No. 15
Die Anzeigen erscheinen wöchentlich zweimal.
Dienstags und Freitags

Schönberg, den 21. Februar
1868
achtunddreißigster Jahrgang
Preis vierteljährlich 20 Schilling (Mecklenburg) jährlich 1Mark (Lübeck) 32Schilling (Mecklenburg).
Jahrgang
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[ => Original lesen: 1868 Nr. 15 Seite 1]

Im Auftrage der Hohen Großherzoglichen Landes=Regierung wird hierdurch zur allgemeinen Kenntniß gebracht:

Daß der Buchdrucker Bicker hieselbst den Pächtern und Schulzen des Fürstenthums mit dem officiellen Anzeiger auch das Bundesgesetzblatt unentgeltlich, sei es mit den wöchentlichen Anzeigen, sei es ohne dieselben, liefere wird, und ihm gestattet ist, für die Abonnenten der wöchentlichen Anzeigen und des officiellen Anzeigers, welche auch das Bundesgesetzblatt beigelegt haben wollen, den Abonnementspreis um 20 Schillinge zu erhöhen.
Die bisher erschienenen Nummern des Bundesgesetzblattes werden den zuerstgedachten Personen mit dem officiellen Anzeiger nachgeliefert werden, und werden die Pächter und Schulzen zur ordnungsmäßigen Sammlung der Gesetze mit dem Eröffnen angewiesen, daß etwaige Lücken der den Ortschaften zuständigen Sammlungen künftig auf Kosten der Nachlässigen ausgefüllt werden sollen.
Schönberg, den 12. Februar 1868.

Großherzoglich Mecklenburgische Landvogtei des Fürstenthums Ratzeburg.
F. Graf Eyben. C. L. v. Oertzen. Seip.


- In Wien und Paris gibts vor Aerger rothe Köpfe und weiße Nasenspitzen. Sie wollen die unter dem Tische eng verschlungenen Hände Bismarcks und Gortschakoffs im Orient erkannt haben, Pläne Bismarcks, die christlichen Bevölkerungen der Türkei unter die Botschaft der Hohenzollern'schen Fürsten in der Moldau und Wallachei zu bringen. Der Osten steht gegen den Westen.
- Im preußischen Abgeordnetenhause kamen am 15. Februar wichtige Dinge vor. 1) wurde der Etat von 159,757,000 Thlr. angenommen , nur J. Jacobi aus Königsberg stimmte dagegen, weil er, wie er sagte, dem Ministerium Bismarck keinen Heller bewilligen möge. 2) wurde ein Gesetz betr. die Aufhebung der Homburger Spielhölle und 3) ein Gesetz vorgelegt, welches für Ostpreußen 3 Mill. Schatzscheine fordert.
- Die Berliner V. Z. hat einen Dr. Hirsch nach Ostpreußen gesandt, um überall an Ort und Stelle nach der Noth zu sehen, zu berichten, wohin die Spenden der Bruderliebe am besten zu schicken seien und nötigenfalls Gelder an die Allerbedürftigsten aus der Hand zu vertheilen. Die armen Leute in Ostpreußen lassen sich's seitdem nicht ausreden, der Doctor sei ein verkleideter Prinz oder Minister gewesen, der dem Könige selber ihre Noth erzählen werde. Es liegt in dem rührenden Vertrauen der einfachen Leute ein köstlicher Wink, daß da oben noch einmal eine Krone zu gewinnen sei.
