No. 9
Die Anzeigen erscheinen wöchentlich zweimal.
Dienstags und Freitags

Schönberg, den 31. Januar
1868
achtunddreißigster Jahrgang
Preis vierteljährlich 20 Schilling (Mecklenburg) jährlich 1Mark (Lübeck) 32Schilling (Mecklenburg).
Jahrgang
<< Ausgabe vorher>> Ausgabe danach
[ => Original lesen: 1868 Nr. 9 Seite 1]

In Folge des Publicandi aus Hoher Großherzoglicher Landes=Regierung vom 16. d. M. wird bekannt gemacht, daß die Wählerlisten Zwecks der Wahl eines Abgeordneten zum Reichstage des Norddeutschen Bundes vom 31. d. M. ab ausliegen, und zwar an folgenden Orten:

1) für die Stadt und die Vogtei Schönberg, so wie für die Vogtei Rupensdorf im Registratur=Gebäude zu Schönberg,
2) für die Vogtei Stove bei dem Landreiter Struck in Carlow,
3) für die Vogtei Schlagsdorf bei dem Landreiter Krüger in Schlagsdorf,
4) für die Vogtei Mannhagen bei dem Forstaufseher Krüger in Mannhagen.
Einsprachen gegen dieselben sind binnen 14 Tagen, also bis zum 14. Februar c., bei der Großherzoglichen Landvogtei hieselbst anzubringen. Dieselben werden vor der Wahl erledigt und die Listen darauf geschlossen. Nur Diejenigen sind zur Theilnahme an der Wahl berechtigt, welche in diese Listen aufgenommen sind.
Schönberg, den 29. Januar 1868.
Großherzoglich=Mecklenburgische Landvogtei des Fürstenthums Ratzeburg.
F. Graf Eyben. C. L. v. Oertzen. Seip.


- Das Friedensgeläute ist vierstimmig wie der Chorgesang unseres Gesangvereins. Nachdem Oesterreich erklärt hat: Die neue Aera ist der Friede! - Preußen: Der norddeutsche Bund ist der Friede! - Napoleon; Das Kaiserthum ist der Friede! - wollte auch Rußland nicht zurückbleiben. Seine sämmtlichen Gesandten sind vielmehr angewiesen, nachdrücklich zu erklären: Auch Rußland will den Frieden und wird denselben nirgends bedrohen.
- Napoleon ist ein geschickter Conzertmeister! Mit der Lärmtrommel wider Preußen hat er mehr als eine Million Soldaten aus dem französischen Boden gestampft; denn das neue Heeresgesetz ist angenommen - und jetzt greift er zur Friedensschalmei, um das Geld für die Soldaten etc. herauszublasen. Das ist nämlich der Zweck der Friedenslieder, die auf seinen Wink alle Zeitungsschreiber spielen müssen. Es steht nämlich in Frankreich eine neue Anleihe von 5-750 Mill. Francs vor der Thüre.
- Die neue mobile Nationalgarde, welche Napoleon errichten will, soll eine silbergraue Uniform mit zwei Reihen metallner Knöpfe, Beinkleider von derselben Farbe mit scharlachrothem Besatz und ein graues Käppi mit scharlachrother Einfassung erhalten.
- Im Königreich Preußen gibt es noch eine große Anzahl evangelischer Pfarrstellen, die nicht 300 Thlr. tragen, 384 Stellen stehen unter 400 Thlr. und 437 unter 600 Thlr. Sehr viele Pfarrer sind geringer besoldet als ihre Küster.
- In Pesth ist die mächtige Kuppel einer Kirche zusammen und in die Kirche gebrochen.
- Jeder österreichische Minister hat ein Gehalt von 8400 Gulden jährlich. Auch der Reichskanzler v. Beust erhält nicht mehr.
- Professor Levy, ein Jude, ist dem kaiserlichen Prinzen in Frankreich zum Lehrer der deutschen Sprache gegeben worden.
- In London ist der berühmte Schauspieler Charles Kean gestorben.
- Die Domainen ertragen in Alt=Preußen 1/5 Thl, in Hannover 3 2/6 Thl., in Hessen 3 4/5 Thl. in Nassau 4 Thl., in Schleswig=Holstein nur 1 1/2 Thaler pro Morgen. Der Rohertrag der Forstländer trägt pro Morgen in den alten Provinzen 40 Sgr. roh, 20 Sgr. netto; in den neuen Provinzen ist der Rohertrag höher, der Reinertrag aber verhältnißmäßig geringer. In den alten Provinzen kommen auf 8 Millionen Morgen Forstländer 367 höhere Forstbeamte vom Oberförster aufwärts, in den neuen auf 2 Mill. Morgen 394 Beamte.
- Die Stimmung in Frankreich ist trübe; in Bordeaux ist es wegen der Theuerung schon zu einem offenen Ausbruch gekommen und mußte militärische Hülfe in Anspruch genommen werden, wobei Schüsse fielen. Doch ist die Sache ohne weitere Bedeutung geblieben.
- Von dem Tagebuche der Königin von England sollen bereits 150,000 Exemplare abgesetzt worden sein.
- Eine Meldung aus Abessinien vom 21. d. besagt: "Die Gefangenen sind nicht aus Magdala entfernt worden. König Theodor ist angeblich in einer Schlucht eingeschlossen und unfähig, weiter vorzurücken."
- Aus Ungarn wurden im November 1867 auf den Eisenbahnen 3,606,200 Ztr. Getreide, im December wegen des Schneefalls nur 2,242,200 Ztr. exportirt. 1 1/2 Mill. Ztr. lagern auf den Stationen der Theiß= und Staatsbahn. Zu Wasser sind im November und December ca. 200,000 Ztr., im Ganzen also 6,048,400 Ztr. exportirt. Das noch auszuführende Quantum wird auf ca. 5 Mill. Ztr. geschätzt.
- Zu Chenova in Illinois fiel neulich ein irischer Hausirer betrunken in einen 40 Fuß tiefen Brunnen. Nach längerer Zeit, in welcher er ein Dutzend Mal versucht hatte, hinauszuklettern, aber immer wieder zurückgefallen war, wurde er bemerkt und man machte Anstalten zu seiner Rettung. Zunächst ließ man ein Eimer mit einem Licht herun=

