No. 103
Die Anzeigen erscheinen wöchentlich zweimal.
Dienstags und Freitags

Schönberg, den 24. Dezember
1867
siebenunddreißigster Jahrgang
Preis vierteljährlich 20 Schilling (Mecklenburg) jährlich 1Mark (Lübeck) 32Schilling (Mecklenburg).
Jahrgang
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[ => Original lesen: 1867 Nr. 103 Seite 1]

Des Weihnachtsfestes wegen werden die "Wöchentlichen Anzeigen" am Freitag den 27. December nicht ausgegeben; die nächste Nummer erscheint am Dienstag den 31. December.


- Wenn die Staatsgläubiger Oesterreichs, d. h. die Inhaber österreichischer Papiere, unruhige Tage und schlaflose Nächte haben, so wird es ihnen Niemand verdenken. Der österreichische Finanzminister war ehrlich genug, im Reichsrathe zu gestehen, daß er selber es ihnen nicht verdenke. Der Bankerott klopft an die Thore, in den Verhandlungen des Reichstags ist dies böse Wort wiederholt gefallen. Hören wir den Finanzminister v. Becke selber. Er erklärte in stundenlanger Rede, daß er für die allernächste Zeit nichts fürchte, und daß er die am 1. Januar fälligen Zinsen baar liegen habe, aber für die Zukunft! - - "Wir gehen vorwärts, aber vielleicht zu spät. Deßhalb ist es auch sehr schwer, mit Bestimmtheit zu sagen, ob noch eine Rettung möglich ist. Ich wenigstens verdenke es Keinem, wenn er nein sagt. Wenn Sie mich fragen, welche Maßregeln die Regierung ergreifen wird, so habe ich die Ehre zu erwiedern, daß von Regierung der Grundsatz festgehalten werden wird, daß dasjenige, was immer geschehe, den Staatsbankerott nicht bedeuten darf." - Ich weiß nicht, ob das Volk in Oesterreich zu viel betet, sicher ist, daß es in vielen Theilen des Reiches zu wenig arbeitet. Der Finanzminister erzählt klagend im Reichstage, im Herzogthum Salzburg gebe es 150 Feiertage im Jahre, an denen jede Arbeit ruhe.
- Die Preußen ziehen aus Sachsen überall ab und bleiben nur auf der Bergveste Königstein, natürlich nur der schönen Aussicht wegen.
- Die preußischen Minister haben immer betheuert, daß die geheimen Staatsgelder sehr nützlich verwenden würden, und eines der belgischen Blatt ist sehr geneigt, ihnen Recht zu geben. Es erzählt, Preußen habe im vorjährigen Kriege mehrere Millionen Francs dazu verwendet, um einflußreiche Pariser Zeitungsschreiber in der Ueberzeugung zu bestärken, daß sich die Franzosen über die Erfolge Preußens nicht zu beunruhigen brauchten. Herr v. Kerveghen, ein Heißsporn der schwarzen Partei, verlas diesen Artikel in der Pariser Kammer und rief einen furchtbaren Scandal hervor. Ein paar Redacteure waren außer sich, denn sie hatten nichts erhalten und wollten nicht unschuldig leiden. Ein Ehrengericht von 9 Kammermitgliedern ist gebildet, vor welchem Kerveghen den Beweis der Wahrheit führen soll.
- Es gibt auch in Preußen schlechte Patrioten. Ein Berliner Apotheker lieferte im vorigen Jahre einem Vereine, der sich die Pflege verwundeter Krieger zur Aufgabe gestellt hatte, für 30,000 Thlr. Arzneien. Bei späterer Untersuchung stellte es sich heraus, daß die meisten Medicamente kaum die Hälfte des vorgeschriebenen Inhalts hatten, die Chinin=Pulver z. B. nur 2 Gran statt 4 Gran und die Opiumtinktur nur den 3. Theil des vorgeschriebenen Gehalts. So kann mancher Cholerakranke gestorben sein, weil die ihm gegebene Opiumtinktur nicht den erforderlichen Gehalt hatte. Die Sache ist dem Staatsanwalt übergeben.
- Der preußische Landtag hat die Erhöhung der Krondotation um 1 Million Thaler ohne Verhandlung mit größter Majorität genehmigt. Den Ministern wurden mit kleiner Majorität je 2000 Thaler zugelegt.
- Im kaiserlichen Palast in Paris ist zweierlei Wetter bei Ihr heiteres, bei Ihm trübes. Ihr hängt der Himmel voller Geigen und Er ist furchtbar gereizt und verstimmt, wie Einer, der mit sich und der Welt nicht einig und im Reinen ist; Ihr Vorzimmer ist voll von Besuchern; zu Ihm getrauen sich die Minister kaum einzeln, es kommen immer ein paar zusammen, damit der Eine der Blitzableiter des Andern ist. In der Kammer kommt nächstens sein eigenstes Werk zur Berathung, das neue unpopuläre Militärgesetz. Es ist ein schlechtes Weihnachtsgeschenk für die Franzosen, jeder Mann soll 9 Jahre dienen. Es sollen sich bereits 40 Redner für und wider gemeldet, immer zwei gegen das Gesetz und einer dafür.
- Schönberg. Der Weihnachtsbaum für arme Kinder ist auch in diesem Jahr nicht ausgeblieben. Ein Verein hochherziger Damen, der sich die Aufgabe gestellt, die so schönen Weihnachtsfreuden auch armen, wirklich bedürftigen Kindern aus ihrer Bekanntschaft zu Theil werden zu lassen, und ein ganzes Jahr für diesen edlen Zweck gewirkt hat, kam am Sonntag Abend zusammen, die Früchte seiner Arbeit unter die glücklichen Kleinen zu vertheilen. Hoffen wir, daß dieser Weihnachtsbaum in unserem Schönberg festgewurzelt ist, und daß seine Zweige sich weiter ausbreiten, damit dies uneigennützigste aller Unternehmungen in treuem Zusammenwirken auch in kommenden Jahren ebenfalls in der Lage ist, glückliche Herzen zu machen.
- Die preußische Seehandlung hatte nach ihrem Rechenschaftsberichte über das Geschäftsjahr 1866 nur 15 Mill. gegen 27 Mill. im vorhergehenden Jahre umgesetzt. Trotz alledem belief sich der Nettogewinn 1866 immer noch auf 802,331 Thlr., von denen eine halbe Million in die Staatskasse abgeliefert, der Rest zum Vermögen der Seehandlung geschlagen wurde, das 12,355,432 Thlr. beträgt.
- Die englischen Feniers sind verzweifelte Kerle, sie scheinen ganz London in Angst und Aufregung erhalten zu wollen. Nachdem sie 12 Häuser in die Luft gesprengt, warfen die Verschwörer mit Zündstoffen gefüllte Flaschen durch Dachlucken in große Waarenhäuser und in Paläste, und zwar in verschiedenen Stadttheilen. Die Brände konnten nur mit Mühe gelöscht werden. Die Zeitungen haben Mühe, die aufgeregte Stimmung gegen die Irländer zu beschwichtigen; es leben wenigstens 200,000 Irländer in London, von denen freilich nur wenige den Verschwörern angehören; diese sind aber offenbar gut organisirt, schlau und zu Allem entschlossen.
- An den Thürmen des Kölner Domes wird im neuen Jahre mit Dampfkraft gearbeitet; es werden dadurch die vielen Centner schweren Bausteine und die Arbeiter innerhalb weniger Minuten auf die Höhe der Thürme befördert werden. Da

