No. 31
Die Anzeigen erscheinen wöchentlich zweimal.
Dienstags und Freitags

Schönberg, den 17. April
1868
achtunddreißigster Jahrgang
Preis vierteljährlich 20 Schilling (Mecklenburg) jährlich 1Mark (Lübeck) 32Schilling (Mecklenburg).
Jahrgang
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[ => Original lesen: 1868 Nr. 31 Seite 1]

- Der H. B. wird offiziös aus Berlin berichtet: Nach hier eingegangenen Berichten werden die Arbeiten in Bezug auf den Eintritt Mecklenburgs und Lübecks in den Zollverein so beschleunigt, daß die Angelegenheit gleich nach dem Zusammentritt des Zollparlaments an dasselbe gelangen kann. Den Termin des Eintritts beider Staaten in den Zollverein wünscht die Mecklenburgische Regierung möglichst an das Ende des Jahres gesetzt zu sehen. Bei dem Anschluß ist eine Nachversteuerung vorgesehen, wovon ein Viertel sofort, drei Viertel nach 6 Monaten bezahlt werden sollen. In Lübeck soll eine zollfreie Niederlage mit Freihafenberechtigung eingerichtet werden.
- Der Staatsgerichtshof in Berlin hat 7 hannoversche Offiziere, welche flüchtig und bei der welsischen Legion in Frankreich betheiligt sind, zu je zehn Jahren Zuchthaus verurtheilt.
- In Darmstadt gibts über Nichts=Ausführung des Militair=Vertrages mit Preußen sehr ernste Händel.
- Prinz Napoleon spricht sich unter seinen Freunden über seine Berliner Reise sehr offen aus. Die Macht Preußens und des Norddeutschen Bundes erscheint ihm gewaltiger, als es sich irgend Jemand in Paris dachte. So weit stimmen alle Berichte überein, aber über die Folgerung, die der Prinz aus dieser Macht zieht, gehen sie auseinander. Die Einen lassen ihn zum Frieden reden, weil jede Einmischung Frankreichs Deutschland vollständig einigen werde; die Andern lassen ihn so sprechen: Frankreich kann nur durch die äußerste Anstrengung seiner Kräfte seine Stellung behaupten, die Erhaltung der Dynastie Napoleon hängt von einem glücklichen Feldzug ab. Je länger Frankreich zaudert, desto mehr wird sich der Einfluß und die Macht Preußens befestigen.
- Der bayerische Landtag horchte neulich hoch auf, als ihm der Justizminister erzählte, von den Appellationsgerichtsräthen in München habe jeder seinen eigenen Hausschlüssel, aber nicht jeder seine eigene Arbeitsstube. Ich kenne einen ausgezeichneten Rath, sagte er, der an Wissenschaftlichkeit, Charakter und Pflichttreue ein Muster, aber nicht im Stande ist, ein eigenes Arbeitszimmer zu miethen, er arbeitet im Wohnzimmer unter dem Lärm von vier Kindern. - Dieser Appell schlug bei dem schwankenden Landtag durch und jeder Appellrath erhielt zu seinen 1800 Gulden Gehalt eine Zulage von 200 Gulden.