[ => Original lesen: 1868 Nr. 9 Seite 2]

ter, um seine Lage zu untersuchen. Als das Licht unten ankam, zog Pad seine Pfeife heraus, stopfte und zündete sie an, und als man ihn herauszog, war er gemüthlich am Rauchen.
- Schildkrötensuppe ist in England aus der Mode gekommen; man kocht Suppe aus jenen lieblichen kleinen Vögeln, die Johannis der Täufer in der Wüste zum Frühstück verzehrte. Das Allerneueste aber ist Mehlspeise aus Heuschrecken. Die Zubereitung haben die Engländer in Abessinien gelernt. Die Abessinier machen ein Loch in die Erde, bekleiden die Höhlung mit Thon und zünden ein Feuer darin an. Ist dasselbe ausgebrannt, so wird das Feuer herausgenommen und die Heuschrecken werden in die Grube geschüttet, die dann wieder mit Thon zugedeckt wird. Sind nun die Heuschrecken genügend geröstet, so werden sie herausgenommen und zu seinem Pulver gestoßen, das mit Mehl vermengt und genossen wird. Es soll die beste Pastete sein.


Bekanntmachung
betreffend das Abhalten der Controll=Versammlungen im Februar d. J.

Nach stattgehabter Genehmigung der Landwehr=Bezirks=Eintheilung im Großherzogthum Mecklenburg Strelitz treten sämmtliche in demselben sich aufhaltende Mannschaften des Beurlaubtenstandes in die Controle und unter das Commando des

2ten Bataillons (Neustrelitz)
1sten Mecklenburgischen Landwehr=Regiments Nr. 89.

Es haben sich zu den Controll=Versammlungen nach der in dem untenstehenden Plane angegebenen Weise zu stellen:

1) Alle Großbeurlaubten, Combattanten und Noncombattanten der Einstellungsjahre 1861, 1862, 1863, 1864 und 1865.
2) Alle im Großherzogthum sich aufhaltenden Reserve= und Landwehrmannschaften aus anderen Landwehr=Bataillons=Bezirken des Norddeutschen Bundes.
Zu den Controll=Versammlungen sind die Urlaubspässe und Führungs=Atteste mit zur Stelle zu bringen. Ungehorsames Ausbleiben wird nach der Strenge der Militairgesetze bestraft.
Alle Behörden werden dienstergebenst ersucht und die Schulzen aufgefordert, für die Verbreitung obiger Bekanntmachung nach Kräften zu sorgen.

---------------------
Geschäftsplan
für die Controll=Versammlungen im Februar 1868 im Bezirk des 2ten Bataillons (Neustrelitz) des 1sten Mecklenb. Landwehr=Regiments Nr. 89.

Neustrelitz, den 22. Januar 1868.

Zeit. Ort der Controll=Versammlung. Ortschaften aus denen sich die Mannschaften zu gestellen haben.
Freitag den 21. Februar, Vormittags 9 Uhr. Schönberg, auf dem Amtsplatz Voigtei Schönberg.
Stadt Schönberg und Amtsplatz, Bardowick, Blüssen, Gr. Bünsdorf, Kl. Bünsdorf, Falkenhagen, Grieben, Hohenmeile, Kleinfeldt, Lindow, Lübseerhagen, Malzow, Menzendorf Dorf und Hof, Papenhusen, Rabensdorf Dorf und Hof, Retelsdorf, Rodenberg, Rottensdorf, Rüschenbeck, Sabow, Schönberger Bauhof und Ziegelei, Schwanbeck, Siechenhaus, Selmsdorf Dorf und Hof, Gr. Siemz, Kl. Siemz, Sülsdorf, Teschow, Törpt, Zarnewenz Dorf und Hof, Torisdorf.
Voigtei Rupensdorf.
Bechelsdorf, Boitin=Resdorf, Duvennest, Herrnburg, Lauen, Lenschow, Lockwisch Dorf und Hof, Westerbeck, Lüdersdorf, Kl. Mist, Niendorf, Ollndorf, Palingen, Petersberg, Rupensdorf, Wahlsdorf, Wahrsow Dorf und Hof.
Sonnabend den 22. Februar Vormittags 9 Uhr. Schlagsdorf an der Kirche. Vogtei Schlagsdorf.
Baeck mit Mühle, Campow mit Hoheleuchte, Domhof bei Ratzeburg mit Palmberg, Heiligeland, Lankow, Mechow Dorf und Hof, Gr. Mist, Gr. Molzahn, Kl. Molzahn, Neuhof, Raddingsdorf, Rieps, Römnitz c. p., Schlagbrügge, Schlagresdorf mit Perükenkrug, Schlagsdorf Dorf und Hof, Sülsdorf, Thandorf, Wendorf, Wietingsbeck, Ziethen.
Voigtei Stove.
Carlow, Cronscamp, Demern Dorf und Hof, Klocksdorf, Kuhlrade, Maurinmühle, Neschow, Pogez, Röggelin c. p., Gr. Rünz, Kl. Rünz, Samkow, Schaddingsdorf, Stove Dorf, Hof und Mühle.
Voigtei Mannhagen.
Hammer, Mannhagen, Panten, Walksfelde, Dodow, Horst, Neu=Horst.

