No. 83
Die Anzeigen erscheinen wöchentlich zweimal.
Dienstags und Freitags

Schönberg, den 15. Oktober
1867
siebenunddreißigster Jahrgang
Preis vierteljährlich 20 Schilling (Mecklenburg) jährlich 1Mark (Lübeck) 32Schilling (Mecklenburg).
Jahrgang
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[ => Original lesen: 1867 Nr. 83 Seite 1]

- Minister v. Beust kennt die Uebel recht gut, an denen Oesterreich krank ist und die er heilen soll. Er weiß vor allem, daß das Concordat der Uebel größtes ist, weil es der Bildung und Entwickelung des Volkes von unten herauf und von innen heraus Fesseln anlegt. Auf seiner Rundreise in Mähren und Böhmen sagte er, die Staatsmänner Oesterreichs hätten einen hohen steilen Berg zu ersteigen, das Volk müsse Geduld haben und ihnen nicht zumuthen, daß sie den Berg von der steilsten und schlimmsten Seite ersteigen sollten. Er meinte damit das Concordat. Die Städte aber, Wien, Salzburg und Triest voran, sind anderer Meinung, sie dringen darauf, die bessere Zeit mit Abschaffung des Concordats anzufangen. - 25 in Wien versammelte Erzbischöfe und Bischöfe haben den Kaiser beschworen, das Concordat aufrecht zu erhalten.
- Nicht lange noch, und Victor Emanuel wird den ganzen Kirchenstaat mit Ausnahme der Stadt Rom mit seinen Truppen besetzen. Sobald der 76 jährige Papst Pius gestorben ist, wird Rom als Hauptstadt Italiens ausgerufen und die Regierung nimmt ihren Sitz in dieser Stadt. Es soll dies ein geheimes Uebereinkommen sein, welches Napoleon mit Victor Emanuel schon zur Zeit seines Salzburger Besuchs getroffen habe und welches Kaiser Franz Joseph kenne.
- Ob Krieg, ob Frieden mit Frankreich? die Frage wollen wir durch die folgenden Zeilen jeden unserer geschätzten Leser sich selbst beantworten lassen. Ein geistreicher Herr kam jüngst durch Dresden und fand die bepickelhaubten Blauröcke, die auf ihren Achselklappen die norddeutsche Regimentsnummer 101 tragen. - "Ja, ja, 101 - und da glaubt man noch immer, Er (Napoleon) werde es auf einen Krieg ankommen lassen, Er würde im nächsten Jahre die deutsche Kriegswuth gegen sich heraufbeschwören und das 50=Millionenreich gegen sich in Marsch setzen. Sie kennen ihn nicht, die das glauben. Auf die Gefahr hin verlacht zu werden von überklugen Politikern, die das Gras der Weltgeschichte wachsen hören, sagt Euch Einer, der 10 Jahre hindurch Louis Napoleon studirt hat: Geht ruhig Euern Geschäften nach, 1868 wird ebenso friedlich sein, wie das Jahr 1867, allen schlimmen Propheten zum Trotz, friedlich ausklingt; 101 - das sagt alles!"
- Die Rostocker Zeitung schreibt unterm 12. Oktober: In der Beschwerdesache einer großen Zahl regulirter Hauswirthe im Fürstenthum Ratzeburg, betreffend die für das Fürstenthum unter dem 9. Oct. 1859 erlassene Erbfolge=Ordnung, waren die Beschwerdeführer mit der Großherzoglichen Landesregierung in Neustrelitz übereingekommen, sich dem schiedsrichterlichen Spruche des Großherzoglichen Ober=Appellationsgerichts in Rostock zu unterwerfen. Der Schiedsspruch ist vor einigen Tagen den Petenten zugegangen und lautet wie folgt: "In Sachen der durch den Advokaten Kindler zu Schönberg vertretenen regulirten Hauswirthe im Fürstenthum Ratzeburg gegen den Landsyndicus Ahlers zu Neubrandenburg als Procurator Großherzoglicher Landesregierung zu Neustrelitz, betreffs Verletzung verfassungsmäßiger Rechte durch die Erbfolge=Ordnung vom 9. October 1859 erkennt das Großherzogliche O.=A.=Gericht, als das von beiden Teilen erwählte Schiedsgericht, auf die verhandelten Akten hiemit für Recht: daß die gedachte Verordnung in den angefochtenen zehn Punkten vertragsmäßige Rechte der Hauswirthe nicht verletzt, wenn

1) "im letzten Absatze des § 5 die Schlußworte: "Sondern auch in den Verkaufsfällen zu erlegende Zehnte und Zahlschilling" gestrichen werden;
2) "in § 6 nach den Worten: "welche indeß" der Zusatz gemacht wird: "durch Dispositionen auf den Todesfall, ohne Zustimmung des Gehöfts=Nachfolgers";
3) der § 7 Absatz 1 aufgehoben wird.
"Von Rechtswegen. Gegeben im Großherzoglichen O.=A.=Gericht zu Rostock, 3. Oct. 1867.
A. v. Bassewitz. G. Tiedemann." (Folgen 54 Seiten Entscheidungsgünde.)