[ => Original lesen: 1867 Nr. 103 Seite 2]

diese Thürme die Höhe von mehr als 560 Fuß erreichen, so wird später eine Brücke von einem Thurm zum andern geschlagen und mit Schienen belegt werden, um die Werksteine hin und her zu befördern, - die höchste Brücke, die es je gegeben hat. Zur Vollendung des Baues sind noch 1,800,000 Thlr. nöthig.
- Der Spinnerkönig Kurz in Zürich hat sein Vermögen zu 6 Mill. Frcs. versteuert; es betrug aber 18 Mill. Seine Erben mußten daher 105,000 Frcs. Steuern nachzahlen.
- Aus Ostpreußen erheben sich Stimmen, daß neben den andern Aushülfen nur eine Stundung aller Steuern auf ein Jahr gründlich helfen könne.
- In Rummelsburg hat ein an Epilepsie leidender Sohn in einem Anfalle von Wahnsinn seine Mutter und 21jährige Schwester erschlagen.
- In Berlin sind in einigen Districten die schwarzen Pocken gefährlich aufgetreten. Am Louisenplatz hängen an vielen Häusern die schwarzen Tafeln.
- Der Nothstand in Finnland hat eine wahrhaft grauenerregende Höhe angenommen und an dem Hungertyphus einen fürchterlichen Genossen gefunden. An den Heerstraßen der nördlichen Hälfte des Gouvernements Abo sieht man allenthalben frische Leichen liegen, ganze Bauernhöfe stehen leer und selbst die Baumrinde gilt für eine Nahrung, deren nicht Jeder theilhaftig werden kann. Die Thätigkeit des in den bedrohten Districten niedergesetzten Hülfs=Comité ist längst nicht mehr ausreichend, da sechs aufeinanderfolgende Nothjahre alle vorhandenen Kapitalien aufgezehrt und selbst wohlhabende Bauern an den Bettelstab gebracht haben. Der frühzeitiger Eintritt des strengen Winters hat selbst das ärmliche Surrogat des Brotes, das Moos, mit Eis und Schnee bedeckt, und so ist es natürlich, daß die Verbrechen unaufhörlich zunehmen und die Gefängnisse überfüllt sind. Die schwerste Zeit, das Frühjahr steht noch bevor, und schon gegenwärtig fürchtet man, es werde in dem größten Theil des Großfürstenthums an der nöthigen Aussaat fehlen.
- In Preußen nimmt der Bierverbrauch alljährlich bedeutend zu, die Zahl der Brauereien ab. Es zeigt sich darin die Macht des Großbetriebs. Dieselbe Erscheinung zeigt die Bierfabrikation in Baden. Seit einer Reihe von Jahren ist eine Abnahme der Zahl der Brauereien zu bemerken, nur auf dem Lande mehren sich die Brauereien. Die in den Händen von Standesherren oder Auctionären befindlichen Bierbrauereien erhöhen ihren Betrieb bedeutend und suchen den Absatz durch guten Stoff und billigen Preis auszudehnen. Hierdurch ist die Concurrenz kleiner Brauer, denen sowohl die technische Ausbildung als die nöthigen Kapitalien fehlen, fast unmöglich gemacht. Wenn in Landgemeinden für kleinere Geschäfte noch etwas herauskommt, so ist nicht zu übersehen, daß sie neben der Brauerei eine starke Landwirthschaft betreiben und ein Geschäft dem andern in die Hände arbeitet. Auch im Mühlengewerbe macht sich der Einfluß des Großbetriebs sehr bemerkbar. Man sieht leider viele kleine Müller immer mehr herabkommen, aber andere als große Fabriken angelegte, Brot und Oelstoffe schaffende Gewerbe zu bedeutender Ausdehnung gelangen. Die Gefahr, die hierin für den Mittelstand liegt, sollte bei Zeiten erkannt und erwogen werden.
- Zum ersten Male wird aus Westphalen ein
Trichinenfall gemeldet, keine Kleinigkeit für Liebhaber westphälischer Schinken.
- In einem Hause in Erfurt entstand Feuer; als die Leute herbeieilten, fanden sie den Eigenthümer, Färber Schmöger, gefesselt und mit einem Knebel im Munde am Boden liegen. Der Mann erzählte, als man ihn befreite, es seien Leute eingedrungen, hätten ihn geknebelt und das Haus angezündet. Er kam vor's Schwurgericht, das seine Erzählung als Märchen verwarf und ihn wegen Brandstiftung zu 10 Jahren Zuchthaus verurtheilte.
