden Pferde zu ersetzen. - Daß durch das ausgedehnte Geschäft ein immenses Capital in Thätigkeit gesetzt wird, ist selbstverständlich. (M. Bl.).
- In Steiermarck hatte ein Mann vom Lande mit seinem 14jährigen Sohne vor Gericht zu thun. Der Richter fragte den Vater, wie der Sohn heiße. Der Vater wußte es nicht und fragte den Sohn: No Bua, wie hoaßt denn? - Der Sohn antwortete: Wilhelm. - Wie kommt es, daß Sie den Namen Ihres eigenen Sohnes nicht kennen? - Vater: Der Nom is ols z'spoaßig. - Richter: Wie rufen Sie ihn denn? - Vater: Bua!
- Ein armer Walache in Radna (Ungarn) verkaufte Holz im Städtchen Paulis und kehrte mit einem Erlös von 6 Gulden heim. Unterwegs fielen ihn Räuber an, schnitten ihm den Kopf ab und nahmen das Geld. Den Leichnam ließen sie auf der Straße liegen, den Kopf aber warfen sie in den Wagen und trieben die Ochsen an. Die Thiere langten mit dem abgeschnittenen Kopfe ihres Führers zu Hause an. Man denke sich das Entsetzen der Familie.


Das schöne Annerl.
[Erzählung]
(Fortsetzung.)
(Schluß in der Beilage.)


Anzeigen.

Unter dem heutigen Dato ist nachstehende Firma ins Handelsregister eingetragen sub Nro. 28, Fol. XV:
Firma: P. Heitmann.
Ort der Niederlassung: Schönberg.
Name und Wohnort des Inhabers: Krämer Franz Heinrich Heitmann in Schönberg.
Schönberg, im Fürstenthum Ratzeburg, den 11. April 1868.
Das Handelsgericht:
W. Saur.


Vorladung.

Antragsmäßig soll über das dem Zimmermeister Chr. Egert zu Schönberg gehörige, daselbst im Neuenwall belegene Wohnhaus c. p., und zwar über dasjenige, welches unmittelbar neben seinem anderen, daselbst befindlichen, der Siemzerstraße zunächst liegenden Wohnhause steht, ein Hypothekenbuch niedergelegt werden, und werden daher alle diejenigen, welche Realrechte an diesem Grundstücke zu haben vermeinen und deren Eintragung in das niederzulegende Hypothekenbuch verlangen, zu deren Anmeldung auf Dienstag den 28. April 1868, Morgens 10 Uhr, peremtorisch und unter dem Nachtheil hiemit aufgefordert, daß alle nicht angemeldeten und von der Anmeldungspflicht nicht ausgenommenen Realrechte an dem proclamirten Grundstücke sowohl gegen den jetzigen als künftigen Besitzer desselben erloschen sein sollen.
Schönberg, den 4. Februar 1868.
Großherzogl. Justizamt der Landvogtei des Fürstenthums Ratzeburg.
C. L. v. Oertzen.
(L. S.) A. Dufft.


Antragsmäßig soll über das dem Zimmermeister Chr. Egert zu Schönberg gehörige, daselbst im Neuenwall belegene Wohnhaus c. p., und zwar über dasjenige seiner beiden Häuser, welches der Siemzerstraße zunächst liegt, ein Hypothekenbuch niedergelegt werden, und werden daher alle Diejenigen, welche Realrechte an diesem Grundstücke zu haben vermeinen und deren Eintragung in das niederzulegende Hypothekenbuch verlangen, zu deren Anmeldung auf Dienstag, den 28. April 1868, Morgens 10 Uhr, peremtorisch und unter dem Nachtheil hiemit aufgefordert, daß alle nicht angemeldeten und von der Anmeldungspflicht nicht ausgenommenen Realrechte an dem proclamirten Grundstücke sowohl gegen den jetzigen als künftigen Besitzer desselben erloschen sein sollen.
Schönberg, den 4. Februar 1868.
Großherzogl. Justizamt der Landvogtei des Fürstenthums Ratzeburg.
C. L. v. Oertzen.
(L. S.) A. Dufft.


Mittelst eines unterm heutigen Tage erlassenen Proclams sind alle Diejenigen, welche an die unter der Rechtswohlthat des Gesetzes und Inventars angetretene Erbschaft des verstorbenen Hutmachers Wilhelm Kurz Forderungen oder Ansprüche zu haben vermeinen, zur Anmeldung und Bescheinigung derselben auf Freitag den 5. Juni d. J.

[ => Original lesen: 1868 Nr. 33 Seite 3]

Mittags 12 Uhr zu Rathhause hieselbst verabladet, und zwar unter Androhung der Präclusion.
Ratzeburg den 20. April 1868.
Königlich Herzoglicher Stadthauptmann Bürgermeister und Rath.
(L. S.) In fidem Richter, Stadtsecretair.


