No. 80
Die Anzeigen erscheinen wöchentlich zweimal.
Dienstags und Freitags

Schönberg, den 04. Oktober
1867
siebenunddreißigster Jahrgang
Preis vierteljährlich 20 Schilling (Mecklenburg) jährlich 1Mark (Lübeck) 32Schilling (Mecklenburg).
Jahrgang
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[ => Original lesen: 1867 Nr. 80 Seite 1]

Zur Musterung der militairpflichtigen Mannschaft aus dem Geburtsjahre 1846 ist Termin auf

Dienstag, den 15. October c.

und folgenden Tage angesetzt, und haben sich sämmtliche junge Leute am 15. October, Morgens 9 Uhr, hier einzufinden und ihre Taufscheine, sowie die ihnen zu behändigenden Gestellscheine unfehlbar wieder mitbringen.

Schönberg, den 1. October 1867.

Großherzoglich=Mecklenburgische Landvogtei des Fürstenthums Ratzeburg.
F. Graf Eyben.     C. L. v. Oertzen.     Seip.


- Die N. Z. schreibt unterm 30. September: In verschiedenen Zeitungen ist die Nachricht enthalten, die Untersuchung der bei der kürzlich stattgefundenen Wahl zum norddeutschen Reichstags in Pleetz und Roga angeblich vorgekommenen Unregelmäßigkeiten sei dem Patrimonialrichter dieser Güter übergeben. Diese Nachricht ist gänzlich unbegründet. Zuverlässigem Vernehmen nach hat nämlich die Großherzogliche Landesregierung, nachdem die Anzeige von dem bekannten Beschluß des Reichstages (die Wahl des Herrn Kammerherrn v. Oertzen zu beanstanden) hier eingegangen, den Hofrath Berlin in Friedland, welcher in gar keinen geschäftlichen Beziehungen zu dem Grafen Hahn, dem Besitzer jener Güter, steht, mit der betreffenden Untersuchung beauftragt.
- Der Großherzoglich Mecklenburg=Strelitzische Kammerherr und Kammerrath Herr G. von Oertzen ist von Sr. Maj. dem Könige von Dänemark zum Commandeur des Danebrog=Ordens ernannt worden.
- Am 1. October fand im ganzen norddeutschen Bunde die Vereidigung der norddeutschen Contingente für den König von Preußen als Bundesfeldherrn statt. - An demselben Tage wurde von den preußischen Kriegsschiffen die preußische Flagge herunter= und die Bundesflagge unter entsprechenden Feierlichkeiten, als Parade, Salutschüssen etc., aufgezogen.
- Der Reichstag hat am 30. Sept. das Salzgesetz und das Paßgesetz nach scharfer sechsstündiger Debatte in der von den Regierungen vorgelegten Form unverändert angenommen. - In der Sitzung am 1. Octbr. wurde an der Vorberathung des Budgets fortgefahren und u. a. das Marinegesetz erledigt.
- Der Präsident des Reichstages ist am 1. d. von Berlin nach der Burg Hohenzollern abgereist, um dem dort weilenden Könige von Preußen die Adresse des Reichstages zu überbringen. Der König hat nämlich den ausdrücklichen Wunsch ausgesprochen, keine Deputation, sondern den Präsidenten des Reichstages allein zu empfangen, "um die Arbeiten des Hauses nicht zu stören."
