No. 5
Die Anzeigen erscheinen wöchentlich zweimal.
Dienstags und Freitags

Schönberg, den 17. Januar
1868
achtunddreißigster Jahrgang
Preis vierteljährlich 20 Schilling (Mecklenburg) jährlich 1Mark (Lübeck) 32Schilling (Mecklenburg).
Jahrgang
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[ => Original lesen: 1868 Nr. 5 Seite 1]

Bekanntmachung.

Nach den Königlich Preußischer Seits an das Militair=Collegium gelangten Mittheilungen wird auf Allerhöchsten Befehl das Nachfolgende hiermit zur öffentlichen Kenntniß gebracht.
Um den Angehörigen beider Großherzogthümer Mecklenburg Gelegenheit zu geben, ihre Söhne zum Offizierstande heranbilden lassen zu können, sind für solche in den Königlich Preußischen Cadetten=Häusern überhaupt 23 Stellen, und zwar

4 Stellen mit einer ermäßigten Pension von 150 Taler (Mecklenburg) 7 etatmäßige Stellen mit einem Erziehungsbeitrage von 100 Taler (Mecklenburg) 6 etatmäßige Stellen mit einem Erziehungsbeitrage von 60 Taler (Mecklenburg) 6 etatmäßige Stellen mit einem Erziehungsbeitrage von 30 Taler (Mecklenburg) und außerdem noch Ganzpensionairstellen von 260 Taler (Mecklenburg)
- letztere jedoch nur je nachdem freie Plätze vorhanden sind - reservirt und zur Verfügung gestellt worden.
Die Anmeldungen wegen Aufnahme in das Königlich Preußische Cadetten=Corps haben schriftlich und portofrei bei dem Commandeur desselben zu erfolgen, und finden sich die zu erfüllenden Bedingungen, sowie die einzuhaltenden Formen in dem käuflich zu habenden
"Auszuge aus den Bestimmungen in Betreff der Aufnahme von Knaben in das Königliche Cadetten=Corps. Berlin 1867."
Für die Jahre 1868 und 1869 soll jedoch von dem § 6 der Aufnahme=Bestimmungen insofern abgesehen werden, als auch Knaben noch nach dem 15. Lebensjahre, wenn sie sonst den Anforderungen entsprechen, zur Aufnahme gelangen können, und wird weiter bemerkt, daß Aspiranten im Alter von 10 bis 15 Jahren in der Regel in die Provinzialanstalt zu Ploen in Holstein, bei vorgerückterem Alter aber in die Centralanstalt zu Berlin eingestellt werden sollen und ferner, daß die nach § 5. - Anlage A - und § 13. der Aufnahme=Bestimmungen verlangten Atteste entweder von den bezüglichen Dienst=, Orts= oder Polizei=Behörden, resp. von Militair=Aerzten oder Physicis ausgestellt und beglaubiget sein müssen.
Eltern und Vormünder, deren Söhne oder Mündel nach den ergangenen Preußischen Aufnahme=Bedingungen keinen Anspruch auf etatsmäßige Stellen oder auf Stellen zu ermäßigter Pension erheben können, zur Zahlung der vollen Pension aber nicht die Mittel besitzen, oder zu solchen Ansprüchen Berechtigte, denen selbst die Entrichtung der ermäßigten Pension zu schwer fällt, haben sich, wenn sie die Verhältnisse danach angethan halten, wegen eventueller Zubilligung einer landesherrlichen Unterstützung zunächst mit ihrem bezüglichen Gesuche an das Großherzogliche Militair=Collegium hieselbst zu wenden.
Neustrelitz den 10. Januar 1868.

Großherzoglich Mecklenb. Militair-Collegium.
v. Gagern.


