No. 24
Die Anzeigen erscheinen wöchentlich zweimal.
Dienstags und Freitags

Schönberg, den 22. März
1867
siebenunddreißigster Jahrgang
Preis vierteljährlich 20 Schilling (Mecklenburg) jährlich 1Mark (Lübeck) 32Schilling (Mecklenburg).
Jahrgang
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[ => Original lesen: 1867 Nr. 24 Seite 1]

Es wird hierdurch bekanntgemacht, daß der Herrnburg=Pahlinger Weg wegen des Eisenbahnbaues vom 20. bis 25 d. Mts. gesperrt ist.
Schönberg, den 19. März 1867.

Großherzoglich Mecklenburgische Landvogtei des Fürstenthums Ratzeburg.
F. Graf Eyben.


- In der 14. Sitzung des Reichstages am 18. März wurde die Vorberathung des Verfassungsentwurfs fortgesetzt und zwar begann die Specialdebatte über Art. 1. (Bundesgebiet). Alle dazu eingebrachten Abänderungen wurden verworfen und Artikel 1. unverändert angenommen. - Die polnischen Abgeordneten brachten einen Protest gegen die Einverleibung von Posen und Westpreußen in den norddeutschen Bund ein. - In der 15. Sitzung am 19. März wurde die Vorberathung des Verfassungsentwurfs fortgesetzt, und zwar die Special=Debatte über Abschnitt II. (Bundesgesetzgebung) Art. 2 und 3. Beide Artikel wurden unverändert angenommen, nachdem alle Aenderungen verworfen waren.
- Graf Bismarck hat mehrmals mit nachdrücklichen Erklärungen , die viel Eindruck machten, das Wort im Reichstag genommen. Einem katholischen Abgeordneten gegenüber, der meinte, der Graf werde sich schon zu helfen wissen, wenn auch die Verfassung nicht angenommen wurde, erklärte er: "Ich würde mir nicht helfen, ich würde meinem Herrn und Könige den Dienst versagen und Denjenigen, die das Chaos heraufführen, es überlassen, den Weg aus diesem Labyrinthe zu finden." Eine verantwortliche Bundesregierung, sagte der Graf, sei bei einem Bunde von 22 Regierungen nicht möglich oder doch nur dann, wenn Preußen allein sie einsetze und die andern mediatisire; dazu sei aber Preußen zu vertragstreu. - Die militairische Vereinigung von Nord= und Süddeutschland zu gegenseitigem Schutz gegen jeden Angriff von außen sei gesichert.
- Seit dem Eintritt des Generals Herwarth von Bittenfeld sitzen alle dotirten Heerführer im Reichstage. Das lebhafteste Interesse an dem Gange der Verhandlungen zeigt unter ihnen der General v. Steinmetz, eine kleine stramme Figur mit rothem Gesicht und schneeweißem Haupthaar. Er stellt sich vor jeden Redner so nahe als möglich hin, betrachtet ihn lange, zieht dann "Hirths Almanach" hervor und kehrt nicht eher auf seinen Platz zurück, bis er die Lebensgeschichte gelesen hat. Auch Prinz Friedrich Carl gehört zu den aufmerksamsten Mitgliedern des Hauses; selten verläßt er seinen Platz, jedem Redner hört er mit Interesse zu. Er ist stets in der Reiteruniform; auch der Kriegsminister und die vier Generale erscheinen nie in Civil; Graf Bismarck ist abwechselnd in Civilkleidung oder in Landwehruniform.
- Der König von Preußen hat von einem Amerikaner einen Brief und zwei Aufträge erhalten, die ihm viel Spaß machen. Der Amerikaner stellt sich dem König als einen alten Landsmann vor, seine Mutter habe ihm oft gesagt, sie sei aus Angermünde; da möge doch der König so gut sein und sich erkundigen, ob ihm dort noch Verwandte lebten und was sie trieben. Dann möge doch der König ihm alle Einrichtungen des preußischen Schulwesens und alle Verordnungen etc. darüber nach Kansas schicken; er habe viel Gutes darüber gehört und wolle probiren, was davon in Amerika brauchbar sei. Er wolle alles gern bezahlen.
- In der Kammer in Paris hat der alte kleine Thiers eine große Rede gehalten und die Eifersucht Frankreichs gegen Preußen eifrig geschürt. Er deutet an, daß Preußen im vorigen Jahre Frankreich von der ersten Stelle in Europa verdrängt, daß Bismarck den Napoleon überlistet habe. Er klagt die Regierung Frankreichs an, daß sie keine Politik voriges Jahr gehabt, daß sie geschwankt und irgend eine günstige Wendung abgewartet habe, die nicht gekommen sei; das sei der Triumph Preußens geworden. Frankreich müsse sich jetzt mit England, Oesterreich, Holland, Belgien, Dänemark und Schweden verbünden, um ferneres Unheil zu verhüten; es dürfe nicht einen einzigen Fehler mehr machen u. s. w. - Als die Versammlung aus einander ging, äußerte Jemand: "Es ist wahr, Herr Thiers weiß das Interesse zu sichern, aber er möchte aus Frankreich den Polizisten Europas machen."
- Der Sultan ist zwar ein kranker, aber ein sehr gelehriger Mann; er behauptet, die türkischen Kirchengüter würden es eben so gut vertragen, zu Gunsten des Staates eingezogen zu werden wie die christlichen in Spanien, Italien etc. 70 Millionen Francs jährlich schlage der Staat dabei heraus.
- Aus Dresden wird gemeldet: Bei einer bekannten gräflichen Familie der Residenz war unlängst Ball, zu welchem das preußische Offiziercorps geladen war. Sämmtliche Damen demonstrirten mit grün=weißem Schmuck, und als der Tanz begann, wurde jeder preußische Offizier mit der Bemerkung zurückgewiesen: "Schon engagirt." Die Herren Offiziere verließen in corpore den Ball, nachdem sie dem Grafen die Erklärung gegeben: "Herr Graf, wir scheinen hier überflüssig zu sein."
- Bayern zählt 416,000 Einwohner, welche Grundbesitz haben, und 1,617,000 taglöhnernde, von denen 285,912 Fabrikarbeiter sind.
- Eine Anzahl reicher Hamburger Familien sucht sich dadurch der Wehrpflicht im norddeutschen Bunde zu entziehen, daß sie mit Aufgabe ihres Hamburger Bürgerrechts in der Schweiz oder Amerika Bürger werden, aber in Hamburg wohnen und ihre Geschäfte treiben.
- Im Städtchen Zug in der Schweiz wurde ein Landmann, welcher überführt wurde, Wasser zu seiner Milch gegossen und diese dann verkauft zu haben, zu 18 Monaten Gefängniß verurtheilt.