- Zu dem fünffachen Morde in Altona. Zufolge einer, dem "Alt. Merk." zugegangenen authentischen Mittheilung hat der verstorbene Dr. Bönig den Commissionär W. Lange vor 10 Jahren wegen Spuren von Geistesstörung behandelt und ihm u. A. Sturzbäder verordnet, die Lange, nachdem er davon 50 bis 60 genommen hatte, obgleich ihm der Arzt gerathen, damit fortzufahren, aufgab. Seit 14 Tagen litt Lange wieder an Geistesstörung, so daß die schaudervolle That wohl nur aus dieser zu erklären ist. Lange soll ein zwar strenger aber liebevoller Vater gewesen sein, in vortrefflichem Verhältniß mit seiner Frau gelebt haben, wenn auch sein zurückhaltendes Benehmen den Vorwurf des Stolzes ihm zuzog. Seine beiden ältesten Kinder, Heinrich und Wilhelm, standen bei ihrem Lehrer ihres Fleißes und gesitteten Betragens wegen sehr in Gunst. Lange war in seinen, wenn auch beschränkten bürgerlichen Verhältnissen ein geachteter Mann.
- Folgenden beherzigenswerthen Hülferuf für die Vögel veröffentlicht der in Stuttgart wohnende Dr. H. E. Linck: "Menschen, seid barmherzig, seid dankbar! In diesen Tagen sterben Tausende von Vögeln Hungers, leiden Hunderttausende von ihnen die zweifache Pein des bittersten Nahrungsmangels und der Kälte. Ihr habt vielleicht keine Ahnung davon, wie es in diesem Augenblicke um die armen Geschöpfe steht. Ich aber, ich weiß es nicht blos aus langjähriger vertrauter Bekanntschaft mit der Thierwelt, ich kann euch aus der Anschauung des Augenblicks berichten, daß Tage wie die gegenwärtigen, wo langsam, sachte endloser Schneefall die Erde und ihre Gaben begräbt, verheerend wie die Pest unter den Fittigträgern hausen; ich finde in dem Garten, wohin mich täglich mein Beruf führt, jeden Morgen Finken, Goldammern, Meisen, Amseln, Rothkehlchen todt, verhungert, erfroren. Ueberwindet eure leidige Indolenz wenigstens nur auf Momente, um euern Dienstboten zu befehlen, das Tischtuch aus den Fenstern in den Hof zu schütteln, alte Stücke Brod, die in den Ecken der Schubladen, kalte Kartoffeln, die in der Speisekammer vergessen liegen, mittels des Reibeisens greifbar und etwa durch Zusatz von gleichfalls geriebenen Gelbrüben verdaulich für die Vögel zu machen. Und Ihr, ihr Garten= und Feldbesitzer, Ihr habt wohl zu hundertmalen gelesen, gehört, welch unberechenbaren Dienst euch das Volk der Gefiederten durch fortwährenden Krieg gegen die kleinen, aber mächtigen Verderber eurer Saaten, eures Obstes leisten, seid nun dankbar! Ihnen die Todesnoth zu ersparen, scheut euch nicht durch den Schnee zu waten und ihnen ein Almosen heraus ins Freie zu bringen! Ihr könnt nachher eure Fußbekleidung mit dem Bewußtsein wechseln, ein "wahrhaft gutes menschenwürdiges Werk gethan zu haben!"
- "Taxis Praxis" ist ein altes Sprüchlein, und es steckt etwas hinter der jahrhundertalten Postpraxis der Taxisse. Das Vermögen der hinterlassenen Kinder des Erbprinzen von Taxis wird von dem Baron Dörnberg auf 16 bis 20 Mill. Gulden berechnet. Der Baron muß es ziemlich genau kennen, denn er ist der Verwalter dieses Vermögens, und hat dem Vormund der Kinder, dem Kaiser von Oesterreich, Rechenschaftsbericht darüber abgelegt. Gewöhnliche Sterbliche wären schon mit der kleinen Differenz zwischen 16 und 20 Mill. zufrieden.
- Geistliche Herren machten vor etwa zwanzig Jahren in Brüssel eine fette Erbschaft; zwei alte Damen starben und setzten sie zu Erben ihres sehr großen Vermögens ein. Die nächsten Verwandten mußten sich jammernd den Mund wischen. Der Erzbischof von Mecheln erhielt aus der Erbschaft ein prachtvolles Gut in Laeken und zwei große Zinshäuser in Brüssel. Es muß ihm aber, obwohl er nur den kleinsten Theil geerbt hatte, das Gewissen geschlagen haben, denn dieser Tage machte er sein Testament und übergab es dem Gerichte; darin gibt er Gut, Schloß und Häuser sammt den Zinsen von 20 Jahren den natürlichen Erben zurück, - worüber nicht nur bei diesen, sondern auch bei andern Leuten große Freude ist.
- Wie gescheidte Leute fahren. In der Nähe eines Marktfleckens in Niederösterreich befindet sich ein herrschaftliches Schloß. In demselben war vor Kurzem großer Markt und der Hauptplatz von Bauernvolk über und über angefüllt. Da kam der