- Auf dem letzten Hofballe wurde der Abgeordnete Dr. Oppermann dem Grafen Bismarck als Commilitone von der Universität Göttingen vorgestellt. Waren Sie in einem Corps? fragte der Graf. - Nein, Excellenz, in der Burschenschaft! - Nun, ich habe schon damals gleiche Ideen mit Ihnen gehabt, d.h. an die Notwendigkeit der Einheit Deutschlands geglaubt. Da war ein Engländer Corvin, wenn Sie sich dessen erinnern (ich erinnerte mich seiner sehr wohl, er war so dünn, daß er jetzt dreimal in den Ministerpräsidenten stecken könnte, und es hieß von ihm, daß es ein Wagniß sei, daß er auf seinen Beinen zu gehen wage), mit dem hatte ich 20 Buttel Sect gewettet, daß Deutschland in 20 Jahren einig sei; der Verlierende sollte zu dem Andern über die Nordsee kommen. Ich hatte 1852 verloren, aber Corvin war todt.
- Die Oberin des Diakonissenhauses in Berlin, Gräfin Anna zu Stolberg=Wernigerode, nachdem sie nach ihrer Rückkehr am 2. d. M. in Berlin am Flecken=Typhus erkrankt war, ist am vorigen Montag gestorben.
- Der preußische Gesandte, Graf v. d. Goltz in Paris, der von Dr. Relaton an der Zunge operirt worden ist, darf wieder sprechen. Wie geht's Ihrem Patienten, lieber Doctor? wurde Relaton gefragt. Danke, ganz gut, aber merkwürdige Geschichte. Hören Sie, endlich war der Tag gekommen, wo der Patient den Versuch machen durfte, wieder zu sprechen; ich war sehr gespannt und meine Collegen auch. Der Graf versuchte Deutsch zu sprechen, verzog das Gesicht, bewegte die Zunge und endlich brachte er mühsam ein paar Worte heraus. Sprechen Sie Französisch, lieber Graf, bat ich. Der Graf sprach französisch und - es floß ihm von den Lippen wie Honig von Hübla! Merkwürdige Geschichte das!
- In Breslau lag ein Mann auf dem Sterbelager, ließ das Gericht holen und bekannte, daß er das Geld wieder gefunden habe, von dem er vor 6 Jahren vor den Geschworenen beschworen hatte, daß es ihn geraubt worden sei. Zwei Männer waren wegen dieses Raubes zu 10 Jahren Zuchthaus verurtheilt worden, der eine starb im Zuchthaus, der andere muß nun noch einmal vor die Geschworenen gestellt werden.
- In Petersburg ist während des Balles des französischen Gesandten der Kutscher des Fürsten Wittgenstein auf dem Bocke erfroren.