- In vielen Städten Italiens hat das Volk einen Augenblick schmerzhaft gezuckt, als sein Liebling Garibaldi in Asinalonga (Langesel) verhaftet wurde. Die Zuckungen sind aber, scheints, schnell vorüber gegangen und der Zug nach Rom ist vollständig verunglückt. Es war der lange Arm Napoleons, der Garibaldi verhaftet hat, der italienische Minister Ratazzi war nur sein Werkzeug. Bis jetzt hat Italien das französische Joch nicht abgeschüttelt, der französische Einfluß verlegt Italien den Weg nach Rom. Napolen war's, der nach Florenz telegraphirte: Laßt Garibaldi die Grenze Rom's nicht überschreiten oder ich lasse meine Franzosen in Rom einrücken! - Das schlug durch! denn die italienischen Politiker wollen die Franzosen nicht mehr nach Rom zurückkehren sehen und erst dann in Rom einziehen und Frankreich abschütteln, wenn Napoleon auswärts, z. B. am Rhein in einen großen Krieg verwickelt ist. Garibaldi wollte so lange nicht warten. Er ist von Alessandria auf seine Ziegeninsel zurückgebracht worden. Ein Schiff, heißt es, kreuzt bei der Insel, um sie zu bewachen, da Garibaldi sich geweigert hat, sein Wort zu geben, die Insel Caprera nicht verlassen zu wollen.
- Die Universität Heidelberg hat ihren sehr geschätzten Professor der Chirurgie, Dr. Weber, und zugleich mit diesem zwei seiner Assistenten durch eine und dieselbe Veranlassung verloren. Alle drei saugten bei einer Kehlkopf=Operation, die sie zur Verhütung einer androhenden Erstickung des von Croup befallenen Patienten vollzogen, das in den Kehlkopf gelangte verdorbene Blut auf, um so ihre menschenfreundliche Aufopferung nach kurzem Leiden mit dem Tode zu büßen.
- Die Familie v. Oertzen hält am 9. October einen Familientag in Malchin.
- Die Hoffnung auf eine einigermaßen erträgliche Ernte in Finnland hatte sich bei den warmen sonnigen Tagen wieder einigermaßen neu belebt, ist nun aber gänzlich verschwunden. Aus Helsingfors schreibt man unterm 5. September: "Wir haben eine furchtbare Nacht verlebt. In unserer nördlich und nordöstlich von der Stadt liegenden Umgebung fiel das Thermometer plötzlich weit unter den Gefrierpunkt. Die Gräben und Pfützen bedeckten sich mit Eis. Diese Nacht vernichtete Alles, was in unserer Gegend noch unberührt geblieben war. Auch aus St. Michel schreibt man, daß in der Nacht zum 3. September die Kartoffeln, Erbsen und Bohnen erfroren sind und das Sommergetreide gelitten hat. Aehnliche Nachrichten laufen auch von andern Seiten ein. Die Bevölkerung ist in Aufregung und Schrecken. Dieser Frost hat alle Hoffnungen zerstört, alle Berechnungen zu Schanden gemacht. Noch sind die vorjährigen Rückstände nicht bezahlt und im Hause ist nicht ein Korn. Welchen furchtbaren

