No. 67
Die Anzeigen erscheinen wöchentlich zweimal.
Dienstags und Freitags

Schönberg, den 20. August
1867
siebenunddreißigster Jahrgang
Preis vierteljährlich 20 Schilling (Mecklenburg) jährlich 1Mark (Lübeck) 32Schilling (Mecklenburg).
Jahrgang
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[ => Original lesen: 1867 Nr. 67 Seite 1]

- Am 15. August ist der Bundesrath des norddeutschen Bundes in Berlin eröffnet.
- Nach der N. A. Z. ist bereits die Vorlage mehrerer Gesetzentwürfe dem Bundesrathe angekündigt. Als solche werden bezeichnet: 1) Der Bundeshaushaltsetat; 2) die Fortsetzung des Zollvereins; 3) Gesetz, betr. das Postwesen in den Ländern des norddeutschen Bundes; 4) Gesetz über einen gleichmäßigen Portotarif; 5) Gesetz, betreffend die Freizügigkeit innerhalb des Gebiets des norddeutschen Bundes; 6) Gesetz über die Aufhebung des Paßzwanges; 7) Gesetz, betr. die Einrichtung der Bundesconsulate; 8) Gesetz, betr. die Befugnisse fremder Consuln innerhalb des Bundesgebiets; 9) Gesetz über die Nationalität der Seeschiffe; 10) Maaß= und Gewichtsordnung für die Länder des norddeutschen Bundes.
- Die Wahlen zum nächsten Reichstage des norddeutschen Bundes sind auf den 31. August angeordnet.
- Die Prüfungs=Commission zu Schwerin für einjährige Freiwillige zum Militairdienst, die auch die Freiwilligen aus dem Fürstenthum Ratzeburg, welche die nach dem neuen Recrutirungsgesetz von ihnen geforderte wissenschaftliche Bildung nicht nachweisen können, zu prüfen hat, besteht aus dem Oberschulrath Dr. Schröder, dem Director der Schweriner Realschule Dr. Dethloff, dem Oberlehrer am Gymnasium Friedericianum Dr. Hartwig und dem Oberlehrer an demselben Gymnasium Dr. Meyer zu Schwerin. Dieser Commission ist der Oberstabsarzt Dr. Meyer zu Schwerin beigeordnet. - Seine Königliche Hoheit der Großherzog von Mecklenburg=Strelitz haben geruht den Major v. Penz zum dritten ordentlichen Mitgliede der Commission zu ernennen.
- General v. Moltke soll sich für die 250,000 Thaler Dotation 3 Rittergüter gekauft haben.
- Krupp hat seine Riesenkanone dem Könige geschenkt, und dieser hat sie zur Küstenvertheidigung bestimmt.
- Aus Balasore meldet der Missionair Miller daß in der entsetzlichen Hungersnoth in Orissa in Indien Hunderte von Hindu=Kindern von ihren eigenen Eltern verzehrt worden seien.
- Nach den M. A. ist von dem Rehnaer Vorschußverein die Einrichtung einer Gewerbehalle beschlossen. Herr Hofuhrmacher Dreyer liefert das Local, schließt die Geschäfte ab und hat die Buchführung. Er erhält dabei für Sachen im Betrage bis zu 25 Rthl. von jedem Thaler 2 1/2 ßl., bei teureren Sachen jedoch etwas weniger. Jeder Rehnaer hat das Recht, Sachen nach der Gewerbehalle zu bringen. Um auch unbemittelten Handwerkern die Lieferung von Sachen zu ermöglichen, hat der Vorschußverein sich erboten, denselben die Hälfte des Kaufpreises gegen Darlegung der üblichen Zinsen auszuzahlen.