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Herr des Schlosses in rasendster Eile mit seiner Equipage angefahren. Er schien sich einen Jux machen zu wollen, Pferde und Wagen so recht mitten unter die Bauern hineinzujagen und sie auseinanderzutreiben. Da fiel ein handfester Bauer, ein Riese an Gestalt, den Pferden in die Zügel, und ohne etwas zu sagen, führte er sie langsam durch die Menge. Als jedoch der Menschenknäuel passirt war, sagte der Bauer zum gnädigen Herrn: "Jetzt han i dir zagt, wie bei uns g'scheidte Leut' fohr'n than!" sprach's und ging.
- In einem Orte bei London wurde dieser Tage die Leichenschau über einen 43 Jahre alten Mann abgehalten. Derselbe hatte früher in guten Verhältnissen gelebt war jedoch allmählig bitterster Noth anheimgefallen, eben so seine aus Frau und fünf Kindern bestehende Familie. Sie lebten eine zeitlang nur von altem Brote. Am vergangenen Sonntag fiel der Vater plötzlich vornüber auf den Boden und blieb so 24 Stunden liegen, da kein Mitglied seiner Familie aus völliger, durch Nahrungslosigkeit herbeigeführter Entkräftung im Stande war, den sterbenden Vater aufzuheben. In derselben Lage fand ihn noch am Montag ein Nachbar, aber kalt und todt in der öden, ungeheizten Stube, umgeben von seiner verschmachtenden Familie. Das älteste Kind ist 13 Jahre alt, das jüngste ein Säugling. Der Nachbar sah in der Mitte der Stube noch einen "Bündel" liegen und ging näher, als der kleinste Knabe ausrief: "Das ist die Mutter!" Sie hatte schon das Bewußtsein verloren. Nicht ein Stück Möbel, nicht ein Flämmchen im Kamin, kein Bissen Brot für die ganze Familie war vorhanden. Nur dem schleunigen Beistande des Nachbars ist es zuzuschreiben, daß die Mutter wieder ins Leben zurückgerufen wurde. Eines der kleinen Mädchen liegt im Hunger=Delirium und stößt nur von Zeit zu Zeit die Jammerrufe: "Kein Bissen Brot! Kein Bissen Brot!" oder: "Das ist der letzte Bissen! O hebt es für die Kleinste auf!" in markerschütternder Eintönigkeit aus.
- Um die bösartige römische Frage aus der Welt zu schaffen, schlagen gute Leute vor, den Papst von Rom nach Jerusalem zu versetzen und ihm eine anständige Civilliste zu geben. Der Papst müsse dadurch an Ansehen gewinnen, denn er werde dadurch aus einem Hüter des Grabes des Apostels Petrus ein Hüter des Grabes des Heilandes. Den Türken müsse man Jerusalem abkaufen.
- Der alte Dreyse bekommt mit seiner Zündnadel einen Platz neben dem Erfinder des Schießpulvers, dem Mönch Berthold Schwarz. Woran so viele Leute sterben, das verschafft ihnen eine Art Unsterblichkeit. Auch in Rußland wird jetzt die Zündnadel eingeführt, aber nicht das preußische, sondern das System Carl, das sich bei den Prüfungen besser als das Dreyse'sche bewährt haben soll.
- An der Universität Zürich hat sich eine junge Russin durch Disputation den Doctorhut der Medicin erworben.
- Der berühmte russische General Tschernajew, der Eroberer von Taschkend, hat sein juristisches Examen gemacht und ist Notar geworden.
- Das unmusikalischste Land, Nordamerika, hat die besten Pianoforte's nach Paris geschickt; die Verfertiger sind aber eingewanderte Deutsche, Steinway und Söhne, in New=York. Die nächstbesten Instrumente haben Blüthner in Leipzig, Streicher in Wien und Bechstein in Berlin geliefert.
- In einem Orte Belgiens trank ein ältlicher Mann in solcher Menge Schnaps, daß sein Vollbart ganz damit getränkt war; als er nun seine Pfeife anzünden wollte, fing der Bart Feuer und verbrannte das Gesicht derart, daß wenig Aussicht auf das Aufkommen des Säufers vorhanden ist.
- Ein alter auf der Ballenstedter Domäne in Diensten stehender Schäfer wollte vor einigen Tagen vom Heuboden Futter holen. In der Dunkelheit bemerkte er nicht, daß ein vierbeiniger Gast, ein Kater, seine Wohnung dort aufgeschlagen hatte, und trat ihn unversehens auf den Schwanz. Der Kater, wohl über diese Rücksichtslosigkeit empört, springt in blinder Wuth an dem alten Manne empor, beißt ihn in die Hand, und zwar so fest, daß er nur mit Hülfe Anderer davon entfernt werden konnte. In Folge des Bisses schwoll der Arm an, und es hat sich die Geschwulst bis zum Halse ausgedehnt, so daß der alte Mann schließlich daran hat sterben müssen.