[ => Original lesen: 1867 Nr. 80 Seite 2]

Einfluß die durch mehrjährige Mißernten erzeugte beständige unabweisbare Noth auf die Moralität in Finnland übt, beweist unter Anderm folgendes Factum: In dem Dorfe Pücherne wurde einem Schuster, Vater von vier kleinen Kindern, von seinem Nachbar vorgehalten, daß seine Kinder die Kartoffeln Anderer äßen. Er antwortete, daß er sich bemühen werde, daß sich dies nicht mehr wiederhole. Am folgenden Tag ging die Mutter in die Kirche, der Vater fuhr mit seinen Kindern in das Meer hinaus, band sie zusammen und ertränkte sie.
- Die R. P. berichtet: Der Gewerbeverein von Parchim hatte eine Unterstützung für Gewerbetreibende ausgesetzt, die die Pariser Ausstellung besuchen wollten, und fand nun gestern Abend 8 Uhr im Conferenzzimmer des Rathhauses eine Versammlung dieses Vereins, zwecks Berichterstattung seitens des durch Vermittelung des Vereins zur Pariser Ausstellung gewesenen Schmied Neubauer statt. Leider war die Versammlung, trotzdem der Verein einige 90 Mitglieder zählen soll, nur von 12 Personen besucht. Hr. Neubauer hatte ein vollständiges Tagebuch über seine Reise geführt und war daher im Stande, dieselbe in so eingehender und belehrender Weise zu behandeln, daß wir nur bedauern konnten, diese Versammlung so sehr schwach besucht zu sehen. Nach einigen Bemerkungen über die Reise und Schilderungen seiner Besuche in Versailles, Gr. und Kl. Trianon ging der Redner auf die Beschreibung der Ausstellung und namentlich auf die Maschinen=Ausstellungen in sehr eingehender Weise über. Von den vielen vorgeführten Sachen waren unbedingt am interessantesten die Schilderung von 2 Dampfmaschinen aus New=York, ferner die vollständige Herstellung von Schuhzeug durch Maschinen, die Hutfabrikation, die Goldpyramide, bestehend aus 36,000,514 Unzen Gold und die Holzbearbeitungsmaschine. Zum Schluß führte der Sohn des Hrn. Neubauer, der längere Zeit in Paris war, in anziehender Weise den Ausstellungspark vor. Wir erwähnen nur u. A. die Beschreibung des Glockenspiels, bestehend aus den größten Thurmglocken bis zu den kleinsten Hausthürglocken herab, und die der beiden Brodfabriken, die nur für die Besucher der Ausstellung backen. - Wie wir hören, hat Hr. Neubauer sich bereit erklärt, diesen Vortrag im Handwerkerverein "Concordia" am nächsten Montag zu wiederholen.
- Im Jahre 1863 ist in der Münze zu Petersburg ein Quantum Gold abhanden gekommen und trotz aller Recherchen nicht entdeckt worden. Jetzt stellt es sich heraus, daß ein Arbeiter das Gold entwendet hatte, und da er, auf den ein Verdacht fiel, keine Gelegenheit fand, es zu entfernen, so warf er es in einen mit Kupfer gefüllten Schmelzkessel, und es verschwand in diesem Kupfer, aus welchem dann 2 Kopekenstücke geprägt wurden. Speculanten haben die Goldtheile der 2 Kopekenstücke von der 1863er Prägung herausgewittert und trieben diese Stücke, die sie mit 5 Kopeken bezahlten, mit aller Energie auf, um sie einzuschmelzen. Ein Circular des Finanzministers fordert nun sämmtliche Polizeiregierungen Rußlands auf, darüber zu wachen, daß der Handel mit diesen 2 Kopekenstücken aufhöre, und daß Niemand das in denselben sich befindende Gold, das Eigenthum der Regierung ist, sich anzueignen wage.
- Ein Mitglied des höhern ungarischen Adels hatte in Wien kürzlich die Wette gemacht, daß die Polizei auch einen Mann verhaften würde, wenn er sich ganz in den Schranken der Rechtlichkeit und des Anstandes bewegte. Er kleidete sich deßhalb ärmlich und ging in ein Wiener Kaffeehaus, sich eine Tasse Kaffee fordernd; als der Kellner dieselbe brachte, holte er mit ängstlichen Seitenblicken aus seinem Stiefel eine Tausend=Guldennote hervor, und bat den Kellner, dieselbe zu wechseln. Der Kellner entfernte sich, um, wie er sagte, Münze zu holen, kam aber gleich mit der Polizei wieder, welche den jungen Grafen verhaftete und abführte, indem man vermuthete, daß er die Werthnote gestohlen habe. Die Herren, mit welchen er die Wette abgeschlossen hatte, erwarteten ihn schon an dem Gefängniß und hatten alle Mühe, seine Einschließung zu verhindern, weil man anfänglich diese Herren für Diebesgehilfen und Mitschuldige ansah.


Anzeigen.

Vorladung.

Antragsmäßig soll über die dem Büdner Joachim Hartwig Wilhelm Burmeister zu Schaddingsdorf belegene Bündnerei c. p. ein Hypothekenbuch niedergelegt werden, und werden daher alle Diejenigen, welche Realrechte an diesem Grundstücke zu haben vermeinen und deren Eintragung in das anzulegende Hypothekenbuch verlangen, zu deren Anmeldung auf Freitag den 6. December d. J., Morgens 11 Uhr peremtorisch und unter dem Nachtheil hiermit aufgefordert, daß alle nicht angemeldeten und von der Anmeldungspflicht nicht ausgenommenen Realrechte an dem proclamirten Grundstücke sowohl gegen den jetzigen als künftigen Besitzer desselben erloschen sein sollen.
Ausgenommen von der Anmeldungspflicht sind jedoch diejenigen Gläubiger, welche ihre Forderungen auf einem, mit dem Siegel des Gerichts versehenen, vor dem Liquidationstermin ihnen vorzulegenden und von ihnen zu unterzeichnenden Postenzettel richtig und vollständig aufgeführt gefunden haben.
Schönberg, den 15. August 1867.
Großherzogl. Justizamt der Landvogtei des Fürstenthums Ratzeburg
C. L. v. Oertzen.
(L.S.) Reinhardt.


