No. 20
Die Anzeigen erscheinen wöchentlich zweimal.
Dienstags und Freitags

Schönberg, den 08. März
1867
siebenunddreißigster Jahrgang
Preis vierteljährlich 20 Schilling (Mecklenburg) jährlich 1Mark (Lübeck) 32Schilling (Mecklenburg).
Jahrgang
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[ => Original lesen: 1867 Nr. 20 Seite 1]

Der Schlössergeselle Johann Christian Heinrich Kleinfeld, geboren den 10. Juli 1842, Sohn des Arbeitsmannes Hans Heinrich Kleinfeld in Schönberg, war im Herbste 1863 militärpflichtig, hat sich jedoch weder zu der am 15. October jenes Jahres stattgehabten Aushebung noch später, resp. bisher gestellt. Auf Grund des § 29 des Recrutirungs=Gesetzes vom 4. Februar 1857 wird der etc. Kleinfeld hierdurch aufgefordert, nunmehr binnen drei Monaten vor uns zur Genügung seiner Militärpflicht zu erscheinen, widrigenfalls sein Vermögen einstweilen der Recrutirungs=Casse für verfallen und er seiner bürgerlichen Rechte im Vaterlande für verlustig erklärt werden wird.
Schönberg, den 23. Februar 1867.

Großherzoglich Mecklenburgische Landvogtei des Fürstenthums Ratzeburg.
F. Graf Eyben.


- In der Sitzung des Reichstags am 4. März brachte der Präsident der Bundes=Commissarien Graf Bismarck Namens der verbündeten Regierungen den Verfassungsentwurf ein. Am Schluß der Tagesordnung fanden Wahlprüfungen statt, bei denen auch die Wahl des Mecklenburg=Strelitzer Abgeordneten Pogge zur Verhandlung kam. Der dem Reichstage eingereichte von 1938 Wahlberechtigten des Fürstenthums Ratzeburg unterschriebene Protest wurde in Erwägung gezogen, jedoch hatte man sich in der Vorberathung überzeugt, daß das staatsrechtliche Verhältniß zu Mecklenburg=Strelitz von der Wahl nicht berührt werde. Die Großherzoglich Mecklenburg=Strelitzische Regierung habe es wiederholt und ausdrücklich anerkannt, daß das Fürstenthum Ratzeburg kein in Mecklenburg=Strelitz einverleibtes Land, sondern ein selbständiges, mit Strelitz nur durch Personal=Union verbundenes Land sei. Auch habe die Strelitzische Regierung durch das Wahlgesetz, wie dies außerhalb des Fürstenthums Ratzeburg die allgemeine Ueberzeugung in den mecklenburgischen Landen sei, ein Attentat auf die staatliche Selbständigkeit des Fürstenthums Ratzeburg nicht begangen und nicht begehen wollen. Sie habe in dem Wahlgesetz ausdrücklich erklärt, daß es sich auch auf Ratzeburg beziehe und das Wahlgesetz auch besonders für Ratzeburg publicirt. - Die Wahl des Abgeordneten Pogge wurde für gültig erklärt.
- Das Publicandum, betreffend die Ausgabe der Mecklenburg=Strelitzer Rentei=Cassenscheine, ist am 6. März von der Großherzoglichen Landes=Regierung auch in Lübeck durch die dortigen Anzeigen veröffentlicht.
