No. 71
Die Anzeigen erscheinen wöchentlich zweimal.
Dienstags und Freitags

Schönberg, den 03. September
1867
siebenunddreißigster Jahrgang
Preis vierteljährlich 20 Schilling (Mecklenburg) jährlich 1Mark (Lübeck) 32Schilling (Mecklenburg).
Jahrgang
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[ => Original lesen: 1867 Nr. 71 Seite 1]

- Nach dem Vorschlage Preußens soll das preußische Freizügigkeitsgesetz für das ganze Bundesgebiet aufgestellt werden. Dasselbe lautet dahin, daß keinem selbständigen Unterthan an dem Orte, wo er eine eigene Wohnung oder einen selbständigen Unterhalt sich zu verschaffen im Stande ist, der Aufenthalt versagt oder erschwert werden kann. Eine Ausweisung soll nur dann begründet sein, wenn dauernde Erwerblosigkeit nachgewiesen ist.
- Der König von Preußen will den norddeutschen Reichstag in Person eröffnen. An den Materialien zur Thronrede wird schon jetzt fleißig gesammelt.
- Der Aufstand in Spanien greift immer weiter um sich. Die Landbevölkerung steht überall unter den Waffen und sucht die Städte zu gewinnen. In der königlichen Familie herrscht der größte Schrecken und man hat Alles zur Flucht vorbereitet. General Prim ist bei der Armee der Aufständischen angekommen und schon sind einige Regimenter der königlichen Truppen zu den Aufständischen übergetreten. Auch Saragossa ist mit seiner Garnison zu den Insurgenten übergegangen.
- In Deutschland hat kein Land so viel Advokaten als Mecklenburg=Schwerin. Dort kommt immer auf 1731 Seelen ein Advokat, während in Preußen erst auf 12,800 Seelen einer kommt, nach Mecklenburg hat das Königreich Sachsen die meisten Advokaten.
- In dem armen Johann=Georgenstadt, das, wie bereits gemeldet, fast ganz niedergebrannt ist, soll der Jammer und die Noth sehr groß sein. Der Küster der zuerst Sturm läutete, dann aber seinen Kindern das Läuten übertrug, um seine Habseligkeiten zu retten, konnte zuletzt seine Kinder nicht mehr retten, da der Thurm in hellen Flammen stand, und so sind sie elendiglich umgekommen. Der König von Sachsen begab sich sogleich an die Jammerstätte, um die Noth zu lindern und die durch Brand Verunglückten zu trösten.
- Bei den in Spandau seit Monaten fortgesetzten Schießversuchen hat sich bisher nur das amerikanische Peabody=Gewehr dem preußischen Zündnadelgewehr ebenbürtig, ja in manchen Eigenschaften unbedingt überlegen bewiesen, während dies mit dem französischen Chassepot=Gewehr durchaus nicht der Fall ist.
- In Bonn werden neuerdings wegen zu großer Ueberhandnahme der sogenannten "Pauckereien" vom Zuchtpolizeigericht energische Maßregeln ergriffen. Ein kürzlich abgefaßtes gewöhnliches Schlägerduell zog jedem der Duellanten eine fünfmonatliche Einschließungshaft zu.
- Das Befinden der unglücklichen Kaiserin Charlotte soll zuverlässigen Nachrichten zufolge in fortschreitender Besserung sich entwickeln. Von der Annahme einer Vergiftung sind die Aerzte zurückgekommen. Noch kennt die Kaiserin das Schicksal ihres Gemahls nicht.
- Auf seiner Reise soll an den türkischen Sultan in Schönbrunn das Gesuch gestellt worden sein, er möge doch dafür sorgen, daß die Christen in seinem Reiche nicht mehr Hunde genannt würden. Ja, das will ich, entgegnete der Sultan, wenn die Christen es unterlassen, ihre Hunde "Sultan" zu heißen.
- Ein Pariser Blatt bringt eine Correspondenz aus Berlin, wonach es sich um eine Zusammenkunft der Souveräne von Preußen, Bayern, Württemberg, Darmstadt und Baden handele. Dieselbe solle am 6. oder 8. September in Baden=Baden stattfinden und ein Gegenstück zu Salzburg sein.
- Die irdischen Ueberreste des Herzogs von Reichstadt (Napoleon II.) werden in diesen Tagen von einer Commission französischer Würdenträger in Wien entgegengenommen und nach Frankreich gebracht.
- Die preußische General=Post=Behörde hat mit der Lebensversicherungs=Gesellschaft Nordstern in Berlin einen Vertrag geschlossen wegen Versicherung der Unterbeamten im ganzen Bereich dieser Behörde; der Handelsminister hat eine bedeutende jährliche Unterstützung zu diesem Zwecke bewilligt.
- Die Indianerangelegenheiten in Amerika gestalten sich immer weniger befriedigend. Ein Zug der Pacific=Eisenbahn wurde überfallen und zerstört, die Passagiere wurden ermordet. Auch werden die Arbeiten durch fortwährende Angriffe gestört.
- Aus Lübeck, 28. August enthalten die Hamb. Nachr. folgende Mittheilung: In voriger Woche waren sämmtliche Mitglieder - hiesige und auswärtige - der Direction des Lübeck=Kleinen Eisenbahnunternehmens hier versammelt und unterhandelten wiederholt mit Herrn v. Warnstedt als Vertreter eines Banquier=Consortiums. Die Vorhandlungen wurden Anfangs sehr geheim gehalten; jetzt aber verlautet darüber aus zuverlässiger Quelle Folgendes. Das englische Haus Barned Brothers, von welchem ursprünglich der Plan dieses Eisenbahnunternehmens ausging, war der Haupt=Actionair - um nicht geradezu zu sagen der einzige - dasselbe hatte die Caution bestellt und die erste Einzahlung geleistet, sah sich aber schon bei der zweiten Einzahlung außer Stande, seinen Verbindlichkeiten nachzukommen und wurde nach Ablauf der mehr als verlängerten Frist ausgeschlossen. Mit Baron Erlanger in Frankfurt und dem Eisenbahnunternehmer Brasley in London waren nun schon seit längerer Zeit Verhandlungen im Gange, um sie zum Eintritt in die Rechte und Pflichten von Barned Brothers zu veranlassen, und in der Conferenz am 28. August sollte mit Herrn v. Warnstedt das Geschäft abgeschlossen werden. Dies ist aber nicht geschehen , da die Direction die gestellten Bedingungen nicht annehmbar fand und es ist jetzt eine kurze schon in nächster Woche abgelaufene Frist gestellt, binnen welcher das Consortium sein Ultimatum stellen soll. Die Direction kann übrigens den Ausfall mit ziemlicher Ruhe entgegensehen, denn wenn auch eine Einigung nicht erzielt wird, so steht schon ein Abschluß von anderer Seite in Aussicht. Es hat nämlich die mecklen=

