No. 89
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Dienstags und Freitags

Schönberg, den 05. November
1867
siebenunddreißigster Jahrgang
Preis vierteljährlich 20 Schilling (Mecklenburg) jährlich 1Mark (Lübeck) 32Schilling (Mecklenburg).
Jahrgang
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[ => Original lesen: 1867 Nr. 89 Seite 1]

- Kaiser Franz Joseph lebt sich in das neue Zeitalter prächtig hinein und scheint für die Oeffentlichkeit und Mündlichkeit wie geboren. Sein Brief an die Bischöfe war ein Meisterstück öffentlichen Verfahrens, und in Paris hat er gezeigt, daß er sich auch auf die Mündlichkeit vortrefflich versteht. Man höre! Die Stadt Paris gab ihm ein Festmahl, es war eine stattliche Tafelrunde von Kaisern und Kaiserinnen, Königen und Königinnen und Prinzen etc. aller Art. Napoleon erhob sich und brachte seinem kaiserlichen Gaste einen schmeichlerisch werbenden Trinkspruch: "Ich trinke auf die Gesundheit des Kaisers und der Kaiserin Elisabeth, deren Abwesenheit wir lebhaft bedauern, und ich bitte Ew. Majestät, diesen Toast als den Ausdruck unserer tiefgefühlten Sympathieen für Ihre Person, für Ihre Familie und Ihr Land anzunehmen." Die Musik spielte die österreichische Nationalhymne. sofort antwortete Kaiser Franz Joseph: "Ew. Majestät Trinkspruch hat mein Herz bewegt. Als ich vor einigen Tagen in Nancy die Grabstätte meiner Vorfahren besuchte, konnte ich mich nicht enthalten, einem Wunsche Ausdruck zu geben. Könnten wir - sagte ich bei mir selbst - in diese dem Schutze der großmüthigen Nation anvertraute Grabstätte allen Zwiespalt versenken, welcher die beiden Länder getrennt, die berufen sind, auf dem Wege des Fortschritts und der Civilisation zusammenzugehen. (Allgemeine Beifallsbezeugungen.) Könnten wir durch unsere Einigung ein neues Band dem Frieden bieten, ohne welche die Nationen leicht prosperiren können. (Bravo! Es lebe der Kaiser.) Ich danke der Stadt Paris für den mir von ihr gewordenen Empfang, denn in unsern Tagen haben die freundschaftlichen Beziehungen und das gute Einvernehmen zwischen Monarchen einen doppelten Werth; denn sie stützen sich auf die Sympathien und Gefühle der Völker. Ich trinke auf das Wohl des Kaisers, der Kaiserin und des kaiserlichen Prinzen, Frankreichs und der Stadt Paris!" (Doppelte Salven von Beifallsbezeugungen.) War das nicht klug, geschickt und schön, die kriegerische Werbung des Franzosenkaisers mit zarter Wendung umzuwandeln in eine friedliche Allianz der Völker und in einen Wetteifer in Fortschritt und Bildung? und auf den Frieden hinzuweisen, ohne welchen die Völker nicht gedeihen? - - Der Jubel über diese Friedensrede war stürmisch und er hat sich von der fürstlichen Tafelrunde in Paris fortgepflanzt durch ganz Europa.
- Der norddeutsche Zollconflict mit Bayern ist gehoben. Die Kammer der Reichsräthe in München hat am 31. Octbr. den Zollvereinsvertrag mit allen gegen 13 Stimmen angenommen. Auch die Württemberger Abgeordnetenkammer hat am 31. v. M. nicht nur die Allianzverträge, sondern auch den Zollvertrag ohne Bedingung und Vorbehalt angenommen.
-Am 30. October haben die Franzosen Rom besetzt. Die Truppen des Königs von Italien haben gleichfalls die Grenzen des Kirchenstaates überschritten und sich in den Städten einquartiert, wo sie die Regierungsgewalt an sich nahmen. - Garibaldi befestigt seine Stellung vor Rom und hat es abgelehnt, auf die Aufforderung zum Rückzuge einzugehen.
- Die Zustände in Athen sind wieder derart, daß man eine neue griechische Staatsumwälzung nicht für unmöglich erachtet; namentlich sagt man dem Könige Georgios einen üblen Empfang voraus.
- Die dänischen Inseln in Westindien sind an Nordamerika für 14 Millionen Thaler verkauft.
- Mit dem 1. Dec. beginnt eine Ermäßigung der Kabeltelegramme nach Amerika. 50 Buchstaben kosten dann 5 Pf. Strl. (ca. 36 Thlr.), 5 Worte für die Adresse sind frei.
- Am 8. d. werden in Doberan die Mobilien und Utensilien der bisherigen Spielbank in Doberan meistbietend verkauft.
- Der General=Inspector der Eisenbahnen in Egypten ist ein Deutscher. Er reist jetzt in Deutschland umher, um 100 Locomotivführer anzuwerben. Egypten hat 600 englische Meilen Eisenbahnen.
- Binnen Jahresfrist hat die deutsche Auswanderung nach Amerika 108,000 Seelen betragen. Eine Rückwanderung findet auch statt. Viele Amerikaner haben gefunden, daß das Leben und die Erziehung in Deutschland viel wohlfeiler sind als in amerikanischen Städten, sie lassen sich daher in vielen Städten Europas nieder.
- Warschau wird durch den Russen Todtleben in eine Festung umgewandelt.
- Zu Sperenberg in preuß. Kreise Teltow ist ein sehr mächtiges Steinsalzlager entdeckt worden. Am 27. Octbr. hatte das Bohrloch 331 Fuß Tiefe erreicht und stand noch immer im Salz, dessen Mächtigkeit, senkrecht gemessen, 48 Fuß jetzt betrug. Das Salz ist von ausgezeichneter Beschaffenheit, ganz weiß und krystallinisch.
- In Würzburg hat sich ein sehr geachteter Arzt, der von schweren Hämorrhoidalleiden heimgesucht war, ertränkt.
- Königin Victoria wird, sobald sie aus Schottland zurückkehrt, den Wittwenschleier ablegen und glänzenden Hof halten.
- Sämmtliche Apotheker Polens haben den Befehl erhalten, sich von Neujahr an statt polnischer Etikets der russischen zu bedienen.
- Sonst ging die deutsche Kunst nach Brod, jetzt geht sie nach Amerika. Ein paar Monate singen und spielen die Künstler und Künstlerinnen drüben par force und kehren schwer beladen heim zum häuslichen Herd. Fanny Janauscheck, die Schauspielerin, hat soeben die überseeische Wallfahrt angetreten.
- Pariser schildern die allerneuesten Damenhüte also: Sie verschwinden in einen Doppelschleier, der wie die Zügel eines Pferdes nach beiden Seiten rückwärts zu laufen kömmt und sich auf dem Rücken vereinigt. Schon sieht man unsere Damen mit zwei goldenen Schiffchen in den Ohren und einem Dreimaster als Broche auf der Brust. Die