Anzeigen.

Vorladung.

Antragsmäßig soll über das dem Postmeister Alexander Christian Friedrich Saß zu Schönberg gehörige, allhier in der Marienstraße sub Nr. 37 belegene Wohnhaus c. p. nebst dem unmittelbar daneben befindlichen Bauplatze Nr. 10 ein gemeinschaftliches Hypothekenbuch niedergelegt werden, und werden daher alle Diejenigen, welche Realrechte an diesen Grundstücken zu haben vermeinen und deren Eintragung in das niederzulegende Hypothekenbuch verlangen, zu deren Anmeldung auf Freitag den 21. Februar 1868, Morgens 10 Uhr peremtorisch und unter dem Nachtheil hiemit aufgefordert, daß alle nicht angemeldeten und von der Anmeldungspflicht nicht ausgenommenen Realrechte an den proclamirten Grundstücken sowohl gegen den jetzigen als künftigen Besitzer derselben erloschen sein sollen.
Ausgenommen von der Anmeldungspflicht sind jedoch diejenigen Gläubiger, welche ihre Forderungen auf einem mit dem Siegel des Gerichts versehenen, vor dem Liquidationstermine ihnen vorzulegenden und von ihnen zu unterzeichnenden Postenzettel richtig und vollständig aufgeführt gefunden haben.
Schönberg, den 21. November 1867.
Großherzogl. Justizamt der Landvogtei des Fürstenthums Ratzeburg.
C. L. v. Oertzen.
(L.S.) A. Dufft.


Verkaufs=Anzeigen.

Am Montag den 30. d. Mts., Morgens 10 Uhr, soll im hiesigen Kruge öffentlich meistbietend gegen gleich baare Zahlung verkauft werden:

eine zweijährige Starke.
Struck.
Carlow, den 22. December 1867.


Vermischte Anzeigen.

Sterbefall.
Den nach längerem Krankenlager am 20. d. M. an Altersschwäche erfolgten Tod seiner Mutter, der Frau Senator Spehr, zeigt tief betrübt an
Aug. Spehr.
Schönberg, den 23. December 1867.


Da die bei mir angemeldeten Gelder, soweit die Summen paßten, alle versetzt sind, so suche ich nun noch gegen größte hypothekarische Sicherheit:

6000 Taler (Mecklenburg) in Pöste von 1000 Taler (Mecklenburg) in einem holsteinischen Gute.
6000 Taler (Mecklenburg) in Pöste von 2000 Taler (Mecklenburg) in einem benachbarten, zu 10,000 Taler (Mecklenburg) versicherten Grundstücke, zur ersten Hypothek.
8460 Mark (Lübeck) Lüb. Cour. in einem Posten in einem holsteinischen Gute.
Kapitalisten, die solche Summen abzugeben haben, wollen sich gefälligst bei mir melden.
J. P. Bade.


Gesucht werden zu Antoni zur ersten Hypothek in ein ritterschaftliches Gut 5000 Taler (Mecklenburg) mit 4 % Zinszahlung per anno. Näheres bei
Aug. Spehr.
Schönberg, den 19. December 1866.


Wir machen hiermit bekannt, daß der Krugtag der Schuhmacher=Gesellen=Brüderschaft am Dienstag den 7. Januar 1868 stattfindet, und werden die Gesellen aufgefordert, persönlich zu erscheinen.
Schönberg, den 23. Dec. 1867.
Die Vorsteher und Altgesell der Schuhmacher=Gesellen=Brüderschaft.


[ => Original lesen: 1867 Nr. 103 Seite 4]

Grosser Ausverkauf
von jetzt an bis Weihnacht über die bei der letzten Inventur zurückgelegten Waaren
bei Ludwig Creutzfeldt.
Damenmäntel von 4 Taler (Mecklenburg) an, Kleiderzeuge von 3 Schilling (Mecklenburg) per Elle an, schwarze Orleans von 6 Schilling (Mecklenburg) an, schwarz und couleurt Thibets, die Elle 16 Schilling (Mecklenburg), weiß Halbleinen, couleurte und weiße Shirting von 3 Schilling (Mecklenburg) an, wollene Frauenjacken 36 Schilling (Mecklenburg), Kinderjacken, Seelenwärmer von 20 Schilling (Mecklenburg) an, Fanchos von 6 Schilling (Mecklenburg) an, Umschlagtücher von 1 Taler (Mecklenburg) an, Piqué und wollene Westen 12 und 16 Schilling (Mecklenburg), schwarz und couleurt Eisengarn Dutz. 4 Schilling (Mecklenburg), auf Rollen Dutz. 10 Schilling (Mecklenburg), Maschinenzwirn die große Rolle 6 Schilling (Mecklenburg), nebst vielen anderen Sachen.
Ludwig Creutzfeldt.