- Der dritte Napoleon will sich in Salzburg den zweiten Napoleon vom Kaiser Franz Joseph erbitten, die Asche des Herzogs von Reichstadt, des Sohnes des ersten Napoleon und der Kaiserin Marie Louise. Er soll der Erfüllung seiner Bitte gewiß sein.
- Den einbalsamirten Leichnam des Kaisers Maximilians hat Juarenz dem preußischen Gesandten in Mexiko ausgeliefert.
- Wirthe zum grünen Apfelbaum, wie Uhland sie besingt: "Nun fragt ich nach der Schuldigkeit, - da schüttelt er den Wipfel" gibts in der Schweiz nicht. Der König von Preußen wollte einige Wochen in der Schweiz zubringen und ließ vorher wegen Wohnung anfragen. Der Wirth in Hof Ragatz verlangte täglich 7500 Francs, gleich 2000 Thaler für Wohnung. Diesmal schüttelte der angekündigte Gast den Wipfel.
- Fürst Otto von Taxis heirathete eine Tänzerin Marie Fontelive, der König von Bayern hat sie nachträglich zur Freifrau von Pernstein ernannt.
- Ein weiblicher Haifisch im Aquarium zu Hannover hat bald nach seinem Eintreffen, trotz seiner eigenen Jugend, das Publikum durch die Geburt zweier lebendiger Jungen überrascht, die freilich bald starben. Es dürfte wohl der erste Fall sein, daß Haifische in einem Aquarium geboren worden sind.
- Wegen des größeren Umsichgreifens der Cholera hat das Polizeiamt in Lübeck die Zwangs=Desinfection für Wirthshäuser, öffentliche Bauten und Häuser, wo viele Personen verkehren, angeordnet. Die Unterlassung wird mit 50 Mark bestraft.
- Im Seebad Ostende fand am 5. August ein junger Berliner, Bankier Meyer, seinen Tod in den Wellen. Ein fertiger Schwimmer, wollte er, wie man glaube einer Dame, die gleichfalls fertige Schwimmerin, im Vertrauen auf ihre Geschicklichkeit und Kraft sich zu weit in die See gewagt hatte, zu Hülfe eilen; aber auch ihn verließ die Kraft, vielleicht ward er auch von einer Strömung ergriffen. Ein Herr aus Brüssel eilte zu Hülfe; er hatte Beide schon ergriffen, als auch ihn die starke Strömung fortführte. Der Vorfall war am Strande bemerkt worden; nicht nur das Rettungsboot ging in See, sondern auch ein Bademann eilte zu Pferde den mit den Wellen Kämpfenden zu Hülfe. Leider war der Erfolg der Rettungsversuche kein glücklicher. Das Boot nahm die schon bewußtlose junge Dame, welche erst nach Vielfachen angestrengten Bemühungen wieder zu sich kam, und den in zweiter Stelle zu Hülfe geeilten Herrn auf; letzterer ist der Advokat Robyus aus Brüssel, welcher schon wegen mehrerer Rettungen aus Lebensgefahr ausgezeichnet worden ist. Der Banquier Meyer war von der Strömung fortgeführt, der gleichfalls zu Hülfe geeilte Bademann nebst seinem Pferde auch. Ersterer und das Pferd wurden im Laufe des Tages von den Wellen ans Land geschwemmt; der Bademann, der eine Frau und vier Kinder hinterläßt, ist noch nicht aufgefunden. Für die Familie des Letzteren sind Sammlungen veranstaltet worden, die einen reichen Ertrag liefern.
- Eine unsinnige Wette hat einem Studen=