- Die Ratzeburger Kaufmannschaft hat einen Deputirten nach Berlin geschickt, wegen Aufhebung der Nachverzollung zu verhandeln. Man verspricht sich jedoch wenig Erfolg von diesem Schritt. - Bis auf die Kaufleute im Herzogthum Lauenburg, die ganz enorme Massen von Waaren aufgespeichert haben, findet Jedermann die Nachverzollung ganz in der Ordnung, indem dadurch Jeder durch den Zoll gleich betroffen wird, während im andern Falle durch den Zoll der Kaufmann allein große Reichthümer erworben, die ihm der weniger Bemittelte in's Haus getragen hätte. Uebrigens wird der Nachzoll auf dreijährige Zahlungsfrist vertheilt. Mit den Manufacturisten ist der Anfang gemacht; diese müssen ihre alten, theils verlegenen Vorräthe gleichfalls nachverzollen.
- Von den Wahlen zum deutschen Zollparlament hört man mehr aus dem Süden wie aus dem deutschen Norden. Ein gelinder Streit ist darüber entstanden, ob man reine Zoll= und Handelsmenschen oder solche wählen soll, die auch der deutschen Einheitspolitik Rechnung tragen.
- Das Leichenbegängnis des Kaisers Max soll nicht am 13. sondern am 18. d. in Wien stattfinden. Auch preußische und russische Offiziere werden der Feierlichkeit beiwohnen. Der Kaiser legt ein dreifaches Lorbeerblatt auf sein Grab, das die Inschrift trägt: Dem unvergeßlichen Bruder, dem Helden und dem treuen Christen.
- Durch das lauenburgische Officielle Wochenblatt wird jetzt nachträglich die vollständige Sammlung der bisher durch das Bundes=Gesetzblatt pu=