[ => Original lesen: 1868 Nr. 15 Seite 2]

- Unter dem Namen Bismarcks Erziehungs=Methode wird in London ein neues Kinderspielzeug verkauft. Bismarck hängt an einem dünnen Schnürchen von Gummi und hält einen kleinen, aufgedunsenen Mann, Napoleon, bei den Ohren. Bismarck tanzt am Schnürchen auf und ab und reißt dabei Napoleon immer bei den Ohren, was dadurch geschieht, daß das Schnürchen durch die beweglichen Arme Bismarcks läuft und an den ebenfalls beweglichen Ohren seines Zöglings festgemacht ist.
- Die Briefträger in Rom sind wie sie Laubfrösche; wenn sie sich sehen lassen, ist immer gutes Wetter, denn bei schlechtem Wetter tragen sie keine Briefe aus.
- Vor Kurzem wurde in Berlin ein Frauenzimmer in das Polizeigewahrsam gebracht, das im Friedrichshain aufgegriffen worden war, und dessen ganze Kleidung in einem wollenen Umschlagetuch bestand. Das war die "polnische Gräfin", vielmehr die geschiedene Frau eines reichen Gutsbesitzers in Ostpreußen. Sie war vor wenigen Jahren noch schön und reich, die Zierde der Gesellschaft und sehr gefeiert; jetzt ist sie Bettlerin und schläft in offenen Ställen oder auf der bloßen Erde. Wodurch ist sie soweit gekommen? - Durch eine Leidenschaft, die Trunksucht.
- Was ein Musikus sei, glaubt jeder Leser zu wissen, weiß es aber doch vielleicht nicht. Man höre! Eine Dorfgemeinde sucht einen Kuhhirten. Es meldet sich ein Bursche aus einem Nachbardorfe. Als ihm aufgegeben wird, ein Leumundszeugniß von seinem Schulzen beizubringen, läuft er schnurstraks nach Hause, trägt dem Schulzen die Bitte um Ausstellung eines solchen Zeugnisses vor und eilt mit diesem versehen zu der suchenden Gemeinde und deren Ortsvorstande zurück. Man prüft das Zeugniß, es lautet dahin, daß der Vorzeiger sich zum Kuhhirten eigne, auch sonst gut beleumundet, aber ein Musikus sei! - Ein Musikus? Was schadets, wenn der Kuhhirte ein Musikus ist? Da kann er ja schön tuten! Nur das "aber" im Zeugniß vor Musikus macht bedenklich. Man bittet daher den Aussteller um Erläuterung und welche empfängt man? "Der Kerl ist ein Spitzbube, ein Musikus, denn er "mus't" (oder stiehlt) mitunter.
- Ein schreckliches Ereigniß hat sich in Königsberg zugetragen. Ein durch die schweren Zeitverhältnisse zurückgekommener Kaufmann, Schönbeck mit Namen, soll schon seit längerer Zeit mit dem Plane, sich den Tod zu geben umgegangen sein; er hat sogar zu einem dort wohnenden Verwandten, einstmals geäußert: wenn sich seine schlechten Verhältnisse nicht ändern, dann werde er zu Cyankalium seine Zuflucht nehmen. Dieser Verwandte ist denn auch am Dienstag d. 11. d. Abends spät in der Schönbeckschen Familie gewesen, weil es ihm nach solcher Aeußerung verdächtig war, daß die Frau Schönbeck ihn noch am Abende mit auffälligen Aufträgen für ihre Mutter versehen hatte. Der Mann fand in der Familie nichts Außergewöhnliches: Mann und Frau waren beim Briefschreiben beschäftigt, die beiden ältesten Töchter von 15 und 13 Jahren ebenfalls , aber Niemand verrieth etwas, was auf ein so grausiges Unternehmen, wie es alsbald ausgeführt wurde, schließen ließ. Aus den vorgefundenen Briefen geht unzweifelhaft hervor, daß diese 4 Personen nach vorheriger Verabredung freiwillig in den Tod gegangen sind. Dagegen sind die andern 3 Kinder, ohne daß sie es wußten, durch Gift aus der Welt geschafft worden. Es geht aber aus einem Briefe des Schönbeck hervor, daß auch das jüngste Kind, 5 Monate alt, sterben sollte. Daß dieses am Leben geblieben, ist jedenfalls der gränzenlosen Aufregung zu danken, in der Schönbeck sich befunden : er vergaß es in derselben, dem Kinde den tödlichen Stoff beizubringen. Nach den Aufzeichnungen auf einem Stück Papier zu schließen, ist Schönbeck der zuletzt Lebende gewesen. Die Notizen enden mit der Stunde 3 Uhr Nachts. Die Schrift verräth das Sinken der Kräfte; der Schreiber bittet mit zitternder Schrift um Schonung der Leichen. "Ich sterbe nicht einen Tod, so heißt es an einer Stell, Gott möge mir gnädig sein!" Entsetzlich ist die Schilderung Schönbecks von dem Absterben der Seinigen; er sagt in einem Briefe: Die Kinder schliefen sanft und ruhig ein, nur kleiner Albert (ein Knabe von 7 Jahren) kämpfte lange und grausig mit dem Tode." Sämmtliche Personen lagen wohl ausgekleidet in ihren Betten, Schönbeck mit der Frau in einem Zimmer. In diesem fand man auch die Überreste des schnell wirkenden Cyankaliums vor; neben den auf einem Tische umherliegenden Geräthschaften lag ein Zettel, durch den Schönbeck vor denselben warnt, da sie giftig seien. Auch zwei scharf geladene Pistolen mit gespannten Hähnen lagen da. Den Giftstoff hatte Schönbeck auf einen Giftschein, angeblich zu technischen Zwecken, aus der Patze'schen Apotheke entnommen, nachdem er am 10. d. M. vergeblich versucht hatte, solchen in größeren Menge aus einer Droguen=Handlung verabfolgt zu erhalten.


Vorladung.