Verkaufs=Anzeigen.

Bekanntmachung.
Am Dienstag den 28. April d. J. von Morgens 9 Uhr an soll auf der Bäk, im Hause des verstorbenen Pächters Behn, in öffentlicher Versteigerung meistbietend gegen sofortige baare Bezahlung verkauft werden:
Schränke, Tische, worunter ein Schneidertisch, Stühle, zweischläfrige Bettstellen, Spinnräder, Küchengeräthe, eine Hobelbank, eine große Häckselschneidelade, große Leitern, geräucherten Speck, Kartoffeln, 1 Hahn und 9 Hühner, 3 bis 4 Sack Hafer, Roggen= und Haberstroh, zwei Faden trockenes Holz, alte Tonnen, Kisten und Kasten u. s. w.
Domhof zu Ratzeburg, den 11. April 1868.


Am Montag den 27. April, Morgens von 9 Uhr an, soll im Hause des Krügers Hecht in Schlagsdorf in öffentlicher Auction gegen gleich baare Zahlung verkauft werden:
Frauenkleidungsstücke, 3 1/2 Bolzen flächsen Leinen, 5 Bolzen heeden Leinen, 47 1/2 Pfund Flachs und 1 Koffer.
Schlagsdorf, den 18. April 1868.
Krüger.


Verpachtungs=Anzeige.

Am Sonnabend den 2. Mai soll der parcelirte Acker der früheren Oldenburg'schen Stelle an der Rottendorfer Chaussee an Ort und Stelle meistbietend auf 12 Jahre verpachtet werden.
Pachtliebhaber werden hiemit eingeladen, am gedachten Tage bei dem letzten Ackerbürger=Gehöfte Vormittags 9 Uhr sich einzufinden.
Schönberg den 23. April 1868.
Der Magistrat.


Vermischte Anzeigen.

Bekanntmachung.
Der diesjährige Frühjahrsbeitrag der Mitglieder des Lübecker Feuer=Versicherungs=Vereins für Landbewohner ist zwischen dem 16. und 31. Mai d. Js. mit 1/2 Simplum - der Hälfte des einfachen Ansatzes - auf dem hiesigen Büreau zu entrichten.
Lübeck, den 6. April 1868.
Namens der Direction: Bruhn, Secretair.


Von den in der Stadt Schönberg arbeitenden Handwerksgesellen ist die Gründung einer allgemeinen Krankenkasse unter den sämmtlichen Gesellen des Fürstenthums Ratzeburg, beschlossen, die Statuten sind entworfen und obrigkeitlich von der Großherzoglichen Landvogtei genehmigt und bestätigt worden.
Nach diesen Statuten ist jeder in Arbeit stehende und in Arbeit tretende Handwerksgeselle, insofern er nicht einer Brüderschaft mit Krankenlade angehört, verpflichtet, dieser allgemeinen Krankenkasse beizutreten.
Es werden nun alle und jede Gesellen (mit Ausnahme der eben gedachten) aus der Stadt Schönberg sowohl, als auch die auf dem platten Lande arbeitenden, hiemit geladen, sich am Sonntag den 3. Mai d. Js., Nachmittags 3 Uhr, im Hause der Gastwirth=Wittwe Krüger hieselbst einzufinden, um

1. den Inhalt der obrigkeitlich bestätigten Statuten zu vernehmen,
2. die allgemeine Krankenkasse zu constituiren,
und
3. die Wahl des Vorstandes vorzunehmen.
Schönberg, den 19. April 1868.
Im Namen der betreffenden Schönberger Gesellen:
H. Sievers.


Da mir Gelegenheit geboten ist, zum bevorstehenden Antoni=Termin Gelder sowohl hier im Lande als auswärts sicher unterzubringen, so erbitte ich desfallsige fernere Anmeldungen.
Schönberg, den 5. December 1867.
Kindler, Advocat.


3. musikalische Abendunterhaltung des Gesangvereins
am Freitag den 1. Mai d. J. in Spehr's Hotel.
Anfang 7 Uhr.
(Programm in nächster Nummer.)
Der Vorstand.
Schönberg, den 23. April 1868.


Bruchbänder,
einfache und doppelte in reichlicher Auswahl, verschieden gearbeitet und von den billigsten Preisen an, sowie Suspensor (Tragbeutel), Fontanellbinden, Wundspritzen zu jeglichem Gebrauch, runde und Flügel=Mutterkränze, Milchpumpen oder Warzenzieher, die Warze hervorzuholen und die Milch damit abzunehmen, Warzendeckel zum Gebrauch bei wunder Warze, Gummi=Zahnringe, sehr gut für Kinder beim Zahnen, Gummi=Luftkissen und =Eisbeutel mit festem Verschluß für Kranke, Gummi=Zahnkitt, gut für hohle Zähne, wasserdichtes Zeug, sehr praktisch in Wiegen zum Schutz des Durchnässens für die Betten, sowie ächte Milchsauger von reinem Gummi sind stets zu haben in Schönberg bei
Emil Jannicke, Bandagist und Handschuhmacher.