[ => Original lesen: 1867 Nr. 89 Seite 2]

Juweliere bieten an ihren Fenstern goldene Violinen und Violoncello als Ohrgehänge; die Modisten stellen Gürtel aus, an denen ein fußlanges Ruderboot, ein ungeheurer Anker, ein Sattel und ein Chassepot=Gewehr als Sinnbilder der Weiblichkeit angebracht sind. Bald werden die Frauen, wie einst die Ritter die Farben ihrer Damen, die Sättel, die Reitpeitschen, die Sporen etc. ihrer Anbeter auf der Brust tragen, NB. wenn überhaupt die Mode an dieser Stelle noch so viel Bekleidung gestattet, um eine Broche dort anzubringen, was jetzt schon seine Schwierigkeiten hat.
- In Lyon wächst die Zahl der Deutschen so sehr, daß die Franzosen eifersüchtig werden. Sie klagen, daß unter je 20 Gehülfen in großen Bank= und Kaufhäusern 18 Deutsche seien und daß sie überhaupt nach Tausenden zählen. Manche Häuser nehmen nur Deutsche und geben ihnen doppelt so viel Gehalt als Franzosen. Ein Franzose spöttelt öffentlich: Wenn der Deutsche sein Schäfchen (?) geschoren, kehre er in seine deutschen Nebel und zu seinem Gretchen zurück, bekomme von ihr 15 Kinder und schicke sie dann alle nach Frankreich, um den Franzosen das Brod wegzunehmen.
- Von Heinrich Heine sagt man, er sei 14 Jahre gestorben, Julius Mosen, der Dichter von "Andreas Hofer", "der Trompeter an der Katzbach", "die letzten Zehn vom vierten Regiment", "Ahasver" etc. starb fast 20 Jahre hindurch. Sein Zustand war furchtbar. Ein Freund berichtet über ihn in dem letzten Jahre: "Mosens Lage ist grauenerregend. Von Stimme besitzt er keine Spur mehr, sein Unterkiefer ist ganz kraftlos, man möchte sagen, aus dem Scharnier; wenn sein Kopf in die Höhe gerichtet wird, fällt jener klaffend zurück und zeigt einen offenen Rachen mit großen Zähnen. Nahrung wird ihm künstlich und nothdürftig eingeflößt. Seine Seele lebt eigentlich nur noch in seinen schönen, ausdrucksvollen Augen; der übrige Körper ist eine bewegungslose, leere Ruine. Er hört und interessirt sich für Alles, aber nur die Augen können andeuten, daß er Antheil nimmt. Seine Freunde fangen an, wegzubleiben, weil sie den Anblick des Kranken nicht mehr ertragen können, der eigentlich nichts als eine Leiche ist, welche die seltsame Angewohnheit hat, sich täglich bis auf die Stiefel an= und auskleiden zu lassen."
- "Verbotene Früchte schmecken am Schönsten!" das wußten auch die beiden 6 und 7 Jahre alten Söhne eines Tagelöhners in Steglitz bei Berlin, als es ihnen gelungen war, aus dem geringen Vorrathe ihres Vaters eine Cigarre zu entwenden; beide begaben sich nach dem Heuboden des dem Gutsbesitzer Botien gehörigen Hauses, um dort ihre ersten Rauchstudien zu machen. Daß dieser erste Versuch ein Lehrgeld von ca. 300 Thalern kosten würde, hatten sie wohl nicht geahnt. Kaum erfreuten sie sich nämlich des verbotenen Genusses, als sie sich ringsumher von Dampf einfüllt sahen, der unmöglich von der Cigarre, an welcher sie abwechselnd rauchten, herrühren konnte. Voller Angst schlichen sie sich herab und versteckten sich im Felde, da das böse Gewissen ihnen sagte, welches Unheil ihr dummer Streich angerichtet hatte. Gleich darauf schlugen die hellen Flammen aus dem Dachstuhl des Gebäudes, und nur den energischen Anstrengungen der Dorfbewohner ist es zu verdanken, daß die angrenzenden Wohnhäuser von dem zerstörenden Elemente verschont blieben. Das betreffende Wohnhaus ist bis zur Hälfte abgebrannt.
