No. 104
Die Anzeigen erscheinen wöchentlich zweimal.
Dienstags und Freitags

Schönberg, den 31. Dezember
1867
siebenunddreißigster Jahrgang
Preis vierteljährlich 20 Schilling (Mecklenburg) jährlich 1Mark (Lübeck) 32Schilling (Mecklenburg).
Jahrgang
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[ => Original lesen: 1867 Nr. 104 Seite 1]

Nach der durch den Bundeskanzler hierher gemachten Mittheilung sind die in Kiel garnisonirenden Commando's der Flotten=Stamm=Division, der Werft=Division (Maschinen= und Handwerks=Compagnie), des See=Bataillons und der See=Artillerie=Abtheilung angewiesen, die von Angehörigen des Norddeutschen Bundes eingehenden Einstellungsgesuche anzunehmen, zu prüfen und zu erledigen.
Zur Beurtheilung der für die Einstellung in die Flotten=Stamm=Division erforderlichen Qualität bedarf es der Beifügung der Schiffspapiere, welche die Einstellung=Nachsuchenden in Händen haben, oder sonstiger bezüglicher Ausweise.
Der Ersatz gelangt zur Einstellung beim See=Bataillon und der See=Artillerie=Abtheilung im October, bei der Maschinen=Compagnie Anfangs Januar, bei der Handwerks=Compagnie und bei der Flotten=Stamm=Division im Februar.
Vorzeitige Einstellungen finden nicht statt.
Neustrelitz, den 23. December 1867.

Großherzoglich Mecklenb. Landesregierung.
v. Bülow.


Unter Bezugnahme auf die Bekanntmachung vom 6. October dieses Jahres wird hiermit angezeigt: daß die Sammlungen von Beiträgen für die Abgebrannten in Johann=Georgenstadt als Resultat ergeben haben:

[Tabelle siehe im Abbild der Originalseite]
und dieser Betrag an die hohe Großherzogliche Landesregierung in Neustrelitz zur Weiterbeförderung eingesandt ist.
Schönberg, den 21. December 1867.

Großherzoglich=Mecklenburgische Landvogtei des Fürstenthums Ratzeburg.
F. Graf Eyben.


- Hat die alte fröhliche Weihnachtszeit ihren Zauber für die Menschen verloren? Napoleons Stern wenigstens ist nicht der helle Weihnachtsstern, er sieht nur dunkle Punkte und diese werfen ihre Schatten voraus auf das neue Jahr. Das ungeheure Heer, welches Napoleon bilden will, hat Aussicht, von der Kammer in Paris angenommen zu werden, wenn auch mit Widerstreben. Baron David gilt als ein Eingeweihter der Napoleon'schen Pläne, und er war es, der die Nothwendigkeit der Maßregel mit der Feindschaft Preußens und Italiens offen begründet hat. "Der Hochmuth der Militärpartei und der Siegesrausch jenseits des Rheines, die Verwünschungen der revolutionären Partei jenseits der Alpen zwingen uns zu rüsten und unser Prestige (an der Spitze zu marschiren!) zu behaupten." Das war deutlich und machte ungeheures Aufsehen. Ganz Paris und ganz Frankreich spricht nur noch von dieser Rede Davids, des Vertrauten. - Die französische Armee, setzte er hinzu, hat einen großen Vorzug vor der preußischen, sie wird Prüfungen unerschüttert überstehen, während in Preußen alles von dem ersten Erfolge abhängt.
Gressier, der Berichterstatter für den Entwurf, rief: "Nur durch einen Krieg wird das Gleichgewicht Europa's wieder hergestellt."
- In London sind vier vornehme Mitglieder des Fenierbundes entdeckt und verhaftet worden: Mulvany, English, Esmonde und Einer unbekannten Namens. Osborne, die Residenz der Königin, wird von 2 Gardecompagnien bewacht, seitdem das Gerücht verbreitet ist, das Schloß werde von den Feniers angegriffen werden.
- Die französische Festung Lillie hat auch ihr Weihnachtsgeschenk erhalten: 600 neue gezogene Geschütze.