[ => Original lesen: 1867 Nr. 24 Seite 2]

Rechtsmittel=Einlegung.

Durch den in der letzten Nummer 23 der hiesigen Anzeigen erlassenen hohen Bescheid in Sachen des Wahlgesetzes, jetzt Verfassungs=Petition, halte ich mich, und zwar durch dessen ganzen Inhalt, beschwert; weshalb ich gezwungen bin, dawider alle Rechtsmittel, soweit zuständig, hiedurch einzulegen. Zur Widerlegung der dort aufgestellten sämmtlich unrichtigen Behauptungen und Voraussetzungen bedarf ich der gewöhnlichen Frist. Inzwischen müssen jedoch zur genügenden Instruktion der in höherer Instanz entscheidenden öffentlichen Meinung die Akten noch vervollständigt werden durch Beifügung aller in den hiesigen Registraturen sich so zahlreich vorfindenden Beweise für die große Verderblichkeit und Verwerflichkeit des Absolutismus. Besonders müssen diejenigen Untersuchungs=Akten wider die von fast allen Hauswirthen des Landes und vielen hiesigen ansässigen Bürgern, 653 an der Zahl, gewählten Deputirten beigelegt werden, die am 3. Februar 1862 eine Bittschrift an die hohe Landes=Regierung um Erfüllung des Artikels 13 der früheren Bundes=Acte und der dadurch angeordneten Einführung landständischer Verfassung für das Fürstenthum unterschrieben und darauf seit den verflossenen fünf Jahren keine Zeile Antwort, dagegen aber eine nicht sehr erfreuliche Behandlung in den mit ihnen abgehaltenen Verhören erlebt haben. Nöthigenfalls behalte ich mir weitere Anträge auf Anlegung und Veröffentlichung einer ganzen Reihe ähnlicher Beweisstücke vor, um dadurch das bei den Wahlprotesten etc. nothwendigerweise innegehaltene Verfahren zu rechtfertigen und zugleich nachzuweisen, wie die erfreuliche Einigkeit im Lande immer größer hat werden müssen; so daß die Ratzeburger sich durch die jetzigen Versuche, sie zu verhöhnen oder zu belehren, nicht weiter irre führen lassen.
Schönberg, den 21. März 1867.
Gehorsamst
Kindler, Advocat.