- Dem amerikanischen Congreß liegt ein Plan des General Grant vor, welcher bezweckt, sich mit den Indianern friedlich auseinander zu setzen. Die Union soll es aufgeben, die verschiedenen Indianerstämme, die zusammen 400,000 Köpfe zählen, auszurotten, sie soll vielmehr durch geeignete Gesandtschaften versuchen, den Indianern die Segnungen des Friedens und des Ackerbaues klar zu machen und sie zu einer seßhaften Lebensweise zu bringen.
- In den evangelischen Kirchen Berlins wurden im vorigen Jahre 24,879 Kinder getauft (vor zehn Jahren, 1856, waren es 14,508); confirmirt wurden im vorigen Jahre 8760 (1856 waren es 6703); getraut sind im vorigen Jahre 6468 Paare (1856 3998 Paare); es communicirten 93,507 Personen (1856 77,308); gestorben sind 24,901 Personen (1856 starben 11,075).
- Am 6. März erschoß sich in Lübeck, in den Anlagen vor dem Burgthore, ein junger Mensch.
- Zur Gründung einer Zeitung in Lübeck, die den Titel "Neue Lübecker Zeitung" führen soll, wird dort zur Actienzeichnung aufgefordert. Das Actiencapital beträgt 5000 Thlr., das durch 100 Actien von je 50 Thalern zusammengebracht werden soll.
- Der 23jährige preußische Füsilier Kluge erhielt bei Sadowa einen Schuß in die Brust und noch zwei Granatschüsse, einen in den Schenkel und einen in die Kniescheibe. Er ist jetzt ziemlich wieder hergestellt. Originell ist, wie er die Hinterwand seines Zimmers decorirt hat; dort befinden sich nämlich, außer der Gewehrkugel und den beiden Granatsplittern auch die aus dem Körper des Verwundeten entfernten Knochentheile, nämlich eine Rippe, die Kniescheibe und ein Schenkelknochen.
- In Horzitz und den von den Schlachten des vorigen Jahres heimgesuchten Gegenden nimmt die Noth bedenklich zu. Die arme Bevölkerung weiß sich nicht mehr zu ernähren und geht in der Verzweiflung sogar so weit, die Gebeine auf den Schlachtfeldern auszugraben und zu verkaufen.
- Die Pariser Hausfrauen, deren Männer nichts von den fremden Ausstellungsgästen profitiren, sehen der Eröffnung der industriellen Jubelzeit mit wahrem Entsetzen entgegen. Die Lebensmittel, namentlich die Fleischpreise, dürften eine ganz enorme Höhe erreichen. Die Schlächter wollen während der Ausstellungszeit das Filet nicht unter 6 Fr., Hammelfleisch nicht unter 2 bis 3 Fr. das Pfund verkaufen.
- Ende voriger Woche kamen von Petersburg 24 Pferde aus den kaiserlichen Gestüten in Berlin an, die als Proben russischer Pferderacen und Zucht nach Paris zur Ausstellung gebracht werden.
- Dem Hause Rothschild wurden auf einem Schiffe, das von London nach Rotterdam gehen sollte, 2 Kisten Silberbarren (22,000 Gulden) gestohlen.
- Die Lyoner Seidenarbeiter haben wegen der Mode, die sich seit einiger Zeit in glatten