Der nur allein ächte weiße Brust-Syrup, prämiirt von der Jury der Pariser Welt-Ausstellung 1867 aus der einzigen, 1855 gegründeten Fabrik von G. W. Mayer in Breslau, ist stets vorräthig in Original=Flaschen zu den Fabrikpreisen: 24 Schilling (Mecklenburg) und 13 Schilling (Mecklenburg) beim Buchbinder C. Sievers in Schönberg.


Im allgemeinen Interesse.
Seit langer Zeit hatte ich mit Magen=Beschwerden und Leberleiden zu kämpfen, ich habe vieles dagegen angewendet, aber ohne dauernden Erfolg. Seit Kurzem trinke ich nun von Ihrem Alpenkräuter-Liqueur "Hämorrhoiden-Tod" und befinde mich darnach so wohl, wie noch nie. Ich hoffe, bei fortgesetztem Gebrauch ganz hergestellt zu sein und ermächtige Sie, im allgemeinen Interesse von dieser Erklärung Gebrauch zu machen.
(Bestell.) Berlin A. Müller, Fabrikant für Gas= u. Wasseranlagen.
In Schönberg, pr. Flasche 16 Schilling (Mecklenburg), zu haben bei Carl Bade.


[ => Original lesen: 1868 Nr. 33 Seite 4]

Die Berlinische Lebens-Versicherungs=Gesellschaft,
gegründet im Jahre 1836,
eine der ältesten deutschen Gesellschaften, schließt unter den vortheilhaftesten Bedingungen Versicherungen von 100-20,000 Thalern nach billigen Prämiensätzen, mit oder ohne Anspruch auf Gewinn=Antheil. Dieselbe beansprucht in keinem Falle Nachschüsse von ihren Versicherten und zahlt die fällig werdenden Sterbe=Capitalien stets in promptester Weise.
Durch einen mit dem General=Postamt zu Berlin im September v. J. abgeschlossenen Vertrag ist sämmtlichen Post=Unterbeamten des Norddeutschen Bundes der Eintritt in die Berlinische Lebens=Versicherungs=Gesellschaft unter weiteren besseren Vortheilen gestattet.
Ausführliche Programme und Rechnungs=Berichte werden vom Unterzeichneten, sowie von allen Agenten der Gesellschaft ausgegeben.
Schönberg, den 7. April 1868.
J. P. H. Spehr.


Alle Diejenigen, welche Forderungen und Ansprüche an den Hauswirth Peter Meyer in Neschow haben, wollen solche im Laufe dieses Monats, so weit dies nicht bereits geschehen ist, bei mir anmelden.
Schönberg den 8. April 1868.
W. Baumast, öffentlicher Notar.


Wer Forderungen an den Nachlaß der verstorbenen Lehrerin Schmöcker zu machen hat, wird ersucht, dieselben innerhalb 14 Tagen beim Schuhmachermeister Schmöcker in Schönberg anzumelden.
Spätere Anmeldungen können nicht berücksichtigt werden.


In einem Ritterschaftlichen Gute in Mecklenburg werden zu Johannis d. J. zur guten Hypothek à 4 % 11,000 Taler (Mecklenburg) in Posten von 1000 Taler (Mecklenburg) und 2000 Taler (Mecklenburg) gesucht. Näheres bei Aug. Spehr.
Schönberg, den 23. April 1868.


Dr. Pattison's Gichtwatte lindert sofort und heilt schnell Gicht und Rheumatismen aller Art, als: Gesichts=, Brust=, Hals= und Zahnschmerzen, Kopf=, Hand= und Kniegicht, Gliederreißen, Rücken= und Lendenweh.
In Paketen zu 12 Sch. und halben zu 7 Sch. bei Wilh. Heincke.


Durch neue Zusendung ist mein Lager von Steingut & Porzellan=Waaren in allen couranten Gegenständen bestens completirt und empfehle solche zu äußerst billigen Preisen.
Besonders aufmerksam mache ich auf eine Partie durch Zufall unter preis eingekaufter starker weißer Teller, flach und tief, à Dutz. nur 24 Schilling (Mecklenburg), sowie Tassen, das Paar von 2 1/2 Schilling (Mecklenburg) an.
J. F. Eckmann.