- In die Familie eines armen Drechslers in Wien war Jammer und Noth eingekehrt; der fleißige Mann hatte ein langes Jahr hindurch krank darniedergelegen, hatte nichts verdienen können und war den Hauszins schuldig geblieben. Heute ließ ihm der unbarmherzige Hausherr die Möbel versteigern. Tisch, Stuhl und Schrank gingen fort, der Hammer des Auctionars arbeitete fort, als er zum letztenmal niederfiel und der Steigerer das letzte Möbel, das Bett, forttragen wollte, brach der arme Drechsler vor Jammer zusammen, die Kinder warfen sich schreiend über ihn und die Frau weinte in der Ecke laut auf. Gerührt hielten die Käufer inne, sahen sich an, führten ein leises Gespräch, und - Behaltet Alles, riefen sie, legten noch 12 Gulden zusammen und verließen eilig das Haus.
- In Unter=Innthal hat ein Gauner folgendes Stückchen ausgeführt: Er ging zu einem Bauer und erklärte, er habe ein Wässerchen erfunden, mittelst dessen sich Banknoten machen ließen, welche von den echten nicht zu unterscheiden wären. Zur Probe erbat er sich eine Guldennote, bestrich sie mit dem Wunderwasser und legte sie auf ein Stück Papier von der Größe der Note. Dann sagte er zum Bauer, er möge ihm einen Stein holen, welcher nothwendig sei, um durch seine schwere den Druck auf das untergelegte Papier zu übertragen. Während der Bauer den Stein holte, nahm der Gauner das Papier unter der Banknote heraus und legte eine neue Guldennote unter. Der von dem Bauer herbeigebrachte Stein wurde aufgelegt und nach einer halben Stunde sollte der Proceß vollendet sein. In der That war auch nach Ablauf dieser Zeit der Druck so vollendet, daß die auf diesem Wege erzeugte Banknote selbst bei der genauesten Untersuchung von der echten nicht zu unterscheiden war. Da meinte der verdutzte Bauer: "Ja, könnte man denn nicht auch größere Banknote auf diese Weise zu Stande bringen?" - "Allerdings, - entgegnete der Gauner, nur her mit einem Fünfer oder Zehner!" Der Bauer besaß leider keinen Fünfer oder Zehner, wohl aber einen Hunderter, dessen getreue Nachmachung der Gauner ebenfalls zu bewerkstelligen sich bereit erklärte. Er schnitt sofort ein Papier in der Größe der Hundertguldennote, bestrich diese mit der nothwendigen Sorgfalt mit dem Wasser, legte das Papier unter, bemerkte aber, daß der Hundertguldendruck etwas längere Zeit, etwa 6 Stunden, in Anspruch nehme; auch müsse der Bauer einen bedeutend schwerern Stein zum Beschweren herbeischaffen. Daß der Banknotenfabrikant die 6 Stunden nicht abwartete, um durchzubrennen, und den Bauer, der die Geduld hatte, auszuharren, beschwindelte, ist selbstverständlich. Der Gauner ist übrigens bald nach diesem Coup eingefangen und von dem Landesgerichte zu Insbruck abgeurtheilt worden.


