No. 88
Die Anzeigen erscheinen wöchentlich zweimal.
Dienstags und Freitags

Schönberg, den 01. November
1867
siebenunddreißigster Jahrgang
Preis vierteljährlich 20 Schilling (Mecklenburg) jährlich 1Mark (Lübeck) 32Schilling (Mecklenburg).
Jahrgang
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[ => Original lesen: 1867 Nr. 88 Seite 1]

- Der Bundesrath tritt in 6-8 Wochen wieder zusammen, um den Entwurf einer Civilprozeß=Ordnung, welcher bis dahin von einer Commission ausgearbeitet sein wird, zu Ende zu berathen. - Etwa im Februar wird der erweiterte Bundesrath die Vorlagen für das Zollparlament vorbereiten.
- Der bayerische Reichsrath, d. i. die erste Kammer, will die neuen Zollvereinverträge nur dann genehmigen , wenn der bayerischen Regierung oder doch den süddeutschen Staaten das Recht der Einsprache zugestanden werde. Dieserhalb reiste der bayerische Minister nach Berlin, wo ihm aber der Bescheid wurde, es sei unmöglich, mehr zu bewilligen. Man ist nun gespannt, wie der bayerische Reichsrath diese Antwort aufnehmen wird. König, Regierung und Volk haben den Reichsrath die Annahme der Verträge empfohlen. - Die Stimmung in München ist dieserhalb so erregt , daß man Ruhestörungen befürchtet.
- Aus Italien wird nichts Entscheidendes gemeldet; die französischen Truppen sollen am 27. Oct. vor Civitavecchia angekommen sein; über das Weitere keine Gewißheit.
- Der öffentliche Verkauf der Kirchengüter in Italien hat für die Regierung ein günstigeres Resultat geliefert, wie sie erwartete. Die Concurrenz war bedeutend und die erlangten Preise überstiegen den officiellen Voranschlag.
- Die Bauerhöfe in Bayern, namentlich die um München (Altbayern) verlieren an Werth und zwar in Folge der großen Creditlosigkeit. Es ist dort jetzt häufig vorgekommen, daß Bauerhofbesitzer ihre Stellen im Stiche lassen und sich mit ihren Familien heimlich davon machen, nachdem sie zuvor alles nur irgend Verkäufliche (Holzungen, Inventar etc.) verkauft haben und lassen so ihren Gläubigern eine ganz ruinirte Hypothek zurück. Auf diese Weise ist es erklärlich, daß Gehöfte, die im Jahre 1865 noch zu 40,000 Gulden geschätzt wurden, mit 18,000 Gulden zum Verkauf angeboten wurden.
- Der König von Hannover hat, wie es aus Wien heißt, das Palais Metternich auf dem Rennwege gemiethet. Der Kurfürst von Hessen dagegen das Palais des Fürsten Windischgrätz in Prag um den Preis von 78,000 Gulden käuflich erworben.
- Aus Bayern schreibt man: Wie aus guter Quelle verlautet, sollen die mit unserm König und der Prinzessin Sophie, seiner früheren Braut, bestandenen innigen Beziehungen auf's Neue wieder angeknüpft sein, und somit besteht die Wahrscheinlichkeit, daß das Land doch die angekündigte Königin erhalte.
- Kaiser Franz Joseph ist von seiner Aufnahme in Paris so entzückt, daß er seinen Aufenthalt daselbst noch um einige Tage verlängern will.