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blicirten Gesetze veröffentlicht. Es ist dies eine Maßregel, die von fast allen norddeutschen Regierungen beobachtet wurde, um diese Gesetze auch dem Theil des Publikums zugänglich zu machen, welchem das Abonnement auf das Bundesgesetzblatt zu schwer fallen würde.
- Die Italiener zittern, nicht vor den Franzosen, sondern vor Frost. In Oberitalien ist unerhört starker Schnee gefallen und viele Poststraßen sind gesperrt, es gab sogar Schneelawinen. Auch in Spanien ist der Winter sehr strenge, in Catalonien mußten die eingefrorenen öffentlichen Brunnen mit heißem Wasser aufgethaut werden, viele Fabriken stehen still, weil die Wasserfälle eingefroren sind, und von den Bergen kommen die Wölfe in die Thäler.
- Die Trichinen sind boshafte Thiere, sie rächen sich an ihren Verächtern. In Magdeburg veranstalteten im vorigen Jahre die Leute ein Probeessen mit angeblich trichinenhaltigem Fleische; sie blieben alle gesund und demonstriren seitdem mit der Faust auf den Tisch, daß es keine Trichinen gibt oder daß sie nicht beißen. Jetzt liegt daselbst eine Familie von 8 Personen schwer erkrankt an den Trichinen nieder; sie hatte vor drei Wochen Schweinefleisch, namentlich Wurstfleisch genossen, das Trichinen enthielt. Zwei Söhne sind gestorben, 4 leiden furchtbare Schmerzen und Vater und Mutter, die sehr wenig von dem Wurstfleisch genossen, befinden sich am besten.
- Selbst ist der Mann! sagte der Polizeipräsident v. Wurmb in Berlin in der Sylversternacht. Im Civilrock und mit einer Signalpfeife und einem tüchtigen Zigenhainer bewaffnet begab er sich in's Getümmel unter den Linden. Sechs Kerle fordern ihn auf, seinen Hut abzunehmen. "Rührt mich nicht an, ich bin der Polizeipräsident und will meinen Hut morgen auch noch tragen!" antwortete er und hob seinen Ziegenhainer. Die Kerle sahen den Stock und die herkulische Figur seines Trägers an und drückten sich. - Im nächsten Augenblick aber hatte ein Anderer dem Polizeipräsidenten den Hut mit einem Schlage eingetrieben. Da that der Ziegenhainer seine Schuldigkeit; mit einem mächtigen Hiebe über den Kopf schlug Herr v. Wurmb seinen Gegner zu Boden und packte ihn. Dann ging er noch zwei Stunden durch die lärmenden Haufen, ohne daß seinem Cylinder etwas widerfahren wäre.
- Doppelgänger können schreckliches Unglück anrichten. Die Ungarin Julie Ebergenyi, die angeklagt ist, die Gräfin Chorinsky in München ermordet zu haben, behauptet, eine Doppelgängerin zu haben, die Baronin du Vay und diese habe das Verbrechen begangen. Die Gerichte freilich sagen, sie sei selber die Baronin du Vay oder habe sich für diese ausgegeben. Der Reisende Umlauft, mit dem sie an dem Tage der Ermordung im Gasthofe logirt und viel verkehrt, wurde mit ihr confrontirt und sagte, daß ist die Dame, die sich mir als Baronin du Vay genannt hat. - Dann muß ich ihr erschrecklich ähnlich sehen! sagte die Ebergenyi. Ihr Geliebter, Graf Chorinsky, hat bekannt, daß er mit ihr einig geworden sei, seine Frau, die Gräfin aus der Welt zu schaffen.
- Die liederliche, reiche Marquise in Paris, von der wir jüngst erzählt, ist das würdige Kind ihrer Eltern, der Fiakerleute Schuhmacher. Sie ist zwar von den Gerichten verurtheilt worden, ihren Eltern 1000 Franks jährlich zu zahlen, ihr gelang es aber nachzuweisen, daß ihre Eltern sie als blutjunges Mädchen auf die Straße gewiesen, um sich durch die Welt zu schlagen, so gut sie könne. Erst als sie durch Liederlichkeit eine reiche Frau geworden, erinnerten sie sich ihrer wieder.
- Wie man sich in Lübeck erzählte will die weit bekannte Modewaaren=Handlung von Gebr. Gerson in Berlin in Lübeck ein Neben=Geschäft errichten, und hat zu dem Zweck das Hotel de l'Europe gekauft.
- Kürzlich fanden die Bewohner eines Hauses in der Petersgrube in Lübeck, als sie Morgens aufstanden, vor der Hausthür eine kleine Kiste und in derselben, in Federn gebettet, ein lebendes neugebornes Kind.
- Der Circus Renz in Berlin übt seine alte Anziehungskraft auf das Publikum. Besonders ist es eine Abyssinierin, die gegenwärtig aller Augen auf sich zieht. In dem Circus galoppirt sie auf ihrem Schimmel als neue Erscheinung, eine ächte Nubierin aus dem Lande des Königs Theodor, eine schlanke hochgewachsene Gestalt, silberne Ringe durch Ohren und Lippe, mit Federn, Korallen und Gold geschmückt. Hussah geht es in donnerndem Galopp um die Manege über breite Barrieren, durch Reifen und Balken in keckster Voltige, - der Fuß im Bügel scheint Eins mit dem Pferde, mit der Musterelasticität einer Gazelle schwingt die kühne Reiterin sich über alle Hindernisse. Fort mit diesen! Im Carriere Saust der Renner umher, das schwarze Kind Afrikas hängt bald an seiner Seite, bald unter dem Sattelgurt, - ihre Hand rafft im Fluge die am Boden liegenden Revolver auf, und Schuß auf Schuß kracht durch den Circus, eine volle, ächte Phantasie der Wüste! - Der Director selbst, der ausgezeichnete Pferdebändiger, tritt in die Mitte, und heraus aus den Ställen zu ihm trabt ein prächtiger Grauschimmel, arabisches Vollblut, "Zerif", erst während seines Hierseins von Herrn Renz in Freiheit, wie der technische Ausdruck für die nicht zum Reiten bestimmten Schulpferde lautet - dressirt. Das schöne Thier, herrlich Kopf und Schweif tragend, gehorcht sorgfältig jedem Winke und setzt in leichten zierlichen Sprüngen über ein ganzes Gewirr von Reifen und über breite Barrieren. Der Kautschukmann, dem bei seinem ersten Erscheinen vor mehreren Jahren alle Welt Rückgrat und Knochen absprach, hat in einem der Clowns seinen Meister gefunden. Dieselbe Hantierung mit seinen eigenen Gliedmaßen nach allen Seiten hin ist factisch noch nicht dagewesen. (N. P. Z.)