Das böse Gewissen.
[Erzählung]
(Fortsetzung.)

[ => Original lesen: 1867 Nr. 89 Seite 3]

Das böse Gewissen.
[Erzählung]
[Fortsetzung.]


Auf Antrag Dris. W. Brehmer für die vormaligen Aeltesten des Knochenhaueramtes Johann Christian Heinrich Ratze, Johann Claus Conrad Groth und Daniel Heinrich Christian Kaben wird hiedurch

1) zur öffentlichen Kunde gebracht, daß das bisherige Amt der Knochenhauer in Lübeck auf Grund des Gesetzes vom 29. September 1866 in seiner Generalversammlung vom 28. Juni 1867 seine Auflösung und Theilung seines Vermögens beschlossen hat, und werden
2) etwaige Mitglieder des Amtes der Knochenhauer in Lübeck, deren Namen sich in der im Actuariate dieses Gerichtes zur Einsicht aufliegenden Anlage 3 der Akten nicht verzeichnet finden, sowie die Gläubiger des Amtes, mit Ausnahme der auf dem Grundbesitze des Amtes in öffentlichen Hypothekenbüchern protocollirten, aufgefordert und schuldig erkannt, ihre etwaigen Ansprüche und Forderungen binnen doppelter sächsischer Frist vom Erlaß dieses Proclams angerechnet, mithin spätestens am 19. Dezember d. Js. bei dem Stadt= und Landgerichte ordnungsmäßig - Auswärtige durch einen gehörig legitimirten hiesigen Bevollmächtigten - schriftlich anzumelden und zu rechtfertigen, unter dem Rechtsnachtheile, daß nach Ablauf dieser Frist die nicht Angemeldeten mit ihren Ansprüchen und Forderungen gänzlich ausgeschlossen, das Amt der Knochenhauer vorbehältlich der Zustimmung des Senates völlig aufgelöst und dessen Vermögen unter die angegebenen Mitglieder vertheilt werden soll, dieselben auch von aller ferneren Verbindlichkeit und Verantwortlichkeit befreit sein sollen;
3) alle diejenigen, welche an die im angeblichen Eigenthum des Knochenhaueramtes befindlichen, auf dem Küterhofe rechts von der Passage gelegenen, seit unvordenklicher Zeit vom Amte der Knochenhauer in Lübeck besessenen und benutzten beiden Höfe, genannt: Der Frei=Koven