Verkaufs=Anzeigen.

In dem in der Nachlaßsache des Schneidermeisters und Ackerbürgers Matthias Oldenburg zu Wahlsdorf zum Verkaufe der zum Nachlasse derselben gehörigen, auf dem Schönberger Stadtfelde belegenen Bauerstelle c. p. auf den 27. September c. stattgehabten Ueberbotstermine ist für dies Grundstück nur ein Gebot von 10,010 Taler (Mecklenburg) Pr. Cour. abgegeben worden.
Zum Zwecke der Erzielung eines angemessenen höhern Gebots wird zum Verkaufe dieser bezeichneten Bauerstelle c. p., welche circa 11,338 []Rth. groß und von vorzüglich gutem Boden ist, ein neuer Ueberbotstermin auf Dienstag den 29. October d. J., Vormittags 11 Uhr anberaumt, wozu Kaufliebhaber hiedurch vorgeladen werden. Bemerkt wird, daß die Stelle c. p. ohne Inventar verkauft wird, daß im Termine über 10,010 Taler (Mecklenburg) Pr. Cour. geboten werden muß und daß der Zuschlag auf das in diesem Termine abgegebene Meistgebot auf Grund und in Gemäßheit der Verkaufsbedingungen, welche auf der Registratur einzusehen, auch abschriftlich gegen die Gebühr zu erhalten sind, ertheilt werden wird.
Die Besichtigung der Stelle c. p. ist übrigens nach zuvoriger Meldung bei dem jetzigen Pächter, Hauswirth Peter Wigger zu Rottensdorf, jederzeit gestattet, und wird im Uebrigen auf die betreffende frühere Annonce vom 16. Juli c. in Nr. 65, 69 und 75 verwiesen.
Schönberg, den 28. September 1867.
Großherzogl. Justiz=Amt der Landvogtei dess Fürstenthums Ratzeburg.
C. L. v. Oertzen.
(L.S.) A. Dufft.


Am Donnerstag den 10. d. Mts. öffentlich meistbietend gegen gleich baare Zahlung verkauft werden:

1 Kuh, 1 dreijährige Starke, 2 jährige und 2 halbjährige Schweine.
Carlow, den 4. October 1867.
Struck.

Schulanzeige.
Der Unterricht in der Domschule beginnt wieder am Montag den 7. October. Diejenigen Eltern, welche ihre Kinder dieser Schule anzuvertrauen wünschen, werden ersucht, dieselben bis dahin bei dem Unterzeichneten anzumelden.
Domhof, den 29. Sept. 1867.
J. G. Willers.


[ => Original lesen: 1867 Nr. 80 Seite 3]

Vor einiger Zeit , Nr. 75,231, ausgestellt auf den Namen Friedr. Schmidt aus Rehna und 50Taler (Mecklenburg) enthaltend, entweder verwechselt oder an einen Unbefugten abgegeben. Indem ich nun hiemit öffentlich anzeige, daß ich bereits in Schwerin die nöthigen Schritte gethan, und somit das Buch keinen Werth mehr hat, warne ich Jeden vor Ankauf desselben.
J. P. Bade.


Zum bevorstehenden Markt halte mein Manufactur=Geschäft bestens empfohlen. Dasselbe ist mit vielen neuen Waaren, besonders auch für Landleute, gut assortirt und gebe die billigsten Preise.
Ludwig Creutzfeldt.