- Als der kürzlich gestorbene König Ludwig von Bayern 1825 zur Regierung kam, sprach er zur versammelten Geistlichkeit: "Wenn Sie, meine Herren auf die Volksbildung gehörig wirken, dann kann der König ruhig schlafen." Später ertheilte er dem Erzieher seines Thronerben, Mac=Jver aus dem Schottenkloster in Regensburg die Weisung: "Dahin streben Sie, daß religiöses Gefühl meinen Sohn durchlebe, wie das Blut den Körper, so jenes die Seele. Teutsch soll Max werden, ein Bayer, aber teutsch vorzüglich, nie Bayer, zum Nachtheil der Teutschen. Was mein Sohn verspricht, das halte er, der aber zu gewöhnen ist, nicht leichtsinnig zu versprechen. Zutrauen macht stärker als Heere, es muß aber verdient werden. Abneigung flößen Sie meinem Sohn "gegen Frankreich, Teutschlands Erbfeinds, und gegen das französische Wesen, unser Verderben, ein." Die Sparsamkeit des Königs zeigte sich vom ersten Tage an. Seine Minister bezogen 30,000 fl. Gehalt, er setzte sie sofort auf 12,050 fl. Die Kammerdiener seines Vaters hatten sich Häuser gebaut, als sie aber Ludwig ihre Dienste anboten, dankte er mit den Worten: "Anziehen kann ich mich selbst und ausziehen will ich mich nicht lassen." Er wollte auch nicht von fremder Hand barbiert sein, sondern konnte wie Kaiser Joseph II. sagen: "Ich barbiere den König!" Als einige Hoflieferanten dem König ihr Gesuch um Fortdauer der bisherigen Aufträge mit Klagen über die schwere Zeit im Leichenbitterton verbrachten, wog der König in der einen Hand das goldene Siegel und Uhrgehänge des einen Bittstellers und sprach mittendrein: "Schwer, schwer!" Dann plötzlich den Nebenmann beim Rock fassend: "Wieviel kostet dies Tuch?" - "Sieben Gulden stotterte der Verlegene. "Schön! Meines kostet fünf!" erwiderte der König und ließ sie verblüfft stehen.
- Am Charfreitag brannte in den Mittagsstunden das Vergnügungslocal "zum großen Weinberg" an der Ratzeburger Chaussee vor Lübeck vollständig ab. Die Ursache der Entstehung des Feuers ist noch unbekannt.
- In den rheinischen Blättern für Erziehung und Unterricht bringt eine Dame die "allgemeine Dienstpflicht der Frauen" zur Sprache. Sie schlägt nämlich vor, das jedes Mädchen, nachdem es die Schule verlassen, einen einjährigen freiwilligen Dienst als "Kindergärtnerin" leiste, um dadurch zu lernen, an der Erziehung des Menschengeschlechts mitzuarbeiten.
- Graf v. Chorinski, der Schwiegervater der vergifteten Gräfin Chorinska, hat das Grab der unglücklichen Frau auf dem Gottesacker zu München mit einem prachtvollen Monument schmücken lassen, dessen Aufstellung in den letzten Tagen erfolgte.
- Der Handwerkerbund in der Stadt Schwerin hat zum Dresdener Handwerkertage zwei Abgeordnete geschickt, die am 14. d. dorthin abgereist sind. Dieselben werden, wie die M. A. erfahren, bei Berathung der an den Reichstag abzulassenden Petitionen des Handwerkertages folgende Grundsätze vertreten:
1) Darf nur Erreichbares erstrebt werden, sonst hilft die Petition nichts.
2) Dem Vernehmen nach sollen die Zünfte fortbestehen, aber ohne Zwang, sodaß also auch ohne zunftmäßige Erlernung eines Handwerks Jeder solches betreiben kann und Gesellen und Lehrlinge halten darf. Das ist, der Tendenz der Zeit entsprechend, die Herrschaft des Capitals auch auf dem Gewerbe=Gebiet anerkennen. Davon wird nicht abzukommen sein, weil sonst das Wort: Gewerbefreiheit ein Unding bleiben würde, was es allerdings ist; die Freiheitshelden wollen

