No. 19
Die Anzeigen erscheinen wöchentlich zweimal.
Dienstags und Freitags

Schönberg, den 05. März
1867
siebenunddreißigster Jahrgang
Preis vierteljährlich 20 Schilling (Mecklenburg) jährlich 1Mark (Lübeck) 32Schilling (Mecklenburg).
Jahrgang
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[ => Original lesen: 1867 Nr. 19 Seite 1]

- Der norddeutsche Reichstag hat in seiner 5 Sitzung die Wahl eines Präsidenten und Schriftführers vorgenommen. Es wurden gewählt: zum ersten Präsidenten Dr. Simson, zum zweiten Präsidenten Herzog v. Ujest und zum dritten Präsidenten v. Benningsen.
- Französische Blätter versichern, daß der Eindruck der Thronrede des Königs von Preußen in ganz Frankreich ein sehr günstiger gewesen sei. Der Geist der Würde, Größe und Mäßigung, der durch die Rede gehe, imponire unwillkürlich.
- Der König von Preußen und die Reichstagsabgeordneten kennen einander bereits; der König hatte die letzteren in voriger Woche alle zur Tafel geladen, ließ sich nach der Tafel jeden Einzelnen vorstellen und unterhielt sich lebhaft mit ihnen, ohne nach rechts oder links, weiß oder schwarz zu sehen. Der Kronprinz unterhielt sich lange mit Schulze=Delitzsch, dem Gründer der Vorschuß=Vereine und versprach ihm, sein System, von dem er viel Gutes gehört habe, sorgfältig zu studiren.
- Die Pariser sind dankbare Leute; sie haben es heute noch nicht vergessen, daß es vor 19 Jahren am 24. Februar war, daß sie um ihren König Louis Philipp gekommen sind. Ja, sie haben diesen Gedenktag diesmal noch lebhafter begangen als früher; an hundert und mehr Orten saßen ihrer je 19 beisammen und aßen, tranken und hielten Reden. Je 19 und zwar nicht aus einem Aberglauben, wie sonst etwa nicht gern 13 an einem Tische sitzen, auch nicht, weil es 19 Jahre waren, sondern weil der 20. Mann von Uebel gewesen wäre, d. h. der Polizei gesetzlichen Grund gegeben hätte, die Tisch= und Redegesellschaft aufzulösen.
- Eine der unnützesten Arbeiten ist es, sich den Kopf zu zerbrechen, warum Napoleon in seiner Thronrede kein Wort über die Industrieausstellung in Paris gesagt hat. Die Leute reisen dennoch hin und dort braucht Jeder seinen ganzen Kopf, um zu lernen, und wenn er ihn nicht beisammen hat, wird er eher verwirrt als belehrt werden. Nöthiger wäre es, daß die französischen Eisenbahnen ihre Fahrpreise ermäßigten; das wollen sie aber nicht thun. Gut und nützlich angewendet ist das Geld, welches manche Regierungen und reiche Städte aufwenden, um tüchtige Arbeiter nach Paris zu schicken, damit sie dort lernen. Abgesehen von vielem Neuen, was sie dort lernen, ist es schon wichtig, daß sie dort sehen, wie jeder Fabrikationszweig, jedes kleine und große Ding seine Concurrenz in der Welt hat und wie alles darauf ankommt, daß jedes Ding so schön, sauber, genau und billig als möglich hergestellt wird, um auf dem großen Markt nicht ausgestochen und überflügelt zu werden. Da wird der Sinn und das Auge jedes einzelnen Arbeiters geschärft für den Zusammenhang und den Wettkampf der Industrie, und das kommt nicht nur dem Arbeitsgeber, sondern jedem Arbeiter zu gut; beider Vortheil hängt enger zusammen als oft gewürdigt wird. Die größte Tyrannin ist die Concurrenz, und diese erkennt Jeder, vor dem auf einem Platze die Weltindustrie ausgebreitet liegt, und wer es nicht selber sehen kann, der mag es sich von Andern schildern lassen, die in Paris waren.
- Die Frankfurter haben in dem Baron Karl v. Rothschild einen stattlichen Vertreter in den Reichstag geschickt. Er ist von hoher, kräftiger Gestalt und trug bei der Eröffnung die Uniform als bayerischer Generalconsul, Roth mit Gold, und ein Dutzend blitzender Sterne und Orden auf der Brust. Seine Auffahrt am Schlosse hielt er in einem mit 4 prächtigen Isabellen bespannten Wagen.
- Am Mittwoch den 6. März werden wir bei klarem Himmel eine Sonnenfinsterniß beobachten können. Die Astronomen versichern, es sei die größte, die wir in diesem Jahrhundert noch zu erwarten haben. Für unsere Gegend tritt der Mond Morgens um 9 Uhr 8 Minuten zuerst in die Sonnenscheibe und um 11 Uhr 49 Minuten aus derselben wieder heraus. Um bei den Beobachtungen nicht durch die Sonnenstrahlen geblendet zu werden, bedient man sich eines Stückchen Fensterglas, dessen Durchsichtigkeit durch Rußablagerung über einem brennenden Talglichte leicht getrübt ist.
- Erfahrene Landwirthe wissen schon längst, daß die Temperatur in den Ställen einen großen Einfluß auf die Milchergiebigkeit der Kühe hat. Ein Landwirth schreibt darüber Folgendes: Eine Kuh die ich aus gewissen Rücksichten allein stehen hatte, gab bei reichlicher Fütterung noch vor dem Eintritte der Kälte täglich 7 Maß Milch. Allein schon nach den ersten kalten Tagen sank der tägliche Milchertrag auf die Hälfte zurück. Ich schrieb aber diese Erscheinung der mangelhaften Fütterung zu. Als ich mich durch eigene Anschauung überzeugte, daß die Nahrung immer gleich gereicht wurde, so mußte ich die Ursache an einem andern Orte suchen. Ich stellte die Kuh zu dem andern Vieh in einen warmen Stall und es zeigte sich bald, daß beim gleichen Futter innerhalb zweier Tage sich die Milchmenge wieder auf die frühere Höhe steigerte.
- Ein untrügliches Mittel gegen die Rinderpest soll sein, wenn man die Ställe täglich mit Chlor beräuchert. Das Verfahren ist sehr einfach. Ein Gemenge aus Liq. cupri per chlor. concentrat Unc. 2, Chlorof. Unc. 1 Spiritus vini Unc. 24 wird dreimal täglich auf den Boden des Stalles ausgegossen und angezündet, alle Thüren und Fenster des Stalles werden dicht geschlossen und zwar bei fettem Vieh eine halbe Stunde und bei dem andern eine ganze Stunde lang. Die Flüssigkeit wird vor den Köpfen der Thiere ausgegossen und zwar je eine Theetasse an vier Stellen.
- Herr Becker, ein Deutscher in Bordeaux, hat eine neue Art der Verpackung für Flaschen eingeführt, die sich seit einem Jahr sehr bewährt hat. Er verpackt nämlich seine Flaschen nicht mehr in Heu und Stroh, sondern in Kautschuk, die betr. Kautschukringe verhindern, daß sich Stöße und Erschütterungen fortpflanzen. Diese neue Verpackung gewährt große Sicherheit, Raschheit und Wohlfeilheit und wird seitdem in Frankreich vielfach angewendet. Der Kautschuk ist zwar theurer als Stroh, hat aber eine lange Dauer und ist immer von neuem zu brauchen.
- Wir haben noch nicht von dem grauenhaften, geheimnißvollen Mord berichtet, der die Berliner fast mehr als der Reichstag beschäftigt. Ein