1stes Mecklenburgisches Landwehr=Regiment Nr. 89.
2ten Bataillon (Neustrelitz)
Das Bezirks=Commando.

v. Pentz.


[ => Original lesen: 1868 Nr. 9 Seite 3]

Es wird hiermit gemeinkundig gemacht, daß mittelst Verfügung vom heutigen Tage der Kürschnermeister Wilhelm Gaarz zu Schönberg zum Curator für den abwesenden Handlungsdiener Jochen Wiencke aus Schönberg, Sohn des hieselbst verstorbenen Krügers Wiencke, bestellt worden ist.
Schönberg, den 26. Januar 1868.
Großherzogl. Justizamt der Landvogtei des Fürstenthums Ratzeburg.
C. L. v. Oertzen.
A. Dufft.


Antragsmäßig soll über das dem Arbeitsmann Johann Tretow hieselbst gehörige allhier in der Schlauentrifft belegene Wohnhaus c. p. ein Hypothekenbuch niedergelegt werden, und werden daher alle Diejenigen, welche Realrechte an diesem Grundstücke zu haben vermeinen und deren Eintragung in das niederzulegende Hypothekenbuch verlangen zu deren Anmeldung auf Dienstag den 18. Februar 1868 Morgens 11 Uhr peremtorisch und unter dem Nachtheil hiemit aufgefordert, daß alle nicht angemeldeten und von der Anmeldungspflicht nicht aufgenommenen Realrechte an dem proclamirten Grundstücke sowohl gegen den jetzigen als künftigen Besitzer desselben erloschen sein sollen.
Schönberg, den 16. November 1867.
Großherzogl. Justizamt der Landvogtei des Fürstenthums Ratzeburg.
C. L. v. Oertzen.
(L. S.) A. Dufft.


Holzverkauf.
Unter den bekannten Bedingungen sollen gegen baare Zahlung im Baalen am Mittwoch den 5. Februar

26 Faden buchen Olm und
60 Faden tannen Kluft= und Knüppelholz
meistbietend verkauft werden, und wollen sich Kaufliebhaber Morgens 9 Uhr an dem Schlagbaum an der Seebrücke einfinden.
Schönberg, den 30. Januar 1868.
Danckwarth.


Durch einen besonderen Grund sieht der Vorstand des Landwirtschaftlichen Vereins für das Fürstenthum Ratzeburg sich veranlaßt, die sonst im März stattfindende Vereinsversammlung schon auf Donnerstag den 13. Februar 1868, Morgens 11 Uhr, im Hause der Ackerbürgerwittwe Boye in Schönberg anzusetzen.
Schönberg den 29. Januar 1868.
F. Graf Eyben.


Bekanntmachung. Die Prüfungen derjenigen Militairpflichtigen, welche die Berechtigung zum einjährigen Freiwilligen Militairdienste zu erwerben wünschen, werden in diesem Jahre
in den Monaten März und September
vorgenommen werden. Junge Leute, welche sich an der Prüfung im März d. J. betheiligen wollen, haben ihre Gesuche mit den in den §§. 19. und 20. des provisorischen Recrutirungsgesetzes vom 16. Juli v. J. vorgeschriebenen Zeugnissen
bis zum 1. März d. J.
bei der unterzeichneten Commission einzureichen.
Zugleich werden alle diejenigen der betreffenden Militairpflichtigen, welche in dem gegenwärtigen Kalenderjahre das 21. Lebensjahr vollenden, darauf aufmerksam gemacht, daß zwar nach gesetzlicher Vorschrift ihre Anmeldung noch bis zum 1. Juli d. J. erfolgen kann, es jedoch in ihrem eigenen Interesse liegen wird, sich schon im Monat März der Prüfung zu unterziehen, damit ihre Verhältnisse vor dem Beginne der diesjährigen Rekrutirung vollständig geordnet sein können.
Schwerin am 15. Januar 1868.
Großherzogliche Prüfungs=Kommission für einjährige Freiwillige.
Schmidt. Oldenburg. v. Pentz.