[ => Original lesen: 1868 Nr. 31 Seite 2]

ja aber eine Freiheit, die Zügellosigkeit ist, eine Freiheit von Gesetz und Ordnung, von Zucht und Sitte, eine Freiheit von der Ordnung der Zunft, wodurch das Handwerk zum Sklaven des Capitals wird.
3) Wenn aber die Zünfte fest zusammenhalten und den Muth nicht verlieren, so werden sie schließlich doch siegen, denn sie haben die Geschichte und die Wahrheit für sich. Einigkeit macht stark und behält die Oberhand. Zu empfehlen dürfte sein:
a. Sobald das Gewerbefreiheitsgesetz in Kraft getreten ist, dürfen die Zünfte bei der Aufnahme zur Zunft nicht schwierig sein. Wer das Meisterstück macht, muß aufgenommen werden, wenn er auch nicht zünftig gelernt hat. Es ist möglichst zu erstreben, daß alle Gewerbetreibenden der Zunft beitreten.
b. Die Auslernung von Lehrlingen bei unzünftigen Gewerbetreibenden scheint nicht gefährlich, da die Gesellen mehr als die Meister dafür sorgen werden, daß keine unzünftig ausgelernte Gesellen sich unter ihnen befinden.
c. Die Gebühren für Einschreiben der Lehrlinge, Gesellenwerden, Meisterprüfungen etc. müssen ganz abgeschafft werden, da viele Klagen darüber vorkommen, sie sind auch nicht gerechtfertigt. Gerecht sind nur die Gebühren bei Aufnahme in die Zunft für welche der einzutretende Meister einen Antheil am Vermögen der Zunft erwirbt, z. B. der Reifer an der Reiferbahn, der Tuchmacher an einer gemeinschaftlichen Walkmühle oder Scheermaschine, Tischler am Holzmagazin etc.
d. Die Zunft muß darauf halten, daß das Fabrikat zünftiger Meister tadellos ist, daß das Publikum besser von ihnen bedient wird, als von unzünftigen.
e. Die Zünfte müssen zugleich Verbindungen für Haltung von Lagern der resp. Rohstoffe werden, um solche wohlfeil zu erhalten.
f. Die Herbergen müssen den Stempel der Zunft tragen. Anschluß an Institute, wie Jünglingsvereine, ist zu rathen.
g. Zu erwägen ist die Aufhebung der Vorschrift, daß der Zuwandernde Geselle bei dem ersten auf der Tafel stehenden Meister in Arbeit treten, oder weiter wandern muß.
h. Nichtannahme solcher Gesellen, welche bei unzünftigen Gewerbetreibenden, die einer Zunft beizutreten in der Lage waren, gearbeitet haben, ohne ausreichende Entschuldigung zu haben, z. B. Krankheit, Nicht=Arbeit, Armut.
Will das Handwerk überhaupt noch kämpfen um seine Existenz, soll nicht zügellose Gewerbefreiheit Platz greifen - dann ist es jetzt Zeit, sich zu rühren, um zu retten, was noch zu retten ist.

- Der Reichstag hat am 17. April wieder die erste Sitzung nach Ostern.
- Das Jahrhunderte alte Versammlungslokal der Schiffer in Lübeck, die "Schiffergesellschaft" muß sich, wie der "N. W. Z." berichtet wird, den Neuerungen der Zeit fügen. Es wird zu einer Bierkneipe eingerichtet.
- Kaiserin Eugenie trifft Anstalten, mit ihrem Sohne nach Rom zu wallfahren.
- Der in Afrika verschollene Naturforscher Livingstone hat geschrieben und ist auf der Heimreise.
- Es gibt gar manches stille Compagniegeschäft, das nicht wie alle sonstigen Kaufmannsgeschäfte, im Handelsregister steht. Mancher fängt eine Arbeit eifrig an, braucht aber einen Andern die Sache fertig zu bringen. In Paris sind z. B. die Vollenderinnen sehr gesucht. Fleißige junge Mädchen vollenden die angefangenen Stickereien vornehmer Damen, die zu bequem sind, die Handarbeiten, welche sie verschenken wollen, selbst fertig zu machen. Es gibt Uhraufzieher, die jahraus, jahrein in den großen Häusern die Wanduhren, Regulatoren etc. aufziehen, weil die hohen Herrschaften keine Zeit dazu haben.
- In Sunderland lud ein Professor de Greaves aus Havre in mächtigen Anschlagezetteln das Publikum ein, zu sehen, wie er mit einem Paar "kamptulischer Stiefel", auf die er ein Patent erhalten, auf dem Meere spazieren gehe. Tausende von Zuschauern fanden sich ein und warteten eine, zwei Stunden, bis ihnen einfiel, daß heute - der 1. April sei.
- In voriger Woche wurde zu Löwen beim Reparaturbau eines Hauses beim Ausschachten des Kellers einen Stich unter den Steinen ein vollständiges Scelett eines erwachsenen Menschen gefunden. Derselbe gehört dem männlichen Geschlecht an und soll sich in den dreißiger Jahren befunden haben. Nach sachverständlichem Gutachten kann der Körper einige 20 Jahre in der Erde gelegen haben. Die öffentliche Meinung spricht von dem Verlorengehen eines Bäckers zu jener Zeit, der Besitzer dieses Hauses war, und erzählt sich, daß auch bald nach dem Verschwinden desselben jenes Haus anderweitig verkauft worden ist. Ein Untersuchungsverfahren soll eingeleitet worden sein.