[ => Original lesen: 1867 Nr. 19 Seite 2]

16jähriger Bäckerlehrling Corny, der Montag Morgens zwischen 4 und 5 Uhr, wie täglich, seine Backwaaren austrug und dabei den unheimlichen Invalidenpark passiren mußte, wurde ermordet und kannibalisch verstümmelt in der Panke gefunden. Die nahen Schildwachen hatten keinen Schrei gehört, die Polizei durchsiebte vergeblich den Sand und durchsuchte das Wasser, um Spuren der Mörder zu finden, und fordert jetzt durch öffentlichen Aufruf das ganze Publikum auf, ihr zur Entdeckung des Mörders behülflich zu sein. Demjenigen, dem die Ermittelung der Thäter gelingt, wird eine Belohnung von 200 Thalern zugesichert. - Einige Tage darauf wurde in der Nähe ein junger Offizier, der in bürgerlicher Kleidung ging, angefallen, er erwehrte sich des Räubers und hielt ihn mit Hülfe Herzueilender fest; der Gefangene ist ein Schlachtergeselle. Vielleicht hilft dieser Fall auf die Spur.
- In Breslau putzte ein Stubenmädchen im zweiten Stockwerk die Fenstern, verlor das Gleichgewicht und fiel sammt dem Fensterflügel auf die Straße. Ein bischen erschrocken raffte sie sich auf und trat als wäre nichts geschehen in das Haus. Wo kommst du denn her? fragte erstaunt die gestrenge Hausfrau; ich denke, du putzest die Fenstern? - Entschuldigen Sie, Madame, ich war nur ein bischen auf die Straße gefallen!
- Richard Kurzhastl, der Sohn eines Friseurs in Dresden hat die Süddeutschen meisterlich frisirt. Er versprach in den Zeitungen Jedem, der ihm 5 Thlr einsende, einen höchst vortheilhaften Nebenverdienst zu verschaffen und schlug mit Hülfe zahlreicher Gimpel in 2 Jahren nahezu 100,000 Thlr. zusammen. Er befindet sich in Untersuchung.