Weihnachts-Ausstellung mit Spielzeugen für Kinder bei C. Schwedt.


Als passende Weihnachtsgeschenke
empfehle ich eine reichhaltige Auswahl in Glacée=, wild= und waschledernen Handschuhen, sowie Hosenträger, Strumpfbänder, Tabaksbeutel, Knabengürtel, Damen= und Reisetaschen und dergleichen mehr. Winterhandschuhe in Waschleder mit Pelz und Plüsch gefüttert, sowie Glacéehandschuhe mit Pelz gefüttert, wie auch in Buckskinhandschuhen eine schöne Auswahl (vorzüglich mit Plüsch gefüttert, reich gesteppt) zu verschiedenen Preisen und bitte gütigst um geneigten Zuspruch.
Achtungsvoll Emil Jannicke, Handschuhmacher.
Schönberg.


Weihnachts-Ausstellung.
Ich erlaube mir, einem geehrten Publikum Schönbergs und der Umgegend ergebenst anzuzeigen, daß ich am heutigen Tage meine Ausstellung eröffnet habe, und empfehle damit eine große Auswahl von Confekt und Zuckerwaaren, wie Schaum=, Marzipan=, Macronen= und Chocoladen=Confekt, verschiedene Liqueur=Sachen, naturelles Marzipan=Auflauf, ächte Zuckerpuppen, alle Sorten schmackhaften Kuchen, Pariser Pflastersteine, Rosen=, Citronen und andere Nüsse.
Auch kann ich meine Waare zu den annehmbarsten Preisen verkaufen, weil ich sie in meinem Hause selbst arbeiten lasse.
Mit Achtung
Wittwe Greiff, Conditor.
Schönberg, den 16. Dec. 1867.


Zur Verfertigung von gestickten Hosenträgern, Turnergürteln, Strumpfbänder und dergleichen mehr, welche ich zu verschiedenen Preisen arbeite, empfiehlt sich Emil Jannicke, Handschuhmacher.


Durch neue billige Einkäufe bin ich in den Stand gesetzt, von jetzt an bis auf Weiteres englische Castor=Häckelwollen je nach Farbe für 3-4 Schilling (Mecklenburg) pro Loth, sowie feinste Ringelwollen in verschiedenen Farben, das Loth 2 1/2 Schilling (Mecklenburg), Super=Ringelwollen, mellirt, (das Neueste in diesem Genre) zu 3 Schilling (Mecklenburg) das Loth zu verkaufen und empfehle dieselben einem geehrten Publikum bestens.
Carl Bade.


Weihnachts-Ausstellung.
Zum bevorstehenden Weihnachtsfeste habe ich in meinem Locale eine große Auswahl verschiedener zu Weihnachtsgeschenken sich eignender Artikel übersichtlich aufgestellt.
Ich erlaube mir, diese Ausstellung dem geehrten Publikum zu einem Besuche bestens zu empfehlen.
Schönberg, den 12. December 1867.
Aug. Spehr.

Meine soeben geordnete
Weihnachts-Ausstellung,
sehr viele neue, geschmackvolle und billige Artikel enthaltend, sowie eine Auswahl der besten Jugendschriften und Bilderbücher, empfehle ich meinen geehrten Herren Gönnern und Freunden bestens.
J. P. Bade.


Zum bevorstehenden Weihnachtsfeste empfehle ich mich mit einer Auswahl Näh=, Handschuh=, Schreib= und Toilettenkasten, sowie Garderoben= u. Schlüsselhalter, ferner Cigarren=, Uhr= und Streichholzbehälter, auch Stühle, Commoden, Sopha und Nähtische und eine große Auswahl Photographie=Rahmen.
Achtungsvoll
J. Kiel.


Zu Ostern kann ein Knabe als Lehrling in meinem Geschäfte Aufnahme finden.
C. Schwedt.


(Hiezu eine Beilage.)


Herausgegeben unter Verantwortlichkeit der Buchdruckerei von L. Bicker in Schönberg.


[ => Original lesen: 1867 Nr. 103 Seite 5]

Beilage
zu Nr. 103 der Wöchentlichen Anzeigen für das Fürstentum Ratzeburg.
Schönberg, den 24. December 1867.


August Groth,
Marienstraße,

empfiehlt dem geehrten Publikum zum bevorstehenden Weihnachtsfeste sein completes

Manufacturwaaren=Lager,

wie: Tuche, Buckskins, Düffels, halbwollene Stoffe, ferner die neuesten Muster Kleiderstoffe, als auch schwarze Stoffe, wie Orleans, Crepe, Paramatta Zanella, Rips, Thibet u. s. w.
Eine Partie Wintermäntel von 4 Thlr., Umschlagtücher von 1 Thlr. per Stück an, Kleiderstoffe von 3 ßl. an per Elle, Fanchons, Seelenwärmer ebenfalls zu den billigsten aber festen Preisen.