Zu Ostern d. J. wird eine Aufnahme neuer Zöglinge in das Großherzogliche Schullehrer=Seminar hieselbst stattfinden, und wird die Aufnahmeprüfung Donnerstag den 27. Februar von Morgens 8 Uhr an abgehalten werden.
Bei der Aufnahme werden solche junge Leute, die im laufenden Jahre ihr 18. Lebensjahr zurücklegen, in erster Linie berücksichtigt werden.
Die Meldung, welche bis zum 19. Februar einzureichen ist, geschieht durch Einsendung eines von dem Seminar=Aspiranten selber angefertigten und geschriebenen Lebenslaufes an den Unterzeichneten, worin namentlich über den Gang der Vorbildung, den bisherigen Aufenthalt und die etwaige Dienststellung berichtet wird. Diejenigen Aspiranten, welche öffentliche Schulen in Städten besucht haben, haben ein Abgangszeugniß von der zuletzt besuchten Schule beizufügen. Außerdem ist von einem jeden beizubringen: ein Taufschein; ein Zeugniß des competenten Physikus über die gesunde Beschaffenheit der Brust, des Gesichts und Gehörs; ein von dem betreffenden Prediger auszustellendes Zeugniß über sittliche Befähigung und untadelhafte Führung; endlich eine vom Vater oder Vormunde vollzogene, von der Ortsobrigkeit beglaubigte Bescheinigung über das Vorhandensein der erforderlichen Geldmittel zur Bestreitung des Pensionsgeldes - 5 Rthlr. Gold Eintrittsgeld und jährlich 25 Rthlr. Cour. - auf drei Jahre.
Mirow, den 25. Januar 1868.
Der Vorsteher der Anstalt
Beckström.


Nachdem die diesjährige Aufnahme meines Lagers beendet, halte ich den alljährlich nur einmal stattfindenden Ausverkauf über sämmtliche bei der Inventur theils auf die Hälfte früherer Preise herabgesetzte Waaren.
Berendsohn, 43. Großer Neumarkt Hamburg 43.
Wollkleider verschiedenster Muster, früher 5, 6 u. 7 Mrk., heruntergesetzt zu 44 ßl., 3 u. 4 Mrk" bessere früher 7 u. 8 Mrk., jetzt 5 und 6 Mrk. Halbseidene früher 7 und 8 ßl., jetzt 5 und 6 ßl. Jacquards und Flammés, 5/4 breit, früher 10 ßl., jetzt 6 ßl. Reinwollene schottische, 6/4 Wollstoffe, früher 14 ßl., jetzt 8 ßl. Elle. Echt französische Merinos, früher 16 ßl., jetzt 12 ßl., gedruckte für Kinder jetzt 4 ßl.
Frühjahrskleider: 200 Stück schönste grau, chamois und weißgr. Mohairs, früher 8, jetzt 4 ßl. Elle. - 500 Kleider, 5/4 Glacé verschiedenster Muster, früher 8 und 10, jetzt 5 und 6 ßl. - 200 Stück 6/4 Jaconnets, früher 4 Mrk., jetzt 44 ßl., Kleid v. 14 Ell., superfein französ. reizende Muster, früher 8, jetzt 4 ßl. Ell. 800 Ell. grau mel. Barege, früher 4, jetzt 2 ßl. Ell., bessere fein gestr. früher 7 Mrk. 8 ßl., jetzt 4 Mrk. pr. Kleid von 20 Ell. - 6/4 Woll=Crêpes, schwarz und braun, früher 10, jetzt 7 ßl. - Mixed double Coating, früher 8, jetzt 5 ßl., Mixed Lüstre, früher 5 und 6, jetzt 3 und 4 ßl.
Wollmoiree, früher 8, jetzt 6 ßl., schwere früher 12, jetzt 9 ßl. 6/4 Victoriastoffe, extraschwer, früher 14, jetzt 8 ßl. Victoria=Röcke, früher 3 Mrk. 8 ßl., jetzt 40 ßl., beste Sorte, früher 5 Mrk. 8 ßl., jetzt 3 Mrk. 8 ßl.

[ => Original lesen: 1868 Nr. 9 Seite 4]