Das schöne Annerl.
[Erzählung]
(Fortsetzung.)

[ => Original lesen: 1868 Nr. 31 Seite 3]

Das schöne Annerl.
[Erzählung]
[Fortsetzung.]


Anzeigen.

Vorladung.

Antragsmäßig soll über die zu Sabow belegene Vollstelle c. p. des Hauswirths Peter Arndt daselbst ein Hypothekenbuch niedergelegt werden, und werden daher alle Diejenigen, welche Realrechte an diesem Grundstücke zu haben verneinen und deren Eintragung in das niederzulegende Hypothekenbuch verlangen, zu deren Anmeldung auf Freitag den 8. Mai 1868, Morgens 11 Uhr, peremtorisch und unter dem Nachtheile hiemit aufgefordert, daß alle nicht angemeldeten und von der Anmeldungspflicht nicht ausgenommenen Realrechte an dem proclamirten Grundstücke sowohl gegen den jetzigen als künftigen Besitzer desselben erloschen sein sollen.
Ausgenommen von der Anmeldungspflicht sind jedoch diejenigen Gläubiger, welche ihre Forderungen auf einem mit dem Siegel des Gerichts versehenen, vor dem Liquidationstermine ihnen vorzulegenden und von ihnen zu unterzeichnenden Postenzettel richtig und vollständig aufgeführt gefunden haben.
Schönberg, den 10. Februar 1868.
Großherzogl. Justiz=Amt der Landvogtei des Fürstenthums Ratzeburg.
C. L. v. Oertzen.
(L. S.) A. Dufft.


Unter dem heutigen Dato ist nachstehende Firma ins Handelsregister eingetragen sub Nro. 28, Fol. XV:
Firma: P. Heitmann.
Ort der Niederlassung: Schönberg.
Name und Wohnort des Inhabers: Krämer Franz Heinrich Heitmann in Schönberg.
Schönberg, im Fürstenthum Ratzeburg, den 11. April 1868.
Das Handelsgericht:
W. Saur.


Verkaufs=Anzeigen.

Bekanntmachung.
Am Dienstag den 28. April d. J. von Morgens 9 Uhr an soll auf der Bäk, im Hause des verstorbenen Pächters Behn, in öffentlicher Versteigerung meistbietend gegen sofortige baare Bezahlung verkauft werden:
Schränke, Tische, worunter ein Schneidertisch, Stühle, zweischläfrige Bettstellen, Spinnräder, Küchengeräthe, eine Hobelbank, eine große Häckselschneidelade, große Leitern, geräucherten Speck, Kartoffeln, 1 Hahn und 9 Hühner, 3 bis 4 Sack Hafer, Roggen= und Haberstroh, zwei Faden trockenes Holz, alte Tonnen, Kisten und Kasten u. s. w.
Domhof zu Ratzeburg, den 11. April 1868.


Vermischte Anzeigen.

Bekanntmachung.
Der diesjährige Frühjahrsbeitrag der Mitglieder des Lübecker Feuer=Versicherungs=Vereins für Landbewohner ist zwischen dem 16. und 31. Mai d. Js. mit 1/2 Simplum - der Hälfte des einfachen Ansatzes - auf dem hiesigen Büreau zu entrichten.
Lübeck, den 6. April 1868.
Namens der Direction: Bruhn, Secretair.


