No. 69
Die Anzeigen erscheinen wöchentlich zweimal.
Dienstags und Freitags

Schönberg, den 27. August
1867
siebenunddreißigster Jahrgang
Preis vierteljährlich 20 Schilling (Mecklenburg) jährlich 1Mark (Lübeck) 32Schilling (Mecklenburg).
Jahrgang
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[ => Original lesen: 1867 Nr. 69 Seite 1]

Nachdem durch Bekanntmachung Großherzoglicher Hoher Landes=Regierung vom 17. d. M. die Wahl eines Abgeordneten zum Norddeutschen Reichstage auf den 31. dieses Monats ausgeschrieben worden ist und die verschiedenen Wählerlisten vorschriftsmäßig ausgelegen haben, werden hierdurch die Wahlbezirke und die Locale, woselbst die Wahl vorzunehmen, bekannt gemacht:

1. Wahlbezirk: Stadt Schönberg, Ackerbürger Grevsmühl, Ziegelei auf der Stadtfeldmark.
     Wahllokal: bei Wittwe Boye hieselbst.

2. Wahlbezirk: Amt und Amtsfreiheit, Mühle, Bauhof, Feldzieglei, Kleinfeldt, Mahlzow, Kl. Bünsdorf, Gr. Bünsdorf
     Wahllocal: Registratur=Gebäude.

3. Wahlbezirk: Sülsdorf, Teschow, Hof und Dorf Zarnevenz, Schwanbeck, Siechenhaus.
     Wahllokal: Krug in Zarnewenz.

4. Wahlbezirk: Menzendorf Hof und Dorf mit Menzenberg, Rottensdorf, Lübseerhagen, Grieben, Blüssen, Rüschenbeck, Rodenberg, Papenhusen.
     Wahllocal: Schulzenhaus in Menzendorf.

5. Wahlbezirk: Rabensdorf Hof und Dorf, Retelsdorf, Sabow, Falkenhagen mit dem rothen Hause.
     Wahllocal; Krug in Rabensdorf.

6. Wahlbezirk: Selmsdorf Hof und Dorf, Bardowieck, Hohemeile.
     Wahllokal: Krug in Selmsdorf.

7. Wahlbezirk: Gr. Siemz, Kl. Siemz, Lindow, Törpt.
     Wahllocal: Schulzenhaus in Gr. Siemz.

8. Wahlbezirk: Bechelsdorf, Ollndorf mit dem Kruge an der Chaussee, Niendorf, Boitin=Resdorf, Kl. Mist.
     Wahllocal: Ollndorfer Krug an der Chaussee.

9. Wahlbezirk: Hof und Dorf Lockwisch mit Westerbeck, Hof Wahrsow mit Lenschow, Petersberg, Rupensdorf, Wahlsdorf.
     Wahllocal: Krug in Petersberg.

10. Wahlbezirk: Herrnburg, Pahlingen, Lauen, Duvennest, Lüdersdorf, Dorf Wahrsow.
     Wahllocal: Krug auf der Lohse'schen Stelle in Herrnburg.

11. Wahlbezirk: Hof und Dorf Demern, Schaddingsdorf, Röggeliner Ziegelei, Gr. Rünz, Kl. Rünz.
     Wahllocal: Krug in Demern.

1.2. Wahlbezirk: Carlow, Kronscamp, Pogez, Sahmkow, Klocksdorf, Kuhlrade, Stove mit der Mühle, Röggelin, Neschow und Maurin=Mühle.
     Wahllocal: Krug in Carlow.

13. Wahlbezirk: Domhof

14. Wahlbezirk: Mechow, Hof und Dorf, Wietingsbeck, Ziethen, Lankow, Bäk mit den Mühlen, Römnitz und Kalkhütte.
     Wahllocal: Krug in Mechow.

15. Wahlbezirk: Gr. Molzahn, Kl. Molzahn, Schlagresdorf mit Perückenkrug, Schlagbrügge.
     Wahllocal: Krug in Schlagresdorf.

16. Wahlbezirk: Raddingsdorf, Rieps, Wendorf, Gr. Mist, Schlag=Sülsdorf.
     Wahllocal: Krug in Rieps.

17. Wahlbezirk: Schlagsdorf, Hof und Dorf, mit Heilige=Land, Neuhof, Campow mit Hoheleuchte und Thandorf.
     Wahllocal: Krug in Schlagsdorf.

18. Wahlbezirk: Mannhagen, Hammer mit den Mühlen, Panten, Walksfelde.
     Wahllocal: Krug in Mannhagen.

Die Wahl selbst findet in den beiden Schönberger Wahldistricten um 8 Uhr Morgens, in allen übrigen Districten Mittags 11 Uhr statt.