[ => Original lesen: 1867 Nr. 67 Seite 2]

ten in Jena das Leben gekostet. Er aß verabredetermaßen fünf Pfund Kirschen mit den Kernen und trank Lichtenhainer Weißbier dazu und starb bald darauf unter furchtbaren Schmerzen.
- "Mein Vaterland muß größer sein", so antwortete entschlossen ein Schütze, der sich auf dem Karlsruher Schießplatze auf die Scheibe Vaterland einprobiren wollte, dieselbe aber nicht traf und darüber von den Umstehenden aufgezogen wurde.
- Aus Weinzlitz bei Hof wird ein Wunder mitgetheilt. Das Wunder besteht darin, daß ein seit Jahren stummer Mensch plötzlich die Sprache wieder hat. "Wir haben auf dem Gute einen Knecht, welcher durch eine Krankheit bereits vor 7 Jahren die Sprache gänzlich verloren hat und seitdem total stumm war. Gestern sind wir mit vier Wagen Heu vom Felde hereingefahren und als dieselben im Hof standen, sagte dieser Knecht auf einmal: "So, da sind wir nun Alle und die 4 Fuhren Heu und der Heukorb sind auch da." Man kann sich denken, wie überrascht wir Alle waren, wie freudig der Knecht selber staunte, als er seine eigene Stimme hörte. Die Mitknechte sämmtlich umarmten den armen Teufel, der nun wieder ein ganz verständliches Deutsch spricht, wenn auch mit etwas schwacher Stimme und sich seines Lebens doppelt wieder freut. - Sei es , daß die freudige Erregung über die genaue Arbeit, sei es, daß die Anstrengung bei dieser oder was immer der Grund sein mag, daß das Band seiner Zunge sich löste, die Thatsache, daß der so lange stumm gewesene Knecht wieder spricht wird verbürgt.
- Einem Ausstellungsberichte entnehmen wir: Die Kenntniß der französischen Sprache ist in Paris so gut wie überflüssig, man braucht kaum mehr als die Zahlen zu wissen. Paris ist immer reich an Deutschen, aber jetzt ist es wahrhaft von denselben überschwemmt, an stark besuchten Orten, den Boulevards, den Museen und andern Sehenswürdigkeiten hört man fast nichts als Deutsch sprechen, dazu ist in jeder Restauration ein deutscher Kellner. Es ist gar nicht abzusehen, wo man überall Deutsche findet, wovon ich nur eine kleine Probe erzählen will. Besondere Aufmerksamkeit erregt in der Ausstellung ein tunesisches Kaffeehaus, aus dessen offenen Hallen man einen höchst sonderbaren Gesang ertönen hört. Man tritt in das bunt geschnitzte und lackirte Ding hinein. Alles ist echt, auf dem niedrigen Sopha sitzen Tuneserinnen im Nationalkostüm, die Decken, die Stühle sind tunesisch, der Kellner ein Tunese, der einen kleinen Blechtopf voll grundigem widerlich süßen Kaffee anbringt und ihn dem Gast in einem bunten Porzellanschälchen eingießt, auf einem Polster sitzen die Musikanten, welche eine furchtbare Musik vollführen. Ein Mädchen hat eine Art Harmonika, ein bärtiger schöner orientalischer Mann in prächtiger Kleidung schlägt ein Tambourin, ein dritter jüngerer trommelt leise mit den Fingern auf einer Art von Topf, dazu erschallte ein auf= und niedersteigender näselnder Gesang in den wunderlichsten Mißtönen, deren nur eine menschliche Stimme fähig ist. In stummer Verwunderung saßen wir da und verhielten uns das Lachen so gut wir konnten. Doch schon nach einer Viertelstunde enthüllte sich die Komödie. Das Mädchen in seinen tunesischen Kleidern war eine biedere Preußin von der holländischen Gränze, der große Sänger ein deutsch=polnischer Jude, und was der Dritte war, weiß ich nicht einmal zu sagen, als Tunese war er jedenfalls sehr gebildet, da er französische Zeitungen ohne Schwierigkeit las.
- In einer der letzten Nächte wurden die Einwohner eines Hauses der Straße Montagne Sainte Genevieve zu Paris erschreckt durch den Lärm eines Kampfes in einem Zimmer der oberen Stockwerke. Man rief die Polizei und es fand sich folgende Ursache der Prügelei. Zwei Sachträger und eine Frau waren nach Hause gekommen und hatten in trunkenem Zustande sich in der Thür ihrer Wohnung geirrt. Im fremden Zimmer hatte der Bewohner desselben, aus dem Schlafe geschreckt, sie für eindringende Räuber angesehen, während sie selbst, sich in ihrer Wohnung glaubend, Jenen für einen fremden Eindringling hielten, und so hatte man von beiden Seiten so weidlich auf einander los gehauen, daß einer der Theilnehmer nach dem Hospital gebracht werden mußte.