Das verhängnißvolle Bild.
[Erzählung]
(Fortsetzung.)

[ => Original lesen: 1867 Nr. 24 Seite 3]

Das verhängnißvolle Bild.
[Erzählung]
[Fortsetzung.]


Anzeigen.

Alle nicht präcludirten Concurs=Gläubiger des verstorbenen Hauseigenthümers Carsten Gothknecht zu Schönberg werden zur Empfangnahme ihrer Liquidata gegen Quittung hiemit auf Sonnabend, den 30. März d. Js., Morgens 10 Uhr, vor das unterzeichnete Concurs=Gericht geladen.
Schönberg, den 16. März 1867.
Großherzogl. Justizamt der Landvogtei des Fürstenthums Ratzeburg.
C. L. von Oertzen.
(L.S.) A. Dufft.


Auf Antrag Dris. Karl Klügmann für den Träger Hans Hinrich Friedrich Specht als Nachlaß=Curator des weiland Trägers Jochen Eckmann wird hierdurch zur öffentlichen Kunde gebracht, daß ein am 12. Mai 1863 im hiesigen Obern=Stadtbuche auf dem Folium des dem Johann Hinrich Krieger gehörigen Hauses Jakobi=Quartier sub Nr. 448 protocollirten Pfandposten von 200 Mark (Lübeck), zweitem Pfandgelde nach 700 Mark (Lübeck) erstem Pfandgelde, Termin Ostern mit 3 1/2 pro Cent angeblich irrthümlicher Weise auf den Namen von Peter Eckmann anstatt auf den Namen von Jochen Ermann eingetragen ist, und werden alle diejenigen, welche an dem gedachten Pfandposten außer den rechtmäßigen Erben des aus Lindow, Kirchspiels Schönberg im Fürstenthum Ratzeburg gebürtigen, am 28. Oktober 1866 hieselbst verstorbenen weiland Trägers Jochen Eckmann Anrechte zu besitzen vermeinen sollten, aufgefordert und schuldig erkannt, solche ihre Ansprüche binnen doppelter sächsischer Frist vom Tage des erlassenen Proclams, mithin spätestens bis zum 13. Juni d. Js., im hiesigen Stadt= und Landgerichte, unter Beobachtung des Erforderlichen, namentlich auswärtige durch einen ordnungsmäßig legitimirten Bevollmächtigten anzumelden und zu rechtfertigen, unter dem Rechtsnachtheile, daß sie widrigenfalls mit ihren Ansprüchen ausgeschlossen und der implorirende Erbschaftspfleger allein zur Verfügung über den vorgedachten Pfandposten berechtigt anerkannt sein solle.
Lübeck, den 15. März 1867.
Das Stadt= und Landgericht.
Zur Beglaubigung: W. Gädeke Dr., Actuar.