- Die Geschäfte in Frankreich liegen jetzt ganz darnieder. Die Fabriken im Elsaß arbeiten nur noch sechs Stunden per Tag, die in der Unter=Normandie haben ganz geschlossen.
- Die Truppen in Lyon sollen auf 5 Divisionen erhöht werden und den Namen Alpen=Armee annehmen.
- Johann=Georgenstadt. Der Wiederaufbau hat nun begonnen; bis jetzt sind drei Häuser und zwei Nebengebäude gerichtet worden, während gegen 20 andere Häuser in rüstigem Angriff sind und bei fortdauernd günstiger Witterung hoffentlich noch vor Winter unter Dach kommen. Wenn noch vor völligem Einbruch des Winters diese Bauten zum Beziehen fertig werden könnten, so würde Vielen, die sich zur Zeit gar kümmerlich behelfen müssen, ein Obdach werden. Denn zur Stunde schlafen noch manche Familien auf Heuböden, in Gewölben, Ställen etc., ebenso ist die Ueberfüllung in vielen Stuben höchst bedenklich.
- In Nürnberg wird einem Schuhmacher ein Denkmal gesetzt, das 20,000 Gulden kostet. Er hat es aber nicht mit seinen Schuhen, sondern mit seinen Gedichten und Schwänken verdient, die ganz vortrefflich waren; denn sein Name ist Hans Sachs. Alle, die auf einen guten Schuh und ein gutes Volksgedicht etwas halten, sind eingeladen, zu dem Denkmal beizusteuern.
- In einer Brauerei in Bamberg sind 100 Eimer saures Bier polizeilich versiegelt und der Wirth in Anklagezustand versetzt worden. Wenn's den sauren Bieren und Wirthen doch überall so erginge!
- Durch ein Ding hatte sich der junge norddeutsche Bund vor den ältesten und ehrwürdigsten Staaten ausgezeichnet: er hatte keine Schulden. Das soll nun anders und mit einer Anleihe von 10 Millionen Thalern zu Gunsten der Flotte angefangen werden.
- In Freiburg in Breisgau ist der städtische Diener Deroy gestorben, der bei der Hinrichtung Ludwig XVI. in Paris die Trommel schlagen mußte, um die Worte des Königs zu ersticken. Er wurde 95 Jahre alt.
- Sig. Reisner in Wien hat einen Docht für Petroleumlampen erfunden, durch welchen die Gefahr einer Entzündung und auch der üble Geruch gänzlich beseitigt wird.
- In den letzten Monaten sind 4 preußische Generallieutenants, 2 Generalmajore, 5 Oberste, 15 Oberstlieutenants und 24 Majore verabschiedet worden. Der König, sagt man, dringe darauf, ältere, minder brauchbare Kräfte durch jüngere zu ersetzen.
- Der jüdische Bankier Erlanger in Frankfurt hat von dem König von Griechenland das Großkreuz des Erlöserordens erhalten.
- Von 60 Frankfurtern, die unter die einjährig Freiwilligen gegangen sind, haben sich 60 so wohl bei ihrem Dienst befunden, daß sie beschlossen haben, bei ihrem Abgange das Examen als Landwehroffiziere zu machen.
- Als neulich in der Schweiz der starke Schnee fiel, mußte ein armer Köhler (Holzkohlenbrenner) der im Hochwalde arbeitete, mit seiner Familie flüchten. Der Vater nahm die Wiege mit dem 4 Wochen alten Kinde auf den Rücken und brach seiner Frau mit den drei älteren Kindern durch Sturm und Wetter Bahn, sie konnten unterwegs kaum die Augen aufthun. Als sie endlich im Thale anlang=