Zum bevorstehenden Schönberger Herbst=Markte empfehle ich mich mit meinen
Tuch=, Manufactur & Mode=Waren,
welche durch vortheilhafte Einkäufe in Hamburg, Berlin und Leipzig eine vorzügliche Auswahl von allen dahin gehenden Artikeln für Stadt= und Landbewohner bieten und die ich zu den billigsten Preisen offerire.
Hoher Festtage wegen kann ich nur am ersten Markttage bis 4 Uhr Nachmittags dort sein, und bitte ich meine werthen Gönner, dies gefälligst zu berücksichtigen und mich bis dahin recht zahlreich zu beehren.
G. A. Levissohn aus Rehna.


Zum bevorstehenden Markte halte ich mein durch bedeutende Einläufe vergrößertes Tuch-, Manufactur- und Modewaaren-Geschäft bestens empfohlen und gebe ich die billigsten Preise.
Schönberg.
Heinrich Creutzfeldt.


Wohnungs=Veränderung.
Vom heutigen Tage an habe ich mein Materialwaaren=Geschäft nach meinem Hause bei der Kirche Nro. 171 verlegt.
Meinen geehrten Gönnern für das mir geschenkte Wohlwollen dankend, bitte ich, mir dasselbe auch fernerhin erhalten zu wollen.
Hochachtungsvoll Heinrich Otto.


Einfache und doppelte Bruchbänder, Suspensorien (Tragbeutel), Fontanellbinden, Wundspritzen in Glas, Horn und Gummi zu jeglichem Gebrauch, Milchpumpen, sehr zweckmäßig bei wunder Warze, die Muttermilch im Glase aufzufangen, um das Kind damit zu stillen, Warzenzieher, zum gewöhnlichen Gebrauch, um die Warze hervorzuholen und zugleich die Milch aufzufangen, Warzendeckel, Mutterkränze, runde, sowie auch mir Flügel, Gummi=Zahnkitt. Sehr gut zum Gebrauch für hohle Zähne, Gummi=Wundpapier, zweckmäßig bei offenen Wunden, um dadurch das Durchnässen zu verhüten, sowie giftfreie Milchsauger von reinem Gummi sind stets zu haben bei Emil Jannicke, Bandagist u. Handschuhmacher. Schönberg.
NB. Auch mache ich darauf aufmerksam, daß ich von jetzt an Warzenzieher zum täglichen Gebrauch ausleihe.


J. Burchardt aus Rehna empfiehlt sich zum bevorstehenden Markte mit seinen bekannten Tuch- und Manufaktur=Waaren.
Im Besitze der persönlich auf der Leipziger Messe eingekauften Waaren wird derselbe in allen Artikeln mitbringen:
Kattun von 4 Schilling (Mecklenburg) an die Elle. Gute, reelle Tuche, Buckskins und Düffel, Blanke und schwarze Bänder, neueste Muster. Atlas und Taffet zu Schürzen, sehr preiswürdig. Ausgezeichnet schöne schwarze Zanella in glatt und bunt. Mäntel und Jacken in allen Größen.
Um zahlreichen Besuch bittet
Achtungsvoll J. Burchardt.
Wie immer im Hause des Hrn. Goldschmied Fischer.


Von fertigen Korn=Säcken, Bettfedern und Daunen, sowie allen Sorten Bettzeugen führe ich am Markttage Proben bei mir und empfehle mich zugleich zur Lieferung jeder Art fertiger Federbetten in verschiedenen Preisen.
H. Rohde aus Rehna.


Zum bevorstehenden Jahrmarkt empfehle ich mein Lager von Tuch=, Manufactur= und Mode=Waaren, Damen=Mänteln und Jacken, sowie fertigen Damen=Unterröcken, welches durch alle Neuheiten zur Saison completirt ist, bestens.
Für Landleute hebe ich besonders Tuche, Atlas Schürzen und blanke Bänder hervor, welche sich durch Billigkeit und Neuheit besonders auszeichnen.
Sämmtliche baumwollene Waaren verkaufe ich zu bedeutend billigern Preisen.
H. Rohde aus Rehna,
vor dem Hause des Herrn Gastwirth Fick.