Double- und Mäntelstoffe,

sowie schwarz und bunt gestickte und schlichte Manchetten und Kragen in großer Auswahl.
Eine Partie Fanchons in allen Mustern, namentlich sehr schöne für Landleute in lilla und schwarz sollen für 12 Schilling per Stück verkauft werden. Werth 32 Schilling.

Gebr. Schweigmann.     


Physikats=Zeugniß.

Der Alpenkräuter=Liqueur "Hämorrhoiden-Tod" des Dr. J. Fritz ist aus vegetabilischen, aromatisch bittern Stoffen mit reinstem Cognac bereitet und wirkt magenstärkend, schleimlösend und gelinde eröffnend. Er entfaltet seine wohltätige Wirkung insbesondere gegen das unter dem Collectivnamen "Hämorrhoiden" bekannte Leiden und die daraus hervorgehenden Beschwerden der gestörten Verdauung, Magen= und Darmverschleimung, trägen Leibesöffnung, hypochondrischen Gemüthsverstimmung etc. etc. Auf Grund eigener Beobachtung kann ich diesen Liqueur allen denjenigen Personen, welche an den genannten Beschwerden leiden, empfehlen.

Lauenberg i. Pomm. Dr. Schultzen,     
Königl. Sanitätsrath und Kreis=Phys.     

Niederlage in Schönberg à Flasche 10 Sgr. bei Carl Bade.


Uhren.

Zu Weihnachtsgeschenken passend, empfehle ich eine gute Auswahl von goldenen und silbernen Anker= und Cylinderuhren, ferner alle Sorten Stubenuhren, goldähnliche Talmi= und andere Uhrketten zu den verschiedensten und billigsten Preisen.

H. Meyer,     
Uhrmacher.     


Tannin-Balsam-Seife,

ein wirklich reelles Mittel binnen kürzester Zeit eine schöne, weiße, weiche und reine Haut zu erlangen, empfiehlt à Stück 8 Schilling (Mecklenburg)

J. F. Eckmann.     


Von dem wegen seiner vortrefflichen heilkräftigen Eigenschaften und als Hausmittel unentbehrlich gewordenen

allein ächt

von Herrn G. A. W. Mayer in Breslau erzeugten

weißen Brust=Syrup
von der Jury der Pariser Welt=Ausstellung
1867
prämiirt

hält stets frisch auf Lager und empfiehlt solchen Buchbinder C. Sievers in Schönberg.


Gußeiserne Kanonöfen mit Kocheinrichtung,
Gußeiserne Grabkreuze mit porcellan Platte bei

C. Schwedt.     


       Frische Pflaumen,
       Apfelsinen, Feigen,
       Wallnüsse u. Lombard'sche Nüsse,

Alles zu billigem Preis
                                                    bei Hein vor Schönberg.


Auf dem Wege von Kleinfeldt über Schönberg nach Kl. Bünsdorf ist am Sonnabend den 14. Dec. eine fast neue Pferdedecke verloren worden. Der Finder wird gebeten, dieselbe beim Ackerbürger Böckmann in Schönberg abzuliefern.

Alten Schirmfischbein à Stange 2 und 3 Schilling (Mecklenburg) empfiehlt

H. Scheer.     


[ => Original lesen: 1867 Nr. 103 Seite 6]

Hiedurch erlauben wir uns die Anzeige, daß wir von heute an unsere

Weihnachts=Ausstellung

leicht übersichtlich aufgestellt und eröffnet haben.
Namentlich empfehlen: Mäntel und Jacken neuester Façons. Große Damen=Jacken schon von 1 1/4 Thlr. an.
Die modernsten Fanchons, Seelenwärmer, Shawls, Coliers, Mäntel, Umschlag= und Cravats=Tücher etc.
In Kleiderstoffen waren wir bemüht, das neueste, schönste und billigste zu bringen und empfehlen besonders 5/4 breite gute Lüster in soliden Mustern zu 5 ßl. per Elle.
Ferner zurückgesetzte Waaren im

Ausverkauf

von 3 ßl. per Elle an. Resten, um damit zu räumen, sehr billig.
Für Herren: Tuche, Buckskin, Düffel, Double=Stoffe, Cachenez etc.

Gebr. Schweigmann.     