Schönberg, den 24. August 1867.

Großherzogl. Mecklenb. Landvogtei des Fürstenthums Rateburg.
F. Graf Eyben.


[ => Original lesen: 1867 Nr. 69 Seite 2]

- Neustrelitz d. 24. August. Ihre Königliche Hoheit die Großherzogin fuhr gestern gegen Mittag nach Neubrandenburg und kehrte am Abend in Begleitung Seiner Königlichen Hoheit des Erbgroßherzogs, Höchstwelcher nach beendigten Studien von Dresden dort eingetroffen war, hierher zurück.
- Die Wiener haben gute und patriotische Berichterstatter in Salzburg, deren einer die Hauptpersonen also beschreibt: Napoleon ist etwas größer und besser gebaut, als man sich ihn gewöhnlich vorstellt. In dem einfachen schwarzen Leibrock mit Sammtkragen, zugeknöpft, und einen niedrigen Cylinder auf dem Kopfe, sah er zugleich stramm und behäbig aus. Sein Körper ist offenbar noch sehr kräftig, sein Gang fest und leicht, aus den Zügen spricht große Energie, und die freundliche Bonhomie, mir welcher er heute, rechts und links grüßend, lächelte, vermochte den scharfen, beobachtenden Ausdruck des Gesichts nur wenig zu ändern. So sieht wahrlich kein kranker gebeugter Mann aus, sondern einer der festhält, was er gewonnen. Der gelblich=braune Teint verräth in seiner eigenthümlichen, bronceartig schillernden Färbung den Napoleoniden auf den ersten Blick; das dichte Haar und der Spitze nicht übermäßige Henriquatre sind graublond. In seiner Jugend muß Napoleon ein ausgesprochener Blondin gewesen sein. Von der Kaiserin Eugenie sagt man auf den ersten Blick, sie sei eine kleine runde üppige Dame mit frischen zarten Farben und einem wunderbar kleinen Füßchen. Sie blendet durchaus nicht, man muß sie länger betrachten, dann erst erkennt man den tadellosen Schnitt ihres Profils und macht die Bemerkung, daß die schöne Frau unbeschreiblich jung aussieht. Ihr Haar ist noch immer vom reinsten Blond, ihre ganze Erscheinung die einer echten, kräftigen Blondine in jedenfalls mehr englischem als spanischem Style. Kaiserin Eugenie trug ein auffallend kurzes Doppelkleid von weißer Seide und ein Leibchen mit Frackschößen vom selben Stoff; beides mit einer zarten, schwarzen Garnitur geziert, dann ein kleines schwarzes Ristori=Hütchen und einen dunklen Spitzen=Schleier, den sie nur für einen Moment zurückschlug. Die beiden Kaiserinnen boten, während sie zusammen Sprachen und dann neben einander in den Hofwartesalon schritten, den merkwürdigsten Contrast. Die hohe schlanke Gestalt unserer Kaiserin neben der kleinen vollen Eugeniens, das dunkle Haar neben dem blonden, die majestätische Schleppe neben der hochgeschürzten, die Stiefletten bis oben freilassenden Robe - Alles war Gegensatz. Unsere Kaiserin ist eine duftige, zarte Erscheinung, Kaiserin Eugenie ist sinnlich schön; mit diesen wenigen Worten ist der Gegensatz zwischen Beiden am besten ausgedrückt.
- In Augsburg hat sich Napoleon in aller Eile als gemüthlicher Mann gezeigt. Er besuchte das Haus, in dem er gespielt und brach sich zum Andenken einen Zweig vom Baume. In dem Annen=Gymnasium, auf dessen Schulbank er gesessen, zeigte er seiner Frau eine Stelle im Fenster, wo er seinen Namen "Louis Napoleon 1823" eingeschnitten hatte, und die Kaiserin zeigte den Namen dem ganzen Gefolge. Dem überraschten jungen König von Bayern gab sie auf dem Bahnhofe einen herzhaften Kuß; er möchte wohl wissen, ob der Kuß auf dem Programm gestanden und ganz Bayern gegolten hat oder nur improvisirt worden ist.
- Die Herrlichkeit in Salzburg ist mit der Abreise des französischen Besuches am 23. Aug. zu Ende gegangen. Die N. Pr. Z. will aus glaubwürdiger Quelle erfahren haben, der Kern der Abmachungen in Salzburg sei die Herstellung eines süddeutschen Bundes unter Betheiligung Oesterreichs, stellt aber den Erfolg in Frage.