[ => Original lesen: 1867 Nr. 20 Seite 2]

Seidenstoffen gefällt, bekanntlich eine schwere Krisis durchzumachen. In den höchsten Kreisen der französischen Hauptstadt bemüht man sich nun, dem Lyoner gemusterten Stoff wieder Eingang zu verschaffen. Ein kleines, aber höchst elegantes, in einer der schönsten Straßen der französischen Metropole belegenes Magazin stellt denn auch seit kurzer Zeit die herrlichsten Stoffe der Lyoner Fabrikation aus und zieht die sehnsüchtigen Blicke aller vorübergehenden Damen an sich. So schön aber die Stoffe sind, so theuer sind sie auch. Der Besitzer ist ein reicher Mann, der aber noch ein anderes Gut besitzt, nämlich Geduld und diese Geduld wurde bereits so vielfach und so häufig erprobt, daß sie in manchen Pariser Kreisen sprichwörtlich geworden ist. Man erzählt davon folgende hübsche Anekdote: Ein junger Elegant, der mit vier muthwilligen Freunden in einem der ersten Restaurants ein gutes Diner genossen und während der Mahlzeit die an's Wunderbare grenzenden Geschichten von der Geduld jenes Kaufmannes gehört, wettete bei dem Dessert um ein Diner zu 20 Napoleons, daß er den Gerühmten dennoch in Jähzorn versetzen werde. Die fünf Gesellschafter begeben sich sofort in das bewußte Magazin, und der, welcher die Wette vorgeschlagen, verlangte eine Robe in gemusterter Seide. Der Geschäftsmann wickelte zwanzig Packete auseinander; nichts gefiel. Der grüne Stoff war zu hell, der braune zu dunkel, der rosa zu matt, der schwarze zu überladen etc. Zwanzig andere Sorten wurden zur Auswahl vorgelegt, aber dem Käufer schien eben nichts zuzusagen. Der Kaufmann zeigte dieselbe Ruhe und dieselbe Zuvorkommenheit. Endlich schien eine prächtige Robe von Goldbrocat den Wünschen des wählerischen Kunden zu entsprechen. "Was kostet der Meter?" fragte er. - "Einhundert und zwanzig Francs", lautete die Antwort. - "Gut denn; wollen Sie mir gefälligst für zwanzig Sous abschneiden?" - Der Kaufmann, ohne die Fassung zu verlieren, langte ein Einfrancstück hervor, legte dasselbe an das äußerste Ende des Stoffes, schnitt ein Stückchen dieser Größe ab und legte es, in ein Stück Papier säuberlich gehüllt, dem Käufer vor. "Mein Herr", rief dieser, "verzeihen Sie mir, daß ich Sie belästigt habe - es galt eine Wette, die ich verloren - recht gründlich verloren habe." - "Was für eine Wetter fragte der Kaufmann neugierig. Die Aufklärung ließ nicht lange auf sich warten. "Darauf kam es also an?" rief der erstaunte Kaufmann, "und ich hatte die Absicht, wenn Ihnen auch der zuletzt vorgelegte Stoff nicht gefallen haben würde, Sie einzuladen, in meinem Coupé mit mir zu meinem Collegen Z. zu fahren, der meist ein sehr reiches Lager vorräthig hat." - Es ist wohl unnöthig, noch hinzuzufügen, daß der Kaufmann mit unter den Gästen war, die das verwettete Diner zu zwanzig Napoleons zu sich führten.


Eingesandt.

- Schönberg. Wir sind mit dem Proteste abgefahren und das gründlich. Denn der Zweck desselben war, den Abgeordneten für Mecklenburg=Strelitz, weil derselbe nicht von dem Separatstaat Ratzeburg mitgewählt sei, aus dem Reichstage an die Luft zu setzen; der Reichstag hat aber grade das Gegentheil gethan und uns an die Luft gesetzt. Pogge's Wahl ist als gültig anerkannt. Pogge ist und bleibt also Abgeordneter für Strelitz und Ratzeburg und damit ist es aus. Wenn man jetzt die Sache so drehen will, daß wir doch ein gutes Geschäft gemacht, weil Einer im Reichstage von Petioniren gesprochen habe, so ist das eine betrübte Ausrede. Ueber Pogge können wir nicht petitioniren, der bleibt, was er ist und vertritt uns so gut, wie Strelitz, das steht baumfest; über die andern in dem Proteste enthaltenen Dinge können wir bei diesem Reichstage auch nicht petitioniren, denn derselbe hat nur mit der Verfassung des norddeutschen Bundes zu thun, nicht aber mit dem Fürstenthum Ratzeburg. Bei einem künftigen Reichstage können wir aber, wie jeder andere, über alles Mögliche petitioniren, das braucht uns Niemand im Reichstage erst zu sagen und dazu brauchten wir auch nicht zu protestiren. Ob's besser abläuft, ist eine andere Frage. Der Humor von der Sache ist: wir haben uns -, trotzdem daß alle Zeitungen uns gewarnt haben - die Nutzanwendung aber ist: wir wollen in Zukunft uns besser vorsehen und nicht Alles darauf los glauben, was uns vorgesagt wird. Denn
   Hätten wir nicht protestirt,
   So hätten wir uns nicht - .
                                   Ein Protestant.


Das verhängnisvolle Bild.
Eine Erzählung.
(Fortsetzung.)

[ => Original lesen: 1867 Nr. 20 Seite 3]

Das verhängnisvolle Bild.
Eine Erzählung.
[Fortsetzung.]


Anzeigen.

Vorladung.