- General Fleury gehört zu den Vertrauten Napoleons, er durchreiste Deutschland und Oesterreich (Wien, Berlin und München) mit der Stimmgabel. Aus Oesterreich schrieb er seinem Herrn und Meister, ein Bündniß mit Frankreich sei im höchsten Grade unpopulär. Sehr wahr! rufen die Wiener Blätter im Chor.
- In München hat eine Gaunerin einer dummen Trine 121 Tannenzapfen für 6 Gulden als "Südfrüchte" verkauft.
- Das haben die Münchner noch nicht erlebt, daß bei ihnen fremdes Bier ausgeschenkt wird und noch dazu an ihrem Nationalfeste, dem Octoberfeste. Kein Wunder, wenn die Stimmung dort trübe ist.
- Die Spielbank in Doberan ist auf Großherzoglichen Befehl für immer aufgehoben.
- Es hat nicht den Anschein, als ob den evangelischen Kanzeln in Preußen Gefahr drohe. Es studiren in diesem Jahre 1153 Preußen Theologie.
- Die Musiker der französischen Garde=Gendarmen gaben in Aachen und anderswo Conzerte und spielten ungenirt das preuß. Nationallied.
- Im südlichen Deutschland und der Schweiz haben die Bäume, Felder und Wiesen unter dem starken Schneefall gelitten.
- Die norddeutsche Armee wird künftig an dem Helm die schwarz=weiß=rothe Kokarde neben der Landeskokarde tragen.
- Eine arme Beamtenwittwe in Wien, die von 200 fl. Pension lebte, gewann am 1. October 20,000 fl. bei den Creditloosen. Sie war so freudig ergriffen, daß sie sofort die Hälfte an bedürftige Bekannte und an Wohlthätigkeitsanstalten vertheilte. Von dem Reste, sagte sie, könne sie herrlich leben.
- In der Nähe von Haßfurt fiel es einem Landmann ein, sich selbst Bier zu besorgen, weil

[ => Original lesen: 1867 Nr. 83 Seite 2]

ihm das öffentliche Bier zu theuer schien. Er kaufte sich Alles selbst, Gerste, Hopfen, Holz, ließ für sich in Haßfurt gegen den Lohn von 2 Thalern brauen und erhielt 6 Eimer vortreffliches Bier, welches ehemals Doppelbier hieß. Bei der Nachrechnung fand er, daß 3 Seidel 2 Schillinge kosteten.
- Schlichte Bürgersleute in Wien fanden im Jahr 1848 ein Mägdlein in Windeln gewickelt vor ihrer Hausthüre. Sie nahmen das Kindlein auf und erzogen es schlecht und recht, und vor Kurzem wurde das Mädchen, das recht schön und brav geworden war, die Frau eines Arztes. Da kam ein Brief aus London mit Wechseln von 100,000 Gulden und der Nachricht, daß ein reicher Pflanzer Ribiero in Calcutta das Mägdlein als sein Kind anerkannt und in seinem Testamente zum Erben von 2 Millionen Gulden rechtskräftig eingesetzt habe. Die Erbschaft sei bei ihm, dem Advokaten Seiffert, zu heben.
- Friedrich Gerstäcker ist mit seiner treuen Büchse, die ihn in manchen Erdtheil begleitet hat, in St. Louis angekommen, gedenkt in Arcansas zu jagen und dann den Mississippi herunter und nach Mexiko zu gehen. Große Strecken macht er zu Fuß. Am meisten freut er sich, mit den Indianern eine Friedenspfeife zu rauchen, die in der Festung Lacomie mit Abgeordneten des Congresses über Krieg und Frieden verhandeln. Seinen heimischen Wigwam hat er verloren.
- Letzter Tage stieg ein Reisender in Begleitung einer Dame und mehrerer Führer, von Aosta kommend über den St. Bernhard, und glaubte noch vor Nacht das Kloster auf der Höhe desselben erreichen zu können, als plötzlich ein orkanartiger Sturm mit Gewitter losbrach, das die Reisenden in tiefes Dunkel hüllte. Die Dame, erschreckt von den furchtbaren Donnerschlägen, glitt aus und rollte einen Abgrund hinunter. Die Führer konnten glücklicherweise das Kloster erreichen, von wo alsbald drei Mönche mit ihren Hunden aufbrachen und alle zu der Stelle zurückkehrten, wo die Dame in den Abgrund gestürzt war. Sofort sprang einer der Hunde hinunter und zeigte durch sein Bellen an, daß er die Dame gefunden. Mit großer Mühe stiegen nun auch die Führer mit den Mönchen an der Wand hinunter und brachten die Dame, welche schwer verletzt, aber nicht todt war, herauf und ins Kloster, wo dieselbe nun auf's sorgfältigste verpflegt wird.
- Eine schöne, aber wie man sagte, nicht mehr gar junge Schauspielerin in St. Louis war als Zeugin vor das Schwurgericht geladen. Der Saal war überfüllt von Neugierigen. "Jetzt erfahren wir ihr Alter," sagte Jedermann. - Die Dame tritt ein, erhebt ihre rechte Hand und schwört, die Wahrheit zu sagen. - "Ihr Name?" fragte der Präsident. - Mary F.!" - "Stand?" - Schauspielerin ! - "Alter?" - Man hätte eine Nadel fallen hören können. - Ruhig erhebt sich Fräulein Mary, macht dem Präsidenten eine graziöse Verbeugung und flüstert ihm die Antwort in's Ohr. Der Präsident lächelt, und das Publikum verläßt ärgerlich lachend den Saal.