- Napoleon ist ein viel besserer Preuße oder doch Berliner, wie er selber glaubte seine beliebteste Redensart ist: Das freut mir! - Im Uebrigen würde ihm sein alter Rektor in Augsburg eine gute Censur geben, denn er spricht sehr geläufig deutsch.
- Der Sultan hat noch so viel von seinem Reisegeld übrig behalten, daß er seinen Gastfreunden, dem Kaiser Napoleon 13, dem Kaiser Franz Joseph 11 arabische Pferde schicken konnte.
- Ein Mord hat die Umlegend von Ballenstedt am Harz in große Aufregung versetzt. Der Hund eines Müllers brachte am 17. August einen Menschenkopf geschleppt und bald fanden die Behörden im nahen Wald den Leichnam eines Mannes in seiner Wäsche, dem Kopf und ein Arm fehlten. Der Todte hatte offenbar schon lange gelegen und war seiner Uhr, sowie seines Geldes etc. beraubt worden.
- Noch zwei Monate, dann ist die Ausstellungs=Herrlichkeit in Paris aus. Am 31. October wird sie nicht nur unwiderruflich geschlossen, sondern auch das Prachtgebäude sammt Allem, was drum herum wie aus dem Boden gezaubert worden, abgebrochen und verkauft wie alter Plunder. Der Mohr hat seine Schuldigkeit gethan, d. h. über ein bedenkliches Jahr hinweggeholfen.
- Der englische Kronprinz hat seine kranke Gemahlin nach Wiesbaden gebracht.
- In einem großen Theile Deutschlands will man bemerkt haben, daß die Leute lieber in die Ernte als in die Wahlversammlungen gehen. Dies ist ihnen nicht zu verdenken, da es viel zu ernten gibt.
- Das böse Gewissen ist ein unerbittlicher Rächer. Die Mörderin Petersilika in Wien wird von demselben Tag und Nacht verfolgt. Sie fleht, ihr Gesellschaft zu geben in ihrem einsamen Gefängniß, sie könne es nicht aushalten; zu jeder Zeit stehe ihr Opfer, die junge unschuldige Lisii vor ihr, wie sie ihr den Kopf halte und zurückbiege, damit ihr ruchloser Geliebter ihr den Hals durchschneide; die flehenden Augen seien auf sie gerichtet und sie könne ihnen nicht entrinnen.
- Während der Anwesenheit des Königs von Preußen in Wiesbaden erschien an der Wache im Schloß ein altes Mütterchen vom Lande und brachte zwei von Tannenzapfen, Moos etc. gefertigte Figuren, welche sie dem Könige zum Geschenk machen wollte. Der Offizier der Wache schickte dieselbe ins Schloß, und kurz darauf erschien ein Kammerdiener und händigte dem frohen Mütterchen nebst dem Danke des Königs 50 Thlr. ein. Bei seiner Abreise hat der König ausdrücklich befohlen, daß die beiden Figuren mitgenommen werden sollten.
- In Rußland muß neuerdings jede Gemeinde für jeden aus ihrer Mitte zum Militair abgehenden Rekruten 25 Rubel belegen, welche diesem Rekruten nach vollendetem Militairdienst ausgezahlt werden sollen. Für das Königreich Polen ist dies eine neue Steuer von mehr als 300,000 Rubeln.
- Die projectirte Brücke über den Mississippi zwischen St. Louis und Illinois wird ein Werk von kolossalem Umfang werden. Der Hauptbogen erhält 515 Fuß Spannung, die Seitenbogen jeder 498 Fuß. Die Pfeiler werden 170 und 200 Fuß Höhe und 110 Fuß Breite erlangen, und auf der Brücke wird Platz für zwei Schienengeleise, sowie für Fußgänger, Wagen und Straßeneisenbahn sein.
- Die Amerikaner sind waghalsige Leute. Neulich fuhren ihrer Drei in einem winzigen Boote über den Ocean nach London und schlugen die Kosten der Fahrt heraus, indem sie ihr seltsames Fahrzeug für Geld sehen ließen. Kürzlich stieß ein englisches Schiff auf hoher See wieder auf ein höchstens 20 Fuß langes gedecktes Boot. Die Bemannung bestand aus 3 Männern und 1 Knaben, die besten Humors waren, obgleich ihre Nußschale von den Wogen stark überfluthet wurde.