Alle Diejenigen, welche Forderungen und Ansprüche an den Hauswirth Peter Meyer in Neschow haben, wollen solche im Laufe dieses Monats, so weit dies nicht bereits geschehen ist, bei mir anmelden.
Schönberg den 8. April 1868.
W. Baumast, öffentlicher Notar.


[ => Original lesen: 1868 Nr. 31 Seite 4]

Außer den in größter Auswahl vorräthigen neuern Schulbüchern empfehle für unbemittelte Schüler auch eine Partie älterer Schulbücher zu billigen Preisen. In Schreib= und Zeichenmaterialien führe stets das größte und completeste Lager, namentlich empfehle die so vorzüglichen Patent=Schreib=, Post= und Zeichen=Papiere, sowie Englische und Rödersche Stahlfedern in 40 verschiedenen Sorten, Fabersche Bleifedern, Gummi, Bleischärfer, Neudietendorfer Siegellack u. s. w.
J. P. Bade.


Einen Phaeton mit Verdeck hat zu verkaufen Sattlermeister Bockwoldt in Schönberg.


Gußeiserne Keller= und Stallfenster, Dachfenster, Ofenthüren, Ofenröhren, Grabkreuze, Gartenbänke, Rosten und Ofenplatten und emaillirtes Kochgeschirr empfiehlt C. Schwedt.


Von dem wegen seiner vortrefflichen heilkräftigen Eigenschaften und als Hausmittel unentbehrlich gewordenen allein ächt von Herrn G. A. W. Mayer in Breslau erzeugten
weißen Brust=Syrup
von der Jury der Pariser Welt=Ausstellung
1867
prämiirt
hält stets frisch auf Lager und empfiehlt solchen Buchbinder C. Sievers in Schönberg.


Wohnungsveränderung.
Einem hochgeehrten Publikum Schönbergs und der Umgegend zur gefälligen Nachricht, daß ich von heute an nicht mehr bei dem Schlachtermeister Hennings bei der Kirche wohne, sondern jetzt im Hause des Hrn. Chirurgius Leichert, neben Hrn. Dr. Liebenow am kalten Damm.
Hochachtungsvoll
Emil Jannicke, Handschuhmacher und Bandagist.
Schönberg, den 26. März 1868.


Unterzeichneter empfiehlt sämmtliche hier gebräuchliche Schulbücher, sowie auch sonstige Schulmaterialien: Papiere, Federn u. s. w.
Buchbinder C. Sievers.


Schulanzeige.
Der Unterricht in der Domschule beginnt wieder am Montag den 20. April.
Bis zum Sonntag den 19. d. M. werden die Anmeldungen neuer Schüler in der Amtswohnung des Unterzeichneten angenommen.
Domhof Ratzeburg, Ostern 1868.
J. G. Willers.


Mein Lager von Tapeten und Borden, sowie von Rouleaux in vielen geschmackvollen Mustern empfehle ich dem geehrten Publikum zur Abnahme bestens.
Maler Wolgast.


Bruchbänder,
einfache und doppelte in reichlicher Auswahl, verschieden gearbeitet und von den billigsten Preisen an, sowie Suspensor (Tragbeutel), Fontanellbinden, Wundspritzen zu jeglichem Gebrauch, runde und Flügel=Mutterkränze, Milchpumpen oder Warzenzieher, die Warze hervorzuholen und die Milch damit abzunehmen, Warzendeckel zum Gebrauch bei wunder Warze, Gummi=Zahnringe, sehr gut für Kinder beim Zahnen, Gummi=Luftkissen und =Eisbeutel mit festem Verschluß für Kranke, Gummi=Zahnkitt, gut für hohle Zähne, wasserdichtes Zeug, sehr praktisch in Wiegen zum Schutz des Durchnässens für die Betten, sowie ächte Milchsauger von reinem Gummi sind stets zu haben in Schönberg bei
Emil Jannicke, Bandagist und Handschuhmacher.