Auf Antrag der Erben des zu Mannhagen verstorbenen Oekonomen August Solvie ist gegenwärtiges Proclam erkannt, das event. die Wirkung eines Concursproclams haben soll, zur Erforschung der Erbmasse und des Schuldenstandes, und werden hiermit alle Diejenigen, welche aus irgend einem Rechtsgrunde Ansprüche an den etc. Solvie'schen Nachlaß zu haben vermeinen, hiermit peremtorisch aufgefordert, solche in dem deshalb auf Freitag, den 10 Mai d.J., Morgens 10 Uhr, anberaumten Liquidation= Termin anzumelden und zu bescheinigen, oder zu erwarten, daß sie mit denselben durch den alsbald zu erlassenden Präclusiv=Bescheid von der Nachlaßmasse für immer werden ausgeschlossen werden.
Schönberg, den 9. Februar 1867.
Großherzogl. Justizamt der Landvogtei des Fürstenthums Ratzeburg
C. L. v. Oertzen.
(L.S.) A. Dufft.


Präclusiv=Bescheid.

In der Debitsache des Kürschners Heinrich Schäding zu Schönberg gibt das Großherzogl. Justiz=Amt der Landvogtei des Fürstenthums Ratzeburg reproductis ad acta proclamatibus cum documentis aff- et refixionis nec non insertionis auf das am 15. d. Mts. abgehaltene Termins=Protokoll hierdurch den

Bescheid:

daß alle Diejenigen, welche sich so wenig in dem Termin am 15. d. Mts. als bis jetzt mit ihren etwaigen Ansprüchen an den Gemeinschuldner und dessen Vermögen gemeldet haben, mit denselben, wie hierdurch geschieht, präcludirt und von der Masse abgewiesen sein sollen.

Von Rechts Wegen!

Schönberg, den 19. Februar 1867.
C. L. v. Oertzen.
(L.S.) A. Dufft.


Verkaufs=Anzeigen.

Zum öffentlich meistbietenden Verkauf des zur Concursmasse des Kürschners Heinrich Schäding zu Schönberg gehörenden, an der Marienstraße belegenen Wohnhauses c. p. ist ein Termin auf Dienstag, den 2. April d. J., Morgens 10 Uhr,
und der Ueberbots=Termin auf

[ => Original lesen: 1867 Nr. 20 Seite 4]

Freitag, den 3. Mai d. J., Morgens 11 Uhr, anberaumt, und werden Kaufliebhaber dazu hierdurch vorgeladen.
Auch wird allen nicht präcludirten Gläubigern, wie dem Cridar freigelassen, in dem zugleich zur endlichen Regulirung der Verkaufs=Bedingungen bestimmten Verkaufs=Termine zu diesem Zwecke zu erscheinen.
Die Verkaufs=Bedingungen sind 14 Tage vor dem Verkaufs=Termine auf der Justizamts=Registratur einzusehen, auch gegen die Copialgebühren in Abschrift zu erhalten.
Schönberg, den 19. Februar 1867.
Großherzogl. Justiz=Amt der Landvogtei des Fürstenthums Ratzeburg.
C. L. v. Oertzen.
(L.S.) A. Dufft.


Holz=Verkauf.
Am Montag den 11. März, sollen unter den bekannten Bedingungen gegen baare Zahlung im Röggeliner und Carlower Holze meistbietend verkauft werden:

37 1/2 Faden buchen Kluft=, Knüppel= und Olmholz, und
21 Faden eichen Kluft=, Knüppel= und Olmholz,
und wollen sich Käufer Morgens 1/2 10 Uhr am Schlagbaum des Röggeliner Holzes am See einfinden.
Schönberg, den 7. März 1867.
Danckwarth.


Auction über Bretter in Lübeck.
Am Donnerstag, den 14. März d. J., Vormittags präcis 10 1/2 Uhr sollen durch die unterzeichneten beeidigten Makler am neuen Hafen, Holzplatz Nr. 3, für Rechnung, wen es angeht, öffentlich meistbietend verkauft werden:
1358 Zwölfter 7 Stück Bretter
von diversen Dimensionen und in bequemen Cavelingen.
Joh. Nic. Stolterfoht, G. S.
Joh. Havemann.
Lübeck 1867.