400 Stück Cattunkleider, heruntergesetzt 2 Mrk. pr. Kleid (16 Ell.). 1000 Stück fein franz. weißgrund, do. (Percales) und halbdunkle, bisher 5 und 6 ßl., jetzt 3 1/2 und 4 ßl. Ell.
Seidenzeuge, glanzvoll und schön, früher 20, 24 und 28 ßl., jetzt 18, 22 und 24 ßl., 5/4 Lyoner Prachttaffet, früher 36, jetzt 28 ßl., 6/4 Taffet, früher 40, jetzt 32 ßl. 5/4 schwarze, schwere Gros grains (gereift), früher 3 Mrk. 8 ßl., jetzt 40 ßl. Schwarze façonnirte Seidenzeuge jetzt 22 ßl. Ell.
Couleurte Seidenzeuge, früher 20, jetzt 16 ßl. reichere früher 24, jetzt 20 ßl., bis zu den elegantesten und reichsten, früher 40 ßl. à 3 Mrk., jetzt 28 à 36 ßl.
Echte Sammete, schwarz, früher 3, jetzt 2 Mrk. 6/4 Lyoner Mantelsammet, früher 9 Mrk. 8 ßl., jetzt 7 Mrk. 8 ßl. Ell., - coul. echte Sammete, früher 44, jetzt 24 ßl.
Schwarz. halbecht. Sammet, früher 24, jetzt 16 ßl., Schachtelsammet jetzt 6 ßl.
Für Bälle:
30 St. Ball=Beduinen mit reich. Quäst., bisher 15 Mrk., jetzt 8 Mrk. 8 ßl.
20 St. 12/4 farbiger oder weißer Tarlatans, früher 7, jetzt 4 ßl. Ell.
60 St. 8/4 weißer guter schweizer Mulle, früher 7, jetzt 4 ßl. Ell.
30 St. Brüsseler Tüllkleider, prachtvoll plattgestickt, mich selbst 47 Frcs. kostend, für 10 Mrk.!!!
40 St. Mullkleider, abgepaßt, glatt und gestickt, früher 12 Mark. 8 ßl., jetzt 7 Mrk. 8 ßl.
150 Streif. Mullfestons, superfein, früher 10, jetzt 4 ßl. Streif, von 2 Ell. lang.
20 St. weiße gute Linons für Unterkleider, früher 5, jetzt 3 ßl.
15 Dutz. seid., gestickte schwarze Schleier, bisher 24, für 8 ßl. Stück.
30 Dutz. seid. Knottücher, heruntergesetzt 4 ßl. Stück.
Sonnenschirme 60 Stück höchst elegante, alle Farben, mit dicken geschnitzt. Griffen, früher 6 Mrk. 8 ßl., jetzt 3 Mrk., etwas einfachere in gleich reicher Ausstattung früh. 3 Mrk. 8 ßl., jetzt 40 ßl.
Weiße Waaren (theils vom Liegen nur etwas malpropre geworden). 6/4 schwere appreturfreie franz. Madapolams, früher 7 ßl., jetzt 4 ßl. - 8/4 feine Rockbatiste, früher 10, jetzt 6 ßl. - 8/4 superfeine Nansoc, früher 14, jetzt 8 ßl. Ell. - 5/4 schwere halbleinene Dowlas, früher 5, jetzt 3 ßl., etwas geringer früher 4 1/2, jetzt 2 1/2 ßl. - 6/4 superfeine Hemdenhalbleinen (Holland), früher 8, jetzt 5 ßl. Ell. - 6/4 Shirtings, früher 4, jetzt 2 1/2 ßl. - Kleingemusterte Piques, früher 7, jetzt 4 ßl. schwere für Damenwesten, früher 11, jetzt 6 ßl., 5/4 schwere geplüschte Piques, früher 8 Mrk. 8 ßl., jetzt 5 Mrk. pr. Rock, oder früher 14, jetzt 10 ßl. Ell.
- 6/4 kleingemusterte feine Brillantines, früher 7, jetzt 4 ßl. - 5/4 br. feines Indiania, abgepaßt, mit vielen genähten Aufsäumen, pr. Rock früher 5 Mrk., jetzt 40 ßl. (eine Naht). - 6/4 feines Bielefelder Leinen, früher 14, jetzt 10 ßl., 7/4 superfein holländisches Leinen (für Hemdeneinsätze u. dgl.), früher 22, jetzt 16 ßl. (in Resten jetzt 10 ßl.), 6/4 feine Herrnhuter Leinen, früher 11, jetzt 8 ßl., 5/4 schweres Hansmachenleinen, früher 8, jetzt 5 ßl., 12/4 do. für Bettücher, früher 16, jetzt 12 ßl. - 6/4 gestr. Demities, früher 8, jetzt 5 ßl. - 6/4 weißgestreifte Sateens (engl. Leder), früher 10, jetzt 6 ßl. - 5/4 schwerer Ripps, früher 14, jetzt 8 ßl. - 50 Dutz. einz. leicht beschäd. leinene Taschentücher, à 3 Mrk. Dutz. (oder 4 ßl.), (NB. nicht unter 1/4 Dutz.). - 40 Dutz. feine, früher 8 ßl. Stück, jetzt 6 ßl. - 10 Dutz. superfeine reizend gemust. leinene Credenz=Servietten mit Franzen, früher 4 Mrk., jetzt 40 ßl. Dutz. - 6/4 weißgebl. Damast für Spreitdecken etc., früher 10, jetzt 6 ßl. Ell. - 12/4 große weiße Pique=Bettdecken, früher 4 Mrk. 8 ßl., jetzt 3 Mrk. 8 ßl. - 6/4 carr. Baumwollenzeuge in blau, roth und weiß für Bettbezüge, früher 6, jetzt 4 ßl. - Schwer. Parchent, früher 6, jetzt 3 1/2 ßl. - Gebleichter do., früher 8, jetzt 5 ßl. - Schwere Westenpiques, früher 12, jetzt 7 ßl. Ell. - 6/4 superfeine Indiania, früher 16, jetzt 10 ßl. - Schwere graue gedruckte Sateens für Kinderkleider, früher 8, jetzt 5 ßl. = Braune Tuchtischdecken mit seid. Borde, früher 10 Mrk., jetzt 6 Mrk. 8 ßl., gestickt früher 12 Mrk. 8 ßl., jetzt 7 Mrk. 8 ßl. Filz=Bettvorleger, früher 3 Mrk. 8 ßl., jetzt 36 ßl.
Gardinen, 7/4 hübsche gestreifte oder carr. Mullgardinen, mit festonirter Borde, früher 4 1/2, jetzt 3 1/2 ßl., pr. 38 Ell. 3 ßl. - 7/4 do. durchgeh. reich broch. mit festonirter 1/2 Ell. breiter Borde, früher 6, jetzt 5 ßl., pr. 38 Ell. 4 1/2 ßl. = 9/4 do. bisher 10, jetzt 7 ßl., pr. 38 Ell. 6 ßl. = 8/4 brillant damascirte Sieb= u. Gaze=Gardinen mit Festons, bisher 9, jetzt 7 ßl, pr. 38 Ell. 6 ßl. - 9/4 breite do., früher 12, jetzt 8 ßl., pr. 38 Ell. 7 ßl. - Mullgardinen mit Tüllborde, 9/4 reich gestickt do., früher 18 ßl., pr. 19 Ell. jetzt 12 ßl., 10/4 Tüllgard. (ganz Tüll), reich gestickt, früher 22, jetzt 16 ßl. 8/4 engl. Tüllgard., früher 8, jetzt 5 ßl.
10/4 Wolldamaste (rein Wolle), alle Farb. früher 2 Mrk., jetzt 26 ßl.
Reste Wollstoffe 2 à 3 ßl., 6/4 do. 4 à 5 ßl. Reste 6/4 geblümter Jaconnet (theils zu Kleidern) 2 ßl. - Reste Wollbareges 1 1/2 ßl. - Reste Cattune, theils zu Kleidern, 2 ßl. Ell. - Reste feinen Batist u. Nansoc jetzt 3 ßl. Ell. - Reste weiße kl. gemusterte Piques 4 ßl. Ell. - Reste weißen Shirting 2 ßl. - 1000 Ell. von einem Muster Reste Meuble=Cattun 2 ßl. - Große 10/4 breite Reste schwarzer schwerer gerippter Doublestoffe, früher 20, jetzt 12 ßl., extraschwer früher 2 Mrk., jetzt 20 ßl., do. mit untergewebtem Plüschfutter früher 3 Mrk. 8 ßl., jetzt 36 ßl. - 10/4 reinwollene Buckskins früher 5 Mrk. 8 ßl., jetzt 3 Mrk. 8 ßl. (pr. Hose und Weste 6 Mrk. 12 ßl. - Schwere superfein niederländer Buckskins, 10/4 breit, bisher 7 Mrk. 8 ßl" jetzt 4 Mrk. 8 ßl. Ell. (pr. Hose und Weste 14 Mrk.). - Reste schwarzen Doeskin, früher 5 Mrk. 8 ßl., jetzt 4 Mrk. - Reste 10/4 Lama, früher 24, jetzt 14 ßl. - Reste (gefleckter) 6/4 weißer Wiener Leinen, früher 6, jetzt 4 ßl. - Große Reste schwarzen Orleans für Stoßfutter 3 ßl. Ell. - Reste coul. carr. Seidenzeuge 12 ßl. Ell. - 7 Ellen große Reste carr. Baumwollenzeuge (roth) mit Borde, leicht beschädigt, jetzt 14 ßl. für 7 Ellen. - Reste schwarzen Sammet 4 ßl. Elle. Reste 7/4 grüner Paramatta (beschäd.), früher 12, jetzt 4 ßl.
Frankirte Aufträge werden gegen Cassa oder Postvorschuß ausgeführt. - Entgegen dem sonstigen Geschäftsprinzip können des überhäuften Platzgeschäftes halber während des "Ausverkaufs" durchaus keine Proben versandt werden, jedoch wird jede Ordre bei gef. genauen Angaben der Farben etc. auf's Sorgfältigste und möglichst rasch effectuirt, und wie während des ganzen Jahres nicht convenirende, selbst abgeschnittene Artikel getauscht mit Ausnahme von Resten, die weder getauscht, noch zurückgenommen werden.
Berendsohn, 43. Großer Neumarkt, Hamburg 43.