[ => Original lesen: 1867 Nr. 104 Seite 2]

- Die Großherzogl. Mecklenburgische General=Postdirection macht bekannt, daß vom 1. Januar 1868 ab allgemeine Norddeutsche Freimarken zur Einführung gelangen. Dieselben werden vom 31. December an in Werthbeträgen von 1/4, 1/3, 1/2, 1, 2, und 5 Groschen verkauft, und zwar zum Nennwerthe, aber mit Aufschlag von 1 Silberpfennig (1/12 Groschen) für jedes Frei=Couvert. Die Mecklenburgischen Freimarken und Frei=Couverts werden von jeder Mecklenburgischen Postanstalt zu ihrem Nennwerthe - aber nur bis zum Ablaufe des ersten Quartals 1868 - eingelöst. Wir heben aus den am 1. Januar in Kraft tretenden Postbestimmungen hier für unsere Leser noch hervor: Frankirte Briefe kosten durch den ganzen norddeutschen Bund 1 Sgr. in Gewicht bis zu 1 Loth über 1 Loth bis 15 Loth 2 Sgr; unfrankirte Briefe dagegen bis zu 1 Loth 2 Sgr., über 1 Loth 3 Sgr. - Frankirte Kreuzbandsendungen bis 2 1/2 Loth 4 Silberpfennige (3/4 Schill. Meckl.) und für jede weitere 2 1/2 Loth immer 4 Silberpfennige mehr. Unfrankirte Kreuzbandsendungen werden wie unfrankirte Briefe berechnet. - Dieselbe Portotaxe gilt auch im Verkehr mit den Süddeutschen Staaten, mit Oesterreich und Luxemburg. Für Packete gilt vor der Hand noch das alte Porto, und zwar dasselbe für frankirte wie für unfrankirte.
- Die Volkszählung am 3. December ergab für Schönberg folgendes Resultat: Anwesend waren am 3. December in Schönberg 2769 Personen, 1445 männlich, 1324 weiblich. Davon waren 1505 ledig, 1095 verehelicht, 161 verwittwet, 8 geschieden. 2583 waren Mecklenburg=Strelitzische Unterthanen, [?] andern Staaten angehörig. 5 waren blödsinnig, 3 irrsinnig. Vorübergehend abwesend waren 285 Personen (168 männlich, 117 weiblich). Davon waren 261 ledig, 17 verehelicht, 5 verwittwet, 2 geschieden. Werden die vorübergehend Abwesenden (285 Personen) zu den wirklich Anwesenden (2769 Personen) hinzugerechnet, so ergibt sich die sog. Zollvereinsbevölkerung mit 3053 Seelen.
- Die Bevölkerung der Stadt Grevesmühlen betrug am 3. December d. J. 3797 Personen, davon männlich 1892, weiblich 1905.
- Die Einwohnerzahl Berlins beträgt jetzt 702,437 Seelen. 1864 hatte es 632,379 Einwohner, mithin in 3 Jahren einen Zuwachs von 70,058 Seelen. - Stettin zählt 70,028 Seelen. - Magdeburg 74,219 Einwohner. - Halle 49,099 Einwohner. - Erfurt 40,555 Einwohner. - Halberstadt 25,324 Einwohner. - Quedlinburg 16,802 Einw.
- Auf dem Neujahrs=Programm der Residenz Gotha steht der Besuch des Königs und des Kronprinzen von Preußen.
- Einen Tag, bevor die Preußen im vorigen Jahre in Hannover einzogen, fuhren schwerbeladene Wagen aus dem Schlosse zur Eisenbahn. "Der König rettet die Silberkammer!" sagten die Leute. - Es trug's schon aus: denn diese Silberkammer war, abgesehen von dem Kunstwerth vieler Sachen, ihre Millionen werth. Wie wunderten sich die Hannoveraner, als vorige Woche mitten unter ihnen diese Silberkammer ihre Auferstehung feierte. Sie war gar nicht aus Hannover hinausgekommen, sondern in den Souterrains des Schlosses eingemauert worden, und wurde jetzt erst am hellen lichten Tage nach Hietzing bei Wien gebracht. Das Schöne bei der Sache ist, daß an hundert Leute, darunter arme Handwerker, um das kostbare Geheimniß wußten, und daß nicht ein Verräther unter ihnen war.