Antragsmäßig soll über die zu Sabow belegene Vollstelle c. p. des Hauswirths Peter Arndt daselbst ein Hypothekenbuch niedergelegt werden, und werden daher alle Diejenigen, welche Realrechte an diesem Grundstücke zu haben verneinen und deren Eintragung in das niederzulegende Hypothekenbuch verlangen, zu deren Anmeldung auf Freitag den 8. Mai 1868, Morgens 11 Uhr, peremtorisch und unter dem Nachtheile hiemit aufgefordert, daß alle nicht angemeldeten und von der Anmeldungspflicht nicht ausgenommenen Realrechte an dem proclamirten Grundstücke sowohl gegen den jetzigen als künftigen Besitzer desselben erloschen sein sollen.
Ausgenommen von der Anmeldungspflicht sind jedoch diejenigen Gläubiger, welche ihre Forderungen auf einem mit dem Siegel des Gerichts versehenen, vor dem Liquidationstermine ihnen vorzulegenden und von ihnen zu unterzeichnenden Postenzettel richtig und vollständig aufgeführt gefunden haben.
Schönberg, den 10. Februar 1868.
Großherzogl. Justiz=Amt der Landvogtei des Fürstenthums Ratzeburg.
C. L. v. Oertzen.
(L. S.) A. Dufft.


Verkaufs=Anzeigen.

Holzverkauf.
Unter den bekanntem Bedingungen sollen gegen baare Zahlung meistbietend verkauft werden
am Mittwoch den 26. Februar:
im Garnsee:

49 1/2 Faden buchen Olm,
5 1/4 do. birken und ellern Holz,
27 do. tannen Kluft= und Knüppelholz.
und bei freier Concurrenz:
43 Cavelinge eichen Durchforstungsholz.
Versammlung der Käufer Morgens 9 Uhr am Schleschen Berge.
Am Donnerstag den 27. Februar im Haselholz, Steinort, Seebruch und Mechower Holze:
62 Faden buchen Kluft=, Knüppel= und Olmholz,
1 do. ellern Knüppel,
19 do. tannen Kluft und Knüppel,
und bei freier Concurrenz:
20 Cavelinge eichen Durchforstungsholz.
Versammlung der Käufer im Haselholze Morgens 9 Uhr.
Danckwarth.
Schönberg, den 20. Februar 1868.


Am Montag den 24. d. M. Vormittags 10 Uhr, soll im Kruge zu Neschow in öffentlicher Auction gegen gleich baare Zahlung verkauft werden:

1 dreijährige Starke,
1 Stuhlwagen ohne Federn,
1 Paar gute Hintersielen.
Carlow den 15. Februar 1868.
Struck, Landreiter.


[ => Original lesen: 1868 Nr. 15 Seite 3]

Aufruf. Auf Anregung des Hülfsvereins für Ostpreußen hat der landwirthschaftliche Verein für das Fürstenthum Ratzeburg in seiner heutigen Versammlung beschlossen, sich mittelst Subscriptionslisten, welche durch seine Mitglieder in Umlauf gesetzt werden sollen, der Sammlung von Geldbeiträgen für die Ostpreußen zu unterziehen und die einlaufenden Gaben dahin zu befördern. Es gilt einem Werke menschenfreundlicher Nächstenliebe; es gilt, die durch wiederholte Mißerndten, namentlich durch die beispiellose Nässe der verflossenen Sommer= und Herbst=Monate hervorgerufen durch die strenge Kälte der letzten Monate auf das Aeußerste gesteigerte Noth in der Provinz Preußen zu lindern. In ganz Deutschland, sogar im Auslande werden Liebesgaben zu diesem Zwecke gesammelt. Auch im Fürstenthume Ratzeburg wird der Nothschrei der darbenden Ostpreußen nicht ungehört verhallen; es wird auch hier nur der Anregung bedürfen, um den oft bewährten Wohlthätigkeitssinn der Ratzeburger zuwerkthätiger und umfassender Hülfe zu veranlassen. In diesem zuversichtlichen Vertrauen wendet sich der landwirthschaftliche Verein an alle Einwohner des Fürstenthums Ratzeburg mit der dringenden Bitte, daß Jeder nach seinen Kräften, und sei es auch das geringste Scherflein, beisteuere, um an seinem Theile zur Unterstützung der durch Hungersnoth schwer heimgesuchten Ostpreußen mitzuwirken.
Schönberg den 13. Februar 1868.
Der landwirthschaftliche Verein für das Fürstenthum Ratzeburg.