Die Geheimnisse der Küste.
Von E. Hellmann.
[Erzählung]
(Fortsetzung.)

[ => Original lesen: 1867 Nr. 69 Seite 3]

Die Geheimnisse der Küste.
Von E. Hellmann.
[Erzählung]
[Fortsetzung.]


Anzeigen.

In der Nachlaßsache des Schneidermeisters und Ackerbürgers Matthias Oldenburg zu Wahlsdorf ist zum Verkauf der zum Oldenburg'schen Nachlasse gehörigen, auf dem Stadtfelde zu Schönberg belegenen Bauerstelle c. p. von etwa 11338 []Ruthen Flächeninhalt ein Ueberbotstermin auf Freitag den 27. September d. J., Morgens 11 Uhr, anberaumt, wozu Kaufliebhaber hierdurch vorgeladen werden mit dem Bemerken,

daß, da bereits 10,000 Thaler für die Stelle c. p. geboten sind, mit diesem Bot die Stelle im Ueberbotstermine eingesetzt wird, und daß darunter nicht geboten werden darf. Die Bedingungen des Verkaufs sind 14 Tage vor dem Termine auf der Gerichtsregistratur einzusehen, auch abschriftlich gegen die Gebühr zu erhalten. Die Besichtigung der Stelle c. p. ist nach zuvoriger Meldung bei dem jetzigen Pächter, Hauswirth Peter Wigger zu Rottensdorf jederzeit gestattet. Die obervormundschaftliche Genehmigung zum Verkauf der Stelle c. p. ohne Inventar ist auf Antrag der Curatoren ertheilt.
Schönberg, den 16. Juli 1867.
Großherzogliches Justiz=Amt der Landvogtei des Fürstenthums Ratzeburg.
Seip.
(L. S.) O. Reinhardt.


[ => Original lesen: 1867 Nr. 69 Seite 4]

Auctions=Anzeige.

Am Montag den 2. und Dienstag den 3. k. Mts. September, jedesmal von 9 Uhr Morgens an, werde ich in Gemäßheit gerichtlichen Auftrags folgende, zur Debitmasse des hiesigen Kaufmanns J. H. Kindt gehörige Gegenstände:

3 Pferde, 6 Kühe, mehrere Wagen, als Stuhl=, Bau= und Frachtwagen, Sielengeschirre, instrumenta rustica, 1 Billard, 60 Eichen, circa 2000 Cubikfuß enthaltend, Bohlen, Fastagen, 1 Kornrummel, 1 Winde, Hebezeug und was sich sonst noch findet,
öffentlich meistbietend gegen sofortige, beim Zuschlage zu leistende Baarzahlung in Courant oder Rostocker Banknoten verkaufen.
Käufer wollen sich im J. H. Kindt'schen Wohnhause zahlreich einfinden und wird bemerkt, daß die Pferde und Kühe, das Billard und die Eichen am ersten Auctionstage von Nachmittags 2 Uhr an zum Verkauf kommen.
Rehna, den 22. Aug. 1867.
C. Bruse, G.=Act.


Schlesischer Fenchelhonig=Extract
von L. W. Egers,
als das wirksamste Hausmittel bei Hals= und Brustleiden, Husten, Heiserkeit, Verschleimung, Kitzel und Beschwerden im Halse, Krampf= und Keuchhusten etc. hinlänglich bekannt, bei Kinderkrankheiten so zu sagen eingebürgert als
Hausarzt jeder besorgten Mutter,
wie nicht minder für an Hämorrhoiden und Verstopfung Leidende zum Zwecke einer leichten Leibesöffnung so sehr bewähr, wird eben seiner erprobten Güte und weltverbreiteten Absatzes wegen vielfach nachgesucht. Man achte deshalb genau darauf, daß jede Flasche des ächten Schlesischen Fenchelhonig=Extracts Siegel, Etiquette nebst Facsimile, sowie die eingebrannte Firma seines Erfinders und alleinigen Verfertigers L. W. Egers in Breslau trage und gekauft wird nur bei Buchbinder C. Sievers in Schönberg.


Göthes Werke, Auswahl, erscheint in 30 Bändchen à 2 Sgr., kostet mithin zusammen nur 2 Thlr., Lessings Werke, Auswahl in 15 Bändchen à 2 Sgr., zusammen nur 1 Thlr. Schillers Werke, Auswahl in 15 Bändchen à 2 Sgr. ist erschienen; wer sämmtliche Werke Schillers wünscht, kann diese Ausgabe durch die Fortsetzung in weiteren 15 Bändchen à 2 Sgr., mithin für nur 1 Thlr. ganz complet erhalten. Zu beziehen durch J. P. Bade, wo Probebändchen zur Ansicht stets bereit liegen.


Lager von Tapeten, Borden & Rouleaux bei C. Schwedt.