Das verhängnisvolle Bild.
Eine Erzählung.
(Fortsetzung.)

[ => Original lesen: 1867 Nr. 19 Seite 3]

Das verhängnisvolle Bild.
Eine Erzählung.
[Fortsetzung.]


Anzeigen.

Vorladung.

Antragsmäßig soll über die Halbhüfnerstelle c. pert. des Halbhüfners Hans Joachim Christian Benn von Mannhagen ein Hypothekenbuch niedergelegt werden, und werden daher alle Diejenigen, welche Realrechte an diesem Grundstücke zu haben vermeinen und deren Eintragung in das anzulegende Hypothekenbuch verlangen, zu deren Anmeldung auf Dienstag, den 12. März 1867. Morgens 11 Uhr, peremtorisch und unter dem Nachtheil hiermit auf gefordert, daß alle nicht angemeldeten und von der Anmeldungspflicht nicht ausgenommenen Realrechte an dem proclamirten Grundstücke sowohl gegen den jetzigen als künftigen Besitzer derselben erloschen sein sollen.
Ausgenommen von her Anmeldungspflicht sind jedoch diejenigen Gläubiger, welche ihre Forderungen auf einem mit dem Siegel des Gerichts versehenen, vor dem Liquidationstermine ihnen vorzulegenden und von ihnen zu unterzeichnenden Postenzettel richtig und vollständig aufgeführt gefunden haben. Schönberg, den 7. December 1866.
Großherzogl. Justizamt der Landvogtei des Fürstenthums Ratzeburg.
C. L. von Oertzen.
(L.S.) O. Reinhardt.


Verkaufs=Anzeigen.

Holz=Verkauf.
Unter den bekannten Bedingungen sollen gegen baare Zahlung meistbietend verkauft werden:
Am Sonnabend, den 9. März, im Kleinfelder, Sülsdorfer und Zarneventzer Zuschlage

11 1/2 Faden eichen Knüppel= und Olmholz,
10 do. buchen Knüppel= und Olmholz,
1 1/2 do. ellern Knüppelholz,
und bei freier Concurrenz im Malzower Zuschlage 7 Fuder eichen Durchforstungsholz in 14 Cavelingen. Kaufliebhaber wollen sich Morgens 1/2 10 Uhr
am Schlagbaum an den Schönberger Eichen auf dem Wege von Schönberg nach Zarneventz einfinden.
Schönberg, den 4. März 1867.
Danckwarth.


Am Donnerstag, den 7. k. Mts., Morgens von 9 Uhr an, sollen im hiesigen Kruge in öffentlicher Auction gegen gleich baare Zahlung verkauft werden:

Eine vierjährige Kuh, ein eisenaxiger Bauwagen, ein Paar Hintersielen mit Sattel, ein Pflug, eine Egge, ein Paar Ernteleitern, Wagenbretter, eine Bettstelle, ein Sopha, ein Koffer, eine Lade, Betten, Leinen, Manns= und Frauen=Kleidungsstücke und allerlei Haus= und Küchen=Geräthe.
Carlow, den 27. Februar 1867.
Struck, Landreiter.


Auction über Bretter in Lübeck.
Am Donnerstag, den 14. März d. J., Vormittags präcis 10 1/2 Uhr sollen durch die unterzeichneten beeidigten Makler am neuen Hafen, Holzplatz Nr. 3, für Rechnung, wen es angeht, öffentlich meistbietend verkauft werden:
1358 Zwölfter 7 Stück Bretter
von diversen Dimensionen und in bequemen Cavelingen.
Joh. Nic. Stolterfoht, G. S.
Joh. Havemann.
Lübeck 1867.