[ => Original lesen: 1867 Nr. 88 Seite 2]

ten lag fußhoher Schnee auf der Wiege und darunter, in warmen Lumpen gebettet, schlief das Kleine so ruhig, wie ein Schneeglöckchen im Februar.
- Beim Burschenschafts=Jubiläum in Breslau wurde selbstverständlich tapfer gezecht. Einem alten Burschen, welcher es für seine Pflicht hielt, sämmtliche Kneipen zu besuchen, war auf einer Station bis zum 20. Seidel gekommen, als ein anderer zu ihm herantrat mit der Frage: Sind Sie vielleicht ein Verwandter von Krupp, dem Gußstahlmann? - Wie kommen Sie zu der Vermuthung?- Je nun, was Krupp in Essen liefert, das leisten Sie im Trinken. - Worauf dem Bruder Kalauer natürlich ein allgemeines Schmollis gebracht wurde.
- In Liverpool wurden vor einem äußerst zahlreichen Publikum Versuche mit einem wasser= und luftdichten Anzuge gemacht, der nicht nur mit Luft gefüllt werden kann, um den Träger über Wasser zu halten, sondern auch Taschen für Lebensmittel enthält, um für mehrere Tage Proviant aufzunehmen. Der Erfinder schaufelte mit zwei vor der Brust befestigten Rudern essend und rauchend im Wasser herum und machte alle möglichen Capriolen.
- Viele Leser dieses Blattes haben wohl schon die vortrefflichen Medoc=Weine genossen, und mancher unter ihnen weiß mit feiner Kennerzunge die herrlichen Producte der Schlösser S. Julien, Lafitte und Marceaux zu unterscheiden und zu würdigen. In die Heimath dieser herrlichen Weine, schreibt ein Reisender aus Bordeaux, möchte ich sie führen. Wir verließen unsere Landwohnung an einem der letzten herrlichen Septembertage, die wir hier im Süden kaum Herbsttage nennen dürfen; denn die Sonne brennt vom unbewölkten Himmel und die Vegetation ist überall noch so üppig, daß man nicht an den nahen Herbst glauben kann. An der mit einem Wald von Masten bedeckten Garonne ging es im leichten Wagen dahin durch das schöne Bordeaux, dessen Paläste in dieser Zeit noch alle verödet und leer stehen; nun gelangt man in's Freie, d. h. durch eine Reihe prachtvoller Landhäuser, die im englischen, alt und neu französischen, niemals im deutschen Styl erbaut sind, deren jedes einen sorgsam gepflegten Rasenplatz vor und reiche Blumenbeete um sich hat, Alles sieht so friedlich, so glücklich aus! Jetzt erweitert sich die Landschaft, es zeigen sich grüne Wiesen von hohen Rappelbäumen umgeben und von stattlichem Vieh belebt. Abermals verändert sich das Landschaftsbild: kahles Haideland , auf dem kein Baum und kein Strauch wächst, nur hie und da eine große Sandgrube. Plötzlich aber scheint die Natur wie von einem Zauber verwandelt, sorgfältig geordnete Gemüsefelder, Wirsing, Rüben, Kürbisse, Paradiesäpfel, Kraut u. s. w. in reicher Fülle tragend zieren eine sich weithin dehnende Fläche, denn hier wird das Erdreich von der durch Schleusen eintretenden Fluth stets bewässert und gedüngt; jedes Wachstum sieht so kräftig und gesund aus, aber der Eingeborene weiß, daß diesem Ansehen nicht zu trauen ist; er wählt nicht gern von dieser krankhaften Vegetation für seinen Tisch, sondern zieht die weniger schönen Producte der Anhöhen vor. Nun führt der Weg durch einen Wald von Fichten, die aber alle ihrer Rinde beraubt sind, da man von ihrem Saft das Harz gewinnt, aus dem Colophonium und Terpentin bereitet wird. Ein solcher Baum wird so lange und so tief beschnitten, bis er gut genug ist, um ins Feuer geworfen zu werden. Endlich kommen wir in das eigentliche Medoc. Auf unendlicher Ebene ziehen sich weit und breit die Weinberge hin, die auf elendem Kiesboden angelegt sind, nur unterbrochen von den schönen Schlössern der reichen Besitzer. sehr erstaunt war ich, statt stolz emporstrebender Reben einen niedrigen, scheinbar verkümmerten Weinstock zu sehen, der sich oft kaum 1 1/2 Fuß über die Erde erhob. Gerade dieser ist die beste Art des Rothweinstockes. Froher Jubel ertönte weit und breit, denn ungeachtet des Sonntages war die Weinlese in vollem Gang. Ueberall hatte man, um Diebstahl zu vermeiden, die Stöcke mit Grünspan bespritzt, der dem Weine nichts schadet, da es sich in der Gährung ausscheidet, dem Näscher aber übel bekommen würde. An dem schönen Schlosse Chateaux Marceaux machten wir Halt, um uns die Musterwirthschaft anzusehen. Leider war alles Vieh auf der Weide, aber die weiten Stallungen ließen uns auf die Menge desselben schließen. Die Keltern waren im eifrigen Gang, aber der Aufseher zuckte die Achseln, als wir ihn über die Güte des diesjährigen Weins befragten, und die ungeheuern Räume wurden nur zur Hälfte mit neuen Fässern belegt, da auch die Quantität nur gering war. Auch in die großen Flaschengewölbe stiegen wir, die zu des Kellermeisters großen Freude ziemlich leer waren; überall waren in den Wänden große viereckige Löcher eingehauen, in denen die Flaschen, sorgsam nach dem Jahrgang geordnet, aufgehäuft lagen. Das stattliche Schloß Marceaux mit dem schön angelegten Park, die Wohlhabenheit und Reinlichkeit, die überall in den zu dem Gute gehörenden hübschen Bauernwohnungen herrschte, das sorgenfreie, kräftige Aussehen der Bauern und Bäuerinnen, dies Alles war uns ein Zeichen, daß die berühmten Medoc=Weine bei den Weinliebhabern noch nicht im Werth gesunken sind.