Das böse Gewissen.
[Erzählung]
(Fortsetzung.)

[ => Original lesen: 1867 Nr. 83 Seite 3]

Das böse Gewissen.
[Erzählung]
[Fortsetzung.]


Anzeigen.

Vorladung.

Antragsmäßig soll über die dem Büdner Joachim Hartwig Wilhelm Burmeister zu Schaddingsdorf belegene Bündnerei c. p. ein Hypothekenbuch niedergelegt werden, und werden daher alle Diejenigen, welche Realrechte an diesem Grundstücke zu haben vermeinen und deren Eintragung in das anzulegende Hypothekenbuch verlangen, zu deren Anmeldung auf Freitag den 6. December d. J., Morgens 11 Uhr peremtorisch und unter dem Nachtheil hiermit aufgefordert, daß alle nicht angemeldeten und von der Anmeldungspflicht nicht ausgenommenen Realrechte an dem proclamirten Grundstücke sowohl gegen den jetzigen als künftigen Besitzer desselben erloschen sein sollen.
Ausgenommen von der Anmeldungspflicht sind jedoch diejenigen Gläubiger, welche ihre Forderungen auf einem, mit dem Siegel des Gerichts versehenen, vor dem Liquidationstermin ihnen vorzulegenden und von ihnen zu unterzeichnenden Postenzettel richtig und vollständig aufgeführt gefunden haben.
Schönberg, den 15. August 1867.
Großherzogl. Justizamt der Landvogtei des Fürstenthums Ratzeburg
C. L. v. Oertzen.
(L.S.) Reinhardt.


Verkaufs=Anzeigen.

Bretter=Auction in Lübeck.
Am Montag den 21. October 1867, Vormittags präcise 11 Uhr, auf dem Bauplatze des Schiffsbaumeisters Meyer neben der Matzfähre
ca. 550 Zwölfter diverse Bretter 1 1/2- 11 Zoll,
1 1/2- 9 Zoll, 4 1/4 -9 Zoll und 7 Zoll, 1 - 7 Zoll in Längen von 6 à 22 Fuß
durch den beeidigten Makler.
Joh. N. Stolterfoht Gottl. Sohn.


Vermischte Anzeigen.

Statt besonderer Anzeige:
Heute Morgen 4 Uhr starb nach längerem Leiden meine liebe Frau, Marie, geborene Sick.
Mechow den 12. October 1867.
H. Stamer.


Der am 16. - 30. November d. J. hieselbst von den Mitgliedern des Lübecker Feuer=Versicherungs=Vereins der Landbewohner zu entrichtende Herbstbeitrag beträgt 3/4 Simplum (drei Viertheile des auf den Policen verzeichneten einfachen Beitrags).
Zugleich wird hiemittelst bekannt gemacht, daß den jetzt gültigen Statuten des Vereins zufolge

1) das regelmäßige maximum für Schafe (auch für ordinaire) auf 14 Mark (Lübeck), für Lämmer auf 7 Mark (Lübeck) bestimmt, jedoch die Ueberschreitung aller für Vieh angenommenen Maximalsätze mit Zuziehung eines den hohem Werth bezeugenden Sachverständigen gestattet ist,
2) Feldfrüchte fortan zu dem von den Versicherten zu bestimmenden Werthe zur Versicherung aufgenommen und im Schadensfalle nach dem mittlern Preise des nächsten Marktes ersetzt werden.
Lübeck, den 5. Oct. 1867.
Namens der Direktion: Bruhn, Sekretair.