- Herr v. Rothschild fängt jede Zeitung, wie seine hebräische Bibel, von hinten zu lesen an, denn da steht der "Korsch". Diese Eigenthümlichkeit ist ihm übrigens gut bekommen, denn seine Sammlung von Papieren und Orden wächst ungemein schnell. Um ihn zu bekehren, fangen einige christliche Zeitungen an, den Geld=Cours an der Spitze ihres Blattes obenan zu drucken. Oder haben sie sich bekehrt?
- Bürgermeistern, die sich nicht ärgern wollen, empfehlen wir die Stadt Hamburg. Dort werden sie alle steinalt. Der jüngst gestorbene Lutteroth=Legat wurde 94 Jahre alt. - Schlimmere Erfahrungen scheinen dort die Directoren des zoologischen Gartens etc. zu machen. Dr. Brehm wurde fortgeärgert, viele Berufene lehnten ab und dem Dr. Hilgendorf in Berlin, der die Berufung angenommen, wird gerathen, mitzubringen "die Geduld eines Lammes, den Magen eines Straußes, die Unempfindlichkeit eines Krokodils, den Panzer eines Hummers, die Schweigsamkeit eines Fisches und die Krümmungen eines Regenwurms."
- Ein bewährter Wetterkundiger berichtet, daß wir von zwei Seiten vom kalten Polarstrom umgeben sind und mit Wahrscheinlichkeit kältere Tage zu erwarten haben.
- Mit dem neuen Jahr wird Vieles anders werden. Auch das Königreich Polen soll verschwinden und fortan Weichselland heißen.
- Zur Weltausstellung nach Paris hatte der Fabrikant March aus Charlottenburg eine sehr gelungene Statue der Borussia geliefert. Herr March hat sie der preußischen Regierung mit der Bedingung zum Geschenk gemacht, daß sie in Paris bleibe und heimisch werde. Sie soll im Garten der preuß. Gesandtschaft aufgestellt werden.
- Dem alten Ehrenberg in Berlin, der die Wunder der Natur in ihren kleinsten Wesen (Infusorien) nachwies, waren seit Jahr und Tag die Forscheraugen erblindet. Jetzt hat ihm seines Collegen Gräfe Meisterhand das Augenlicht zurückgegeben.
- Der alte König von Bayern ist in Nizza erkrankt. Man erzählt von dessen andauernder Schwäche und dem Anschwellen seiner Füße.
- Am 23. December wurde der Landtag in Sternberg geschlossen.
- Wegen einer Privatschuld von 800,000 fl. des Kaisers Maximilian von Mexiko hat die kaiserliche Regierung in Wien das Schloß Miramare mit Beschlag belegen lassen.
- Aus Rußland liegt eine höchst seltsame Nachricht vor. Der Minister des Unterrichts hat nämlich eine Ordonnanz erlassen, durch welche alle Erzieher und Erzieherinnen französischer Herkunft für Rußland verboten und deren Entfernung befohlen wird. Diese Maßregel wird mit einem Hinweis auf die Sittenlosigkeit der französischen Gesellschaft, wie sie das Verdict der Geschwornen im Prozeß Berezowski enthüllte, begründet.
- Nachstehend geben wir eine vergleichende statistische Uebersicht der Civillisten der bedeutendsten europäischen Monarchen, nebst Angabe der Einnahme der von ihnen regierten Staaten:
[Tabelle siehe im Abbild der Originalseite]
Den höchsten Prozentsatz von der Staats=Einnahme bezieht sonach Abdul Azis, nämlich 11 Proz. des gesammten Einkommens des türkischen Reiches. Den niedrigsten Prozentsatz bezieht die Königin von England, nämlich sieben Zehntel Proz. Präsident Johnson erhält nur 25,000 Dollar in Gold, während die Einnahme der Union sich auf ca. 289,000,000 Dollar Papier, d. h. nach dem gegenwärtigen Kurse etwa 1,082,000,000 Francs beläuft.
- In Lüneburg starb am 3. December die 100jährige unverehlichte Osterloh. Sie war seit ihrer Kindheit blind.
- England hat jetzt 3 Jahre hintereinander grüne Weihnachten gehabt. Auf dem Lande war in diesem Jahre die Temperatur so milde, daß an verschiedenen Orten in Gärten Erdbeeren gepflückt werden konnten.
- Die Getreidetransporte nach Frankreich