Auf Antrag Dris. W. Brehmer für Elisabeth Catharina Gustava Kaempfer, geb. Niedorp, wird hiedurch zur öffentlichen Kunde gebracht, daß Elisabeth Catharina Gustava Kaempfer, geb. Niedorp, und ihr im Jahre 1866 verstorbener Ehemann Johann Gottfried Conrad Kaempfer mit einander in unbeerbter Ehe gelebt haben und sich am 9. Juni 1859 vor dem Obergerichte ihre gesammten wohlgewonnenen Güter, ihren nächsten Erben die gesetzlichen acht Schilling und vier Pfennig vorbehältlich, geschenkt und aufgelassen haben und zwar mit dem Anhange, daß nach des Längstlebenden Tode der sodann vorhandene Nachlaß ausschließlich an Maria Graack, Schwestertochter Kind des Ehemannes, fallen solle, und werden alle diejenigen, welche gewillt sein sollten, die gedachte Schenkung anzufechten oder an den Nachlaß des verstorbenen Johann Gottfried Conrad Kaempfer Erb= oder andere Ansprüche zu erheben, aufgefordert und schuldig erkannt, ihre Ansprüche, Auswärtige unter Bestellung eines hiesigen Bevollmächtigten, vor dem Stadt= und Landgerichte binnen einer Frist von drei Monaten, also spätestens bis zum 15. Juni 1867, geltend zu machen und zwar unter dem Präjudiz, daß sie widrigenfalls mit ihren Ansprüchen ausgeschlossen werden sollen und die Implorantin als zu dem wohlgewonnenen Nachlasse ihres Ehemannes Johann Gottfried Conrad Kaempfer allein berechtigt anerkannt werden soll.
Lübeck, den 15. März 1867.
Das Stadt= und Landgericht.
Zur Beglaubigung: W. Gädeke Dr., Actuar.


Holz=Verkauf.
Unter den bekannten Bedingungen sollen gegen baare Zahlung meistbietend verkauft werden:
1) Am Montag, den 25. März, im Heidenholze bei Selmsdorf

18 1/2 Faden buchen Kluft=, Knüppel= und Olmholz,
3 3/4 Faden ellern Knüppelholz,
und bei freier Concurrenz
9 Fuder eichen Durchforstungsholz in 18 Cavelingen.
Versammlung der Käufer Morgens 1/2 10 Uhr beim Holländerhause zu Hof Selmsdorf.
2) Am Mittwoch, den 27. März, im Samkower Zuschlage bei Lindow
13 1/2 Faden buchen Kluft=, Knüppel= und Olmholz,
1/2 Faden Aspenholz.
Versammlung der Käufer Morgens 1/2 10 Uhr am Schlagbaum des Zuschlages auf dem Wege von Lindow nach Pogez.
Schönberg, den 21. März 1867.
Danckwarth.


Am Donnerstag, den 28. März, Vormittags 9 Uhr, sollen im Hause des Ackerbürgers Böckmann hieselbst:

Betten, mehrere Laden, Tische, Stühle, etwas Küchengeräthe und was sich sonst noch vorfindet
gegen gleich baare Zahlung öffentlich meistbietend verkauft werden.
Seegert, Landreiter.


[ => Original lesen: 1867 Nr. 24 Seite 4]

Die diesjährige ordentliche März=Versammlung des landwirthschaftlichen Vereins für das Fürstenthum Ratzeburg wird am
Donnerstag, den 21. März d. J., Morgens 11 Uhr
im Hause der Ackerbürgers=Wittwe Boye in Schönberg stattfinden.
Schönberg, den 2. März 1867.
Namens des Vorstandes: R. Rackow, Advocat, d. Z. Secretär.


Die besonderer Umstände halber diesmal später als sonst ausgegebenen 78 Antoni=Landkasten=Obligationen sind jetzt angelangt und bitte ich, solche gegen Einlieferung der Interims=Scheine recht bald von mir abzuholen.
Zum diesjährigen Johannis=Termine sind bisher 34,450 Taler (Mecklenburg) zum Landkasten bei mir angemeldet und bitte ich, weitere Anmeldungen bald zu beschaffen, da dieselben nur der Reihenfolge nach berücksichtigt werden können, bis das Bedürfniß des Landkastens für den nächsten Johannis=Termin gedeckt ist.
Schönberg, den 14. März 1867.
Kindler, Advocat.