Hierzu "Officieller Anzeiger" Nr. 5 und eine Beilage.


Herausgegeben unter Verantwortlichkeit von L. Bicker in Schönberg.


[ => Original lesen: 1868 Nr. 9 Seite 5]

Beilage
zur Nr. 9 der Wöchentlichen Anzeigen für das Fürstentum Ratzeburg.
Schönberg, den 31. Januar 1867.


August Groth,
Marienstraße,
empfiehlt dem geehrten Publikum zur bevorstehenden Confirmation eine große Auswahl passender Stoffe zu sehr billigen aber festen Preisen, -
Cattune und Halbleinen von 3 ßl. an per Elle.


Montag den 27. Januar
und folgende Tage
Ausverkauf

der bei der Inventur zurückgesetzten hellen und dunklen Kleiderstoffe, schwarz und coul. Seidenzeuge, Herbst= und Winter=Mäntel und =Jacken, Gardinenstoffe u. s. w. zu bedeutend herabgesetzten Preisen.

                                                    U. Beermann & Comp.

                                                    Lübeck, Klingberg 927.


Da mir Gelegenheit geboten ist, auch nach dem jetzt verflossenen Antoni=Termin sowohl hier im Lande als auswärts Gelder sicher unterzubringen, so erbitte ich desfallsige Anmeldungen.
Schönberg, den 30. Januar 1868.

Kindler, Advokat.     


Den geehrten Einwohnern Schönbergs und Umgegend empfehle ich meine echten und fortwährend frischen

Brust-Bonbons,
(wie Althee= und Malz=) zur geneigten Abnahme.
Hochachtungsvoll
Conditor Greiff Wittwe.


Echtes Klettenwurzelöl
zur Beförderung des Haarwuchses, à Fl. 10 Schilling (Mecklenburg),
          empfiehlt                                                     J. F. Eckmann.