2. Soirée musicale des Gesangvereins
am Donnerstag den 27. d. in Spehr's Hotel.
Anfang 7 Uhr.
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     Programm.
1. Chor von Schumann: Haidenröslein.
2. Walzer von Schulhoff, 4ms.
3. Lied von Abt, für Sopran.
4. Chor der Hirten aus dem Nachtlager in Granada, von Kreutzer.
5. Lied von Schubert, für Alt.
6. Sonate von Beethoven, für Piano und Violine.
7. Chor von Mendelsohn: Im Walde.
8. Arie aus "Elias", von F. M.-Bartholdy, für Bariton.
9. Rondeau von Beethoven, 4ms.
10. Chor von Schumann: Im Walde.
          Der Vorstand.
Schönberg, den 20. Februar 1868.


Alle Inhaber von Lübecker Stadtkassenbriefen aus dem Fürstenthume Ratzeburg werden zu einer Versammlung am 2. März d. J., Vormittags 10 Uhr, bei der Ackerbürgerwittwe Boye hieselbst eingeladen, um die Art und Weise zu besprechen, wie dieselben hinsichtlich ihrer Stadtkassenbriefe zu dem ihnen eigenmächtig entzogenen Rechte der Kündigung und Auszahlung oder erhöhten Zinsfußes ihrer Kapitalien wieder gelangen können.
Schönberg, den 20. Februar 1868.


Da der Anschluß am Zollverein nahe bevorsteht, mache ich die ergebene Anzeige, daß ich, der Nachversteuerung halber, alle zollpflichtigen Waaren zum Einkaufspreis verkaufe, und mache besonders auf große Vorräthe von billigen baumwollen Waaren aufmerksam.

Weiße Halbleinen zu 3, 4 und 5 Schilling (Mecklenburg),
Stouts, schwere Waare, zu 4 und 5 Schilling (Mecklenburg),
Parchente 4 - 5 und 6 Schilling (Mecklenburg),
Gedruckte Färbe=Stouts 6 Schilling (Mecklenburg),
Cattun 4 - 5 und 6 Schilling (Mecklenburg),
7/4 zu Schürzen 8 und 9 Schilling (Mecklenburg).
Zahlreichen Besuch bitte ergebenst
J. Burchardt in Rehna.


Gesucht werden einige Last Saat=Erbsen. Wer solche abzugeben hat, erfährt Näheres bei Aug. Spehr.


Club im Hause des Herrn Aug. Spehr in Schönberg am Mittwoch den 26. Februar.
Mittagessen um 3 Uhr.


Gesetze des norddeutschen Bundes.
Nr. 1. Verfassung des Norddeutschen Bundes und Zoll und Handelswesen, 7 1/2 Sgr.
Nr. 2. und 39. Gesetz über Postwesen,

Gesetz über Freizügigkeit,
Gesetz über Verpflichtung zum Kriegsdienst, 2 Sgr.
Nr. 3. Militair=Gesetz,
Gesetz, betreffend die Verpflichtung zum Kriegsdienst, 8 Sgr.
Nr. 4. Gesetz über das Postwesen,
Reglement, Posttaxwesen und Tarife 6 Sgr.
sind soeben in eleganten Ausgaben erschienen und vorräthig bei
J. P. Bade


Von jetzt an sind alle Sorten Sämereien bei mir zu haben. Zugleich bemerke ich, daß schon jetzt überwinterte Pflanzen von Sommerkohl vorräthig sind.
Gärtner Prill Wittwe.