[ => Original lesen: 1867 Nr. 71 Seite 2]

burgische Eisenbahn=Gesellschaft sich bereit gezeigt, den Bau und Betrieb der Lübeck=Kleinen Bahn unter noch näher festzustellenden Bedingungen zu übernehmen und auf diese Bedingungen scheint die Direction eingehen zu können.
- Ueber den günstigen Lauf und die hohe Bedeutung der kürzlich eröffneten Brennerbahn bemerkt die K. Z. : Die jetzt vollendete Brennerbahn verbindet Deutschland mit Italien auf der kürzesten Strecke. Dieselbe läuft von Innsbruck nach Bozen, von dort in's Etschthal nach Verona. Für den Weltverkehr ist somit ein Weg hergestellt, dessen Bedeutung sich bis jetzt kaum ermessen läßt und was landschaftliche Schönheit anbelangt, so kann sich keine andere Bahn der Welt mit dieser messen. Sie läuft vorüber an der Gletscherwelt Tyrols und tritt dann heraus in die Gefilde Italiens, aus dem Eismeer in die Blüthenwelt des Südens. Die neue Bahn ist ein Triumpf der modernen Zeit, ihre Eröffnung ein Weltereigniß.
- Der Kaiser von Oesterreich hat seinen französischen Gästen in Salzburg noch einen genußreichen Abend dadurch bereitet, daß er den berühmten Männergesangverein aus Wien kommen ließ. Das französische Kaiserpaar soll über den Gesang ganz entzückt gewesen sein. Napoleon sagte in deutscher Sprache: Ich erinnere mich aus meiner Jugendzeit mit Freuden des deutschen Gesanges; Deutschland ist in der Musik allen andern Ländern voraus, namentlich im Männergesang, der das Herz veredelt. Auch in Frankreich bilden sich Gesangvereine, sind aber nicht so entwickelt. Die Kaiserin Eugenie ließ sich den Dirigenten, Herrn Dumba, vorstellen und sagte zu ihm: Très charmant.
- Kein Mensch in der Welt kann gegen die Mode und ihre Tyrannei aufkommen. Sie fördert rasch große Industriezweige und die mit ihr beschäftigten Arbeiter und stürzt sie vorübergehend wieder ins Unglück. Der Erfindungsgeist der Fabrikherren und ihre Energie kann allein nach einiger Zeit Hülfe schaffen. In Frankreich hat die Mode glatter, einfarbiger Seidenstoffe zahlreichen Arbeitern ihr ganzes oder halbes Brod genommen, in England thut dies eine andere Laune der Mode. In Bedfordshire und Hertfordshire verdienten Tausende von Männern, Frauen und Kindern ihr Brod mit Strohflechten und Nähen, plötzlich wurde der Strohhut unpopulär und abgeschafft. Seitdem stehen die größten Fabriken still und die Arbeiter sind brodlos.
- Hast du den Türken gesehen? Mit dieser Frage wurde täglich ein junger Kürassieroffizier in Wien von seinen Kameraden gehänselt. Die Ursache war folgende. Als der Großsultan in Wien weilte, kauften seine Großwürdenträger viele Schmucksachen ein, um daheim den Frauen eine Freude damit zu bereiten. So hatte Einer derselben einen Schmuck ausgehandelt, als er bezahlen will, hat er die Börse vergessen. Unser Offizier kommt dazu, sieht die Verlegenheit und erbietet sich, die Summe auszulösen und übergibt seine Karte dem Türken. Der Sultan reist mit seinem Gefolge ab, und wer kein Geld bekam, das war der Offizier, der das Nachsehen zu haben schien. So verging eine peinliche Woche, da tritt der Postbote mit einem großen Packet in die Stube des Offiziers, bringt mit einem Dankschreiben das geliehene Geld und eine prachtvolle Türkenpfeife mit Edelsteinen geschmückt. Seitdem hänselt man ihn nicht mehr.