Wohnungsveränderung.
Einem geehrten Publikum die ergebene Anzeige, daß ich von nun an in der Siemzerstraße Nr. 148 bei der Wittwe Renzow wohne. Indem ich meinen geehrten Kunden und Gönnern für das bisherige Vertrauen herzlich danke und bitte , dasselbe auch in meiner jetzigen Wohnung mir nicht zu entziehen, halte ich mich auch fernerhin bestens empfohlen.
H. Renzow, Schneidermeister.


Gußeiserne Keller= und Stallfenster, Dachfenster, Ofenthüren, Ofenröhren, Grabkreuze, Gartenbänke, Rosten und Ofenplatten und emaillirtes Kochgeschirr empfiehlt C. Schwedt.


Theater in Rehna.
Sonntag den 26. April 1868: "Der verwunschene Prinz", oder "Durchlaucht und Schuster", Originalposse in 3 Abtheilungen von Plötz. - Vorher: "Ein Schöner Traum", Solo=Lustspiel in 1 Akt von Krüger.
Montag den 27. April: "Ein Recept gegen Schwiegermütter", oder "Der Weg durchs Fenster", Lustspiel in 1 Akt von Scribe. - Hierauf: "Englisch", Lustspiel in 2 Akten von Görner. - Zum Schluß: "Bilder aus dem Zigeunerleben". Arrangirt von C. Hocke, dargestellt vom ganzen Personal.
Kassenöffnung 6 1/2 Uhr. Anfang 7 1/2 Uhr.
Nächste Woche zum Beschluß.
C. Hocke.

Wohnungsveränderung.
Einem hochgeehrten Publikum Schönbergs und der Umgegend zur gefälligen Nachricht, daß ich von heute an nicht mehr bei dem Schlachtermeister Hennings bei der Kirche wohne, sondern jetzt im Hause des Hrn. Chirurgius Leichert, neben Hrn. Dr. Liebenow am kalten Damm.
Hochachtungsvoll
Emil Jannicke, Handschuhmacher und Bandagist.
Schönberg, den 26. März 1868.


Kirchliche Nachrichten.
Schönberger Gemeinde.

Sonntag, den 26. April.
Früh=Kirche: Pastor Fischer.
Vormittagskirche: Pastor Kämpffer.
Amtswoche: Pastor Kämpffer.


Meteorologische Beobachtungen.
1868
April
Barometer   Wärme   Wind Stärke  
Paris. Lin.
300 +
niedrigste
°R.
höchste
°R.
       
21.
22.
23.
34.22
36.36
33.04
5.6
7.5
8.7
10.3
11.8
13.2
SSW
SW
SSW
2
2
1
trübe.
wolkig.
trübe.

Am 21., 22. und 23. 12, 2 und 38 Cubikz. Regen auf 1 []'.


Markt=Preise in Lübeck.
Butter, Meckl. d. Pfund14 - 14 1/2 Schilling (Mecklenburg).
Holst. d. Pfund14 - 14 1/2 Schilling (Mecklenburg).
Enten, d. St.24 Schilling (Mecklenburg).
Hühner, d. St.16 - 20 Schilling (Mecklenburg).
Tauben, d. St.4 - 6 Schilling (Mecklenburg).
Spickgans, d. St.24 - 32 Schilling (Mecklenburg).
Flickgans, d. St.24 - 28 Schilling (Mecklenburg).
Schinken, d. Pfd.8 Schilling (Mecklenburg).
Schweinskopf, d. Pfd.5 - 5 1/2 Schilling (Mecklenburg).
Wurst d. Pfd.10 Schilling (Mecklenburg).
Eier 7 St.4 Schilling (Mecklenburg).
Kartoffeln, d. Faß7 - 8 Schilling (Mecklenburg).


Getreide=Preise in Lübeck.
(per Sack in Lüb. Crt.)
Weizen28 - 28Mark (Lübeck)12Schilling (Mecklenburg)
Roggen21 - 22Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)
Gerste16 - 16Mark (Lübeck)12Schilling (Mecklenburg)
Hafer13 - 13Mark (Lübeck)4Schilling (Mecklenburg)
Erbsen18 - 21Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)
Wicken14 - 16Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)
Buchweizen15 - 16Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)
Winter=Rapssaat-Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)
Winter=Rübsen-Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)
Schlagleinsaat20 - 21Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)


Hiezu eine Beilage.


Herausgegeben unter Verantwortlichkeit von L. Bicker in Schönberg.


[ => Original lesen: 1868 Nr. 33 Seite 5]

Beilage
zu Nr. 33 der Wöchentlichen Anzeigen für das Fürstentum Ratzeburg.
Schönberg, den 24. April 1868.


Das schöne Annerl.
[Erzählung]
(Schluß.)

[ => Original lesen: 1868 Nr. 33 Seite 6]

Das schöne Annerl.
[Erzählung]
[Schluß.]


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