Am 6. März werde ich circa 20 Cavelingen Haseln= und Hainbuchen Busch, welcher sich besonders zu Zaun= und Erbs=Busch eignet, in öffentlicher Auction gegen baare Zahlung verkaufen lassen. Das Holz liegt auf meiner letzten Koppel an der Palinger Scheide und werden Kauf=Liebhaber hiezu Morgens 10 Uhr eingeladen.
A. Boldt in Lockwisch.


Vermischte Anzeigen.

Die diesjährige ordentliche März=Versammlung des landwirthschaftlichen Vereins für das Fürstenthum Ratzeburg wird am
Donnerstag, den 21. März d. J., Morgens 11 Uhr
im Hause der Ackerbürgers=Wittwe Boye in Schönberg stattfinden.
Schönberg, den 2. März 1867.
Namens des Vorstandes: R. Rackow, Advocat, d. Z. Secretär.


Am Sonntag, den 10. März, Nachmittags 2 Uhr, soll der Acker der Wittwe Schultze hieselbst, circa 1 Scheffel Aussaat groß, belegen am Schlauenkamp, in zwei Parcellen öffentlich meistbietend an Ort und Stelle verpachtet werden.
Die Vormünder der Schultze'schen Minorennen.


Unter der Hand stehen zu verpachten, im Ganzen oder auch parcelenweise:

1) ein Ackerstück von 3 1/2 Scheffeln Aussaat im Mühlenkamp zwischen dem Petersberger Wege und der Ratzeburger Chaussee,
2) eine Wiese von 3 1/2 Scheffeln Aussaat an der Moorstraße,
3) ein Ackerstück von 3 1/2 Scheffeln Aussaat an der Moorstraße,
4) die kleine Scheune am Petersberger Wege und
5) der bei derselben belegene kleine Garten von circa 1 Scheffel Aussaat.
Die Scheune mit kleinem Garten sind auch unter billigen Bedingungen zu verkaufen. Liebhaber wollen sich bei mir melden.
Schönberg, den 28. Februar 1867.
Baumast, als Notar.


[ => Original lesen: 1867 Nr. 19 Seite 4]

An quälendem trockenen Husten
leidend, begleitet von Appetitlosigkeit, Kitzel im Kehlkopf, Leibesverstopfung und Schlaflosigkeit, brauchte ich den L. W. Egers'schen Fenchel=Honig=Extract und wurde dadurch meine Leiden los, was andere Mittel nicht bewirkten.
Nieder=Langenau bei Lähn. Joh. Ehrenfried Laußmann.
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Der Schlesische Fenchel=Honig=Extract, erfunden und allein fabricirt von L. W. Egers in Breslau, wird seiner erprobten Güte wegen vielfach in der erbärmlichsten Weise nachgepfuscht. Man hüte sich daher vor solchen oft sogar schädlichen Nachpfuschungen und achte genau darauf, daß jede Flasche des namentlich bei Hals= und Brust=Leiden, Husten, Heiserkeit, Verschleimung, wie insonders bei Kinder=Krankheiten so sehr bewährten Fenchel=Honig=Extracts das Siegel, Etiquette nebst Facsimile, sowie die eingebrannte Firma von L. W. Egers in Breslau trägt und nirgends anders gekauft wird als in der alleinigen Niederlage bei Buchbinder C. Sievers in Schönberg.


Für Confirmanden
empfehle mein auf's Beste assortirtes Lager von Tuchen, Buckskins, Kleiderstoffen, Shawls, Double=Tüchern, seidenen Halstüchern, Taschentüchern etc. etc. zu billigen aber festen Preisen.
Lübeck. W. Stubbe, Grosse Burgstrasse 606.


Heinrich Schmid, Samenhandlung & Handelsgärtner, Lübeck, Königstraße 869,
hält sein Lager aller Arten Sämereien zur diesjährigen Frühjahrs=Aussaat bestens empfohlen. Preisverzeichnisse darüber, auch für Handelsgärtner und Samenhändler, werden auf gefl. franco Verlangen franco und gratis zugesandt.
Ebenfalls stehen Preisverzeichnisse über Obstbäume, Gesträuche, Rosen, Stauden, Georginen, Topfpflanzen etc. zu Diensten.


Auf die so sehr wohlfeile National=Bibliothek sämmtlicher deutschen Classiker sind bei mir schon mehrere Abonnements angemeldet, weshalb ich nicht verfehle, hierdurch alle meine geehrten Kunden auf die große Billigkeit aufmerksam zu machen. Schillers sämmtliche Werke kosten demnach nur 36 Schilling (Mecklenburg). Auch sind mir mehrere Probe=Hefte zugesandt, die zur Ansicht Jedem gerne zur Verfügung stehen.
Buchbinder C. Sievers.