Den Tischlermeistern hierorts so wie vom Lande mache die ergebene Anzeige, daß ich ein Lager von

Mahagony=Holz=Blöcken
Bohlen und Fournieren

in verschiedenen Größen, Schloßschildern, Stuhlrohr etc. in Commission übernommen habe, welches ich den Interessenten bestens empfehle.
Schönberg den 30. Januar 1868.

H. Wieschendorff.     


Vorzüglich schöne grüne Brecherbsen
das Pfund 2 Schilling (Mecklenburg), empfiehlt                          
                                                    C. H. Vock.


Frische

böhmische und türkische Pflaumen

       von 3-4 Schilling (Mecklenburg) pr. Pf., bei 50 Pf. billiger,
Apfelsinen, Stück 1 und 1 1/2 Schilling (Mecklenburg),
Smyrnaer Feigen d. Pf. 8 Schilling (Mecklenburg),
Nonnen=Aepfel d. Scheffel 40 Schilling (Mecklenburg)

                          bei                                     H. Hein vor Schönberg.


Bei gänzlicher Aufhebung meines Möbel=Geschäftes wird der

Ausverkauf

sämmtlicher Möbel, Spiegel und Polsterwaaren zu Einkaufspreisen und darunter fortgesetzt.

Der Zoll wird vergütet.

Lübeck, im Januar 1868.

                                                    Joh. Wencker,
                                                     Obere Glockengießerstraße. 247.


Die Mecklenburgische
Lebensversicherungs= und Spar=Bank
in Schwerin

schließt Lebensversicherungen, Leibrentenversicherungen, Kapital=Einlage=, Darlehns= und alle sonstigen Geld=, Inkasso= und Kommissions=Geschäfte durch die unterzeichnete Agentur zu den vortheilhaftesten Bedingungen ab. Die Geschäfts=Prospekte (Nr. I. für Lebensversicherungen, Nr. II. für Leibrentenversicherungen, Nr. III. für Spar=Bank=Geschäfte) sind bei derselben unentgeltlich zu entnehmen und wird jede gewünschte nähere Auskunft bereitwilligst ertheilt. Die in den letzten drei Jahren zur Vertheilung zurückgestellten, mittleren Dividenden der Lebensversicherten betragen respective 36 %, 40 % und 36 % der eingezahlten Prämie.

                          Agentur Schönberg.
                                                    J. P. Bade.


Pachtgesuch.

Zum Frühjahr wird auf mehrere Jahre ein 3-4 Scheffel Aussaat haltendes Ackerstück zu Pacht gesucht. Näheres in der Exped. d. Anz.


Maculatur=Papier
ist, pr. Buch 2 Schilling (Mecklenburg), zu haben in der                          
                                                    Buchdruckerei von L. Bicker.


Gefunden wurde dieser Tage eine neue Mütze, die der Eigenthümer gegen Erstattung der Kosten in der Exped. d. Bl. zurückerhalten kann.


[ => Original lesen: 1868 Nr. 9 Seite 6]

Ein Hausarzt jeder besorgten Mutter

verdient der Schlesische Fenchel=Honig=Extract von L. W. Egers in Breslau mit Recht genannt zu werden, wofür nachstehende Zeilen deutlich genug sprechen:

Herrn L. W. Egers in Breslau.

Ruhla, den 28. April 1867.     

Gegenwärtig ist hier eine Krankheit unter den Kindern, wo sich der Fenchel=Honig sehr bewährt hat, nämlich Masern, die mit starkem Husten anfangen, der im Laufe der Krankheit stärker wird. Der Gebrauch des Fenchel=Honigs hat den Husten gemindert und beseitigt. Man hat Fälle hier gehabt, wo der Fenchel=Honig nicht angewandt worden ist, und die Kinder haben durch starken Husten Lungenentzündung bekommen und sind gestorben.

(Folgt Auftrag auf eine Sendung per Eilgut.)

Mit aller Achtung Gottlieb Ziegler.     

------------

Der Schlesische Fenchel=Honig=Extract von L. W. Egers in Breslau ist nebst einer Brochure über seine Wirkungen, welche die Käufer gratis erhalten, allein ächt zu haben

beim Buchbinder C. Sievers in Schönberg.     


Unterleibs=
Bruchsalbe betr.

----
Aerztliches Zeugniß.

Ich erlaube mir hiermit, um ein Töpfchen Ihrer ausgezeichneten Bruchsalbe zu bitten, da ich bereits Wunder deren Wirksamkeit beobachtet habe, und daher dieselbe wärmstens als einzige Hülfe ohne der mindesten Belästigung der leidenden Menschheit gewissenhaft anempfehle. Diese meine medizinische Anerkennung wollen Sie nach Belieben veröffentlichen.
Pawlowitz bei Prerau, Mähren, Oesterreich, den 20. August 1867.

Med. Dr. Franz Prziwanek.     

--------

Obige Salbe ist sowohl direct vom Erfinder Gottlieb Sturzenegger in Herisau, Kanton Appenzell (Schweiz) zu beziehen, als auch durch Herrn

O. Eichapfel, Apoth. in Hamburg,
Rödingismarkt 83.

Preis per Topf 1 Thlr. 20 Sgr. gegen Einsendung des Betrags. Heilung, ohne Entzündung, in weitaus den meisten Fällen sicher. Gebrauchsanweisung nebst weiteren Zeugnissen gratis. Reichhaltiges Lager in Bruchbändern.