Zur 7ten und Hauptklasse der Hamburger Stadtlotterie empfehlen zum Glücksversuche Kaufloose in allen Eintheilungen in großen und kleinen Nummern,
ganze Loose à 36 Thl., halbe à 18 Thl., viertel à 9 Thl., achtel à 4 1/2 Thl.
Aufträge mit Rimessen oder gegen Nachnahme führen prompt aus und senden Listen nach der Ziehung sofort franco unsern Interessenten. Clubs, Gesellschaften und Untercollecteure erhalten ansehnlichen Rabatt.
S. A. Behrens & Comp.
Hauptcollecteure in Hamburg.


Für meine Handlung suche ich zu sogleich oder zu Ostern einen mit guten Schulkenntnissen versehenen jungen Mann als Lehrling.
J. H. Stutz.
Dassow, den 9. Februar 1868.


[ => Original lesen: 1868 Nr. 15 Seite 4]

Hennings & Lenschau,
Lübeck, Kohlmarkt, Ecke der Sandstraße, 270.
empfehlen zur bevorstehenden Confirmation ihr reichhaltig assortirtes Lager von:
9/4 schweren schwarzen Tuchen und Buckskins, 5/4 und 10/4 Zanella's (seiden Lastings), Orleans, Paramatta's, Crêps, Cachemires, sowie schwarze glanzvolle Seidenzeuge in allen Breiten, Shawltücher, seidene und wollene Jacquets
zur geneigten Abnahme, billige und reelle Bedienung zusichernd.


Flächsen und heeden Garn kauft Aug. Spehr.
Schönberg, den 6. Februar 1868.


Weißer flüssiger Leim von E. Gaudin in Paris.
Dieser Leim, welcher ohne Geruch ist, wird kalt angewendet bei Porcellan, Glas, Marmor, Holz, Kork, Pappendeckel, Papier etc. Vorräthig, pr. Flacon 4 und 8 Sgr. in Schönberg bei J. F. Eckmann.


Bei gänzlicher Aufhebung meines Möbel=Geschäftes wird der Ausverkauf sämmtlicher Möbel, Spiegel und Polsterwaaren zu Einkaufspreisen und darunter fortgesetzt.
Der Zoll wird vergütet.
Lübeck, im Januar 1868.
Joh. Wencker, 247. Obere Glockengießerstraße.


Der nur allein ächte weiße Brust-Syrup, prämiirt von der Jury der Pariser Welt-Ausstellung 1867 aus der einzigen, 1855 gegründeten Fabrik von G. W. Mayer in Breslau, ist stets vorräthig in Original=Flaschen zu den Fabrikpreisen: 24 Schilling (Mecklenburg) und 13 Schilling (Mecklenburg) beim Buchbinder C. Sievers in Schönberg.


Im Hause des Hrn. Barbier Leichert wird ein Kunst=Kabinet von Glasblaserei und Glasspinnerei auf 8 Tage, von 10 - 12 Uhr Vormittags und 4 - 10 Uhr Abends vorgezeigt.
Das Glas wird so sein wie die feinste Seide auf einem Rad gesponnen (3000 Ellen in 5 Minuten). Dasselbe kann geflochten, gewebt und der schönste Damenputz daraus gemacht werden. Ferner werden in Gegenwart des Publikums alle möglichen Gegenstände aus freier Hand verfertigt, unter Anderm Folgendes: Schiffe, Wiegeschalen, Vögel, Gläschen und Fläschchen, Leuchter, Körbe, Hunde, Hirsche, Pferde u. dgl. m.
Da mein Aufenthalt nur von kurzer Dauer ist, so bitte ich ein kunstsinniges Publikum um zahlreichen Besuch.
Eintrittspreis 6 Schill.
Kinder unter 10 Jahren zahlen die Hälfte.
A. Michault, Warschau.
Glaskünstler aus Warschau.


Backtafel für die Stadt Schönberg
[Tabelle siehe im Abbild der Originalseite]
Schönberg, den 19. Febr. 1868.
Bürgermeister und Rath.


Kirchliche Nachrichten.
Schönberger Gemeinde.