[ => Original lesen: 1867 Nr. 104 Seite 3]

nehmen so großen Umfang an, daß am Rhein Verkehrsstörungen dadurch verursacht wurden. Bahn=Inspectoren sind jetzt von Köln nach Wien gereist, um von dort aus die Getreide=Transporte zu lenken.
- Die Tollwuth richtet in Wunnenberg arge Verheerungen an. Der Hund des Gemeinde=Kuhhirten wurde im Sommer toll, ohne daß der Hirt es merkte und konnte mehrere Tage seine Wuth am Vieh auslassen, das er bewachen sollte. Jetzt zeigen sich die Folgen. Bis zum 20. d. M. sind bereits 20 Kühe von der Tollwuth befallen, die sofort mit Haut und Haaren eingescharrt wurden. Leider gehören fast alle geringen Leuten an, deren Viehbestand nicht über eine Kuh und ein Schweinchen hinausgeht.
- Ein junger Mann, von Wasser triefend und in adamitischen Costüme, meldete sich in voriger Woche in später Nachtstunde beim Hauswirth eines Gasthofes in Biberich und verlangte flehentlich Einlaß. Das Herz des Biedern ließ sich erweichen und er räumte dem seltenen Gast sein Bett ein. Es war ein junger Mann von guter Familie aus der Gegend von Kaiserslautern, welcher an der Bank in Wiesbaden eine bedeutende Summe verspielt und hierauf den Entschluß gefaßt hatte, sich im Rhein zu ertränken. Während der Ausführung dieses Entschlusses besann er sich aber eines Andern und rettete sich ans Ufer. Da er seine Kleidungsstücke vor dem verhängnißvollen Sprung in den Rhein geworfen hatte, um seinen Leichnam, wenn er gefunden werden sollte, unkenntlich zu machen, so mußte der reisende Selbstmörder in Biberich wieder mit Kleidern ausgestattet werden.
- Als vor fast 60 Jahren die Franzosen in Spanien fochten, fiel der Oberst eines Grenadierregiments im Gefecht und blieb todt im Getümmel liegen. "Kinder, sagte ein Sergeant zu zwei jungen Soldaten, wir müssen unsern Oberst ehrlich begraben, folgt mir!" - Sie wagten sich allein vor, aber die beiden Soldaten fielen unter den feindlichen Schüssen und der Sergeant suchte ohne Erfolg den Leichnam des Obersten fortzutragen. Da nahten zwei feindliche Reiter, er winkte ihnen, als wolle er sich ergeben, und schoß sie nieder, als sie näher kamen, band die zwei Rosse zusammen, lud ihnen den Leichnam auf und brachte ihn in's Lager. Mit Jubel wurde er empfangen, aber unter seiner Uniform quoll das Blut hervor, er war verwundet. Vergebens weigerte er sich, sich verbinden zu lassen, er wurde halb gewaltsam ins Lazareth gebracht und da entdeckte man, daß der tapfere Sergeant - ein Mädchen war. Die Tapfere war für ihren jüngern Bruder vor Jahr und Tag in die Armee getreten. Mit dem Kreuz der Ehrenlegion wurde sie entlassen und dieses Kreuz lag auch auf ihrem Sarge, als sie dieser Tage in Issy, fast 90 Jahre alt, begraben wurde.
- Vor dem Gerichte in Insbruck standen zwei Raufer, beide Knechte und, wie sie selber sagten, "gute Freunde". Bei einer Rauferei, wie sie nach ihrer Angabe "unter guten Freunden wohl öfter vorkommt", biß Einer dem Andern ein nicht unbeträchtliches Stück vom Ohre weg. Die "gute Freundschaft" bewiesen die Beiden auch vor Gericht. Als Entschädigung für den angerichteten Schaden verlangte der Gebissene von seinem Freunde nicht mehr, als daß er dem "Doctor seine Schmier zahle", welche 24 Kreuzer gekostet habe. Der Verurtheilte trug ihm statt des Geldes, das er nicht habe, ein Paar gute Schuhe an, was der Gebissene auch mit Dank annahm. Das Urtheil lautete schließlich, da nur auf eine leichte körperliche Verletzung erkannt wurde, auf 2 Monate Arrest, womit die "guten Freunde" auch zufrieden waren.
- Der Fischermeister in Bomhofen (Oesterreich) hat voriges Jahr, aus Furcht vor den Preußen, sein baares Geld und Banknoten in ein Fäßchen versteckt und dasselbe in den Abort geworfen, gewiß ein sicherer Ort. Als er aber unlängst das Fäßchen aus diesem Versteck hervorholte, wurde er zu seinem Schrecken gewahr, daß das Geld, in Grunde der Grube zerstreut, fast unkenntlich umherlag. Was aus dem Papiergeld geworden, ist leicht zu errathen.