- Ein interessantes Spiel des Zufalls zeigt eine Moorrübe, welche dieser Tage in der Umgegend von Köln ausgegraben wurde. Ein goldener Ring umspannte den oberen Theil der Wurzel und ist in dieselbe theilweise eingewachsen, während an der andern Seite die Kraft des Wachsthums denselben gesprengt hat. Bei vorsichtiger Ablösung ergab sich, daß es ein Trauring aus dem Jahre 1842 ist, da an der Innenseite sich nebst dieser Jahreszahl die Buchstaben W. F. und M. H. befinden. Diese Innenseite erscheint noch so frisch und wenig abgeschliffen, daß man annehmen darf, derselbe sei schon vor vielen Jahren verloren worden. Vielleicht gedenkt das Paar, bei dessen Trauung der Ring als Symbol diente, noch im laufenden Jahre seine silberne Hochzeit zu feiern.
- Einen schauerlichen Eisenbahnunfall berichtet die "Pall Mall=Gazette": Ein junges Ehepaar, welches in Taunton an der Bristol=Exeter=Bahn in ein Separat=Coupe gestiegen war, vernahm, bald nachdem sich der Zug in Bewegung gesetzt hatte, ein Klirren von Glas und sah mit Entsetzen, wie ein blutiger Menschenkopf durch das Fenster gestoßen wurde, während der Körper draußen hing. Auf der nächsten Station erkannte man in dem Verunglückten den Conducteur, welcher wahrscheinlich die Reisenden beobachten wollte, aber während des Durchfahrens unter einer Brücke gegen den Wagen gequetscht und so getödtet wurde.
- Eine drollige Geschichte trug sich vor Kurzem in einer englischen Strafanstalt zu, in welcher noch die Tretmühle für Vagabunden und Arbeitsscheue als Strafe gilt. Der Oberrichter Platt hatte noch nie eine Tretmühle arbeiten gesehen und wollte sich selbst von der Art der Strafe überzeugen; darum stieg er selbst auf die Mühle und ließ sie durch den Wächter in Bewegung setzen. Die Strafe besteht darin, daß der Sträfling die Speichen eines Rades, das sich immer dreht, ersteigen muß, und so oft eine neue Speiche kommt, muß dieselbe Bewegung wiederholt werden. Nach einer Minute hatte der Oberrichter genug des Spaßes und rief, man solle einhalten. "Verzeihen Sie", rief der Wächter, "das geht nicht" Die Mühle steht erst in zwanzig Minuten still - das ist die kürzeste Zeit!" - Man stelle sich den Aerger des Richters vor, dem der Schweiß herabrieselte. So mußte er zwanzig Minuten ausharren, bis er erlöst wurde. Manche meinen, der Oberrichter werde fortan diese Strafe doch für zu strenge halten!
- (Die Lebensweise des Sultans.) Vorausgesetzt, daß sich der Leser dafür interessirt, sei hier ein kleines Bild der Nahrungsthätigkeit des Großherrn entworfen. In früher Morgenstunde wird dem Sultan Limonade und Gefrornes dargereicht, davon er große Quantitäten verzehrt. Dann folgt das von dem türkischen Hofkoche bereitete Frühstück, aus 14 Gängen bestehend, die größtentheils aus Reis, Hühnern und Hammelfleisch bereitet sind. Als besonders ergötzlich wird die Art geschildert, wie der moslemitische Koch ganze Generationen von Hühnern in's Jenseits befördert. Die unglücklichen Schlachtopfer, welchen die Ehre, vom Sultan verspeist zu werden, zu Theil werden soll, werden auf Tafeln gespannt, sodann ergreift der Würger ein großes Messer und beginnt unter allerlei Sprüngen und Sprüchen um die Tafel zu hüpfen dabei fortwährend eigenthümliche Weisen mehr quickend als singend, bis er sich endlich mit einem Ruck auf die Küchlein stürzt und sie durch einen Schnitt in den Hals vom Leben zum Tode befördert. Einige Stunden nach dem Frühstück speist der Sultan auf landesübliche Weise zu Mittag, wobei 16 Gänge erscheinen. Hierauf begiebt er sich zur Hoftafel und thut auch da allen Speisen und Getränken weidlich Zuspruch, die Zwischenpausen zwischen den