Zu Michaelis ist in meinem Hause eine obere Wohnung mit zwei Stuben, Kammer und Küche, sowie Bodenraum zu Holz und Torf, Stall und etwas Gartenland zu vermiethen.
Schlossermeister Hagen.


Zinszahlung für freiwillige Anleihen in Lübeck,
am Dienstag den 21. April 1868,
am Freitag den 24. April 1868,
am Dienstag den 28. April 1868.


Kirchliche Nachrichten.
Schönberger Gemeinde.

Geboren: 2. April. Dem Webermeister Rentzow vor Schönberg ein Sohn. - 7. April. Dem Lehrer Wegner hieselbst eine Tochter. - Dem Arbeitsm. Ehmke zu Gr. Siemz eine Tochter. - 8. April. Dem Schmiedemeister Oldenburg vor Schönberg eine todte Tochter. - 9. April. Dem Eisenbahnaufseher Petzold aus Wittenberg, p. t. hieselbst, eine Tochter. - 13. April. Dem Tischlermeister Melchert hieselbst ein Sohn. - 14. April. Dem Hauswirt Creutzfeldt zu Niendorf eine Tochter.

Gestorben: 6 April. Maria Elisabet Bade, Webermeisters=Wittwe, Brotträgerin vor Schönberg, 61 J. 2 M. alt. - 8. April. Hans Heinrich Niese, Schulmeister zu Lindow, 48 J. 6 M. alt. - 9. April. Johann Heinrich Wilms, Maurergesell und Musicus hieselbst, 32 J. alt. - 15. April. Ch. Maria Henriette Schmöcker, Handarbeits=Lehrerin hieselbst, 50 J. 7 M. alt.

Sonntag, den 19. April.
Früh=Kirche fällt aus.
Vormittagskirche: Pastor Kämpffer.
Amtswoche: Pastor Fischer.


Meteorologische Beobachtungen.
1868
April
Barometer   Wärme   Wind Stärke  
Paris. Lin.
300 +
niedrigste
°R.
höchste
°R.
       
13.
14.
15.
16.
37.09
38.59
39.69
33.20
0.2
2.2
1.2
3.8
7.5
4.5
8.8
7.5
NO
NO
NNW
W
1
1
1
1
wolkig.
-
heiter.
trübe.

Am 13. und 16. 3 und 41 Cubikz. Regen auf 1 []'.


Markt=Preise in Lübeck.
Butter, Meckl. d. Pfund14 - 14 1/2 Schilling (Mecklenburg).
Holst. d. Pfund14 - 14 1/2 Schilling (Mecklenburg).
Enten, d. St.24 Schilling (Mecklenburg).
Hühner, d. St.16 - 20 Schilling (Mecklenburg).
Tauben, d. St.4 - 6 Schilling (Mecklenburg).
Spickgans, d. St.24 - 32 Schilling (Mecklenburg).
Flickgans, d. St.24 - 28 Schilling (Mecklenburg).
Schinken, d. Pfd.8 Schilling (Mecklenburg).
Schweinskopf, d. Pfd.5 - 5 1/2 Schilling (Mecklenburg).
Wurst d. Pfd.10 Schilling (Mecklenburg).
Eier 7 St.4 Schilling (Mecklenburg).
Kartoffeln, d. Faß7 - 8 Schilling (Mecklenburg).


Getreide=Preise in Lübeck.
(per Sack in Lüb. Crt.)
Weizen28 - 28Mark (Lübeck)8Schilling (Mecklenburg)
Roggen21 - 22Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)
Gerste16 - 16Mark (Lübeck)12Schilling (Mecklenburg)
Hafer13 - 13Mark (Lübeck)4Schilling (Mecklenburg)
Erbsen18 - 21Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)
Wicken14 - 16Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)
Buchweizen15 - 16Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)
Winter=Rapssaat-Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)
Winter=Rübsen-Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)
Schlagleinsaat20 - 21Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)


Hiezu eine Beilage vom Buchbinder C. Sievers.


Herausgegeben unter Verantwortlichkeit von L. Bicker in Schönberg.


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