Holz=Auction.
Mittwoch, den 13. März, sollen im Cordshäger Holz, Vitenser Forst, meistbietend gegen gleich baare Bezahlung verkauft werden:

4 buchen Drümme,
50 Faden 3.7.7.' buchen Holz,
50 buchen Fuderholz,
eine Partie starke Bauholz=Fichten und fichten Zweige.
Käufer wollen sich Morgens 10 Uhr im Cordshager Holz in der Nähe des Pflanzgartens einfinden.
Vitense, den 6. März 1867.
L. Wiegandt, Förster.


Bekanntmachung.

Die Beiträge zu der unter'm 7. Januar c. verkündigten Armensteuer sind binnen acht Tagen an die resp. Armen=Vorsteher: Bäckermeister Fr. Grünthal, Webermeister Wilh. Klodt und Schneidermeister M. H. Freitag in Schönberg, und an die Hauswirthe Krüger Resenhöft in Petersberg, Asmus Lenschow in Grieben, Peters in Niendorf und Heinrich Lenschow in Sabow zu bezahlen.
Nach Ablauf dieser Frist müssen die Listen zur executiven Einforderung abgegeben werden.
Schönberg, den 7. März 1867.
Die Armen=Behörde.


Vermischte Anzeigen.

Die diesjährige ordentliche März=Versammlung des landwirthschaftlichen Vereins für das Fürstenthum Ratzeburg wird am
Donnerstag, den 21. März d. J., Morgens 11 Uhr
im Hause der Ackerbürgers=Wittwe Boye in Schönberg stattfinden.
Schönberg, den 2. März 1867.
Namens des Vorstandes: R. Rackow, Advocat, d. Z. Secretär.


Nicht am Sonntag, den 10. März, sondern am Mittwoch, den 13. März, Nachmittags 4 Uhr, soll der Acker der Wittwe Schultze hieselbst, circa 1 Scheffel Aussaat groß, belegen am Schlauenkamp, in zwei Parcellen öffentlich meistbietend an Ort und Stelle verpachtet werden.
Die Vormünder der Schultze'schen Minorennen.


Unter der Hand stehen zu verpachten, im Ganzen oder auch parcelenweise:

1) ein Ackerstück von 3 1/2 Scheffeln Aussaat im Mühlenkamp zwischen dem Petersberger Wege und der Ratzeburger Chaussee,
2) eine Wiese von 3 1/2 Scheffeln Aussaat an der Moorstraße,
3) ein Ackerstück von 3 1/2 Scheffeln Aussaat an der Moorstraße,
4) die kleine Scheune am Petersberger Wege und
5) der bei derselben belegene kleine Garten von circa 1 Scheffel Aussaat.
Die Scheune mit kleinem Garten sind auch unter billigen Bedingungen zu verkaufen. Liebhaber wollen sich bei mir melden.
Schönberg, den 28. Februar 1867.
Baumast, als Notar.


Unterzeichneter beabsichtigt seinen am Rupensdorfer Felde gelegenen Schulacker am Montag, den 11. März, Nachmittags 4 Uhr meistbietend parcelenweise zu verpachten und fordert Pachtliebhaber auf, sich zur gedachten Zeit in seiner Wohnung einzufinden.
Rupensdorf.
J. Denker Schullehrer.


Am 11. d. M. trifft Herr Schauspiel=Director Hocke hieselbst mit einer Gesellschaft von 18 Personen ein. Inhaber von zu vermiethenden möblirten Wohnungen für Schauspieler wollen sich unter Preis=Angabe baldigst wenden an
Wilh. Heincke.


Ein Sohn ordentlicher Eltern, der Lust hat, die Tabak= und Cigarren=Fabrikation zu erlernen, kann zu Ostern in die Lehre treten bei
J. Fanselow.


Auf die so sehr wohlfeile National=Bibliothek sämmtlicher deutschen Classiker sind bei mir schon mehrere Abonnements angemeldet, weshalb ich nicht verfehle, hierdurch alle meine geehrten Kunden auf die große Billigkeit aufmerksam zu machen. Schillers sämmtliche Werke kosten demnach nur 36 Schilling (Mecklenburg). Auch sind mir mehrere Probe=Hefte zugesandt, die zur Ansicht Jedem gerne zur Verfügung stehen.
Buchbinder C. Sievers.