- Der französische Hof=Train. Der Kaiser Napoleon und die Kaiserin Eugenie haben die Reise von Paris nach Salzburg in einem eigenen Hof=Train zurückgelegt, der in Bezug auf Eleganz und Comford Alles übertrifft, was einem Reisenden während der Fahrt auf der Eisenbahn geboten werden kann. Der Train besteht aus neun Waggons, welche durch zierliche Brücken so mit einander in Verbindung stehen, daß sich aus ihnen eine Enfilade von Zimmern bildet, von denen jedes seine eigene Bestimmung hat. Den Mittelpunkt des Ganzen bildet ein Salon, welcher als der Versammlungsort der beiden Majestäten und ihrer hoffähigen Begleiter angesehen werden muß. Er ist mit Divans, Causeusen und Fauteuils reichlich ausgestattet, die Wände desselben sind mit Spiegeln, Bildern, Uhren und Armleuchtern verziert. An den Salon schließen sich in der einen Richtung ein Speisesaal, in der andern das Arbeitszimmer des Kaisers an. Der Speisesaal hat in der Mitte einen Tisch, dessen Platte beliebig vergrößert und verkleinert werden kann. An den beiden Seiten desselben, welche mit der Richtung des Waggons parallel laufen, befinden sich Fauteuils, die bezüglich der Form mit den Fauteuils unserer Eisenbahncoupes übereinstimmen. Das Arbeitszimmer des Kaisers enthält einen geschmackvollen Secretair, eine Uhr im Renaissance=Styl, einen Wärmemesser, einen Barometer und einen Telegraphen=Apparat, dessen Drähte unter den Waggons hindurch mit den Appartements der verschiedenen Hofbeamten, welche das Kaiserpaar auf ihren jeweiligen Reisen begleiten, in Verbindung stehen. Für gewöhnlich beschränkt sich der Kaiser darauf, mittelst dieses Telegraphen Signale an den Train=Führer, an den mit Küchen= und Keller=Aufsicht betrauten Hofbeamten oder an den begleitenden Telegraphisten, welcher dem Zuge beigegeben ist, abzugeben. Dieses geschieht dadurch, daß der Kaiser den Zeiger des Apparates auf das seinen Wünschen entsprechende Wort stellt, z. B.: servez! plus vite! arrêtez! Aide-de-camp! und sodann den Strom in die Drähte leitet. An das Arbeitszimmer schließt sich das Schlafgemach des Kaisers und der Kaiserin. Die beiden Betten befinden sich rechts und links an den Längenwänden des Waggons angebracht und lassen in Beziehung auf ihre innere Ausstattung vom Unterbett bis zum Kopfkissen nichts zu wünschen übrig. Die übrigen Waggons sind für die Gäste des französischen Kaiserpaares und für die Begleitung desselben bestimmt. Der Küche und dem Keller sind angemessene Plätze angewiesen. Die äußere Ausstattung der Waggons, namentlich desjenigen, den man bei Hofe "la terasse" nennt, und der viele Aehnlichkeit mit einem luftigen Gartenhause hat, ist eine glänzende.