Aus dem Thierleben.

Der Hund, der Elephant und das Pferd gelten als die klügsten Thiere. Der Römer Plinius behauptete, daß man einen Elephanten, der am Tage wegen seiner Ungelehrigkeit eine Züchtigung erhalten hatte, des Nachts seine Lection im Stillen für sich wiederholen sah. - Capitain Shipp wollte prüfen, ob die Elephanten für zugefügten Schabernack wirklich so treues Gedächtniß haben, als behauptet wird. Er gab einem Elephanten ein Butterbrod, das inwendig mit Cayennepfeffer stark gewürzt war. Nach sechs Wochen erst ließ er sich wieder sehen und der Elephant schien ihn vergessen zu haben; bei der ersten Gelegenheit jedoch füllte das Thier seinen Rüssel mit Schmutzwasser und übergoß den Capitain von Kopf bis zu Fuß. - Dem früheren Elephanten im Pflanzengarten zu Paris war es ein offenbares Gaudium die geputzten Pariserinnen, die sich vor seinem Stalle sammelten, mit einem Sturzbad auf die seidenen Kleider und Hüte zu überraschen. - Eine engl. Batterie hatte auf dem Marsche nach Seringapatam das sandige Bett eines Flusses zu kreuzen und ein Kanonier fiel dabei vom Protzkasten herunter. Ein paar Secunden später würden die Geschützräder ihn zermalmt haben, aber ein nebenher gehender Elephant packte ihn blitzschnell mit dem Rüssel und zog ihn hinweg. Der Elephant mußte einen Begriff von der Gefahr des Mannes gehabt, und ein Ding, welches wir Mitleid nennen dürfen, ihn zur Rettung bewogen haben. Dr. Wilson, Bischof von Calcutta, verbürgt sich für folgende Thatsache. Ein Elephant bekam eine Augenkrankheit und war drei Tage lang stockblind. Ein Thierarzt beizte das eine Auge mit Höllenstein; das Thier brüllte vor Schmerz bei der Operation, die jedoch gelang, denn der Elephant erhielt sein Augenlicht wieder. Als der Arzt andern Tags das andere Auge beizen wollte, legte sich der Elephant ungeheißen nieder, rollte den Rüssel auf und bot das andere Auge dar, den furchtbaren Schmerz geduldig bekämpfend und einen Erleichterungs=Seufzer ausstoßend, als die Betupfung vorüber war. Das Thier hatte also

[ => Original lesen: 1868 Nr. 5 Seite 3]