Ich suche zu Ostern noch drei Pferde=Knechte gegen guten Lohn.
H. Rusch in Kl. Rünz.


(Hiezu eine Beilage.)


Herausgegeben unter Verantwortlichkeit der Buchdruckerei von L. Bicker in Schönberg.


[ => Original lesen: 1867 Nr. 20 Seite 5]

Beilage
zu den Wöchentlichen Anzeigen für das Fürstentum Ratzeburg.
Schönberg, den 8. März 1867.


Für Confirmanden

empfehle mein auf's Beste assortirtes Lager von Tuchen, Buckskins, Kleiderstoffen, Shawls, Double=Tüchern, seidenen Halstüchern, Taschentüchern etc. etc. zu billigen aber festen Preisen.

Lübeck.                                                     W. Stubbe, Grosse Burgstrasse 606.


Einladung zur Subscription.
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Von sämmtlichen deutschen Classikern erscheinen jetzt verschiedene eben so hübsche als wohlfeile Ausgaben, à Band 2 und 2 1/2 Sgr., so daß z. B. Schillers sämmtliche werke nur 36 Schilling (Mecklenburg), Bürgers Gedichte 8 Schilling (Mecklenburg) Voß, Luise 4 Schilling (Mecklenburg), Gellerts Fabeln und Erzählungen 4 Schilling (Mecklenburg), Mattissons Gedichte 4 Schilling (Mecklenburg), Lessing 1 Taler (Mecklenburg), Wieland 3 Taler (Mecklenburg) und Göthe nur 4 Taler (Mecklenburg) kosten werden.
Alle 8 bis 14 Tage erscheint ein Band zu 2 1/2 Sgr.
Die bis jetzt herausgekommenen Bände liegen bei mir zur Ansicht bereit und liefere ich Alles zu obigen Preisen.

J. P. Bade.     


Club im Hause des Herrn Aug. Spehr in Schönberg am Mittwoch, den 13. März.
Mittag=Essen 3 Uhr.


Heinrich Schmid,
Samenhandlung & Handelsgärtner,
Lübeck, Königstraße 869,

hält sein Lager aller Arten Sämereien zur diesjährigen Frühjahrs=Aussaat bestens empfohlen. Preisverzeichnisse darüber, auch für Handelsgärtner und Samenhändler, werden auf gefl. franco Verlangen franco und gratis zugesandt.
Ebenfalls stehen Preisverzeichnisse über Obstbäume, Gesträuche, Rosen, Stauden, Georginen, Topfpflanzen etc. zu Diensten.


Tannin-Balsam-Seife,

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J. F. Eckmann.     


Zahnschmerz
Die heftigsten Zahnschmerzen
beseitigen augenblicklich unfehlbar die berühmten
Tooth-Ache Drops.

Verkauf in Originalgläsern à 12 Schilling (Mecklenburg) od. 7 1/2 Sgr. in Schönberg bei J. P. Bade.
Aehnliche Anzeigen beruhen auf Anmaßung und Fälschung.


Gegen Husten und Heiserkeit, Rauhheit im Halse, Verschleimung u. s. w. gibt es nichts Besseres als die

Stollwerck'schen Brust-Bonbons.

Man findet selbe in Original=Packeten à 6 1/2 Schilling (Mecklenburg) in Schönberg bei Carl Bade, in Grevismühlen bei J. C. Schultze.


Am Mittwoch, den 20. Februar, ist mir in den Hohenmeiler Tannen mein kleiner braungefleckter Wachtelhund fortgelaufen. Wer über denselben Auskunft geben kann, wird ersucht, sich bei mir zu melden.

NB. Eigenthumsrecht wird vorbehalten.
                          Büdner Lenschow in Lockwisch.


Kirchliche Nachrichten.
Schönberger Gemeinde.