Ich suche zu Ostern noch drei Pferde=Knechte gegen guten Lohn.
H. Rusch in Kl. Rünz.


Ein Portemonnaie, auf dem Markte gefunden und abzufordern von
G. Fischer, Pastor sec.


Am 11. d. M. trifft Herr Schauspiel=Director Hocke hieselbst mit einer Gesellschaft von 18 Personen ein. Inhaber von zu vermiethenden möblirten Wohnungen für Schauspieler wollen sich unter Preis=Angabe baldigst wenden an
Wilh. Heincke.


Ein Sohn ordentlicher Eltern, der Lust hat, die Tabak= und Cigarren=Fabrikation zu erlernen, kann zu Ostern in die Lehre treten bei
J. Fanselow.


Zwei freundliche Wohnungen sind sofort oder zu Ostern d. J. zu vermiethen bei der Wittwe Abels.


Am Dienstag, den 5. März, Nachmittags 2 Uhr, beabsichtige ich das hinter meinem Wohnhause gelegene Gartenland in bequemen Parcellen öffentlich meistbietend zu verpachten und wollen Pachtliebhaber sich zur gedachten Zeit an Ort und Stelle einfinden.
Schlösser=Wittwe Abels.


Aerztliches Zeugniß.
Die von dem Hof=Lieferanten Herrn Franz Stollwerck in Köln bereiteten Brust=Bonbons kann ich nach sorgfältiger Untersuchung bei catarrhalischen Hals= und Brust=Affectionen und daher rührender Heiserkeit und trockenem Reizhusten sehr empfehlen.
Durch den fortgesetzten Gebrauch derselben wird die Luftröhrenreizung gemildert, die Heiserkeit baldigst gehoben und die Expectoration wesentlich unterstützt, wie ich dies nicht allein an mir und meiner Familie, sondern auch durch Wahrnehmung an meinen Patienten zu beobachten Gelegenheit fand.
Magdeburg, 11. December 1858.
Dr. Lemke, Kgl. Ober=Stabs=Arzt.
Obige rühmlichst bekannten Stollwerck'schen Brust=Bonbons sind echt zu haben à 6 1/2 Schilling (Mecklenburg) per Paquet in Schönberg bei Carl Bade, in Grevismühlen bei J. C. Schultze.


Beachtenswerth!
Unterzeichneter besitzt ein vortreffliches Mittel gegen nächtliches Bettnässen, sowie gegen Schwächezustände der Harnblase und Geschlechts=Organe. Auch finden diese Kranke Aufnahme in des Unterzeichneten Heilanstalt
Specialarzt Dr. Kirchhoffer in Kappel bei St. Gallen (Schweiz).


Meteorologische Beobachtungen.


Markt=Preise in Lübeck.
Butter, Meckl. d. Pfund12 - 12 1/2 Schilling (Mecklenburg).
Holst. d. Pfund12 1/2 - 13 Schilling (Mecklenburg).
Hühner, d. St.12 - 16 Schilling (Mecklenburg).
Tauben, d. St.3 - 4 Schilling (Mecklenburg).
Spickgans, d. St.28 - 32 Schilling (Mecklenburg).
Flickgans, d. St.16 - 20 Schilling (Mecklenburg).
Hasen, d. St. 32 - 40 Schilling (Mecklenburg).
Schweinskopf, d. Pfund5 - 5 1/2 Schilling (Mecklenburg).
Schinken, d. Pfund8 - 9 Schilling (Mecklenburg).
Wurst d. Pfund9 - 10 Schilling (Mecklenburg).
Eier 7 St. für4 Schilling (Mecklenburg).
Kartoffeln, d. Faß5 - 6 Schilling (Mecklenburg).


Getreide=Preise in Lübeck.
(per Sack in Lüb. Crt.)
Weitzen20 - 23Mark (Lübeck)4Schilling (Mecklenburg)
Roggen14 1/2 - 14Mark (Lübeck)12Schilling (Mecklenburg)
Gerste14 - 14Mark (Lübeck)4Schilling (Mecklenburg)
Hafer9 - 9Mark (Lübeck)8Schilling (Mecklenburg)
Erbsen13 - 15Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)
Wicken10 - 14Mark (Lübeck)12Schilling (Mecklenburg)
Buchweizen10 - 11Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)
W.=Rapsaat-Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)
Wint.=Rübsen-Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)
Schlagleinsaat20 - 21Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)


Herausgegeben unter Verantwortlichkeit der Buchdruckerei von L. Bicker in Schönberg.


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