[ => Original lesen: 1867 Nr. 89 Seite 4]

und der Trift=Koven, bessere oder gleiche Anrechte, als das bisherige Amt der Knochenhauer in Lübeck oder dingliche Forderungen an jenen Höfen zu haben vermeinen, aufgefordert und schuldig erkannt, ihre deßfallsigen Ansprüche binnen doppelter sächsischer Frist vom Erlaß dieses Proclams angerechnet, mithin spätestens am 19. Dezember d. Js., bei dem Stadt= und Landgerichte ordnungsmäßig - Auswärtige durch einen gehörig legitimirten Bevollmächtigten - anzumelden und zu rechtfertigen, unter dem Rechtsnachtheil, daß sie widrigenfalls mit ihren Ansprüchen ausgeschlossen werden sollen und die betreffenden Höfe dem bisherigen Amte der Knochenhauer, und zwar eventuell mit den angemeldeten Forderungen, im Obern=Stadtbuch zugeschrieben werden sollen.

Lübeck, den 20. September 1867.
Das Stadt= und Landgericht. Zur Beglaubigung W. Gädeke Dr. Actuar.


Am Donnerstag den 7. November, Vormittags 10 Uhr soll bei Madame Boye in Schönberg öffentlich meistbietend gegen gleich baare Bezahlung eine Kuh verkauft werden.
Oldörp aus Ollendorf.


Vermischte Anzeigen.

Die diesjährige ordentliche Novemberversammlung des landwirthschaftlichen Vereins für das Fürstenthum Ratzeburg wird am Dienstag den 12. November d. J., Morgens 11 Uhr, im Hause der Ackerbürgerwittwe Boye hieselbst stattfinden.
Schönberg, den 28. October 1867.
Namens des Vorstandes: R. Rackow, d. Z. Secretair.


Alle, welche noch Forderungen irgend welcher Art an den Nachlaß des verstorbenen Actuars Otto Reinhardt hieselbst zu machen haben, werden hiemit aufgefordert, ihre Rechnungen oder ihre sonstigen etwaigen Ansprüche, welche sie an denselben geltend zu machen glauben, innerhalb drei Wochen bei mir anzumelden. Spätere Meldungen können von meiner Seite nicht berücksichtigt werden.
Schönberg, den 28. October 1867.
Aug. Spehr, als Vormund der Reinhardt'schen drei minorennen Kinder.


Reinschmeckenden Kaffee à Pfund 8 und 9 Schilling (Mecklenburg),
vorzüglich schön schmeckenden zu 10 und 11 Schilling (Mecklenburg),
feinste Sorten zu 12, 13, 14 und 15 Schilling (Mecklenburg), - in Liespfunden billiger, - empfiehlt in reeller und recht preiswürdiger Waare
Heinrich Otto, Siemzer=Straße bei der Kirche 171.


Neue geschmackvolle Galanterie=Waaren und Lampenschirme in den neuesten geschmackvollsten Mustern und verschiedenen Farben erhielt Soeben und empfiehlt zu billigen Preisen J. P. Bade.


Weißer flüssiger Leim von E. Gaudin in Paris.
Dieser Leim, welcher ohne Geruch ist, wird kalt angewendet bei Porcellan, Glas, Marmor, Holz, Kork, Pappendeckel, Papier etc. Vorräthig, pr. Flacon 4 und 8 Sgr. in Schönberg bei J. F. Eckmann.


Die Schlutuper Schmiede
mit Ländereien, Wiesen und Torfmoor zu verkaufen oder zu verpachten. Reflectanten werden gebeten sich zu melden bei Krüger & Comp. in Lübeck, Beckergrube Nr. 198.


Ludwig Siegfried,
Advocat und Notar.
Rehna, Anfang November 1867.


Eine neue Auswahl von angefangenen u. musterfertigen Stickereien, Weißstickereien, sowie sehr hübsche Galanterie=Sachen in Marmor, Holz, Leder, etc. als Wandtaschen, Handtuch=, Garderoben=, Zahnbürsten=, Cigarren= und Flaconhalter, Feuerzeuge, Cigarrenetuis, Cigarrenkasten u. =Teller, Portemonnaies, Brieftaschen, visites, Aschbecher etc. mit und ohne Stickerei=Einrichtung empfehle zu billigen Preisen.
Carl Bade.