Watertwist
in den gangbaren Nummern empfiehlt zum billigen Preis
Carl Kreutzfeldt, Lübeck, große Burgstraße Nr. 723.


Verschiedene Sorten Aepfel von 2-4 Mark per Scheffel,
Getrocknete Pflaumen per Pfd. 5 Schilling empfiehlt
H. Hein vor Schönberg.


Apotheker Schauffert's Haarbalsam
ein untrügliches Haarwuchsmittel, nach dessen zwei= bis dreiwöchentlichem Gebrauche das Haar nicht mehr ausfällt und der neue Wachsthum der Haare selbst an kahlen Stellen unbedingt erfolgt, à Flasche 15 Sgr, bei J. F. Eckmann.


[ => Original lesen: 1867 Nr. 83 Seite 4]

Für Unterleibs-Bruchleidende.
Zeugnisse (Briefauszüge) an Gottlieb Sturzenegger in Herisau, Kanton Appenzell, Schweiz.

Mit Freuden ergreife ich die Feder und schreibe Ihnen, daß Sie mich, Gott sei Dank, durch Ihre Salbe von meinem 16jährigen Bruchleiden vollständig kurirt haben. Ich danke Ihnen tausendmal dafür. Gott und der Himmel wird Ihnen den Segen geben, denn Sie haben ihn verdient.
Könnte ich es allen Menschen sagen, die das Uebel haben, daß sie die gute Salbe des Herrn Sturzenegger brauchen sollten, - ich würde es thun.
Konstanz am Bodensee, 29. Juni 1867.                    F. H.

Euer Wohlgeboren
ersuche ich hiermit ergebenst, mir für Patienten wiederholt 7 Töpfchen Ihrer höchst vorzüglichen Bruchsalbe zu senden, und zwar von der schwächern Sorte 2 Töpfe, von der stärkern 5 Töpfe. Die bis jetzt von Ihnen erhaltenen Portionen haben den nie geahnten günstigen Erfolg gehabt, und ist mithin durch Sie der leidenden Menschheit ein Mittel geworden, welches nicht nur allen Theorien spottet, sondern auch die bruchkranken Mitmenschen Ihnen mit nicht zu beschreibenden Worten dankend segnend verpflichtet sind. Steudnitz=Siegendorf, Kreis Haynau, Preußisch=Schlesien, den 31. Juli 1867.                    Dr. Kraudt.

Diese vorzügliche, durchaus total unschädliche Bruchsalbe heilt in weitaus den meisten Fällen diejenigen Brüche, die ohne Operation zu heilen nur möglich sind, ohne jede Entzündung noch Unannehmlichkeit vollkommen. Dafür liegen tausende der besten und unzweifelhaftesten Zeugnisse aus allen und jeden Ständen vor. Bruchschmerzen werden besonders bald gestillt. Einfach Morgens und Abends davon einzureiben. Preis per Topf nebst ausführlicher Gebrauchsanweisung und Zeugnissen: 1 1/2 Thaler Preuß. Cour. gegen Postvorschuß beim Erfinder.
                   Gottlieb Sturzenegger in Herisau, Schweiz.
Gegen einen Kostenzuschlag von 8 Silbergroschen kann diese Bruchsalbe jederzeit auch ächt und frisch bezogen werden durch Hrn. A. Günther zur Löwenapotheke, Jerusalemer Straße Nr. 26 in Berlin.


Die modernsten Winter= Mäntel und =Jacken in sehr bedeutender Auswahl!
Lübeck, Klingberg 927.
U. Beermann & Comp.


Für den herannahenden Winter empfehle ich mein Lager von Mänteln, Paletots, Jacken, wie auch Double=Stoffen, Pilots, Ribbed etc.,
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= Lübeck, Markt 251. =


Für Weber.
Leinengarne und Twiste zu ermäßigten Preisen bei Hermann Wilde.