Das böse Gewissen.
Capitel III.
Wie es zuletzt noch kam.
[Erzählung]
(Fortsetzung.)

[ => Original lesen: 1867 Nr. 88 Seite 3]

Das böse Gewissen.
[Erzählung]
[Fortsetzung.]


Anzeigen.

In Sachen betreffend die Subhastation des hier belegenen Wohnhauses c. p. der Schlosserwittwe Abels hieselbst ist - zur Beschlußfassung darüber, ob in die Verkaufsbedingungen aufgenommen werden soll, daß der Käufer des Abel'schen Grundstücks c. p. dem Fuhrmann Tretow jun. hieselbst das demselben verpachtete Abel'sche Erbpachtackerstück auf dem Cavalier und dem Zimmermeister Egert jun. hieselbst die demselben verpachtete Abel'sche Wiese auf dem Galgenmoor für die von den Pächtern an die Wittwe Abels praenumerando gezahlte Pacht bis Michaelis 1868 unentgeldlich zur pachtweisen Benutzung zu überlassen habe, oder ob Pächter, wenn und soweit sie Willens sind, die Nutzung der qu. Pachtackerstücke dem Käufer sofort von der Tradition des Abel'schen Grundstückes c. p. an zu überlassen, dafür durch Restitution der pränumerirten Pacht und Ersatz der Bestellungskosten aus dem Kaufgelde entschädigt werden sollen - Termin auf Freitag den 8. November 1867, Morgens 10 Uhr, vor Großherzogl. Justiz=Amte hieselbst anberaumt, zu welchem alle nicht präcludirten Abel'schen Gläubiger peremtorisch hiedurch unter dem Nachtheile geladen werden, daß die nicht erschienenen Gläubiger als in die Beschlüsse der erschienenen, eventuell in die Gerichtsseitig zu fassenden Beschlüsse willigend werden angesehen werden.
Schönberg, den 16. October 1867.
Großherzogl. Justizamt der Landvogtei des Fürstenthums Ratzeburg.
C. L. v. Oertzen.
(L.S.) A. Dufft.


Vermischte Anzeigen.

Alle, welche noch Forderungen irgend welcher Art an den Nachlaß des verstorbenen Actuars Otto Reinhardt hieselbst zu machen haben, werden hiemit aufgefordert, ihre Rechnungen oder ihre sonstigen etwaigen Ansprüche, welche sie an denselben geltend zu machen glauben, innerhalb drei Wochen bei mir anzumelden. Spätere Meldungen können von meiner Seite nicht berücksichtigt werden.
Schönberg, den 28. October 1867.
Aug. Spehr, als Vormund der Reinhardt'schen drei minorennen Kinder.


Die Schlutuper Schmiede
mit Ländereien, Wiesen und Torfmoor zu verkaufen oder zu verpachten. Reflectanten werden gebeten sich zu melden bei Krüger & Comp. in Lübeck, Beckergrube Nr. 198.


Watertwist in den gangbaren Nummern empfiehlt zum billigen Preis
Carl Kreutzfeldt, Lübeck, große Burgstraße Nr. 723.


[ => Original lesen: 1867 Nr. 88 Seite 4]