[ => Original lesen: 1867 Nr. 67 Seite 3]

einzelnen Gängen durch das Schlürfen von Limonade und schwarzen Kaffee ausfüllend. Von letzterem Getränk werden überhaupt unglaubliche Mengen vertilgt, und in der Hofkaffeküche geht das Feuer den ganzen Tag nicht aus. Die "Bohemia" fügt dieser Mittheilung noch folgende charakteristische Skizze aus des Sultans Aufenthalt in Wien an: Drei Pferdelängen hinter dem Sultan hielt regelmäßig dessen Stallmeister. Der arme Mann hatte keine ruhige Secunde. Kaum, daß sein Souverän sich regte, war er auch mit Blitzesschnelle vom Pferde herunter, das er unbeachtet stehen ließ, und an der Seite seines Gebieters. Unseren Offizieren fiel das auf, sie fragten nach der Ursache dieser übertriebenen Sorgfalt und erhielten die Aufklärung, daß der Mann mit seinem Kopfe für jeden Unfall hafte. Dem Armen mag bei solchem Manöver nicht sonderlich wohl zu Muthe sein, namentlich da der Sultan es in der Reitkunst nicht sonderlich weit gebracht hat.


Untreue.
[Erzählung]
(Schluß.)


Anzeigen.

Vorladung.

Ueber den unbedeutenden Nachlaß des verstorbenen Böters Friedrich Freitag ist der formelle Concurs erkannt, und sind alle diejenigen, welche Forderungen irgend einer Art an diese Concurs=Masse zu haben glauben, ein für allemal, mithin peremtorisch und bei Vermeidung der, mit Ablauf des Termins eintretenden Präclusion, verabladet, solche in dem auf Freitag den 6. September d. J. angesetzten Termin Mittags 12 Uhr auf hiesiger Rathsstube anzumelden und sofort gehörig zu bescheinigen.
Ratzeburg den 27. Juli 1867.
Königlich Herzoglicher Stadthauptmann Bürgermeister und Rath.
(L.S.) In fidem
Richter, Stadtsecretair.


[ => Original lesen: 1867 Nr. 67 Seite 4]

Vermischte Anzeigen.

Für Weber.
Gebleichte und ungebleichte Leinengarne in allen Nummern empfehlen Gebr. Schweigmann.


Einem geehrten Publikum Schönbergs und des Fürstenthums Ratzeburg die ergebene Anzeige, daß ich mich hieselbst als Maler etablirt, und zu allen in meinem Geschäft vorkommenden Arbeiten unter Zusicherung reeller Bedienung bestens empfehle.
Th. Rütz, Malermeister, vormals H. Teege.


Einem geehrten Publikum Schönbergs und der Umgegend mache ich die ergebene Anzeige, daß ich jetzt ein
Möbel=Magazin
eröffnet habe, auch halte ich eine Auswahl gekehlter Photographierahmen, Näh=, Handschuh=, Boston= und Schreibkästen, ferner Garderoben=, Schlüssel= und Uhrhalter, sowie Feuerzeuge etc., an denen beliebige Stickereien angebracht werden können, stets vorräthig.
Achtungsvoll
Schönberg.
J. Kiel.


Weißer flüssiger Leim von E. Gaudin in Paris.
Dieser Leim, welcher ohne Geruch ist, wird kalt angewendet bei Porcellan, Glas, Marmor, Holz, Kork, Pappendeckel, Papier etc. Vorräthig, pr. Flacon 4 und 8 Sgr. in Schönberg bei J. F. Eckmann.


30 Procent unter dem Fabrikpreise verkaufe ich wegen gänzlicher Räumung meines Lagers von feinen Cigarren:
1) Echte Conias in Original=Blechkisten von 250 St. Thlr. 5 1/2.
2) Echte Pflanzer in Original=Verpackung von 250 St. Thlr. 3 1/2
3) Echte Cuba Manilla in Originalschilfverpackung von 250 St. Thlr. 4
4) Echte Havanna Echtfarben in Orig.=Schilfverpackung v. 250 St. Thlr. 3 bei 1000 Stück liefere ich franco zu.
Diese 4 Sorten kann ich mit Recht als etwas Extrafeines empfehlen. Brand, Qualität und Geruch unübertrefflich.
Leipzig, Gerberstraße 14.
J. E. Berthold.