Feierabend.
Am Donnerstag den 17. Oct., Abends 8 Uhr beginnt der Unterricht in der Gewerbeschule des Feierabend hieselbst. Unterrichtsgegenstände sind: Dienstags: Schönschreiben und Rechnen, Donnerstags: Zeichnen und deutsche Sprache. Denjenigen (confirmirten) jungen Leuten, welche die Gewerbeschule zu besuchen wünschen und sich bei dem Unterzeichneten zu melden haben, wird es noch besonders zur Pflicht gemacht, zur Vermeidung aller Störungen im Unterricht an den betreffenden Abenden präcise um 8 Uhr im Schullokale sich einzufinden, deßgleichen dem betreffenden Lehrer beim Eintritt sofort ihre Controlebücher zu überreichen.
Domhof=Ratzeburg den 11. Oct. 1867.
Namens des Vorstandes: J. G. Willers.


In meinem Hause vor der Marienstraße habe ich sogleich eine Wohnung zu vermiethen; dieselbe enthält: 1 Stube, Kammer, Küche, Boden= und Stallraum.
Creutzfeldt, Webermeister.


Auf dem Wege von Sabow nach dem Rünzer Torfmoor habe ich vor einigen Tagen eine Wagenkette verloren. Der ehrliche Finder wird ersucht, dieselbe gegen eine Belohnung abzugeben beim Hauswirth Lenschow in Sabow.


Zu verkaufen im Holsteinischen:
Eine Gastwirthschaft mit 15 Tonnen Land, 1 Pferd, 2 Kühe, 1 Schwein, Tanzsalon, Kegelbahn und Hökereigerichrsame. Kaufpreis mit sämmtlichem Inventar 6000 Taler (Mecklenburg) Court., mit 2000 Taler (Mecklenburg) Anzahlung.
Ferner: Eine Gastwirthschaft mit Garten und Kegelbahn in einem lebhaften Flecken nahe bei Hamburg. Kaufpreis mit sämmtlichem Inventar 4000 Taler (Mecklenburg) Ct. mit 800 Taler (Mecklenburg) Anzahlung.
Ferner: Mehrere kleinere Gastwirthschaften, Landstellen, große und kleine, von 30 bis 300 Tonnen Land.
Näheres zu erfahren bei C. Studt, in Altona, der mit dem Verkauf beauftragt ist. Hamburgerstraße Nr. 49, beim Gastwirth Schwartau.


In den letzten Wochen sind mir hinter meinem Hause einige Weiden (Schehnenstöcke) abgeschnitten; wer mir den Thäter zur gerichtlichen Bestrafung namhaft macht, erhält 2 Thaler Belohnung.
Hauswirth Arndt in Sabow.


Meteorologische Beobachtungen.
1867
Oct.
Barometer   Wärme   Wind Stärke  
Paris. Lin.
300 +
niedrigste
°R.
höchste
°R.
       
11.
12.
13.
14.
35.66
34.09
36.00
37.66
1.3
1.9
3.5
1.9
7.3
8.2
8.1
8.5
NNW
N
SO
OSO
2
2
0
0
trübe.
-
wolkig.
-

Am 11. und 12. 39 und 48 Kubikz. Regen auf 1 []'.


Markt=Preise in Lübeck.
Butter, Meckl. d. Pfund12 1/2 - 13 Schilling (Mecklenburg).
Holst. d. Pfund13 1/2 - 14 Schilling (Mecklenburg).
Hühner, d. St.12 - 16 Schilling (Mecklenburg).
Küken, d. St.6 - 8 Schilling (Mecklenburg).
Tauben, d. St.4 - 5 Schilling (Mecklenburg).
Schinken, d. Pfund9 1/2 Schilling (Mecklenburg).
Wurst d. Pfund10 Schilling (Mecklenburg).
Schweinskopf, d. Pfund5 Schilling (Mecklenburg).
Enten, d. St.16 - 18 Schilling (Mecklenburg).
Eier 6 St. für4 Schilling (Mecklenburg).
Kartoffeln, d. Faß6 à 7 Schilling (Mecklenburg).
Gänse48 - 56 Schilling (Mecklenburg).


Getreide=Preise in Lübeck.
(per Sack in Lüb. Crt.)
Weitzen28 - 29Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)
Roggen22 - 22Mark (Lübeck)8Schilling (Mecklenburg)
Gerste15 - 15Mark (Lübeck)8Schilling (Mecklenburg)
Hafer10 - 10Mark (Lübeck)8Schilling (Mecklenburg)
Erbsen19 - 20Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)
Wicken-Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)
Buchweizen13 - 14Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)
W.=Rapsaat22 - 23Mark (Lübeck)4Schilling (Mecklenburg)
Wint.=Rübsen21 - 22Mark (Lübeck)4Schilling (Mecklenburg)
Schlagleinsaat20 - 21Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)


Herausgegeben unter Verantwortlichkeit der Buchdruckerei von L. Bicker in Schönberg.


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