vollständig begriffen, daß der zweite Besuch des Arztes dem andern erblindeten Auge galt. - Forbes erzählt in seinem Buche "zehn Jahre in Ceylon": Ich sah wilde Elephanten Zweige von den Bäumen brechen und sich mit ihnen die Fliegen abwehren. Der Mensch ist also nicht das einzige Thier, welches sich bewaffnet.
Von einem Hunde erzählt der Engländer Jesse: Ein Herr ging mit seinem Neufundler während eines Sturmes an der Bucht von Lydd spazieren, während auf der See ein Schiff in höchster Gefahr schwebte und Niemand sich in Booten auf das Wasser wagen wollte. Der Herr gab dem Hunde einen Stock in die Schnauze und zeigte, nach dem Schiffe. Der Neufundländer schwamm durch die Brandung bis in die Nähe des Fahrzeugs, und die Seeleute, die den Rettungsversuch errieten, befestigten ein Stück Holz an eine Leine und warfen Beides dem Hunde zu. Das Thier zeigte den außerordentlichen Verstand, daß es den andern Stock fahren ließ und mit Holz und Leine an's Ufer schwamm, so daß an die Leine ein Thau befestigt und an dem Thau die Seeleute an's Land gezogen werden konnten. - Ein Hund, der sein Gewerbe gut versteht, verlangt einen tüchtigen Meister. Es ist eine ganz gewöhnliche Erscheinung, daß Hühnerhunde, die einem schlechten Schützen leihweise mitgegeben werden, nach dem dritten oder vierten Fehlschusse den Schwanz einziehen und heimkehren; denn wenn der Herr nichts trifft, ist alle Bemühung des Hundes vergeblich. - Graf Tilesius, ein russischer Reisender, verbürgt sich für folgenden Fall. Sein Hund war von einem stärkeren Standesgenossen übel zugerichtet worden, seitdem zehrte er sein Futter nicht ganz auf, sondern trug einen Theil bei Seite. Dies dauerte etliche Zeit. Zuletzt erschien der Hund mit einer Schaar von Straßenkameraden, führte sie zu seiner Speisekammer, ließ sie tüchtig schmausen und überfiel dann mit diesen bestochenen Helfershelfern seinen Gegner, der so gründlich zerzaust wurde, daß er für immer Friede hielt. - Für einen fast unglaublichen Fall verbürgt sich der große Gelehrte Leibnitz. Er beschreibt einen Hund von mittlerer Größe, das Eigenthum eines Bauern aus dem Meißener Kreise, der an 30 Worte mehr oder weniger deutlich nachsprechen konnte, darunter nicht blos leichte und kurze, wie Thee und Kaffee, sondern sogar ein Wort wie Chocolade. Der Sohn des Bauern hatte diese Begabung entdeckt und durch Uebung das Thier weiter gebildet.


Anzeigen.

Da mir Gelegenheit geboten ist, zum bevorstehenden Antoni=Termin Gelder sowohl hier im Lande als auswärts sicher unterzubringen, so erbitte ich desfallsige fernere Anmeldungen.
Schönberg, den 5. December 1867.
Kindler, Advocat.


Die Sparcasse in Schwerin hat von Anfang 1868 ihren Zinsfuß erhöht und zahlt von da an sowohl für alte wie für neue Einlagen statt 1 1/2 Schilling (Mecklenburg) nun 1 3/4 Schilling (Mecklenburg) pro Thaler aufs Jahr. Indem ich dies zur allgemeinen Kenntniß bringe, fordere ich zugleich auf, Alle, die bei diesem so soliden als gemeinnützigen Institut Bücher oder Gelder durch mich besorgen lassen wollen, solche bis spätestens zum 21. Januar bei mir abzugeben.
J. P. Bade.


Bei gänzlicher Aufhebung meines Möbel=Geschäftes wird der Ausverkauf sämmtlicher Möbel, Spiegel und Polsterwaaren zu Einkaufspreisen und darunter fortgesetzt.
Der Zoll wird vergütet.
Lübeck, im Januar 1868.
Joh. Wencker, 247. Obere Glockengießerstraße.


Im Hause des Gastwirths Murjahn in Ziethen stehen fertige Korn-Reinigungs-Cylinder, die alles Unreine zwischen dem Korn entfernen, zu dem billigen Preisen von 18 bis 22 Thaler zum Verkauf.
W. Denker, Tischlermeister.


Feuerversicherungsbank für Deutschland in Gotha.
Zufolge der Mittheilung der Feuerversicherungsbank für Deutschland zu Gotha wird dieselbe nach vorläufiger Berechnung ihren Theilnehmern ca. 80 Procent ihrer Prämieneinlagen als Ersparniß zurückbezahlen.
Die genaue Berechnung des Antheils für jeden Theilnehmer der Bank, sowie der vollständige Rechnungsabschluß derselben für 1867 wird am Ende des Monats Mai d. J. erfolgen.
Zur Annahme von Versicherungen für die Feuerversicherungsbank bin ich jederzeit bereit.
Schönberg, den 6. Januar 1868.
Chr. Schrep,
Agent der Feuerversicherungsbank f. D.