Man lese nachstehende 5 Briefe als schlagendes Beispiel für die Vorzüglichkeit des seit Jahren bei Husten, Katarrhen, Hals= und Brust=Leiden so sehr bewährten Schlesischen Fenchel=Honig=Extractes von L. W. Egers in Breslau:
Gnadenfrei bei Reichenbach, 26. August 1863.
Herrn L. W. Egers in Breslau ersuche ich ergebenst um Zusendung einer großen oder 2 kleinen Flaschen Fenchel=Honig=Extract, ich leide seit einigen Tagen an einer schmerzhaften Reizbarkeit des Schlundes und Husten, und hoffe mit Gottes Hülfe von Ihrem Honig Linderung und Heilung u. s. w.
Hochachtungsvoll Nitschmann, Erziehungs=Inspector.
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Gnadenfrei bei Reichenbach, 12. September 1863.
Herrn L. W. Egers in Breslau ersuche um Zusendung von noch 4 Flaschen Ihres Fenchelhonigextractes, der von durchaus wohlthuender Einwirkung ist etc.
Hochachtungsvoll Joh. Paul Nitschmann, Erzieh.=Insp.
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Gnadenfrei bei Reichenbach, 30. October 1863.
Herrn L. W. Egers in Breslau ersuche ergebenst um abermalige Zusendung von 6 Flaschen Ihres Fenchelhonigextractes.
Hochachtungsvoll Nitschmann, Erzieh.=Insp.
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Gnadenfrei bei Reichenbach, 26. October 1864.
Herrn L. W. Egers in Breslau erlaube ich mir zu fragen, ob ich Ihnen die leeren Flaschen des von mir gebrauchten Fenchelhonigextractes zusenden kann, ich habe ca. 30 solcher Flaschen. Ihrer Antwort entgegensehend verharre ich mit aufrichtiger Dankbarkeit für das von Ihnen bezogene vortreffliche Heilmittel.
Hochachtungsvoll Nitschmann, Erzieh.=Insp.
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Gnadenfrei, 5. September 1867.
Herrn L. W. Egers in Breslau ersuche ich ganz ergebenst um möglichst baldige Zusendung von 6 Flaschen Fenchelhonigextract bester Qualität. Ihr Fenchelhonig ist ein Heil= und Linderungsmittel, das ich bisher bei mir und Anderen stets mit dem besten Erfolg angewendet habe. Genehmigen Sie die Versicherung der aufrichtigsten Hochachtung
Ihres sehr ergebenen Nitschmann, Inspector.
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Der Schlesische Fenchel=Honig=Extract von L. W. Egers in Breslau ist nebst einer Brochüre über seine Wirkungen, welche die Käufer gratis erhaltene allein ächt zu haben beim Buchbinder C. Sievers, Siemzerstraße in Schönberg.


Die Mecklenburgische Lebensversicherungs= und Spar=Bank
in Schwerin

schließt Lebensversicherungen, Leibrentenversicherungen, Kapital=Einlage=, Darlehns= und alle sonstigen Geld=, Inkasso= und Kommissions=Geschäfte durch die unterzeichnete Agentur zu den vortheilhaftesten Bedingungen ab. Die Geschäfts=Prospekte (Nr. I. für Lebensversicherungen, Nr. II. für Leibrentenversicherungen, Nr. III. für Spar=Bank=Geschäfte) sind bei derselben unentgeltlich zu entnehmen und wird jede gewünschte nähere Auskunft bereitwilligst ertheilt. Die in den letzten drei Jahren zur Vertheilung zurückgestellten, mittleren Dividenden der Lebensversicherten betragen respective 36 %, 40 % und 36 % der eingezahlten Prämie.
Agentur Schönberg.
J. P. Bade.


Apotheker Schauffert's Haarbalsam
ein untrügliches Haarwuchsmittel, nach dessen zwei= bis dreiwöchentlichem Gebrauche das Haar nicht mehr ausfällt und der neue Wachsthum der Haare selbst an kahlen Stellen unbedingt erfolgt, à Flasche 15 Sgr., bei J. F. Eckmann.


Zahnschmerz Die heftigsten Zahnschmerzen
beseitigen augenblicklich unfehlbar die berühmten
Tooth-Ache Drops.
Verkauf in Originalgläsern à 12 Schilling (Mecklenburg) in Schönberg bei J. P. Bade.
Aehnliche Anzeigen beruhen auf Anmaßung und Fälschung.


Auf dem Wege von Löwitz über Schönberg nach Rottensdorf ist am Mittwoch den 30. October eine silberne Cylinderuhr mit Goldrand verloren worden. Der Finder wird ersucht, dieselbe gegen eine sehr gute Belohnung abzugeben bei Hauswirth Benck in Menzendorf oder in der Expedit. d. Anz.


Kirchliche Nachrichten.
Schönberger Gemeinde.