Schiller's sämmtliche Werke, Duodez=Ausgabe in 12 Bänden, zu 1 Taler (Mecklenburg),
Schiller's sämmtliche Gedichte für nur 4 Schilling (Mecklenburg) sind, wie überhaupt alle im Buchhandel erscheinenden neuen billigen Classiker=Ausgaben, sonstige Werke, Zeitschriften etc. stets zu den billigsten Preisen zu haben bei
J. P. Bade.


Meine Tochter, 3 Jahre alt, litt längere Zeit an hartnäckigem Husten und Katarrh. Nachdem alle angewandten Mittel fruchtlos waren, bezog ich eine Flasche von dem mir so sehr empfohlenen weißen Brust=Syrup Mayer's. Nach Anwendung dieses heilsamen Mittels zeigte sich die wirksame Kraft und nach Gebrauch einer zweiten Flasche dieses Syrups war das Kind von seinem fatalen Husten vollkommen befreit.
Dieses der Wahrheit gemäß bezeugt
Meran, den 12. Jänner 1867.
Joseph Wenter, Metzgermeister.
Für Schönberg und Umgegend beim Buchbinder C. Sievers.


Frischen Seifenstein per Pfd. 5 Schilling empfiehlt J. F. Eckmann.


Auf dem Wege von Schönberg nach Zarnewenz ist vor einiger Zeit eine lederne Jagdtasche mit Pulverhorn und Hagelbeutel verloren gegangen. Wer diese mit Zubehör beim Herrn Senator A. Spehr in Schönberg abliefert, oder ihm Denjenigen namhaft macht, der sie gefunden oder in Besitz hat, erhält eine angemessene Belohnung.


In Stelle eines erkrankten Mädchens suche ich gleich gegen hohen Lohn ein anderes brauchbares Dienstmädchen, welche gute Empfehlungen aufzuweisen im Stande ist.
Aug. Spehr.


Meteorologische Beobachtungen.
1867
Nov.
Barometer   Wärme   Wind Stärke  
Paris. Lin.
300 +
niedrigste
°R.
höchste
°R.
       
1.
2.
3.
4.
33.90
35.64
41.05
33.32
5.8
2.4
-0.8
2.8
9.6
7.0
5.8
6.9
SW
NW
W
NW
2
2
1
3
trübe.
zieml. heiter.
wolkig.
trübe.

Am 1. und 4. 29 und 40 Cubikz. Regen auf 1 []'.


Markt=Preise in Lübeck.
Butter, Meckl. d. Pfund12 1/2 - 13 Schilling (Mecklenburg).
Holst. d. Pfund13 1/2 - 14 Schilling (Mecklenburg).
Enten, d. St.24 - 28 Schilling (Mecklenburg).
Hühner, d. St.12 - 16 Schilling (Mecklenburg).
Küken, d. St.6 - 8 Schilling (Mecklenburg).
Tauben, d. St.4 - 5 Schilling (Mecklenburg).
Gänse, d. Pfund6 1/2 - 7 1/2 Schilling (Mecklenburg).
Wurst d. Pfund10 Schilling (Mecklenburg).
Schweinskopf, d. Pfund5 Schilling (Mecklenburg).
Eier 5 - 6 St. für4 Schilling (Mecklenburg).
Kartoffeln, d. Faß6 - 7 Schilling (Mecklenburg).
Hasen, d. St.28 - 32 Schilling (Mecklenburg).


Getreide=Preise in Lübeck.
(per Sack in Lüb. Crt.)
Weitzen27 - 28Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)
Roggen21 - 21Mark (Lübeck)8Schilling (Mecklenburg)
Gerste16 - 16Mark (Lübeck)8Schilling (Mecklenburg)
Hafer10 1/2 - 11Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)
Erbsen19 - 20Mark (Lübeck)4Schilling (Mecklenburg)
Wicken-Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)
Buchweizen14 - 14Mark (Lübeck)12Schilling (Mecklenburg)
W.=Rapsaat-Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)
Wint.=Rübsen-Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)
Schlagleinsaat21 - 21Mark (Lübeck)8Schilling (Mecklenburg)


Herausgegeben unter Verantwortlichkeit der Buchdruckerei von L. Bicker in Schönberg.


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