Club in Neschow
am Mittwoch den 5. Februar                          
                                                    beim Krüger Arndt.


Sonntag, den 2. Februar,
Nachmittags präcise 5 Uhr,

findet das bereits angekündigte

Geistliche Concert
in der Domkirche, zum Besten der Nothleidenden Ostpreußen

statt.
Den Eintrittspreis haben wir, damit auch Unbemittelten Gelegenheit gegeben wurde, ihr Scherlein für die Leidenden beizutragen, auf das Minimum von 8 Mark (Lübeck) gesetzt. Zu weiteren Liebesgaben ist an der Casse Gelegenheit gegeben.

Programm.

1) Orgelsatz.
2) Choral: Straf mich nicht in Deinem Zorn.
3) Sologesang für Sopran.
4) Motette von Haydn.
5) Weihnachtslied für Sopran und Alt.
6) Auferstehungs=Chor für Männerstimmen von W. Greef.
7) Alte Kirchen=Arie für Bariton von Stradella.
8) Hymne von J. A. P. Schulz.
Nr. 2, 4 und 8 sind für gemischten Chor.
Um recht zahlreichen Besuch bitten

Mette.    Burmeister.    Tieck.    Willers.

Domhof=Ratzeburg, den 31. Januar 1868.


Schönberg, 29. Jan. Als interessante Neuigkeit können wir dem geehrten Publikum mittheilen, daß anfangs nächsten Monats im Boye'schen Locale hieselbst eine Maskerade abgehalten werden wird, die in Bezug auf äußere elegante Ausstattung alle bisher hier gewesenen Redouten übertreffen soll. Wie wir hören wird der Saal hierzu eigends neu und passend decorirt, brillant erleuchtet und in einer Säulenhalle erhöhte Sperrsitze für Zuschauer hergerichtet werden. Treppenaufgang und Vorplatz denkt man mit Gewächsen gartenähnlich zu verzieren; Portier und Herold sollen nicht fehlen. - Eine saubere und dabei nicht theuere Maskengarderobe, welche einige Tage vor dem Balle schon ausgestellt sein wird, ist aus Lübeck verschrieben. - Der schönsten Damen=Maske will man als Andenken an die Redoute einen werthvollen goldenen Ring und der besten Herren=Maske eine elegante Reitpeitsche mit Silberbeschlag verehren.
Da die Maskerade selbst auf Subscription veranstaltet wird, man also auf ein gewähltes Publikum rechnen darf, auch die Entreepreise nicht höher als bei einem gewöhnlichen Balle sein werden, außerdem in diesem Jahre andere Vergnügungen, als Theater etc., schwerlich noch stattfinden werden, so wird eine solche hier seit 6 Jahren nicht abgehaltene Maskerade voraussichtlich viel Beifall finden und wird den freundlichen, theilnehmenden Leserinnen dieser Zeilen zu dem Maskenballe viel Vergnügen gewünscht.

N. N.          


Kirchliche Nachrichten.
Schönberger Gemeinde.
Sonntag den 2.Februar 1868.

Vormittags=Kirche: Pastor Kaempffer.
Nachmittags=Kirche: Pastor Fischer.
Amtswoche: Pastor Kaempffer.


Meteorologische Beobachtungen.
1868
Jan.
Barometer   Wärme   Wind Stärke  
Paris. Lin.
300 +
niedrigste
°R.
höchste
°R.
       
28.
29.
30.
36.25
34.07
37.88
0.5
0.5
-0.3
1.6
2.7
1.8
SW
W
SW
2
1
1
trübe.
zieml. heiter.
Neb. bedeckt.

Am 28. 69 Cubikz. Regen auf 1 []'.


Markt=Preise in Lübeck.
Butter, Meckl. d. Pfund11 - 11 1/2 Schilling (Mecklenburg).
Holst. d. Pfund11 1/2 - 12 Schilling (Mecklenburg).
Enten, d. St.24 - 28 Schilling (Mecklenburg).
Hühner, d. St.12 - 16 Schilling (Mecklenburg).
Küken, d. St.6 - 8 Schilling (Mecklenburg).
Tauben, d. St.4 - 5 Schilling (Mecklenburg).
Gänse, d. Pfund8 Schilling (Mecklenburg).
Wurst d. Pfund9 - 10 Schilling (Mecklenburg).
Eier 4 St.4 Schilling (Mecklenburg).
Kartoffeln, d. Faß7 - 7 1/2 Schilling (Mecklenburg).
Hasen, d. St. 40 - 48 Schilling (Mecklenburg).
Spickgans24 - 32 Schilling (Mecklenburg).


Getreide=Preise in Lübeck.
(per Sack in Lüb. Crt.)
Weizen27 - 28Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)
Roggen22 - 22Mark (Lübeck)8Schilling (Mecklenburg)
Gerste15 - 16Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)
Hafer11 - 11Mark (Lübeck)8Schilling (Mecklenburg)
Erbsen17 - 19Mark (Lübeck)8Schilling (Mecklenburg)
Wicken-Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)
Buchweizen14 - 15Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)
Winter=Rapssaat-Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)
Winter=Rübsen-Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)
Schlagleinsaat20 - 21Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)


<< Ausgabe vorher>> Ausgabe danach
ZVDD