August Groth,
Marienstraße,
empfiehlt zum bevorstehenden Markt sein durch neue Zusendungen auf das reichhaltigste completirtes
Manufacturwaaren=Lager, wie Tuche, Düffels, Buckskins und halbwollene Waaren, ferner eine große Auswahl Kleiderstoffe, Umschlagtücher, Fanchons, Seelenwärmer u. s. w. Die Preise sind fest, aber möglichst billig gestellt, und werden namentlich altere Kleiderstoffe zu bedeutend herabgesetzten Preisen verkauft.


[ => Original lesen: 1867 Nr. 80 Seite 4]

Karl Kindt aus Rehna empfiehlt sich zum diesjährigen Schönberger Frühjahrsmarkt mit einer großen Auswahl Schuhzeug für Damen darunter namentlich Zeug= und Leder=Gamaschenstiefel in allen Größen, hohe Schnürstiefel, Morgenschuhe und lackirte Schuhe, und Kinder=Arbeit in verschiedenen Sorten; Alles in geschmackvollster Facon.
Sein Stand ist wie gewöhnlich vor dem Hause des Herrn Kaufmann Boye; die Bude ist mit seiner Firma versehen.


Uhren
empfiehlt zu den billigsten aber festen Preisen, wie folgt:
Silberne Cylinder=Uhren von 6 1/2 Thlr. an bis 14 Thlr.
Silberne Anker=Uhren von 10 Thlr. an bis 20 Thlr.
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Stutz=, Tableau=, Gewicht=Uhren in allen Arten.
Talmiketten in neuester Facon hält stets auf Lager
E. Rohr, Uhrmacher.


Zur Wintersaat=Bestellung empfiehlt ihre als die billigsten und wirksamsten Dünger bekannten Superphosphate aus Baker= und Navassa=Guano, laut gratis zu erhaltender Brochüre.
Die Superphosphat=Fabrik von Emil Güssefeld, Hamburg.
Comptoir: Nr. 1, Neuer Wandrahm.


Palmnuß=Oelkuchen zur Milch Vieh=Fütterung.
Emil Güßefeld, Hamburg.
Nr. 1, Neuer Wandrahm.


Mit Wollen= und Baumwollen=Waaren, als Düffel, Buckskin, Flanell und Bettzeugen empfiehlt sich
Schönberg.
J. J. Schäper.


Zum bevorstehenden Herbst=Markte empfehle ich mich mit einer Auswahl von Winterhüten, Hauben, Netzen u. s. w., ferner, um aufzuräumen, eine Quantität Bänder, die Elle zu 1, 2 und 3 Schilling (Mecklenburg) zu verkaufen.
Ergebenst J. Kiel.


Auf meinem Ackerstücke auf dem Osterfelde ist mir in diesen Tagen durch fremde Kühe mein noch ungemähter Klee abgeweidet. Wer mir die Eigenthümer dieser Kühe zur gerichtlichen Bestrafung namhaft macht, dem zahle ich 2 Thaler Belohnung. Senator C. Köhler.


Vor ca. 4 Wochen ist in meinem Hause ein Gesangbuch liegen geblieben, das der als rechtmäßig sich ausweisende Eigenthümer gegen Erstattung der Insertionskosten zurückerhalten kann.
Färbermeister Breuel.


Zeugniss.
Den ächten weißen Brust=Syrup vom alleinigen Erfinder und Fabrikanten desselben, Herrn G. A. W. Mayer, Breslau, Vorwerksstraße 1c, habe ich verschiedenen Proben einer genauen chemischen, sowohl qualitativen wie quantitativen Untersuchung in meinem chemischen Laboratorium unterzogen, und kann ich dem wiederholten Zeugnisse vom Sanitäts=Rath und Königlichen Kreis=Physikus Herrn Dr. Klose, der wissenschaftlichen Begutachtung und chemischen Untersuchung des Königl. Polizei=Physikus und Medizinal=Raths Herrn Dr. Wendt, sowie dem Zeugnisse des praktischen Arztes Herrn Dr. Schwand, welche alle übereinstimmend bezeugen, daß die Bestandtheile des Mayerschen weißen Brust=Syrups nur in Zucker gelöste, schleimführende vegetabilische Substanzen sind, die in passender Weise im genannten Syrup enthalten, beipflichten, was ich hiermit der Wahrheit gemäß bescheinige.
Breslau, im Januar 1867.
Dr. Werner, Direktor des Polytechnischen Bureau.