Einem geehrten musiktreibenden Publicum Schönberg's und Umgegend empfehle ich mein sehr wohl assortirtes seit 30 Jahren bestehendes und bis auf die neueste Zeit fortgeführtes

Musikalien-Leih-Institut

unter nachstehenden billigen Abonnements-Bedingungen bestens.
Jeder Theilnehmer zahlt:
a) Für 4 Werke jährlich 1 Taler (Mecklenburg) 17 1/2 Sgr.
b) Für 8 Werke jährlich 3 Taler (Mecklenburg) 6 Sgr.
c) Wer jährlich 4 Taler (Mecklenburg) zahlt erhält 6 Werke zum Umtausch und für 2 Taler (Mecklenburg) Musikalien als Eigenthum.
d) Wer jährlich 6 Taler (Mecklenburg) zahlt erhält 8 Werke zum Umtausch und für 4 Taler (Mecklenburg) Musikalien als Eigenthum etc. etc.
Die Musikalien können nach Belieben gegen andere vertauscht werden.
= Ein Abonnement kann täglich beginnen. =
Ein completter Catalog wird gerne zur Ansicht versandt und stehen darin verzeichnete Musikalien, den geehrten Abonnenten zu Gebote. Durch Aufnahme neu erscheinender Werke wird das Leih-Institut fortdauernd vergrössert.
Sehr wünschenswerth und zweckmässig ist es, bei Umwechselung der Noten ein recht reichhaltiges (wenigstens die doppelte Anzahl der gewünschten Hefte) Verzeichniss der gewünschten Musikalien einzureichen und die speciell gerne zu erhaltenden Werke gefälligst zu unterstreichen. Durch dieses einfache und bei einem Leihinstitute, wenn auch alle guten und gangbaren Werke in vielen Exemplaren vertreten sind, durchaus wünschenswerthe Verfahren, wird jeder Abonnent stets die von ihm gewünschten Musikalien bekommen.
Um recht lebhafte Benutzung meines Leihinstitutes unter Zusicherung der promptesten Bedienung bittend, zeichne

                          Hochachtungsvoll
                          F. W. Kaibel's
                          Kunst- und Musikalien-Handlung.
                          (Carl Ludwig Kaibel.)

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Rechnungs-Formulare

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in der Buchdruckerei von L. Bicker.

Bis Neujahr eingehende Bestellungen darauf werden, auf Wunsch, mit dem Namen des betr. Bestellers versehen.


Mittwoch nach Neujahr, den 2. Januar, Club in Neschow. Anfang Nachmittags 3 Uhr.

Krüger Arndt in Neschow.     


Kirchliche Nachrichten.
Schönberger Gemeinde.

Geboren: Den 14. Dec. Eine uneheliche Tochter in Retelsdorf. - 16. Dec. Dem Arbeitsmann Allwardt vor Schönberg eine Tochter.

Gestorben: Den 19. Dec. Anna Hundt, Arbeitsm.=Frau zu Kl. Siemz, geb. Ollrog aus Gr. Bünsdorf, 53 J. 9 M. alt. - 20. Dec. M. Sophia M. Spehr, Senators Wittwe hieselbst, geb. Raabe von hier, 76 J. 2 M. alt - Cathanna Maria Staaß, Arbeitsm.=Frau zu Olndorf, geb. Maack aus Herrnburg, 51 J. 11 M. alt.

Am 1. heil. Weihnachtstage.
Früh=Kirche: Pastor Kämpffer.
Vormittags=Kirche: Pastor Fischer.
Nachmittags=Kirche: Pastor Kämpffer.
Am 2. heil. Weihnachtstage.
Früh=Kirche: Pastor Fischer.
Vormittags=Kirche: Pastor Kaempffer.
Nachmittags=Kirche: Pastor Fischer.


Meteorologische Beobachtungen.
1867
Dec.
Barometer   Wärme   Wind Stärke  
Paris. Lin.
300 +
niedrigste
°R.
höchste
°R.
       
20.
21.
22.
23.
37.85
40.22
37.09
38.38
-3.5
-4.0
-5.5
-3.6
0.7
2.3
2.4
0.4
ONO
NO
OSO
NNW
0
0
1
1
trübe.
-
zieml. heiter.
trübe.

Am 21. und 22. 7 u. 40 Cubikz. Wasser aus Schnee auf 1 []'..


Markt=Preise in Lübeck.
Butter, Meckl. d. Pfund11 1/2 - 12 Schilling (Mecklenburg).
Holst. d. Pfund12 1/2 - 13 Schilling (Mecklenburg).
Enten, d. St.24 - 28 Schilling (Mecklenburg).
Hühner, d. St.12 - 16 Schilling (Mecklenburg).
Küken, d. St.6 - 8 Schilling (Mecklenburg).
Tauben, d. St.4 - 5 Schilling (Mecklenburg).
Gänse, d. Pfund8 - 8 1/2 Schilling (Mecklenburg).
Wurst d. Pfund9 - 10 Schilling (Mecklenburg).
Eier 5 St. für4 Schilling (Mecklenburg).
Kartoffeln, d. Faß6 1/2 - 7 Schilling (Mecklenburg).
Hasen, d. St.38 - 40 Schilling (Mecklenburg).
Spickgans24 - 36 Schilling (Mecklenburg).


Getreide=Preise in Lübeck.
(per Sack in Lüb. Crt.)
Weitzen26 - 26Mark (Lübeck)8Schilling (Mecklenburg)
Roggen21 - 22Mark (Lübeck)4Schilling (Mecklenburg)
Gerste15 - 16Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)
Hafer11 - 11Mark (Lübeck)8Schilling (Mecklenburg)
Erbsen17 - 19Mark (Lübeck)8Schilling (Mecklenburg)
Wicken-Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)
Buchweizen15 - 15Mark (Lübeck)4Schilling (Mecklenburg)
W.=Rapsaat-Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)
Wint.=Rübsen-Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)
Schlagleinsaat21 - 21Mark (Lübeck)8Schilling (Mecklenburg)


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