Geboren: 21. Februar eine uneheliche Tochter in Schönberg. - 25. Febr. dem Schmied Praefke vor Schönberg ein Sohn. - 28. Febr. dem Buchdrucker Bicker hieselbst eine Tochter. - 28. Febr. dem Arbeitsmann Stahl zu Rabensdorf ein Sohn. - 1. März dem Brettschneider Volkmann vor Schönberg eine Tochter. - 3. März dem Schornsteinfegermeister Schulz hieselbst Zwillings=Töchter. - 3. März ein unehelicher Sohn in Rupensdorf.

Gestorben: 22. Februar Joh. Joch. Heinr. Wilms, Arbeitsmanns=Sohn zu B. Resdorf, 3 Wochen alt. - 24. Febr. Heinr. M. A. Joach. Teege, Malers=Sohn vor Schönberg, 2 1/2 Monat alt. - 23. Februar Fuhrmann Dunkelmann aus Gletzow, verunglückt bei Malzow. - 25. Febr. S. C. C. Elis. Möller, Arbeitsmanns=Tochter zu Petersberg, 1 J. 4 M. alt. - 1. März Anna Cath. Elis. Freitag, Büdners=Tochter zu Törpt, 1 J. alt. - 5. März Georg M. F. Fick, Tischlermeister=Sohn hieselbst, 2 1/2 M. alt. - 5. März W. F. H. D. Heinr. Weinrebe, Töpfermeisters=Sohn hieselbst, fast 4 M. alt.

Copulirt: 22. Febr. Hans Jochim Ahrendt, Arbeitsmann zu Westerbeck, und Cath. Magd. Fick a. d. Lockwischer Hofe.

Proclamirt: Math. Heinrich Maaß, Anerbe zu Lindow, und Margareta Elisabet Kassow zu Cordshagen. - Joachim Heinrich Kassow, Anerbe zu Cordshagen, und Wilhelmine Caroline Maaß zu Lindow.

Sonntag, den 10. März 1867.
Vormittags=Kirche: Pastor Fischer.
Nachmittags=Kirche: Pastor Kämpffer.
Amtswoche: Pastor Fischer.


Meteorologische Beobachtungen.
1867
März
Barometer   Wärme   Wind Stärke  
Paris. Lin.
300 +
niedrigste
°R.
höchste
°R.
       
5.
6.
7.
36.12
34.97
35.43
0.0
-0.8
-1.3
3.0
2.2
0.3
N
O
ONO
1
1
1
zieml. heiter.
-
trübe.

Am 5. 29 Cbz. Wasser aus Schnee auf 1 []'


Markt=Preise in Lübeck.
Butter, Meckl. d. Pfund13 1/2 - 14 Schilling (Mecklenburg).
Holst. d. Pfund14 - 14 1/2 Schilling (Mecklenburg).
Hühner, d. St.12 - 16 Schilling (Mecklenburg).
Tauben, d. St.3 - 4 Schilling (Mecklenburg).
Spickgans, d. St.28 - 32 Schilling (Mecklenburg).
Flickgans, d. St.16 - 20 Schilling (Mecklenburg).
Hasen, d. St. 32 - 40 Schilling (Mecklenburg).
Schweinskopf, d. Pfund5 - 5 1/2 Schilling (Mecklenburg).
Schinken, d. Pfund8 - 9 Schilling (Mecklenburg).
Wurst d. Pfund9 - 10 Schilling (Mecklenburg).
Eier 8 St. für4 Schilling (Mecklenburg).
Kartoffeln, d. Faß5 - 6 Schilling (Mecklenburg).


Getreide=Preise in Lübeck.
(per Sack in Lüb. Crt.)
Weitzen22 - 23Mark (Lübeck)8Schilling (Mecklenburg)
Roggen14 1/2 - 15Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)
Gerste14 - 14Mark (Lübeck)8Schilling (Mecklenburg)
Hafer9 - 9Mark (Lübeck)8Schilling (Mecklenburg)
Erbsen13 - 15Mark (Lübeck)8Schilling (Mecklenburg)
Wicken12 - 15Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)
Buchweizen10 - 11Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)
W.=Rapsaat-Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)
Wint.=Rübsen-Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)
Schlagleinsaat20 - 21Mark (Lübeck)8Schilling (Mecklenburg)


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