Geboren: Den 21. October. Dem Zimmergesell Kohert zu Gr. Bünsdorf ein Sohn. - 25. Oct. Dem Hauswirth Wigger zu Rottensdorf eine Tochter. - 25. Oct. Dem Hauswirth Grevsmühl zu Sabow eine Tochter. - 28. Oct. Maurergesell Wigger vor Schönberg ein Sohn. - 30. Oct. Dem Schmiedemeister Busch in Torriesdorf eine Tochter.

Gestorben: Den 17. Oct. Johanna Anna Maria Catharina Rentzow zu Schönberg, 6 M. alt. - 21. Oct. Mathias Heinr. Wilh. Ernst Wigger, Hauswirths=Sohn zu Klein=Siemz, 7 W. alt. - 29. Oct. Catharine Margarethe Boye, geb. Ollrog aus Gr. Bünsdorf, Schulzen=Wittwe zu Rabensdorf, 79 J. 8 M. alt. - 31. Oct. Lise Casten vor Schönberg, Arbeitsm.=Tochter aus Lockwisch, 60 J. 1. M. alt.

Copulirt: Den 25. Oct. Johann Joachim Freitag aus Klocksdorf, hiesigerArbeitsmann, und Maria Sophia Faasch zu Tramm. - 25. Oct. Joachim Heinrich Brockmüller aus Bechelsdorf, hiesiger Arbeitsmann, und Catharina Maria Alten hieselbst. - 25. Oct. Johann Heinrich Jacobs aus Westerbeck, hiesiger Arbeitsmann, und Catharina Elisaheth Burmeister hieselbst. - 25. Oct. Johann Detlof Suerbier aus Mummendorf, hiesiger Arbeitsmann, und Catharina Elisabeth Schröder hieselbst. - 25. Oct. Friedrich Heinrich Eggers aus Malzow, hiesiger Arbeitsmann, und Anna Carharina Lenschow zu Malzow.

Sonntag, den 3. November 1867.
Früh=Kirche: Pastor Kaempffer.
Vormittags=Kirche: Pastor Fischer.
Amts=Woche: Pastor Fischer.


Meteorologische Beobachtungen.
1867
Oct.
Barometer   Wärme   Wind Stärke  
Paris. Lin.
300 +
niedrigste
°R.
höchste
°R.
       
29.
30.
31.
34.64
35.16
36.93
1.8
5.3
2.8
7.1
10.1
7.5
SSW
W
SSO
3
2
0
trübe.
zieml. heiter.
trübe.

Am 29. und 31. 77 und 5 Cubikz. Regen auf 1 []'.


Markt=Preise in Lübeck.
Butter, Meckl. d. Pfund12 1/2 - 13 Schilling (Mecklenburg).
Holst. d. Pfund13 1/2 - 14 Schilling (Mecklenburg).
Enten, d. St.24 - 28 Schilling (Mecklenburg).
Hühner, d. St.12 - 16 Schilling (Mecklenburg).
Küken, d. St.6 - 8 Schilling (Mecklenburg).
Tauben, d. St.4 - 5 Schilling (Mecklenburg).
Gänse, d. Pfund6 1/2 - 7 1/2 Schilling (Mecklenburg).
Wurst d. Pfund10 Schilling (Mecklenburg).
Schweinskopf, d. Pfund5 Schilling (Mecklenburg).
Eier 5 - 6 St. für4 Schilling (Mecklenburg).
Kartoffeln, d. Faß6 - 7 Schilling (Mecklenburg).
Hasen, d. St.28 - 32 Schilling (Mecklenburg).


Getreide=Preise in Lübeck.
(per Sack in Lüb. Crt.)
Weitzen27 - 28Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)
Roggen21 - 21Mark (Lübeck)8Schilling (Mecklenburg)
Gerste16 - 16Mark (Lübeck)8Schilling (Mecklenburg)
Hafer10 1/2 - 11Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)
Erbsen19 - 20Mark (Lübeck)4Schilling (Mecklenburg)
Wicken-Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)
Buchweizen14 - 14Mark (Lübeck)12Schilling (Mecklenburg)
W.=Rapsaat-Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)
Wint.=Rübsen-Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)
Schlagleinsaat21 - 21Mark (Lübeck)8Schilling (Mecklenburg)


Herausgegeben unter Verantwortlichkeit der Buchdruckerei von L. Bicker in Schönberg.


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