Als Erwiderung auf vielfache Anfragen zeige ich hierdurch an, daß die letzten der 218 Antoni=Bank=Policen jetzt eingetroffen sind, mithin jeder Zeit abgefordert werden können. Da Antoni für den Johannis=Termin zur Bank bereits 57,500 Taler (Mecklenburg) Cour. angemeldet sind und nach wie vor fast täglich Gelder eingehen, so haben Anmeldungen weiterer Pösten bei mir gar keine so große Eile, können vielmehr ganz nach Bequemlichkeit des geehrten Publikums gemacht werden.
Capitalien jedoch, welche hier im Lande belegt werden sollen und deren ich eine größere Zahl gegen gute hypothekarische Sicherheit und vier Procent Zinsen zu besorgen habe, sind je eher je lieber anzumelden.
Im Uebrigen empfehle ich die Benutzung der Bank um so mehr, da dieselbe nicht Gelder einseitig aus dem Lande herauszieht, sondern auch zu jeder Zeit gegen reelle Sicherheiten damit wieder aushilft.
Schönberg, den 21. März 1867.
J. P. Bade.


Zu verkaufen ein tafelförmiges Fortepiano zu 50 Taler (Mecklenburg) bei C. Schweigmann.


Für Confirmanden empfehle sehr preiswürdig schwarze Tuche, Buckskins, Taffete, Thibets, Crupes, Paramatta und Orleans, sowie auch Umschlagtücher und Umhänge zu den billigsten Preisen.
A. Groth.


Theater in Schönberg.
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Freitag, den 22. März: Zum Benefiz für Hrn. Reimbold: Der politische Zinngießer. Komisches Lebensbild mit Gesang in 3 Abtheilungen nach Holbergs "politischem Kannegießer" von G. F. Treitschke. - Sonntag, den 24. März: Arm und Reich, oder 100,000 Thaler. Posse mit Gesang von Kalisch. - Montag, den 25. März: Zum Benefiz für Fräulein Schermann: Erziehung macht den Menschen. Lebensbild in 5 Aufzügen von C. A. Görner.
Carl Hocke, Theater=Director.


Lübeck=Kleinen Eisenbahn.
Die Zeichner derjenigen Stamm=Actien unserer Gesellschaft, denen für die von ihnen gezeichneten Stamm=Actien die Quittungsbögen von Nr. 1-93 inclusive eingehändigt sind, sowie die Zeichner derjenigen Prioritäts=Actien unserer Gesellschaft, denen für die von ihnen gezeichneten Prioritäts=Actien die Quittungsbögen von Nr. 1-93 inclusive eingehändigt sind, werden, da sie die bis zum 11. März d. J. zu beschaffende zweite Einzahlung von 10 Procent auf die von ihnen gezeichneten Stamm= und Prioritäts=Actien nicht berichtigt haben, nach den Bestimmungen des §. 12 des Gesellschafts=Statuts hierdurch aufgefordert, die rückständige Rate von 10 Procent nebst 5 Procent pro anno Verzugs=Zinsen vom 11. März d. J. an und einer Conventionalstrafe von 10 Procent der fälligen Rate binnen einer vierwöchentlichen, vom Tage der ersten Bekanntmachung dieser Aufforderung laufenden Frist, zu Lübeck im Bureau der Gesellschaft, Königstraße Nr. 662, Jakobi=Quartier, zu bezahlen.
Im Falle eine Zahlung nicht binnen der gesetzten Frist erfolgen sollte, werden die bereits auf die Quittungsbögen eingezahlte Rate von 10 Procent als verfallen und die Quittungsbögen selbst für null und nichtig erklärt werden.
Lübeck, den 12. März 1867.
Die Direction der Lübeck=Kleinen Eisenbahn=Gesellschaft.


Ein Knabe, der Lust hat, das Schuhmacher=Handwerk zu erlernen, kann zu Ostern in die Lehre treten beim Schuhmachermeister G. Eckmann.


Ich suche zu Ostern einen Kuhknecht.
Carlow.
Pumplün.


Kirchliche Nachrichten.
Schönberger Gemeinde.