Anzeigen.

Vorladung.

Antragsmäßig soll über das dem Zieglermeister Fritz Beck zu Schönberg gehörige, allhier in der Schlauentrifft belegene Wohnhaus c. p. ein Hypothekenbuch niedergelegt werden, und werden daher alle Diejenigen, welche Realrechte an diesem Grundstücke zu haben vermeinen und deren Eintragung in das niederzulegende Hypothekenbuch verlangen, zu deren Anmeldung auf Freitag den 10. Januar 1868, Morgens 11 Uhr, peremtorisch und unter dem Nachtheile hiemit aufgefordert, daß alle nicht angemeldeten und von der Anmeldungspflicht nicht ausgenommenen Realrechte an dem proclamirten Grundstücke sowohl gegen den jetzigen als künftigen Besitzer desselben erloschen sein sollen.
Ausgenommen von der Anmeldungspflicht sind jedoch diejenigen Gläubiger, welche ihre Forderungen auf einem, mit dem Siegel des Gerichts versehenen, vor dem Liquidationstermin ihnen vorzulegenden und von ihnen zu unterzeichnenden Postenzettel richtig und vollständig aufgeführt gefunden haben.
Schönberg, den 28. October 1867.
Großherzogl. Justizamt der Landvogtei des Fürstenthums Ratzeburg.
C. L. v. Oertzen.
(L.S.) A. Dufft.


Verkaufs=Anzeigen.

Am Donnerstag den 2. Januar k. J., Morgens von 10 Uhr an, soll im Hause der Gastwirthswittwe Boye hieselbst in öffentlicher Auction gegen gleich baare Zahlung verkauft werden:
mehrere Männerkleidungsstücke , ein eichener Koffer, eine eichene Lade, ein Tisch, eine Bettstelle, eine Stubenuhr, eine silberne Taschenuhr, einige flächsen Bettlacken, Tischlacken, Handtücher, Küchengeräthschaften und was sich sonst noch vorfindet.
Kutzbach, Landreiter.


Vermischte Anzeigen.

Da mir Gelegenheit geboten ist, zum bevorstehenden Antoni=Termin Gelder sowohl hier im Lande als auswärts sicher unterzubringen, so erbitte ich desfallsige fernere Anmeldungen.
Schönberg, den 5. December 1867.
Kindler, Advocat.