K. K. österreichische 1864er Staatsanlehens=Loose dürfen in allen norddeutschen Bundesstaaten gespielt werden.
Nächste Gewinnziehung am 1. September 1867, in welcher Hauptgewinne von fl. 200,000, 50,000, 15,000, 10,000 und Preise von fl. 5000 bis abwärts fl. 150 sicher gewonnen werden müssen. Mit dem k. k. österreichischen Regierungsstempel gesetzlich versehene, auf obige Gewinne direkt mitspielende Loose erlasse
1 Stück zu 3 Thlr., 4 Stück zu 10 Thlr.,
11 Stück zu 25 Thlr., 24 Stück zu 50 Thlr.
und erbitte gefällige Bestellungen mit beigefügtem Betrag in Cassenanweisungen baldigst direkt einzusenden. Amtliche Ziehungslisten sofort nach der Ziehung gratis und franco.
A. B. Bing, Kärntnerstraße 5, in Wien.


Lager von Tapeten, Borden & Rouleaux bei C. Schwedt.


Erntehandschuhe sind stets zu haben bei Emil Jannicke, Handschuhmacher.
Schönberg.


Im allgemeinen Interesse.
Seit langer Zeit hatte ich mit Magen=Beschwerden und Leberleiden zu kämpfen, ich habe vieles dagegen angewendet, aber ohne dauernden Erfolg. Seit Kurzem trinke ich nun von Ihrem Alpenkräuter-Liquer "Hämorrhoiden-Tod" und befinde mich darnach so wohl wie noch nie. Ich hoffe, bei fortgesetztem Gebrauch ganz hergestellt zu sein und ermächtige Sie, im allgemeinen Interesse von dieser Erklärung Gebrauch zu machen. (Bestell.) Berlin. A. Müller Fabrikant für Gas= u. Wasseranlagen.
In Schönberg, pr. Flasche 16 Schilling (Mecklenburg), zu haben bei Carl Bade.


Backtafel für die Stadt Schönberg
[Tabelle siehe im Abbild der Originalseite]
Schönberg, den 17. August 1867.
Bürgermeister und Rath.


Meteorologische Beobachtungen.
1867
Aug.
Barometer   Wärme   Wind Stärke  
Paris. Lin.
300 +
niedrigste
°R.
höchste
°R.
       
16.
17.
18.
19.
34.60
37.20
38.14
39.80
12.5
11.7
12.3
9.5
18.0
18.0
17.4
19.5
SSW
SSW
W
OSO
1
2
2
0
wolkig.
zieml. heiter.
wolkig.
heiter.


Markt=Preise in Lübeck.
Butter, Meckl. d. Pfund12 - 12 1/2 Schilling (Mecklenburg).
Holst. d. Pfund12 1/2 - 13 Schilling (Mecklenburg).
Hühner, d. St.14 - 16 Schilling (Mecklenburg).
Küken, d. St.8 - 10 Schilling (Mecklenburg).
Tauben, d. St.3 - 4 Schilling (Mecklenburg).
Schinken, d. Pfund9 Schilling (Mecklenburg).
Wurst d. Pfund10 Schilling (Mecklenburg).
Schweinskopf, d. Pfund5 Schilling (Mecklenburg).
Enten, d. St.16 - 18 Schilling (Mecklenburg).
Eier 7 St. für4 Schilling (Mecklenburg).
Kartoffeln, d. Faß6 - 7 Schilling (Mecklenburg).
Hamburger Blumenkohl, d. Kopf3 Schilling (Mecklenburg).
Hamb. Kirschen, d. Pfund1 1/2 - 2 Schilling (Mecklenburg).


Getreide=Preise in Lübeck.
(per Sack in Lüb. Crt.)
Weitzen26 - 27Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)
Roggen19 - 20Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)
Gerste14 - 15Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)
Hafer12 - 12Mark (Lübeck)8Schilling (Mecklenburg)
Erbsen15 - 16Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)
Wicken-Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)
Buchweizen14 - 14Mark (Lübeck)8Schilling (Mecklenburg)
W.=Rapsaat23 - 24Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)
Wint.=Rübsen22 - 22Mark (Lübeck)12Schilling (Mecklenburg)
Schlagleinsaat20 - 21Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)


Herausgegeben unter Verantwortlichkeit der Buchdruckerei von L. Bicker in Schönberg.


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