Zahnschmerz Die heftigsten Zahnschmerzen
beseitigen augenblicklich unfehlbar die berühmten
Tooth-Ache Drops.
Verkauf in Originalgläsern à 12 Schilling (Mecklenburg) in Schönberg bei J. P. Bade.
Aehnliche Anzeigen beruhen auf Anmaßung und Fälschung.


Da es mir geglückt ist eine Partie Waaren besonders sehr billig einzukaufen, so empfehle reelle breite ächte Cattune von 3 ßl. an, Jaconett die Elle 6 ßl., sowie für Confirmanden schwarzen Orleans von 6 ßl. an, schwarzen Paramatta, Crèpe, Tybet, Woll=Atlas, Zanella, die neuesten Kleiderstoffe, schöne schwarze Seidenzeuge zu Kleidern, seidene und wollene Umschlagtücher, Wiener Long=Shawls von 14 Thlr. an, Damenmäntel von 4 Thlr. an, schöne schwarze Tuche von 1 Thlr. an, billigen schwarzen und couleurten Buckskin, halbwollene Hosenzeuge, couleurt und schwarz Engl. Leder von 16 ßl. an und viele andere Sachen.
Ludwig Creutzfeldt.


[ => Original lesen: 1868 Nr. 5 Seite 4]

Durch persönliche sehr vortheilhafte und rechtzeitige Einkaufe empfehle ich meinen geehrten Gönnern und Freunden mein wohl bekanntes Tuch=, Manufactur= und Mode=Waaren=Lager.
Besonders hebe ich hervor:

Halbleinen, die Elle von 3 Schillingen an,
gelben Stouts, die Elle von 3 Schillingen an,
coul. Schirting, die Elle von 3 Schillingen an,
breite echte Cattune, die Elle von 3 Schillingen an,
graue Lüstre, die Elle von 5 Schillingen an,
Baumwollenzeuge zu Bettüberzügen von 5 Schl. an,
Handtücherdrell von 4 1/2 Schl. an etc.
Ferner für Confirmanden:
schwarzen Tybet, Paramatta, Crêpe, Woll=Atlas, sehr schöne Zanella in 5/4 bis 10/4 breit, schwarzen Orleans von 6 Schilling (Mecklenburg) an, die neuesten Umschlagtücher, sehr preiswürdiges schwarzes Seidenzeug zu Kleidern und Schürzen, die neuesten schwarzen Bänder, schwarze Tuche und Düffel von 44 Schilling (Mecklenburg) die Elle an, schwarzen Tricot und schwarz und coul. Buckskin in großer Auswahl, sehr preiswürdige Engl. Leder, baumwollene und halbwollene Hosenstoffe in verschiedenen Preisen u. s. w.
Hochachtungsvoll Heinrich Creutzfeldt.


Die Mecklenburgische Lebensversicherungs= und Spar=Bank
in Schwerin

schließt Lebensversicherungen, Leibrentenversicherungen, Kapital=Einlage=, Darlehns= und alle sonstigen Geld=, Inkasso= und Kommissions=Geschäfte durch die unterzeichnete Agentur zu den vortheilhaftesten Bedingungen ab. Die Geschäfts=Prospekte (Nr. I. für Lebensversicherungen, Nr. II. für Leibrentenversicherungen, Nr. III. für Spar=Bank=Geschäfte) sind bei derselben unentgeltlich zu entnehmen und wird jede gewünschte nähere Auskunft bereitwilligst ertheilt. Die in den letzten drei Jahren zur Vertheilung zurückgestellten, mittleren Dividenden der Lebensversicherten betragen respective 36 %, 40 % und 36 % der eingezahlten Prämie.
Agentur Schönberg.
J. P. Bade.


Auf dem Hofe zu Rabensdorf sind gepflückte, gut erhaltene Aepfel zum Verkauf.


Zu Ostern wird ein Knabe gesucht, der die Bäckerei erlernen will. Näheres in der Expedition der Anzeigen.