Geboren: Den 10 Febr. Dem Uhrmacher Rohr hieselbst ein Sohn. - 11. Febr. Dem Justiz=Amts-Assessor Saur hieselbst eine Tochter. - 13. Febr. Dem Sattlermeister Ollrogge hieselbst eine Tochter. - Dem Schneidermeister Lohse vor Schönberg eine Tochter. - 14. Febr. Ein unehelicher Sohn hieselbst. - 16. Febr. Dem Sattlermeister Aug. Baer hieselbst ein Sohn.

Gestorben: Den 7. Febr. M. C. E. Auguste Meyer, Aufkäufers=Tochter zu Rabensdorf, 17 J, 3 M. alt. - Elsabe Maria Sager, p. t. zu Wahlsdorf, Jahrenwohners Tochter aus Selmsdorf, 26 J. 4 M. alt. - 10. Febr. Jochim Hinrich Beckmann, p. t. zu Wahlsdorf, Hauswirth zu Kronskamp, 73 J. 5 M. alt. - 14. Febr. Johann Heinrich Ernst Burmeister, Schneidergesell hieselbst, 27 J. 8 M. alt. - 18. Febr. Catharina Maria Burmeister, Arbeitsm.=Tochter zu Retelsdorf, 15 J. 4 M. alt. - 18. Febr. Hans Hinrich Ollrogge, Hauswirth zu Olndorf, 66 J. 11 M. alt. - 19. Febr. J. Ernst F. C. Groth, Kaufmanns=Sohn hieselbst, 1 M. alt.

Sonntag den 23. Februar 1868.
Vormittags=Kirche: Pastor Fischer.
Nachmittags=Kirche: Pastor Kämpffer.
Amts=Woche: Pastor Fischer.


Meteorologische Beobachtungen.
1868
Febr.
Barometer   Wärme   Wind Stärke  
Paris. Lin.
300 +
niedrigste
°R.
höchste
°R.
       
18.
19.
20.
39.32
36.75
38.07
1.1
1.0
1.8
4.4
4.8
5.3
W
S
SSO
1
0
0
(Neb.) bed.
wolkig.
zieml. heit.


Markt=Preise in Lübeck.
Butter, Meckl. d. Pfund10 1/2 - 11 Schilling (Mecklenburg).
Holst. d. Pfund11 1/2 - 12 Schilling (Mecklenburg).
Hasen, d. St. 40 - 48 Schilling (Mecklenburg).
Enten, d. St.24 Schilling (Mecklenburg).
Hühner, d. St.12 - 16 Schilling (Mecklenburg).
Tauben, d. St.4 Schilling (Mecklenburg).
Spickgans, d. St.24 - 32 Schilling (Mecklenburg).
Flickgans, d. St.24 - 28 Schilling (Mecklenburg).
Schinken, d. Pfd.8 Schilling (Mecklenburg).
Schweinskopf, d. Pfd.5 - 5 1/2 Schilling (Mecklenburg).
Wurst d. Pfd.10 Schilling (Mecklenburg).
Eier 6 St.4 Schilling (Mecklenburg).
Kartoffeln, d. Faß7 - 7 1/2 Schilling (Mecklenburg).


Getreide=Preise in Lübeck.
(per Sack in Lüb. Crt.)
Weizen27 1/2 - 28Mark (Lübeck)8Schilling (Mecklenburg)
Roggen22 - 22Mark (Lübeck)12Schilling (Mecklenburg)
Gerste15 1/2 - 16Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)
Hafer11 - 11Mark (Lübeck)8Schilling (Mecklenburg)
Erbsen17 - 19Mark (Lübeck)8Schilling (Mecklenburg)
Wicken16 - 18Mark (Lübeck)8Schilling (Mecklenburg)
Buchweizen14 - 15Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)
Winter=Rapssaat-Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)
Winter=Rübsen-Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)
Schlagleinsaat20 - 21Mark (Lübeck)8Schilling (Mecklenburg)


Hiezu Officieller Anzeiger Nr. 9.


Herausgegeben unter Verantwortlichkeit von L. Bicker in Schönberg.


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