Da die bei mir angemeldeten Gelder, soweit die Summen paßten, alle versetzt sind, so suche ich nun noch gegen größte hypothekarische Sicherheit:

6000 Taler (Mecklenburg) in Pöste von 1000 Taler (Mecklenburg) in einem holsteinischen Gute.
6000 Taler (Mecklenburg) in Pöste von 2000 Taler (Mecklenburg) in einem benachbarten, zu 10,000 Taler (Mecklenburg) versicherten Grundstücke, zur ersten Hypothek.
8460 Mark (Lübeck) Lüb. Cour. in einem Posten in einem holsteinischen Gute.
Kapitalisten, die solche Summen abzugeben haben, wollen sich gefälligst bei mir melden.
J. P. Bade.


Die
Sparcasse in Schwerin
hat von Anfang 1868 ihren Zinsfuß erhöht und zahlt von da an sowohl für alte wie für neue Einlagen statt 1 1/2 Schilling (Mecklenburg) nun 1 3/4 Schilling (Mecklenburg) pro Thaler aufs Jahr. Indem ich dies zur allgemeinen Kenntniß bringe, fordere ich zugleich auf, Alle, die bei diesem so soliden als gemeinnützigen Institut Bücher oder Gelder durch mich besorgen lassen wollen, solche bis spätestens zum 21. Januar bei mir abzugeben.
J. P. Bade.


[ => Original lesen: 1867 Nr. 104 Seite 4]

Bekanntmachung.

Das Postbüreau ist vom 1. Januar 1868 an den Wochentagen von 8 Uhr Morgens bis 8 Uhr Abends ununterbrochen geöffnet.
An Sonn= und Festtagen von 8 bis 9 Uhr Vormittags geöffnet, von 9 Uhr Vormittags bis 5 Uhr Nachmittags geschlossen und von 5 Uhr Nachmittags bis 8 Uhr Abends wieder geöffnet.
Personen können auch während der Schlußzeit 1/2 Stunde vor Abgang der betreffenden Post eingeschrieben werden.
Schönberg, den 30. December 1867.

Großherzogliches Postamt.
F. Saß.


Längere Zeit hatte ich ein Leiden auf der Brust, kurzen Athem, Husten, Seitenstechen und Mangel an Appetit. Nachdem ich verschiedene Aerzte erfolglos gehabt, wurde ich auf den Schlesischen Fenchel=Honig=Extract von L. W. Egers in Breslau aufmerksam gemacht. Schon bei der ersten halben Flasche spürte ich namhafte Erleichterung, bei der zweiten Flasche wurde das Uebel vollständig gehoben und verdanke ich nächst Gott die Wiederherstellung meiner Gesundheit obigem Mittel, das ich hiermit bestens empfehlen möchte.
Walddorf, 18. Januar 1867.                   Johannes Napp, Bäcker.
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Der Schlesische Fenchel=Honig=Extract von L. W. Egers in Breslau ist nebst einer Brochüre über seine Wirkungen, welche die Käufer gratis erhalten, allein ächt zu haben beim Buchbinder C. Sievers in Schönberg.


Für die bei dem Begräbnisse meinem verstorbenen Mutter bewiesene Theilnahme sage ich hiermit meinen innigsten Dank.
Aug. Spehr.
Schönberg, den 30. December 1867.


Zu Ostern kann ein Knabe als Lehrling in meinem Geschäfte Aufnahme finden
C. Schwedt.


Gesucht werden zu Antoni zur ersten Hypothek in ein ritterschaftliches Gut 5000 Taler (Mecklenburg) mit 4 % Zinszahlung per anno. Näheres bei
Aug. Spehr.
Schönberg, den 19. December 1866.


Durch neue billige Einkäufe bin ich in den Stand gesetzt, von jetzt an bis auf Weiteres englische Castor=Häckelwollen je nach Farbe für 3-4 Schilling (Mecklenburg) pro Loth, sowie feinste Ringelwollen in verschiedenen Farben, das Loth 2 1/2 Schilling (Mecklenburg), Super=Ringelwollen, mellirt, (das Neueste in diesem Genre) zu 3 Schilling (Mecklenburg) das Loth zu verkaufen und empfehle dieselben einem geehrten Publikum bestens.
Carl Bade.


Gußeiserne Kanonenöfen mit Kocheinrichtung,
Gußeiserne Grabkreuze mit polirter Platte bei
C. Schwedt.