Der nur allein ächte weiße Brust-Syrup, prämiirt von der Jury der Pariser Welt-Ausstellung 1867 aus der einzigen, 1855 gegründeten Fabrik von G. W. Mayer in Breslau, ist stets vorräthig in Original=Flaschen zu den Fabrikpreisen: 24 Schilling (Mecklenburg) und 13 Schilling (Mecklenburg) beim Buchbinder C. Sievers in Schönberg.


Ein junger Mensch, welcher die Bäckerei erlernen will, kann entweder zu Ostern oder auch noch früher als Lehrling bei mir aufgenommen werden.
Schönberg, den 13. Januar 1868.
H. Vielhaack, Bäckermeister.


Wir suchen zu Ostern einen jungen Mann, der Lust hat, das Materialwaaren=Geschäft zu erlernen.
H. Boye & Sohn.
Schönberg, den 7. Januar 1868.


Apotheker Schauffert's Haarbalsam ein untrügliches Haarwuchsmittel, nach dessen zwei= bis dreiwöchentlichem Gebrauche das Haar nicht mehr ausfällt und der neue Wachsthum der Haare selbst an kahlen Stellen unbedingt erfolgt, a Flasche 15 Sgr., bei J. F. Eckmann.


Aufforderung.
Alle diejenigen Gesellen eines jeglichen Handwerks, welche noch keine Krankenkasse haben, werden hiermit aufgefordert, sich zu der am Sonntag den 18. Januar Nachmittags 4 Uhr stattfindenden Versammlung im Hause der Gastwirthin Krüger einzufinden.
H. Sievers.


Ein in gutem baulichem Zustande befindliches Wohnhaus mit 4 Wohnungen und 65 []Ruthen Gartenland, in Selmsdorf belegen, soll unter der Hand verkauft werden. Näheres ist zu erfragen in der Expedit. d. Anz.


Kirchliche Nachrichten.
Schönberger Gemeinde.

Sonntag den 18. Januar 1868.
Vormittags=Kirche: Pastor Kaempffer.
Nachmittags=Kirche: Pastor Fischer.
Amtswoche: Pastor Kaempffer.


Meteorologische Beobachtungen.
1868
Jan.
Barometer   Wärme   Wind Stärke  
Paris. Lin.
300 +
niedrigste
°R.
höchste
°R.
       
14.
15.
16.
35.71
34.06
39.36
0.8
2.0
1.5
2.6
6.1
3.8
SSW
WSW
WSW
1
1
2
Neb. bedeckt.
wolkig.
bedeckt.


Markt=Preise in Lübeck.
Butter, Meckl. d. Pfund11 1/2 - 12 Schilling (Mecklenburg).
Holst. d. Pfund12 - 12 1/2 Schilling (Mecklenburg).
Enten, d. St.24 - 28 Schilling (Mecklenburg).
Hühner, d. St.12 - 16 Schilling (Mecklenburg).
Küken, d. St.6 - 8 Schilling (Mecklenburg).
Tauben, d. St.4 - 5 Schilling (Mecklenburg).
Gänse, d. Pfund8 - 8 1/2 Schilling (Mecklenburg).
Wurst d. Pfund9 - 10 Schilling (Mecklenburg).
Eier 4 St.4 Schilling (Mecklenburg).
Kartoffeln, d. Faß6 1/2 - 7 Schilling (Mecklenburg).
Hasen, d. St. 40 - 48 Schilling (Mecklenburg).
Spickgans24 - 32 Schilling (Mecklenburg).


Getreide=Preise in Lübeck.
(per Sack in Lüb. Crt.)
Weizen27 - 28Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)
Roggen22 - 22Mark (Lübeck)4Schilling (Mecklenburg)
Gerste15 - 16Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)
Hafer11 - 11Mark (Lübeck)4Schilling (Mecklenburg)
Erbsen17 - 19Mark (Lübeck)8Schilling (Mecklenburg)
Wicken-Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)
Buchweizen14 1/2 - 15Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)
Winter=Rapssaat-Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)
Winter=Rübsen-Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)
Schlagleinsaat21 - 21Mark (Lübeck)8Schilling (Mecklenburg)


Herausgegeben unter Verantwortlichkeit von L. Bicker in Schönberg.


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