Geboren: 8. März dem Arbeitsmann Flügge vor Schönberg eine Tochter. - 9. März dem Zieglermeister Beck zu Lockwisch ein Sohn. - 11. März dem Arbeitsmann Dierk zu Rabensdorf eine Tochter. - 11. März dem Pantoffelmacher Stecher hieselbst ein Sohn. - 11. März dem Schlachtermeister Johann Ladendorf hieselbst ein Sohn.- 12. März eine uneheliche Tochter zu Lockwisch. - 13. März dem Arbeitsmann Ollrog zu Malzow ein Sohn. - 13. März dem Arbeitsmann Oldenburg vor Schönberg eine Tochter. - 15. März dem Maurergesell Seestadt auf dem hiesigen Bauhofe ein Sohn - 17. März dem Schlossermeister Ollmann hieselbst eine Tochter.

Gestorben: 7. März Jochen P. L. Maaß, Büdners=Sohn zu Olndorf, 4 J. 8 M. alt. - 11. März Heinr. Joh. Bockwold, Arbeitsmanns=Sohn zu Wahlsdorf, 8 M alt. - 11. März Cathar. A. Maria Lübcke, Arbeitsmanns=Tochter zu K1. Siemz, 1 M. alt. - 12. März Bertha S. A. M. Elis. Ehlers, Töpfermeisters=Tochter vor Schönberg, 4 M. alt. - 20. März Heinrich D. L. Eckner, Wittwer, Maurergesell hieselbst, 79 J. alt.

Copulirt: 8. März Peter Heinrich Stender, Arbeitsmann hieselbst, und Maria Dorothea Catharina Bohnhoff zu Torriesdorf. - 12. März Hans Heinrich Christoph Pietsch, hiesiger Bürger und Schustermeister, und Sophie Friederike Elise Fretwurst, genannt Gamm, hieselbst.

Freitag, den 22. März.
Passions=Predigt (Vormittags 10 Uhr): Pastor Fischer.

Sonntag, den 24. März 1867.
Vormittags=Kirche: Pastor Fischer.
Passions=Predigt (Abends 6 Uhr): Pastor Kämpffer. Amtswoche: Pastor Fischer.


Meteorologische Beobachtungen.
1867
März
Barometer   Wärme   Wind Stärke  
Paris. Lin.
300 +
niedrigste
°R.
höchste
°R.
       
19.
20.
21.
34.07
30.22
34.04
-5.2
-3.7
-1.6
-1.8
0.3
0.3
O
OSO
NW
2
1
1
trübe.
-
-


Markt=Preise in Lübeck.
Butter, Meckl. d. Pfund14 - 14 1/2 Schilling (Mecklenburg).
Holst. d. Pfund15 - 15 1/2 Schilling (Mecklenburg).
Hühner, d. St.12 - 16 Schilling (Mecklenburg).
Tauben, d. St.3 - 4 Schilling (Mecklenburg).
Spickgans, d. St.28 - 32 Schilling (Mecklenburg).
Flickgans, d. St.16 - 20 Schilling (Mecklenburg).
Hasen, d. St. 32 - 40 Schilling (Mecklenburg).
Schweinskopf, d. Pfund5 - 5 1/2 Schilling (Mecklenburg).
Schinken, d. Pfund8 - 9 Schilling (Mecklenburg).
Wurst d. Pfund9 - 10 Schilling (Mecklenburg).
Eier 8 - 9 St. für4 Schilling (Mecklenburg).
Kartoffeln, d. Faß5 - 6 Schilling (Mecklenburg).


Getreide=Preise in Lübeck.
(per Sack in Lüb. Crt.)
Weitzen20 - 23Mark (Lübeck)12Schilling (Mecklenburg)
Roggen15 - 15Mark (Lübeck)4Schilling (Mecklenburg)
Gerste14 1/2 - 14Mark (Lübeck)12Schilling (Mecklenburg)
Hafer9 - 9Mark (Lübeck)8Schilling (Mecklenburg)
Erbsen13 - 15Mark (Lübeck)8Schilling (Mecklenburg)
Wicken-Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)
Buchweizen10 1/2 - 11Mark (Lübeck)12Schilling (Mecklenburg)
W.=Rapsaat-Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)
Wint.=Rübsen-Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)
Schlagleinsaat20 - 21Mark (Lübeck)8Schilling (Mecklenburg)


Herausgegeben unter Verantwortlichkeit der Buchdruckerei von L. Bicker in Schönberg.


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