K. K. österreichische 1864er Staatsanlehens=Loose dürfen in allen norddeutschen Bundesstaaten gespielt werden.
Nächste Gewinnziehung am 1. September 1867, in welcher Hauptgewinne von fl. 200,000, 50,000, 15,000, 10,000 und Preise von fl. 5000 bis abwärts fl. 150 sicher gewonnen werden müssen. Mit dem k. k. österreichischen Regierungsstempel gesetzlich versehene, auf obige Gewinne direkt mitspielende Loose erlasse
1 Stück zu 3 Thlr., 4 Stück zu 10 Thlr.,
11 Stück zu 25 Thlr., 24 Stück zu 50 Thlr.
und erbitte gefällige Bestellungen mit beigefügtem Betrag in Cassenanweisungen baldigst direkt einzusenden. Amtliche Ziehungslisten sofort nach der Ziehung gratis und franco.
A. B. Bing, Kärntnerstraße 5, in Wien.


Erntehandschuhe sind stets zu haben bei Emil Jannicke, Handschuhmacher.
Schönberg.


Leinen= u. Drell=Kornsäcke empfiehlt billigst J. H. Sterly.
Dassow, 1867.


Einem geehrten Publikum Schönbergs und der Umgegend mache ich die ergebene Anzeige, daß ich jetzt ein
Möbel=Magazin
eröffnet habe, auch halte ich eine Auswahl gekehlter Photographierahmen, Näh=, Handschuh=, Boston= und Schreibkästen, ferner Garderoben=, Schlüssel= und Uhrhalter, sowie Feuerzeuge etc., an denen beliebige Stickereien angebracht werden können, stets vorräthig.
Achtungsvoll
Schönberg.
J. Kiel.


Ein Transport lauenburgischer und hannoverscher Säuge=Füllen steht bei mir zum Verkauf, wovon ich die geehrten Landleute hiedurch benachrichtige.
Schönberg.
C. Ohlssen.


Nach Lübeck wird ein Lehrling für ein Conditorei= und Kuchen=Geschäft gesucht. Näheres in der Expedition dieser Blätter.


Einem geehrten Publikum Schönbergs und des Fürstenthums Ratzeburg die ergebene Anzeige, daß ich mich hieselbst als Maler etablirt, und zu allen in meinem Geschäft vorkommenden Arbeiten unter Zusicherung reeller Bedienung bestens empfehle.
Th. Rütz, Malermeister, vormals H. Teege.


Meteorologische Beobachtungen.
1867
Aug.
Barometer   Wärme   Wind Stärke  
Paris. Lin.
300 +
niedrigste
°R.
höchste
°R.
       
23.
24.
25.
26.
38.56
39.06
38.31
37.31
10.7
9.4
8.5
12.1
16.2
16.6
16.8
18.8
NO
NNO
NO
NNO
0
1
1
0
trübe.
zieml. heiter.
-
heiter.


Markt=Preise in Lübeck.
Butter, Meckl. d. Pfund12 - 12 1/2 Schilling (Mecklenburg).
Holst. d. Pfund12 1/2 - 13 Schilling (Mecklenburg).
Hühner, d. St.14 - 16 Schilling (Mecklenburg).
Küken, d. St.8 - 10 Schilling (Mecklenburg).
Tauben, d. St.3 - 4 Schilling (Mecklenburg).
Schinken, d. Pfund9 Schilling (Mecklenburg).
Wurst d. Pfund10 Schilling (Mecklenburg).
Schweinskopf, d. Pfund5 Schilling (Mecklenburg).
Enten, d. St.16 - 18 Schilling (Mecklenburg).
Eier 7 St. für4 Schilling (Mecklenburg).
Kartoffeln, d. Faß6 Schilling (Mecklenburg).
Hamburger Blumenkohl, d. Kopf2 - 4 Schilling (Mecklenburg).
Hamb. Kirschen, d. Pfund1 1/2 - 2 Schilling (Mecklenburg).


Getreide=Preise in Lübeck.
(per Sack in Lüb. Crt.)
Weitzen26 - 27Mark (Lübeck)8Schilling (Mecklenburg)
Roggen18 - 18Mark (Lübeck)4Schilling (Mecklenburg)
Gerste14 - 15Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)
Hafer12 - 12Mark (Lübeck)8Schilling (Mecklenburg)
Erbsen15 - 17Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)
Wicken-Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)
Buchweizen14 - 15Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)
W.=Rapsaat23 - 23Mark (Lübeck)8Schilling (Mecklenburg)
Wint.=Rübsen22 - 22Mark (Lübeck)8Schilling (Mecklenburg)
Schlagleinsaat20 - 21Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)


Herausgegeben unter Verantwortlichkeit der Buchdruckerei von L. Bicker in Schönberg.


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