Die Geheimnisse der Küste.
Von E. Hellmann.
[Erzählung]
(Fortsetzung.)

[ => Original lesen: 1867 Nr. 71 Seite 3]

Die Geheimnisse der Küste.
Von E. Hellmann.
[Erzählung]
[Fortsetzung.]


Anzeigen.

Auf Instanz eines Gläubigers ist der Verkauf des allhier in der Siemzerstraße belegenen Wohnhauses c. p. der Schlösserwittwe Abels zu Schönberg in vim executionis verfügt worden. Es wird demgemäß ein Verkaufs=Termin auf Dienstag den 8. October d. J., Vormittags 11 1/2 Uhr, und ein Ueberbots=Termin auf Freitag den 8. November d. J., Morgens 11 Uhr, hiedurch angesetzt, wozu Kaufliebhaber sich auf hiesiger Gerichtsstube einfinden wollen.

[ => Original lesen: 1867 Nr. 71 Seite 4]

Die Verkaufsbedingungen sollen im Verkaufstermin endlich regulirt werden, und wird hiedurch der Schuldnerin, Schlösserwittwe Abels hieselbst, sowie deren an dem zu veräußernden Grundstück berechtigten dinglichen Gläubigern freigelassen, in diesem Termin zu erscheinen.
Gleichzeitig wird zur Anmeldung aller dinglichen Ansprüche an das allhier in der Siemzerstraße belegene Wohnhaus c. p. der Schlösserwittwe Abels hieselbst, zur Vorlegung der Originalien und sonstigen schriftlichen Beweismittel, sowie zur etwanigen Prioritätsausführung Termin auf Dienstag den 8. October d. J., Morgens 10 Uhr,
hiedurch anberaumt, und werden dazu alle Berechtigten unter dem Nachtheile der Abweisung und des Ausschlusses hiemittelst vorgeladen.
Schönberg, den 17. Juli 1867.
Großherzogl. Justizamt der Landvogtei des Fürstenthums Ratzeburg
C. L. v. Oertzen.
(L.S.) A. Dufft.


Am Sonntag den 8. September, Nachmittags 3 Uhr, soll die Nachmaht meiner beiden bei der Schinderkuhle, zwischen denen der Wittwe Renzow und der Krämerwittwe Maaß belegenen Moore öffentlich meistbietend auf dem Stamm gegen gleich baare Bezahlung verkauft werden. Das eine Moor enthält Kuhfutter, das andere Pferdefutter.
Schönberg.
Wittwe Trems.


Geschäfts=Eröffnung.
Hiedurch erlauben wir uns, die Anzeige zu machen, daß wir hier am Platze,
Kohlmarkt, Ecke der Sandsstrasse, Nro. 270,
ein
Tuch- und Manufacturwaaren-Geschäft
am heutigen Tage eröffnet haben. Wir hoffen durch billige und aufmerksame Bedienung alle uns Beehrende zufrieden zu stellen und bitten um eine freundliche Unterstützung unseres Unternehmens.
Hochachtungsvoll,
Lübeck, den 31. August 1867.
Hennings & Lenschau.


Die Schlutuper Schmiede
mit Ländereien, Wiesen und Torfmoor ist von Michaelis d. J. ab zu verkaufen oder zu verpachten. Reflectanten werden gebeten sich zu melden bei F. Krüger & Co. in Lübeck, Beckergrube Nr. 198.


Ich bin gewilligt, die Nachmaht von meiner Wiese im Bruch, sehr gutes Kuhheu, auf dem Stamm zu verkaufen. Reflectirende mögen sich bei mir melden.
Schönberg.
F. Bockwoldt, Rademacher.


Zur Versammlung des Imker-Vereins
am Sonnabend d. 8. d. Mts., Nachmittags 3 Uhr, bei Hrn. Seeler in Sahmkow ladet alle Bienenfreunde ergebenst ein
D. Hempel.