Wir machen hiermit bekannt, daß der Krugtag der Schuhmacher=Gesellen=Brüderschaft am Dienstag den 7. Januar 1868 stattfindet, und werden die Gesellen aufgefordert, persönlich zu erscheinen.
Schönberg, den 23. Dec. 1867.
Die Vorsteher und Altgesell der Schuhmacher=Gesellen=Brüderschaft.


Rechnungs-Formulare
in allen Größen sind zu haben in der Buchdruckerei von L. Bicker.
Bis Neujahr eingehende Bestellungen darauf werden, auf Wunsch, mit dem Namen des betr. Bestellers versehen.


Dem geehrten Publikum mache ich die ergebene Anzeige, daß bei mir am heutigen Sylvester=Abend und morgen, Neujahrstag, ächte frische Berliner Punsch=Pfannekuchen zu haben sind.
Achtungsvoll Wittwe Greiff, Conditor.
Schönberg, den 31. December 1867.


Der angesetzte Club in Neschow findet nicht am 2., sondern Mittwoch den 8. Januar statt.
Krüger Arndt in Neschow.


Kirchliche Nachrichten.
Schönberger Gemeinde.

Dienstag, den 31. December.
Abend=Gottesdienst (5 Uhr): Pastor Kämpffer.

Am Neujahrstage.
Früh=Kirche: Pastor Fischer.
Vormittags=Kirche: Pastor Kaempffer.
Amts=Woche: Pastor Fischer.


Meteorologische Beobachtungen.
1867
Dec.
Barometer   Wärme   Wind Stärke  
Paris. Lin.
300 +
niedrigste
°R.
höchste
°R.
       
24.
25.
26.
27.
28.
29.
30.
41.20
40.64
40.65
41.55
38.65
34.63
40.65
-2.2
-3.8
-3.8
-2.2
-0.8
-2.0
-5.0
0.4
-0.2
-1.0
0.4
1.4
1.0
-1.7
SSW
S
S
W
NW
NNW
N
0
0
0
1
1
2
2
(Neb.) bed.
zieml. heiter.
(Neb.) bed.
-
bedeckt.
-
trübe.

Am 27. und 28 7 u. 11 Cubikz. Regen auf 1 []'.


Markt=Preise in Lübeck.
Butter, Meckl. d. Pfund11 1/2 - 12 Schilling (Mecklenburg).
Holst. d. Pfund121/2 - 13 Schilling (Mecklenburg).
Enten, d. St.24 - 28 Schilling (Mecklenburg).
Hühner, d. St.12 - 16 Schilling (Mecklenburg).
Küken, d. St.6 - 8 Schilling (Mecklenburg).
Tauben, d. St.4 - 5 Schilling (Mecklenburg).
Gänse, d. Pfund8 - 8 1/2 Schilling (Mecklenburg).
Wurst d. Pfund9 - 10 Schilling (Mecklenburg).
Eier 5 St. für4 Schilling (Mecklenburg).
Kartoffeln, d. Faß6 1/2 - 7 Schilling (Mecklenburg).
Hasen, d. St.38 - 40 Schilling (Mecklenburg).
Spickgans24 - 36 Schilling (Mecklenburg).


Getreide=Preise in Lübeck.
(per Sack in Lüb. Crt.)
Weitzen27 - 27Mark (Lübeck)12Schilling (Mecklenburg)
Roggen21 - 21Mark (Lübeck)8Schilling (Mecklenburg)
Gerste15 1/2 - 16Mark (Lübeck)4Schilling (Mecklenburg)
Hafer11 - 11Mark (Lübeck)8Schilling (Mecklenburg)
Erbsen17 - 20Mark (Lübeck)4Schilling (Mecklenburg)
Wicken-Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)
Buchweizen14 1/2 - 15Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)
W.=Rapsaat-Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)
Wint.=Rübsen-Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)
Schlagleinsaat21 - 21Mark (Lübeck)8Schilling (Mecklenburg)


Herausgegeben unter Verantwortlichkeit der Buchdruckerei von L. Bicker in Schönberg.


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