Für Schönberg und Umgegend nur allein beim Buchbinder C. Sievers.


Am Dienstag den 8. d. Mts. habe ich einen neuen Transport starker 1 1/2jähriger= und Säugefüllen hier, die ich den Herren Landleuten freundlichst empfehle.
Schönberg.
Lorenz Vock.


Des Jahrmarktes wegen fährt mein Omnibus nicht am Dienstag, sondern schon am Montag den 7. October von hier nach Lübeck.
Schönberg.
F. Fick.


Kirchliche Nachrichten.
Schönberger Gemeinde.

Geboren: Den 21. September. Dem Schneidermeister Meyer vor Schönberg ein Sohn. - Den 29. Sept. Dem Hauswirth H. H. Oldorp zu Resdorf eine Tochter. - Den 30. Sept. Dem Arbtsm. Krellenberg vor Schönberg eine Tochter.

Gestorben: Den 22. Sept. Johann Heinrich David Dräger, Schmiedemeister zu Petersberg, 57 J. 3 M. alt. -Den 23. Sept. Fr. Heinr. Joach. Fick, Arbtsm.=Sohn zu Westerbeck, 1 J. 1 M. alt.

Copulirt: Den 20. Sept. Hans Eckmann, Büdner und Schmiedemeister zu Zarnewenz, und Anna Elisabeth Vogt daselbst.

Proclamirt: Carl Georg Fick, Lehrer an hiesiger Mädchenschule, und Dorette Lisette Auguste Ernestine Hersen zu Wittenburg.

Sonntag, den 6. October 1867.
Früh=Kirche: Pastor Kaempffer.
Vormittags=Kirche: Pastor Fischer.
Amts=Woche: Pastor Fischer.


Meteorologische Beobachtungen.
1867
Oct.
Barometer   Wärme   Wind Stärke  
Paris. Lin.
300 +
niedrigste
°R.
höchste
°R.
       
1.
2.
3.
37.50
34.87
32.25
6.5
6.0
6.1
9.5
10.5
9.6
NW
SW
SW
2
3
2
wolkig.
-
-

Am 3. Gew. und 18 Kubikz. Regen auf 1 []'.


Markt=Preise in Lübeck.
Butter, Meckl. d. Pfund12 1/2 - 13 Schilling (Mecklenburg).
Holst. d. Pfund13 1/2 - 14 Schilling (Mecklenburg).
Hühner, d. St.12 - 16 Schilling (Mecklenburg).
Küken, d. St.6 - 8 Schilling (Mecklenburg).
Tauben, d. St.3 - 4 Schilling (Mecklenburg).
Schinken, d. Pfund9 1/2 Schilling (Mecklenburg).
Wurst d. Pfund10 Schilling (Mecklenburg).
Schweinskopf, d. Pfund5 Schilling (Mecklenburg).
Enten, d. St.16 - 18 Schilling (Mecklenburg).
Eier 6 - 7 St. für4 Schilling (Mecklenburg).
Kartoffeln, d. Faß6 à 7 Schilling (Mecklenburg).


Getreide=Preise in Lübeck.
(per Sack in Lüb. Crt.)
Weitzen26 - 27Mark (Lübeck)8Schilling (Mecklenburg)
Roggen19 - 20Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)
Gerste15 - 15Mark (Lübeck)8Schilling (Mecklenburg)
Hafer10 - 10Mark (Lübeck)8Schilling (Mecklenburg)
Erbsen19 - 20Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)
Wicken-Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)
Buchweizen12 - 13Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)
W.=Rapsaat22 - 23Mark (Lübeck)4Schilling (Mecklenburg)
Wint.=Rübsen21 - 22Mark (Lübeck)4Schilling (Mecklenburg)
Schlagleinsaat19 - 20Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)


Herausgegeben unter Verantwortlichkeit der Buchdruckerei von L. Bicker in Schönberg.


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