A. R. Günthers Benzoë-Seife.
(Aus der Fabrik von B. E. Bergmannes.)
Diese chemisch reine Seife ist das anerkannt beste und wirksamste Schönheitsmittel und beseitigt in kurzer Zeit ganz sicher alle, auch veraltete Hautkrankheiten, enthält die feinsten, heilkräftigsten Wohlgerüche, und ist daher auch eine ganz vorzügliche Rasir- und Badeseife, gibt der Haut die jugendliche Frische, Weichheit und Zartheit wieder und befördert auch, als Kopfhaut-Reinigungsmittel angewendet, durch ihre nervenstärkenden Bestandtheile den Haarwuchs unzweifelhaft.
Vorräthig à Stück 5 Sgr. bei J. F. Eckmann.


Wer noch rechtmäßige Forderungen an unsern zu Bechelsdorf verstorbenen Bruder Peter Freitag zu haben glaubt, wolle sich ehestens bei uns melden.
Zugleich fordern wir Diejenigen, die ihm, wie wir wissen, noch schuldig sind, auf, sich gleichfalls baldmöglichst an uns wenden zu wollen.
Gebrüder Jochen und Heinrich Freitag in Lübsee.


Lager von Tapeten, Borden & Rouleaux bei C. Schwedt.


Physikats=Zeugniß.
Der Alpenkräuter=Liqueur "Hämorrhoiden-Tod" des Dr. J. Fritz ist aus vegetabilischen, aromatisch bittern Stoffen mit reinstem Cognac bereitet und wirkt magenstärkend, schleimlösend und gelinde eröffnend. Er entfaltet seine wohltätige Wirkung insbesondere gegen das unter dem Collectivnamen "Hämorrhoiden" bekannte Leiden und die daraus hervorgehenden Beschwerden der gestörten Verdauung, Magen= und Darmverschleimung, trägen Leibesöffnung, hypochondrischen Gemüthsverstimmung etc. etc. Auf Grund eigener Beobachtung kann ich diesen Liqueur allen denjenigen Personen, welche an den genannten Beschwerden leiden, empfehlen.
Lauenberg i. Pomm. Dr. Schultzen, Königl. Sanitätsrath und Kreis=Phys.
Niederlage in Schönberg à Flasche 10 Sgr. bei Carl Bade.


Nach Lübeck wird ein Lehrling für ein Conditorei= und Kuchen=Geschäft gesucht. Näheres in der Expedition dieser Blätter.


Meteorologische Beobachtungen.
1867
Aug.
Barometer   Wärme   Wind Stärke  
Paris. Lin.
300 +
niedrigste
°R.
höchste
°R.
       
30.
31.
1.
2.
39.16
37.39
36.27
38.17
12.6
11.6
11.9
14.5
17.8
20.2
21.1
16.1
SW
SO
S
NNW
1
1
0
1
zieml. heiter.
heiter.
wolkig.
heiter.

Am 30. Aug. Morg. 3 Kubikz. Regen auf 1 []'.
Am 1. Sept. Nachm. u. Abds. Gew.; 3 Kubikz. Regen auf 1 []'.


Markt=Preise in Lübeck.
Butter, Meckl. d. Pfund12 - 12 1/2 Schilling (Mecklenburg).
Holst. d. Pfund12 1/2 - 13 Schilling (Mecklenburg).
Hühner, d. St.14 - 16 Schilling (Mecklenburg).
Küken, d. St.8 - 10 Schilling (Mecklenburg).
Tauben, d. St.3 - 4 Schilling (Mecklenburg).
Schinken, d. Pfund9 Schilling (Mecklenburg).
Wurst d. Pfund10 Schilling (Mecklenburg).
Schweinskopf, d. Pfund5 Schilling (Mecklenburg).
Enten, d. St.16 - 18 Schilling (Mecklenburg).
Eier 7 St. für4 Schilling (Mecklenburg).
Kartoffeln, d. Faß5 - 6 Schilling (Mecklenburg).


Getreide=Preise in Lübeck.
(per Sack in Lüb. Crt.)
Weitzen26 - 27Mark (Lübeck)8Schilling (Mecklenburg)
Roggen17 - 18Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)
Gerste15 - 15Mark (Lübeck)8Schilling (Mecklenburg)
Hafer12 - 12Mark (Lübeck)8Schilling (Mecklenburg)
Erbsen15 - 17Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)
Wicken-Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)
Buchweizen14 - 15Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)
W.=Rapsaat22 - 23Mark (Lübeck)8Schilling (Mecklenburg)
Wint.=Rübsen20 - 22Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)
Schlagleinsaat20 - 21Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)


Herausgegeben unter Verantwortlichkeit der Buchdruckerei von L. Bicker in Schönberg.


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